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MASTERRIND Rinderzucht-Magazin April 2023

Die 'Rinderzucht' ist das Magazin der MASTERRIND und erscheint alle 4 Monate zur Zuchtwertschätzung. Lesen Sie Neuigkeiten aus dem Zuchtgebiet und bilden Sie sich mit den wissenswerten Fachbeiträgen weiter.

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oder ein einfacher Heizlüfter aus dem Baumarkt<br />

können dafür hilfreich sein!<br />

Die Infektion des Kalbes mit Krankheitserregern erfolgt<br />

häufig bereits kurz nach der Geburt – die Nasenöffnungen,<br />

Maul und Nabel sind die wichtigsten<br />

Eintrittspforten. Sauberkeit im Abkalbestall ist somit<br />

wichtig. Ein niedriger Keimdruck erfordert regelmäßig<br />

gereinigte und üppig eingestreute Abkalbeboxen.<br />

Kann dies nicht gewährleistet werden, so<br />

sollte das Kalb direkt nach dem Trockenlecken aus<br />

dem Abkalbebereich in eine gereinigte Kälberbox<br />

bzw. ein Kälberiglu gebracht werden.<br />

Kälberfutter und Wasser ab dem 1. Lebenstag täglich frisch und in<br />

kleinen Mengen anbieten. Kälberfutter und Wasser sollte ab dem 1.<br />

Lebenstag frisch und in kleinen Mengen zur Gewöhnung angeboten<br />

werden.<br />

Nach der Geburt hat das Ablecken des Kalbes<br />

durch das Muttertier positive Effekte, weil der Kreislauf<br />

des Kalbes angeregt wird. Trotzdem wird das<br />

Kalb dadurch nicht trocken – und es ist fatal, nasse<br />

Neugeborene gerade in der kalten Jahreszeit einfach<br />

sich selbst zu überlassen. Diese Tiere müssen<br />

massiv Energie für die Verdunstung des Wassers<br />

einsetzen und trinken weniger Kolostrum als Kälber,<br />

die nach der Geburt zügig und vollständig trocken<br />

werden. Ein Frotteehandtuch, eine Wärmelampe<br />

Tabelle 1:<br />

Effekte der Fütterungsintensität auf die Euteranlage<br />

Energie/ Protein-Aufnahme<br />

2.-8. Lebenswoche<br />

Eutergewebe<br />

g/100 kg Körpergewicht<br />

Energie/ Protein-Aufnahme<br />

8.-14. Lebenswoche<br />

Eutergewebe<br />

g/100 kg Körpergewicht<br />

niedrig<br />

3. Kolostrum ist nicht nur Milch, sondern auch<br />

ein hochwirksames „Arzneimittel“.<br />

Eine ausreichende Kolostrumversorgung ist die mit<br />

Abstand wichtigste Maßnahme, um Erkrankungen<br />

des Kalbes zu vermeiden, denn Kolostrum enthält<br />

große Mengen an Abwehrstoffen. Ohne diese Immunglobuline<br />

vom Muttertier sind die Kälber den<br />

Bakterien und Viren in der Umwelt nahezu schutzlos<br />

ausgeliefert. Auffallend sind zudem die langanhaltenden<br />

Effekte des Kolostrums. So wird nicht nur<br />

das Durchfallgeschehen in den ersten Lebenstagen,<br />

sondern auch die Kälbergesundheit später und<br />

sogar die Milchleistung in der ersten Laktation durch<br />

die Kolostrumversorgung wesentlich beeinflusst.<br />

Kälber müssen deshalb nach der Geburt warmes<br />

Erstgemelk des Muttertieres über eine Nuckelflasche<br />

angeboten bekommen – und sie sollen davon<br />

so viel trinken, wie sie mögen. Der Saugreflex ist<br />

bei problemlos geborenen Kälbern unmittelbar nach<br />

der Geburt am stärksten – viele Kälber trinken dann<br />

4 Liter oder sogar mehr. Jeder einzelne Schluck ist<br />

wirksame Krankheitsvorbeugung! Und noch etwas:<br />

Das Kolostrum muss unbedingt sauber ermolken<br />

hoch<br />

1,9 6,2<br />

niedrig hoch niedrig hoch<br />

16 15 24 23<br />

Ergebnisse aus den USA zeigen, dass die Fütterungsintensität während der Tränkeperiode die Entwicklung<br />

der Euteranlage wesentlich beeinflusst, während anschließend keine Effekte mehr zu beobachten sind. (Brown<br />

et al. 2005).<br />

werden,<br />

denn<br />

Verunreinigungen<br />

führen zu einer<br />

wesentlich verringerten<br />

Aufnahme<br />

der Abwehrstoffe<br />

aus dem Darm in<br />

Kälber, die aus<br />

welchen Gründen<br />

auch immer, nicht<br />

freiwillig<br />

das Blut des Kalbes.<br />

zumindest<br />

einen Liter<br />

Kolostrum<br />

auf-<br />

56 <strong>April</strong> <strong>2023</strong>

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