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Künstler - - Stift Admont

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Paul Goesch<br />

*1885–1940<br />

Nach dem Studium von Malerei und Architektur<br />

(1903-1910) war Goesch Regierungsbaumeister in<br />

Berlin. Um 1909 zog er zu seinem Bruder Heinrich<br />

nach Dresden. Gemeinsam entwarfen sie ein<br />

„System der Ästhetik mit mathematischen Grundlagen“.<br />

Vermittelt durch den österreichischen Psychiater<br />

Otto Groß waren die Brüder von der Psychoanalyse<br />

begeistert.<br />

Paul Goesch schuf zu dieser Zeit Fresken in der Turnhalle in Laubegast bei<br />

Dresden (zerstört).<br />

Anthroposophisch bewegt, arbeitete er 1914 an Rudolf Steiners hölzernem<br />

Doppelkuppelbau, dem ersten „Goetheanum“, in Dornach/Schweiz. Im Mai<br />

dieses Jahres konvertierte Goesch zum Katholizismus, zum „Schutz gegen<br />

Verfehlungen“.<br />

In Kulm (Westpreussen/Polen), wo er als Architekt tätig war, erkrankte er und<br />

wurde 1917-19 in Schwetz hospitalisiert.<br />

Er verkannte Personen, wollte König von Frankreich werden und ahnte die<br />

Gedanken anderer voraus. Nach der Entlassung lebte er beim Vater in Berlin.<br />

Dort mischte sich Goesch als Mitglied der Novembergruppe (gegr. 1918) und des<br />

Arbeitsrates für Kunst (gegr. 1919) in revolutionäre Projekte ein.<br />

1921 erkrankte Goesch erneut und wurde in der Heilanstalt Göttingen aufgenommen.<br />

Ab August 1923 übernahm ein Schwager die Pflegschaft, eine Entmündigung<br />

blieb ihm erspart.<br />

Goesch war überzeugt, von den Hohenzollern abzustammen. Er hörte Stimmen<br />

und führte mit ihnen „Ferngespräche“. Sehnsuchtsbild aber blieb die Prinzessin<br />

Victoria von Bentheim. Alle Madonnen tragen ihre Züge.<br />

1923 publizierte er eine Serie biblischer Holzschnitte. Dann schuf er „Halbplastiken<br />

mit Essresten, die er mit Tabakresten und Spucke anklebt“, baute<br />

Pyramiden aus Schachteln und zeichnete erotische "Serienbilder“.<br />

Noch 1931 bescheinigte ihm der Arzt ein „ausgezeichnetes Gedächtnis für<br />

Einzelheiten, produktive Phantasie und originelle Anschauungsart.“<br />

1934 verlegte man ihn nach Teupitz bei Berlin.<br />

Paul Goesch wurde am 6.9.1940 im alten Zuchthaus Brandenburg von den<br />

Nationalsozialisten ermordet.<br />

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