1. Brasilien - Rohkraft.net
1. Brasilien - Rohkraft.net
1. Brasilien - Rohkraft.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
46<br />
3 Chile<br />
3.4 Förderpolitik für erneuerbare Energien<br />
Das neue Elektrizitätsgesetz (Ley Corta I) hat den<br />
Einsatz erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung in<br />
Anlagen mit weniger als 20 MW erleichtert. Dadurch<br />
sollte insbesondere lokalen Unternehmen der Eintritt<br />
in den Strommarkt ermöglicht werden. Kernpunkte<br />
der Neuregelung sind:<br />
• Jeder Eigentümer von Erzeugungsanlagen auf der<br />
Basis erneuerbarer Energien kann seinen Strom am<br />
Spotmarkt zu aktuellen Grenzkosten verkaufen<br />
und den Leistungsüberschuss zum Knotenleistungspreis.<br />
Durch die neue Gesetzgebung hat<br />
sich die Rentabilität vor allem kleiner Wasserkraftanlagen<br />
erheblich verbessert. Außerdem<br />
wurden Bedingungen für die Vergütung von<br />
Strom aus Erzeugungsanlagen, die nicht mehr als<br />
9 MW ins Netz einspeisen, festgelegt.<br />
Diese können wahlweise einen Preisstabilisierungsmechanismus<br />
(Vergütung zum Knotenpreis)<br />
beanspruchen.<br />
• Netzbetreiber auf Verteilungsebene haben die<br />
Pflicht, Erzeugungsanlagen bis 9 MW an ihr Netz<br />
anzuschließen.<br />
• Eine völlige Befreiung von Übertragungsentgelten<br />
(Hochspannungsebene) besteht für Stromeinspeisungen<br />
aus nicht-konventionellen Energien bis zu<br />
einer Leistung von 9 MW, eine teilweise Kostenentlastung<br />
für Anlagen zwischen 9 und weniger als<br />
20 MW. Im oberen Leistungssegment variieren die<br />
Transportkosten zwischen 0 und 100% je nach<br />
einspeisender Erzeugungskapazität.<br />
Mit der Gesetzesänderung Ley Corta II von 2005 wurde<br />
zudem ein exklusiver Markt für erneuerbaren Strom<br />
geschaffen, wobei die Preiskonditionen ähnlich denen<br />
sein sollen, die die vertragliche Grundlage zwischen<br />
Erzeugern und Verteilungsunternehmen bilden.<br />
Zur Umsetzung der Regelungen im Ley Corta I trat<br />
Anfang 2006 die Verordnung DS 244 in Kraft. Zudem<br />
wurden zwischenzeitlich technische Normen für den<br />
Netzanschluss kleiner Stromerzeuger an das Verteilungs<strong>net</strong>z<br />
aufgestellt.<br />
Im April 2007 wurde dem Parlament ein Gesetzesentwurf<br />
zur Förderung erneuerbarer Energien vorgelegt,<br />
der ab 2010 einen Anteil von jährlich 5% Strom aus<br />
(nicht-konventionellen) erneuerbaren Energiequellen<br />
an der Gesamterzeugung vorsieht. Bei Nichterfüllung<br />
der vorgegebenen Quote sind Strafen zu zahlen. Die<br />
entsprechenden Strommengen können entweder durch<br />
die Stromerzeuger selbst bereitgestellt oder zugekauft<br />
werden und müssen nachgewiesen werden. Entsprechend<br />
dem Entwurf müssten in 2010 insgesamt 250 MW<br />
Leistung auf Basis erneuerbarer Energien bereitgestellt<br />
werden, 2011 würde die Leistung bereits bei 350 MW<br />
liegen.<br />
Förderung durch die chilenische Entwicklungsbank<br />
CORFO<br />
CORFO und CNE haben 2005 in einem Vertrag vereinbart,<br />
Projekte bis 20 MW zur Stromerzeugung auf<br />
Basis erneuerbarer Energien im Rahmen von Wettbewerben<br />
zu fördern (Programa Todo Chile), unter anderem<br />
auch solche Vorhaben, die sich für den CDM-Zertifikatehandel<br />
eignen. Die Förderung besteht aus einem<br />
Zuschuss zu den Vorinvestitionsaufwendungen, z.B. zu<br />
Studien (Potenzialermittlung, Bauentwürfe, ökonomische<br />
und ökologische Analysen) oder für die technische<br />
Beratung. Für Investitionen von 400,000 US$ bis<br />
2 Mio. US$ beträgt die Förderung bis zu 50% der<br />
Kosten, mit einem Deckel von max. 5 Mio. US$ pro<br />
Unternehmen. Bei einer Investition von mehr als<br />
2 Mio. US$ beträgt die max. Förderung 50.000 US$<br />
pro Unternehmen und bis zu 50% der Kosten.