KEM Konstruktion 04.2023

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04.04.2023 Aufrufe

Erweiterte Produktdaten digital dargestellt: Zugriff auf die Hysteresekennlinie eines Galaxie-Antriebs von Wittenstein in einer Kundenapplikation. Bild: Wittenstein SE Via Digital Twin zu einem effizienteren Engineering, Teil 2 Ein Digital Twin bietet einen breiten Mehrwert in der Praxis Anhand verschiedener Praxisbeispiele zeigt Wittenstein, wie sich der Digital Twin im Sinne einer digitalen Wertschöpfung in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus nutzen lässt. Der Digital Twin trägt insbesondere zur Qualität in Produkten, Prozessen und Services bei. Bernd Vojanec, Experte Kooperierende Industrie-4.0-Systeme, Digitalization Center, Wittenstein SE, Igersheim 32 KEM Konstruktion » 04 | 2023 Ob im Lebenszyklus in der Anwendung oder im Produktlebenszyklus beim Hersteller – in jeder Phase dieser beiden Welten existieren enorme Potenziale für eine digitale Wertschöpfung. Diese entsteht immer dann, wenn Daten und Informationen zu mehr Effizienz führen, die Qualität von Produkten, Prozessen und Services verbessern oder Geschwindigkeiten erhöhen und so Zeit sparen. Konkret wird durch Simulationen die Effizienz im Entwicklungsprozess verbessert, die Qualität und Validität von Ergebnissen gesteigert und Zeit eingespart. In der Fertigung sind es Mess- und Prüfdaten, die eine digitale Wertschöpfung generieren, weil sie eine zeitsparende und gezieltere Auswahl von Getrieben für eine Applika - tion ermöglichen sowie eine schnellere Inbetriebnahme unterstützen. Über einen individuellen Identifikationslink erreichbar, sind alle Lebenszyklusdaten im Digital Twin (DT) abrufbar und jederzeit für eine höhere digitale Wertschöpfung nutzbar. Um die Informationen des Wittenstein- Produktlebenszyklus im Digital Twin bereitzustellen, greift dieser auf verschiedene, prozess- und produktorientierte IT-Systeme des Unternehmens zu und verlinkt sie über Interaktionspunkte mit den verschiedenen Phasen im Kundenlebenszyklus. Als sogenannte Touch Points zwischen beiden Zykluswelten fungieren dabei unter anderem Auslegungstools wie Cymex 5 oder Cymex Select in der Auswahl- und Konfigurationsphase, Dienstleistungen des Cybertronic Consulting in der Simulationsphase, die Software CAD-Point bei Engineering und Bestellung sowie in der Betriebs-, Service- oder Außerbetriebssetzungsphase das Aftersales Service Portal oder die Smart Services. IM ÜBERBLICK Mehrwert durch Digitalisierung: Wittenstein zeigt über Praxisbeispiele, wie sich der Digital Twin vielfältig und erfolgreich nutzen lässt. Interoperable Nutzung des Digital Twin Die Nutzung, Verwertung und skalierbare Vernetzung des Digital Twin, wie ihn Wittenstein konzipiert hat, setzt ein nichtproprietäres, interoperab-

Digitalisierung/Digital Twin « TRENDS Der Digital Twin wird als „Gemeinschaftsprojekt aller Beteiligten“ als umsetzbar begriffen. Bild: Wittenstein SE les Kommunikationskonzept voraus. Nur mit einem standardisierten Datenaustausch ist es möglich, neue Leistungsangebote zu machen und neue Geschäftsmodelle ohne Medienbrüche und hinderliche Datenschnittstellen umsetzen zu können. Nur so können einmal erzeugte Daten entlang des Produktlebenszyklus und zugleich über Unternehmensgrenzen hinweg auf effiziente Weise wiederverwendet werden. Um dies zu erreichen, engagiert sich Wittenstein aktiv in der Industrial Digital Twin Association IDTA. Das Unternehmen bringt auf diesem Weg die Asset Administration Shell (AAS) als standardisierten digitalen Zwilling in die Anwendung. Hierzu werden nicht nur die Datenmodelle des DT vereinheitlicht, sondern auch Infrastrukturen und Services, die für den Datenaustausch benötigt werden. Aktuelle, abgestufte Implementierungsformen ermöglichen zum einen den Offline-Datenaustausch statischer Inhalte sowie in der nächsten Ebene den aktiven Online-Datenaustausch dynamischer Inhalte. Die nächste Evolutionsstufe, die künstliche Intelligenz sowie Peer-to- Peer-Abläufe zur Kommunikation von Digital Twins untereinander nutzt, ist aktuell Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte, an denen auch Wittenstein beteiligt ist. Neben Interoperabilität gewährleistet die AAS Investitionssicherheit, indem sie den Identification Link gemäß Norm IEC 61406 nutzt und auf industrieweiten, inhaltlichen abgestimmten Spezifikationen fußt, die in Verbänden wie dem VDMA, dem ZVEI, der Bitcom sowie den mehr als 70 Mitgliedern der IDTA als Nutzerorganisation anerkannt sind. Digitales und smartes Typenschild Bislang gibt es vor allem zwei Arten von Typenschildern: das analoge Typenschild als von Personen und Maschinen lesbare Kennzeichnung am Produkt sowie die elektrische Variante, die nur maschinell lesbar ist – und auch nur dann, wenn das Produkt mit Span- Bremsentechnologie 4.0 – jetzt upgraden! ROBA ® -brake-checker: Permanentes Bremsen-Monitoring von Schaltzustand, Temperatur und Verschleiß Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 6 Stand B57 www.mayr.com KEM Konstruktion » 04 | 2023 33

Erweiterte Produktdaten digital dargestellt: Zugriff auf die Hysteresekennlinie eines Galaxie-Antriebs von Wittenstein in einer Kundenapplikation.<br />

Bild: Wittenstein SE<br />

Via Digital Twin zu einem effizienteren Engineering, Teil 2<br />

Ein Digital Twin bietet einen<br />

breiten Mehrwert in der Praxis<br />

Anhand verschiedener Praxisbeispiele zeigt Wittenstein, wie sich der Digital Twin im Sinne einer digitalen<br />

Wertschöpfung in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus nutzen lässt. Der Digital Twin trägt<br />

insbesondere zur Qualität in Produkten, Prozessen und Services bei.<br />

Bernd Vojanec, Experte Kooperierende Industrie-4.0-Systeme, Digitalization Center, Wittenstein SE, Igersheim<br />

32 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 04 | 2023<br />

Ob im Lebenszyklus in der Anwendung oder im<br />

Produktlebenszyklus beim Hersteller – in jeder<br />

Phase dieser beiden Welten existieren enorme Potenziale<br />

für eine digitale Wertschöpfung. Diese entsteht<br />

immer dann, wenn Daten und Informationen zu mehr<br />

Effizienz führen, die Qualität von Produkten, Prozessen<br />

und Services verbessern oder Geschwindigkeiten<br />

erhöhen und so Zeit sparen. Konkret wird durch<br />

Simulationen die Effizienz im Entwicklungsprozess<br />

verbessert, die Qualität und Validität von Ergebnissen<br />

gesteigert und Zeit eingespart. In der Fertigung<br />

sind es Mess- und Prüfdaten, die eine digitale Wertschöpfung<br />

generieren, weil sie eine zeitsparende und<br />

gezieltere Auswahl von Getrieben für eine Applika -<br />

tion ermöglichen sowie eine schnellere Inbetriebnahme<br />

unterstützen. Über einen individuellen<br />

Identifikationslink erreichbar, sind<br />

alle Lebenszyklusdaten im Digital Twin<br />

(DT) abrufbar und jederzeit für eine höhere<br />

digitale Wertschöpfung nutzbar.<br />

Um die Informationen des Wittenstein-<br />

Produktlebenszyklus im Digital Twin<br />

bereitzustellen, greift dieser auf verschiedene, prozess-<br />

und produktorientierte IT-Systeme des Unternehmens<br />

zu und verlinkt sie über Interaktionspunkte<br />

mit den verschiedenen Phasen im Kundenlebenszyklus.<br />

Als sogenannte Touch Points zwischen beiden<br />

Zykluswelten fungieren dabei unter anderem Auslegungstools<br />

wie Cymex 5 oder Cymex Select in der<br />

Auswahl- und Konfigurationsphase, Dienstleistungen<br />

des Cybertronic Consulting in der Simulationsphase,<br />

die Software CAD-Point bei Engineering und Bestellung<br />

sowie in der Betriebs-, Service- oder Außerbetriebssetzungsphase<br />

das Aftersales Service Portal<br />

oder die Smart Services.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Mehrwert durch<br />

Digitalisierung: Wittenstein<br />

zeigt über Praxisbeispiele,<br />

wie sich der Digital Twin<br />

vielfältig und erfolgreich<br />

nutzen lässt.<br />

Interoperable Nutzung<br />

des Digital Twin<br />

Die Nutzung, Verwertung<br />

und skalierbare Vernetzung<br />

des Digital Twin, wie<br />

ihn Wittenstein konzipiert<br />

hat, setzt ein nichtproprietäres,<br />

interoperab-

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