KEM Konstruktion 04.2023
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TITEL » Kupplungen & Bremsen<br />
Der Bedarf, Messdaten von Antriebskomponenten zu erfassen,<br />
ist groß. Daher plant und entwickelt R+W neben den Lamellenkupplungen,<br />
Gelenkwellen und Flanschen in Zukunft noch<br />
weitere Modelle mit integrierter Sensorik.<br />
Bild: R+W Antriebselemente<br />
das gesamte Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
Neue Funktionen und verschiedene Algorithmen<br />
zum Auswerten der Messdaten sorgen dafür, dass<br />
die Kupplung noch smarter wird und neue Maßstäbe<br />
auf dem Markt gesetzt werden.<br />
Kupplungen mit integrierter Elektronik<br />
in der Praxis<br />
Deutschlandweit interessieren sich Unternehmen zum<br />
Beispiel aus der Schwerindustrie für effiziente Lösungen<br />
des Anlagenmonitorings, unter anderem an Förderanlagen<br />
zum Be- und Entladen von Schüttgut, Mischen,<br />
Homogenisieren und Lagern von Baustoffen. Es<br />
werden also große Mengen an Material bewegt. Trotz<br />
der hohen mechanischen Belastung sollte ein Ausfall<br />
der Fördertechnik weitestgehend vermieden werden,<br />
denn jeder Stillstand im Materialfluss geht erheblich<br />
ins Geld. Deshalb arbeiten die Unternehmen daran,<br />
Monitoring-Systeme aufzubauen, mit dem sich der Zustand<br />
ausfallrelevanter Komponenten überwachen<br />
lässt. Mithilfe dieser Systeme könnte man dann Wartungsintervalle<br />
bedarfsgerecht und flexibel ansetzen.<br />
Zusammenarbeit mit der HTW Saar<br />
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes<br />
(HTW) beschäftigt sich mit der Überwachung von<br />
Messdaten. Grundlage für ein solches Fördertechnik-<br />
Frühwarnsystem sind zuverlässige Daten aus dem Antriebsstrang.<br />
Damit ließe sich von zentraler Stelle aus<br />
erkennen, dass Ausfälle drohen, ohne dass die gesamte<br />
Anlage ständig vom Wartungspersonal inspiziert werden<br />
muss, sofern sich beginnende Schäden äußerlich<br />
überhaupt zeigen. Die moderne Sensortechnik des Antriebsspezialisten<br />
ist ein effizientes Mittel, um solche<br />
Anlagen an kritischen Stellen zu überwachen. Die Herausforderung<br />
für Prof. Dr. Andreas Fricke und sein<br />
Team bestand nun darin, maßgebliche physikalische<br />
Größen zu erfassen, zu interpretieren und am virtuellen<br />
Anlagen-Modell, dem digitalen Abbild der Anlage, anzuzeigen:<br />
„Mit der Interpretation der physikalischen<br />
Größen und der Ermittlung von Schwellenwerten lassen<br />
sich dann Aussagen über den Zustand treffen, wie `keine<br />
Veränderung, alles in Ordnung´ oder aber es gibt<br />
auffällige Werte, die auf Probleme an bestimmten Teilen<br />
und einen sich anbahnenden Ausfall hindeuten. Um<br />
die Eignung der Kupplung von R+W für ein solches<br />
Szenario zu prüfen, haben wir einen Prüfstand im Labor<br />
aufgebaut. In die Förderanlage `en miniature´ haben<br />
wir gezielt Fehler implementiert, um dann zu sehen, wie<br />
zuverlässig sie von der intelligenten Sensortechnik erkannt<br />
werden. Das ist die notwendige Voraussetzung<br />
für entsprechende Statusanzeigen beziehungsweise<br />
-meldungen am Anlagen-Modell.“<br />
Wertvolle Datengewinnung<br />
Das Projekt und der Prüfstandbau zum Thema „Condition<br />
Monitoring“ stieß auch innerhalb des Campus auf<br />
reges Interesse. Die moderne Sensortechnik von R+W<br />
liefert im beschriebenen Anwendungsfall Live-Daten zu<br />
Drehmoment, Axialkraft, Drehzahl und Beschleunigung<br />
in drei Richtungen (x, y, z). Stehen dafür verlässliche<br />
Daten zur Verfügung, können diese bereits bei der Entwicklung<br />
und <strong>Konstruktion</strong> in Simulationen einfließen<br />
und erlauben in der Nutzungsphase der Maschine oder<br />
Anlage eine Beurteilung des aktuellen Zustandes betriebswichtiger<br />
Komponenten. Mit entsprechenden<br />
Tools zur Datenanalyse und -bewertung können Servicekräfte<br />
diese Modelle für die Überwachung anwenden.<br />
Allerdings müssen dafür leistungsstarke Schnittstellen<br />
geschaffen werden, wie Prof. Dr. Fricke ausführt:<br />
„Die Kupplung arbeitet starr, ist aus Aluminium<br />
und wird mit Hilfe von Halbschalen angebunden. Sie<br />
muss keine Versätze ausgleichen, da in der Reihe der<br />
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