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1. Brasilien - Rohkraft.net

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<strong>1.</strong> <strong>Brasilien</strong><br />

11 Gesetz 20.018, Ley Corta II.<br />

3 Chile<br />

Regulierte Stromtarife<br />

neu bestimmt, dass auch die Verteilungsunternehmen<br />

<strong>1.</strong>2 Beim Marktakteure Stromverkauf an | <strong>1.</strong>3 Kleinverbraucher Gesetzliche (< Rahmenbedingungen<br />

0,5 MW) angemessen die Übertragungskosten mit zu tragen<br />

sind staatlich festgelegte maximale Stromtarife zu haben, die vormals nur den Erzeugern angelastet<br />

berücksichtigen. Diese regulierten Tarife basieren auf wurden. Die Nutzung der Verteilungs<strong>net</strong>ze durch<br />

den Einkaufspreisen der Verteilungsunternehmen, die Stromproduzenten zur direkten Belieferung von<br />

halbjährlich festgelegt werden und auf einem Valor Großabnehmern wurde neu geregelt. Die Leistungs-<br />

Agregado de Distribución (VAD), der die Investitionsgrenze für freie Stromkunden ohne regulierte Tarife<br />

und Betriebskosten des Verteilungs<strong>net</strong>zwerks umfasst wurde auf 500 kW abgesenkt. Zugleich wurde die<br />

und alle vier Jahre neu bestimmt wird. Zudem müssen Abnehmerseite in Konfliktfällen gestärkt, so z.B. bei<br />

bei der Festlegung des Einkaufspreises der Verteiler die wirtschaftlichen Ausfällen wegen unterbrochener<br />

Berechnungen der Regulierungsbehörde mit den aktu- Stromversorgung, wofür in der Vergangenheit nur eine<br />

ellen Marktpreisen verglichen werden. Sofern der unzureichende Kompensation zugestanden wurde.<br />

kalkulierte Preis mehr als 10% über oder unter dem Außerdem schafft das Ley Corta I grundlegende<br />

Referenzwert des freien Marktes liegt, müssen Anpas- Voraussetzungen für die Integration (nicht-konventiosungen<br />

vorgenommen werden.<br />

neller) erneuerbarer Energien in den Strommarkt.<br />

Für elektrische Inselsysteme mit einem Leistungsbedarf<br />

von 1,5 MW oder weniger ist gesetzlich die Vereinbarung<br />

von maximalen Tarifen zwischen der lokalen<br />

Verwaltung und dem Verteilungsunternehmen vorgeschrieben.<br />

Neues Elektrizitätsgesetz<br />

Zwischen Anfang 1998 und Mai 1999 kam es durch<br />

eine extreme Trockenperiode zu einer weit reichenden<br />

Versorgungskrise und zu Rationierungen in der Stromverteilung,<br />

die durch Mängel im Management der Energieversorger,<br />

ungenügende rechtliche Bestimmungen<br />

und Fehler bei der staatlichen Aufsicht verstärkt<br />

wurden. Als Konsequenz daraus wurde 1999 eine<br />

Novelle des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (Ley 19.613)<br />

auf den Weg gebracht, das unter anderem der SEC die<br />

Macht zusprach, die Energieversorger verstärkt zu<br />

beaufsichtigen und bei der Verletzung von Versorgungspflichten<br />

Strafgelder zu verhängen. Etliche<br />

Passagen des Gesetzes wurden allerdings als nicht verfassungskonform<br />

zurückgewiesen.<br />

Nach mehrjährigem Diskussionsprozess wurde deshalb<br />

im Januar 2004 im Senat und Parlament eine weitere<br />

Änderung des Elektrizitätsgesetzes verabschiedet<br />

(Gesetz 19.940, Ley Corta I). Es regelt die Verbindung<br />

der Verbund<strong>net</strong>ze und schreibt die Verantwortlichkeiten<br />

bei einem Ausfall der Versorgung fest. Außerdem wird<br />

Mit der zweiten Änderung des Elektrizitätsgesetzes 11 ,<br />

die im Mai 2005 in Kraft trat und eine Reaktion auf die<br />

Versorgungskrise als Folge der argentinischen Beschränkungen<br />

beim Export von Erdgas darstellt, wurden<br />

die Grundlagen zur weiteren Entwicklung des Energiesektors<br />

durch regulatorische und ökonomische Anreize<br />

für Privatinvestoren von Erzeugungsanlagen gelegt.<br />

Verteilungsunternehmen müssen nun öffentliche Ausschreibungen<br />

für Stromlieferungen durchführen, die<br />

zur Deckung der Nachfrage auf dem regulierten Markt<br />

dienen. Hierzu werden Verträge mit langfristiger preislicher<br />

Bindung abgeschlossen, die den Erzeugern eine<br />

erhöhte Investitionssicherheit bieten. Diese gesetzliche<br />

Änderung hat dazu beigetragen, dass mittlerweise<br />

Investoren für rund 60 neue Erzeugungsprojekte mit<br />

einer Gesamtkapazität von 1<strong>1.</strong>800 MW und einem<br />

Investitionsvolumen von 12 Mrd. US$ ihr Interesse<br />

bekundet haben.<br />

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