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SMZ Liebenau Info 01_2018

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PRIMÄRVERSORGUNG<br />

Das <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> bildet sich weiter<br />

VON LISA STROZER<br />

Am 26. + 27. Jänner 2<strong>01</strong>8 haben Teammitglieder<br />

des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> an einer Fachtagung in Enns<br />

mit dem Titel: „Primärversorgung NEU: Pilotprojekte<br />

umsetzen“ teilgenommen<br />

Dabei konnten wir Einblicke gewinnen, wie bereits<br />

bestehende Primärversorgungszentren geführt werden,<br />

wie sie entstanden sind und vor allem, wie die<br />

verschiedenen Berufe zusammenarbeiten. Der Fokus<br />

lag dabei auf der praktischen und nicht auf der<br />

bereits breitgetretenen theoretischen Seite.<br />

Ganz ohne theoretischen Input ging es dann aber<br />

doch nicht: Am ersten Tag gab es zuerst unterschiedliche<br />

Vorträge zu den Hintergründen und<br />

Rahmenbedingungen. Dabei wurden unter anderem<br />

folgende Themen in Bezug auf Primärversorgung<br />

behandelt: Organisationsformen, Finanzierung,<br />

Ausbildungen und Rechtliches.<br />

So interdisziplinär wie Primärversorgungseinheiten<br />

sein sollen, waren auch die Vortragenden und die<br />

Teilnehmer*innen bei der anschließenden Podiumsdiskussion.<br />

In der Diskussion hat sich sehr deutlich<br />

gezeigt, dass eine gute Zusammenarbeit von Politik,<br />

Gebietskrankenkassen und den Anbieter*innen, die<br />

eine Primärversorgungseinheit auf die Beine stellen<br />

möchten, besonders wichtig ist. Eine Verhandlung<br />

auf Augenhöhe, Transparenz und ein gemeinsames<br />

Ziel führen offensichtlich dazu, dass auch im Nachhinein<br />

alle drei „Parteien“ zufrieden sind. Auch die<br />

Anstellung von Ärzt*innen bei Ärzt*innen wurde besprochen.<br />

Die Anwesenden waren sich alle einig,<br />

dass diese Möglichkeit unbedingt noch eingeführt<br />

werden muss.<br />

Am zweiten Tag wurden folgende Pilotprojekte kurz<br />

vorgestellt: das Gesundheitszentrum (GHZ) Enns<br />

von Dr. Hockl, die Primärversorgungseinheit (PVE)<br />

Haslach von Bürgermeister Reisinger und Dr. Rebhandl,<br />

die Primärversorgung (PHC) Donaustadt von<br />

Dr. Ewald, das Gesundheitszentrum (GHZ) Mariazell<br />

von Dr. Killmaier und das Netzwerk Tennengau von<br />

Dr. Dachs. Weil die Vorträge der unterschiedlichen<br />

Projekte unmittelbar aufeinanderfolgten, war klar<br />

ersichtlich, dass jedes Projekt ganz speziell ist und<br />

an die jeweilige Region oder Stadt angepasst sein<br />

muss, in der es liegt. Außerdem wurde die Notwendigkeit<br />

eines professionellen Managements<br />

deutlich.<br />

Am Ende der Tagung wurden wir eingeladen, das<br />

GHZ Enns zu besichtigen. Der zweistöckige imposante<br />

Neubau beinhaltet im Erdgeschoß ein<br />

Primärversorgungszentrum. Dieses besteht aus<br />

Allgemeinmediziner*innen, sowie einem Team aus<br />

Pflege, Psychotherapie, Sozialarbeit, Physiotherapie,<br />

Diätologie, Ergotherapie und Logopädie. Die<br />

Statistik zeigt, dass täglich 300 Patient*innen versorgt<br />

werden – an Spitzentagen sogar fast 600!<br />

Die sechs Hausärzt*innen und das Team sind dabei<br />

ausschließlich für Ennser Patient*innen zuständig.<br />

Auch die Einrichtung einer Apotheke ist geplant.<br />

Im ersten Stock befinden sich Fachärzt*innen, die<br />

Physiotherapie Enns und das Institut für Körperwelt.<br />

Das GHZ Enns zeigt, wie ein Projekt in einer Gemeinde<br />

gleichzeitig gemeinnützige (Primärversorgungszentrum),<br />

politische und wirtschaftliche (erster<br />

Stock) Interessen vereinen kann, um den Menschen<br />

vor Ort eine umfassende Gesundheitsversorgung<br />

zu bieten.<br />

JEDES PROJEKT IST GANZ<br />

SPEZIELL UND MUSS DAHER<br />

AN DIE JEWEILIGE REGION<br />

ODER STADT ANGEPASST<br />

SEIN, IN DER ES LIEGT.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>8<br />

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