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1. Brasilien - Rohkraft.net

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<strong>1.</strong> <strong>Brasilien</strong><br />

Gründe für den Anstieg der Elektrizitätspreise in den<br />

vergangenen Jahren waren die geringere Verfügbarkeit<br />

der Wasserkraft und die teilweise Substitution des<br />

tendenziell billigeren Gases durch andere Brennstoffe,<br />

da die heimische Nachfrage die nationale Gasförderung<br />

überstieg. Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise und<br />

die einhergehende Abwertung des argentinischen Pesos<br />

wurden die Spotmarktpreise ab 2002 durch eine Obergrenze<br />

reguliert. Trotz des Anstiegs der Strompreise<br />

konnten viele der Erzeuger aufgrund der preislichen<br />

Regulierung nur ihre Produktionskosten decken und<br />

so keine Gewinne erzielen.<br />

9 Siehe Kapitel “Marktakteure”.<br />

10 Siehe www.enre.gov.ar.<br />

1 Argentinien<br />

<strong>1.</strong>2 Marktakteure | <strong>1.</strong>3 Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Der finanzielle Anreiz wird dadurch gesetzt, dass der<br />

Mehrverbrauch zum Bezugsjahr 2005 mit deutlich<br />

höheren Kosten verbunden ist. Da die endgültigen<br />

Strafzahlungen für den Mehrverbrauch noch nicht festgelegt<br />

wurden, werden vorerst die Grenzkosten des am<br />

teuersten produzierenden Kraftwerks als Kalkulationsbasis<br />

genommen. Dadurch sollen die großen Verbraucher<br />

sowohl angehalten werden Energie einzusparen als auch<br />

zusätzlich nachgefragte Elektrizität selbst zu produzieren.<br />

Strompreise<br />

Aufgrund der großen Anzahl der Marktteilnehmer9 und günstiger Primärenergiebezugskosten der Stromerzeuger<br />

sind die Strompreise in den ersten sechs Jahren<br />

nach 1992 um durchschnittlich mehr als 50% gefallen.<br />

Seit 1999 ist jedoch wieder ein Anstieg der Preise zu<br />

verzeichnen. Lag der mittlere Strommarktpreis im<br />

MEM 2002 noch bei 7,1 €/MWh (28,9 arg$/MWh),<br />

waren es 2004 bereits 13,2 €/MWh (53,8 arg$/MWh).<br />

Die Strompreise in den verschiedenen Verteilungs<strong>net</strong>zen<br />

werden detailliert auf der Homepage des Regulierers<br />

ENRE angegeben. 10 <strong>1.</strong>2 Marktakteure<br />

Der argentinische Elektrizitätsmarkt zeich<strong>net</strong> sich durch<br />

eine hohe Zahl von Marktakteuren auf den einzelnen<br />

Ebenen Erzeugung, Transport und Verteilung aus.<br />

Private Akteure<br />

Ende 2005 waren in beiden Verbund<strong>net</strong>zen insgesamt<br />

41 stromerzeugende Gesellschaften, 14 Eigenerzeuger,<br />

66 Verteilungsunternehmen, acht überregionale Transportgesellschaften<br />

und 2614 Großverbraucher registriert.<br />

Im Bereich der Erzeugung haben die Unternehmen<br />

Endesa Costanera, Central Puerto und Yacyreta den<br />

größten Marktanteil. Von den 66 Verteilungsunternehmen<br />

haben die beiden größten, EDENOR und<br />

EDESUR, im Jahr 2005 ca. 43% der gesamten Elektrizität<br />

geliefert. Der Elektrizitätstransport über Hochspannungsleitungen<br />

wurde über einen 1990 unterzeich<strong>net</strong>en<br />

Konzessionsvertrag für 95 Jahre an das<br />

Unternehmen Transener SA vergeben. Die Niederspannungs<strong>net</strong>ze<br />

werden von sechs überregional operie-<br />

Die Preisdifferenzen sind in der renden Unternehmen geführt.<br />

Regel auf Übertragungsengpässe zurückzuführen.<br />

Neben den in die Verbunds<strong>net</strong>ze SADI und SIP<br />

integrierten Stromerzeugern gibt es Versorgungsunternehmen<br />

auf lokaler Ebene, die zwar an das Verbund<strong>net</strong>z<br />

angeschlossen sind, jedoch nicht an der zentralen Lastverteilung<br />

teilnehmen. Als weitere Gruppe gibt es<br />

unabhängige Erzeuger, die entweder in isolierte Insel<strong>net</strong>ze<br />

einspeisen oder für den Eigenverbrauch produzieren.<br />

Aufgrund der großen Anzahl der Akteure auf den verschiedenen<br />

Ebenen ist der argentinische Elektrizitätsmarkt<br />

durch hohen Wettbewerbsdruck geprägt. Alle<br />

Stromerzeuger haben grundsätzlich freien und gleichberechtigten<br />

Zugang zum Netz. Der Handel mit<br />

Strom aus dem öffentlichen Netz erfolgt über bilaterale<br />

Verträge zwischen Erzeugern und Verteilern bzw.<br />

Großabnehmer sowie über saisonale Bezugsverträge<br />

und einen kurzfristigen Spotmarkt mit stündlich<br />

wechselnden Preisen unter Aufsicht von CAMMESA.<br />

Etwa 78 Prozent des Stromes im MEM wurden 2004<br />

auf dem Spotmarkt gehandelt.<br />

3

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