04.04.2023 Aufrufe

KEM Konstruktion 04.2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TRENDS » Digitalisierung/Digital Twin<br />

Industrie 4.0 für KMUs<br />

Digitale Zwillinge<br />

müssen sich verstehen<br />

Offene Kommunikation durch Hersteller- und Branchen-übergreifende<br />

Protokolle wird immer wichtiger. Das Fraunhofer IESE will mit der Middlware<br />

BaSyx unter anderem auch kleineren Unternehmen ermöglichen, schnell und<br />

einfach Industrie 4.0 zu etablieren.<br />

Fertigungsprozesse sind komplex,<br />

auch bei KMUs. Daher müssen<br />

sich diverse digitale Zwillinge<br />

untereinander verstehen.<br />

Bild: ReisMedia/stock.adobe.com<br />

Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Für eine vollständig digitalisierte Fabrik, die fähig<br />

ist, Losgröße 1 zu produzieren, reicht es nicht<br />

mehr, dass sich nur direkt in Relation stehende Systeme<br />

– etwa eine Produktionsanlage sowie deren<br />

Roboterbestückung – untereinander verstehen. Vielmehr<br />

müssen auch Komponenten wie die Klimatisierung<br />

der Halle integriert werden, es wird also zunehmend<br />

komplexer.<br />

Neben den realen Assets müssen zudem die entsprechenden<br />

digitalen Zwillinge untereinander kompatibel<br />

sein. Lösen könnte das die sogenannte Asset Administration<br />

Shell, hierzulande auch als Verwaltungsschale<br />

bekannt. Durch sie können digitale Zwillinge<br />

standardisiert erzeugt werden. Sie gelten als<br />

Schlüsselkomponente der Industrie 4.0 und ermöglichen<br />

es etwa, Produktionsschritte noch vor ihrer<br />

Durchführung virtuell zu erproben, um so mögliche<br />

Fehlerquellen frühzeitig auszumerzen. Auch die Dokumentation<br />

für hergestellte Produkte kann in deren<br />

digitalen Zwillingen automatisiert erfolgen. Die<br />

Kommunikation zwischen allen beteiligten Assets<br />

wird dann beispielsweise durch die Open-Source-<br />

Middleware Eclipse BaSyx realisiert. Diese wird vom<br />

Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering<br />

IESE zusammen mit Partnern aus der<br />

Industrie weiterentwickelt.<br />

Drittes Forschungsprojekt gestartet<br />

Seit Oktober 2022 arbeiten im Forschungsprojekt<br />

BaSys4Transfer 13 Partner daran, die Middleware –<br />

die derzeit vor allem von Early Adoptern genutzt wird<br />

– für den Einsatz in der Breite fit zu machen. Das<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) fördert das neue Projekt über drei Jahre mit<br />

einer Summe von 6,7 Millionen Euro. Thomas Kuhn,<br />

Projektleiter und Hauptabteilungsleiter Embedded<br />

Systems am Fraunhofer IESE, beschreibt, worauf es<br />

beim Engineering von Industrie-4.0-Anlagen mit<br />

30 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 04 | 2023

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!