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SMZ Liebenau Info 01_2018

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PRAXIS UND BERATUNG<br />

Handlungsfelder<br />

Das Projekt „Anerkannt!“ richtet sich einerseits an<br />

alle Akteur*innen, die mit Fragen der Berufsanerkennung<br />

befasst sind. Andererseits werden potenzielle<br />

Arbeitgeber*innen angesprochen. Ziel ist es,<br />

sie zu sensibilisieren bzw. praxisnah zu informieren.<br />

Besonders zu nennen sind bei den Partnern ENIC<br />

NARIC Austria, der Österreichische Integrationsfonds<br />

(ÖIF) mit der Plattform www.berufsanerkennung.at,<br />

für die Verfahren zuständige Behörden<br />

sowie Forschungseinrichtungen, das Projekt Div-<br />

In-Co der Caritas und die Anlaufstellen für Personen<br />

mit im Ausland erworbenen Qualifikationen,<br />

seit 2<strong>01</strong>7 auch die Stadtteilzentren in Graz und die<br />

Regionalentwicklungsstellen. KMUs werden durch<br />

Betriebsbesuche einerseits vor Ort sensibilisiert, andererseits<br />

werden ihre Erfahrungen für weiterführende<br />

Handlungsempfehlungen dokumentiert. Auch die<br />

Netzwerkentwicklung zwischen dem Integrationsbereich<br />

und der Regional(Stadt-)entwicklung ist ein<br />

wichtiger Aspekt der Projektarbeit. Wir machen gemeinsam<br />

mit vielen Partner*innen die Möglichkeiten<br />

der (Berufs-)Anerkennung – und zwar Bewertung,<br />

Anerkennung, Validierung, Anrechnung von Qualifi-<br />

kationen – breit bekannt. Das ermutigt Migrant*innen<br />

zur Anerkennung ihrer Qualifikationen, bearbeitet<br />

strukturelle Barrieren im Anerkennungssystem und<br />

motiviert Arbeitgeber*innen zu von der Herkunft her<br />

gemischten Teams.<br />

„Anerkannt!“ arbeitet dabei mit einem motivierenden<br />

Best-Practice-Zugang. Es dient als Drehscheibe für<br />

die Verbreitung einschlägiger Maßnahmen und Materialien<br />

aller Partner*innen, was den kooperativen<br />

„Anerkennungs-Spirit“ stärken soll. Gesichert wird<br />

dies durch zielgruppenspezifische Text- und Materialerstellungen<br />

(incl. der Methode des partizipativen<br />

Designs) und deren Verbreitung. Dabei steht<br />

das Team für Workshops, Vorträge, Fachanfragen<br />

und Forschungskooperationen zur Verfügung. Österreich,<br />

die Steiermark und Graz verdienen einen<br />

sensibel geführten Anerkennungsdiskurs, der rassistische,<br />

sexistische oder ausgrenzende Zuschreibungen<br />

thematisiert, diese wo immer möglich unterbindet<br />

und zu inklusivem Tun motiviert. Das dient<br />

dem friedlichen Zusammenleben ebenso wie einem<br />

gesicherten Wirtschaftsstandort und fairen Arbeitsbedingungen<br />

für alle.<br />

Workshop „Wie (Berufs-)Anerkennung<br />

gelingen kann!“<br />

VON MARTINA FREI<br />

44<br />

<strong>SMZ</strong> INFO FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>8<br />

In unserer Arbeit sind wir beinahe täglich mit Menschen<br />

in Kontakt, die ihre Ausbildungen und Qualifikationen<br />

bislang noch schwer in einer Berufstätigkeit<br />

verwerten können. Davon sind sowohl gebürtige<br />

Österreicher*innen als auch Personen mit Migrationsgeschichte<br />

oder aus Krisengebieten Geflüchtete betroffen.<br />

Um mehr über die Möglichkeiten der Berufsanerkennung<br />

in Österreich lernen zu können, haben<br />

wir Edith Zitz für einen offenen Workshop ins Stadtteilzentrum<br />

Jakomini eingeladen.<br />

Der „Anerkennungs-Dschungel“<br />

Im AMS-Berufslexikon gibt es 1.800 Berufe, von<br />

denen 229 reglementiert sind. Das bedeutet, dass<br />

es für diese Berufe ein Berufsgesetz gibt. Hier beginnt<br />

auch schon der „Anerkennungs-Dschungel“:<br />

Mehrere hundert Stellen sind in Österreich für Berufsanerkennung<br />

zuständig. Dazu kommen unterschiedliche<br />

Berufsrechte und Zuständigkeiten für EU- oder<br />

Nicht-EU-Länder.<br />

Auch die Begriffe sind unterschiedlich:<br />

• Nostrifizierung: Anerkennung aller<br />

Ausbildungen über der Matura<br />

• Nostrifikation: Allerkennung aller<br />

Ausbildungen unter der Matura<br />

• Gleichhaltung: Anerkennung von<br />

Lehrabschlüssen<br />

Die Kosten für eine Berufsanerkennung reichen von<br />

0 bis zu etlichen 1.000 Euros. Abhängig sind diese<br />

von der Menge an Dokumenten, deren Beglaubigung,<br />

deren Übersetzung und Gebühren der unterschiedlichen<br />

Behörden.<br />

Für Berufsanerkennungen gibt es unterschiedliche<br />

Möglichkeiten:

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