Oberlandler Frühjahr 2023: Traditionen, Innovationen und Geschichten aus dem Oberland

Ein Hemd mit Kragen ist beim professionellen Dart Pflicht.
Sport aufgegeben. „Die müssen jeden Tag stundenlang
trainieren, das würde ich momentan mit meinem
Vollzeit-Beruf gar nicht schaffen. Aber davon träumen
tue ich schon, da könnte sich von heute auf morgen
das gesamte Leben ändern.“ Interessant ist auch das
Reglement bei offiziellen PDC-Turnieren. 30 bis 40
Boards hängen nebeneinander und werden gleichzeitig
bespielt. Alkohol ist auf der Bühne verboten, ebenso
wie das Tragen von Jogginghosen und allzu lässiger
Kleidung. Nur wer in einer schwarzen Stoffhose und
einem Hemd oder Trikot mit Kragen antritt, darf dann
auch die Pfeile Richtung Board werfen. Insgesamt ist
der Dartsport kein günstiges Unterfangen, und gerade
die jungen Spieler sind auf Sponsoren angewiesen. „Ich
bin total froh, das mein Freund Stefan Kapsner mich
unterstützt, aber ehrlich gesagt, bräuchte ich unbedingt
einen zweiten bestenfalls sogar dritten, am liebsten
lokalen Sponsor“, wünscht er sich. Die Teilnahmen an
Turnieren, die Anreisen und die Unterbringungen gehen
ins Geld.
Nico, der Dartinator
Jeder Spieler legt sich übrigens einen Künstlernamen
zu. „Ich mag die Terminator-Filme mit Arnold Schwarzenegger
und habe mir den Namen Dartinator gegeben,
der sich mittlerweile sogar etabliert hat.“ Passend
dazu trägt er ein Shirt mit einem Roboter und seinem
Shownamen darauf. Eines seiner Vorbilder ist der
WM-Teilnehmer Gabriel „The German Giant“ Clemens,
der es sogar bei der vergangenen WM im Londoner
Alexander Palace ins Halbfinale schaffte. „Ich mag es,
wenn Sportler bescheiden sind und auf dem Boden
bleiben“, erklärt Nico. Wenn es mit einer Teilnahme an
einem PDC-Turnier nicht klappt, sieht sich Nico als
Zuschauer in der Menge. „Seit ich ein Kind bin, habe
ich mir Dartveranstaltungen im Fernsehen angesehen,
das fasziniert mich einfach total. Live vor Ort macht es
natürlich noch viel mehr Spaß.“ Er kann sich auch vorstellen,
in der Nachwuchsarbeit zu helfen und Kindern
und Jugendlichen im Landkreis den Sport beizubringen.
„Es ist einfach ein toller Sport, bei dem man tatsächlich
Kondition und Ausdauer benötigt und sich extrem konzentrieren
und fokussieren muss, und rechnen sollte
man natürlich auch können.“
Wenn Nico nicht vor der Dartscheibe steht, spielt er
gerne Tischtennis, trainiert im Fitnessstudio, oder geht
in die Natur. Er spielt parallel für den TV Miesbach im
Tischtennis Punktspiele. „Das macht mir auch seit ich
klein bin sehr viel Spaß, aber da habe ich mich nicht so
entwickelt und so schnelle Fortschritte gemacht wie
im Dartsport“, so Nico. Wer für ein Sponsoring mit ihm
Kontakt aufnehmen möchte, kann sich gerne melden
unter joannidis@gmx.net. |
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