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1. Brasilien - Rohkraft.net

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50<br />

3 Chile<br />

Wasserkraftwerk Chacabuquito<br />

Im Juni 2003 wurde das Kleinwasserkraftwerk<br />

Chacabuquito (etwa 100 km nördlich von Santiago<br />

gelegen) des Betreibers Hidroelectrica Guardia Vieja<br />

mit einer installierten Leistung von 26 MW als erstes<br />

Projekt im Rahmen des Prototype Carbon Fund (PCF)<br />

anerkannt. Das Vorhaben mit einer Brutto-Stromerzeugung<br />

von 175 GWh/a soll zu Minderungen der<br />

CO2–Emissionen von rund 2,8 Mio.t über einen Zeitraum<br />

von 21 Jahren führen. In einem ersten Schritt sind<br />

Emissionsminderungszertifikate im Umfang von etwa<br />

3,5 Mio. US$ an den PCF verkauft worden. 18<br />

In Vorbereitung befindet sich das Wasserkraftprojekt<br />

La Higuera am Fluss Tinguiririca (VI. Region), das<br />

bereits als CDM-Vorhaben registriert wurde. Es wäre<br />

mit 155 MW und einer erwarteten Stromerzeugung<br />

von 811 GWh pro Jahr das zweitgrößte Laufwasserkraftwerk<br />

in Chile. Als CDM-Vorhaben registriert<br />

wurde ferner das Laufwasserkraftwerk Ojos de Aguas<br />

am Fluss Cipreses in der VII. Region mit 9 MW. Es<br />

wird von Endesa Eco, Tochterfirma des Stromversorgers<br />

Endesa, entwickelt. Weitere geplante Laufwasservorhaben<br />

im Rahmen des CDM sind das Projekt Hornitos<br />

in der V. Region und das Projekt Quilleco in der VIII.<br />

Region.<br />

Windenergie<br />

Trotz guter regionaler Potenziale spielt die Windenergienutzung<br />

bislang nur eine marginale Rolle. Die Betonung<br />

des wettbewerblichen Primats mit durchschnittlich<br />

sehr geringen Stromerzeugungskosten ließ für Windkraftnutzungen<br />

in der Vergangenheit nur begrenzte<br />

Spielräume, z.B. bei der Versorgung in abgelegenen<br />

Regionen zur Ablösung hoher Dieselkosten oder im<br />

nicht-elektrifizierten ländlichen Raum. Trotzdem sind<br />

Ansätze vorhanden, die Optionen für zukünftige<br />

Anwendungen genauer auszuloten. Aufgrund der Neuorientierung<br />

der chilenischen Energiepolitik, die den<br />

erneuerbaren Energien ein stärkeres Gewicht beimisst,<br />

und vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise<br />

sind auch die Chancen zur baldigen Realisierung<br />

größerer <strong>net</strong>zgebundener Windkraftvorhaben erheblich<br />

gestiegen.<br />

Erfassung der Windressourcen<br />

Erste Studien zur Evaluierung der Windressourcen in der<br />

Atacamawüste unter Federführung der UNESCO reichen<br />

bis Anfang der 1960er Jahre zurück. 1992 veröffentlichte<br />

die Universität Chile eine Studie zu Windrichtungen und<br />

-geschwindigkeiten an 60 meteorologischen Stationen. 19<br />

Diese Studie wertete vorhandene Messdaten aus, die allerdings<br />

nur zum Teil anhand inzwischen üblicher internationaler<br />

Standards ermittelt wurden.<br />

Im Rahmen eines Vorhabens zur verbesserten Erfassung<br />

der Windressourcen im Norden und Zentrum des<br />

Landes (III. bis V. Region) wurde Ende 2003 von CNE<br />

und der Universidad de Chile eine neue umfassende<br />

Studie vorgelegt, die an das Vorgängerprojekt von<br />

1992 anknüpft und sich ebenfalls auf die Daten<br />

meteorologischer Stationen bezieht. Im Ergebnis<br />

werden Gebiete ausgewiesen, die für eine eingehendere<br />

Standortanalyse in Betracht kommen. In einer zweiten<br />

Phase wurde auch die Südregion (VI. bis X. Region)<br />

hinsichtlich möglicher Windpotenziale untersucht, in<br />

diesem Fall durch das Forschungszentrum für energetische<br />

Ressourcen (CERE) an der Universität Magallanes.<br />

Die Ergebnisse wurden in einer Studie der CNE im Mai<br />

2005 publiziert.<br />

Derzeit werden an 10 Standorten Windmessungen im<br />

Rahmen eines UNDP/GEF-Vorhabens (Ländliche<br />

Elektrifizierung mit erneuerbaren Energien) durchgeführt,<br />

um geeig<strong>net</strong>e Grundinformationen für <strong>net</strong>zferne<br />

Projekte in Küstenlage und auf Inseln zu erhalten. Des<br />

Weiteren wurden von der GTZ sowie von CNE /UNDP<br />

Windmessungen und Machbarkeitsstudien für größere<br />

<strong>net</strong>zgebundene Windparks an insgesamt acht Standorten<br />

durchgeführt. Die GTZ hat außerdem im Januar und<br />

Dezember 2006 Kurse zu Windmessungen, Datenanalyse<br />

und Ertragsbestimmung durchgeführt und<br />

private und institutionelle Anbieter hinsichtlich Standortwahl<br />

und Messeinrichtung individuell beraten.<br />

Anfang 2007 wurde von CNE und der Umweltbehörde<br />

CONAMA ein mit Unterstützung durch die GTZ<br />

erstellter Leitfaden zur Umweltbewertung von Windkraftprojekten<br />

vorgestellt.<br />

18 Bei Investitionskosten von etwa 37 Mio. US$.<br />

19 CORFO, 1993: Evaluación del Potencial de Energía Eólica en Chile, desarrollado por el Dpto. Geofísica de la Universidad de Chile, 1993.

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