04.04.2023 Aufrufe

Zukunft Deutschland

Wir leben in einer Zeitenwende. Dieser Begriff, der sich in den vergangenen Monaten tief und allumfassend in unser kollektives Bewusstsein gebrannt hat, trifft ins Schwarze – und das nicht nur in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Für mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit sowie eine sichere und nachhaltige Energieversorgung will die Ampel nun die Erneuerbaren noch schleuniger ausbauen. Stromspeicher sollen Planbarkeit schaffen und Schwankungen abfedern. Gleichzeitig gilt es, Energie, aber auch Wasser und Ressourcen zu sparen, wo immer es möglich ist. In den Fokus rückt hier vor allem der Gebäudesektor. Neue Heizsysteme, nachhaltige Baustoffe und smarte Technik verwandeln Häuser und Wohnungen in wahre Effizienzwunder – und steigern gleichzeitig Komfort und Lebensqualität in Haus und Garten. Klar ist auch: Setzt sich die nachhaltige Zeitenwende im Kleinen, in den eigenen vier Wänden durch, lässt sie sich auch in die Wirtschaft sowie auf Kommunen und Regionen übertragen. Vielleicht bringt die Zeitenwende ja doch eine neue Ära hervor – eine Ära, in der wir uns nachhaltig und umweltfreundlich aufstellen und optimistisch in die Zukunft blicken. Wie eine solche Zukunft aussehen könnte, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Wir wünschen Ihnen viel Erkenntnisgewinn bei der Lektüre!

Wir leben in einer Zeitenwende. Dieser Begriff, der sich in den vergangenen Monaten tief und allumfassend in unser kollektives Bewusstsein gebrannt hat, trifft ins Schwarze – und das nicht nur in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Für mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit sowie eine sichere und nachhaltige Energieversorgung will die Ampel nun die Erneuerbaren noch schleuniger ausbauen. Stromspeicher sollen Planbarkeit schaffen und Schwankungen abfedern. Gleichzeitig gilt es, Energie, aber auch Wasser und Ressourcen zu sparen, wo immer es möglich ist. In den Fokus rückt hier vor allem der Gebäudesektor. Neue Heizsysteme, nachhaltige Baustoffe und smarte Technik verwandeln Häuser und Wohnungen in wahre Effizienzwunder – und steigern gleichzeitig Komfort und Lebensqualität in Haus und Garten. Klar ist auch: Setzt sich die nachhaltige Zeitenwende im Kleinen, in den eigenen vier Wänden durch, lässt sie sich auch in die Wirtschaft sowie auf Kommunen und Regionen übertragen. Vielleicht bringt die Zeitenwende ja doch eine neue Ära hervor – eine Ära, in der wir uns nachhaltig und umweltfreundlich aufstellen und optimistisch in die Zukunft blicken. Wie eine solche Zukunft aussehen könnte, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Wir wünschen Ihnen viel Erkenntnisgewinn bei der Lektüre!

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ZUKUNFT<br />

DEUTSCHLAND<br />

BAUEN<br />

ENERGIE<br />

INDUSTRIE<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

WOHNEN<br />

www.reflex-portal.de<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES April 2023


2<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Wir leben in einer Zeitenwende. Dieser Begriff, der sich in den<br />

vergangenen Monaten tief und allumfassend in unser kollektives<br />

Bewusstsein gebrannt hat, trifft ins Schwarze – und das<br />

nicht nur in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Für mehr<br />

Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit sowie eine<br />

sichere und nachhaltige Energieversorgung will<br />

die Ampel nun die Erneuerbaren noch schleuniger<br />

ausbauen. Stromspeicher sollen Planbarkeit<br />

schaffen und Schwankungen abfedern.<br />

Gleichzeitig gilt es, Energie, aber<br />

auch Wasser und Ressourcen zu sparen,<br />

wo immer es möglich ist. In den Fokus<br />

rückt hier vor allem der Gebäudesektor.<br />

Neue Heizsysteme, nachhaltige Baustoffe<br />

GRUSSWORT<br />

Wie wollen wir leben?<br />

und smarte Technik verwandeln Häuser und Wohnungen in<br />

wahre Effizienzwunder – und steigern gleichzeitig Komfort<br />

und Lebensqualität in Haus und Garten. Klar ist auch: Setzt<br />

sich die nachhaltige Zeitenwende im Kleinen, in den eigenen<br />

vier Wänden, durch, lässt sie sich auch in die<br />

Wirtschaft sowie auf Kommunen und Regionen<br />

übertragen. Vielleicht bringt die Zeitenwende<br />

ja doch eine neue Ära hervor – eine Ära, in<br />

der wir uns nachhaltig und umweltfreundlich<br />

aufstellen und optimistisch in die<br />

<strong>Zukunft</strong> blicken. Wie eine solche <strong>Zukunft</strong><br />

aussehen könnte, lesen Sie auf den folgenden<br />

Seiten. Wir wünschen Ihnen viel<br />

Erkenntnisgewinn bei der Lektüre!<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

leitartikel<br />

ENERGIE<br />

Eine Chance für die Energiewende — 3<br />

speicherlösungen<br />

energie- und wasserversorgung<br />

energieeffiziente gebäude<br />

Strom auf Vorrat — 5<br />

Neue Wege in Krisenzeiten — 6<br />

Mut zur Pumpe — 7<br />

leitartikel<br />

BAUEN<br />

Mitmachen lohnt sich — 8<br />

dekarbonisierung<br />

nachhaltige baustoffe<br />

Großes Potenzial am Bau — 10<br />

Voll im Trend — 11<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

INDUSTRIE<br />

Künstliche Intelligenz erobert die Fabriken — 12<br />

klimafreundliche regionen<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Orte zum Wohlfühlen — 14<br />

moderne gärten<br />

WOHNEN<br />

Wenn es grün werden muss — 16<br />

Partner<br />

Folge uns auf Instagram und<br />

verpasse keine Ausgabe mehr.<br />

Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.<br />

@reflexverlag


Eine Chance für die Energiewende<br />

3<br />

ENERGIE<br />

Ukrainekrieg, Energiepreisschock und Klimawandel<br />

stellen <strong>Deutschland</strong> und Europa vor<br />

enorme Herausforderungen. Es steht nicht<br />

weniger an als der Umbau des kompletten<br />

Energiesystems. Doch die Krise kann für uns<br />

alle auch zur Chance werden.<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Haben Sie im vergangenen Winter Energie gespart?<br />

Die Heizung etwas runtergedreht, das<br />

Licht ausgeschaltet und Stromfresser aufgespürt?<br />

Und blicken Sie der nächsten<br />

Abrechnung trotzdem mit Sorge entgegen?<br />

Das geht uns wahrscheinlich<br />

allen so. Viele Deutsche haben in den<br />

vergangenen Monaten die Energieverbräuche<br />

an allen nur erdenklichen<br />

Stellen heruntergeschraubt, haben<br />

programmierbare Thermostate an Heizkörper<br />

montiert und auf 19 Grad eingestellt,<br />

haben Fenster abgedichtet, LED-Birnen in<br />

Lampenfassungen gedreht, auf Autofahrten<br />

verzichtet und energieeffiziente Programme in<br />

Wasch- und Spülmaschine genutzt. Und trotzdem<br />

bleibt die Frage: Wie hoch wird die Nachzahlung<br />

wohl ausfallen? Und können wir uns das<br />

überhaupt leisten?<br />

Klar, der Energiepreisschock des vergangenen<br />

Jahres sitzt tief. Und klar dürfte auch sein: So<br />

günstig wie vor dem Ukrainekrieg und dem Bruch<br />

mit dem Gaslieferer Russland wird Energie in<br />

<strong>Deutschland</strong> wohl nicht mehr werden. Jedoch<br />

kann die derzeitige Energiekrise für die Energiewende<br />

auch zur Chance werden – das glaubt<br />

zumindest der Thinktank Agora Energiewende:<br />

„Das Jahr 2022 hat eine neue Ära für die Transformation<br />

zur Klimaneutralität eingeläutet.“<br />

Erste Anzeichen gebe es bereits: So boomt derzeit<br />

die Nachfrage nach Solaranlagen, E-Autos<br />

und Wärmepumpen. Sowohl bei Unternehmen<br />

als auch in der Bevölkerung sei das Interesse an<br />

Energiewende-Technologien stark gestiegen.<br />

Viel zu tun<br />

Damit das klappt, ist aber noch viel zu tun: Bis<br />

2045 soll <strong>Deutschland</strong> klimaneutral werden –<br />

fünf Jahre schneller als die Europäische Union.<br />

Für dieses ambitionierte Ziel muss die Energielandschaft<br />

aber komplett umgebaut werden:<br />

Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas,<br />

die derzeit dominieren, müssen durch erneuerbare<br />

Energien ersetzt werden, Autos mit Verbrennungsmotoren<br />

durch Elektrofahrzeuge, alte<br />

Heizkessel durch Wärmepumpen und andere<br />

nachhaltige Heizsysteme. Und auch die Energieeffizienz,<br />

also der sparsame Umgang mit Strom<br />

und Wärme, muss weiter erhöht werden. Zwar<br />

sind die Treibhausgasemissionen in <strong>Deutschland</strong><br />

im vergangenen Jahr leicht um 1,9 Prozent<br />

gesunken, hat das Umweltbundesamt (UBA)<br />

ermittelt. So wurden rund 746 Millionen Tonnen<br />

Treibhausgase freigesetzt, gut 15 Millionen<br />

Tonnen weniger als 2021. Insgesamt sind<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Power-to-Heat als Chance<br />

für die Industrie<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Wie Industrieunternehmen die<br />

Elektrifizierung ihrer Wärmeerzeugung<br />

als zusätzliche Erlösquelle<br />

nutzen können? Strombasierte<br />

Technologien werden<br />

dabei eine Schlüsselposition einnehmen.<br />

Die Industrie sieht sich derzeit mit<br />

verschiedenen Krisen und damit<br />

verbundenen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Insbesondere Fragen<br />

der Energie- und Dekarbonisierungsstrategien<br />

sind aktueller<br />

Elektrodenkessel<br />

© Kraftanlagen Energies & Services<br />

denn je. Die veränderte Situation<br />

bei der Verfügbarkeit von Erdgas<br />

sowie die immer anspruchsvolleren<br />

CO₂-Reduktionsziele betreffen<br />

zunehmend industrielle Wärmeprozesse.<br />

Die Frage, wie die Industrie<br />

in <strong>Zukunft</strong> die benötigte Prozesswärme<br />

kostengünstig und CO₂-frei<br />

erzeugen kann, ist eine der Herausforderungen<br />

der aktuellen industrie-<br />

und energiepolitischen Diskussionen.<br />

Neben Wasserstoff<br />

werden strombasierte Technologien<br />

eine Schlüsselposition einnehmen.<br />

Insbesondere im Temperaturbereich<br />

< 500 °C, der immerhin<br />

circa 45 Prozent des industriellen<br />

Prozesswärmebedarfs ausmacht,<br />

werden Elektrodenkessel und<br />

großtechnische Wärmepumpen die<br />

dominierenden Erzeugungsarten<br />

sein. Neben dem primären Ziel der<br />

Dekarbonisierung haben diese Anlagentypen<br />

einen weiteren Vorteil:<br />

Sie können sehr flexibel betrieben<br />

werden und sind somit ein wichtiger<br />

Baustein für zukünftige Energiekonzepte<br />

von Industriestandorten.<br />

Sei es zur lokalen Optimierung<br />

von Netzentgelten und Eigenverbrauch<br />

oder zur Vermarktung der<br />

verfügbaren Flexibilität in Kurzfristhandel<br />

(Day-Ahead, Intraday) und<br />

Regelreserve der Netzbetreiber.<br />

Flexible Betriebsweise<br />

als Chance<br />

Im Hinblick auf eine funktionierende<br />

und wirtschaftliche Optimierung<br />

sind dabei vor allem zwei Aspekte<br />

von Bedeutung: Für die lokale Optimierung<br />

muss sichergestellt sein,<br />

dass die entscheidenden standortspezifischen<br />

Faktoren richtig abgebildet<br />

und laufend berücksichtigt<br />

werden. Darauf aufbauend ist es<br />

essenziell, bei der Vermarktung<br />

der Flexibilität alle zur Verfügung<br />

stehenden Märkte und Produkte<br />

zu nutzen. Einerseits aus rein wirtschaftlichen<br />

Gründen, andererseits<br />

aber auch mit Blick auf eine<br />

möglichst hohe Resilienz gegenüber<br />

regulatorischen oder sonstigen<br />

Marktentwicklungen.<br />

Cross-Market-Optimierung<br />

essenziell<br />

Entelios vermarktet Flexibilität<br />

aus Elektrodenkesseln mit einem<br />

selbst entwickelten Cross-Market-Optimierungsansatz.<br />

Die rollierende<br />

Optimierung über Kurzfristhandel<br />

und Regelreserve muss<br />

dabei zwingend algorithmisch und<br />

automatisiert erfolgen. Die zur Verfügung<br />

gestellte Flexibilität wird<br />

– abhängig von zuvor definierten<br />

lokalen Restriktionen und externen<br />

Preissignalen – kontinuierlich<br />

über die Märkte hinweg optimiert.<br />

Der rein wirtschaftliche Mehrwert<br />

dieser übergreifenden Strategie<br />

gegenüber einer ausschließlichen<br />

Vermarktung in nur einem der beiden<br />

Marktsegmente liegt bereits<br />

heute bei 35 Prozent. Tendenz<br />

steigend.<br />

www.entelios.de<br />

Live-Visualisierung


4<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

die Emissionen seit 1990 in <strong>Deutschland</strong><br />

damit um 40,4 Prozent gesunken und die Zielwerte<br />

des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG)<br />

damit in Summe eingehalten. Allerdings gehen<br />

die Einsparungen vor allem darauf zurück,<br />

dass Haushalte und Industrie kräftig Energie<br />

eingespart haben. Der Gesamtverbrauch ging<br />

um rund fünf Prozent zurück und sank damit<br />

auf den tiefsten Stand im wiedervereinigten<br />

<strong>Deutschland</strong>, hat Agora Energiewende ermittelt.<br />

Vor allem in der Industrie sanken die<br />

CO₂-Emissionen nach UBA-Zahlen deutlich um<br />

19 Millionen Tonnen beziehungsweise 10,4 Prozent<br />

auf 164 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente.<br />

Kohlekraftwerke treiben CO₂-Ausstoß<br />

Gleichzeitig gab es aber einen bedeutenden<br />

Anstieg im Energiesektor: Dieser weist 10,7 Millionen<br />

Tonnen CO₂-Äquivalente mehr auf als<br />

2021 und liegt damit bei rund 256 Millionen Tonnen,<br />

heißt es beim UBA. Der Grund: Um einem<br />

Energiemangel entgegenzuwirken, gingen stillgelegte<br />

Kohlekraftwerke wieder ans Netz. Die<br />

gute Nachricht: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien konnte das dämpfen, sie<br />

stieg um neun Prozent gegenüber 2021. Mit gut<br />

Dirk Messner. Eine Hängepartie wie in den letzten<br />

Jahren dürfe es nicht mehr geben. Denn die<br />

Ökoenergien bauen nicht nur die Abhängigkeit<br />

von fossilen Energielieferungen ab und helfen<br />

Treibhausgase einzusparen – sie wirken auch.<br />

Aber: „Die Dekarbonisierung muss alle Bereiche<br />

umfassen – von der Industrieproduktion über<br />

den Gebäudebereich bis hin zur Mobilität und<br />

der Landwirtschaft“, mahnt Messner.<br />

Mehr Strom aus Sonne und Wind<br />

Immerhin: Die Bundesregierung will nun<br />

Schwung in die Energiewende bringen. Wichtigste<br />

Weichenstellung: Die Nutzung der Erneuerbaren<br />

liege künftig „im überragenden<br />

öffentlichen Interesse“ und diene „der öffentlichen<br />

Sicherheit“, heißt es in der Erklärung der<br />

Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG 2023), das am 1. Januar in Kraft getreten<br />

ist. Damit ist bei Planung und Genehmigung zum<br />

Ausbau erneuerbarer Energien der Weg frei für<br />

ein beschleunigtes Verfahren – so wie es zum<br />

Beispiel bei Kohletagebau oder Straßenbau<br />

schon lange der Fall ist.<br />

Zudem wurden die Ausbauziele für Wind- und<br />

Sonnenstrom deutlich angehoben. Künftig<br />

müssen im Schnitt zwei Prozent der Landesfläche<br />

für Windenergieprojekte ausgewiesen<br />

werden. Insgesamt soll der Strom in <strong>Deutschland</strong><br />

bis zum Jahr 2030 mindestens zu 80 Prozent<br />

aus regenerativen Quellen stammen – ein<br />

ambitioniertes Ziel; vor allem weil der Stromverbrauch<br />

voraussichtlich um ein Drittel steigen<br />

wird, wenn – wie geplant – bis zum Ende<br />

des Jahrzehnts mindestens 15 Millionen E-<br />

Autos über <strong>Deutschland</strong>s Straßen rollen und<br />

sechs Millionen Wärmepumpen Häuser und<br />

Wohnungen erwärmen. Vielleicht hat die Krise<br />

ja tatsächlich endlich die Ära der Energiewende<br />

eingeläutet.<br />

<br />

Sind Sie für oder gegen folgende energiepolitische Maßnahmen, um die Energieversorgung<br />

in <strong>Deutschland</strong> zu sichern?<br />

A und O ist ein wesentlich<br />

höheres Tempo beim Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien.<br />

6 % 32 % 36 %<br />

48 Prozent deckten sie schon fast die Hälfte des<br />

deutschen Stromverbrauchs. Hauptgrund für<br />

den Höchstwert war allerdings eine besonders<br />

günstige Witterung: Es gab sehr viel Wind und<br />

mehr Sonnenstunden als je zuvor.<br />

Trotzdem: „A und O ist ein wesentlich höheres<br />

Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien.<br />

Wir müssen es schaffen, dreimal so viel Kapazität<br />

wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren<br />

an der Stromerzeugung bis 2030 auf<br />

80 Prozent zu steigern“, fordert UBA-Präsident<br />

93 % 65 % 61 %<br />

Ausbau<br />

erneuerbarer Energien<br />

beschleunigen<br />

Atomkraftwerke<br />

länger nutzen<br />

dafür dagegen<br />

Kohlekraftwerke<br />

länger nutzen<br />

Quelle: ZDF-Politbarometer, 2022<br />

Der Treffpunkt der Energiewirtschaft<br />

Werbebeitrag – Messeporträt<br />

Im Zeichen des Leitmotivs „Solutions<br />

for a Sustainable Future“<br />

trifft sich die Energiewirtschaft<br />

aus aller Welt auf der E-world<br />

energy & water vom 23. bis 25. Mai<br />

2023 in der Messe Essen. Die E-<br />

world setzt als bedeutende Branchenmesse<br />

wichtige Impulse in<br />

den Bereichen nachhaltige Technologien<br />

und intelligente Energieversorgung.<br />

Nationale und internationale<br />

Aussteller präsentieren<br />

auf der E-world ihre Innovationen<br />

für eine klimaneutrale <strong>Zukunft</strong><br />

der Energiewirtschaft.<br />

Ergänzend dazu zeigt das breit gefächerte<br />

Vortragsprogramm auf<br />

den vier Fachforen Beiträge der<br />

Branche zur Realisierung nationaler<br />

und europäischer Klimaziele auf.<br />

Im Fokus stehen dabei der Ausbau<br />

und die Integration erneuerbarer<br />

Energien, die Kommunikation der<br />

Impression der E-world energy & water 2022<br />

Energiewende, Anforderungen an<br />

die zukünftige Energiebranche<br />

sowie Auswirkungen und Veränderungen<br />

der Energiewirtschaft auf<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

und Endverbraucher:innen. In diesem<br />

Jahr bietet die E-world zudem<br />

mehr Raum für den Energieträger<br />

Wasserstoff. Der neue Ausstellungsbereich<br />

in Halle 2 bündelt<br />

Unternehmen aus allen Bereichen<br />

der Wasserstoffwirtschaft, zum<br />

Beispiel Erzeugung, Mobilität, Infrastruktur<br />

und Handel, und vereint<br />

somit die gesamte Wertschöpfungskette<br />

auf einer Fläche.<br />

Für weitere Informationen zur Messe,<br />

zum Veranstaltungsprogramm<br />

sowie zur E-world-Community<br />

besuchen Sie unsere Homepage<br />

unter:<br />

www.e-world-essen.com


Strom auf Vorrat<br />

5<br />

SPEICHERLÖSUNGEN | VON HARTMUT SCHUMACHER<br />

Der Einsatz von Energiespeichern in Industrieunternehmen<br />

ermöglicht nicht nur das effiziente<br />

Verwenden von Strom aus erneuerbaren<br />

Energieträgern, sondern hilft auch dabei, den<br />

Strompreis zu senken – und kann sogar Stromausfällen<br />

ihren Schrecken nehmen.<br />

Energiespeicher spielen eine immer wichtigere<br />

Rolle in der Energielandschaft. Von 2020<br />

bis 2030 wird die Kapazität der installierten<br />

Speicher weltweit voraussichtlich um das Dreißigfache<br />

steigen – von 34 auf 1.028 Gigawattstunden.<br />

„Dies ist das Jahrzehnt der Energiespeicher“,<br />

erklärt Yayoi Sekine, Leiterin einer<br />

Studie des Beratungsunternehmens Bloomberg-<br />

NEF, der sich diese Zahlen entnehmen lassen.<br />

Der Grund für diesen gewaltigen Anstieg ist die<br />

zunehmende Nutzung von Strom aus Erneuerbare-Energie-Anlagen.<br />

Sie haben den Nachteil,<br />

weniger zuverlässig und planbar Strom zu liefern<br />

als konventionelle Quellen. Energiespeicher<br />

helfen dabei, die Schwankungen bei der Stromerzeugung<br />

aufzufangen.<br />

Vorteile für die Industrie<br />

Die meisten Energiespeicher verrichten im<br />

Stromnetz oder in Privathaushalten ihren<br />

Dienst. In zunehmendem Maße setzen aber<br />

auch Industrieunternehmen auf eigene Energiespeicher.<br />

Dies bietet einige Vorteile. Die drei<br />

wichtigsten: Bei einem kurzzeitigen Stromausfall<br />

können Energiespeicher die Stromversorgung<br />

für die Produktion aufrechterhalten.<br />

Unternehmen mit eigenen Solaranlagen lösen<br />

mit Energiespeichern zudem das Problem, dass<br />

diese Anlagen ihren Strom nicht unbedingt<br />

immer dann liefern, wenn die diversen Gerätschaften<br />

ihn benötigen. Und nicht zuletzt lässt<br />

sich mit Energiespeichern eine Lastspitzenkappung<br />

erreichen: Wenn ein Unternehmen<br />

in bestimmten Produktionsphasen kurzzeitig<br />

Mit Stromspeichern ist Sonnenenergie<br />

rund um die Uhr nutzbar.<br />

besonders viel Strom benötigt, lässt sich das der<br />

Stromversorger gut bezahlen. Vermeiden können<br />

Unternehmen dies, indem sie den erhöhten<br />

Strombedarf mithilfe ihrer Energiespeicher decken.<br />

Batterien: effizient und schnell<br />

Energiespeicher lassen sich einteilen in mechanische,<br />

chemische, elektrochemische, elektrische<br />

und thermische Speicher. Am wichtigsten<br />

ist eine mechanische Speichertechnologie:<br />

Pumpspeicherwerke – in Form von Stauseen –<br />

Batteriespeicher<br />

sind reaktionsschnell<br />

und zuverlässig.<br />

decken laut der Deutschen Energie-Agentur<br />

99 Prozent der weltweiten Kapazitäten zur<br />

Stromspeicherung ab. Einen Stausee können<br />

sich einzelnen Unternehmen naturgemäß<br />

nicht auf das Werksgelände bauen. Hier finden<br />

vorrangig elektrochemische Energiespeicher<br />

Verwendung – also aufladbare Batterien, meist<br />

auf Lithium-Ionen-Basis. Derartige Batteriespeicher<br />

bieten eine hohe Effizienz von über<br />

90 Prozent, verlieren also beim Speichern und<br />

Abrufen nur wenig Energie. Sie lassen sich relativ<br />

einfach installieren, und auch das Skalieren<br />

der Leistung ist durch das Hinzufügen weiterer<br />

Batterien unkompliziert möglich. Darüber hinaus<br />

sind Batteriespeicher reaktionsschneller<br />

und zuverlässiger als die meisten Alternativen.<br />

Batteriespeicher bestehen prinzipiell aus einem<br />

Gehäuse, in dem sich die eigentlichen Batteriezellen<br />

befinden, und einem Wechselrichter, der<br />

den Gleichstrom der Zellen in den benötigten<br />

Wechselstrom umwandelt. Der Platzbedarf ist<br />

recht gering, aber nicht vernachlässigbar: Ein<br />

Batteriespeicher mit einer Kapazität von etwa<br />

70 Kilowattstunden zum Beispiel, wie er für kleinere<br />

und mittelgroße Unternehmen sinnvoll sein<br />

kann, misst typischerweise etwa 20 mal 15 mal<br />

10 Meter und wiegt ungefähr 1.000 Kilogramm.<br />

Da es Ausführungen mit wetterbeständigem<br />

Gehäuse gibt, ist es auch möglich, die Speicher<br />

unter freiem Himmel auf dem Firmengelände<br />

aufzustellen.<br />

<br />

iStock / Petmal<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

„Energiespeicher halten das Netz stabil”<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Speicher sorgen im Stromnetz der<br />

<strong>Zukunft</strong> für Versorgungssicherheit<br />

und Netzstabilität, weiß Dr.<br />

André Haubrock, CEO des Energiespeicheranbieters<br />

INTILION.<br />

Warum braucht die Energiewende<br />

Speicher? In der Energielandschaft<br />

der <strong>Zukunft</strong> wird es immer<br />

mehr dezentrale Energieerzeuger<br />

geben, die Strom dann produzieren,<br />

wenn die Sonne scheint oder<br />

der Wind weht, und nicht dann,<br />

wenn die Stromabnahme hoch ist.<br />

Energiespeicher gleichen dieses<br />

zeitliche Missverhältnis aus und<br />

erhöhen die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. Dazu kommen neben<br />

den klassischen Verbrauchern aus<br />

Industrie und Haushalten neue<br />

Abnehmer wie Wärmepumpen oder<br />

E-Autos. Damit die Versorgung weiterhin<br />

stabil läuft, muss die Erzeugung<br />

der Stromnachfrage folgen.<br />

Da kommen Stromspeicher ins<br />

Spiel. Genau. Ein Beispiel: Rechenzentren<br />

verbrauchen konstant viel<br />

Strom, auch wenn zeitweise wenig<br />

erneuerbare Energie erzeugt<br />

wird. Hier können Speicher Abhilfe<br />

schaffen; aktuell setzen wir dies<br />

beispielsweise bei der Telekom-<br />

Tochter PASM mit unserem Großspeicher<br />

scalecube um. Hier stabilisiert<br />

unser Speicher die Frequenz<br />

des Stromnetzes und sorgt dafür,<br />

dass sich die eingespeiste und die<br />

verbrauchte Energie die Waage<br />

halten.<br />

Wo eignen sich Speicher noch?<br />

Energieversorger setzen sie verstärkt<br />

ein, um das Stromnetz stabil<br />

zu halten. Speicher bieten sich<br />

aber auch für Gewerbe und Industrie<br />

an, die punktuell einen sehr<br />

hohen Stromverbrauch haben und<br />

Leistungsspitzen abfedern müssen.<br />

Sie können mit unseren Speichern<br />

die Energie, die sie selbst mit<br />

PV oder Windkraft erzeugen, speichern<br />

und später nutzen.<br />

Dazu brauchen sie individuelle<br />

Lösungen, in die Speicher neben<br />

den Produktionsanlagen und den<br />

erneuerbaren Erzeugern als zentraler<br />

Puffer integriert sind. Diese<br />

Systemlösungen bietet INTILION<br />

als Gesamtlösung – bestehend<br />

aus der Speichereinheit und der<br />

Anwendungssoftware, der Installation<br />

und ergänzenden Serviceleistungen<br />

– für einen langfristigen<br />

Betrieb an.<br />

https://intilion.com


6<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Neue Wege in Krisenzeiten<br />

ENERGIE- UND WASSERVERSORGUNG | VON PIA WEGENER<br />

Ausgetrocknete Flüsse, Gemeinden, die ihre<br />

Bürgerinnen und Bürger zum Wassersparen auffordern,<br />

und Ernteausfälle: Die Hitzewellen der<br />

vergangenen Sommer haben die Wasserversorgungsinfrastruktur<br />

in einigen Regionen bereits<br />

an ihre Grenzen gebracht. Fast zeitgleich<br />

wurden die Deutschen zum Energiesparen<br />

aufgerufen. Um die Energie- und Wasserversorgung<br />

auch in <strong>Zukunft</strong> sicherstellen zu können,<br />

ist vor allem die Wirtschaft gefragt.<br />

„Wir kommen durch diesen Winter“, versicherte<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Januar, als<br />

er auf die Gasspeicherstände angesprochen<br />

wurde. Die müssen seit der Abkehr vom russischen<br />

Öl und Gas künftig zu Beginn einer jeden<br />

Bis 2030 sollen 30 Prozent<br />

des Energiebedarfs aus<br />

grünem Strom stammen.<br />

Heizperiode gut gefüllt sein. Dafür, dass das<br />

über den bald endenden Winter hinaus gewährleistet<br />

ist, sollen unter anderem zusätzliche<br />

Kohlekraftwerke und der Bau neuer Flüssiggas-<br />

Terminals sorgen. Aber auch Privathaushalte<br />

sind weiter angehalten, ihren Verbrauch so gut<br />

wie möglich einzuschränken. Die steigenden<br />

Strom- und Gaspreise belasten aber nicht nur<br />

die Konsumentinnen und Konsumenten, sondern<br />

zunehmend auch die Versorger selbst. Um<br />

die Versorgung dauerhaft zu sichern, will die Regierung<br />

deshalb vermehrt auf die Förderung von<br />

erneuerbaren Energien setzen: Bis 2030 sollen<br />

mindestens 30 Prozent des Energiebedarfs mit<br />

grünem Strom gedeckt werden.<br />

Nationale Wasserstrategie<br />

Eine Strategie gibt es seit einigen Tagen auch für<br />

einen Umgang mit der zunehmenden Wasserknappheit.<br />

Noch sei das Trinkwasser in <strong>Deutschland</strong><br />

zwar unbegrenzt vorhanden. Aber die warmen<br />

Sommer und die Klimakrise bringen die<br />

Versorgungsinfrastruktur immer wieder an ihre<br />

Grenzen. Mit einer Nationalen Wasserstrategie<br />

sollen vor allem Städte und Regionen besser auf<br />

künftige Hitzeperioden vorbereitet werden. Um<br />

nicht dauerhaft auf dem Trockenen zu sitzen,<br />

sollen deshalb Flächen in Städten entsiegelt<br />

und vernachlässigte Grünflächen aufgewertet<br />

werden. Mittels Fernwasserleitungen sollen besonders<br />

trockene Regionen bundeslandübergreifend<br />

mit Wasser versorgt werden. Für Kritiker<br />

greifen diese Maßnahmen nicht weit genug.<br />

Immerhin verbraucht allein jeder Deutsche etwa<br />

130 Liter Trinkwasser pro Tag. Ein weitaus größerer<br />

Teil entfällt auf die deutsche Großindustrie.<br />

Die soll nun vermehrt in die Verantwortung<br />

Klimakrise und heiße<br />

Sommer bringen die<br />

Wasserversorgung an<br />

ihre Grenzen.<br />

genommen werden, wassersparend zu produzieren.<br />

Grund zur Panik?<br />

Angesichts der anhaltenden Krisen wächst bei<br />

vielen die Angst vor langfristigen Versorgungsengpässen<br />

und dauerhaften Stromausfällen,<br />

sogenannten Blackouts. Das tatsächliche Risiko<br />

eines Blackouts in <strong>Deutschland</strong> schätzen Expertinnen<br />

und Experten trotz der Energiekrise als<br />

sehr gering ein. Und auch was die Wasserversorgung<br />

angeht, sind die verantwortlichen Unternehmen<br />

und Kommunen noch gut aufgestellt.<br />

Damit das auch in <strong>Zukunft</strong> so bleibt, ist laut Experten<br />

ein schnelles Handeln unumgänglich. Sowohl<br />

bei der Energiewende als auch bei der Versorgung<br />

mit Trinkwasser müssen den Strategien<br />

nun Taten folgen.<br />

<br />

iStock / Eplisterra<br />

Klimafreundliche Wärme für Dortmund<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

2017 stand die Dortmunder<br />

Energie- und Wasserversorgung<br />

GmbH (DEW21) vor einer enormen<br />

Herausforderung: Das für die<br />

Fernwärme betriebene innerstädtische<br />

Dampfnetz, das größtenteils<br />

in den 50er-Jahren entstanden<br />

ist, musste dringend saniert<br />

werden. Die Versorgung durch ein<br />

marodes System mit hohen Wärmeverlusten<br />

und einem alten,<br />

überdimensionierten Gaskraftwerk<br />

als Hauptwärmequelle war<br />

schlichtweg nicht mehr zeitgemäß<br />

und machte die Fernwärme<br />

auch für Kund:innen zunehmend<br />

unattraktiv.<br />

Vor diesem Hintergrund entschied<br />

sich DEW21 gegen eine reine Sanierung<br />

und für die Neugestaltung<br />

der Wärmeversorgung. Das Unternehmen<br />

setzte sich das Ziel, ein<br />

modernes Heißwassernetz mit<br />

geringen Wärmeverlusten zu errichten<br />

und durch eine geänderte,<br />

maßgeblich Einspeisung Erneuerbarer<br />

einen wichtigen Beitrag zur<br />

Wärmewende in der Stadt Dortmund<br />

zu leisten. Durch den Einsatz<br />

von industrieller Abwärme aus<br />

der Carbonherstellung können im<br />

Vergleich zur gasbasierten Wärmeproduktion<br />

jährlich über 45.000<br />

Tonnen CO₂ eingespart werden.<br />

Der erste Projektteil konnte Anfang<br />

2023 erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. 32 km neue Wärmeleitungen<br />

wurden im dicht bebauten<br />

Innenstadtbereich verlegt, und es<br />

wurden drei moderne Energiezentralen<br />

errichtet, die als Absicherung<br />

für Versorgungsspitzen dienen.<br />

Mehr als 120 Millionen Euro<br />

hat DEW21 bis jetzt in die Neugestaltung<br />

der Wärmeversorgung investiert.<br />

Eine Investition, die sich<br />

auszahlt, denn es wurden nicht nur<br />

nahezu alle bestehenden Versorgungsverträge<br />

verlängert, sondern<br />

auch verschiedene Neukund:innen<br />

akquiriert.<br />

Dortmunder Projekt lässt CO₂-<br />

Fußabdruck sukzessive sinken<br />

Die Umstellung der Wärmeversorgung<br />

in der Dortmunder Innenstadt<br />

ist ein wichtiger Meilenstein<br />

für DEW21 auf ihrem Weg zur angestrebten<br />

Klimaneutralität und<br />

unterstützt auch die Stadt Dortmund<br />

dabei, dieses Ziel bereits<br />

2035 zu erreichen. Entsprechend<br />

stehen bei DEW21 in Sachen Fernwärmeversorgung<br />

die Zeichen<br />

auch in der <strong>Zukunft</strong> auf Wachstum,<br />

da jede weitere Umstellung<br />

von heutigen Gas-, Öl- oder<br />

Nachtspeicherheizsystemen in<br />

Richtung der neuen Fernwärme<br />

die Dortmunder CO₂-Bilanz weiter<br />

verbessert. Durch Ausweitung des<br />

Netzes soll die Abnahme bis 2025<br />

um 30 Prozent gegenüber heute<br />

gesteigert werden. Hierdurch wird<br />

die CO₂-Einsparung auf 60.000<br />

Tonnen pro Jahr gesteigert – das<br />

entspricht dem Ausstoß von rund<br />

86.000 Pkws.<br />

Darüber hinaus gibt es die Zielsetzung,<br />

durch den Zubau von einem<br />

modernen Biomasseheizkraftwerk<br />

zur Verwertung des lokal anfallenden<br />

Altholzes, die Einbindung weiterer<br />

Abwärmequellen sowie den Einsatz<br />

von Großwärmepumpen ggf. in<br />

Verbindung mit (Tiefen-)Geothermie<br />

den CO₂-Fußabdruck der Fernwärme<br />

sukzessive zu vermindern – mit<br />

der klaren Intention, die Klimaneutralität<br />

in Dortmund bereits 2035<br />

und damit zehn Jahre vor der bundesweiten<br />

Zielsetzung zu erreichen.<br />

www.dew21.de


Mut zur Pumpe<br />

7<br />

ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE | VON JENS BARTELS<br />

Ob eine neue Solaranlage, der Einsatz moderner<br />

Heiztechnik oder die digitale Steuerung der<br />

Klimaanlage: Häuser und Wohnungen lassen<br />

sich mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen<br />

umweltfreundlich umrüsten. Das tut nicht nur<br />

dem Klima gut. Investitionen in die Energieeffizienz<br />

reduzieren auch die Energiekosten.<br />

Der Gebäudebestand in <strong>Deutschland</strong> ist noch<br />

weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. So<br />

überzog nach Angaben der Experten von Agora<br />

Energiewende der Gebäudebereich mit 113 Millionen<br />

Tonnen CO₂ das Sektorziel um rund fünf<br />

Millionen Tonnen. Der Einsparerfolg von minus<br />

Im energieeffizienten Gebäude zahlt sich<br />

die Installation einer Wärmepumpe aus.<br />

iStock / Creativebird<br />

16 Prozent beim Erdgasverbrauch im Vergleich<br />

zum Vorjahr führte zwar zu einem Emissionsrückgang<br />

von sieben Millionen Tonnen CO₂<br />

gegenüber 2021. Dieser Rückgang reicht jedoch<br />

nicht aus, um den Zielwert zu unterbieten. Allein<br />

auf die Privathaushalte entfällt mehr als ein<br />

Viertel des Energieverbrauchs in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Ein Großteil davon wird laut einer aktuellen Analyse<br />

von KfW Research für das Heizen von Innenräumen<br />

verwendet – und zwar noch immer im<br />

Wesentlichen auf Basis fossiler Energieträger.<br />

Heiztechnik modernisieren<br />

Wohngebäude sind daher ein wichtiger Faktor<br />

auf dem angestrebten Weg zur Klimaneutralität.<br />

Wie sich umweltfreundliche Maßnahmen zu<br />

mehr Energieeffizienz auszahlen, verrät bereits<br />

die Gegenüberstellung eines herkömmlichen<br />

Bestandsgebäudes mit einem Effizienzhaus.<br />

Die Mehrzahl der Bestandsgebäude benötigt<br />

häufig bis zu fünfmal mehr Energie für Heizung<br />

und Warmwasser als ein modernes Effizienzhaus<br />

mit einem geschlossenen Energiekreislauf sämtlicher<br />

hausinterner Ressourcen. Entsprechend<br />

nachhaltig ist etwa der Austausch der alten<br />

Heiztechnik durch moderne Lösungen. Beispielsweise<br />

kann der Energieverbrauch durch<br />

den Einbau eines Brennwertkessels und die Installation<br />

von kombinierten Anlagen zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energie deutlich gesenkt werden.<br />

Meist lohnt sich ein Blick auf energieeffiziente<br />

Wärmepumpen. In der Regel sind sowohl Neuals<br />

auch Altbauten für Wärmepumpen geeignet.<br />

In beiden Fällen gilt, dass zuerst der Wärmebedarf<br />

mittels Wärmedämmung möglichst stark<br />

verringert werden sollte, damit sich der Einsatz<br />

einer Wärmepumpe rentiert.<br />

Förderung nutzen<br />

Daneben bieten auch die intelligente Vernetzung<br />

und automatisierte Steuerung des Energieverbrauchs<br />

Effizienzpotenziale. So können zum Beispiel<br />

digitalisierte Heizungs- und Klimaanlagen<br />

den tatsächlichen Energiebedarf eines Hauses<br />

ermitteln und dessen Wirtschaftlichkeit deutlich<br />

Wohngebäude sind ein<br />

wichtiger Faktor auf dem<br />

Weg zur Klimaneutralität.<br />

verbessern. Grundsätzlich stehen für die energetische<br />

Sanierung von Gebäuden sowie für die<br />

Installation von Erneuerbare-Energie-Anlagen<br />

staatliche Förderprogramme und steuerliche<br />

Anreize zur Verfügung. Oft hilft hierbei auch<br />

eine Energieberatung durch qualifizierte Beraterinnen<br />

und Berater.<br />

<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Die Natur-Klimadecke<br />

Das Finanzministerium Dresden wurde mit 1.600 Quadratmetern<br />

Natur-Klimadecke ausgestattet.<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Geringe Emissionswerte, Energieeffizienz<br />

und wiederverwendbare<br />

Produkte – das sind nur drei der<br />

vielen Anforderungen an nachhaltige<br />

Gebäudekonzepte und emissionsarmes<br />

Bauen. Für die <strong>Zukunft</strong><br />

der Bauwirtschaft werden<br />

Green Buildings mit Zertifizierungen<br />

unumgänglich. ArgillaTherm<br />

hat dafür den Grundstein gelegt<br />

– und ist nun weltweit das erste<br />

Unternehmen mit einer produktspezifischen<br />

testierten Umweltproduktdeklaration<br />

(UPD) für<br />

Montage der Natur-Klimadecke<br />

mit integriertem Schall-Ringabsorber<br />

und Rohrverteilmodul<br />

Lehmplatten nach DIN 18948. Der<br />

entscheidende Faktor für eine<br />

bestmögliche QNG- beziehungsweise<br />

DGNB-Gebäudezertifizierung,<br />

was den Wert der Immobilie<br />

deutlich steigert und neuartige<br />

Fördermöglichkeiten eröffnet.<br />

Die Natur-Klimadecke von Argilla-<br />

Therm ist ein Klimatisierungssystem<br />

für nachhaltige und energieeffiziente<br />

Gebäudekonzepte. Herzstück<br />

sind die mit Ton veredelten<br />

Hochleistungs-Lehmmodule. Aufgrund<br />

des einzigartig hohen Tonanteils<br />

von cirka 50 Prozent kann die<br />

Luftfeuchtigkeit im Raum optimal<br />

reguliert, sprich, sehr schnell und<br />

im großen Umfang aufgenommen,<br />

zwischengespeichert und wieder<br />

abgegeben werden. Das besondere<br />

Alleinstellungsmerkmal! In der<br />

Regel kann somit auf eine mechanische<br />

Luftentfeuchtung verzichtet<br />

werden, was Investitionskosten<br />

spart und die Betriebskosten<br />

deutlich reduziert (um cirka 6 Euro<br />

pro Quadratmeter im Jahr). Auf<br />

Wunsch können Feuchte-Simulationen<br />

mithilfe einer speziell entwickelten<br />

Software vom Fraunhofer-Institut<br />

durchgeführt werden.<br />

Die vollautomatisierte Produktion<br />

der Hochleistungs-Lehmmodule<br />

ist nahezu CO₂-neutral und findet<br />

unter Aufsicht externer Werksprozesskontrollen<br />

statt. „Made<br />

in Germany“ gewährleistet kurze<br />

Transportwege, Liefersicherheit<br />

und Preisstabilität.<br />

Die Montage des Systems erfolgt<br />

bis zur Oberflächenbeschichtung<br />

im Trockenbau. Die Module können<br />

je nach Einbausituation individuell<br />

angepasst werden. Da das Rohr<br />

erst danach vor Ort in die Rillenstruktur<br />

eingelegt wird, sind keine<br />

Rohrkupplungen nötig.<br />

Nachhaltig, ressourcenschonend,<br />

klimaneutral – wie urbanes Wohnen<br />

von morgen aussehen kann,<br />

stellten Studenten beim letzten<br />

Solar Decathlon Europe (SDE) vor.<br />

Das Team der Fachhochschule<br />

Aachen entwickelte für den internationalen<br />

architektonischen und<br />

energietechnischen Wettbewerb<br />

ein visionäres Energiekonzept, dessen<br />

Herzstück Natur-Klimadecken<br />

bilden – in Kombination mit Photovoltaikelementen,<br />

Eisspeicher und<br />

Fassadenbegrünung. Zahlreiche<br />

namhafte Objekte wurden bereits<br />

mit den Natur-Klimadecken ausgestattet,<br />

wie das Finanzministerium<br />

Dresden oder das Kunsthaus in<br />

Wiesbaden. In der Josef-Schwarz-<br />

Schule in Heilbronn – <strong>Deutschland</strong>s<br />

größtem Schulbauprojekt –<br />

laufen derzeit die Montagearbeiten.<br />

Dort werden über 20.000 Quadratmeter<br />

Hochleistungs-Lehmmodule<br />

verlegt. Weitere Informationen gibt<br />

es unter:<br />

https://argillatherm.de


8<br />

Mitmachen lohnt sich<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

BAUEN<br />

Die Gebäudewende nimmt weiter Fahrt auf.<br />

Schon die strengeren gesetzlichen Vorgaben<br />

werden viele Eigentümerinnen und Eigentümer<br />

unter Zugzwang setzen, eigene oder<br />

vermietete Immobilien energetisch zu sanieren<br />

beziehungsweise beim Neubau klimafreundliche<br />

Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Gut, dass immer mehr nachhaltige Lösungen<br />

zur Verfügung stehen, um die CO₂-Emissionen<br />

im Gebäudesektor zu senken.<br />

<strong>Deutschland</strong> hat sein Klimaziel 2022 erfüllt.<br />

Doch laut Umweltbundesamt ist ab sofort mehr<br />

Tempo bei der Reduzierung der CO₂-Emissionen<br />

angesagt, sonst dürften künftige Ziele deutlich<br />

verfehlt werden. Dies gilt auch für den Gebäudesektor.<br />

Dort kam es im vergangenen Jahr zwar<br />

zu einer Emissionsminderung von knapp sechs<br />

Millionen auf rund 112 Millionen Tonnen CO₂-<br />

Äquivalente. Trotz dieser Emissionsminderung<br />

überschritt der Gebäudesektor aber wie bereits<br />

im Jahr 2021 die erlaubte Jahresemissionsmenge.<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND JENS BARTELS<br />

aus, dass sie aus einer nachwachsenden Ressource<br />

gewonnen werden, in der Herstellung<br />

nur geringe Belastungen der Umwelt nach sich<br />

ziehen und sich später wieder der Kreislaufwirtschaft<br />

zuführen lassen. Klimafreundlich<br />

ist in diesem Zusammenhang auch<br />

das Vermeiden hoher Transportkosten<br />

durch die bewusste Entscheidung<br />

für Bauteile und Baustoffe aus der<br />

Region. Im aktuellen Vergleich nachhaltiger<br />

Materialien hat Holz die Nase<br />

vorn. Als CO₂-neutraler Baustoff sowie<br />

natürlicher und nachwachsender Rohstoff<br />

ist Holz ausgesprochen klimafreundlich. Das<br />

gilt aber nur, wenn das Holz aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft und nicht aus Raubbau stammt.<br />

Das „World Economic Forum“ ist davon überzeugt,<br />

dass in einigen Jahren Bambus eine bedeutende<br />

Rolle als Baustoff einnehmen könnte.<br />

Bambus, offiziell ein Gras, ist die am schnellsten<br />

wachsende Pflanze der Welt. Viele Varianten<br />

sind nach nur drei Jahren erntereif, und während<br />

Bambus wächst, absorbiert das Gras Kohlenstoff<br />

aus der Atmosphäre. Ein Hektar Bambus bindet<br />

etwa 17 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Baumaterialien wie Beton<br />

und Stahl, die bei ihrer Herstellung tonnenweise<br />

Kohlenstoff freisetzen, speichert Bambus<br />

zugleich einen Großteil seines Kohlenstoffs auch<br />

dann noch, wenn er zu Gebäuden oder Möbeln<br />

verarbeitet wurde. Ganz sicher wird in <strong>Zukunft</strong><br />

die Auswahl an klimafreundlichen Baustoffen<br />

weiter zunehmen. Weltweit forschen Expertinnen<br />

und Experten an innovativen Zusammensetzungen<br />

wie Beton aus Bakterien oder ganz<br />

neuen Materialien.<br />

Neue Regelungen beachten<br />

Neben dem klimafreundlichen Bauen rückt<br />

zunehmend auch die energetische Sanierung<br />

in den Mittelpunkt einer erfolgreichen<br />

Gebäudewende. Hierfür sorgt auch die Politik.<br />

So wird gleichzeitig zum Vorhaben des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums, in mehreren<br />

Etappen den Abschied von Öl- und Gasheizungen<br />

einzuleiten, ein Plan der Europäischen<br />

Union konkreter, die Mindeststandards für<br />

Gebäude EU-weit anzuheben. Wohngebäude sollen<br />

demnach mindestens Effizienzklasse E und<br />

bis zum Jahr 2033 Effizienzklasse D erreichen.<br />

Die Energieeffizienzklasse D sagt aus, dass ein<br />

Wohngebäude eine Endenergie von 100 bis 130<br />

Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche<br />

im Jahr aufweist. Betroffen von den<br />

geplanten Neuregelungen sind europaweit wahrscheinlich<br />

mehr als 30 Millionen Gebäude. Ähnlich<br />

wie bei Haushaltsgeräten soll die Energieeffizienz<br />

auf einer Skala von A bis G angegeben<br />

werden. Dafür ist geplant, auch das System von<br />

Energieeffizienz-Kategorien EU-weit zu vereinheitlichen:<br />

In <strong>Deutschland</strong> geht die Skala derzeit<br />

von A+ bis H, in der EU reicht sie von A bis G.<br />

Bambus wird als Baustoff<br />

künftig eine bedeutende<br />

Rolle einnehmen.<br />

Gemeinsam die Ziele erreichen<br />

Insgesamt steht schon heute fest: Um die Gebäudewende<br />

erfolgreich zu gestalten, müssen alle<br />

Akteure der Branche zusammenarbeiten. Hierzu<br />

gehören Bauunternehmen, Architekten und Ingenieure,<br />

aber auch die Energieversorger, Bauherren<br />

und die Politik. Ein weiterer wichtiger Baustein<br />

auf dem Weg zu mehr Klimafreundlichkeit<br />

ist der Einsatz von Finanzierungsinstrumenten<br />

wie steuerliche Erleichterungen oder staatliche<br />

Förderprogramme. Nicht zuletzt geht es darum,<br />

mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen: Die<br />

Öffentlichkeit muss über die zahlreichen Vorteile<br />

von nachhaltigen Gebäuden informiert werden –<br />

nur dann kann die Gebäudewende gelingen. <br />

Entsprechend wächst der Druck auf die Baubranche,<br />

klimafreundliche Lösungen auch wirklich<br />

umzusetzen. Die gute Nachricht: Rund um<br />

das Thema Bauen gibt es mittlerweile auf ganz<br />

unterschiedlichen Ebenen viele gute Ideen,<br />

wie CO₂-Emissionen gesenkt werden können.<br />

Dazu zählt, bereits bei der Planung von Neubauten<br />

Nachhaltigkeitsaspekte zu Lage, Anordnung<br />

oder Ausrichtung der Gebäude zu berücksichtigen.<br />

Auch der Energiestandard des<br />

Bauwerks, der Einsatz energieeffizienter und<br />

Erneuerbare-Energie-Anlagen oder eine gute<br />

Dämmung der Gebäudehülle spielen eine wichtige<br />

Rolle, um die Gebäudewende erfolgreich zu<br />

gestalten.<br />

Nachhaltige Materialien nutzen<br />

Ein weiterer Faktor auf dem Weg zu klimafreundlicheren<br />

Bauten ist die Auswahl der verwendeten<br />

Baumaterialien. Ökologische Baustoffe<br />

zeichnen sich unter anderem dadurch<br />

Prognostizierte Umsatzentwicklung in der Branche Baugewerbe in <strong>Deutschland</strong><br />

in Milliarden Euro<br />

323,2<br />

* Prognose<br />

344,5<br />

369,5 378 381,4 379,8<br />

391,3<br />

2018 2019 2020* 2021* 2022* 2023* 2024* 2025*<br />

386<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2021


9<br />

Klimawende heißt auch Baustoffwende<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Die Transformation der Bauindustrie<br />

ist ein zentrales Element<br />

für die erfolgreiche Klimawende.<br />

Holcim <strong>Deutschland</strong> treibt die<br />

Baustoffwende voran und setzt<br />

dabei konsequent auf Kreislaufwirtschaft:<br />

von der Produktion<br />

bis zum Bauteil.<br />

© Teo Willer<br />

Thorsten Hahn, CEO Holcim<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Ohne Zement gibt es keinen Beton<br />

– und ohne Beton fehlt, nicht nur<br />

sprichwörtlich, das Fundament für<br />

den Wohnungsbau, wichtige Infrastrukturprojekte<br />

und die gesamte<br />

Energiewende. Diese muss nicht<br />

nur gedacht, sondern auch gebaut<br />

werden, man denke nur an Windräder<br />

oder Schieneninfrastruktur.<br />

Gleichzeitig zählt die Zementindustrie<br />

heute zu den größten globalen<br />

CO₂-Emittenten. Holcim ist sich<br />

seiner Verantwortung bewusst und<br />

nimmt die Führungsrolle bei der<br />

Transformation der Baustoffindustrie<br />

ein.<br />

Wichtige Schlüssel auf dem Weg<br />

zur Klimaneutralität sind die Substitution<br />

fossiler Brennstoffe sowie<br />

optimierte Zementrezepturen,<br />

bei denen Ersatzstoffe wie Hüttensand<br />

eingesetzt werden. Hier<br />

werden die Richtlinien bereits voll<br />

ausgenutzt – bestes Beispiel sind<br />

unsere Zemente der Holcim ECO-<br />

Planet-Serie. Beim Brennen von<br />

Zementklinkern entstehen jedoch<br />

zwei Drittel des anfallenden CO₂<br />

prozessbedingt aus dem Rohmaterial<br />

und sind damit unvermeidbar.<br />

CPC: innovative Technologie für immense<br />

Material- und CO₂-Einsparungen<br />

© CPC AG<br />

Um Zement noch emissionsärmer<br />

herzustellen, sind innovative Carbon-Capture-Technologien<br />

und<br />

sektorenübergreifende Lösungen<br />

notwendig. Wie bei unserem Projekt<br />

Carbon2Business (C2B), bei<br />

dem wir in unserem Zementwerk<br />

Lägerdorf (Schleswig-Holstein) das<br />

Treibhausgas CO₂ durch Abscheidung<br />

und Vernetzung mit unseren<br />

Partnern aus anderen Industrien zu<br />

einem wertvollen Rohstoff entwickeln<br />

wollen. Im Zentrum steht der<br />

Bau einer neuen Ofenlinie, die die<br />

nahezu vollständige Abscheidung<br />

des CO₂ aus der Zementherstellung<br />

ermöglicht und dafür das Oxyfuel-Verfahren<br />

nutzt. Das Grundprinzip<br />

besteht darin, durch den<br />

Einsatz von reinem Sauerstoff im<br />

Brennprozess hochreines CO₂ als<br />

Abgas zu erhalten. Der Sauerstoff<br />

stammt aus Elektrolyse-Vorhaben,<br />

bei denen Industriepartner an der<br />

schleswig-holsteinischen Westküste<br />

Wasser mit Strom aus erneuerbaren<br />

Energien zu Wasserstoff und<br />

Sauerstoff aufspalten wollen.<br />

Konsequent im Kreislauf: „Aus Beton<br />

muss wieder Beton werden“<br />

Das abgeschiedene CO₂ lässt sich<br />

veredeln und als Rohstoff in der<br />

Industrie nachhaltig weiterverwenden,<br />

beispielsweise als Grundstoff<br />

in der chemischen Industrie für<br />

die Produktion von Kunststoffen.<br />

Das Treibhausgas wird bei diesem<br />

„Carbon Capture and Utilization“-<br />

Ansatz beispielsweise zum Legostein.<br />

Wenn seine Lebensdauer<br />

erschöpft ist, kann er als Ersatzbrennstoff<br />

energetisch im Oxyfuel-Ofen<br />

verwertet werden, wobei<br />

das CO₂ wieder abgeschieden wird<br />

und nach Aufbereitung erneut als<br />

Grundstoff dient, zum Beispiel für<br />

neue Spielsteine. Somit entsteht<br />

ein geschlossener CO₂-Kreislauf,<br />

bei dem das Gas nicht in die Atmosphäre<br />

entweicht. Auch die EU-<br />

Kommission sieht das Potenzial<br />

und fördert C2B mit einem dreistelligen<br />

Millionenbetrag – 2029 soll<br />

der Ofen im Regelbetrieb laufen.<br />

Zementwerk Lägerdorf: Ziel ist Klimaneutralität bis 2029<br />

Mit weniger Material<br />

mehr bauen<br />

Neben der Optimierung von Zementrezepturen<br />

und -produktion<br />

gibt es weitere Hebel für eine<br />

nachhaltige Baustoffwende. Ein<br />

wichtiger Faktor ist die Schonung<br />

von Ressourcen. Betonfertigteile<br />

sparen von jeher Material. Mit CPC<br />

steigern wir diese positiven Effekte<br />

enorm: CPC ist die englische Abkürzung<br />

für „Betonelemente mit<br />

vorgespannter Carbonbewehrung“.<br />

Die leistungsfähigen, extrem dünnen<br />

Betonplatten ermöglichen je<br />

© Aidan Richards / EyeEm<br />

nach Konstruktion Materialeinsparungen<br />

von bis zu 80 Prozent<br />

gegenüber mit Stahl bewehrten<br />

Bauteilen und reduzieren den CO₂-<br />

Fußabdruck um bis zu 75 Prozent.<br />

Holcim hat 2022 in Niedersachsen<br />

die weltweit erste CPC-Produktionsstätte<br />

im industriellen Großformat<br />

in Betrieb genommen und<br />

erhielt für CPC den Innovationspreis<br />

auf der Weltleitmesse für<br />

Bautechnik bauma.<br />

Häuser als Rohstoffquellen<br />

Die Transformation der Bauindustrie<br />

erfordert aber ein noch fundamentaleres<br />

Umdenken. Denn rund<br />

40 Prozent des Rohstoffverbrauchs<br />

gehen auf ihr Konto, wobei ein großer<br />

Anteil der Materialien nach der<br />

Nutzung als Abfall deponiert wird.<br />

Von diesem linearen Lebenszyklus<br />

muss es eine Wende zu konsequent<br />

kreislauforientierten Prozessen<br />

geben. Die bereits gebaute Umgebung<br />

muss als Materiallager verstanden<br />

werden, dessen Rohstoffe<br />

nach dem Abriss neu verwendet<br />

werden. Bekannt ist dieser Ansatz<br />

unter dem Namen Urban Mining.<br />

Vereinfacht: Aus Beton muss wieder<br />

Beton werden – wir verlängern<br />

die Lebensdauer unserer Produkte,<br />

recyceln Zement und Gesteinskörnungen<br />

und geben ihnen ein zweites<br />

und drittes Leben im R-Beton.<br />

Bei der konsequenten Umsetzung<br />

der Kreislaufwirtschaft unterstützen<br />

uns Digitalisierung und Zusammenarbeit<br />

mit Vorreitern: So<br />

ist Holcim Mitglied von Madaster.<br />

Die Organisation baut ein digitales<br />

Material-Kataster auf, in dem alle<br />

Informationen zu den in Gebäuden<br />

verbauten Materialien in einer<br />

Cloud-Plattform hinterlegt sind.<br />

Um Abbruchmaterialien für das Recycling<br />

zu identifizieren, für die Bauwirtschaft<br />

regional verfügbar und in<br />

Kalkulationen planbar zu machen,<br />

hat das Start-up N1, an dem Holcim<br />

beteiligt ist, die Software Site Depot<br />

entwickelt. Damit wird das „Rohstofflager<br />

Stadt” Realität.<br />

Innovative nachhaltige Lösungen<br />

gibt es also bereits viele. Um diese<br />

konsequent umzusetzen, benötigen<br />

wir dynamische Regularien und<br />

Normen, die die Innovationskraft<br />

der Unternehmen und den Kreislaufgedanken<br />

fördern. Es muss<br />

wirtschaftlich attraktiver werden,<br />

eine Tonne CO₂ zu vermeiden, als<br />

eine Tonne CO₂ zu emittieren. Und<br />

Recyclingmaterial sowie klimafreundliche<br />

Zemente und Betone<br />

müssen in Ausschreibungen bevorzugt<br />

statt ausgeschlossen werden.<br />

Ich bin guter Dinge, dass die Politik<br />

diese Notwendigkeit erkannt hat<br />

und wir die Baustoffwende schneller<br />

realisieren werden, als es viele<br />

heute erwarten.<br />

Mehr Informationen zu Nachhaltigkeit<br />

bei Holcim <strong>Deutschland</strong> unter:<br />

www.holcim.de/de/nachhaltigkeit<br />

© Holcim<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de


10<br />

Großes Potenzial am Bau<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

DEKARBONISIERUNG | VON THOMAS SCHULZE<br />

Laut dem Umweltbundesamt sind etwa 30 Prozent<br />

der CO₂-Emissionen in <strong>Deutschland</strong> auf<br />

Bau und Nutzung von Gebäuden zurückzuführen.<br />

Geht es nun um die langfristige Reduktion<br />

und Minimierung dieser Umweltwirkungen,<br />

muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes<br />

berücksichtigt werden, heißt es etwa<br />

beim Internetportal goClimate.de.<br />

Tatsächlich liegen im Gebäudesektor, betrachtet<br />

man ihn ganzheitlich, enorme Einsparpotenziale<br />

für CO₂-Emissionen. So setzt allein die Herstellung<br />

von Baustoffen zur Errichtung oder<br />

Modernisierung von Gebäuden ungefähr acht<br />

Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen<br />

frei. Dies entspricht in ungefähr den CO₂-<br />

Emissionen des durchschnittlichen deutschen<br />

Flugverkehrs pro Jahr. In Kombination mit der<br />

Versorgung der Gebäude mit Wärme und Warmwasser<br />

steigt dieser Anteil des Gebäudebereichs<br />

auf die vom Umweltbundesamt errechneten<br />

etwa 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen<br />

in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Hürden bei der notwendigen Sanierung<br />

Doch allein bei der notwendigen energetischen<br />

Sanierung des Gebäudebestands tun sich beträchtliche<br />

Hürden auf. „So ist bereits heute der<br />

Auslastungsgrad in weiten Teilen der Branche<br />

sehr hoch, sodass Kunden oft mit langen Wartezeiten<br />

rechnen müssen“, gibt die Nachhaltigkeitsinitiative<br />

The Mission zu bedenken. Zusätzliche<br />

Nachfrage lasse sich derzeit kaum noch<br />

befriedigen, auch weil es an Personal mangele.<br />

Hinzu kommen stark schwankende Materialpreise,<br />

die eine verlässliche Kalkulation für die<br />

Unternehmen kaum möglich machen und zugleich<br />

für Unzufriedenheit bei den Kundinnen<br />

und Kunden sorgen. Trotz dieser Widrigkeiten<br />

gibt es zur Dekarbonisierung keine Alternative.<br />

Dabei setzen Experten aus Bauplanung und<br />

Industrie vor allem auf Technologien im Bereich<br />

der Energieeffizienz – Gebäudedämmung,<br />

Wärmerückgewinnung –, der erneuerbaren Energien<br />

– Wärmepumpen, Photovoltaik – und der<br />

Baustoffherstellung – Einsatz von Wasserstoff<br />

statt Kohle bei der Stahlproduktion, Speicherung<br />

von CO₂ bei der Zementherstellung.<br />

Nachhaltiges Bauen umfasst viele Faktoren<br />

Bei all diesen Punkten gilt es immer, den Energiebedarf<br />

zu verringern und Materialstrategien zu<br />

entwickeln, die die Kohlenstoffemissionen über<br />

den gesamten Gebäudelebenszyklus hinweg reduzieren.<br />

Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes<br />

Bei ökologisch orientierten<br />

Bauherren ist das<br />

Interesse an Holzhäusern<br />

gestiegen.<br />

Bauen bedeutet in dieser Hinsicht nicht nur den<br />

Einsatz neuartiger und wiederverwertbarer Baumaterialien,<br />

wie beispielsweise recycelbarem Beton,<br />

sondern auch das Vermeiden hoher Transportkosten<br />

durch die bewusste Entscheidung für<br />

regionale Bauteile und Baustoffe.<br />

Gerade bei Letzteren ist klar, dass auf dem Weg<br />

zur Dekarbonisierung die bei Bau und Sanierung<br />

von Gebäuden eingesetzten Materialien und<br />

Baustoffe eine entscheidende Rolle spielen. So<br />

Kohlenstoffemissionen müssen über den gesamten<br />

Gebäudelebenszyklus reduziert werden.<br />

iStock / Kwangmoozaa<br />

gehört nach Angaben der Initiative The Mission<br />

zum Beispiel die Zementindustrie mit einem<br />

Ausstoß von weltweit rund 2,8 Gigatonnen zu den<br />

größten CO₂-Emittenten. Die deutsche Zementindustrie<br />

habe zwar einen Fahrplan vorgestellt,<br />

wie sie bis 2050 klimaneutral werden kann. Ein<br />

Ansatzpunkt dabei sei die Abscheidung und<br />

Weiterverarbeitung oder Speicherung von CO₂.<br />

Allerdings ist die unterirdische Speicherung in<br />

<strong>Deutschland</strong> sehr umstritten und gegenwärtig<br />

faktisch verboten.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustoff ist Stahl, dessen<br />

Produktion ebenfalls sehr energieintensiv ist.<br />

Bei der Herstellung von einer Tonne Stahl werden<br />

rund 1,5 Tonnen CO₂ freigesetzt. Die Klimaschutzüberlegungen<br />

der Branche zielen vor<br />

allem darauf ab, Kohle im Produktionsprozess<br />

durch Wasserstoff zu ersetzen. Durch die Zufuhr<br />

grünen Wasserstoffs entstünde kein CO₂. Die<br />

Verfahren hierfür befinden sich jedoch bisher<br />

noch im Entwicklungsstadium. Zudem würden<br />

für grünen Stahl große Mengen grünen Wasserstoffs<br />

zu wettbewerbsfähigen Preisen benötigt.<br />

Starkes Interesse an Holzhäusern<br />

Bei ökologisch orientierten Bauherren ist in den<br />

zurückliegenden Jahren das Interesse an Holzhäusern<br />

gestiegen. Dabei werden verschiedene<br />

Bauweisen wie etwa Blockbau, Fachwerk oder<br />

die Rahmenbauweise unterschieden. Der Baustoff<br />

Holz besitzt spezifische Vor- und Nachteile,<br />

die in den einzelnen Bauweisen unterschiedlich<br />

stark zum Tragen kommen. Als generelle Vorteile<br />

gelten, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff<br />

ist und regional bezogen werden kann. Zudem<br />

besitzt Holz gute Dämmeigenschaften und ist<br />

sehr flexibel einsetzbar. Als nachteilig gilt, dass<br />

Holzfassaden Pflege benötigen sowie generell<br />

schlechte Schall- und schwierige Feuchtigkeitsschutzeigenschaften<br />

aufweisen.<br />

Von wesentlicher Bedeutung für die Energiebilanz<br />

eines Gebäudes ist natürlich eine optimale<br />

Dämmung. Auch hier spielt im Hinblick auf<br />

die angestrebte Dekarbonisierung das Material<br />

eine wichtige Rolle. Bereits heute gibt es bei<br />

Dämmstoffen eine Vielzahl an Alternativen, die<br />

ganz oder teilweise aus regenerativen Rohstoffen<br />

stammen. Dadurch kann der CO₂-Fußabdruck<br />

von Gebäuden deutlich reduziert werden. Last<br />

but not least gilt es, in jedem Einzelfall neben<br />

den Emissionen bei der Herstellung die CO₂-<br />

Einsparungen durch die Dämmwirkung sowie die<br />

Emissionen bei späterem Rückbau und bei Recycling<br />

oder Entsorgung zu kalkulieren. „Im Jahr<br />

fallen in <strong>Deutschland</strong> gut 200 Millionen Tonnen<br />

Bauschutt, Straßenaufbruch, Baustellenabfälle<br />

sowie Boden und Steine an, das sind ungefähr<br />

53 Prozent des gesamten Abfallaufkommens“, so<br />

die Initiative The Mission. Durch effektives Recycling<br />

lassen sich allerdings sowohl der Energieverbrauch<br />

als auch die Abfallmengen hier noch<br />

einmal deutlich verringern.


Voll im Trend<br />

11<br />

NACHHALTIGE BAUSTOFFE | VON JÜRGEN ACKERMANN<br />

Der Bausektor gehört laut Umweltbundesamt<br />

zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren.<br />

Mehr als die Hälfte des gesamten<br />

Abfallaufkommens in <strong>Deutschland</strong> entfällt auf<br />

Bauabfälle. Vor diesem Hintergrund gewinnen<br />

ökologische Baustoffe zunehmend an Bedeutung.<br />

Sie sind nachhaltig, natürlich sowie<br />

umweltfreundlich zu entsorgen oder wiederverwertbar.<br />

Ökologisch und nachhaltig bedeutet gerade<br />

nicht nur, dass diese Baustoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen bestehen. Es heißt<br />

auch, dass der Energieverbrauch bei der Produktion<br />

möglichst niedrig gehalten und lange<br />

Holz als natürlicher Baustoff ist nachhaltig<br />

und wiederverwertbar.<br />

iStock / Alberto Masnovo<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Die Auswahl an ökologischen<br />

Baustoffen ist groß.<br />

Transportwege vermieden werden. Zudem<br />

zeichnet sich das Material durch seine Lebensdauer,<br />

Pflegeintensität, Reparaturfreundlichkeit<br />

und möglichst geringe Belastung mit Schadstoffen<br />

aus.<br />

Attraktive Vielfalt<br />

Die Auswahl an ökologischen Baustoffen ist groß.<br />

Ganz oben auf der Liste der ökologischen Baustoffe<br />

steht Holz. Es hat hervorragende Dämmeigenschaften<br />

und ist vielseitig einsetzbar. Wie<br />

nachhaltig Holz als ökologischer Baustoff ist,<br />

hängt aber auch davon ab, aus welchem Land<br />

und Anbau das Holz stammt. So gilt etwa Holz,<br />

das aus den Tropen nach <strong>Deutschland</strong> gebracht<br />

und stark behandelt wurde, nicht mehr als<br />

umweltfreundlicher Baustoff. Ein jahrtausendealter<br />

Baustoff ist Lehm. Er sorgt für ein angenehmes<br />

Raumklima, bindet Schadstoffe und<br />

ist als ökologischer Baustoff vollständig recycelbar.<br />

Nachteil bei der Verwendung von Lehm ist<br />

allerdings, dass er eine Trockenzeit von bis zu<br />

zwei Wochen hat. In dieser Zeit müssen Lehmbauten<br />

komplett vor Niederschlägen geschützt<br />

werden.<br />

Interessant als Baustoff ist Kork. Er kann für<br />

Dach, Decken und Wände in Form von Korkdämmplatten<br />

verwendet werden. Auch als Füllmaterial<br />

für Deckenhohlräume ist er geeignet.<br />

Ein weiterer Vorteil von Kork ist, dass er nicht<br />

zusätzlich behandelt werden muss und somit<br />

auch besonders gesundheitsverträglich ist.<br />

Gerade im Bereich der Dämmung gibt es inzwischen<br />

viele ökologische Alternativen: Hanf,<br />

Schafwolle, Flachs und Stroh sind zum Beispiel<br />

allesamt ökologische Dämmstoffe. Und: Sie sind<br />

fast unbegrenzt verfügbar, und der Energieaufwand<br />

dafür ist gering.<br />

Farben und Lacke in der Öko-Variante<br />

Wer ökologisch baut und Wert auf Nachhaltigkeit<br />

legt, sollte auch bei der Verwendung von<br />

Farben und Lacken genau hinschauen. Diese<br />

gibt es heutzutage ebenfalls verstärkt in der<br />

Öko-Variante. Sie bestehen aus veganen<br />

Grundstoffen wie pflanzlichen Farbpigmenten,<br />

Baumharzen, Wachsen, Ölen und Fetten. Die<br />

Vielfalt ist nahezu unerschöpflich. Weltweit<br />

gibt es eine große Anzahl von Pflanzenstoffen,<br />

die je nach klimatischen, geologischen und<br />

genetischen Bedingungen individuelle Eigenschaften<br />

haben. Allerdings ist unter ganzheitlichen<br />

Gesichtspunkten auch hier immer die<br />

Herkunft zu beachten. Das heißt, dass der<br />

regionalen Herkunft des Materials der Vorzug<br />

gegeben werden sollte.<br />

<br />

„Baulösungen für alle großen<br />

<strong>Zukunft</strong>saufgaben stehen bereit”<br />

Fokusinterview<br />

Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer<br />

des Bayerischen Bauindustrieverbandes,<br />

erzählt, für welche<br />

Probleme die Bauindustrie innovative<br />

Lösungen anbieten kann.<br />

Wie sehen Sie die <strong>Zukunft</strong> der<br />

Bauwirtschaft? Die großen Herausforderungen<br />

heute und morgen<br />

lassen sich nur mit der Bauindustrie<br />

bewältigen. Alle derzeitigen<br />

Megathemen erfordern Baulösungen.<br />

Ich meine damit den Klimawandel,<br />

somit die Nachhaltigkeit,<br />

die Energiewende, die Verkehrswende<br />

und die Mobilität von morgen,<br />

den bezahlbaren Wohnraum<br />

in den Städten und den demografischen<br />

Wandel.<br />

Nennen Sie uns bitte konkrete<br />

Beispiele. Die Energiewende erfordert<br />

den Bau „erneuerbarer“<br />

Kraftwerke und von vielen Leitungen,<br />

oberirdisch und unterirdisch.<br />

Die Mobilität von morgen gelingt<br />

nur auf gut ausgebauten Verkehrswegen<br />

sowie hochleistungsfähigen<br />

Verbindungen der verschiedenen<br />

Verkehrsträger untereinander. Die<br />

zukünftige Mobilität wird noch<br />

vielfältiger sein als heute, noch<br />

multimodaler.<br />

Welche speziellen Lösungen<br />

kann die Bauindustrie anbieten?<br />

Unsere Leitungsbauer wissen, wie<br />

man zugleich bodenschonend und<br />

effizient unterirdische Leitungen<br />

Thomas Schmid,<br />

Hauptgeschäftsführer des Bayerischen<br />

Bauindustrieverbandes<br />

verlegt. Für Hochgeschwindigkeits-Zugstrecken<br />

baut die Bauindustrie<br />

hochmoderne feste<br />

Fahrbahnen. Bezahlbaren neuen<br />

Wohnraum und ebenso die Nachverdichtung<br />

im Bestand – das geht<br />

am schnellsten und kostengünstigsten<br />

mit seriellen Baumethoden.<br />

Präzise vorgefertigte Teile werden<br />

auf der Baustelle montiert. Das<br />

geht schnell und entlastet damit<br />

die Umgebung der Baustelle.<br />

Was ist die größte Herausforderung?<br />

Die Baulösungen sind bekannt,<br />

und sie stehen alle bereit.<br />

Die Bauindustrie beherrscht sie.<br />

Das Problem sind die lang dauernden<br />

Planungs- und Genehmigungsverfahren.<br />

Sie haben sich in den<br />

letzten Jahrzehnten auf das Dreifache<br />

verlängert. So darf das nicht<br />

bleiben. Sonst schafft <strong>Deutschland</strong><br />

die <strong>Zukunft</strong> nicht. Was vor Kurzem<br />

bei den LNG-Terminals möglich<br />

war, brauchen wir bei den anderen<br />

Herausforderungen ebenso.


12<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

INDUSTRIE<br />

Künstliche Intelligenz<br />

erobert die Fabriken<br />

INDUSTRIE 4.0 | VON JÜRGEN ACKERMANN<br />

Kein Zweifel, Industrie 4.0 ist ein Megatrend.<br />

Sie revolutioniert die Art und<br />

Weise, wie Unternehmen ihre Produkte<br />

fertigen, optimieren und vertreiben.<br />

Hersteller integrieren zunehmend<br />

neue, digitale Technologien wie<br />

das Internet der Dinge (IoT), Cloud<br />

Computing und nicht zuletzt Künstliche<br />

Intelligenz (KI) und Maschinelles<br />

Lernen (ML).<br />

Dabei eröffnet KI vielversprechende Möglichkeiten.<br />

„Insbesondere in der ,Smart Factory´<br />

bietet die Technologie großes Potenzial, um<br />

Geschäftsprozesse langfristig effizienter und<br />

sicherer zu machen“, erklärt Bernd Groß, Geschäftsführer<br />

der Cumulocity GmbH, einem<br />

Unternehmen der Software AG.<br />

Partnern und externen Quellen generiert werden,<br />

umfassend verwerten. KI und ML können<br />

Einblicke in Abläufe und Geschäftsprozesse<br />

schaffen, sodass diese transparent, vorhersagbar<br />

und automatisiert werden.<br />

Bernd Groß zufolge ziehen smarte Technologien<br />

aus Mustern oder wiederkehrenden Zuständen<br />

automatisiert und selbstständig Schlüsse, mit<br />

denen sich die weiteren Produktionsabläufe<br />

optimieren lassen. Allein hieraus wird deutlich,<br />

dass in den Fabriken des Industrie-4.0-Zeitalters<br />

nicht mehr Maschinen, sondern Daten und hier<br />

vor allem deren Qualität die entscheidende Rolle<br />

spielen. So liefern Sensoren pausenlos Informationen<br />

über Betriebsparameter wie Temperatur,<br />

Luftfeuchte, Drehmoment oder Vibrationen, die<br />

gespeichert und ausgewertet werden müssen.<br />

Effizienz wird deutlich erhöht<br />

Grundsätzlich können Fertigungsunternehmen<br />

mithilfe von KI und ML die Menge an Informationen,<br />

die nicht nur in der Produktion, sondern<br />

auch in den Geschäftseinheiten selbst sowie von<br />

Große Datenmengen sind zu verarbeiten<br />

Keine Frage, dass dies angesichts der Menge<br />

und Komplexität der Daten nur noch mit fortgeschrittenen<br />

Analysemethoden möglich ist,<br />

die auf KI und ML basieren. So lassen sich<br />

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eispielsweise die Betriebszustände von Maschinen<br />

messen und Vorhersagen über deren<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit treffen. Statt starrer<br />

Wartungsintervalle kommen Techniker dann<br />

nur noch gezielt bei Bedarf zum Einsatz, was<br />

nicht nur Kosten spart, sondern auch die Verfügbarkeit<br />

erhöht. Dieser Bereich der Analytik<br />

nennt sich Predictive Maintenance und ist ein<br />

wesentlicher Faktor, wenn es um die industrielle<br />

Anwendung von KI geht. KI bietet also erhebliche<br />

Vorteile für Produktionsunternehmen. Die<br />

Sensoren liefern pausenlos<br />

Informationen, die gespeichert<br />

und ausgewertet werden.<br />

Jedes 8. Unternehmen in<br />

<strong>Deutschland</strong> setzt KI ein.<br />

Quelle: Bitkom, 2023<br />

13<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Unternehmen in <strong>Deutschland</strong> haben das zwar<br />

erkannt, doch steigt der Anteil der Firmen, die<br />

KI im Einsatz haben, nur sehr langsam. Beklagt<br />

wird vor allem ein Mangel an Fachkräften und<br />

Daten. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag<br />

des Digitalverbandes Bitkom vom September<br />

2022. Es ist aber nicht nur das. Vielen, gerade<br />

mittelständischen Unternehmen mangelt<br />

es nicht nur an fachlichem Know-how für den<br />

KI-Einsatz, sondern schlicht an Zeit sowie den<br />

geeigneten Organisationsstrukturen und passenden<br />

Tools.<br />

<br />

KI in der Industrie 4.0: Die smarte Revolution<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine<br />

der wichtigsten und vielversprechendsten<br />

Technologien der <strong>Zukunft</strong>.<br />

Mit Hilfe von intelligenten<br />

Lösungen laufen Fertigungsprozesse<br />

nicht mehr nacheinander,<br />

sondern vernetzt ab. Damit bietet<br />

KI großes Potenzial für die<br />

Industrie. Auch ZEISS nutzt die<br />

Chancen von KI und arbeitet an<br />

digitalen Lösungen.<br />

© Nikola Neven Haubner/Klaus Tschira Stiftung<br />

Dr. Alexander Freytag, Research Scientist<br />

for Machine Learning in der zentralen<br />

Konzernforschung bei ZEISS<br />

Die Industrie erlebt gerade die<br />

vielleicht größte Revolution ihrer<br />

Geschichte. Eine smarte Revolution.<br />

Der Grund: Nach Industrialisierung,<br />

Elektrizität und Digitalisierung<br />

betrifft der Wandel<br />

zur Industrie 4.0 nicht allein die<br />

physische Arbeitskraft, sondern<br />

gesamte Produktionsprozesse.<br />

Aus einzelnen Schritten, die bisher<br />

nacheinander abliefen, starr vorgegeben<br />

und nicht vernetzt waren,<br />

entstehen nun Prozesse, bei denen<br />

Komponenten permanent digital<br />

kommunizieren.<br />

Aus Daten werden<br />

Informationen<br />

Intelligente Datennutzung und<br />

fortgeschrittene Methoden des<br />

maschinellen Lernens ermöglichen<br />

eine Form der Vernetzung,<br />

die Prozesse auf ein neues Level<br />

hebt. Maschinen innerhalb einer<br />

Fertigungskette oder sogar der<br />

gesamten Produktion werden mit<br />

Hilfe von Sensoren permanent getrackt.<br />

Über digitale Verbindungen<br />

werden Daten zusammengeführt<br />

und ergeben ein digitales Abbild<br />

aller Systeme. Damit diese Daten<br />

verwertbar werden, müssen sie<br />

in Informationen übersetzt werden.<br />

An dieser Stelle kommt KI ins<br />

Spiel. Aber wie genau wird sie eingesetzt?<br />

Und wie funktioniert dieser<br />

Prozess? Dr. Alexander Freytag,<br />

Experte für Machine Learning bei<br />

ZEISS, kennt die Antwort: „Einfach<br />

gesagt, befähigen wir Computer, in<br />

riesigen Datenmengen wiederkehrende<br />

Muster zu erkennen – repetitiv,<br />

reproduzierbar und hochwertig.<br />

So können Computer mit unseren<br />

Algorithmen lernen, ganz unterschiedliche<br />

Aufgaben zu lösen”, erklärt<br />

Freytag.<br />

In der Praxis kann KI zum Beispiel<br />

helfen, Anlagen zu überwachen.<br />

„Kein Mensch kann 30 Zeitreihen<br />

an Sensorwerten wie Druck, Temperatur<br />

und Feuchtigkeit, die eine<br />

Maschine alle in Echtzeit liefert,<br />

permanent kontrollieren“, sagt<br />

Freytag: „Aber wir können Algorithmen<br />

entwickeln, die diese Daten<br />

analysieren und in relevante Informationen<br />

überführen.“ Auf dieselbe<br />

Weise kann KI auch Bauteile auf<br />

Fehler prüfen. Das reduziert den<br />

Ausschuss, senkt die Kosten und<br />

erhöht die Qualität.<br />

Digitalisierung als Teil der<br />

ZEISS Unternehmens-DNA<br />

ZEISS nutzt und entwickelt KI, um<br />

den technologiegestützten und<br />

digitalen Wandel weiter voranzutreiben<br />

– im eigenen Unternehmen<br />

und durch innovative Produkte und<br />

Lösungen auf dem Markt. „ZEISS ist<br />

in vielen Bereichen tätig, in denen<br />

große Datenmengen aufgenommen<br />

werden. Diese gilt es zu nutzen“,<br />

sagt Freytag und meint damit zum<br />

Beispiel die Medizintechnik, Mikroskopie<br />

oder die Halbleiterfertigung.<br />

KI macht es möglich, Werkstücke mittels Hochgeschwindigkeits-Inline-Messtechnik<br />

in Taktzeit<br />

zu messen. Dadurch werden Prozesse optimiert<br />

und der Ausschuss minimiert.<br />

Als Ermöglicher der Digitalisierung<br />

bietet ZEISS seinen Kunden KI Lösungen<br />

wie Software oder Automatisierungstechnik,<br />

die sie in das<br />

neue Industriezeitalter begleiten.<br />

„Wir entwickeln Technologie, die<br />

die Gesellschaft voranbringt“, sagt<br />

Freytag. „Wir helfen medizinischem<br />

Fachpersonal, gute Diagnosen stellen<br />

zu können. Wir ermöglichen,<br />

Prozesse in der Produktion in Taktzeit<br />

zu optimieren und die Qualität<br />

zu verbessern. Wir unterstützen<br />

Forschende dabei, besser in Unbekanntes<br />

vorzustoßen. Und mit unseren<br />

Produkten können Menschen<br />

besser sehen. Das sind die Dinge,<br />

die meinen Job bei ZEISS besonders<br />

machen. Und die, die ich mit<br />

Freude und Stolz auch meinen Kindern<br />

erzählen kann.“ Für eine smarte<br />

und nachhaltige <strong>Zukunft</strong>.<br />

www.zeiss.com


14<br />

Orte zum Wohlfühlen<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

KLIMAFREUNDLICHE REGIONEN | VON JENS BARTELS<br />

Republik mit der Bestnote ausgezeichnet. Damit<br />

ist Baden-Württemberg Spitzenreiter von 29<br />

europaweit bewerteten regionalen und lokalen<br />

Gebietskörperschaften, unter denen<br />

sich auch 15 Bundesländer befinden. Besonders<br />

gut schneidet das Bundesland<br />

beim „Energy Transition Score“ ab.<br />

Diese zukunftsorientierte Kennzahl<br />

bewertet, wie sich eine Region oder<br />

ein Unternehmen für den Übergang zu<br />

einer CO₂-armen Wirtschaft positioniert<br />

und seinen Energieverbrauch sowie seine<br />

Emissionen steuert.<br />

Öffentliche Verwaltungen<br />

müssen innovative Ideen<br />

vorantreiben.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Energieeffizienz, Mobilität oder Naturschutz:<br />

Immer mehr Städte und Kommunen in der<br />

Bundesrepublik unterstützen bei einer Vielzahl<br />

von Themen mit ganz unterschiedlichen<br />

Ideen und Konzepten den Weg in eine nachhaltigere<br />

<strong>Zukunft</strong>. Gerade die kommunalen<br />

Verwaltungen sind gefordert, sämtliche Akteure<br />

zum Mitmachen anzuregen.<br />

Klimafreundlichen Städten, Landkreisen und<br />

Regionen gehört die <strong>Zukunft</strong>: Sie erhöhen die<br />

Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger,<br />

legen viel Wert auf den Schutz der Natur und<br />

betonen die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit.<br />

Zu den klimafreundlichsten Regionen in<br />

<strong>Deutschland</strong> zählt Baden-Württemberg. Bereits<br />

zum dritten Mal hintereinander hat die Agentur<br />

Moody’s ESG Solutions in ihrem Nachhaltigkeitsrating<br />

das Bundesland im Südwesten der<br />

Mehrwerte generieren<br />

Angefangen von der Nordseeinsel Juist über die<br />

Region Rhein-Neckar bis zum Allgäu setzen sich<br />

immer mehr Regionen in der Bundesrepublik<br />

dafür ein, den Klimawandel zu verlangsamen<br />

und die Umwelt zu schützen. Sie unterstützen<br />

den Umstieg auf erneuerbare Energien und<br />

In klimafreundlichen Städten lässt<br />

es sich besser leben.<br />

iStock / Petmal<br />

sorgen auf regionaler Ebene für mehr Energieeffizienz.<br />

Das kann durch die Förderung von<br />

energetischen Sanierungen von Gebäuden, die<br />

Nutzung von effizienten Technologien und die<br />

Vermeidung von Energieverschwendung erreicht<br />

werden. Ein weiterer Schwerpunkt eines<br />

klimafreundlichen Engagements liegt auf einem<br />

Wandel durch nachhaltige Mobilität, etwa durch<br />

den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, das<br />

Anlegen neuer Fahrradwege oder die Förderung<br />

der Elektromobilität. Dadurch wird der Verkehr<br />

umweltfreundlicher und trägt zur Reduzierung<br />

von Treibhausgasemissionen bei. Zudem müssen<br />

öffentliche Verwaltungen innovative Ideen<br />

vorantreiben.<br />

Gemeinsam handeln<br />

Darüber hinaus geht es beim klimafreundlichen<br />

Engagement auch darum, in der Bevölkerung<br />

ein stärkeres Umweltbewusstsein<br />

und mehr Verantwortung für den Schutz der<br />

Umwelt zu verankern und Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie Unternehmen auf dem Weg zu<br />

klimaneutralem Handeln mitzunehmen. Gerade<br />

Kommunen sind in diesem Zusammenhang als<br />

lokale Akteure in der Pflicht, die gestiegenen<br />

Anforderungen für nachhaltige Ergebnisse<br />

anzugehen. Nicht zuletzt können kommunale<br />

Verwaltungen selbst auch durch eine effiziente<br />

Verwaltung und den Zugang zu digitalen<br />

Serviceleistungen einen erheblichen Mehrwert<br />

für mehr Klimaschutz schaffen.<br />

<br />

Die Metropolregion Rhein-Neckar – Ideengeberin und Motor<br />

Werbebeitrag – Regionsporträt<br />

Was verstehen Sie unter „nachhaltig“? Und<br />

was unter „smart“? Fast schon inflationär<br />

werden diese Begriffe benutzt. Sie beschreiben<br />

Produkte und charakterisieren Organisationen.<br />

Was bedeuten diese Begriffe denn der<br />

Metropolregion Rhein-Neckar?<br />

In der Rhein-Neckar-Region wird Nachhaltigkeit<br />

auf Grundlage der 17 Nachhaltigkeitsziele der<br />

Vereinten Nationen definiert. Dieses Vorgehen<br />

wurde mit der OECD (Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung)<br />

in einem zweijährigen, gemeinsamen Projekt gestärkt.<br />

Wichtig sind dabei vergleichbare Daten,<br />

um mit einem Nachhaltigkeitsmonitoring auch<br />

überprüfbare Aussagen treffen zu können.<br />

thematischen Strategien, wie beispielsweise in<br />

die vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung<br />

und Bauwesen im Smart-City-Kontext<br />

geförderte „Smart Region“-Strategie. Durch<br />

diese Verzahnung stehen auch die abgeleiteten<br />

Maßnahmen in direktem Bezug zu den Nachhaltigkeitszielen:<br />

smart und nachhaltig also<br />

beispielsweise im Bereich Mobilität, Tourismus,<br />

Kultur und CO₂-Einsparung.<br />

Zudem setzt die Metropolregion Rhein-Neckar<br />

auf internationale Vernetzung und die Übernahme<br />

globaler Verantwortung auch in der Region,<br />

zum Beispiel mit der jüngsten Ernennung zur<br />

„Fairen Region“ und der Stärkung einer nachhaltigen<br />

und fairen Beschaffung.<br />

Zusätzlich integriert die Metropolregion Rhein-<br />

Neckar die Nachhaltigkeitsziele auch in ihre<br />

www.vrrn.de<br />

Nachhaltigkeit kann nur gemeinsam umgesetzt werden<br />

(Nachhaltigkeitsziel 17 im kurpfälzischen Dialekt).


15<br />

MADE IN GREEN – ein Label für Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Advertorial<br />

Kaum ein Produkt kommt uns täglich so nahe<br />

wie unsere Textilien. Wir vertrauen darauf, dass<br />

sie unbedenklich tragbar sind und halten, was<br />

sie versprechen. Als renommiertes deutsches<br />

Prüfinstitut für Textilien sorgt Hohenstein mit<br />

dem MADE IN GREEN by OEKO-TEX-Label für<br />

Sicherheit und Qualität der getesteten Produkte.<br />

MADE IN GREEN ist ein rückverfolgbares Produktlabel<br />

für nachhaltig hergestellte und schadstofffreie<br />

Textilien und Lederartikel.<br />

und Sicherheit“, erklärt Michael Möller, Division<br />

Manager Audits & Certification bei der Hohenstein<br />

Group.<br />

Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt sowie<br />

eine hohe Produktsicherheit: Wer ein Produkt<br />

mit MADE IN GREEN-Label erspäht, weiß, dass<br />

Nachhaltigkeit bei der Herstellung ebenso groß geschrieben<br />

wurde wie soziale Verantwortung. Das ist<br />

es, was wirklich Vertrauen schafft.<br />

Wer neue Kleidung, Haushaltstextilien oder Ledermode<br />

kauft, möchte sicher sein, dass die Produkte<br />

keine schädlichen Stoffe enthalten oder auf umweltschonende<br />

Art hergestellt worden sind. Das<br />

Label kann für Textilien aus jeder Produktionsstufe<br />

vergeben werden und gibt zuverlässig Auskunft<br />

darüber, wo der Artikel hergestellt wurde und zu<br />

welchen Konditionen.<br />

„Es gibt zahlreiche Kriterien, die wichtig sind: von<br />

der Herkunft der Materialien über Sozialstandards<br />

bis hin zu umweltrelevanten Fakten – zum Beispiel,<br />

welche Chemikalien sich darin finden. Das MADE<br />

IN GREEN by OEKO-TEX-Label ist unsere Antwort<br />

auf eine wachsende Unsicherheit beim Textlilienkauf.<br />

Mit nur einem Klick signalisiert es Transparenz<br />

www.hohenstein.de<br />

Carbon Capture: CO₂-Abscheidung und Speicherung<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

Gastbeitrag<br />

Gemein ist Kraftwerken, die mit<br />

fossilen Brennstoffen betrieben<br />

werden, sowie der Müllverbrennungs-,<br />

Stahl-, Aluminium-,<br />

Glas-, Düngemittel- und Zementindustrie<br />

eines: Sie alle sind als<br />

Branchen mit hohem Kohlenstoffdioxid-Ausstoß<br />

(CO₂) eingestuft.<br />

Dr. Michael Golek, Manager Media<br />

Relations bei der GEA GmbH,<br />

klärt über „Carbon Capture“ auf.<br />

Das Problem mit dem CO₂: Es absorbiert<br />

Infrarotstrahlung, was<br />

den Treibhauseffekt verstärkt. Das<br />

wiederum führt zur globalen Erwärmung,<br />

extremen Wetterereignissen<br />

und anderen Umweltproblemen.<br />

Momentan erhöht sich die<br />

CO₂-Konzentration um rund 3 ppm<br />

Kohlendioxid pro Jahr. „Die Lösung<br />

unserer Klimaprobleme muss damit<br />

beginnen, die Notwendigkeit<br />

und Dringlichkeit zu akzeptieren.<br />

Mobile Pilotanlage<br />

zur CO₂-<br />

Abtrennung für<br />

Tests beim Kunden<br />

oder in einem<br />

GEA Test Center<br />

© GEA<br />

Alle Entscheidungsträger und Beteiligten<br />

müssen dann den Mut und<br />

die Bereitschaft zur Kooperation<br />

haben – und die passenden Lösungen<br />

für die einzelnen Emittenten<br />

umgehend umsetzen“, sagt Felix<br />

Ortloff, Head of Scrubber Systems,<br />

GEA.<br />

Technologien zur Kohlenstoffabscheidung,<br />

-speicherung (CCS)<br />

und -nutzung (CCU) sind ein Teil<br />

der Lösung. CO₂ abzufangen („Carbon<br />

Capture“), bevor es in die Atmosphäre<br />

gelangt, und es dann<br />

zu nutzen oder zu speichern, sind<br />

kurzfristig umsetzbare Optionen,<br />

die entscheidend zur Minimierung<br />

des Treibhauseffekts beitragen<br />

können.<br />

Abgefangenes CO₂ wird bereits heute<br />

in ausgedienten Erdgasfeldern<br />

sequestriert oder für viele Anwendungen<br />

und Industrien genutzt, darunter:<br />

• zur Herstellung von Carbonaten<br />

oder Bicarbonaten, zum Beispiel<br />

für die chemische oder die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

• als Rohstoff für die Produktion beispielsweise<br />

von chemischen Grundstoffen<br />

wie Methanol<br />

• zur Produktion von kohlensäurehaltigen<br />

Getränken<br />

• zur Förderung des Algenwachstums<br />

als Futtermittel für die Fischzucht.


16<br />

Wenn es grün werden muss<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

WOHNEN<br />

Die Pflege und Gestaltung der eigenen Gartenanlage<br />

kostet eine Menge Energie. Wer Strom,<br />

Wasser und Aufwand bei der Gartenarbeit einsparen<br />

möchte, kann auf intelligente Geräte<br />

und Sensoren zurückgreifen. Smarte Mähroboter,<br />

Bewässerungssysteme oder Wasserstationen<br />

schonen dabei nicht nur die Umwelt,<br />

sondern in Zeiten hoher Energiepreise auch<br />

den eigenen Geldbeutel.<br />

MODERNE GÄRTEN | VON JENS BARTELS<br />

Die Energiepreise bleiben hoch. Nahezu alle<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher stehen<br />

vor der Frage, wie sie Wärme und Strom<br />

einsparen können. Smarte Technologien<br />

können in diesem Zusammenhang<br />

eine wichtige Rolle spielen. Intelligent<br />

vernetzte Ideen beschränken<br />

sich allerdings längst nicht mehr nur<br />

auf Anwendungen in den eigenen vier<br />

Wänden, sondern finden auch immer<br />

mehr Anhänger im Garten. So kommt der<br />

Branchenverband Bitkom in einer aktuellen<br />

repräsentativen Befragung zu dem Ergebnis,<br />

dass mittlerweile 51 Prozent der Deutschen<br />

smarte Geräte bei der Gartenarbeit nutzen.<br />

Solche Geräte helfen dabei, zeitaufwendige<br />

Kontrollaufgaben oder das immer wieder erforderliche<br />

Rasenmähen und Bewässern zu<br />

übernehmen, also das eigene Stück Natur in<br />

Top-Form zu halten. Gleichzeitig leisten sie<br />

einen wertvollen Beitrag, um Energie und Wasser<br />

zu sparen.<br />

Bequem den Rasen pflegen<br />

Zu den smarten Lösungen, mit denen sich der<br />

Garten komfortabler, schöner und nachhaltiger<br />

gestalten lässt, gehört der Mähroboter. Die neueren<br />

Modelle mähen meist gut und navigieren<br />

sich inzwischen weitgehend problemlos übers<br />

Grün, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Laut<br />

der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen<br />

kostet ein verbrauchsgünstiger Mähroboter zudem<br />

nicht mehr als ein normaler Elektro- oder<br />

Benzin-Rasenmäher, auch wenn er deutlich häufiger<br />

und länger unterwegs ist. Oft lassen sich<br />

Mähroboter auch mit einer smarten Wetterstation<br />

im eigenen Garten verknüpfen. So eine<br />

Wetterstation misst Werte wie Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit oder Niederschlagsmenge und<br />

signalisiert dem Mähroboter die richtige Zeit für<br />

den nächsten Einsatz.<br />

Bewässerungssysteme nutzen<br />

Auch mit vielen anderen smarten Geräten lässt<br />

sich die eigene lokale Wetterstation verknüpfen<br />

und sorgt so dafür, dass der Garten bewirtschaftet<br />

und gleichzeitig der Geldbeutel geschont<br />

wird. Zu diesen smarten Helfern zählen<br />

Pflanzensensoren im Boden, die Feuchtigkeit,<br />

Licht und Nährstoffgehalt des Bodens messen,<br />

daraufhin analysieren, wann eine Bewässerung<br />

sinnvoll ist, und die nicht zuletzt Tipps für eine<br />

optimale Pflege geben. Auch automatische Bewässerungssysteme<br />

können in Verbindung mit<br />

den Daten der Wetterstation dabei helfen, Wasser,<br />

Zeit und Geld zu sparen. Gerade in Kombination<br />

mit Regenwassernutzungsanlagen gießen<br />

solche Systeme nicht nur die Pflanzen, sondern<br />

reduzieren den Wasserverbrauch um bis zu<br />

50 Prozent. <br />

Akku-Geräte im Garten – eine gute Option?<br />

Advertorial<br />

Akku-Gartengeräte sind unaufhaltsam<br />

auf dem Vormarsch, und das aus<br />

guten Gründen: Sie sind angenehm<br />

leise, schonen die Umwelt, springen<br />

auf Kopfdruck an und benötigen wenig<br />

Pflege und Wartung. Die Auswahl<br />

ist groß. Aber bringen sie alle die erwartete<br />

Leistung?<br />

Eine zentrale Rolle spielen dabei, neben<br />

dem Motor, die Kapazität und die<br />

Ladezeiten der verwendeten Akkus.<br />

Denn es macht einen großen Unterschied,<br />

ob ein Akku in einer halben<br />

Stunde wieder aufgeladen ist oder<br />

dafür eine Stunde und mehr braucht.<br />

Honda-Akkugeräte – konstante Power, kurze Akku-Ladezeiten<br />

und drehmomentstarke Motoren<br />

Im ersten Fall kann man im Wechsel<br />

mit einem zweiten Akku ohne große<br />

Unterbrechung zügig weiterarbeiten.<br />

Im zweiten Fall muss man die Arbeit<br />

unterbrechen, bis der Akku wieder<br />

voll ist.<br />

Das Honda-Akkusystem<br />

Zu den leistungsfähigsten Akkusystemen<br />

auf dem Markt gehört aktuell<br />

das 36V-System von Honda mit 2Ah-,<br />

4Ah-, 6Ah- und 9Ah-Akkus (Ah =<br />

Amperestunde). Diese Akkus halten<br />

nicht nur besonders lange durch. Sie<br />

sind mit dem dazugehörigen Schnell-<br />

Ladegerät auch blitzschnell wieder<br />

aufgeladen. Der 4Ah-Akku von Honda<br />

benötigt dafür nur 35 Minuten. Mit<br />

zwei Akkus im Wechsel lassen sich<br />

so auch größere Rasenflächen oder<br />

Hecken zeitsparend und effizient<br />

bearbeiten.<br />

Drehmomentstarke Motoren<br />

Honda verbaut in seinen Akku-Gartengeräten<br />

zudem kraftvolle und<br />

drehmomentstarke Elektromotoren<br />

mit elektronisch gesteuerter Drehzahl.<br />

Diese Motoren arbeiten nicht<br />

nur besonders gleichmäßig, sie sind<br />

auch sehr leistungsstark. Das Akku-<br />

Sortiment der japanischen Premiummarke<br />

umfasst derzeit drei Rasenmäher-Modelle<br />

mit unterschiedlicher<br />

Ausstattung – auch mit Radantrieb –<br />

sowie Trimmer, Heckenscheren und<br />

Laubbläser.<br />

Profi-Ausstattung und<br />

viel Komfort<br />

Besonders hohe Ansprüche erfüllt<br />

der Akkumäher HRX 476 XB. Das<br />

Gerät hat einen bürstenlosen 1,8kW-<br />

Elektromotor (kW = Kilowatt) mit<br />

einem Drehmoment von 6Nm (Nm =<br />

Newtonmeter). Der kraftvolle Motor,<br />

sein variabler Radantrieb, leistungsstarke<br />

6Ah-Akkus und eine exzellente<br />

Schnitt- und Auffangleistung machen<br />

Rasenmähen zum Vergnügen. Bedient<br />

wird der Mäher über eine zentrale<br />

Steuereinheit mit ergonomischen<br />

Schmetterlingshebeln.<br />

Integrierte Mulchfunktion<br />

und Radantrieb<br />

Toll sind das variable Mulchsystem<br />

und der stufenlosen Radantrieb. Man<br />

kann flexibel einstellen, wie viel Gras<br />

aufgefangen wird oder auf dem Rasen<br />

Die Geschwindigkeit lässt sich bei diesem<br />

Akkumäher von Honda variabel einstellen.<br />

verbleibt. Der Radantrieb lässt sich<br />

zwischen 0 und 1,3m/s stufenlos einstellen<br />

und so an das eigene Tempo<br />

anpassen. Komfortabel sind auch der<br />

mit 75 Litern besonders große Fangsack<br />

und die zentrale Schnitthöhenverstellung<br />

dieses Premiumgeräts.<br />

Aktion: Bis zum 30.06.23 gibt es beim<br />

Kauf eines Akkumäher-Sets einen<br />

Gratis-Akku dazu.<br />

www.honda.de/garten


17<br />

Wohlfühlambiente im Bad<br />

Nach Überzeugung der Experten vom <strong>Zukunft</strong>sinstitut gehören<br />

die Zeiten des Badezimmers als funktionaler und steriler Raum<br />

der Vergangenheit an. Der gesellschaftliche und individuelle<br />

Wertewandel wird sich in den nächsten Jahren in<br />

der zunehmenden Integration von nachhaltigen,<br />

multifunktionalen Lösungen, beispielsweise<br />

Möbeln aus recycelten Materialien<br />

oder wassersparenden Duscharmaturen,<br />

widerspiegeln. Auch Produkte wie<br />

Regen- und Dampfduschen, Saunen<br />

und Fitnessstudio-Elemente oder<br />

Duft-, Licht- und Klang-Funktionen<br />

werden auf der Suche nach dem<br />

ultimativen Badezimmererlebnis<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Obst unter dem Solardach<br />

Wussten Sie schon, dass es in <strong>Zukunft</strong> immer mehr Obst gibt,<br />

das unter dem Solardach wachsen wird. Sogenannte Agri-Photovoltaik-Systeme<br />

(Agri-PV) ermöglichen Lebensmittel- und<br />

Stromproduktion durch erneuerbare Energien<br />

auf derselben Fläche. Durch die doppelte<br />

Flächennutzung erhöht die Agri-PV nicht nur<br />

die Flächeneffizienz, sondern steigert<br />

über gezieltes Lichtmanagement auch<br />

die Resilienz der landwirtschaftlichen<br />

Produktion. Das Fraunhofer ISE sieht<br />

zumindest theoretisch ein Potenzial<br />

von 1.700 Gigawatt in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Zum Vergleich: Die Leistung eines<br />

mittleren Atomkraftwerks liegt<br />

bei etwa eineinhalb Gigawatt.<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Rüben binden<br />

am meisten CO₂<br />

Pflanzen können auf natürliche Art<br />

und Weise unterschiedliche Mengen<br />

an Kohlenstoffdioxid speichern und<br />

gleichzeitig Sauerstoff produzieren.<br />

Wiesen und Wälder binden beispielsweise<br />

gleich viel CO₂: sechs Tonnen pro Hektar.<br />

Mit vier Tonnen setzen sie außerdem auch<br />

die gleiche Menge Sauerstoff frei. Dagegen<br />

nehmen Obstbäume wie Kirsche, Zwetschge oder<br />

Apfelbaum bis zu 16 Tonnen Kohlenstoffdioxid auf. Zehn Tonnen<br />

Sauerstoff pro Hektar werden der Luft zugeführt. Der Spitzenreiter<br />

in Sachen CO₂-Bindung sind Rüben. 21 Tonnen CO₂ binden<br />

sie pro Hektar, und auch der Sauerstoff-Ausstoß ist mit 14<br />

Tonnen beträchtlich.<br />

Lebende<br />

Baumaterialien<br />

Lebende Baustoffe machen das<br />

Haus der <strong>Zukunft</strong> intelligenter, als<br />

viele sich aktuell vorstellen können.<br />

Damit Baumaterialien die Funktionen<br />

und Fähigkeiten lebender Organismen<br />

nachahmen, werden den Stoffen Bakterien<br />

beigemischt. Vorstellbar ist, dass die Bakterien<br />

in Ziegeln und Zementsteinen sich vom<br />

Kohlendioxid in der Luft ernähren und zur Luftreinhaltung<br />

beitragen; dass sie Schäden und Risse am Gebäude<br />

selbstständig reparieren, gefährliche Giftstoffe aufnehmen oder<br />

sogar auf Kommando leuchten. Noch steht diese Technologie ganz<br />

am Anfang – in <strong>Zukunft</strong> könnten lebende Baustoffe aber die Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit von Gebäuden verbessern.<br />

Im Home-Spa wird die Wanne zum Sofa!<br />

Advertorial<br />

Erholung ist der Schlüssel zu mehr<br />

Energie.<br />

Was wäre, wenn es einen Ort gäbe, an<br />

dem es gemütlich und warm ist, du<br />

alleine und frei bist und die inneren<br />

Akkus wieder aufladen kannst? Doch<br />

zurücklehnen, durchatmen und genießen<br />

in der Badewanne ist leichter<br />

gesagt als getan. Denn viele stylische<br />

Wannen sind vielleicht optische Hingucker,<br />

aber in der Praxis mehr als<br />

ungemütlich. Höchste Zeit also, diese<br />

unbequeme Wahrheit zu hinterfragen!<br />

Wir von BADESOFA haben es uns zur<br />

Aufgabe gemacht, das Sofagefühl in<br />

die Badewanne zu holen, um echte Erholung<br />

zu bieten.<br />

BADESOFA ist kinderleicht im Pflege-<br />

Handling und ohne Aufwand einsatzbereit.<br />

Spontan, zu Hause, jederzeit.<br />

Dank Magic-Dry-Funktion hat Staunässe<br />

keine Chance. BADESOFA-Produkte<br />

sind zu 100 Prozent „made in<br />

Europe” und bringen neben Qualität<br />

und Funktion auch ein ausgeprägtes<br />

ästhetisches Design mit, für das<br />

sie bereits mit dem Red Dot Design<br />

Award (2021) ausgezeichnet wurden.<br />

Mehr über die Relax-<br />

Revolution unter:<br />

BADESOFA ®<br />

www.badesofa.de


18<br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Der Himmel ist blau, die Sonne wohlig wärmend, die<br />

Luft frisch – und am Horizont, hinter saftig grünen<br />

Bäumen, ragt die geschwungene Glas-Stahl-Konstruktion<br />

in den Himmel empor. Die Waldlandschaft<br />

ist vollständig überdacht – eine Klimakapsel<br />

schützt sie mit einem eigens konzipierten<br />

Mikroklima vor der überhitzten<br />

Umwelt. Doch nicht nur Wälder und<br />

Seen könnten in einigen Jahrzehnten<br />

in solchen Kapseln konserviert sein,<br />

während der Klimawandel unseren<br />

IMPRESSUM<br />

KOMMENTAR<br />

Leben in der Kapsel<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

Planeten zu einem lebensfeindlichen Ort gemacht<br />

hat, auch wir Menschen lebten dann eingekapselt.<br />

Das jedenfalls glauben einige <strong>Zukunft</strong>sforschende. Sie<br />

können sich vorstellen, dass wir entweder in großen<br />

Gemeinschaften in Kapsel-Städten leben<br />

oder jede und jeder für sich allein im eigenen<br />

kleinen Kokon. Wollen wir tatsächlich,<br />

dass unsere Kinder, Enkelinnen<br />

und Urenkel so leben? Wenn nicht,<br />

dann müssen wir jetzt schleunigst<br />

die Erderwärmung stoppen.<br />

Projektmanager Anika Förster, anika.foerster@reflex-media.net, Marie-Christin Plöger, marie-christin.ploeger@<br />

reflex-media.net, Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net Redaktion Jürgen Ackermann, Jens<br />

Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Thomas Schulze, Hartmut Schumacher, Pia Wegener<br />

Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / Irina_Strelnikova<br />

Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@<br />

reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag<br />

GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30/ 200 8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 5. April 2023 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag und die<br />

Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte<br />

von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie<br />

Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen<br />

wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei<br />

den jeweiligen Unternehmen.<br />

UNSERE NÄCHSTE<br />

AUSGABE<br />

SCHMERZ, LASS NACH!<br />

schmerzfrei-leben-info.de<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES April 2023<br />

Schmerz, lass nach!<br />

Schmerzen sind<br />

immer unangenehm.<br />

Vor allem wenn es<br />

sich um starke,<br />

chronische Formen<br />

handelt, kann das<br />

Leben der Betroffenen<br />

schnell zur<br />

Qual werden. Mit der<br />

Publikation „Schmerz,<br />

lass nach!“ zeigen wir<br />

von Kopf bis Fuß, wie<br />

man die Warnsignale<br />

des Körpers richtig<br />

deutet, bieten einen<br />

Leitfaden für eine<br />

bessere Lebensqualität<br />

und informieren<br />

über verschiedene<br />

Krankheitsbilder im<br />

Bereich der Prävention,<br />

Therapie<br />

sowie Regeneration<br />

– für ein Leben ohne<br />

Schmerzen.<br />

Erfahren Sie mehr<br />

am 29. April in<br />

der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung.<br />

Wir sind dabei<br />

Entelios AG 3<br />

Landsberger Straße 154<br />

80339 München<br />

www.entelios.de<br />

conenergy agentur gmbh 4<br />

Norbertstraße 3–5<br />

45131 Essen<br />

www.conenergy-agentur.com<br />

INTILION AG 5<br />

Wollmarktstraße 115 c<br />

33098 Paderborn<br />

https://intilion.com<br />

DEW21 – Dortmunder Energieund<br />

Wasserversorgung GmbH 6<br />

Günter-Samtlebe-Platz 1<br />

44135 Dortmund<br />

www.dew21.de<br />

ArgillaTherm GmbH 7<br />

Wagenstieg 9<br />

37077 Göttingen<br />

https://argillatherm.de<br />

Holcim (<strong>Deutschland</strong>) GmbH 9<br />

Troplowitzstraße 5<br />

22529 Hamburg<br />

www.holcim.de<br />

Bayerischer Bauindustrieverband<br />

e. V. 11<br />

Oberanger 32<br />

80331 München<br />

www.bauindustrie-bayern.de<br />

Carl Zeiss AG 13<br />

Carl-Zeiss-Straße 22<br />

73447 Oberkochen<br />

www.zeiss.de<br />

Verband Region Rhein-Neckar 14<br />

M 1, 4–5<br />

68161 Mannheim<br />

www.vrrn.de<br />

Hohenstein Laboratories<br />

GmbH & Co. KG15<br />

Schlosssteige 1<br />

74357 Bönnigheim<br />

www.hohenstein.de<br />

GEA Group Aktiengesellschaft 15<br />

Peter-Müller-Straße 12<br />

40468 Düsseldorf<br />

www.gea.com<br />

Honda <strong>Deutschland</strong> Niederlassung<br />

der Honda Motor Europe Ltd. 16<br />

Hanauer Landstraße 222–224<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

www.honda.de<br />

BADESOFA Interior<br />

Design GmbH 17<br />

Brüsseler Straße 89–93<br />

50672 Köln<br />

www.badesofa.de<br />

Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft e. V.19<br />

Willy-Brandt-Allee 10–12<br />

53113 Bonn<br />

www.aktion-deutschland-hilft.de


Danke an alle,<br />

die helfen!<br />

© AWO International/Markus Korenjak<br />

Nothilfe Ukraine – jetzt spenden!<br />

Seit über einem Jahr herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Familien aus<br />

der Ukraine bangen um ihr Leben und ihre <strong>Zukunft</strong>. Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft,<br />

das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, leistet den Menschen Nothilfe.<br />

Danke für Ihre Solidarität. Danke für Ihre Spende.<br />

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-<strong>Deutschland</strong>-Hilft.de


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An unseren Standorten Berlin und Münster<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />

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