1. Brasilien - Rohkraft.net
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<strong>1.</strong> <strong>Brasilien</strong><br />
<strong>1.</strong>2 Marktakteure | <strong>1.</strong>3 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
Bis Ende 2008 könnten sechs neue (größere) Vorhaben<br />
zur Nutzung erneuerbarer Energien in Betrieb sein,<br />
darunter mehrere Wasserkraftwerke.<br />
Wasserkraft<br />
Chile verfügt über eine Reihe von Flüssen, die aufgrund<br />
der topografischen Gegebenheiten nur einen<br />
kurzen Verlauf zwischen Quelle und Mündung ins<br />
Meer und ein hohes Gefälle aufweisen. Gegenwärtig<br />
werden erst etwa 15% des gesamten Wasserkraftpotenzials<br />
genutzt. Zum Einsatz kommen in der Mehrzahl<br />
Laufwasserkraftwerke mit oft deutlich unter 100 MW<br />
Leistung sowie einige Speicherkraftwerke mit bis zu<br />
mehreren 100 MW, deren Beitrag zum Stromaufkommen<br />
allerdings deutlich größer ist.<br />
Nach jahrelanger Verzögerung aufgrund von Protesten<br />
durch Anwohner und Umweltaktivisten wurde im<br />
September 2004 die Anlage Ralco am Fluss Biobio als<br />
größtes (Speicher-) Wasserkraftwerk Chiles von Endesa<br />
in Betrieb genommen. Es ist geplant, das Werk mit<br />
einer Kapazität von 570 MW auf 690 MW auszubauen.<br />
Weitere vier große Wasserkraftwerke mit insgesamt<br />
2.400 MW werden von Endesa in der Region Aysen<br />
geplant und sind hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit höchst umstritten.<br />
Erschließbare Standorte<br />
Neue erschließbare Standorte befinden sich zumeist in<br />
abgelegenen Regionen und würden lange Übertragungswege<br />
bis zu den Verbrauchszentren erfordern.<br />
Aufgrund der verbesserten Konkurrenzfähigkeit gegenüber<br />
GuD-Kraftwerken hat sich die wirtschaftliche<br />
Position von Anlagen mittlerer und größerer Leistung<br />
(10-100 MW) allerdings in jüngster Zeit deutlich verbessert.<br />
Auch die Wirtschaftlichkeit von kleinen Anlagen<br />
mit Kapazitäten von 1 bis 10 MW hat vor allem aufgrund<br />
der neuen Förderregelungen für erneuerbare<br />
Energie (u.a. durch Befreiung von Netznutzungsentgelten)<br />
zugenommen.<br />
3 Chile<br />
Klein- und Kleinstwasserkraft<br />
Interessant ist eine Ausdehnung der Wasserkraftnutzung<br />
vor allem auch in kleinstem Maßstab zur Versorgung<br />
ländlicher Regionen oder spezifischer Anwendungen<br />
(z.B. Telekommunikation). Gegenwärtig sind 110<br />
derartiger Anlagen mit Leistungen von bis zu 100 kW<br />
bei CNE registriert, die sich überwiegend in den<br />
Regionen VIII bis XI befinden und eine Gesamtkapazität<br />
von 3,3 MW sowie eine kombinierte Stromabgabe<br />
von jährlich etwa 6,8 GWh aufweisen. Der Markt für<br />
Mikroturbinen wird von etwa zehn einheimischen<br />
Herstellern bedient.<br />
Erste Studien zeigen, dass vor allem in den südlichen<br />
Regionen VIII bis XI ausreichende Wasserressourcen<br />
verfügbar sind, um weitere kleine Wasserkraftanlagen<br />
zu installieren. Verlässliche Daten über die Potenziale<br />
liegen jedoch nicht vor.<br />
CNE und die regionalen Regierungen setzen derzeit<br />
ein Programm für Kleinstwasserkraftwerke zur Versorgung<br />
isolierter Kommunen in verschiedenen Regionen<br />
der Nord- und Südzone im Rahmen des Programms zur<br />
Ländlichen Elektrifizierung (PER) um. Drei kleine<br />
Wasserkraftanlagen wurden in indigenen Gemeinden<br />
am Fluss Bio-Bio (Region VIII) im Rahmen eines<br />
Demonstrationsvorhabens errichtet. 17 In der Stadt<br />
Pallaco, Kommune Tirúa, wurde im November 2001<br />
ein mit UNDP- und japanischer Unterstützung gebautes<br />
Kleinstwasserkraftwerk in Betrieb genommen. Im Jahr<br />
2003 wurden weitere derartige Anlagen in den<br />
Ortschaften Rio Grande, Talabre und Socaire in der<br />
Kommune San Pedro de Atacama installiert.<br />
Außerdem führt CNE mit der Dirección Nacional de<br />
Riego eine Potenzialstudie zur Erfassung des Kleinwasserkraft-Potenzials<br />
in Bewässerungskanälen durch,<br />
die zu interessanten Ergebnissen führen kann. Untersucht<br />
werden nur Potenziale ab 2 MW, was auf geschätzte<br />
200 oder mehr Standorte alleine im Bereich des SIC<br />
schließen lässt.<br />
17 Am Oberlauf des gleichen Flusses befindet sich durch Endesa der Ralco-Stausee mit einem 570-MW-Kraftwerk im Bau, der aufgrund der<br />
erforderlichen Umsiedlung indigener Gruppen heftig umstritten ist und in Zukunft das größte Wasserkraftwek Chiles sein wird. 49