05.04.2023 Aufrufe

MASTERRIND Rinderzucht-Magazin April 2023

Die 'Rinderzucht' ist das Magazin der MASTERRIND und erscheint alle 4 Monate zur Zuchtwertschätzung. Lesen Sie Neuigkeiten aus dem Zuchtgebiet und bilden Sie sich mit den wissenswerten Fachbeiträgen weiter.

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nehmen, sollten mit einer Sonde versorgt werden.<br />

Das Drenchen ist bei sachgerechter Durchführung,<br />

d. h. entsprechender Einweisung des Landwirtes<br />

durch den Tierarzt, ohne Risiko.<br />

Praxisauswertungen zeigen, dass mehr als 40% der<br />

Kälber kein oder nur unzureichend Kolostrum erhalten.<br />

Die Immunglobulinversorgung lässt sich relativ<br />

einfach, indirekt durch die Messung des Proteingehaltes<br />

im Serum der Kälber überprüfen. Die Blutuntersuchung<br />

erfolgt bei 6–10 Kälbern, die älter als 24<br />

Stunden und jünger als 10 Tage sind. 75% der untersuchten<br />

Kälber sollten > 55g/l Gesamt eiweiß im<br />

Serum haben.<br />

4. Die Muttertierimpfung ist eine Option für Betriebe<br />

mit gehäuftem Kälberdurchfall.<br />

Prinzip dabei ist, dass das Muttertier durch die Impfung<br />

vermehrt Abwehrstoffe gegen die Krankheitserreger<br />

bildet und diese in das Kolostrum gelangen.<br />

Trinkt das Kalb die Biestmilch, profitiert es davon.<br />

Entscheidend ist aber, dass die im Impfstoff enthaltenen<br />

Antigene tatsächlich für die gehäuften Erkrankungen<br />

auf dem Betrieb verantwortlich sind und<br />

die Kälber viel Kolostrum aufnehmen. Dies sollte<br />

durch die Untersuchung von Durchfallkot bei frisch<br />

erkrankten Kälbern nachgewiesen werden. Bewährt<br />

haben sich immunchromatographische Schnelltests,<br />

die der Bestandstierarzt zur Verfügung hat.<br />

Wird das Bestandsproblem vor allem durch Cryptosporidien<br />

verursacht, ist eine Muttertiervakzination<br />

hingegen zwecklos.<br />

5. Vollmilch ist kein ideales Futtermittel und<br />

kann aufgewertet werden.<br />

Nun gilt es noch zu berücksichtigen, dass die Versorgungslage<br />

insbesondere mit Eisen und fettlöslichen<br />

Vitaminen bei vielen neugeborenen Kälbern<br />

schlecht ist – das lässt sich durch die Verabreichung<br />

Der Geburtsverlauf hat eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung<br />

des Kalbes. Es gilt „Man muss in der Geburtshilfe viel wissen, um<br />

wenig zu tun.“<br />

eines sog. Kälber-Boosters am zweiten Lebenstag<br />

vermeiden. Dieser ist über den Bestandstierarzt<br />

oder den Landhandel erhältlich.<br />

Mit diesen Maßnahmen ist die Grundlage für die<br />

spätere Tiergesundheit gelegt – was bzgl. Haltung<br />

und Fütterung in den ersten Lebenswochen entscheidend<br />

ist, wird im zweiten Teil des Artikels in der<br />

nächsten Ausgabe der <strong>Rinderzucht</strong> vorgestellt.<br />

Martin Kaske<br />

Schweizer Kälbergesundheitsdienst<br />

Vetsuisse-Fakultät Zürich<br />

Übrigens,<br />

viele Kälberprodukte zu den Bereichen Fütterung und Gesunderhaltung<br />

sind auch im <strong>MASTERRIND</strong>-Agrarshop zu bekommen.<br />

Ihre <strong>MASTERRIND</strong><br />

<strong>April</strong> <strong>2023</strong> 57

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