Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Rendsburg / Mittelholstein - April 2023
Das Magazin für Rendsburg und Region Mittelholstein - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region
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KARRIERE & AUSBILDUNG<br />
Positive Entwicklung, Luft nach oben bei Arbeitszeit, Gehalt und Führungsverantwortung<br />
Frauen auf dem Arbeitsmarkt<br />
Die sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung ist in den<br />
letzten zehn Jahren um knapp<br />
18 Prozent auf zuletzt 34,4 Millionen<br />
Beschäftigte deutlich gewachsen.<br />
Von diesem Plus profitieren<br />
auch Frauen, deren Beschäftigung<br />
seit 2012 um 19 Prozent<br />
auf 16 Millionen gestiegen ist.<br />
In der gleichen Zeit ist die Beschäftigung<br />
der Männer um 17<br />
Prozent auf 18,5 Millionen gewachsen.<br />
Die Beschäftigungsquote, also<br />
der Anteil der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten im<br />
Alter von 15 bis zur Regelaltersgrenze,<br />
stieg von 51,2 in 2012<br />
auf 59,2 Prozent im Jahr 2022.<br />
Das bedeutet, dass fast 60 Prozent<br />
aller Frauen in Deutschland<br />
in einem sozialversicherungspflichtigen<br />
Job arbeiten.<br />
Allerdings liegt die Beschäftigungsquote<br />
für Frauen weiterhin<br />
deutlich unter der Quote<br />
der Männer. Dies gilt für die allermeisten<br />
Regionen in<br />
Deutschland. Bei der Frauenerwerbstätigkeit<br />
sind die regionalen<br />
Unterschiede allerdings<br />
deutlich: zwei Drittel der erwerbsfähigen<br />
Sächsinnen sind<br />
sozialversicherungspflichtig beschäftigt,<br />
aber nur gut jede<br />
zweite Frau in Bremen. Insgesamt<br />
liegt die Beschäftigungsquote<br />
ostdeutscher Frauen mit<br />
62,7 Prozent deutlich über der<br />
Quote der Frauen in Westdeutschland<br />
(58,4 Prozent).<br />
Beschäftigungsaufbau<br />
vor allem durch Teilzeit<br />
Das Beschäftigungsplus bei<br />
Frauen entfällt vorrangig auf<br />
die Teilzeit. Diese ist in den<br />
letzten zehn Jahren um 33 Prozent<br />
auf 7,9 Millionen gestiegen,<br />
während der Anstieg bei<br />
vollzeitbeschäftigten Frauen lediglich<br />
8 Prozent betrug.<br />
Insgesamt arbeiten 49,6 Prozent<br />
aller sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigten Frauen in Teilzeit.<br />
Bei den Männern sind es<br />
nur knapp 13 Prozent. "Auf der<br />
einen Seite haben wir in<br />
Deutschland im europäischen<br />
Vergleich mit die höchste Erwerbsbeteiligung<br />
von Frauen.<br />
Auf der anderen Seite arbeitet<br />
jede zweite Frau, die angestellt<br />
ist, in Teilzeit. Dabei würden<br />
viele teilzeitbeschäftigte Frauen<br />
ihre Arbeitszeit gerne erhöhen",<br />
sagte Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende<br />
der BA. Häufig<br />
schränken Frauen die Arbeitszeit<br />
für die Kinderbetreuung<br />
oder die Pflege Angehöriger<br />
ein. "Ein verbessertes<br />
Betreuungsangebot, aber vor allem<br />
auch flexiblere Betreuungszeiten<br />
können ein Gewinn für<br />
alle sein, damit beide Elternteile<br />
die Möglichkeit haben, Sorgearbeit<br />
und Erwerbsarbeit so<br />
zu gestalten, wie es zu ihrer Lebenssituation<br />
passt."<br />
Frauen verdienen nach wie vor<br />
weniger und sind seltener Führungskraft<br />
„<br />
Viele teilzeitbeschäftigte<br />
Frauen würden<br />
ihre Arbeitszeit gerne<br />
„<br />
erhöhen<br />
Männer verdienen im Mittel<br />
mit 3.649 Euro nach wie vor<br />
mehr als Frauen mit 3.276 Euro.<br />
Dabei wird der Unterschied in<br />
kleinen Schritten geringer.<br />
"Wenn man bedenkt, dass der<br />
erste Equal Pay Day für<br />
Deutschland 2009 auf den 20.<br />
März errechnet wurde und dieses<br />
Jahr auf den 07. März fällt,<br />
dann bewegen wir uns zwar in<br />
die richtige Richtung, aber es<br />
liegt noch ein weiter Weg vor<br />
uns. Das gleiche gilt für Frauen<br />
in Führungspositionen", sagte<br />
Nahles weiter. Denn obwohl<br />
knapp die Hälfte der Beschäftigten<br />
weiblich ist, sind Frauen<br />
in Aufsichts- und Führungspositionen<br />
unterrepräsentiert -<br />
auch bei gleicher Qualifikation.<br />
Lediglich 545.000 bzw. 28 Prozent<br />
der Beschäftigten mit Aufsichts-<br />
und Führungsfunktionen<br />
sind weiblich. (BA)<br />
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