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1. Brasilien - Rohkraft.net

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<strong>1.</strong> <strong>Brasilien</strong><br />

<strong>1.</strong>2 Marktakteure | <strong>1.</strong>3 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Die Abwertung des argentinischen Pesos hat zu einer<br />

unmittelbaren Verteuerung der Brennstoffe und höheren<br />

Betriebskosten geführt. Im Juli 2004 wurde aufgrund<br />

ausbleibender privater Investitionen in den argentinischen<br />

Kraftwerkspark und einer steigenden Elektrizitätsnachfrage<br />

ein Fonds eingerichtet, der eine Ausweitung<br />

des Elektrizitätsangebots ermöglichen soll.<br />

Der Fonds speist sich aus einem prozentualen Anteil an<br />

den Einnahmen der Unternehmen im Elektrizitätssektor.<br />

13 Neue thermische Kraftwerke mit einer installierten<br />

Leistung von 1080 MW und 540 MW sollen in<br />

der zweiten Hälfte 2007 bzw. Anfang 2008 teilweise<br />

durch diese Gelder den Kraftwerkspark ergänzen.<br />

Die Unternehmen, die in den oben genannten Fonds<br />

eingezahlt haben, werden anteilig Eigner der neuen<br />

Kraftwerke.<br />

Am 24. August 2006 hat die argentinische Regierung<br />

einen Plan für die erweiterte Nutzung der Kernenergie<br />

bekannt gegeben, der Investitionen in Höhe von<br />

3,5 Mrd. Pesos vorsieht. Neben der Fertigstellung des<br />

Reaktors Atucha II soll ein vierter Reaktor gebaut und<br />

die Anreicherung von Uran wieder aufgenommen<br />

werden.<br />

<strong>1.</strong>4 Förderpolitik für erneuerbare Energien<br />

Ziel der Regierung ist es, den Anteil erneuerbarer<br />

Energien am Primärenergieverbrauch auf acht Prozent<br />

zu steigern. Das noch 2004 auf der Weltkonferenz für<br />

erneuerbare Energien proklamierte Zieljahr 2013 wird<br />

nicht eingehalten werden können. Daher setzt das im<br />

Dezember 2006 verabschiedete Gesetz zur Förderung<br />

der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen<br />

das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien am nationalen<br />

Strommix bis Ende 2016 auf acht Prozent zu erhöhen.<br />

Förderung auf nationaler Ebene<br />

Während sich das staatliche Engagement zu Beginn<br />

der 1990er Jahre auf vorbereitende Maßnahmen zur<br />

Erstellung von Windpotenzialstudien oder Forschungstätigkeiten<br />

beschränkte, wurde im November 1998 das<br />

1 Argentinien<br />

Gesetz 25.019 zur Regelung der Wind- und<br />

Sonnenenergie verabschiedet. Die Entscheidung für ein<br />

solches Gesetz war längere Zeit strittig, da allgemein<br />

die Auffassung überwog, alle Unterstützungen für den<br />

Energiesektor zu streichen. Erst mit erheblicher Verzögerung<br />

wurden im Dezember 1999 Ausführungsbestimmungen<br />

zu dem Gesetz auf den Weg gebracht. 14<br />

Das Gesetz betont das nationale Interesse an einer<br />

Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie und<br />

führt erstmalig auf nationaler Ebene eine Förderung<br />

von 0,25 €-ct/kWh (0,01 arg$/kWh) für Windenergie<br />

ein, die 15 Jahre lang zusätzlich zu den durch den Verkauf<br />

erzielten Einnahmen gezahlt wird. Das Gesetz<br />

sieht zudem steuerliche Vergünstigungen durch die<br />

zeitliche Streckung der Mehrwertsteuer vor.<br />

Auf politischer Ebene hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass aufgrund der unzulänglichen Anreizwirkung<br />

das nationale Gesetz zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien erweitert werden muss. Nach fehlgeschlagenen<br />

Gesetzesinitiativen einiger Senatoren in den vergangenen<br />

Jahren wurde am 6. Dezember 2006 das Gesetz zur<br />

Förderung der Stromerzeugung aus regenerativen<br />

Quellen im Kongress verabschiedet. Das Gesetz sieht<br />

eine breite Förderung erneuerbarer Energien im Rahmen<br />

eines Prämienmodells vor. Die Zahlungen sollen über<br />

einen treuhänderisch verwalteten Fonds für erneuerbare<br />

Energien gewährleistet werden. Zu den berücksichtigten<br />

Energiequellen zählen neben Photovoltaik mit bis zu<br />

22 €-ct/kWh (0,9 arg$/kWh) und Windenergie mit<br />

0,37 €-ct/kWh (0,015 arg$/kWh) auch Geothermie,<br />

Meeresenergie, Biomasse, Biogase sowie kleine Wasserkraft<br />

mit bis zu 30 MW Leistung mit ebenfalls jeweils<br />

0,37 €-ct/kWh (0,015 arg$/kWh). 15 Der Vergütungszeitraum<br />

beträgt 15 Jahre. Das Gesetz unterstreicht<br />

den politischen Willen, über die Förderung erneuerbarer<br />

Energien Arbeitsplätze zu schaffen und die nationale<br />

und regionale Wertschöpfung durch die Verwendung<br />

heimischer Produkte zu erhöhen.<br />

13 Im Zeitraum 2004 bis 2006 müssen 65 Prozent der Unternehmensgewinne an den Fonds abgeführt werden.<br />

14 Siehe Decreto P.E.N. Nº <strong>1.</strong>597/99.<br />

15 Aufgrund der immer noch relativ niedrigen Vergütungssätze besteht jedoch die Befürchtung, dass auch dieses Gesetz nicht zu einem<br />

schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien führen könnte.<br />

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