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1. Brasilien - Rohkraft.net

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6<br />

1 Argentinien<br />

Förderung auf Provinzebene<br />

Eine zusätzliche Förderung auf Provinzebene für<br />

Windenergiestrom durch Zahlung von 0,12 bzw.<br />

0,25 €-ct (0,005 bzw. 0,01 arg$) pro erzeugte Kilowattstunde<br />

besteht bislang in der Südprovinz Chubut 16<br />

(Patagonien) sowie in der Provinz Buenos Aires. 17 Die<br />

Prämienzahlung ist in Chubut davon abhängig, wie<br />

viel Prozent der Anlagenteile aus lokaler Produktion<br />

stammen. Der prozentuale Mindestsatz lag ab Januar<br />

2001 bei 30 Prozent und wurde im Januar 2003 auf<br />

60 Prozent bzw. auf 80 Prozent in 2005 angehoben.<br />

Ab Januar 2007 muss die gesamte Fertigung aus lokaler<br />

Produktion kommen.<br />

In der Provinz Santa Cruz wurde im August 2005 das<br />

bislang umfassendste Gesetz zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien erlassen. Thermische und elektrische Energieerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energiequellen werden<br />

danach gleichermaßen gefördert. Das Gesetz zeich<strong>net</strong><br />

sich durch eine breite Förderung unterschiedlicher<br />

erneuerbarer Energie Technologien aus. Dazu zählen<br />

die Wind-, Sonnen- und Gezeitenenergie, Wasserkraft<br />

bis zu einer Anlagengröße von 15 MW, Biomasse und<br />

andere förderwürdige Technologien, die als nicht verschmutzend<br />

eingestuft werden können. Die Vergütung<br />

richtet sich auch in diesem Fall prozentual nach dem lokal<br />

produzierten Anteil der Anlagen und variiert zwischen<br />

0,25 und 0,75 €-ct/kWh (0,01 und 0,03 arg$/kWh). 18<br />

Zudem werden verschiedene Steuererleichterungen<br />

gewährt. Die Fördergelder stammen aus einem regionalen<br />

Energiefonds. 19<br />

Weitere Sonderregelungen für Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen bestehen nicht. Allerdings stellen<br />

teilweise Gemeinden, die über Stromversorgungskooperativen<br />

verfügen, Grundstücke und Infrastruktur<br />

zu sehr günstigen Bedingungen für Windenergieprojekte<br />

bereit. Baurechtliche Anforderungen werden wesentlich<br />

weniger strikt gehandhabt als in Deutschland.<br />

Clean Development Mechanism<br />

Das Kyoto-Protokoll wurde am 28.09.2001 von<br />

Argentinien ratifiziert. Als Designated National Authority<br />

(DNA) für den Clean Development Mechanism<br />

(CDM) ist das dem Sekretariat für Umwelt und Nachhaltige<br />

Entwicklung untergeord<strong>net</strong>e Büro OAMDL<br />

(Oficina Argentina del Mecanismo para un Desarrollo<br />

Limpio) tätig. Mit dem Dekret 1070 wurde im<br />

September 2005 ein Nationaler Fonds (FAC) eingerichtet,<br />

der die Umsetzung von CDM-Projekten erleichtern soll.<br />

Bisher wurden sechs Projekte vom UNFCCC registriert.<br />

Ein erstes Projekt zur Extraktion von Deponiegas<br />

in Villa Dominico, Buenos Aires, wurde im September<br />

2005 angenommen und zielt darauf ab, das vorhandene<br />

Biogas für die lokale Elektrizitätsproduktion<br />

zu verwenden. Eine Einspeisung in das Elektrizitäts<strong>net</strong>z<br />

ist nicht vorgesehen. Weitere vier Projekte zur<br />

Gewinnung von Deponiegas wurden im Laufe des<br />

Jahres 2006 registriert. 20 Als bislang einziges Windkraftprojekt<br />

wurde im Dezember 2005 eine 10-MW-<br />

Anlage in Comodoro Rivadavia in der Provinz Chubut<br />

genehmigt. Der erzeugte Strom soll über die Kooperative<br />

SCPLCR in das patagonische Netz eingespeist<br />

werden. Drei weitere Projekte wurden angemeldet. Die<br />

vermiedenen CO2-Äquivalente der registrierten Projekte<br />

liegen bei etwa 1,8 Millionen Tonnen pro Jahr.<br />

16 Siehe Ley No 4389/1998 und Decreto No 235/1998.<br />

17 Siehe Ley No 12603/200<strong>1.</strong><br />

18 Sollte die gesamte Anlage außerhalb der Provinz Santa Cruz produziert werden, werden nur 50 % der festgelegten Vergütung gewährt.<br />

Werden alle Anlagenteile in der Region produziert, können 100 % der Vergütung in Anspruch genommen werden. Im Zwischenbereich erfolgt<br />

eine prozentuale Abstufung.<br />

19 Siehe Legislación Provincial No 2796/2005 (Santa Cruz), Art. 7.<br />

20 Das von der Weltbank geleitete Projekt zur Deponiegasgewinnung in Olavarría, das von argentinischen Unternehmen Aria.Biz geleitete<br />

Vorhaben Norte III und das britisch-kanadische Projekt in González Catán und Ensenada beruhen auf der Gewinnung von Deponiegas aus<br />

Abfällen. Alle drei Projekte werden in der Provinz Buenos Aires realisiert.

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