Oberlandler Frühjahr 2023: Traditionen, Innovationen und Geschichten aus dem Oberland
Die Frühjahrsausgabe 2023 des Magazins "Oberlandler" bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichten, Traditionen und innovativen Projekten aus dem Oberland. Leser erhalten Einblicke in die lebendige Tradition des Maibaumaufstellens, die Geschichte eines passionierten Dartspielers und das vielseitige Verpackungsunternehmen GPI in Miesbach. Zudem gibt es spezielle Beiträge über Therapiehunde, Hochzeitsvorbereitungen und Frühlingsrezepte. Das Magazin stellt auch außergewöhnliche Sammler und regionale Künstler vor und gibt Tipps für den Frühling in der Region. Die Frühjahrsausgabe 2023 des Magazins "Oberlandler" bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichten, Traditionen und innovativen Projekten aus dem Oberland. Leser erhalten Einblicke in die lebendige Tradition des Maibaumaufstellens, die Geschichte eines passionierten Dartspielers und das vielseitige Verpackungsunternehmen GPI in Miesbach. Zudem gibt es spezielle Beiträge über Therapiehunde, Hochzeitsvorbereitungen und Frühlingsrezepte. Das Magazin stellt auch außergewöhnliche Sammler und regionale Künstler vor und gibt Tipps für den Frühling in der Region.
Die Bemalung Die Bemalung ist eine Kunst für sich, der Schaftlacher Baum bekommt erst einmal eine weiße Grundierung. Ein Maibaum muss nicht immer bemalt sein. Im Landkreis Miesbach ist aber eine Bemalung üblich und folgt dabei bestimmten Regeln. Der Miesbacher Malermeister Christian Stanzer kann darüber genau berichten: „Ein nach bayrischer Tradition geschnürter und weißblau bemalter Maibaum hat im Landkreis Miesbach die Spirale von unten rechts nach oben links gedreht (also linksgedreht). Die Rauten stellen den weiß-blauen bayrischen Himmel dar.“ Ein gestohlener Baum (hier aus Schliersee) wird heimlich nachts abtransportiert und muss ausgelöst werden Interessant ist, dass etwa im westlich benachbarten Tölzer Raum die Maibäume unbemalt belassen werden. Sie bleiben also nackert. Man sieht wie verschieden die Traditionen hier sind. Apropos weiß-blau: in Franken wird der Maibaum gerne mit weiß-roter Bemalung – den Farben Frankens – verziert. Bemalt und geschmückt kann nun aufgestellt werden. So wie hier in Frauenried. Die Bemalung muss schon ein versierter Maler vornehmen, denn es kann einiges falsch gemacht werden. Schließlich ist ein Maibaum fast nie „steckerlgrad“. Außerdem muss die Holzfeuchte stimmen, damit man überhaupt erst die Grundierung aufbringen kann. Um die Rauten und das blaue Band maßgerecht auftragen zu können, braucht man ein Maßband, einen Bindfaden, Bleistift, Hammer und Stahlstifte. Der Bindfaden wird zunächst spiralförmig um den Stamm gelegt. Nach jeder Vierteldrehung schlägt man einen Stahlstift als Halterung ein. So entsteht die Spirale auf der ganzen Länge von unten nach oben. Dabei muss man auf eine ausreichend straffe Spannung der Schnürung achten. Wichtig ist auch, dass man beim Schnüren immer den gleichen Winkel ein- hält. Dann werden die Abstände nach oben hin kleiner, da sich der Baum nach oben hin verjüngt. Mit dem Bleistift wird der Verlauf der Schnur nun nach- gezeichnet. Die eigentliche Bemalung kann nun erst beginnen! Oberlandler 54
Die Maibaumwache Der Maibaum muss ja schon einige Zeit vor dem Aufstellen eingeholt werden. Nicht nur für die Bemalung, auch wird er noch für die Halterung präpariert. Während die Rinde schon im Wald abgeschält (geschöpst) wurde, kann die Oberfläche nun noch mal geglättet werden. In manchen Gegenden belässt man übrigens den Wipfelboschen als Bekrönung des Maibaums. Ist der Maibaum nun also schon ausgewählt und hergerichtet, muss er unbedingt bewacht werden. Denn ein Maibaum kann tatsächlich jederzeit gestohlen werden. Dies gilt sogar als altes Vorrecht, und die Staatsmacht hat sich hier herauszuhalten. Die traditionellen Regeln sind aber unbedingt einzuhalten: Die Besitzer des Maibaums sorgen für eine lückenlose Überwachung des Baums und bilden dafür Gruppen, die die Wache übernehmen. Es ist immer eine ehrenvolle Sache, wenn man zur Maibaumwache geladen wird. Hier zeigt sich die Integrationskraft eines Brauchs, wenn sich so viele Bürger wie möglich beteiligen können. Nicht sehr beliebt ist natürlich die Nachtwache, denn wer möchte sich schon blamieren, dass er eingeschlafen wäre – und der Baum ist weg? Die Bewacher haben eine einfache Möglichkeit, den Diebstahl zu verhindern. Es genügt, die Hand auf den Baum zu legen und dabei „Da Baam bleibt do“ zu sagen. Dann müssen die Diebe unverrichteter Dinge abziehen. Wenn nun aber keiner wacht, sondern schläft….? Das Auslösen des gestohlenen Baums Waren Maibaumdiebe erfolgreich, so muss der Baum ausgelöst werden. Es starten nun Verhandlungen „auf höchster Ebene“. Und die Bestohlenen dürfen sich nicht lumpen lassen, sonst wären sie die Blamierten. Die üblichen Naturalien, Bier und Brotzeit, sind selbstverständliche Gegenleistungen. Erfolgreiche Maibaumdiebe können sich einer Achtung durch andere gewiss sein. … WENN RUNDUM-SERVICE, HOCHWERTIGE VERARBEITUNG UND FARBBRILLANZ BEI IHREM PRINT-PRODUKT AUFEINANDER TREFFEN SOLLEN: Mayr Miesbach GmbH · Am Windfeld 15 · 83714 Miesbach · Tel. 08025/294-0 info@mayrmiesbach.de · www.mayrmiesbach.de 55 Oberlandler
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Die Maibaumwache<br />
Der Maibaum muss ja schon einige Zeit vor <strong>dem</strong> Aufstellen<br />
eingeholt werden. Nicht nur für die Bemalung,<br />
auch wird er noch für die Halterung präpariert. Während<br />
die Rinde schon im Wald abgeschält (geschöpst)<br />
wurde, kann die Oberfläche nun noch mal geglättet<br />
werden. In manchen Gegenden belässt man übrigens<br />
den Wipfelboschen als Bekrönung des Maibaums.<br />
Ist der Maibaum nun also schon <strong>aus</strong>gewählt <strong>und</strong> hergerichtet,<br />
muss er unbedingt bewacht werden. Denn ein<br />
Maibaum kann tatsächlich jederzeit gestohlen werden.<br />
Dies gilt sogar als altes Vorrecht, <strong>und</strong> die Staatsmacht<br />
hat sich hier her<strong>aus</strong>zuhalten. Die traditionellen Regeln<br />
sind aber unbedingt einzuhalten: Die Besitzer des<br />
Maibaums sorgen für eine lückenlose Überwachung<br />
des Baums <strong>und</strong> bilden dafür Gruppen, die die Wache<br />
übernehmen. Es ist immer eine ehrenvolle Sache,<br />
wenn man zur Maibaumwache geladen wird. Hier zeigt<br />
sich die Integrationskraft eines Brauchs, wenn sich so<br />
viele Bürger wie möglich beteiligen können. Nicht sehr<br />
beliebt ist natürlich die Nachtwache, denn wer möchte<br />
sich schon blamieren, dass er eingeschlafen wäre – <strong>und</strong><br />
der Baum ist weg?<br />
Die Bewacher haben eine einfache Möglichkeit, den<br />
Diebstahl zu verhindern. Es genügt, die Hand auf den<br />
Baum zu legen <strong>und</strong> dabei „Da Baam bleibt do“ zu sagen.<br />
Dann müssen die Diebe unverrichteter Dinge abziehen.<br />
Wenn nun aber keiner wacht, sondern schläft….?<br />
Das Auslösen des<br />
gestohlenen Baums<br />
Waren Maibaumdiebe erfolgreich, so muss<br />
der Baum <strong>aus</strong>gelöst werden. Es starten<br />
nun Verhandlungen „auf höchster Ebene“.<br />
Und die Bestohlenen dürfen sich nicht<br />
lumpen lassen, sonst wären sie die Blamierten.<br />
Die üblichen Naturalien, Bier<br />
<strong>und</strong> Brotzeit, sind selbstverständliche<br />
Gegenleistungen. Erfolgreiche<br />
Maibaumdiebe können sich einer<br />
Achtung durch andere gewiss<br />
sein.<br />
… WENN RUNDUM-SERVICE,<br />
HOCHWERTIGE VERARBEITUNG UND<br />
FARBBRILLANZ BEI IHREM PRINT-PRODUKT<br />
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