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1. Brasilien - Rohkraft.net

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<strong>1.</strong> <strong>Brasilien</strong><br />

<strong>1.</strong>2 Marktakteure | <strong>1.</strong>3 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Das Programm beinhaltet die Vergabe von Subventionen<br />

an private Konzessionäre, die aufgrund von Ausschreibungen<br />

eine Versorgung von ländlichen Regionen bei<br />

geringsten staatlichen Zuschüssen garantieren, selbst<br />

wenn dazu <strong>net</strong>zunabhängige Optionen herangezogen<br />

werden müssen. Konzessionsverträge werden über eine<br />

Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen, können jedoch<br />

im Rahmen einer Neuausschreibung zweimal verlängert<br />

werden. Die Stromtarife werden alle zwei Jahre so festgelegt,<br />

dass den Versorgern eine ausreichende Rendite<br />

verbleibt.<br />

Die ersten beiden Provinzen, in denen der ländliche<br />

Strommarkt nach diesem Modell konzessioniert wurde,<br />

waren Jujuy (Firma EJSEDSA) und Salta (Firma<br />

ESEDSA, Tochterfirma des spanischen EVU Unión<br />

Fenosa) im Nordwesten des Landes. Die Elektrifizierung<br />

erfolgt vornehmlich auf der Basis von Insel<strong>net</strong>zen oder<br />

individuellen Versorgungslösungen mit fossilen Energieträgern<br />

(Dieselgeneratoren) und erneuerbaren Energiequellen.<br />

Im März 1998 wurden von EJSEDSA etwa die<br />

Hälfte der Kunden mit Dieselgeneratoren, die anderen<br />

zu etwa gleichen Teilen mit Kleinstwasserkraft und<br />

PV-Systemen versorgt. Ende 1999 hatten bereits mehr als<br />

40 Prozent der mittlerweile über 3.000 Kunden eine<br />

individuelle oder gemeinschaftliche Solarstromanlage.<br />

PERMER<br />

In Erweiterung von PAEPRA wurde 1999 als neue<br />

Komponente ein spezifisches Programm zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien bei der ländlichen Elektrifizierung<br />

eingeführt (Proyecto de Energías Renovables en Mercados<br />

Rurales – PERMER). Ziele des Projekts sind die Ausweitung<br />

des privaten Marktes für alternative Energieversorgungssysteme<br />

und eine nachhaltige Energieversorgung<br />

in den ländlichen Regionen. PERMER soll<br />

sich auf verstreut liegende Siedlungen, Wohnhäuser<br />

und Einrichtungen konzentrieren. 30<br />

1 Argentinien<br />

Das sechsjährige Vorhaben, das bis Mitte 2007 läuft,<br />

umfasst geschätzte Kosten von 120,5 Mio. US $, zu<br />

denen die Weltbank (30 Mio. US$ Kredit), GEF<br />

(10 Mio. US $ Zuschuss), der argentinische Stromentwicklungsfonds<br />

FEDEI (Fondo Especial de Desarrollo<br />

Eléctrico del Interior, 26,5Mio.US$), die Konzessionäre<br />

(44 Mio. US$) und die Nutzer selbst (10 Mio. US$)<br />

beitragen sollen. Die Konsumenten übernehmen die<br />

Installationskosten und zahlen eine pauschale monatliche<br />

Abgabe, die über die Konzessionszeit von 15 Jahren<br />

etwa 40 Prozent der Anfangskosten sowie Aufwendungen<br />

für Wartung und Batterien abdeckt. Zusätzliche Subventionen,<br />

die für ärmste Bevölkerungskreise zur Verringerung<br />

der monatlichen Belastungen gezahlt werden,<br />

nehmen im Verlaufe der Konzessionszeit ab.<br />

Zu Beginn des Projekts war geplant, insgesamt<br />

1,8 Millionen Menschen in 314.000 Haushalten und<br />

6.000 Institutionen und Einrichtungen, wie Schulen,<br />

medizinische Einrichtungen und Polizeistationen, mit<br />

Strom zu versorgen. Bis September 2006 wurden jedoch<br />

nur 2.235 Haushalte und 556 öffentliche Institutionen,<br />

darunter vor allem Schulen, durch Erweiterung des<br />

öffentlichen Netzes oder mittels Insellösungen mit<br />

Elektrizität versorgt. 31 In den Provinzen Catamarca,<br />

Río Negro, Jujuy, Santiago del Estero, Salta und<br />

Tucumán werden zurzeit 3.440 Photovoltaikanlagen<br />

auf privaten Gebäuden und 690 auf öffentlichen Einrichtungen<br />

installiert. 32<br />

Währungskurs (09.03.2007):<br />

1 Argentinischer Peso (ARS) = 0,25 Euro (EUR)<br />

1 US-Dollar = 0,76 EUR<br />

30 Nahezu alle 23 Provinzen Argentiniens sind über Abkommen am Projekt beteiligt. Eine Auflistung ist unter<br />

energia.mecon.gov.ar/permer/conveniotabla.html einzusehen. Stand: 20.1<strong>1.</strong>2006.<br />

31 Für den derzeitigen Stand des Projektes PERMER vgl. energia.mecon.gov.ar/permer/Estado.html Stand: 0<strong>1.</strong>12.06.<br />

32 Die Fortschritte des Projekts in den einzelnen Provinzen lassen sich unter energia.mecon.gov.ar/permer/avance.html<br />

nachverfolgen. Stand: 20.1<strong>1.</strong>2006. 11

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