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1. Brasilien - Rohkraft.net

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80<br />

5 Dominikanische Republik<br />

Wenn zusätzlich die Standorte mit mäßigen Windverhältnissen<br />

einbezogen werden, die sich für eine ländliche<br />

Elektrifizierung nutzen lassen, erhöht sich das Potenzial<br />

sogar auf mehr als 30.000 MW bzw. 60 TWh pro<br />

Jahr. 12 Provinzen weisen dann ein Potenzial von<br />

wenigstens <strong>1.</strong>000 MW auf.<br />

Pläne für Windparks<br />

Es bestehen seit längerem Umsetzungspläne für Windkraftvorhaben<br />

im größeren Maßstab, jedoch wurde bislang<br />

noch keines der 10 Projekte mit insgesamt 750 MW<br />

begonnen, für die seit 2001 entweder Teil- oder Volllizenzen<br />

24 von der SIE vergeben wurden. Weit fortgeschritten<br />

ist das Windparkprojekt in Cabo Engaño<br />

(Samaná) des Stromversorgers Consorcio Energético<br />

Punta Cana (CEPM). 25 Für dieses Vorhaben mit<br />

8,5 MW Leistung liegt bereits eine Konzession zur<br />

Stromerzeugung vor, die Finanzierung wird durch die<br />

Weltbank (IFC) durchgeführt. Dasselbe Unternehmen<br />

verfolgt auch Pläne für einen Windpark von bis zu<br />

100 MW in Juancho in der Provinz Pedernales sowie<br />

für einen Windpark in Matanzas in der Provinz Peravia.<br />

Auch für Windparks von Unión Fenosa (100 MW)<br />

sowie der Firma Parques Eólicos del Caribe (einer Tochter<br />

von Gamesa-Spanien, 90 MW) 26 wurden bereits Erzeugungsgenehmigungen<br />

von SIE in 2001 erteilt.<br />

Deren Projekt am Standort “Guanillo” in Montecristi<br />

ist im Rahmen des CDM mit 64,4 MW registriert.<br />

Kein Zeitplan zur Errichtung der Anlagen konnte<br />

jedoch bisher eingehalten werden, da bislang alle Investoren<br />

auf die Verabschiedung des Fördergesetzes und<br />

seiner entsprechenden Regelwerke gewartet haben.<br />

Biomasse<br />

Hauptquelle für die Biomassenutzung ist Bagasse aus<br />

der Zuckerproduktion, die bereits jetzt zur Wärmeund<br />

Stromversorgung der Zuckerfabriken eingesetzt<br />

wird. Allerdings sind die Anlagen i.d.R. veraltet und<br />

reichen bei einer Stromerzeugung von häufig nicht<br />

mehr als 20 kWh pro gemahlene Tonne nicht aus, um<br />

über den Eigenbedarf hinaus Strom an die öffentliche<br />

Versorgung zu liefern. Bei einer deutlichen Steigerung<br />

der Effizienz auf das ökonomisch rentable Niveau<br />

ließen sich durch eine Anpassung des Dampfregimes<br />

bis zu 100 kWh/t erzeugen, d.h. 80 kWh könnten an<br />

das Netz exportiert werden. Bei einer Jahresproduktion<br />

von 6 Mio. t Zuckerrohr ließen sich in modernen Heizkraftwerken<br />

der Zuckerindustrie zwischen 470 und<br />

575 GWh Strom pro Jahr erzeugen, was etwa 5% des<br />

gegenwärtigen Aufkommens entspräche. Die bisherige<br />

Förderung von Stromeinspeisungen aus erneuerbaren<br />

Energieträgern reichte nicht aus, um den Erzeugern<br />

angemessene und attraktive Vergütungen zu ermöglichen.<br />

Das neue Fördergesetz hingegen priorisiert<br />

die Einspeisung von Regenerativenergiestrom und<br />

beinhaltet Prämien auf den Einkaufspreis.<br />

Daneben richten sich die Erwartungen auch auf die<br />

Produktion von Ethanol aus Zucker als Treibstoffersatz.<br />

Eine angestrebte Zumischung von 5% zum Benzin<br />

erfordert den Anbau von ca. 3 Mio. Tonnen zusätzlichen<br />

Zuckerrohres. Ein dominikanisch-schwedisch-englisches<br />

Konsortium 27 beginnt Ende 2006 mit der Umrüstung<br />

von zwei staatlichen Zuckerfabriken Consuelo, Boca<br />

Chica), um 15 Mio. Liter Ethanol zu erzeugen, wofür eine<br />

Investition von zunächst 70 Mio. US$ vorgesehen ist.<br />

Geplant sind weitere Investitionen von 200 Mio. US$<br />

zum Ausbau der Ethanolproduktion, unter anderem für<br />

den US-Markt.<br />

Weitere organische Materialien zur Energiegewinnung<br />

lassen sich vor allem in Form von Reststoffen der Landwirtschaft<br />

erschließen. Hierzu gehören insbesondere<br />

die Biogasgewinnung aus Bananenstauden sowie die<br />

Verwertung von Reisschalen und -blättern.<br />

24 Teillizenzen sehen vor allem die Genehmigung von Windmessungen vor, Volllizenzen den eigentlichen Betrieb.<br />

25 Anteilseigner der privaten CEPM, die überwiegend die touristische Infrastruktur von Punta Cana mit Strom versorgt, ist der größte spanische<br />

Stromversorger und Windparkbetreiber Endesa.<br />

26 Dieser Windpark “Guanillo” hat als erstes Projekt für 64 MW eine CDM-Maßnahme erfolgreich registriert.<br />

27 Ethanol Dominicana in Kooperation mit Tall Oil (Schweden), Booker Tate (UK) und Resource Energy Group (USA).

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