KEM Konstruktion 04.2023
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EJOT. Bringing it together.<br />
Bild: MPA<br />
Servohydraulische Prüfmaschine HC-Kompakt 25.<br />
nung eignet sich besonders für Versuchsanordnungen,<br />
bei denen Temperierkammern<br />
oder Öfen im Prüfraum montiert werden.<br />
Sie verhindert, dass erhitzte Luft nach oben<br />
steigt und den Zylinder aufheizt. Außerdem<br />
kann kein Öl in den erhitzten Prüfraum<br />
tropfen. Die Lastrahmen der HA-Baureihe<br />
zeichnen sich zudem durch eine extrem hohe<br />
Steifigkeit aus und sind speziell für Dauerschwingversuche<br />
sowie für die Bestimmung<br />
der Kurzschwingfestigkeit bei niedrigen<br />
Schwingspielen ausgelegt.<br />
Beim Dauerschwingversuch (High Cycle Fatigue-HCF)<br />
nach DIN 50100 / ASTM<br />
E466–15 / ISO 1099 wird ein Werkstoff<br />
oder ein Bauteil mit einer sich periodisch<br />
ändernden (zyklischen) Last beansprucht.<br />
Ziel ist die Bestimmung der Zeitfestigkeit<br />
und Dauerfestigkeit für Zug-, Druck, Biegeund<br />
Torsionsbeanspruchung. Speziell bei<br />
Bauteilen können so Schwachstellen ermittelt<br />
und durch <strong>Konstruktion</strong>s- oder Werkstoffänderungen<br />
beseitigt werden. Die Materialermüdung<br />
unterhalb von ca. 10 4 bis<br />
10 5 Schwingspielen wird im Low-Cycle-Fatigue-Versuch<br />
(LCF) ermittelt. In diesem<br />
Bereich werden Werkstoffe und Bauteile so<br />
stark beansprucht, dass im Zyklus plastische<br />
Verformungen auftreten und das Material<br />
frühzeitig versagt. Speziell hierbei<br />
sind Prüfmaschine und Regler besonders<br />
gefordert. So ändert sich beim Übergang<br />
von der elastischen zur plastischen Verformung<br />
die Steifigkeit der Probe dramatisch<br />
und der Regler muss sehr schnell reagieren,<br />
um beispielsweise eine konstante Anpassung<br />
der Geschwindigkeit an die Zunahme<br />
der Dehnung zu garantieren. Die besonders<br />
hohe Steifigkeit der Prüfmaschine spielt<br />
auch hier eine entscheidende Rolle.<br />
Materialprüfung bis -269 °C<br />
Ebenfalls langjährige Erfahrungen auf dem<br />
Gebiet der Materialprüfung hat die Materialprüfanstalt<br />
(MPA) der Universität Stuttgart.<br />
Das Prüfspektrum umfasst unter anderem<br />
das Werkstoffverhalten in Druckwasserstoff<br />
sowie in Flüssigwasserstoff bei<br />
Temperaturen von 563 K bis hin zu 4 K und<br />
damit nahe dem absoluten Nullpunkt. Untersucht<br />
werden Verformungs- und Versagensverhalten<br />
einschließlich Rissinitiierung<br />
und -fortschritt bei statischer und schwingender<br />
Beanspruchung. Für die Prüfungen<br />
werden servohydraulischen Prüfmaschinen<br />
der HA- und HC-Baureihe mit einer dynamischen<br />
Nennkraft von bis zu 100 kN eingesetzt.<br />
In die Prüfmaschinen sind als Standard<br />
Druckwasserstoff- Behälter bis 400 bar<br />
integriert. Für Sonderausführungen sind<br />
auch 1.000 bar möglich. Die Wasserstoffdruckaufbereitung<br />
erfolgt über einen Wasserstoffkompressor.<br />
Mit den Prüfmaschinen<br />
werden u.a. Untersuchungen der Bruchmechanik<br />
an CT-Proben, des Slow Strain Rate<br />
Verhaltens (SSRT), oder der Ermüdungseigenschaften<br />
mittels gekerbter Gewindeproben<br />
durchgeführt.<br />
Die Prüfmaschinen der Baureihe HC-Kompakt<br />
bieten einen sehr geringen Platzbedarf<br />
und sind in zwei Baugrößen verfügbar. Die<br />
erste Variante mit wahlweise 10 oder 25 kN<br />
ist für Ermüdungsversuche an kleineren<br />
Bauteilen ausgelegt und mit einer T-Nutenplatte<br />
ausgestattet. Mit der zweiten 50/100<br />
kN Variante können sowohl statische als<br />
auch dynamisch Prüfungen durchgeführt<br />
werden. Auch bei der HC Baureihe lässt sich<br />
bei Bedarf eine Temperierkammer ohne<br />
großen Montageaufwand einbauen. (jg)<br />
www.zwickroell.com<br />
INFO<br />
Details zu den servohydraulischen<br />
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ZwickRoell:<br />
hier.pro/SbmLT<br />
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