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SMZ Liebenau Info 01_2018

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STADTTEILARBEIT<br />

Appetit auf Veränderung<br />

VON DAVID STEINWENDER<br />

(FORUM URBANES GÄRTNERN, ARBEITSKREIS ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT GRAZ)<br />

Ich esse gerne, ich koche gerne und mir ist<br />

wichtig, dass ich weiß, woher meine Lebensmittel<br />

kommen. Beim Essen lasse ich mir Zeit<br />

und sitze dabei gerne gemeinsam mit Freunden<br />

zusammen, wann immer es möglich ist. Ich bevorzuge<br />

Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft<br />

und esse kaum tierische Produkte.<br />

Vermutlich sind meine Essensgewohnheiten<br />

nicht üblich.<br />

Jedoch habe ich es satt, Lebensmittel zu essen, die<br />

unter dem Einsatz von Giften gegen Insekten und<br />

Unkräutern, wie zum Beispiel Glyphosat, produziert<br />

werden. Ich bin auch kein Fan davon, Produkte von<br />

Tieren zu essen, die mit Antibiotika und anderen<br />

Medikamenten behandelt wurden. Das ist weder für<br />

Menschen noch für die Umwelt auf Dauer gut. Und<br />

mir schmecken die mehrfach verpackten Fertiggerichte<br />

nicht, weil mir die Würze zu künstlich ist.<br />

Die Entscheidung, was letztlich auf unseren Tellern<br />

landet, liegt bei uns als Konsument*innen. Auch<br />

entscheiden wir, was letztlich im Müll landet. Das ist<br />

so, als würde man Geld oder andere wertvolle Dinge<br />

wegschmeißen.<br />

Die Verantwortung für diese Fehlentwicklungen liegt<br />

aber nicht nur bei jenen, die Lebensmittel kaufen.<br />

Sie liegt sowohl bei den landwirtschaftlichen Betrieben,<br />

sowie vor allem auch bei den Supermarktketten<br />

und den großen Lebensmittelkonzernen, deren<br />

Markenprodukte wir regelmäßig kaufen. Nicht zu<br />

vergessen ist die öffentliche Hand, die entsprechende<br />

Gesetze erlässt und eine Art der Landwirtschaft<br />

fördert, die weder für Menschen noch für die Umwelt<br />

auf Dauer gut ist.<br />

Einkaufsmöglichkeiten es im Bezirk gibt und wo<br />

Menschen selbst Gemüse und Obst in der Stadt<br />

anbauen. Gemeinsam mit Euch beschäftigen wir<br />

uns im Rahmen von Workshops mit der Herkunft<br />

der Lebensmittel:<br />

• Was ist der Unterschied zwischen<br />

bio, fairtrade und regional?<br />

• Wie kann man verhindern, dass noch genießbare<br />

Lebensmittel im Müll landen?<br />

• Wie kann man mit einfachen Tipps Geld sparen<br />

und trotzdem nicht das billigste Lebensmittel<br />

kaufen?<br />

• Wie kann man die Qualität von Lebensmitteln<br />

erkennen?<br />

• Und welche Möglichkeiten gibt es zum Beispiel<br />

für mobilitätseingeschränkte Menschen,<br />

an gute und gesunde Lebensmittel aus der<br />

Umgebung von Graz zu kommen?<br />

Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit einer Ernährungsberaterin<br />

vom Grazer Gesundheitsamt ins Gespräch<br />

zu kommen oder im Rahmen einer Einzelberatung<br />

Tipps zur gesunden Ernährung zu erfahren.<br />

All das hat meinen Appetit auf Veränderung angeregt.<br />

Ich möchte als Konsument mitreden und mitbestimmen,<br />

woher meine Lebensmittel kommen<br />

und wie sie produziert werden. Und das tue ich nicht<br />

nur an der Supermarktkassa, sondern auch indem<br />

ich zum Beispiel Lebensmittel von einer Lebensmittelkooperative<br />

beziehe – bio und direkt von kleinen<br />

Landwirtschaftsbetrieben aus Graz Umgebung.<br />

Zusammen mit dem Stadtteilzentrum Jakomini veranstalten<br />

wir, der Arbeitskreis für Ernährungssouveränität<br />

Graz, eine Veranstaltungsreihe im März und<br />

April. Dabei möchten wir mit den Gästen dieser<br />

Veranstaltungen gemeinsam herausfinden, welche<br />

Hast auch Du Appetit auf Veränderung?<br />

Dann schau demnächst vorbei<br />

ins STZ Jakomini. Die Termine findest<br />

Du auf der Homepage unter:<br />

https://smz.at/termine.phtml<br />

Foto © David Steinwender<br />

<strong>SMZ</strong> INFO FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>8<br />

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