1. Brasilien - Rohkraft.net
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170<br />
10 Ägypten<br />
Organization for Energy Conservation & Planning (OEP)<br />
Diese 1983 per Dekret gegründete staatliche Organisation<br />
befasst sich mit der langfristigen Energieplanung<br />
für Ägypten. Seit Anfang der neunziger Jahre beschäftigen<br />
sich die dort versammelten Experten vermehrt<br />
mit Fragen der Energieeffizienz. Die OEP führt Energie-<br />
Audits im öffentlichen Sektor und bei Firmen durch.<br />
Die Organisation sieht sich selbst als Vermittlerin<br />
zwischen den Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung<br />
und anderen nationalen Interessen. Mit verschiedenen<br />
Publikationen zum Energiesparen wendet sie sich direkt<br />
an die ägyptische Öffentlichkeit.<br />
Egyptian Solar Energy Society<br />
Die ESES ist ein nichtstaatlicher Zusammenschluss von<br />
Menschen, die auf dem Feld der erneuerbaren Energien<br />
arbeiten. Mitglieder aus den Bereichen Herstellung,<br />
Entwicklung und Anwendung versuchen gemeinsam,<br />
erneuerbare Energien als starken Industriesektor<br />
zu etablieren. Seit 1986 veranstaltet die ESES im<br />
Dreijahresrhythmus die international ausgerichtete<br />
ASRE-Konferenz in Kairo. Gefördert durch GEF-Mittel<br />
begannen Mitglieder der ESES mit der Entwicklung<br />
von windgetriebenen Wasserpumpen. Heute werden<br />
diese Pumpen von einer ägyptischen Firma in Lizenz<br />
gebaut und erfolgreich vertrieben. Die ESES veranstaltet<br />
nationale Konferenzen, Workshops und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und gibt regelmäßig eigene Publikationen<br />
heraus. Außerdem vertritt die Gesellschaft<br />
Ägypten bei der International Solar Energy Society<br />
(ISES).<br />
10.3 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
Reform des Elektrizitätssektors<br />
Der klar staatlich dominierte Strommarkt hat bis auf geringe<br />
Konzessionen bislang allen weitergehenden Bemühungen<br />
zur Liberalisierung und Privatisierung widerstanden.<br />
1996 erschien das Gesetz Nr. 100, in dessen<br />
Artikel 7 festgelegt ist, dass lokale und internationale<br />
Investoren eine Konzession zum Bau und zum Betrieb<br />
von Kraftwerken erhalten können. 1997 folgte ein neues<br />
Investitionsgesetz, das verschiedene Anreizmechanismen,<br />
wie staatliche Garantien für Investoren, enthielt.<br />
Gleichzeitig mit den Vertragsverhandlungen zur Stromlieferung<br />
aus privat errichteten Kraftwerken wurde<br />
Ende der 1990er Jahre der Verkauf von Aktien der<br />
sieben staatlichen Monopolversorger an der ägyptischen<br />
Börse vorbereitet. Aufgrund mangelnden Interesses bei<br />
den Investoren wurde dieser Plan jedoch nicht umgesetzt.<br />
Der bisher letzte deutliche Reformschritt folgte im Jahr<br />
2000, als die staatliche EEA in die “Egyptian Electricity<br />
Holding Company” (EEHC) umgewandelt wurde.<br />
Diese Umwandlung wird als Schritt hin zu mehr unternehmerischem<br />
Handeln gesehen, weil die EEHC<br />
zukünftige Projekte aus dem eigenen Budget und ohne<br />
staatliche Intervention finanzieren soll.<br />
Teil dieser Umwandlung war auch die Aufspaltung der<br />
bisher vertikal integrierten Versorgungsunternehmen<br />
in einzelne Unternehmen (siehe oben). Jedes dieser<br />
Unternehmen ist als eigenständiges Unternehmen mit<br />
autonomer Geschäftsführung und separater Bilanzierung<br />
organisiert. Ein interner Bieter-Pool für den Austausch<br />
von Strom zwischen den Firmen soll marktwirtschaftliche<br />
Anreize hervorbringen.<br />
Die Schaffung der EEHC war als neuer Anlauf zur<br />
Privatisierung ihrer Tochterunternehmen geplant.<br />
Bisher sind aber keine Anteile der Staatsunternehmen<br />
veräußert worden. Durch die EEHC kontrolliert die<br />
ägyptische Regierung weiterhin 90% der Stromproduktion<br />
und hält ihr Monopol auf Stromtransport und<br />
-verteilung aufrecht.