31.03.2023 Aufrufe

Oberlandler Frühjahr 2023: Traditionen, Innovationen und Geschichten aus dem Oberland

Die Frühjahrsausgabe 2023 des Magazins "Oberlandler" bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichten, Traditionen und innovativen Projekten aus dem Oberland. Leser erhalten Einblicke in die lebendige Tradition des Maibaumaufstellens, die Geschichte eines passionierten Dartspielers und das vielseitige Verpackungsunternehmen GPI in Miesbach. Zudem gibt es spezielle Beiträge über Therapiehunde, Hochzeitsvorbereitungen und Frühlingsrezepte. Das Magazin stellt auch außergewöhnliche Sammler und regionale Künstler vor und gibt Tipps für den Frühling in der Region.

Die Frühjahrsausgabe 2023 des Magazins "Oberlandler" bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichten, Traditionen und innovativen Projekten aus dem Oberland. Leser erhalten Einblicke in die lebendige Tradition des Maibaumaufstellens, die Geschichte eines passionierten Dartspielers und das vielseitige Verpackungsunternehmen GPI in Miesbach. Zudem gibt es spezielle Beiträge über Therapiehunde, Hochzeitsvorbereitungen und Frühlingsrezepte. Das Magazin stellt auch außergewöhnliche Sammler und regionale Künstler vor und gibt Tipps für den Frühling in der Region.

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Impressum<br />

1/<strong>2023</strong><br />

3,70 €


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Krebs, eine schwerwiegende Erkrankung,<br />

die das Leben unserer Patienten <strong>und</strong> deren<br />

Familien auf den Kopf stellt. Wir alle kennen<br />

Menschen mit einer Krebserkrankung oder<br />

sind sogar im persönlichen Umfeld selbst<br />

betroffen. Krebs, das ist eine Krankheit die<br />

man nicht in seinem Leben haben möchte.<br />

„Ich könnte nicht jeden Tag mit<br />

Krebskranken konfrontiert sein…“<br />

Diesen Satz hören wir öfter, nicht nur von unseren<br />

Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, sondern auch<br />

von erfahrenen Ärzten <strong>und</strong> Pflegekräften, die<br />

uns mit einer großen Portion Achtung gegenübertreten.<br />

Wir, das sind die „Trissler“.<br />

Wir sind Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die für<br />

die Klinik Bad Trissl <strong>und</strong> das MVZ InnMed in<br />

Oberaudorf arbeiten. Allein in der Klinik sind<br />

fast 30 verschiedene Berufsgruppen im Einsatz.<br />

Neben den klassischen Berufen wie Ärzte,<br />

Pflegekräfte, Psychologen, Sozialarbeiter<br />

<strong>und</strong> Therapeuten sind noch viele weitere Berufe<br />

wie z. B. im Bereich der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Versorgungsdienste oder der Verwaltung<br />

notwendig, um den Klinik- <strong>und</strong> Praxisalltag<br />

zu bewerkstelligen.<br />

In der Onkologie hat sich in den letzten<br />

Jahren viel getan. Moderne Diagnostik <strong>und</strong><br />

Präventionsprogramme führen oft zu einer<br />

frühzeitigen Diagnose von bösartigen Tumoren.<br />

Die moderne Krebsbehandlung hilft<br />

Patienten oft, die Erkrankung zu überwinden<br />

oder bis ins hohe Alter gut mit ihr zu leben.<br />

Der Schrecken, der mit einer Krebserkrankung<br />

einhergeht ist nicht weg, aber wir in<br />

der Klinik Bad Trissl dürfen Krebspatientenin<br />

allen Stadien ihrer Erkrankung begleiten <strong>und</strong><br />

freuen uns, wenn Patienten bei uns wiederzu<br />

Kräftenkommen<strong>und</strong> neue Lebensfreude entwickeln.<br />

Das gibt uns„Trisslern“ viel zurück.<br />

„Was –du arbeitest in Trissl?“<br />

Für uns stellt sich diese Frage nicht, denn<br />

wir haben uns alle bewusst dafür entschieden<br />

in der Onkologie zu arbeiten. Egal ob<br />

direkt am Patienten oder im Hintergr<strong>und</strong>, wir<br />

haben uns auf das Abenteuer „Onkologische<br />

Fachklinik“ eingelassen. Auch wenn es belastende<br />

Situationen im Klinik- <strong>und</strong> Praxisalltag<br />

geben kann, diese sind in jeder medizinischen<br />

Einrichtung, egal ob Krankenh<strong>aus</strong>,<br />

Pflegeheim oder in der Arztpraxis zu finden.<br />

Wer sich entschieden hat im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

zu arbeiten, weiß, dass es auf den richtigen<br />

Umgang mit <strong>dem</strong> Berufsalltag ankommt.<br />

Darum ist es so wichtig, einen Ausgleich zum<br />

Klinik- <strong>und</strong> Praxisalltag zu schaffen.<br />

WIR SIND TRISSL:<br />

Unsere Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

geben der Klinik ein Gesicht!<br />

Wir Trissler haben ein umfassendes Gr<strong>und</strong>verständnis,<br />

wie wir unsere Patientenversorgung<br />

gestalten. Lernen Sie die Menschen<br />

kennen, die Trissl <strong>aus</strong>machen. Bei uns steht<br />

nicht die Funktionsbezeichnung des Mitarbeiters<br />

im Mittelpunkt, sondern der Mensch,<br />

der Teil des Trissl-Teams ist!<br />

„Lasst uns zeigen wer wir sind. Wir<br />

sind nicht komisch oder eigen,<br />

nur weil wir in einer Krebsklinik<br />

arbeiten. Ganz im Gegenteil, wir<br />

sind lebensfrohe Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen <strong>und</strong> haben Spaß<br />

bei der Arbeit. Wir nehmen das<br />

Leben nicht schwer, denn wir<br />

wissen wie wichtig Lebensfreude<br />

ist. Zeigen wir der Öffentlichkeit wer wir<br />

sind, welcher Typ Mensch bei uns arbeitet<br />

<strong>und</strong> bitte: keine langweiligen Fotos für<br />

Hochglanz-Broschüren! Wir zeigen uns mit<br />

allen Facetten <strong>und</strong> einer großen Portion Augenzwinkern:<br />

Das ist Trissl <strong>und</strong> diesen positiven<br />

Spirit transportieren wir in die Welt!“,<br />

erklärt Stefanie Schubert, Geschäftsführerin<br />

der Klinik Bad Trissl <strong>und</strong> Ideengeberin der<br />

Kampagne.<br />

„Ich bin Nina, 36Jahre alt <strong>und</strong> seit<br />

vielen Jahren leidenschaftliche<br />

Taucherin. Als ich gefragt<br />

wurde, Teil der Kampagne<br />

„Wir sind Trissl“ zu sein,<br />

habe ich sofort zugesagt.<br />

Die Idee, den Menschen<br />

zu zeigen, der inder Klinik<br />

Bad Trissl arbeitet, ist<br />

doch super! Jederweiß, dass<br />

Ärzte, Pflegekräfte <strong>und</strong> Therapeuten<br />

in einer Klinik arbeiten.<br />

Wir Trissler zeigen ganz bewusst den Menschen.<br />

Ich zeige mich, die examinierte Pflegekraft<br />

der Palliativstation die im Kasack auf<br />

Tauchstation geht…Das ist Trissl, das ist die<br />

Leichtigkeit die wir im Klinikalltaug brauchen<br />

um schwerkranke Patienten zu versorgen.<br />

Wir tanken in unserer Freizeit Kraft <strong>und</strong><br />

Lebensfreude, die wir mit unseren Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen sowie mit unseren Patiententeilen.<br />

Wir freuen uns über Unterstützung<br />

–Bewirb dich bei uns!“<br />

Wir suchen Verstärkung<br />

im Pflegedienst:<br />

• Examinierte Pflegekräfte<br />

für unsere Akutstationen,<br />

komplementäre Onkologie<br />

sowie für die Palliativstation<br />

• Examinierte Pflegekräfte<br />

für die Rehaklinik<br />

• Examinierte Pflegekräfte mit co-therapeutischer<br />

Erfahrung für die Psychosomatik<br />

Klinik Bad Trissl<br />

Bad-Trissl-Straße 73<br />

83080 Oberaudorf<br />

Telefon: 08033/2-00<br />

personal@klinik-bad-trissl.de<br />

www.klinik-bad-trissl.de<br />

Blick durchs Klinikfenster:<br />

Instagram <strong>und</strong> Facebook:<br />

@klinikbadtrissl <strong>und</strong><br />

#wirsindtrissl<br />

Für Fragen stehen wir<br />

unter 08033/20-213 gerne<br />

zur Verfügung!


ist ein Produkt von<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Der Frühling lässt sein blaues Band …<br />

… streifen über unser schönes <strong>Oberland</strong>.<br />

So könnte das bekannte Gedicht auch lauten, denn schließlich<br />

ist unsere Landschaft im Frühling einfach ein Gedicht.<br />

Aber auch das wahre Leben in unserer Heimat schreibt<br />

w<strong>und</strong>erbare <strong>Geschichten</strong>. Und wir freuen uns,<br />

Sie mitzunehmen auf eine Reise durch Tradition,<br />

Innovation, Genuss <strong>und</strong> Gefühl.<br />

Wir waren beim Verpackungsunternehmen GPI in Miesbach,<br />

haben eine Therapiehündin begleitet, sind <strong>dem</strong> Maibaumbrauch<br />

auf den Gr<strong>und</strong> gegangen, durften bei einem leidenschaftlichen<br />

Sammler stöbern <strong>und</strong> einem erfolgreichen Dartspieler über<br />

die Schulter schauen. Außer<strong>dem</strong> haben wir ein ganzes Special<br />

über den schönsten Tag im Leben vorbereitet <strong>und</strong> die feinsten<br />

Frühlingsrezepte für Sie zusammengestellt.<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrieder Straße 9, 82515 Wolfratsh<strong>aus</strong>en<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Stefan Hampel<br />

Redaktion<br />

Susanne Mayr-Flach<br />

Autoren<br />

Selina Benda, Heidi Siefert, Kathrin Suda<br />

Fotos<br />

Andreas Leder, Nicolai Georg<br />

Thomas Plettenberg, Hans Schenk privat<br />

Anzeigen<br />

Wolfgang Ober (Ltg.),<br />

Stephanie Spieß, Florian Kreuzmayr,<br />

Michaela Köster, Katharina Reile,<br />

Renate Konstanzer, Andrea Menhofer<br />

Grafik<br />

Martin Lobinger (PMS Penzberg)<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach<br />

Und so schließen wir wieder mit den Worten des Lyrikers:<br />

Frühling, ja Du bist‘s! Dich hab ich vernommen!<br />

Genießen Sie die Zeit <strong>und</strong> die Lektüre<br />

des neuen <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>s.<br />

Ihr <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>-Team<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> auf<br />

Facebook <strong>und</strong><br />

Instagram !<br />

Kontakt<br />

Merkur tz MEDIA<br />

Schlierseer Straße 4, 83714 Miesbach<br />

Telefon 0 80 25 / 285-55<br />

miesbach@merkurtz.media<br />

www.merkurtz.media<br />

oberlandlermagazin<br />

Der <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> ist käuflich erhältlich<br />

im Medienh<strong>aus</strong> Miesbach<br />

Für die schönstenMomente des Lebens<br />

Zur Hochzeit<br />

Gute Laune Block<br />

Für dich<br />

Herzliche<br />

Grüße <strong>aus</strong><br />

Holzkirchen<br />

in Obb.<br />

Gute Laune Block<br />

Danke<br />

Zur Hochzeit<br />

Wahre Liebe<br />

gleicht <strong>dem</strong> Ring.<br />

Und der Ring<br />

hat kein Ende.<br />

herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

Geburtstagswunsch<br />

Fürjeden Tag des neuen Jahres<br />

eine kleine Portion Glück<br />

<strong>und</strong> Zufriedenheit.<br />

MAGDALENEN<br />

MAGDALENEN<br />

Gute Laune Block<br />

Für Notizen <strong>und</strong> Botschaften an liebe Menschen<br />

Gute Laune Block<br />

Für Notizen <strong>und</strong> Botschaften an liebe Menschen<br />

Geburtstagswunsch<br />

Zum Geburtstag, alles Gute<br />

Auf je<strong>dem</strong> Weg, zu jeder Zeit,<br />

sei Gottes Segen dein Geleit.<br />

Gebrauchsspuren sind „in“<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum neuen Lebensjahr<br />

Den Puls des eigenen Herzens<br />

fühlen, Ruhe im Innern,<br />

Ruhe im Äusseren,<br />

wieder Atem holen, das ist es.<br />

Kurt Tucholsky<br />

Im Programm<br />

Anlasskarten<br />

Postkarten<br />

Gute-Laune-Blöcke<br />

Geschenkbücher<br />

Kalender<br />

***<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

MAGDALENEN<br />

MAGDALENEN<br />

MAGDALENEN<br />

VERLAG<br />

3 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


03 Editorial<br />

Impressum<br />

06 Helfer auf vier Pfoten<br />

Therapiehündin Emma<br />

16 Gut gezielt<br />

Dartspieler Nico Joannidis<br />

24 Bunter H<strong>und</strong><br />

Sammler Thomas Landerer<br />

28 Hochzeits-Special<br />

Alles über den schönsten Tag<br />

Titelgeschichte<br />

42 Frühlings-Genüsse<br />

Neue Rezepte<br />

48 Lebendige Tradition<br />

Der Maibaum<br />

58 Gut verpackt<br />

Graphic Packaging International<br />

66 Lieblings-Stücke<br />

Einkaufstipps<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 4


Am nagelneuen Standort!<br />

ObereTiefenbachstr.8in H<strong>aus</strong>ham<br />

ehemals<br />

neuer Name<br />

neuer Standort<br />

neue Kontaktdaten<br />

aber die gewohnt<br />

gute Qualität<br />

ObereTiefenbachstraße 8–H<strong>aus</strong>ham<br />

08026/9297940–www.fahrschule-trescher.de<br />

5 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 6


Als Therapieh<strong>und</strong> ist es Emmas Aufgabe, tief in die Seele der Menschen<br />

zu blicken <strong>und</strong> ihnen zu helfen. Ihre Existenz gleicht einem W<strong>und</strong>er,<br />

<strong>und</strong> für ihren Wegbegleiter Hans Schenk ist die Hündin viel mehr<br />

als nur eine treue Fre<strong>und</strong>in auf vier Pfoten.<br />

Text: Selina Benda | Fotos: Hans Schenk, Nicolai Georg<br />

Eine Seele auf<br />

Samtpfoten<br />

7 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Sanft legt sich der große Kopf auf <strong>dem</strong> Schoß ab,<br />

ganz warm wird der Oberschenkel dadurch. Das<br />

dunkelbraune glatte Fell der Hündin wird von karamellfarbenen<br />

Linien durchzogen, eine Einkerbung am<br />

Hinterkopf ist deutlich zu sehen. Mit ihrem klaren Blick<br />

fühlt es sich an, als würde sie einen durchleuchten. Kein<br />

Zwinkern stört das Strahlen der walnussbraunen Augen.<br />

„Ich bin da, alles ist gut“, scheint sie einem sagen zu<br />

wollen. Es wirkt. Ein Augenblick der Achtsamkeit, der<br />

das menschliche Nervensystem für einen Moment der<br />

Ruhe stoppen lässt.<br />

Perfektes<br />

H<strong>und</strong>-Mensch-Team<br />

Dream-Team: Hans Schenk <strong>und</strong> Emma.<br />

So oder so ähnlich verfährt Emma mit all ihren Klienten,<br />

wenn sie als Therapieh<strong>und</strong> im Einsatz ist. Natürlich<br />

ist sie dabei nicht alleine, immer an ihrer Seite ist Hans<br />

Schenk. Als H<strong>und</strong>-Mensch-Team sind die beiden seit<br />

eineinhalb Jahren in der Region ehrenamtlich unterwegs<br />

<strong>und</strong> helfen dort, wo sie gebraucht werden. Die Liste<br />

der Ausbildungen, welche die beiden zusammen gemacht<br />

haben, ist lang. Doch egal ob als Besuchs-, Lese-,<br />

Therapie- oder Trauerbegleith<strong>und</strong>, in der tiergestützten<br />

Psychotherapie oder in der Hospiz- <strong>und</strong> Palliativarbeit<br />

– wo auch immer die Labrador-Mix-Hündin auftaucht,<br />

erreicht sie die Herzen der Menschen. „Dieser H<strong>und</strong> ist<br />

ein Türöffner in die Seele“, sagt Hans Schenk stolz. Dass<br />

er <strong>und</strong> Emma sich mittlerweile ohne Worte verstehen,<br />

hätte sich der 71-Jährige niemals vorstellen können.<br />

Denn eigentlich wollte er nie einen H<strong>und</strong>.<br />

Emma beobachtet<br />

immer genau.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 8


firstdiving<br />

experience<br />

Von der Tötungsstation<br />

nach Fischbachau<br />

Tatsächlich war es seine Frau Barbara, die Emma<br />

vor vier Jahren zu ihnen nach Fischbachau holte. Die<br />

Hündin wurde 2018 auf der Straße in Ungarn geboren,<br />

jedenfalls sagt das der Stempel in ihrem Tier<strong>aus</strong>weis.<br />

„Das ist ein geschätztes Datum, weil sie halt irgendwas<br />

in den Pass schreiben mussten“, erklärt Hans Schenk.<br />

Wie so viele ihrer Artgenossen, wurde auch Emma als<br />

herumstreunender <strong>und</strong> herrenloser H<strong>und</strong> gefangen<br />

<strong>und</strong> in eine staatliche Tötungsstation für Straßenh<strong>und</strong>e<br />

gebracht. Zwei Wochen bleiben sie dort. Meldet sich ihr<br />

Besitzer, dürfen sie wieder mitgenommen<br />

werden. Wenn nicht,<br />

werden die meisten Vierbeiner<br />

eingeschläfert. Doch direkt<br />

neben der Tötungsstation ist ein<br />

kleines Tierheim, <strong>und</strong> manche<br />

der gefangenen Fellnasen haben<br />

das Glück, dort aufgenommen<br />

<strong>und</strong> über eine Organisation an<br />

ihre neuen Besitzer vermittelt zu<br />

werden. Ebenso wie Emma.<br />

Therapieh<strong>und</strong>e brauchen viel Training.<br />

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9 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Die Tierärzte können nur erahnen, was der Hündin<br />

in der Zeit zwischen ihrer Geburt <strong>und</strong> <strong>dem</strong><br />

Tierheim zugestoßen ist. Die Kerbe im Kopf deutet<br />

auf eine massive Schädelfraktur hin. Dadurch<br />

hängt auch Emmas rechtes Ohr ein bisschen <strong>und</strong><br />

ihr Kiefer ist verschoben zusammengewachsen.<br />

Wenn man ihr über den Rücken streichelt, spürt<br />

man auch dort schiefe Knochengebilde. „Entweder<br />

wollte sie jemand erschlagen oder sie wurde<br />

von einem Auto angefahren. Behandelt wurden<br />

ihre Verletzungen jedenfalls nicht“, erklärt Hans<br />

Schenk. Was auch immer ihr zugestoßen sein<br />

mag, ihre Gutmütigkeit <strong>und</strong> das totale Vertrauen<br />

in die Menschen wurde dadurch nicht zerstört,<br />

<strong>und</strong> das hat der Hündin ihr Überleben gesichert.<br />

Emma <strong>und</strong> Hans Schenk sind heute unzertrennlich.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 10


Ein H<strong>und</strong> für<br />

mehr Lebensfreude<br />

„Wenn man darüber nachdenkt, was sie erlebt hat,<br />

kann man eigentlich gar nicht fassen, wie wahnsinnig<br />

lieb <strong>und</strong> ruhig die Emma ist“, sagt ihr Herrchen. Ihre<br />

tiefe Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit scheinen so<br />

selbstverständlich, als ob es nie anders gewesen wäre.<br />

Ein Blick, ein zartes Kopfnicken oder eine unscheinbare<br />

Bewegung reichen, <strong>und</strong> beide wissen, was der jeweils<br />

andere möchte. „Ich würde heute nicht mehr hier sitzen<br />

ohne die Emma.“ Hinter Hans Schenk liegen einige<br />

Herzinfarkte, sechs Stents <strong>und</strong> drei Schlaganfälle – all<br />

das passierte in nur zehn Jahren. Der zweite Schlaganfall<br />

verursachte eine komplette Lähmung seiner rechten<br />

Körperhälfte. Der Rentner musste alles neu erlernen.<br />

„Dass ich heute so hier sitze, das ist keine Selbstverständlichkeit.“<br />

Als er damals in der Reha war, hatte<br />

der Fischbachauer keine Lebensfreude mehr. Seine<br />

Frau beschloss, ein H<strong>und</strong> würde ihm wieder Auftrieb<br />

verschaffen. „Dann hat sie die Emma geholt - gegen<br />

meinen Willen wohlgemerkt.“<br />

Grafik: Panthermedia/dpcrestock (John Takai / Design Pics)<br />

Emma ist stets aufmerksam.<br />

11 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Emma als Begleith<strong>und</strong> in einer Schulklasse.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 12


„Wo ich bin,<br />

ist auch Emma“<br />

Als er nach H<strong>aus</strong>e kam, ignorierte er die Hündin. „Eine<br />

Woche lang habe ich es geschafft“, erzählt er lachend. Denn<br />

auch ohne spezielle Ausbildung hatte Emma erkannt, dass<br />

ihr neuer Besitzer sie braucht. „H<strong>und</strong>e sind viel sensibler<br />

als Menschen. Die hat sofort gewusst, wie sie es machen<br />

muss bei mir“, sagt Hans Schenk mit einem Schmunzeln<br />

auf den Lippen. Heute sind die beiden unzertrennlich. „Wo<br />

ich bin, ist auch Emma.“ Mindestens zwei St<strong>und</strong>en am<br />

Tag gehen sie durch Wald <strong>und</strong> Wiesen spazieren, 18.000<br />

Schritte sind da keine Seltenheit. „Das ist seine Medizin“,<br />

sagt seine Frau. Doch nicht nur für ihr Herrchen bedeutet<br />

Emmas Anwesenheit eine Form der Heilung.<br />

Der Rentner ging schon bald mit Emma in die H<strong>und</strong>eschule.<br />

Eine der Trainerinnen erkannte: „Ihr passt gut<br />

zusammen, <strong>und</strong> dieser H<strong>und</strong> kann mehr.“ Gesagt getan.<br />

Hans Schenk <strong>und</strong> seine Hündin machten die Begleith<strong>und</strong>eprüfung,<br />

deren Bestehen Gr<strong>und</strong>vor<strong>aus</strong>setzung für alle<br />

weiteren Ausbildungen ist. Es folgten die Gehorsamsprüfung<br />

<strong>und</strong> über eine Bekannte kamen die beiden dann zur<br />

Besuchsh<strong>und</strong>-Ausbildung. „Das war ein hartes Training<br />

Besonders hilfreich ist die Arbeit von Emma im Palliativbereich.<br />

Strumpfecke·Damen- u. Herrenwäsche<br />

Fraunhoferstraße 3 · 83714 Miesbach<br />

13 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


für die Emma. Da kamen in der Prüfung zum Beispiel<br />

zehn plappernde Damen mit Rollatoren auf sie zu, <strong>und</strong><br />

sie musste ruhig bleiben. Sie musste U-Bahn fahren <strong>und</strong><br />

wurde mit Fressen abgelenkt“, erinnert er sich. Aber<br />

Emma meisterte alle Prüfungen mit ihrer Sanftmut. Nur<br />

zwei von zehn H<strong>und</strong>en schaffen diese Prüfung im Durchschnitt.<br />

„H<strong>und</strong>e haben die Fähigkeit, Menschen lesen zu<br />

lernen. Aber das schaffen sie nur, wenn wir sie wiederum<br />

nicht vermenschlichen“, sagt der Fischbachauer.<br />

Ehrenamtliche Helfer<br />

Seit<strong>dem</strong> ist das H<strong>und</strong>-Mensch-Team in den verschiedensten<br />

Einrichtungen unterwegs, um Klienten jeden Alters zu<br />

helfen. Etwa zweimal die Woche als Begleith<strong>und</strong> im Unterricht<br />

für einen Schüler. Dieser hat panische Angst vor der<br />

Schule, aber mit Emma neben sich - die ab <strong>und</strong> zu ihren<br />

Kopf auf seinen Schoß legt, wenn sie spürt, dass er nervös<br />

wird - schafft er einige Schulst<strong>und</strong>en. „Es ist erstaunlich:<br />

Wenn ich mit ihr über den P<strong>aus</strong>enhof gehe, wird es<br />

plötzlich ruhiger, <strong>und</strong> die Kinder machen für sie den Weg<br />

frei. Wo Emma ist, herrscht Ruhe im Raum.“ Einmal pro<br />

Woche schaut das Team auch in einer Suchtklinik vorbei.<br />

„Dort sind wir viel draußen mit den Klienten. Dann ist<br />

Action angesagt, ein Gegensatz zu <strong>dem</strong> Alltag dort. Und sie<br />

lernen, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen<br />

<strong>und</strong> erhalten dadurch das Gefühl, sie können mit ihrem<br />

Tun etwas bewirken“, erzählt Hans Schenk.<br />

Ein gemeinsamer Weg<br />

Ruhigere Einsätze hat Emma alle zwei Wochen in einem<br />

Heim für Kinder mit Beeinträchtigungen, oder wenn sie<br />

in der Gerontologie <strong>und</strong> Palliativstation vorbeischaut.<br />

Kuscheln ist dann angesagt. Die Hündin legt sich zu den<br />

Patienten ins Bett. „Geistig sind die Leute ja oft noch<br />

voll da, <strong>und</strong> die Nähe <strong>und</strong> Wärme tun ihnen gut. Oft<br />

erinnert sie das an ihre eigenen H<strong>aus</strong>tiere. Das bringt<br />

den Menschen Lebensfreude zurück“, sagt Barbara<br />

Schenk. Oft seien es nur kleine, fast unscheinbare Veränderungen,<br />

die Emma in den Menschen <strong>aus</strong>löse. „Aber<br />

ich denke mir immer, wenn wir dadurch nur jeman<strong>dem</strong><br />

ein bisschen helfen können, dann haben wir schon viel<br />

geschafft“, meint der Rentner. Auch wenn diese ehrenamtlichen<br />

Einsätze viel Zeit <strong>und</strong> Aufwand sind, für die<br />

jungen <strong>und</strong> älteren Klienten von Emma machen schon<br />

die kleinen Veränderungen viel in ihrem Leben <strong>aus</strong>.<br />

H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Mensch verstehen sich auch ohne Worte.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 14


Als Hans Schenk vor zwei Jahren einen erneuten<br />

Schlaganfall erlitt <strong>und</strong> seine Sprache dadurch verlor,<br />

ging er mit Emma für die logopädischen Übungen immer<br />

in den Wald. „Dort habe ich mich dann mit ihr unterhalten,<br />

denn vor ihr machte mir mein Stottern nichts<br />

<strong>aus</strong>.“ In der Reha hatte er zum ersten Mal Waldbaden<br />

<strong>aus</strong>probiert <strong>und</strong> im heimischen Holz war auch Emma<br />

mit dabei. Mittlerweile bietet Hans Schenk Waldbaden-<br />

Seminare mit H<strong>und</strong> an. „Wenn sich jemand nicht ganz<br />

entspannen kann, kommt Emma dazu <strong>und</strong> hilft <strong>dem</strong>jenigen.“<br />

Auch Privatleute, die das Team um Hilfe bitten,<br />

besuchen die beiden nun vermehrt, <strong>und</strong> der Rentner<br />

hält Vorträge über ihren gemeinsamen Weg.<br />

Mittlerweile ist Emma nicht mehr der einzige Vierbeiner<br />

im H<strong>aus</strong>. Vor drei Jahren kam Bobbi hinzu, der in <strong>dem</strong><br />

gleichen Tierheim in Ungarn geboren wurde. Im Gegensatz<br />

zu seiner Gefährtin, ist der Rüde ein ängstlicher,<br />

schüchterner H<strong>und</strong>. Eine Laufbahn wie Emma wird er<br />

nicht einschlagen. Der Rüde kann Emma schon mal <strong>aus</strong><br />

ihrer Ruhe bringen. Etwa so wie die Nachbarskatze, wenn<br />

sie mal wieder in den Garten hüpft. „Den Bobbi habe ich<br />

eigentlich für mich geholt, denn zwischen die beiden<br />

passt kein Blatt Papier“, erzählt Barbara Schenk lachend.<br />

Emma <strong>und</strong> Hans Schenk, ein H<strong>und</strong>-Mensch-Team, das in<br />

seiner Verbindung Heilung von der Vergangenheit gef<strong>und</strong>en<br />

hat <strong>und</strong> dadurch auch anderen Menschen hilft. |<br />

www.therapieh<strong>und</strong>-emma.de<br />

Die beiden sind gerne in der Natur.<br />

Neuh<strong>aus</strong>er Straße 22 | 83727 Schliersee |Telefon: 08026-60 65 60<br />

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Service<br />

15 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


DER<br />

DARTINATR<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 16


Er ist der Terminator an der Dartscheibe.<br />

Dartinator Nico zielt <strong>und</strong> trifft. Seit vier Jahren<br />

spielt er Dart <strong>und</strong> ist seit einiger Zeit ein<br />

gefürchteter Konkurrent. Jetzt peilt er<br />

offizielle internationale Turniere an.<br />

Text: Kathrin Suda | Fotos: Nicolai Georg<br />

17 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Er steht genau an der Linie, exakt 2,37 m von der<br />

Dartscheibe entfernt. Er ist hochkonzentriert,<br />

hat seine schwarzen Sneaker an <strong>und</strong> hält seinen<br />

Dartpfeil fest zwischen Daumen <strong>und</strong> Mittel- <strong>und</strong> Zeigefinger.<br />

Er visiert das Tripple-Feld unterhalb der 20 an,<br />

wirft <strong>und</strong> platziert seinen Pfeil exakt in diesem Feld.<br />

Nicolas Joannidis ist 26 Jahre alt <strong>und</strong> spielt seit r<strong>und</strong> vier<br />

Jahren Dart. Es scheint, als sei er ein Naturtalent! Erst<br />

seit einem Jahr reist er überhaupt zu Turnieren, wie<br />

2022 nach Slowenien zur E-Dart-EM. „Ich war selbst<br />

überrascht, ich habe den siebten Platz im offenen Einzel<br />

belegt, also Top-Ten“, freut sich Nico. Im Dartsport gibt<br />

es zwei Ausrichtungen, zum einen die klassische Steel-<br />

Dart-Variante <strong>und</strong> E-Dart.<br />

Neues Talent<br />

Grafik: Panthermedia/Kreativ<br />

Nico ist in Miesbach aufgewachsen, wo er auch sein<br />

Abitur absolvierte. Im Anschluss daran schloss er eine<br />

Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen <strong>und</strong><br />

Finanzen ab <strong>und</strong> studierte danach BWL in Ingolstadt.<br />

Seither arbeitet er bei einem Personaldienstleister in<br />

München. „Der Job macht mir viel Spaß, weil man viel<br />

mit Menschen in Kontakt ist <strong>und</strong> auch häufig unterwegs<br />

ist. Ich bin gerne unter Menschen, deswegen gefällt mir<br />

der Dartsport auch so gut“, sagt Nico. Als Sohn eines<br />

Halbgriechen <strong>und</strong> einer Italienerin hat er Temperament<br />

im Blut, wenn er aber vor <strong>dem</strong> Dartboard steht, ist er<br />

ganz ruhig <strong>und</strong> fokussiert. „Ich bin dann wie in einem<br />

Tunnel <strong>und</strong> kann alles um mich herum <strong>aus</strong>blenden. Ich<br />

bin dann auch nicht mehr aufgeregt, sondern voll bei<br />

der Sache.“ Im vergangenen Jahr wurden auch Vereine<br />

auf den talentierten 26-Jährigen aufmerksam. Seither<br />

trainiert er einmal pro Woche Steel-Dart in Holzkirchen<br />

im Batusa-Stüberl bei seinem Verein. „E-Dart<br />

spiele ich eher zum Vergnügen, ernsthaft sind meine<br />

Ambitionen nur beim Steel-Dart.“ Mehrmals pro Woche<br />

fährt er zu seinem Onkel Michael nach Miesbach <strong>und</strong><br />

trainiert dort im Keller an einem professionellen Dart<br />

Oche. „Mein Onkel unterstützt mich immer <strong>und</strong> fährt<br />

auch gerne mal zu einem Turnier mit“, freut sich Nico.<br />

Unterstützung erhält der Dartspieler auch von Sponsor<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> Stefan Kapsner, der einen Dart-Shop in<br />

Schechen bei Rosenheim betreibt.<br />

Volle Konzentration: Nico vor <strong>dem</strong> Wurf.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 18


Gleich ein Sponsoring<br />

Ein Pfeil besteht <strong>aus</strong> Flight <strong>und</strong> Barrel, dazwischen liegt der<br />

Schaft. „Das stellt jeder Spieler selbst für sich zusammen.<br />

Ich habe irre viel herumprobiert, bis meine Pfeile perfekt<br />

waren“, erklärt Nico. Wenn er trainiert, oder ein Turnier<br />

besucht, hat er immer zwei Sets, bestehend <strong>aus</strong> je drei<br />

Dartpfeilen, dabei. Sponsor Stefan Kapsner hat er über<br />

Instagram kennengelernt. „Ich habe ihn angeschrieben,<br />

<strong>und</strong> dann haben wir uns zu einem Spielchen<br />

verabredet. Meine Würfe haben ihm wohl gefallen,<br />

deswegen hat er mir das Sponsoring angeboten.“ Jedes<br />

Jahr veranstaltet Stefan Kapsner ein Dartturnier,<br />

im vergangenen Jahr nahm auch Nico daran teil <strong>und</strong><br />

belegte direkt den zweiten Platz. „Das war erst mein<br />

zweites Turnier, das ich gespielt habe. Ich habe mich<br />

sehr gefreut über die gute Platzierung, immerhin<br />

nahmen mehr als 120 Spieler daran teil“, erinnert<br />

er sich. Aber nicht nur die Platzierung spielt bei der<br />

Teilnahme an Turnieren eine Rolle, auch die Erfahrung,<br />

auf der Bühne zu stehen <strong>und</strong> direkt gegen Konkurrenten<br />

zu spielen. „Das Umfeld bei diesem ursprünglich <strong>aus</strong> der<br />

Kneipe stammenden Sport ist recht laut, da wird angefeuert,<br />

Bier getrunken, gelacht <strong>und</strong> manchmal auch verbissen reingerufen.<br />

Da ist es gut, wenn man Erfahrung hat <strong>und</strong> weiß, wie<br />

man sich am besten konzentrieren kann“, weiß Nico. Eine gewisse<br />

Sicherheit holt sich Nico <strong>aus</strong> seinen Ritualen. Er spielt immer mit<br />

seinen schwarzen Sneakern, auf <strong>dem</strong> Ablagetisch liegen Glücksbringer,<br />

Schweißtuch für die Hand <strong>und</strong> Darttasche immer in der gleichen Reihenfolge<br />

nebeneinander. Nach einem Wurf greift er in die rechte Hosentasche.<br />

„Es beruhigt mich, wenn alles an seinem Platz ist, <strong>und</strong> gibt mir ein Gefühl der<br />

Sicherheit.“ Lieblingszahlen hat er auch. Doppel 20, Doppel 16 <strong>und</strong> Triple 20<br />

visiert er am liebsten mit <strong>dem</strong> Pfeil an.<br />

Seine Sicherheit holt<br />

sich Nico <strong>aus</strong> seinen Ritualen.<br />

www.waitzinger-keller.de<br />

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Kultur<br />

hautnah<br />

erleben<br />

06.04. Judas nach Lot Vekemans | 18.04. MordinBayern-interaktive Lesung Winfried Frey &Ludwig Waldinger<br />

20.04. Hos‘n runter-Live-Podcast Andreas Mayer&Mathias Huber | 21.04. Kohlhauf-Ensemble: Festmusik<br />

22.04. Kabarett Alfred Dorfer: <strong>und</strong>...|23.04. FLTB •Fools-Ensemble: Konrad oder das Kind <strong>aus</strong> der Konservenbüchse<br />

28.04. Bairisch Krem mit Joe Heinrich, Annamirl Spies &die Isarschiffer|30.04. Forever Queen | 06.05. JazzChor,<br />

Just Blues Orchestra&Kammerchor | 11.05. Maxi Pongratz: Meine Ängste | 20./21.05. 10. Kristallkongress<br />

25.05. Martin Frank: Einer für alle - Alle für keinen | 18.06. Der Räuber Hotzenplotz - Kindertheater<br />

© Thomas Böhm<br />

27.03. bis 29.04. Ausstellung „DasHaberfeldtreiben -Fakten <strong>und</strong> Mythos“<br />

19 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Große Ziele<br />

Jetzt nimmt der 26-Jährige konkrete Ziele ins<br />

Visier. „Ich möchte gerne PDC- (Professional<br />

Darts Cooperation) Turniere spielen <strong>und</strong> in der<br />

Weltrangliste geführt werden. Das geht allerdings<br />

nur, wenn man international spielt. Anfang<br />

<strong>2023</strong> nahm er erstmals an der PDC Q-School in<br />

Kalkar an der holländischen Grenze teil. Dort<br />

können sich vor allem Newcomer <strong>und</strong> junge<br />

Spieler für eine PDC-Tour-Card qualifizieren.<br />

Allerdings ist die Teilnahme nicht ganz günstig,<br />

über 500 Euro legt man auf den Tisch um seine<br />

Pfeile Richtung Board zu pfeffern. „Ohne diese<br />

Tour-Card ist es irre schwierig, an PDC-Turnieren<br />

teilzunehmen“, weiß Nico. Aber nur mit der<br />

Teilnahme an offiziellen Turnieren kann man<br />

auf Preisgelder <strong>und</strong> damit auf die Aufnahme in<br />

die Weltrangliste spekulieren. Nico nahm ohne<br />

Erwartungen an dieser Sportveranstaltung teil<br />

Nico Joannidis hat noch große Pläne.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 20


<strong>und</strong> schied leider bereits in der Vorr<strong>und</strong>e <strong>aus</strong>. Dennoch, seine<br />

Platzierung als 167. von insgesamt (circa) 450 Teilnehmern,<br />

kann sich durch<strong>aus</strong> sehen lassen. „Mein Ziel war es, Erfahrung<br />

zu sammeln auf einer großen Bühne <strong>und</strong> wenigstens ein<br />

Spiel für mich zu entscheiden. Am Ende konnte ich sogar<br />

drei Spiele für mich verbuchen. Das war schon ein großer<br />

Erfolg. Und ich habe sehr nette Menschen kennengelernt“,<br />

erinnert sich Nico. Im Februar versuchte er es<br />

ein weiteres Mal, da fanden in Hildesheim die ersten<br />

PDC-Qualifikationsturniere für die anstehende<br />

European Tour statt. „Auch wenn ich mich nicht<br />

qualifiziere, kann ich Erfahrung sammeln.“<br />

Von heute auf morgen<br />

das Leben ändern<br />

Die Weltrangliste wird von der PDC geführt <strong>und</strong> orientiert<br />

sich an den eingespielten Preisgeldern in der UK-<br />

Währung Pf<strong>und</strong>. „Die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste<br />

Michael „Bullyboy“ Smith hat 2022 ca. 1,3 Millionen Pf<strong>und</strong><br />

eingespielt. Davon kann man schon ganz gut leben, finde ich“,<br />

schmunzelt Nico. Die besten 32 Spieler weltweit können von<br />

dieser Sportart leben <strong>und</strong> haben fast alle ihre Berufe für den<br />

Dart-Profis<br />

trainieren täglich<br />

mehrere St<strong>und</strong>en.<br />

Grafik: Panthermedia/Drawing_Story<br />

21 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Ein Hemd mit Kragen ist beim professionellen Dart Pflicht.<br />

Sport aufgegeben. „Die müssen jeden Tag st<strong>und</strong>enlang<br />

trainieren, das würde ich momentan mit meinem<br />

Vollzeit-Beruf gar nicht schaffen. Aber davon träumen<br />

tue ich schon, da könnte sich von heute auf morgen<br />

das gesamte Leben ändern.“ Interessant ist auch das<br />

Reglement bei offiziellen PDC-Turnieren. 30 bis 40<br />

Boards hängen nebeneinander <strong>und</strong> werden gleichzeitig<br />

bespielt. Alkohol ist auf der Bühne verboten, ebenso<br />

wie das Tragen von Jogginghosen <strong>und</strong> allzu lässiger<br />

Kleidung. Nur wer in einer schwarzen Stoffhose <strong>und</strong><br />

einem Hemd oder Trikot mit Kragen antritt, darf dann<br />

auch die Pfeile Richtung Board werfen. Insgesamt ist<br />

der Dartsport kein günstiges Unterfangen, <strong>und</strong> gerade<br />

die jungen Spieler sind auf Sponsoren angewiesen. „Ich<br />

bin total froh, das mein Fre<strong>und</strong> Stefan Kapsner mich<br />

unterstützt, aber ehrlich gesagt, bräuchte ich unbedingt<br />

einen zweiten bestenfalls sogar dritten, am liebsten<br />

lokalen Sponsor“, wünscht er sich. Die Teilnahmen an<br />

Turnieren, die Anreisen <strong>und</strong> die Unterbringungen gehen<br />

ins Geld.<br />

Nico, der Dartinator<br />

Jeder Spieler legt sich übrigens einen Künstlernamen<br />

zu. „Ich mag die Terminator-Filme mit Arnold Schwarzenegger<br />

<strong>und</strong> habe mir den Namen Dartinator gegeben,<br />

der sich mittlerweile sogar etabliert hat.“ Passend<br />

dazu trägt er ein Shirt mit einem Roboter <strong>und</strong> seinem<br />

Shownamen darauf. Eines seiner Vorbilder ist der<br />

WM-Teilnehmer Gabriel „The German Giant“ Clemens,<br />

der es sogar bei der vergangenen WM im Londoner<br />

Alexander Palace ins Halbfinale schaffte. „Ich mag es,<br />

wenn Sportler bescheiden sind <strong>und</strong> auf <strong>dem</strong> Boden<br />

bleiben“, erklärt Nico. Wenn es mit einer Teilnahme an<br />

einem PDC-Turnier nicht klappt, sieht sich Nico als<br />

Zuschauer in der Menge. „Seit ich ein Kind bin, habe<br />

ich mir Dartveranstaltungen im Fernsehen angesehen,<br />

das fasziniert mich einfach total. Live vor Ort macht es<br />

natürlich noch viel mehr Spaß.“ Er kann sich auch vorstellen,<br />

in der Nachwuchsarbeit zu helfen <strong>und</strong> Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen im Landkreis den Sport beizubringen.<br />

„Es ist einfach ein toller Sport, bei <strong>dem</strong> man tatsächlich<br />

Kondition <strong>und</strong> Ausdauer benötigt <strong>und</strong> sich extrem konzentrieren<br />

<strong>und</strong> fokussieren muss, <strong>und</strong> rechnen sollte<br />

man natürlich auch können.“<br />

Wenn Nico nicht vor der Dartscheibe steht, spielt er<br />

gerne Tischtennis, trainiert im Fitnessstudio, oder geht<br />

in die Natur. Er spielt parallel für den TV Miesbach im<br />

Tischtennis Punktspiele. „Das macht mir auch seit ich<br />

klein bin sehr viel Spaß, aber da habe ich mich nicht so<br />

entwickelt <strong>und</strong> so schnelle Fortschritte gemacht wie<br />

im Dartsport“, so Nico. Wer für ein Sponsoring mit ihm<br />

Kontakt aufnehmen möchte, kann sich gerne melden<br />

unter joannidis@gmx.net. |<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 22


Dartsport<br />

Bei den Dartpfeilen <strong>und</strong> bei den Dartboards unterscheiden<br />

sich Soft- <strong>und</strong> Steeldart voneinander. Beim Steel-<br />

Dart besteht die Spitze (Tip) <strong>aus</strong> Metall. Soft-Dartspitzen<br />

bestehen dagegen <strong>aus</strong> Kunststoff. Steel Dartboards werden<br />

auch als Bristle Boards bezeichnet. Das liegt daran,<br />

dass die Boards <strong>aus</strong> Naturfasern (Sisal) bestehen.<br />

E-Dartboards werden <strong>aus</strong> Kunststoff hergestellt <strong>und</strong><br />

haben eine Elektronik inklusive. Bei Bedarf können verschiedene<br />

Spitzen auf den Barrel geschraubt werden.<br />

Grafik: Panthermedia/Seamartini<br />

Der Dartsport entstand wahrscheinlich zwischen 1860<br />

<strong>und</strong> 1898. In dieser Zeit ließ ein Amerikaner die ersten für<br />

Darts entwickelten Papier-Flights (Flügel am Ende des<br />

Schaftes zur Stabilisierung des Flugverhaltens) patentieren.<br />

Die ersten sportlichen Wettbewerbe fanden Anfang<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts in Großbritannien statt. Seither gilt<br />

Großbritannien als die Hochburg des Dartsports. Das Reglement<br />

sieht vor, dass die Spieler mit 501 Punkten starten<br />

<strong>und</strong> mit je<strong>dem</strong> Wurf die erspielten Punkte abgezogen<br />

werden, bis der Spieler im besten Fall bei null Punkten<br />

landet. Der ursprüngliche Kneipensport entwickelte sich<br />

in den vergangenen Jahren zu einer erst zu nehmenden<br />

Sportart, von der sogar die Top 32 Spieler leben können.<br />

UNSERE BEGEISTERUNG<br />

FÜR LEDER IST KEINE<br />

MODEERSCHEINUNG,<br />

SONDERN LEIDENSCHAFT<br />

UNSER HANDWERK ÜBERZEUGT SEIT 1893.<br />

Dorfstraße 9/83627 Osterwarngau /08024 90 35 0/marstaller1893.de<br />

Montag bis Donnerstag 08.00 bis 17.00 Uhr, Freitag 08.00 bis 12.00 Uhr<br />

Freitagnachmittag <strong>und</strong> Samstag: nach Vereinbarung<br />

23 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


A so a<br />

bunter<br />

H<strong>und</strong>…<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 24


Ein Name, ein Gesicht, eine Menge <strong>Geschichten</strong> – es gibt eigentlich in je<strong>dem</strong> Ort<br />

einen sogenannten „bunten H<strong>und</strong>“. Eine Person, die gefühlt jeder kennt, <strong>und</strong> mit der so<br />

mancher seine ganz eigenen Erinnerungen verbindet. Wir vom <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> porträtieren<br />

in unserem Magazin diese interessanten Menschen <strong>und</strong> ihre Erlebnisse <strong>aus</strong> der Region.<br />

Dieses Mal im Fokus: Der Hobbyhistoriker <strong>und</strong> Heimatsammler Thomas Landerer,<br />

dessen zweites Wohnzimmer die Archive der Region sind.<br />

Text: Selina Benda | Fotos: Andreas Leder<br />

Der Hüter<br />

der alten Zeiten<br />

Fünf Fragen an Thomas Landerer<br />

25 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Seine Schätze bewahrt<br />

Thomas Landerer in<br />

unzähligen Alben auf.<br />

Wäre Thomas Landerer nicht Postbeamter geworden,<br />

hätte er seine Erfüllung auch in einem<br />

anderen Metier gef<strong>und</strong>en: „Archivar, oder<br />

noch besser Entrümpler – mei, da wäre ich im Paradies<br />

gewesen“, lacht der 62-Jährige. Aber auch als Hobbyhistoriker<br />

investiert der gebürtige Weyarner unzählige<br />

St<strong>und</strong>en in das Sammeln von historischen Ansichtskarten,<br />

Bildern, Briefen <strong>und</strong> anderen Dokumenten <strong>aus</strong> den<br />

Jahren 1880 bis 1950. R<strong>und</strong> 3000 Dokumente <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />

gesamten Landkreis Miesbach zählt er mittlerweile zu<br />

seinem Besitz. Fein säuberlich sind die Lithographien,<br />

handkolorierten Karten <strong>und</strong> Zeitungs<strong>aus</strong>schnitte in unzähligen<br />

Alben platziert. In speziellen Folien, damit sie<br />

nicht schwitzen oder vergilben. Fragt man den H<strong>aus</strong>hamer<br />

nach einem Ereignis, holt er sofort das richtige<br />

Album hervor, schlägt die entsprechende Seite darin auf<br />

<strong>und</strong> erklärt, wer oder was auf <strong>dem</strong> Bild zu sehen ist <strong>und</strong><br />

welche Geschichte dahintersteckt. „Ich könnte auch als<br />

Historiker arbeiten, so viel Wissen habe ich mir mit der<br />

Zeit schon angeeignet“, scherzt er.<br />

Kennen Sie auch eine „wuide Hehna“<br />

oder einen ganz besonderen Menschen<br />

in Ihrem Ort? Dann schreiben Sie uns an<br />

miesbach@merkurtz.media<br />

Damit Altes nicht in<br />

Vergessenheit gerät<br />

Aufgewachsen in Esterndorf direkt neben der Leitzach,<br />

zieht es den Weyarner auch nach 26 Jahren in seiner<br />

Wahlheimat H<strong>aus</strong>ham noch zurück an seinen Geburtsort.<br />

Da verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass vor allem die Ansichtskarten<br />

<strong>aus</strong> der Gemeinde Weyarn den größten Teil<br />

seiner Sammlung <strong>aus</strong>machen. Sein erstes, aber auch<br />

sein zweites Buch „Das Weyarner Land in alten Ansichten“<br />

zeigen Gebäude, Menschen <strong>und</strong> Ereignisse, die<br />

schon längst in Vergessenheit geraten sind. Wie etwa ein<br />

Turnfest auf <strong>dem</strong> Taubenberg im Jahr 1923, zu <strong>dem</strong> 600<br />

Sportler kamen <strong>und</strong> an die 10.000 Zuschauer die Wettkämpfe<br />

verfolgten. Oder der Ort Unterthalham, der aufgr<strong>und</strong><br />

der Wasserschutzzone entvölkert <strong>und</strong> bis auf das<br />

letzte noch stehende Anwesen „Herrenmühle“ komplett<br />

entfernt wurde. „Die Bücher mache ich nicht für mich,<br />

sondern für die Nachwelt. So was muss man festhalten<br />

<strong>und</strong> das Alte somit erhalten, denn sonst geht das ganze<br />

Wissen irgendwann verloren“, sagt der Hobbyhistoriker.<br />

Mittlerweile fotografiert er selbst alte Gebäude, wohin<br />

er auch kommt. „Wenn die dann abgerissen werden, da<br />

blutet mir das Herz.“ Doch wie kommt man überhaupt<br />

zu so einem ungewöhnlichen Hobby? Wir haben bei<br />

Thomas Landerer mal nachgefragt. |<br />

Das Buch „Das Weyarner Land<br />

in alten Ansichten“ ist im<br />

Klostercafé Weyarn <strong>und</strong> im<br />

Alten Wirt Weyarn erhältlich.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 26


Fünf Fragen an<br />

Thomas Landerer<br />

Wie sind Sie zum<br />

Sammeln gekommen?<br />

Als ich vor 20 Jahren nach einem<br />

schweren Unfall nur noch zuh<strong>aus</strong>e rumgehockt bin, hat<br />

mich ein Fre<strong>und</strong>, der selbst sammelt, mal auf eine Briefmarken<strong>aus</strong>stellung<br />

in München mitgenommen. Da habe<br />

ich Ansichtskarten <strong>aus</strong> Weyarn <strong>und</strong> Miesbach gesehen<br />

<strong>und</strong> erkannt, wie sich dort alles verändert hat mit der<br />

Zeit. Das hat mein Interesse geweckt, <strong>und</strong> so bin ich zum<br />

Sammeln gekommen.<br />

Was fasziniert Sie so daran?<br />

Alles verändert sich, viele alte Dinge gehen verloren.<br />

Mich interessieren vor allem auch immer die <strong>Geschichten</strong><br />

hinter den Bildern. Ich habe mal eineinhalb Jahre<br />

nach einem alten Hof auf einer Ansichtskarte gesucht,<br />

bis ich ihn endlich in Alth<strong>aus</strong>ham gef<strong>und</strong>en hatte. So<br />

etwas lässt mich dann einfach nicht los. Eine Karte zum<br />

Beispiel treibt mich seit mittlerweile fünf Jahren um –<br />

was mich die schon Nerven <strong>und</strong> Benzin gekostet hat.<br />

Aber jedes Bild braucht einen Namen, eine Geschichte,<br />

<strong>und</strong> irgendwann komme ich schon drauf. Immer wenn<br />

ich so etwas her<strong>aus</strong>finde, ist das mein Erfolgserlebnis.<br />

Ist das eigentlich ein teures Hobby?<br />

Also die teuerste Ansichtskarte, die ich mir mal gekauft<br />

habe, hat 200 Euro gekostet. Die zeigt den Bau der<br />

Mangfallbrücke, <strong>und</strong> da weiß ich, dass es die nur sehr<br />

selten gibt. Ich habe bisher schon ein kleines Vermögen<br />

für die Sammlung <strong>aus</strong>gegeben, so ehrlich muss man<br />

sein. Aber mehr als 300 Euro würde ich nie investieren.<br />

Auf einer Börse habe ich mal miterlebt, wie einer 800<br />

Euro für eine Karte gezahlt hat, das ist dann schon<br />

übertrieben.<br />

Welches sind Ihre Lieblingsstücke in der Sammlung?<br />

Als ehemaliger Postbeamter ist meine Lieblingskarte<br />

die von den Miesbacher Postboten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Jahr 1904,<br />

das ist etwas ganz Besonderes. Natürlich sind vor<br />

allem die Dokumente <strong>und</strong> Karten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Weyarner<br />

Bereich meine Leidenschaft. Aber auch Feldbriefe <strong>aus</strong><br />

der Kriegszeit in alter Schrift oder ein Foto von einem<br />

Zeppelin, der 1928 über Weyarn geschwebt ist – so einzigartige<br />

Stücke eben, die es nur sehr selten gibt.<br />

Hören Sie irgendwann mal mit <strong>dem</strong> Sammeln auf?<br />

(Ganz entsetzt:) Nein, niemals. Zwar schimpft mich<br />

meine Frau schon manchmal, weil der Platz schön langsam<br />

rar wird mit den ganzen Alben. Aber ich habe den<br />

Ansichtskarten- <strong>und</strong> Fotovirus. Wenn man den hat, kann<br />

man einfach nicht anders. Ich könnte schon das nächste<br />

Buch anfangen, genug Material habe ich ja. Die positiven<br />

Rückmeldungen, die ich bekomme - das ist der Wahnsinn.<br />

Ich habe unzählige Tage in diese Bücher investiert,<br />

sie im Eigenverlag her<strong>aus</strong>gebracht <strong>und</strong> von Hand binden<br />

lassen. Das mache ich nicht, um den großen Reibach zu<br />

machen. Das ist mein Hobby, <strong>und</strong> da hängt mein Herz<br />

dran – <strong>und</strong> das wird auch immer so bleiben.<br />

Neue Produkte<br />

der Firma Sunflex<br />

für die bevorstehende<br />

Outdoor-Saison<br />

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27 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Der<br />

schönste Tag<br />

im Leben<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 28


Wenn zwei sich „trauen“,<br />

dann liegt Liebe in der Luft!<br />

Damit die Hochzeit wirklich zum<br />

schönsten Tag im Leben wird, geben<br />

Ihnen die Experten mit diesem Special<br />

eine kleine Planungshilfe an die Hand.<br />

Text: Susanne Mayr-Flach | Fotos: Andreas Leder<br />

29 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Und sie heirateten <strong>und</strong> lebten glücklich bis an ihr<br />

Lebensende! – So wie im Märchen die Geschichte<br />

endet, so beginnt doch genau mit diesem<br />

einen Tag im echten Leben die Zukunft eines Paares.<br />

Denn endlich sind sie vor Gott <strong>und</strong> ihrer Familie verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> offiziell ein Ehepaar. Als schönster Tag des<br />

Lebens bezeichnet, ist die Hochzeit an sich schon ein<br />

großes Highlight, aber bevor der Tag aller Tage endlich<br />

da ist, steht erst einmal viel Planung <strong>und</strong> Organisation<br />

an. Und die sollte gut durchdacht sein, denn gut geplant<br />

ist halb gewonnen. Wenn man perfekt vorbereitet ist,<br />

ist auch die Hochzeit an sich genau das, was sie sein<br />

soll: Romantisch <strong>und</strong> ein Fest der Liebe mit Familie <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>en, an das man sich lange <strong>und</strong> gerne erinnert.<br />

Aber natürlich ist das Ganze auch immer eine Frage des<br />

Budgets, „denn Hochzeiten sind alles, nur nicht günstig“,<br />

weiß Jessica Peter, Organisatorin der Hochzeitsmesse<br />

Mia Zwoa. Aber auch hier gibt es viele Lösungen<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten für jeden Geldbeutel. Das Wichtigste<br />

an jeder Hochzeit ist, dass Braut <strong>und</strong> Bräutigam das Fest<br />

in vollen Zügen genießen, denn es ist so schnell vorbei.<br />

Die fünf wichtigsten Dinge<br />

für eine gelungene Hochzeit<br />

Passende Location<br />

Gutes Essen<br />

Stimmungsvolle Musik<br />

Ein entspanntes Brautpaar<br />

Ein guter Fotograf<br />

Endlich vereint – mit <strong>dem</strong> Ja-Wort<br />

beginnt die gemeinsame Zukunft als Ehepaar.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 30


Von Anfang an wichtig:<br />

Timing <strong>und</strong> Budget<br />

Nach <strong>dem</strong> Antrag sollte man tatsächlich gleich mit der<br />

Planung eines Datums loslegen, wie auch Event-Managerin<br />

Anna Schober weiß: „Es ist immer gut, schon bald<br />

ein Save the Date loszuschicken, denn viele der Gäste<br />

müssen meist Anfang des Jahres ihre Jahresurlaubsplanung<br />

im Job abgeben.“ Parallel zur Datumssuche<br />

sollte man sich auch gleich um eine Location kümmern,<br />

denn die sind hier im w<strong>und</strong>erschönen <strong>Oberland</strong> schnell<br />

<strong>aus</strong>gebucht. Wichtig ist es auch, sich vor der Planung<br />

ein genaues Budget zu setzen, um gut <strong>und</strong> realistisch<br />

kalkulieren zu können. „12 - 10 Monate vor der Hochzeit<br />

sollte man einen vorläufigen Kostenplan <strong>und</strong> auch eine<br />

Gästeliste erstellen“, erklärt Floristin <strong>und</strong> Hochzeitsplanerin<br />

Andrea Bauer. Empfehlenswert ist dabei eine<br />

A- <strong>und</strong> B-Liste zu machen. A-Gäste sollen auf jeden Fall<br />

dabei sein, B-Gäste können zum Beispiel Nachrücker<br />

bei Absagen anderer Gäste sein. Das ist auch gar nicht<br />

verwerflich, denn schließlich kostet jeder Gast. Wenn<br />

feststeht, wie viel Budget zur Verfügung steht, kann man<br />

auch die Anzahl der Gäste leichter planen. Auch Dienstleister<br />

wie Fotograf, DJ, Band <strong>und</strong> Hochzeitsplaner sollten<br />

jetzt organsiert sowie Trauzeugen, Brautjungfern<br />

<strong>und</strong> Blumenmädchen <strong>aus</strong>gewählt werden.<br />

Ca. 8 Monate vor der Hochzeit sollte auch der Ablauf<br />

feststehen sowie wichtige Dokumente für Standesamt<br />

<strong>und</strong> Kirche gesammelt <strong>und</strong> das Brautkleid <strong>aus</strong>gesucht<br />

werden. Spätestens ein halbes Jahr vor der Trauung<br />

werden die Anmeldung bei Standesamt<br />

<strong>und</strong> Kirche fällig, auch steht jetzt ein Tanzkurs<br />

an, <strong>und</strong> die Ringe werden bestellt.<br />

Bei Planung <strong>und</strong> Budget ist es wichtig, dass das Paar sich einig ist.<br />

Hochzeit auf bayerisch<br />

Ob Schalk, Mieder<br />

oder Dirndlgwand –<br />

größte Stoff- <strong>und</strong><br />

Knopf<strong>aus</strong>wahl<br />

im <strong>Oberland</strong>!<br />

Miesbach<br />

Haidmühlstraße 8<br />

Tel. 08025/1619<br />

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31 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Wir heiraten:<br />

Save the Date<br />

<strong>und</strong> Einladungen<br />

Kleine Details können oft selbst gemacht werden.<br />

Über die Experten<br />

Anna Schober (www.annaschober.de) plant<br />

Hochzeiten, Events <strong>und</strong> Partys bereits seit vielen<br />

Jahren mit Leidenschaft <strong>und</strong> viel Liebe zum Detail.<br />

Jessica Peter (l.) <strong>und</strong> Andrea Bauer (www.mia-zwoa.de)<br />

organisieren Hochzeiten sowie die<br />

Hochzeitsmesse „Mia Zwoa“ <strong>und</strong><br />

betreiben den gleichnamigen Blog,<br />

bei <strong>dem</strong> Paare ihre <strong>Geschichten</strong><br />

des schönsten Tages erzählen können.<br />

Ob auf edlem handgeschöpftem Papier, über den Onlineanbieter<br />

oder auf <strong>dem</strong> heimischen Drucker erstellt,<br />

Einladungen <strong>und</strong> Save the Dates gibt es für jeden Geschmack<br />

<strong>und</strong> jedes Budget. Das Wichtigste ist, dass sich<br />

das Brautpaar in der Einladung wiederfindet. Gibt es<br />

schon ein Motto für den großen Tag, kann sich das auch<br />

schon im Save the Date wiederfinden. Die wichtigsten<br />

Inhaltspunkte für die Einladung sind: Datum, Uhrzeit,<br />

genauer Ort oder Wegbeschreibung <strong>und</strong> Kontaktdaten<br />

für die Möglichkeit, unkompliziert zu antworten. Auch<br />

besondere Essenswünsche, Hotelempfehlungen <strong>und</strong> der<br />

Dresscode sollten unbedingt auf der Einladung stehen.<br />

Da viele Paare lange in einem gemeinsamen H<strong>aus</strong>halt<br />

wohnen <strong>und</strong> keinen klassischen Geschenketisch mehr<br />

haben, dürfen auch Wünsche auf der Einladung<br />

geäußert werden. Meist ist das Geld,<br />

aber es ist immer schöner, wenn man es<br />

sich für einen bestimmten Zweck, z.B. die<br />

Hochzeitsreise, wünscht.<br />

Ob Standesamt oder freie Trauung, Paare müssen einige Formalitäten erfüllen.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 32


Saal oder Zelt –<br />

Wahl der Location<br />

Bootsh<strong>aus</strong>, Almhütte, Saal – je nach Anzahl der Gäste<br />

<strong>und</strong> Geschmack gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten<br />

für Hochzeitslocations. „Am einfachsten ist<br />

es immer, eine bewirtete Location zu buchen“, so Anna<br />

Schober, „wenn es heißt, wir wollen nichts Aufwändiges,<br />

sondern am liebsten auf einer grünen Wiese heiraten,<br />

ist das mit extrem viel Organisationsaufwand <strong>und</strong> Kosten<br />

verb<strong>und</strong>en.“ Denn dann kostet jeder Stuhl <strong>und</strong> jeder<br />

Teller bei einer Dekovermietung extra. Und außer<strong>dem</strong><br />

gibt es hier im <strong>Oberland</strong> viele Restaurants oder Gasthöfe,<br />

die große Räumlichkeiten oder Säle vermieten.<br />

„Unbedingt auch vorher checken, ob nicht noch eine<br />

Extra-Locationmiete on top kommt“, weiß Anna Schober,<br />

„oder ob zum Beispiel für eine mitgebrachte Torte<br />

ein Tellergeld verlangt wird.“<br />

Hilfreiche Ratgeber<br />

In „Trick 17 Kompakt Hochzeit“<br />

vom Topp Verlag, 14,– €,<br />

gibt es 111 geniale Lifehacks für<br />

den schönsten Tag Deines Lebens<br />

„Pink Brides’s Handbuch<br />

für unsere perfekte Hochzeit“<br />

von GU, 24,99 €, gibt viele Planungshilfen<br />

<strong>und</strong> praktische Tabellen.<br />

Perfekt für Selbermacher:<br />

„Hochzeit! Kreativideen von<br />

der Karte bis zur Deko“<br />

GU Verlag, 16,99 €<br />

„Unsere Traum Hochzeit“<br />

vom Topp Verlag, 25,00 €,<br />

ist ein umfassender Begleiter<br />

für die individuelle Hochzeitsplanung.<br />

Symbolische Verbindung –<br />

Die Ringe<br />

Nimm diesen Ring als Zeichen meiner Liebe… Schon<br />

seit Jahrh<strong>und</strong>erten gibt es das Symbol des Eherings.<br />

Anfänglich übergab der Ehemann der Ehefrau seinen<br />

eigenen Siegel- oder Wappenring, um zu zeigen, dass<br />

sie jetzt zu seiner Familie gehört. Seit ca. 1000 nach<br />

Christus wurde der Ring dann zum christlichen Symbol<br />

für Liebe, Unendlichkeit <strong>und</strong> Ehe erklärt <strong>und</strong> erhielt<br />

somit einen sehr wichtigen Stellenwert. „ An den Ringen<br />

sollte man meiner Meinung nach nicht sparen“, so Jessica<br />

Peter von Mia Zwoa, „denn die trägt man schließlich<br />

ein Leben lang.“ Die meisten Eheringe werden <strong>aus</strong> Gold<br />

oder Platin gefertigt, aber auch Silber ist immer mehr<br />

im Kommen. Einige Juweliere bieten auch Kurse zum<br />

Selberschmieden an. Verloren gehen sollte das gute<br />

Stück übrigens nie, denn das soll Unglück bringen,<br />

gen<strong>aus</strong>o wie das Tragen eines fremden Eherings.<br />

33 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Modern oder traditionell –<br />

Das Kleid<br />

Kleine Glücksbringer<br />

Viele Hochzeitsbräuche sollen <strong>dem</strong> Brautpaar Glück<br />

<strong>und</strong> eine lange gemeinsame Zukunft bringen. Dazu gehören<br />

zum Beispiel, dass der Bräutigam die Braut über<br />

die Schwelle trägt, ihr Kleid vor der Hochzeit nicht<br />

sehen darf <strong>und</strong> das gemeinsame Anschneiden der Torte<br />

sowie der traditionelle Hochzeitswalzer. Auch gibt<br />

es einen alten Brauch, der besagt, die Braut braucht:<br />

„Something old, something new, something borrowed,<br />

something blue. Also etwas Altes, etwas Neues, etwas<br />

Geliehenes <strong>und</strong> etwas Blaues. Schön ist, wenn zum<br />

Beispiel die Brautjungfer oder die Mutter der Braut<br />

eine alte Kette mit einem neuen blauen Anhänger leiht.<br />

So hat man alles in einem. Oft wird auch ein blaues<br />

Strumpfband getragen.<br />

Auch wenn sich das vielleicht übertrieben anhört, das<br />

Hochzeitskleid sollte am Besten so früh wie möglich<br />

bestellt werden, wie auch Anna Schober weiß: „Hier<br />

können die Lieferzeiten stark variieren, <strong>und</strong> wenn man<br />

eine bestimmte Marke möchte, werden die Kleider<br />

häufig im Ausland bestellt.“ Damit es hier keine bösen<br />

Überraschungen gibt, lieber rechtzeitig shoppen gehen.<br />

„Das gehört auch schon zu den schönen Erlebnissen<br />

einer Hochzeit“, so Schober weiter, „gemeinsam mit<br />

Trauzeugin, bester Fre<strong>und</strong>in, Schwester oder Mutter<br />

ist das Aussuchen beim ein oder anderen Gläschen<br />

Prosecco oft sehr emotional.“ Und auch wer zur maßgeschneiderten<br />

Tracht tendiert, sollte frühzeitig eine<br />

Schneiderin optionieren, denn gerade in den Frühlings<strong>und</strong><br />

Sommermonaten herrscht Hochsaison. Wer etwas<br />

praktischer oder kostengünstiger denkt, für den hat<br />

Jessica Peter einen nachhaltigen Tipp: „Immer mehr<br />

Bräute gehen zu Secondhand über. Vor allem in den<br />

Großstädten gibt es mittlerweile eigene Läden, in denen<br />

man ein gebrauchtes Kleid kaufen oder das eigene<br />

Brautkleid nach der Hochzeit verkaufen kann.“ Und<br />

auch beim Kleid gibt es Bräuche, die Unglück bringen<br />

sollen: So sollte der Bräutigam das Kleid vor der Hochzeit<br />

nicht sehen <strong>und</strong> „an der Hochzeit darf niemand<br />

anderes weiß tragen“, ergänzt Jessica Peter.<br />

Nach der Hochzeit geht es gemeinsam in die Zukunft.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 34


Foto: Panthermedia/Sobolevskyi<br />

Tracht oder Traum in Weiß – die Auswahl des Kleides ist eine große<br />

Sache für Bräute.<br />

Absolut im Trend:<br />

Motto-Hochzeiten<br />

Alles in Cremetönen, Boho-Look oder vielleicht sogar<br />

im Retro-Style? Motto-Hochzeiten liegen total im<br />

Trend. „Es ist immer toll, wenn sich ein roter Faden<br />

durch die Hochzeit zieht“, weiß Anna Schober, „aber<br />

man sollte nicht nur deshalb ein Motto wählen, weil es<br />

Trend ist.“ Absolut im Kommen sind Boho-Hochzeiten,<br />

also im verspielten <strong>und</strong> unkomplizierten Hippie-Look,<br />

wie auch Andrea Bauer weiß: „Boho kommt immer<br />

mehr bei uns durch“, aber auch sie regt an, dass man<br />

sich nicht verbiegen sollte. „Oft darf es auch nur ein<br />

Hauch davon sein. Ein wenig Pampasgras, etwas Protea<br />

oder Getrocknetes liegt immer mehr im Trend!“ Ihre<br />

Partnerin Jessica ergänzt: „Vintage hält sich seit Jahren,<br />

angefangen vom Kleid bis hin zur Deko.“<br />

35 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Köstliche Tradition –<br />

Die Hochzeitstorte<br />

Einstöckig, in Herzform oder „Naked“ – sogar die Kuchen<br />

am Hochzeitstag unterliegen gewissen Trends. War<br />

früher eine mehrstöckige Torte edel mit Fondant verkleidet<br />

ein Muss, gehen heute immer mehr Paare dazu<br />

über, große Obstkuchen in Herzform zu bestellen oder<br />

sogar viele kleine Kuchen zu arrangieren. <strong>2023</strong> besonders<br />

angesagt sind Floating Cakes, bei denen die oberste<br />

Etage so <strong>aus</strong>sieht, als würde sie schweben, Naked Cakes,<br />

die nicht eingedeckt, sondern nur dezent verziert sind,<br />

<strong>und</strong> bunte Torten in Knallfarben. Ein Highlight jeder<br />

Hochzeit ist definitiv das Anschneiden der Hochzeitstorte.<br />

Denn schließlich will jeder sehen, wer die Hand<br />

oben hat. Besonders schön ist dieser Programmpunkt<br />

am Nachmittag, auch wenn viele Paare die Torte als<br />

Dessertersatz nehmen. Da aber das Hochzeitsmenü<br />

oft sehr reichhaltig ist, passt als Dessert besser etwas<br />

Frisches, mit Obst oder einer leichten Creme. Sind<br />

viele ältere Gäste anwesend, sollte dieser Programmpunkt<br />

auf jeden Fall am Nachmittag stattfinden – er ist<br />

besonders für Großmütter <strong>und</strong> Tanten wichtig. Schöner<br />

Brauch: Das Brautpaar friert sich ein Stück Torte ein<br />

<strong>und</strong> genießt sie am ersten Hochzeitstag gemeinsam. Wer<br />

keine große Torte möchte, für den bietet es sich an, eine<br />

Dessert-Etagere zu arrangieren, die nur oben einen<br />

kleinen Kuchen hat, der symbolisch angeschnitten wird.<br />

Sorgt für Stimmung –<br />

Die Musik<br />

Viele Bräuche,<br />

wie das Anschneiden<br />

der Hochzeitstorte,<br />

sollen <strong>dem</strong> Brautpaar Glück bringen.<br />

Foto: Panthermedia/DenKostiukBO<br />

DJ oder Band, das ist hier die Frage. „Das ist absolut<br />

Geschmackssache“, weiß Jessica Peter, ich persönlich<br />

finde eine Kombination von DJ <strong>und</strong> Saxophonist toll.“<br />

Auch Anna Schober ist sich sicher, dass der Punkt Musik<br />

ganz individuell ist. „Eine Band kann tolle Stimmung<br />

machen, funktioniert aber oft nicht alleine. Ideal ist<br />

etwas Dinnermusik von einem DJ zum Essen, danach<br />

eine tolle Party mit Band <strong>und</strong> dann wieder ein Ausklang<br />

mit DJ.“ Was viele Paare vergessen ist, dass auch meist<br />

in der Kirche musikalische Untermalung gewünscht ist.<br />

Das kann gerne mit <strong>dem</strong> Abendentertainment kombiniert<br />

werden. Besonders wichtig ist natürlich auch der<br />

Brauttanz. Hier empfiehlt es sich, dass das Brautpaar<br />

zumindest für diesen einen Tanz einen Kurs<br />

besucht, sonst könnte es schnell peinlich<br />

werden. Schön ist, wenn das Paar nach <strong>dem</strong><br />

Tanz Familienmitglieder auffordert <strong>und</strong> so<br />

die Party in Schwung bringt.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 36


Planung ist alles –<br />

Ablauf <strong>und</strong><br />

Organisation<br />

Keine Hochzeit muss minutiös durchgeplant werden,<br />

aber ein grober Ablauf hilft enorm. Da meist die Zeiten<br />

für das Essen von der Location vorgegeben werden,<br />

kann man sich daran schon mal orientieren. Natürlich<br />

kann es immer zu Verschiebungen oder Ausfällen von<br />

einzelnen Programmpunkten kommen, aber dann wird<br />

einfach improvisiert. Hat das Brautpaar einen Zeitplan<br />

vorgesehen, ist es vor allem wichtig, dass Überraschungen,<br />

die zum Beispiel von der Familie oder Fre<strong>und</strong>en<br />

geplant werden, zumindest mit den Trauzeugen<br />

abgestimmt werden. „Bitte keine ellenlangen Diashows<br />

mit Kinderfotos“, erklärt Anna Schober, „viel schöner ist<br />

eine gute Rede.“ Auch Jessica Peter findet, dass Überraschungen<br />

nicht zu lange dauern dürfen <strong>und</strong> rät: „Ich<br />

finde es toll, wenn sich die Gäste einbringen wollen.<br />

Wenn es Spiele sind, dann sollten sie kurz sein <strong>und</strong> alle<br />

Gäste mit einbeziehen. Besonders ansprechend ist es<br />

auch, wenn sich die Gäste um ein schönes Fotobuch<br />

kümmern.“ Auf der Feier selbst sind Orientierungshilfen<br />

wie ein kleiner Ablaufplan, eine Sitzordnung oder<br />

aufgestellte Wegweiser für die Gäste immer praktisch.<br />

„Es ist super, wenn man jemanden hat, der die Gäste<br />

an die Hand nimmt <strong>und</strong> ihnen zeigt, wo es hingeht,<br />

oder sie zusammenholt, wenn es weitergeht“, so Anna<br />

Schober.<br />

Fraunhoferstraße 1|Miesbach|Telefon 08025/2738<br />

37 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Gute Hochzeitsfotos sind die wichtigsten Erinnerungen.<br />

Liebe geht<br />

durch den Magen –<br />

Das Essen<br />

Auch wenn es viele Gäste nicht zugeben wollen, das<br />

Essen spielt bei einer Hochzeit eine sehr große Rolle.<br />

Vor allem, wenn das Essen schlecht war, kann die<br />

ganze Hochzeit darunter leiden. Besonders beliebt sind<br />

3-Gänge-Menüs mit Suppe, Hauptgang <strong>und</strong> Dessert.<br />

Beim Hauptgang werden meist eine Fleisch-, eine<br />

Fisch- <strong>und</strong> eine vegetarische Variante geboten. Gerne<br />

kann man die Auswahl schon mit der Einladung abfragen.<br />

Auch Buffets werden immer beliebter, hier ist es<br />

aber einfacher, wenn nicht jeder Gang in dieser Form<br />

geboten wird, sondern zum Beispiel nur Vorspeise oder<br />

Dessert. Dauert eine Hochzeit sehr lange, empfiehlt es<br />

sich auch, einen Mitternachtssnack<br />

in Form von herzhafter<br />

Currywurst, Chili con Carne<br />

oder Gulaschsuppe anzubieten.<br />

Auch zum Sektempfang<br />

werden kleine Häppchen sehr<br />

gerne genommen.<br />

Es ist schön, wenn sich der Geschmack des Brautpaars auch bei der Deko zeigt.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 38


Bleibende Erinnerungen –<br />

Die Fotos<br />

Grafiken: Panthermedia/mubaister@gmail.com, nikiteev, Khalaziy<br />

„Man darf gerne je<strong>dem</strong> <strong>aus</strong> Familie oder Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

kleine Aufgaben übertragen, aber das Fotografieren gehört<br />

in Profihände“, weiß Anna Schober. Denn das sind<br />

die wichtigsten Erinnerungen, wie sie erklärt: „Die Fotos<br />

<strong>und</strong> Videos vom großen Tag möchte man sich noch Jahre<br />

später gerne ansehen. Wenn die nicht gut sind, Gäste<br />

vergessen wurden oder im schlimmsten Fall ab einem<br />

bestimmten Zeitpunkt gar keine Fotos mehr gemacht<br />

wurden, dann kann man das nicht mehr nachholen.“ Auf<br />

vielen Hochzeiten liegen Fotoboxen im Trend, bei denen<br />

die Gäste selbst von sich Schnappschüsse machen lassen<br />

können. Das sind nicht nur schöne Erinnerungen,<br />

sondern das Fotografieren lockert auch die Gäste etwas<br />

auf, weil sie quasi eine<br />

Aufgabe haben. Besonders<br />

lustig wird es, wenn man<br />

Fun-Equipment wie Hüte,<br />

Brillen oder Sprechblasen<br />

<strong>aus</strong> Papier bereithält.<br />

Auch große Bilderrahmen<br />

eignen sich super.<br />

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39 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Helfende Hände –<br />

Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

Dass Brautjungfern <strong>und</strong> Trauzeugen bei der Hochzeit<br />

eingespannt werden, ist selbstverständlich, doch sollten<br />

nicht zu viele Gäste involviert sein, wie auch Hochzeitsplanerin<br />

Anna Schober rät: „Wenn es im Vorfeld darum<br />

geht, Dekorationen zu basteln oder kleinere Aufgaben<br />

am Hochzeitstag zu übernehmen, darf man gerne die<br />

engere Verwandtschaft oder Fre<strong>und</strong>e mit einbinden.“<br />

Das gibt den Gästen auch das Gefühl, stärker dazuzugehören<br />

<strong>und</strong> das Vertrauen des Brautpaares zu genießen.<br />

Aber ganz nach <strong>dem</strong> Motto, zu viele Köche verderben<br />

den Brei, sollte man nicht unzählige Helfer engagieren,<br />

das könnte schnell eine Eigendynamik annehmen.<br />

Aufgaben, die man gerne weitergeben darf, sind die<br />

Dekoration der Kirche, das Lesen von Fürbitten oder<br />

Texten, das Verteilen der Programme, die Organisation<br />

der Fotobox oder die Betreuung einzelner Gäste, die<br />

nicht viele kennen. |<br />

Auch bei der Hochzeit selbst gilt: Gemeinsam entscheiden.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 40


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41 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Frühlings-<br />

Genüsse<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 42


Frische Kräuter, saisonales Gemüse<br />

<strong>und</strong> heimisches Fleisch – im Frühling<br />

freut man sich über eine neue Vielfalt an<br />

regionalen Zutaten <strong>und</strong> Spezialitäten.<br />

Die Küchenchefs <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> „Brauereigasthof<br />

Aying“ <strong>und</strong> <strong>dem</strong> „Culinaria“ in Miesbach<br />

haben für Sie etwas ganz Feines gezaubert.<br />

Viel Spaß beim Nachkochen <strong>und</strong> Genießen!<br />

Text: Kathrin Suda, Susanne Mayr-Flach<br />

Fotos: Andreas Leder, Brauereigasthof Aying, Culinaria<br />

43 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Zander in Nussbutter<br />

mit Räucheraal-Kamillen-Sauce, Artischocken <strong>und</strong> violetten Kartoffeln<br />

Räucheraal-Kamillen-Sauce<br />

Zutaten: 5 Schalotten, 150 g Räucheraal ohne Gräten <strong>und</strong><br />

Haut, 50g Butter, 150 ml Weißwein, 50 ml Sherry, 500 ml<br />

Fischfond, 100 ml Schlagrahm, 20 g frische Kamillenblüten<br />

(vom Gärtner Ihres Vertrauens )<br />

Zubereitung: Die fein geschnittenen Schalotten mit den<br />

Räucheraalabschnitten in zerlassener Butter für ca.<br />

5 Minuten bei sehr wenig Hitze anschwitzen. Mit Weißwein<br />

<strong>und</strong> Sherry ablöschen <strong>und</strong> auf die Hälfte reduzieren.<br />

Danach den Fischfond dazugeben <strong>und</strong> ebenfalls<br />

auf die Hälfte reduzieren. Schlagrahm dazugeben <strong>und</strong><br />

weitere 15 Minuten langsam köcheln. Nun die Kamillenblüten<br />

hinzugeben <strong>und</strong> für ca. 10 Minuten ziehen lassen.<br />

Danach fein mixen, durch ein Sieb passieren <strong>und</strong> mit<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken. Warm halten.<br />

Artischocken<br />

Zutaten: 2 schöne große Artischocken, 5 l Wasser,<br />

2 Strauchtomaten, 2 Knoblauchzehen, 10 Pfefferkörner,<br />

1 Sternanis, 1 kleine Chilischote ohne Kerne, Salz,<br />

Zitronensaft <strong>und</strong> Abrieb.<br />

Zubereitung: Ein Gefäß mit kaltem Wasser <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Saft<br />

einer Zitrone vorbereiten. Die äußeren dunkelgrünen<br />

Blätter der Artischocken mit einem kleinen Messer<br />

entfernen, danach vom oberen Teil ca. 2 cm mit einem<br />

geraden Schnitt abtrennen. Das Heu im Inneren mit<br />

einem Teelöffel entfernen <strong>und</strong> das Gemüse in das Zitronenwasser<br />

einlegen, um es vor Verfärbung zu schützen.<br />

In der Zwischenzeit das Wasser mit den restlichen Zutaten<br />

in einem flachen Topf zum Kochen bringen <strong>und</strong> für<br />

15 Minuten ziehen lassen. Artischocken dazugeben <strong>und</strong><br />

10-12 Minuten bissfest garen. Im Sud <strong>aus</strong>kühlen lassen.<br />

Halbieren <strong>und</strong> jede Hälfte in vier Ecken schneiden. Kurz<br />

vor <strong>dem</strong> Servieren mit etwas Kochsud erwärmen.<br />

Zander<br />

Zutaten: 600 g Fischfilet, frisch, 2 EL Traubenkernöl,<br />

20 g Butter, Salz, Pfeffer.<br />

Zubereitung: Die Butter in einer vorgeheizten, beschichteten<br />

Pfanne aufschäumen lassen, bis sich eine schöne<br />

braune Farbe ergibt. Das Fischfilet leicht salzen, auf der<br />

Hautseite in die Butter einlegen <strong>und</strong> auf mittlerer Hitze<br />

ca. 2 Minuten knusprig braten.<br />

Violette Kartoffeln<br />

Zutaten: 8 Stück violette Kartoffeln,<br />

200 ml Traubenkernöl, Salz, Zitronenabrieb, 1 Dillzweig,<br />

1 Thymianzweig, 10 Stück Pfefferkörner.<br />

Zubereitung: Die Kartoffeln waschen, diagonal halbieren<br />

<strong>und</strong> in eine kleine ofenfeste Schale geben. Das Öl mit<br />

den Aromaten in einem Topf erhitzen <strong>und</strong> über die<br />

Kartoffeln geben. Im vorgeheizten Ofen bei 80 Grad für<br />

30 Minuten confieren. Warm halten.<br />

Küchenchef Tobias Franz mit <strong>dem</strong> köstlichen Zander in Nussbutter.<br />

Anrichten: Das gebratene Zanderfilet mittig auf einem<br />

warmen Teller platzieren. Mit den confierten Kartoffeln<br />

<strong>und</strong> den Artischocken umlegen. Die Sauce mit einem<br />

Stabmixer leicht aufschäumen <strong>und</strong> angießen.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 44


Brauereigasthof Aying –<br />

Herzliche, bayerische Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />

Bereits in der 7. Generation pflegt Familie Inselkammer<br />

im einzigartigen Ensemble des Brauereigasthofs<br />

Hotel Aying eine persönliche, herzliche<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft.<br />

Die Zimmer <strong>und</strong> Räumlichkeiten des 4 Sterne Superior-<br />

Hotels verteilen sich auf mehrere historische Gebäude –<br />

das jüngste davon, der Brauereigasthof, wird heuer 100<br />

Jahre alt. Hier befinden sich nicht nur 34 der insgesamt<br />

48 liebevoll <strong>und</strong> individuell eingerichteten Zimmer,<br />

sondern auch das Restaurant des Brauereigasthofs.<br />

Dort setzt Küchenchef Tobias Franz auf eine hochwertige<br />

<strong>und</strong> authentische Küche, gepaart mit bayrischer<br />

Herzlichkeit.<br />

In <strong>dem</strong> elegant-gemütlichen Gasthof, im Sommer mit<br />

herrlichem Garten samt Salettl, fühlt man sich gleich<br />

wohl, auf der Speisekarte stehen regionale <strong>und</strong> saisonale<br />

Gerichte. „Das war bei uns in Aying schon immer so.<br />

Früher gab es keine Möglichkeit, Fleisch oder Fisch von<br />

weit her zu beziehen“, erklärt Hoteldirektor Christian<br />

Hollweck, Schwiegersohn von Franz <strong>und</strong> Angela Inselkammer.<br />

Die Vertriebswege sind heute natürlich besser<br />

<strong>aus</strong>gebaut, <strong>und</strong> so steht auch mal eine Seezunge <strong>aus</strong><br />

der Bretagne auf der Karte. „Aber den Großteil unserer<br />

Produkte beziehen wir <strong>aus</strong> der Umgebung“, erklärt Küchenchef<br />

Franz. Genauer gesagt: Aus der unmittelbaren<br />

Umgebung. Im eigenen Gewächsh<strong>aus</strong> werden Gemüse<br />

<strong>und</strong> Kräuter angebaut, ein paar Kilometer weiter grast<br />

die eigene Rinderherde auf einer Weide.<br />

Zu einem guten Essen braucht es freilich auch ein gutes<br />

Getränk – das kommt in Aying <strong>aus</strong> der zum Familienbetrieb<br />

gehörenden Ayinger Privatbrauerei. Am Ortsrand<br />

von Aying werden elf Stammsorten <strong>und</strong> fünf Saisonbiere<br />

gebraut. „Mit modernster Technik, aber natürlich<br />

nach traditionellen Rezepten“, sagt Franz Inselkammer<br />

jun. Gemeinsam mit seinem Vater Franz führt er die<br />

1878 gegründete Brauerei in der sechsten Generation.<br />

Bierliebhaber <strong>aus</strong> der ganzen Welt schätzen die Ayinger<br />

Biere. Dies zeigt sich sowohl in nationalen als auch<br />

internationalen Wettbewerben, bei denen die Brauerei<br />

regelmäßig her<strong>aus</strong>ragende Bewertungen erzielt. Das<br />

Wasser für die Ayinger Biere stammt übrigens <strong>aus</strong><br />

der eigenen Quelle; ein 176 Meter tiefer Brunnen, der<br />

Mineralwasser höchster Qualität <strong>und</strong> ursprünglicher<br />

Reinheit führt. Das Wasser <strong>aus</strong> der St. Andreas-Quelle<br />

wird daher nicht nur zum Bierbrauen verwendet: Es<br />

wird auch im Restaurant <strong>und</strong> <strong>dem</strong> gegenüberliegenden<br />

Ayinger Bräustüberl <strong>aus</strong>geschenkt. „Auf unserer Getränkekarte<br />

stehen selbstverständlich auch <strong>aus</strong>gesuchte<br />

Weine“, fügt Christan Hollweck schmunzelnd an.<br />

Neben <strong>dem</strong> regionalen Bezug ist für Küchenchef Tobias<br />

Franz die ganzheitliche Verarbeitung seiner Produkte<br />

essentiell, er kocht nach Motto: Von der Nase bis zum<br />

Schwanz. Wenn frische Fichtentriebe, Hagebutten<br />

oder Vogelbeeren benötigt werden, bietet sich ein<br />

Spaziergang in den Wald an. Im letzten Jahr wurden gut<br />

100 Kilo Vogelbeeren geerntet, ein Teil eingekocht für<br />

Wildragout, der andere Teil zu Schnaps gebraut. „Bei<br />

uns hat sich noch nie ein Menü wiederholt. Wir lassen<br />

uns immer wieder etwas Neues einfallen“, sagt Franz<br />

nicht ohne Stolz. Der 40-Jährige leitet seit sechseinhalb<br />

Jahren ein 15-köpfiges Team <strong>und</strong> freut sich besonders,<br />

wenn die Nachwuchsköchinnen <strong>und</strong> -köche eigene<br />

Ideen einbringen. „Davon lebt eine innovative, kreative<br />

<strong>und</strong> vielseitige Küche. Wir setzen uns alle zwei Wochen<br />

zusammen, auch mit unserem Gärtner, <strong>und</strong> beraten,<br />

wie wir unsere Speisekarte gestalten.“<br />

Diesem hohen Anspruch fühlt sich auch das Service-<br />

Team verpflichtet: „Wir umsorgen unsere Gäste mit<br />

höchster Professionalität <strong>und</strong> großer Herzlichkeit“,<br />

sagt Serviceleiterin Rosi Mittermaier. Als Gast ist das<br />

an jeder Ecke spürbar, von der Begrüßung bis zur Verabschiedung.<br />

„Bei uns darf – nein, soll! – sich jede <strong>und</strong><br />

jeder mit seiner Persönlichkeit einbringen. Diese Authentizität<br />

macht einen Besuch bei uns so besonders“,<br />

erklärt Direktor Christian Hollweck.<br />

Auch für Firmenveranstaltungen, Hochzeiten <strong>und</strong><br />

andere Familienfeiern für 12 bis 260 Personen stehen 13<br />

verschiedene Veranstaltungsräume zur Verfügung – von<br />

einer historischen Kegelbahn bis hin zu einem umgebauten<br />

ehemaligen Stallgebäude.<br />

Brauereigasthof Hotel Aying<br />

Zornedinger Straße 2, 85653 Aying<br />

Telefon 0 80 95 / 90 65-0<br />

brauereigasthof@ayinger.de<br />

www.brauereigasthof-aying.de<br />

BrauereigasthofHotelAying<br />

brauereigasthof_hotel_aying<br />

45 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


<strong>Oberland</strong> Vitello<br />

(für ca. 6 Portionen)<br />

Zutaten: Kalbsmeiserl/Kalbs-Semmerrolle am Stück (ca.<br />

800 g), Bärlauchkapern nach Geschmack (je mehr, desto<br />

intensiver wird es), 250 g Mayonnaise, 25 g Zitronensaft,<br />

50 g Wasser, 30 g geräucherte Renke oder Brachse.<br />

Zubereitung: Das Kalbfleisch am Vortag anbraten <strong>und</strong><br />

im Ofen auf ca. 58° C Kerntemperatur bei 120° C garen.<br />

In ca. 2 mm dicke Scheiben schneiden. Die Mayonnaise,<br />

mit Zitronensaft, Wasser <strong>und</strong> geräuchertem Fisch mixen<br />

<strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken. Das Fleisch auf<br />

den Teller legen <strong>und</strong> mit Sauce, Bärlauchkapern (am<br />

besten vom Vorjahr), <strong>und</strong> frischen Kräutern garnieren.<br />

Bärlauchkapern einlegen: Ungeöffnete Bärlauch-<br />

Blütenknospen in ein Glas geben <strong>und</strong> mit einem heißen<br />

Sud (bestehend <strong>aus</strong> 300 ml Wasser, 200 g Essig 5%, 50 g Salz<br />

<strong>und</strong> 50 g Zucker) übergießen. Das Glas verschließen <strong>und</strong><br />

für mindestens 3 Wochen verschlossen halten.<br />

Barkeeper Benjamin sorgt für feine Drinks.<br />

Küchenchef Max mit seinem fein abgeschmeckten <strong>Oberland</strong> Vitello.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 46


Restaurant <strong>und</strong> Bar<br />

„Culinaria“ in Miesbach<br />

Die Liebe fürs Detail macht den Unterschied<br />

Schon lange, bevor das Culinaria in Miesbach seine<br />

Türen für Gäste öffnet, ist Max Glatt im Einsatz.<br />

Denn dann trifft man den 30-jährigen Koch beim<br />

Einkaufen von regionalen Spezialitäten oder sogar an<br />

der Leitzach beim Wildkräutersammeln. „In meiner Küche<br />

gibt es von März bis Oktober keine gekaufte Kresse<br />

oder Ähnliches“, erklärt der leidenschaftliche Küchenchef,<br />

„die Natur hier bei uns hat dann so viele Wildkräuter<br />

zu bieten, die geschmacklich nicht zu übertreffen<br />

sind.“ Seine Favoriten wie Bärlauch, Knoblauchrauke<br />

oder Giersch gibt es dann fein abgeschmeckt in Saucen<br />

oder Suppen, die Blüten als hübsche Garnitur für Salate<br />

oder Desserts. Dabei verarbeitet er die Schätze der<br />

Natur nicht nur frisch, sondern legt sie auch ein. „Wenn<br />

man die frischen Knospen des Bärlauchs einlegt, werden<br />

dar<strong>aus</strong> regionale Kapern“, so Max. Wenn er seinen<br />

Jahresvorrat an Bärlauchkapern plant, wird auch mal<br />

das ganze Küchenteam zum Pflücken eingespannt. „Mir<br />

ist es wichtig, dass alle in der Küche auch wissen, was<br />

sie verarbeiten“, erklärt Max Glatt.<br />

Die Geschäftsführer Christian Maß <strong>und</strong> seine Frau Margarethe<br />

stehen voll hinter <strong>dem</strong> Konzept „Regionalität<br />

trifft Originalität“, denn wer das Culinaria kennt, weiß,<br />

dass hier sehr viel Liebe im Detail steckt. Alles was<br />

möglich ist, wird <strong>aus</strong> der Region bezogen, Rezepte werden<br />

neu interpretiert <strong>und</strong> so zu etwas Besonderem gemacht.<br />

So wie auch das hier gezeigte Frühlingsgericht:<br />

Eine Hommage an das klassische Vitello Tonato, das<br />

mit heimischen Produkten in einen ganz neuen Genuss<br />

verwandelt wird. Dazu wird Kalbfleisch rosa gegart, mit<br />

einer fein aufgemixten Mayonnaise <strong>aus</strong> Chiemsee-Räucherfisch<br />

<strong>und</strong> Bärlauchkapern ergänzt <strong>und</strong> mit frischen<br />

Wildkräutern garniert. Koch Max reicht dazu natürlich<br />

sein selbst gebackenes Brot. Auch darin stecken jetzt im<br />

Frühling oft feine Kräuteraromen.<br />

Und natürlich darf auch der passende Cocktail nicht<br />

fehlen. Denn das Culinaria mit seinen 60 - 100 Sitzplätzen<br />

<strong>und</strong> <strong>dem</strong> herrlichen Gastgarten ist viel mehr<br />

als nur ein Restaurant. „Die Bar ist so gut bestückt, da<br />

muss man sonst schon nach München oder Rosenheim<br />

fahren“, erzählt Barchef Benjamin Brunner nicht ohne<br />

Stolz, „wir haben 93 unterschiedliche Gins, 129 Whiskeys<br />

<strong>und</strong> dazu noch 47 Rumsorten.“ Zu verdanken hat die<br />

Bar des Culinaria diese Vielfalt vor allem Chef Christian<br />

Maß, der eine Leidenschaft für gute Spirituosen hat,<br />

<strong>und</strong> der familieneigenen Brennerei von Margarethe.<br />

„Wir produzieren in der eigenen Brennerei selbst einen<br />

lokalen Gin“, erklärt der Barkeeper weiter. Dieser bildet<br />

auch die Basis für die Cocktail-Kreation, die perfekt<br />

zu den frisch geernteten Wildkräutern passt: Eine<br />

Neuinterpretation des Cosmopolitan namens Bergliebe.<br />

„Wir haben hier Fruchtigkeit <strong>und</strong> Säure, aber auch die<br />

Blumigkeit, die das Essen perfekt unterstreicht“, weiß<br />

Benjamin Brunner. In der „Bergliebe“ steckt neben <strong>dem</strong><br />

eigenen Gin auch h<strong>aus</strong>gemachter Hol<strong>und</strong>ersirup, selbst<br />

getrocknete Hol<strong>und</strong>erblüten bilden die Dekoration.<br />

Man merkt im Culinaria, dass das Team Hand in Hand<br />

arbeitet <strong>und</strong> das Gesamtkonzept einfach stimmig ist.<br />

Wer das mal <strong>aus</strong>probieren möchte, sollte unbedingt den<br />

Empfehlungen des fre<strong>und</strong>lichen Serviceteams <strong>und</strong> der<br />

Tages- oder Wochenkarte folgen.<br />

Culinaria Miesbach<br />

im Waitzinger Keller<br />

Schlierseer Straße 16<br />

83714 Miesbach<br />

Telefon 0 80 25 / 70 00-60<br />

www.culinaria-miesbach.de<br />

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47 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Maibaum<br />

Der<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 48


Am 1. Mai werden<br />

wieder bayernweit die<br />

Maibäume aufgestellt.<br />

Aber woher kommt dieser Brauch<br />

eigentlich <strong>und</strong> was gehört<br />

alles dazu? Eine Spurensuche<br />

auf den Dorfplätzen<br />

des <strong>Oberland</strong>es.<br />

Text: Alexander Langheiter<br />

Fotos: Thomas Plettenberg<br />

49 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Eines der sichtbarsten Symbole bayerischer Tradition<br />

sind die Maibäume. Sie stehen in Dörfern<br />

<strong>und</strong> Weilern, vor Wirtshäusern oder auf weiten<br />

Plätzen. Immer aber markieren sie einen zentralen<br />

Punkt. Immer sind sie von Weitem sichtbar. In größeren<br />

Orten weisen Maibäume den Weg in das Zentrum, <strong>und</strong><br />

oft genug kann man sich darauf verlassen: Hier findet<br />

Leben statt, hier trifft man sich <strong>und</strong> hier manifestiert<br />

sich eine örtliche Gemeinschaft.<br />

Legendenhafte Ursprünge,<br />

Heilige <strong>und</strong> Hexen<br />

Ein Maibaum ist ein uraltes Symbol. So weit sind sich<br />

fast alle einig. Doch dann gehen die Meinungen stark<br />

<strong>aus</strong>einander. Manche sehen ihn dabei als Nachfahre alter<br />

Baumkulte. Hierzu passt die fromme Legende von der<br />

Hl. Walburga, welche im 8. Jahrh<strong>und</strong>ert lebte. Sie soll<br />

einstmals mit ihren ebenso heiligen Brüdern Willibald<br />

<strong>und</strong> Wunibald auf Pilgerschaft in einem Ort Rast gemacht<br />

haben. Die misstrauischen Dorfbewohner glaubten nicht<br />

an die Keuschheit der mit zwei Männern Reisenden. Da<br />

rammte Walburga ihren Wanderstab in den Boden <strong>und</strong><br />

bat die Gottesmutter um ein Zeichen: tatsächlich soll der<br />

Stab daraufhin frisch <strong>aus</strong>getrieben haben.<br />

Vielleicht wurde hier eine legendenhafte Verbindung<br />

zu den Walpurgisnächten geschaffen? Denn eine andere<br />

Überlieferung spricht davon, dass Maibäume als<br />

Abwehrzauber gegen Hexen dienen sollten. Die Walpurgisnacht<br />

ist die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai –<br />

<strong>und</strong> es soll die Nacht sein, in der die Hexen ihre großen<br />

Feste feiern.<br />

Eine andere Deutung sieht die Beziehung zu Fruchtbarkeits-<br />

<strong>und</strong> Liebeskulten. Es ist der Frühling, in <strong>dem</strong> ein<br />

Maibaum aufgestellt wird. Auch wenn in den meisten<br />

Gegenden am 1. Mai der Winter schon lange vorbei ist, sind<br />

die Tage zu Maianfang immer die ersten, an denen das<br />

Feiern im Freien möglich ist. Das Aufblühen der Natur wird<br />

von jeher allgemein mit der Fortpflanzung in Verbindung<br />

gebracht. Zum Überleben jeglicher Art auf<br />

dieser Erde ist das eine entscheidende Phase.<br />

Der Maibaum ist also ein Symbol<br />

des nach <strong>dem</strong> Winter wieder<br />

aufstrebenden Lebens,<br />

des Frühlings.<br />

Das gesellige Zusammensein ist ein<br />

wichtiger Teil der Maibaum-Tradition.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 50


Die Dorfgemeinschaft hilft beim Maibaum zusammen. So wie hier in H<strong>und</strong>ham.<br />

51 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Die bekannten Quellen<br />

Heidnischer Ursprung hin oder her: Das Wort Maibaum<br />

wurde tatsächlich erstmals im hohen Mittelalter genannt:<br />

der Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach<br />

tadelte 1224 die Bewohner Aachens, die um einen<br />

Maibaum tanzen würden – <strong>und</strong> klassifizierte dies als<br />

heidnischen Brauch. Aber was „das Volk“ tat <strong>und</strong> eine<br />

sittenstrenge Kirche wollte, waren schon oft zweierlei,<br />

wie wir auch <strong>aus</strong> anderen Bereichen wissen…<br />

Der Baum muss besonders stattlich <strong>und</strong> gerade<br />

gewachsen sein. Dieses Exemplar ist für Kreuth.<br />

Näher kommen wir unserer Heimat mit <strong>dem</strong> 1531 erwähnten<br />

Maibaum, der damals in der Hofmark Kling bei Wasserburg am<br />

Inn stand. Ihm wird in Fachkreisen sogar das Zertifikat „einwandfrei<br />

echt“ zugedacht. 1585 datiert dann die älteste Ansicht<br />

eines Maibaums. Zu finden ist sie im Antiquarium der Münchner<br />

Residenz: bei der Ansicht von Starnberg lugt hier zwischen<br />

den Häusern ein Maibaum hervor, offensichtlich mit Querstangen<br />

geziert <strong>und</strong> mit einem Wipfelboschen an der Spitze.<br />

Verbote, Verbote <strong>und</strong><br />

doch geht es weiter<br />

Wie so oft, verdanken wir aber Verboten die interessantesten<br />

Quellen. So zieht sich die Ablehnung der Maibäume<br />

wie ein roter Faden durch die frühere Geschichte.<br />

Besonders der lange währende Vorwurf der heidnischen<br />

Tradition fällt auf. So auch bei <strong>dem</strong> Verbot von 1637 in<br />

der oberpfälzischen Polizeiordnung. Noch 1760 wird so<br />

ein Verbot allgemein für Bayern <strong>aus</strong>gesprochen.<br />

Der Maibaum wird<br />

fast „königlich“<br />

Helfer in Bad Wiessee schälen den Baum.<br />

Erst das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert führte zu einem gr<strong>und</strong>legenden<br />

Umdenken. Als man 1815 den ersten Dorfmaibaum mit Figurenschmuck<br />

aufstellte, war auch unser Land ein anderes<br />

geworden. Die napoleonischen Kriege hatten Bayern<br />

1806 zu einem Königreich gemacht. Das durch Franken,<br />

Bayrisch-Schwaben <strong>und</strong> die Rheinpfalz stark vergrößerte<br />

Land brauchte eine neue Identität. Die ersten beiden<br />

Könige Max I. Joseph <strong>und</strong> Ludwig I. stießen hier viel an.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 52


Die Auswahl des Baums<br />

im Wald<br />

Letzte Vorbereitungen vor <strong>dem</strong><br />

Aufstellen des Rottacher Maibaums.<br />

Der 1. Mai <strong>und</strong><br />

der Maibaum<br />

Dass der 1. Mai fixer Tag zum Aufstellen eines Maibaums<br />

wurde, das findet sich tatsächlich erst im letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert. Zuvor konnte das Datum abweichen. Das<br />

Aufstellen eines Maibaums wurde aber im Rahmen der<br />

Heimatschutzbewegung nach <strong>dem</strong> Ersten Weltkrieg immer<br />

beliebter. Auch das Dritte Reich förderte die Tradition.<br />

Die geplante politische Vereinnahmung durch die<br />

Nazis überstand der Maibaum allerdings Gott sei Dank.<br />

Nicht jeder Baum eignet sich für einen Maibaum. So werden<br />

in Bayern meistens Nadelbäume <strong>aus</strong>gewählt. Im Rheinland<br />

dagegen sind Birken als Maibäume beliebt. Wichtig ist aber<br />

immer, dass es sich um möglichst hohe Stämme handelt. Sie<br />

müssen gerade <strong>und</strong> natürlich gewachsen sein. Zu vermeiden<br />

ist immer „buxiges Druckholz“ oder zu große Oberflächenschäden,<br />

etwa durch Spechte. Hier ist große Erfahrung<br />

gefragt! Bei der Größe liegen die Bayern eindeutig vorne: Hier<br />

werden keine Bäume <strong>aus</strong>gewählt, die kleiner als 25-30 Meter<br />

sind. Eine Länge bis weit über 50 Meter ist sogar möglich! Für<br />

Miesbach beispielsweise dürfen nicht mehr als 28 Meter Länge<br />

<strong>aus</strong>gewählt werden, da der Baum sonst nicht durch die engen<br />

Altstadtgassen zum Marktplatz transportiert werden kann.<br />

Auch der Durchmesser ist von großer Bedeutung, denn einerseits<br />

sollte der Baum stabil <strong>und</strong> sicher stehen, andererseits<br />

aber auch nicht zu plump wirken. Zum Fällen des Baums gibt<br />

es einen engen Zeitrahmen. Erst nach <strong>dem</strong> Thomastag, <strong>dem</strong> 21.<br />

Dezember, <strong>dem</strong> Tag der Wintersonnenwende, darf man nach<br />

altem Brauch <strong>und</strong> Wissen einen Baum fällen. Tatsächlich ist es<br />

die ideale Zeit, weil das Holz dann am trockensten ist. Mit <strong>dem</strong><br />

Thomastag beginnen auch die Rauhnächte, eine Zeit voller<br />

Mystik, die noch <strong>aus</strong> vorchristlicher Zeit stammt.<br />

Miesbach | Rosenheim | Tegernsee<br />

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53 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Die Bemalung<br />

Die Bemalung ist eine Kunst für sich,<br />

der Schaftlacher Baum bekommt erst einmal eine weiße Gr<strong>und</strong>ierung.<br />

Ein Maibaum muss nicht immer bemalt sein. Im Landkreis<br />

Miesbach ist aber eine Bemalung üblich <strong>und</strong> folgt<br />

dabei bestimmten Regeln. Der Miesbacher Malermeister<br />

Christian Stanzer kann darüber genau berichten:<br />

„Ein nach bayrischer Tradition geschnürter <strong>und</strong> weißblau<br />

bemalter Maibaum hat im Landkreis Miesbach<br />

die Spirale von unten rechts nach oben links gedreht<br />

(also linksgedreht). Die Rauten stellen den weiß-blauen<br />

bayrischen Himmel dar.“<br />

Ein gestohlener Baum (hier <strong>aus</strong> Schliersee) wird heimlich<br />

nachts abtransportiert <strong>und</strong> muss <strong>aus</strong>gelöst werden<br />

Interessant ist, dass etwa im westlich benachbarten<br />

Tölzer Raum die Maibäume unbemalt belassen werden.<br />

Sie bleiben also nackert. Man sieht wie verschieden die<br />

<strong>Traditionen</strong> hier sind. Apropos weiß-blau: in Franken<br />

wird der Maibaum gerne mit weiß-roter Bemalung –<br />

den Farben Frankens – verziert.<br />

Bemalt <strong>und</strong> geschmückt kann nun aufgestellt werden.<br />

So wie hier in Frauenried.<br />

Die Bemalung muss schon ein versierter Maler vornehmen,<br />

denn es kann einiges falsch gemacht werden. Schließlich<br />

ist ein Maibaum fast nie „steckerlgrad“. Außer<strong>dem</strong> muss<br />

die Holzfeuchte stimmen, damit man überhaupt erst die<br />

Gr<strong>und</strong>ierung aufbringen kann. Um die Rauten <strong>und</strong> das<br />

blaue Band maßgerecht auftragen zu können, braucht man<br />

ein Maßband, einen Bindfaden, Bleistift, Hammer <strong>und</strong><br />

Stahlstifte. Der Bindfaden wird zunächst spiralförmig um<br />

den Stamm gelegt. Nach jeder Vierteldrehung schlägt man<br />

einen Stahlstift als Halterung ein. So entsteht die Spirale auf<br />

der ganzen Länge von unten nach oben. Dabei muss man auf<br />

eine <strong>aus</strong>reichend straffe Spannung der Schnürung achten.<br />

Wichtig ist auch, dass man beim Schnüren immer den<br />

gleichen Winkel ein- hält. Dann werden die Abstände<br />

nach oben hin kleiner, da sich der Baum nach oben hin<br />

verjüngt. Mit <strong>dem</strong> Bleistift wird der Verlauf der<br />

Schnur nun nach- gezeichnet. Die eigentliche<br />

Bemalung kann<br />

nun erst beginnen!<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 54


Die Maibaumwache<br />

Der Maibaum muss ja schon einige Zeit vor <strong>dem</strong> Aufstellen<br />

eingeholt werden. Nicht nur für die Bemalung,<br />

auch wird er noch für die Halterung präpariert. Während<br />

die Rinde schon im Wald abgeschält (geschöpst)<br />

wurde, kann die Oberfläche nun noch mal geglättet<br />

werden. In manchen Gegenden belässt man übrigens<br />

den Wipfelboschen als Bekrönung des Maibaums.<br />

Ist der Maibaum nun also schon <strong>aus</strong>gewählt <strong>und</strong> hergerichtet,<br />

muss er unbedingt bewacht werden. Denn ein<br />

Maibaum kann tatsächlich jederzeit gestohlen werden.<br />

Dies gilt sogar als altes Vorrecht, <strong>und</strong> die Staatsmacht<br />

hat sich hier her<strong>aus</strong>zuhalten. Die traditionellen Regeln<br />

sind aber unbedingt einzuhalten: Die Besitzer des<br />

Maibaums sorgen für eine lückenlose Überwachung<br />

des Baums <strong>und</strong> bilden dafür Gruppen, die die Wache<br />

übernehmen. Es ist immer eine ehrenvolle Sache,<br />

wenn man zur Maibaumwache geladen wird. Hier zeigt<br />

sich die Integrationskraft eines Brauchs, wenn sich so<br />

viele Bürger wie möglich beteiligen können. Nicht sehr<br />

beliebt ist natürlich die Nachtwache, denn wer möchte<br />

sich schon blamieren, dass er eingeschlafen wäre – <strong>und</strong><br />

der Baum ist weg?<br />

Die Bewacher haben eine einfache Möglichkeit, den<br />

Diebstahl zu verhindern. Es genügt, die Hand auf den<br />

Baum zu legen <strong>und</strong> dabei „Da Baam bleibt do“ zu sagen.<br />

Dann müssen die Diebe unverrichteter Dinge abziehen.<br />

Wenn nun aber keiner wacht, sondern schläft….?<br />

Das Auslösen des<br />

gestohlenen Baums<br />

Waren Maibaumdiebe erfolgreich, so muss<br />

der Baum <strong>aus</strong>gelöst werden. Es starten<br />

nun Verhandlungen „auf höchster Ebene“.<br />

Und die Bestohlenen dürfen sich nicht<br />

lumpen lassen, sonst wären sie die Blamierten.<br />

Die üblichen Naturalien, Bier<br />

<strong>und</strong> Brotzeit, sind selbstverständliche<br />

Gegenleistungen. Erfolgreiche<br />

Maibaumdiebe können sich einer<br />

Achtung durch andere gewiss<br />

sein.<br />

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55 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Das Aufstellen<br />

Vor allem die Trachtenvereine halten die Tradition aufrecht.<br />

Die Figuren<br />

Der Höhepunkt für jeden Maibaum ist natürlich der Tag,<br />

an <strong>dem</strong> er aufgestellt wird. Die Durchführung folgt dabei<br />

festen Abläufen <strong>und</strong> nichts darf schiefgehen. Denn das<br />

Aufstellen eines Maibaums, der mehrere Tonnen wiegt,<br />

ist durch<strong>aus</strong> eine lebensgefährliche Sache. Daher ist das<br />

berühmte „Irxenschmalz“ gefragt. Mit dieser legendären<br />

bayerischen Muskelkraft wird der Baum von den Männern<br />

des Orts aufgestellt. Bis zu 100 kräftige Männer<br />

werden gebraucht, um so ein Prachtexemplar zu stemmen.<br />

Mit den sogenannten Schweiberln, Stangen, die<br />

mit Seilen verb<strong>und</strong>en sind, wird der Baum über mehrere<br />

St<strong>und</strong>en (!) hochgewuchtet. Die Regie übernimmt dabei<br />

der Moar. Dies ist ein erfahrener Mann, der verantwortlich<br />

ist, <strong>und</strong> dessen Anweisungen unbedingt befolgt werden<br />

müssen. Aus Sicherheitsgründen wird heute aber oft<br />

von einem Kran ein Sicherungsseil bereitgehalten.<br />

Steht der Baum dann senkrecht, muss er nur noch fest<br />

verankert werden. Fast gleichzeitig beginnt der Maitanz,<br />

auf den schon alle gewartet hatten. Die Anspannung aller,<br />

ob es gelingen mag, löst sich. Und Bayern zeigt sich<br />

von seiner schönsten Seite.<br />

Die Figuren werden übrigens meistens erst<br />

später angebracht, denn sie haben oft ein immenses<br />

Eigengewicht – die am Miesbacher Baum<br />

etwa bringen es auf stolze 800 kg! Die Figuren<br />

oder Zeichen sind hier ganz individuell. Jeder<br />

Maibaum sieht daher anders <strong>aus</strong> <strong>und</strong> verweist<br />

mit dieser Zier auf den Ort, an <strong>dem</strong> er steht.<br />

Sehr beliebt sind Darstellungen der heimischen<br />

Tracht, traditionelle Berufe oder Heilige – nicht<br />

zu vergessen natürlich Wappen <strong>und</strong> weitere<br />

Symbole bayerischer Heimat. Allerdings sind<br />

der Phantasie keine Grenzen gesetzt <strong>und</strong> auch<br />

moderne Elemente sind erlaubt, wenn es <strong>dem</strong><br />

Besitzer gefällt!<br />

Und wenn der Maibaum sein Lebensende nach<br />

durchschnittlich 3-5 Jahren erreicht hat, gibt es<br />

wieder die Gelegenheit, die Tradition erneut<br />

aufleben zu lassen. |<br />

Viel Geduld <strong>und</strong> viel „Irxenschmalz“ sind nötig um einen so massiven Baum wie den Miesbacher aufzustellen.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 56


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57 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Hier wird gedruckt, gestanzt,<br />

geschnitten <strong>und</strong> geklebt –<br />

das Unternehmen<br />

Graphic Packaging International<br />

in Miesbach produziert täglich<br />

bis zu 1,5 Millionen Faltschachteln.<br />

Text: Heidi Siefert | Fotos: Andreas Leder<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 58


59 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Haben Sie heute schon ein Produkt von Graphic<br />

Packaging International in den Händen gehabt?<br />

Gut möglich. Etwa, wenn Sie ein „festes Seifenstück“<br />

von sebamed <strong>aus</strong> der Packung genommen,<br />

gegen Husten zu ACC akut gegriffen oder sich ein<br />

„SOS-Wärmepflaster“ auf den schmerzenden Rücken<br />

geklebt haben. Die Verpackung dafür kommt <strong>aus</strong> Miesbach,<br />

wo Graphic Packaging International, kurz GPI,<br />

Faltschachteln – vorzugsweise für die Pharmaindustrie<br />

– produziert.<br />

Aus Kroha wird GPI<br />

Firmengebäude GPI Munich GmbH <strong>aus</strong> der Vogelperspektive.<br />

Chefentwickler Andreas Kern bei der Einstellung<br />

eines Weißmusters für den K<strong>und</strong>en<br />

GPI? Nie gehört? Was seit 1. Mai 2022 unter <strong>dem</strong> amerikanischen<br />

Kürzel firmiert, war lange Jahre als Kroha<br />

GmbH eine Institution im Landkreis. 1970 von Franz<br />

Kroha senior (1934 – 2014) in H<strong>aus</strong>ham als klassische<br />

Druckerei gegründet, avancierte das Unternehmen<br />

mehr <strong>und</strong> mehr zu einem der führenden Hersteller von<br />

Packmitteln <strong>aus</strong> Papier <strong>und</strong> Karton für medizinische<br />

<strong>und</strong> technische Produkte. Kroha Druck wuchs. Franz<br />

Kroha junior, der seit seinem 19. Lebensjahr im elterlichen<br />

Betrieb mitgearbeitet <strong>und</strong> diesen mit <strong>dem</strong> Vater<br />

<strong>aus</strong>gebaut hatte, expandierte in Miesbach mit einem<br />

eigenen Werk an der Maxlrainerstraße <strong>und</strong> einem in<br />

Barleben bei Magdeburg, das sich ebenfalls auf Beipackzettel<br />

spezialisierte.<br />

Am 1. November 2020 verkaufte Franz Kroha, der sich<br />

selbst mehr auf seine „Kroha Bauen <strong>und</strong> Wohnen“<br />

konzentrierte, an die alteingesessene schwedische ÅR<br />

Packaging Group. Sie hatte unter anderem die ersten<br />

Tetrapacks für Milch auf den Markt gebracht <strong>und</strong> wollte<br />

mit den Pharmazie- <strong>und</strong> Medizinprodukten <strong>aus</strong> Miesbach<br />

ihr Portfolio breiter aufstellen. Aus einem langfristig<br />

angelegten Interesse der Schweden am Unternehmensstandort<br />

im <strong>Oberland</strong> wurde nur ein Jahr, ehe die<br />

in L<strong>und</strong> ansässigen Skandinavier an die weltweit tätige<br />

Graphic Packaging Holding Company mit Hauptsitz in<br />

Atlanta verkauften <strong>und</strong> die Miesbacher Druckerei zu<br />

Graphic Packaging International wurde, kaum dass sie<br />

sich an den Namen ÅR Packaging gewöhnt hatte.<br />

Produktionsleiter Florian Schmitt mit einem Kollegen<br />

bei der Freigabe eines Stanzbogens.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 60


Neuer Name,<br />

gleiches Team<br />

Doch während sich Namen <strong>und</strong> Zugehörigkeit änderten,<br />

blieb eines gleich: die Belegschaft. Und das sowohl bei<br />

den Fachkräften an den Maschinen, als auch in der<br />

Führungsriege. Statt eigene Leute an die entscheidenden<br />

Positionen zu setzen, vertraute der neue Eigner<br />

der bewährten Mannschaft, die hier autark arbeiten<br />

kann. „Wir sind immer noch dieselben Leute. Und wir<br />

sind keine Marionetten oder Handlanger“, sagt Florian<br />

Guggenbichler. Dabei haben sie nicht nur Expertise im<br />

Betrieb. „Unsere komplette Führungsmannschaft sind<br />

Einheimische“, so der Geschäftsführer <strong>und</strong> Werksleiter,<br />

„das macht uns <strong>aus</strong>.“ Und Vertriebschef Reinhard Moritz<br />

als dessen rechte Hand ergänzt, dass es für Betriebsklima<br />

<strong>und</strong> Zusammengehörigkeitsgefühl viel bedeute, dass<br />

man sich innerhalb der Belegschaft namentlich kennt<br />

<strong>und</strong> auch außerhalb der Arbeit durch<strong>aus</strong> Anknüpfungspunkte<br />

hat: „Man trifft sich beim Einkaufen, am Spielplatz<br />

oder im Eisstadion“, wo Guggenbichler einige Jahre<br />

beim TEV in der Ersten spielte <strong>und</strong> gerade veranlasst<br />

hat, dass die Bandenwerbung im Mia-helfn-zam-Stadion<br />

auf den aktuellen Stand gebracht wird.<br />

Geschäftsführer Florian Guggenbichler (rechts)<br />

<strong>und</strong> Vertriebsleiter Reinhard Moritz im Einklang.<br />

So gehen sie Schritt für Schritt daran, das alteingesessene<br />

Unternehmen unter geänderten Vorzeichen wieder<br />

ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, während<br />

sich die aktuell 143 Mitarbeiter im Betrieb längst an den<br />

neuen Arbeitgeber <strong>und</strong> den neuen Namen gewöhnt <strong>und</strong><br />

bald gemerkt haben, dass der Standort nicht nur sicher<br />

ist, sondern alles auch in gewohnten Bahnen weiterläuft.<br />

„Wir produzieren immer noch Faltschachteln“,<br />

bringen es die Verantwortlichen auf den Punkt. Wobei<br />

sie mit ihren Packmitteln auch in einem Landkreis, in<br />

<strong>dem</strong> viel gedruckt wird, ein komplettes Alleinstellungsmerkmal<br />

haben. Die Nächsten, die Ähnliches können,<br />

sitzen in Ulm <strong>und</strong> Landshut.<br />

61 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


GPI stellt Verpackungen<br />

unterschiedlichster Größe<br />

<strong>und</strong> Form her.<br />

Hochmoderne<br />

Produktionsstätte<br />

Grafiken: Panthermedia/valueinvestor (YAYMicro)<br />

Spezialist für Pharma<strong>und</strong><br />

Medizinprodukte<br />

Während Graphic Packaging in den USA hauptsächlich<br />

Getränkeverpackungen herstellt, ist Miesbach<br />

der Spezialist für Pharma- <strong>und</strong> Medizinprodukte. Mit<br />

95 Prozent machen sie am Standort den Löwenanteil<br />

<strong>aus</strong>. Daneben produziert man für regionale K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> sorgt mit seiner Expertise auch dafür, dass etwa<br />

„Damenwäsche von Anita“ in einer besonderen <strong>und</strong><br />

ansprechenden Verpackung steckt. Sehr viele Dinge<br />

werden im H<strong>aus</strong> speziell nach K<strong>und</strong>enwünschen konstruiert,<br />

wobei für diese gerade im Medikamentenbereich<br />

die Patientensicherheit oberstes Gebot sei. Das<br />

geht von Originalitätsverschlüssen, bei denen eindeutig<br />

zu sehen ist, ob die Verpackung bereits einmal geöffnet<br />

war, über Schutzfunktionen, wie die Einzelkammern für<br />

zerbrechliche Glasampullen, bis zu sogenannten intelligenten<br />

Verpackungen mit eingebauter Kindersicherung,<br />

die etwa an bestimmten Stellen gleichzeitig eingedrückt<br />

werden müssen, um an den Inhalt zu gelangen.<br />

„2002 haben wir am Windfeld angefangen“, erzählen<br />

Guggenbichler <strong>und</strong> Moritz, <strong>und</strong> von ihrem ersten „Tag<br />

der offenen Tür“, an <strong>dem</strong> sich 2500 Leute ein Bild davon<br />

machen wollten, was in den neuen Gewerbehallen passiert.<br />

„Damals haben wir fast schon eine Standleitung<br />

zum Holnburger gebraucht, der immer wieder Würste<br />

nachliefern musste“, erinnert sich Moritz lachend. Dass<br />

ein halbes Jahr zuvor auf RTL ein Bericht über den Umzug<br />

der großen Maschinen von H<strong>aus</strong>ham nach Miesbach<br />

lief, mag für zusätzliches Interesse gesorgt haben. Was<br />

die Gäste zu sehen bekamen, war eine hochmoderne<br />

Produktionsstätte mit zwei 120 Meter langen Hallen als<br />

Kernstück. In der einen wird produziert. Die andere ist<br />

die Lagerhalle für Farben, Lacke, Leime <strong>und</strong> Papier, das<br />

sie zu 80 Prozent <strong>aus</strong> Finnland beziehen, aber auch <strong>aus</strong><br />

Österreich.<br />

Hell <strong>und</strong> lichtdurchflutet ist es in der Produktionshalle<br />

<strong>und</strong> extrem leise für eine Druckerei. Was auf den ersten<br />

Blick ins Auge fällt, sind die bunten Hütchen, die auf Paletten<br />

voller Kartonagen stehen. „Das sind unsere Tagespakete“,<br />

erklärt Guggenbichler, <strong>und</strong> wie in der sogenannten<br />

„Frozen Zone“, in der alles für die nächsten Schritte<br />

vorbereitet wird, sorgen diese farbigen Markierungen für<br />

einfache Orientierung. Montag Blau, Dienstag Gelb – so<br />

weiß jeder ohne langes Suchen, was gerade dran ist.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 62


1,5 Millionen<br />

Faltschachteln pro Tag<br />

Die Maschinen laufen von Sonntag 22 Uhr bis Freitag 22 Uhr<br />

<strong>und</strong> produzieren täglich 1,5 Millionen Faltschachteln für<br />

200 verschiedene K<strong>und</strong>en von Kleinstk<strong>und</strong>en bis zu Global<br />

Playern. Das sind 350 Millionen Faltschachteln im Jahr.<br />

Aber während sich andere Faltschachtelhersteller zumeist<br />

spezialisieren – etwa auf Zigarettenverpackungen – ist GPI<br />

seit jeher breit aufgestellt. „Wir haben verschiedene Bereiche<br />

<strong>und</strong> verschiedene K<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> diese große Vielfalt<br />

macht es spannend <strong>und</strong> gibt Sicherheit“, so Guggenbichler.<br />

Das kam ihnen auch während Corona zugute, als etwa die<br />

Nachfrage nach Schachteln für Grippepräparate deutlich<br />

sank. Dafür stieg der Bedarf an Verpackungen für<br />

Wellnessprodukte <strong>und</strong> so lief es nach einer kurzen Delle<br />

auch in Pan<strong>dem</strong>iezeiten wieder r<strong>und</strong>. In der Produktion<br />

selbst war man durch die ohnehin großen Abstände an den<br />

Maschinen <strong>und</strong> ein klug <strong>aus</strong>getüfteltes Ampelsystem von<br />

Corona weitgehend unbehelligt. Erst die Omikron-Welle<br />

stellte den Betrieb vor echte Her<strong>aus</strong>forderungen, als im<br />

März 22 gleichzeitig 31 Leute <strong>aus</strong>fielen <strong>und</strong> der Geschäftsführer<br />

von Maschine zu Maschine marschierte, um bei der<br />

ges<strong>und</strong>en Belegschaft für Extraschichten zu werben.<br />

An den einzelnen Druckstationen wird der Druckmaschine Farbe zugeführt.<br />

Ganzheitlich.<br />

Gemeinsam.<br />

Auf den Punkt.<br />

Sparkassen-Finanzkonzept:<br />

eine Finanzstrategie, die zu Ihnen <strong>und</strong>Ihrem Leben passt.<br />

Gemeinsam mitIhnen bilden wir eine flexible R<strong>und</strong>um-Strategie<br />

für IhreFinanzen<strong>und</strong> somitein sicheres Stück Zukunft für Sie.<br />

63 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Gesamtüberblick von oben über die Produktionshalle.<br />

Im Schichtbetrieb<br />

Überblick über die Produktpalette.<br />

Das gute Betriebsklima war sicher mit ein Gr<strong>und</strong>, dass<br />

die Verbliebenen auch in solchen Zeiten, die ordentlich<br />

auf die Stimmung drückten, in die Bresche sprangen <strong>und</strong><br />

mithalfen, dass der Drei-Schicht-Betrieb in den Hallen<br />

weiterlaufen konnte. Immer zwei Personen sind an einer<br />

Maschine, wobei in den Hallen teilweise bis zu 40 verschiedene<br />

Jobs <strong>und</strong> einzigartige Ausbildungsberufe wie<br />

etwa Packmitteltechnologen gefragt sind. Die Belegschaft<br />

ist breit aufgestellt <strong>und</strong> nicht selten schon ein Berufsleben<br />

lang dabei. Vor zwei Jahren konnten sie sieben<br />

Mitarbeiter für 30-jährige Betriebszugehörigkeit ehren.<br />

Heuer ist es ein Kollege, der schon 40 Jahre im H<strong>aus</strong> ist.<br />

Auch Moritz, der lachend erzählt, wie er beim Einkaufen<br />

immer auch einen besonderen Blick auf die Verpackungen<br />

werfe, ist lange schon dabei, was sicher auch geholfen<br />

hat, die K<strong>und</strong>en davon zu überzeugen, dass sie keine<br />

Änderungen in der Zusammenarbeit befürchten müssen,<br />

<strong>und</strong> nicht „eine kleine Nummer unter vielen“ sind.<br />

Gedruckt, geklebt,<br />

gestanzt, geschnitten<br />

<strong>und</strong> gefaltet<br />

Was die Qualität angeht, können sie ohnehin auf aktuelles<br />

Know-how gepaart mit viel Erfahrung, Tüftlergeist<br />

im Musterbau <strong>und</strong> modernste Maschinen in der Produktion<br />

setzen. Die neuesten sind eine Hybridmaschine,<br />

die nicht nur drucken, sondern Druckerzeugnisse<br />

auch mit UV-Lack veredeln kann sowie eine Klebemaschine<br />

mit doppeltem Blindenprägemodul, die auch die<br />

für Arzneimittelpackungen notwendigen Prägungen in<br />

Blindenschrift von beiden Seiten anbringen kann. In<br />

ganz Europa gibt es nur drei davon: eine in Miesbach,<br />

eine im Schwesterwerk St. Gallen <strong>und</strong> eine in Polen.<br />

Dabei wird längst nicht nur gedruckt, sondern auch<br />

gestanzt, geschnitten <strong>und</strong> geklebt. Und immer wieder<br />

kontrolliert. Schon während des laufenden Prozesses,<br />

aber auch danach in der Endkontrolle, wo noch einmal<br />

akribisch geschaut wird, ob alles stimmt, wenn die flach<br />

gefalteten Verpackungen das H<strong>aus</strong> verlassen.<br />

Hochregallager mit knapp 3.000 Stellplätzen<br />

für Rohmaterial <strong>und</strong> Fertigware.<br />

Den Überblick über den kompletten Ablauf hat Alex<br />

Keck, der seinerseits hinter einer Front von vier extrabreiten<br />

Bildschirmen kaum zu sehen ist. Vor ihm der<br />

Status jedes einzelnen Auftrags; eingeteilt in viele kleine<br />

Segmente. Die Farbe der Kästchen signalisiert ihm den<br />

aktuellen Stand. Hellblau bedeutet „einrichten“, Grün<br />

„bereit zum Druck“, weiß „bereits gedruckt“.<br />

<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 64


Auf <strong>dem</strong> neuesten Stand<br />

Es ist viel moderne Technik im Spiel. In der Produktion<br />

sowieso, aber auch zum Schutz <strong>und</strong> Wohlbefinden der<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die längst nicht mehr<br />

Lärm <strong>und</strong> Farbdämpfen <strong>aus</strong>gesetzt sind wie einst, <strong>und</strong><br />

denen ergonomische Arbeitsplätze durch die geschickte<br />

Positionierung von Arbeitsflächen viele Schritte erleichtern,<br />

die sonst mit menschlicher Kraft geschehen müssten.<br />

Viel menschlicher Kraft, denn Papier ist schwer.<br />

Daneben gibt es aber auch noch ganz archaische Anlagen.<br />

In einem kleinen Raum zwischen Produktion <strong>und</strong><br />

Lager strahlen historische Maschinen Druckerei-Flair<br />

von einst <strong>aus</strong>. Dabei sind sie längst nicht nur museale<br />

Schmuckstücke. „Sie kommen immer mal wieder für<br />

Kleinstserien zum Einsatz“, erklärt Guggenbichler eine<br />

weitere Stärke des vielseitigen Betriebs, der so gut aufgestellt<br />

ist, dass er auch innerhalb von 24 St<strong>und</strong>en einen<br />

K<strong>und</strong>en in Hamburg beliefern kann.<br />

Bereit für die Zukunft<br />

Das A <strong>und</strong> O seien Service <strong>und</strong> Qualität <strong>und</strong> eine Zusammenarbeit<br />

mit den K<strong>und</strong>en auf Augenhöhe. Darin sind<br />

sich Moritz <strong>und</strong> Guggenbichler einig, der nach zwölf<br />

Jahren bei der B<strong>und</strong>eswehr vor fünf Jahren als stellvertretender<br />

Produktions- <strong>und</strong> Logistikleiter ins H<strong>aus</strong> kam,<br />

seit 2020 Produktion <strong>und</strong> Werk leitet <strong>und</strong> bis heute fasziniert<br />

ist, dass es „immer spannender wird, je tiefer man<br />

eintaucht“. Durch die Zugehörigkeit zur Gruppe Graphic<br />

Packaging International habe man viele Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Ressourcen dazugewonnen, wie etwa Marketingoder<br />

Rechtsabteilung, ohne eigene Verantwortlichkeiten<br />

abgeben zu müssen. So sehen sie sich am Windfeld auch<br />

als attraktiver Arbeitgeber mit Zukunftsperspektive, der<br />

vom Auszubildenden bis zu Fachkräften in allen Bereichen<br />

jederzeit offen für neue Mitarbeiter ist. |<br />

Tradition <strong>und</strong> Moderne<br />

seit über 100 Jahren<br />

Mitarbeiter<br />

gesucht!<br />

Gemütlichkeit<br />

<strong>aus</strong> Meisterhand<br />

Die Bögen laufen in die Stanzmaschine.<br />

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65 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


Gute Laune Block<br />

Für Notizen <strong>und</strong> Botschaften an liebe Menschen<br />

MAGDALENEN<br />

Gute Laune Block Blumenkranz<br />

96 Kärtchen, 10,5 x 10,5 cm<br />

Zu jeder Gelegenheit das richtige Geschenk…. die Gute Laune<br />

Blöcke. Seit Jahren absolute Bestseller im Programm des<br />

Magdalenen Verlags. Jedes Kärtchen ist eigenständig <strong>und</strong> hat<br />

ein eigenes Motiv. Manche mit einem kleinen Spruch oder<br />

Wort, viele einfach komplett ohne Text, dafür mit einem <strong>aus</strong>drucksstarken<br />

Motiv. Mit <strong>dem</strong> Gute Laune Block verschenkt<br />

man Freude. Er eignet sich hervorragend für Notizen oder um Ideen zu speichern.<br />

Es gibt eine unglaubliche Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Sei es, innerhalb der<br />

Familie Nachrichten zu hinterlassen, Fre<strong>und</strong>en eine Freude zu machen oder sich selber<br />

an wichtige Termine oder Aufgaben zu erinnern. Mit <strong>dem</strong> Gute Laune Block des<br />

Magdalenen Verlags liegen Sie nie daneben.“ Für € 8,50 erhältlich bei:<br />

Magdalenen Verlag, Gewerbering 14, 83607 Holzkirchen, Tel. 08024 / 47046-0<br />

b.kopp@magdalenen-verlag.de, www.magdalenen-verlag.de<br />

Marstaller<br />

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Umhängetasche mit festem Riemen<br />

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Rindleder vegetabil gegerbt<br />

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Porkvelour, Verschluss: Magnetverschluss,<br />

Ausstattung: ein Innenfach,<br />

ein Umhängeriemen verstellbar (Länge<br />

115 cm), Maße: 36 x 7,5 x 30 cm.<br />

Preis: € 485,-<br />

Marstaller Werkstätten KG<br />

Dorfstraße 9, 83627 Osterwarngau<br />

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Neues Design, inspiriert von den 70er<br />

Jahren <strong>und</strong> trotz<strong>dem</strong> modern. Auffällige<br />

Zifferblätter in neuen poppigen Farben.<br />

Neues Saphirglas mit Vergrößerungsglas<br />

auf <strong>dem</strong> Datum. Preis: € 299,-.<br />

Uhren & Schmuck Petra Hehl<br />

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Tel. 08025 / 2738<br />

Laufrad-Trike 2 in 1<br />

Hübsches Dreirad <strong>aus</strong> Holz, umbaubar<br />

zum Laufrad, wahlweise in hellblau<br />

oder rosa, mit Klingel <strong>und</strong> Lenkertasche,<br />

dreifach verstellbare Sattelhöhe<br />

u. dreifach verstellbarer Sitzabstand,<br />

Lenker mit Einschlagbegrenzung,<br />

Sitzbezug <strong>aus</strong> Kunstleder, das ideale<br />

Gefährt für alle kleinen Fahranfänger<br />

zum Preis von € 79,90.<br />

Spielwaren Juffinger<br />

Niklasreuth 3, 83737 Irschenberg<br />

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Frühlingsboten<br />

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Karl Jäger<br />

Fesches Leinenhemd in hellblau ab<br />

€ 99,-. Jetzt erhältlich in unseren<br />

Geschäften in Miesbach, Rosenheim<br />

<strong>und</strong> Tegernsee oder online unter<br />

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Wohlfühlmomente verschenken<br />

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doch einfach mal „Schön, dass es dich gibt“ mit einem Gutschein von monte mare. In<br />

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Der nächste <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> erscheint am 4. Juli <strong>2023</strong><br />

oberlandlermagazin<br />

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<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 66


Die Parkettleger-Meister <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Leitzachtal<br />

Miesbach |Leitzach 5|Tel. 08025/75 67<br />

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KOCHEN<br />

Die moderne Küche ist zumeistmit<br />

<strong>dem</strong> Esszimmer<br />

verb<strong>und</strong>en, oft mit einem<br />

fließenden Übergang<br />

zum Wohnzimmer. Es bietet<br />

sich deshalb an, die<br />

Räume mit einem durchgehenden<br />

Parkett- oder<br />

Dielenboden zu verbinden.<br />

Dass im Alltag auch<br />

mal etwas daneben geht<br />

oder auf den Boden fällt,<br />

liegt auf der Hand. Doch<br />

mit <strong>dem</strong> richtigen Parkett<br />

kann man sich gegen alle<br />

Tücken des Alltags in der<br />

Küche wappnen.<br />

BADEN<br />

Im Bad sollten Holzböden nur<br />

vom qualifizierten Parkettleger<br />

verlegt werden. Fachgerecht<br />

ist nur eine vollflächige<br />

Wasserabdichtung zum<br />

Untergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> vollflächige<br />

Verklebung des Parkettbodens.<br />

Die Fugen zwischen den<br />

Parkettstäben kann man verschließen,<br />

wie man es zum<br />

Beispiel im Poolbereich von<br />

Kreuzfahrtschiffen sieht. Die so<br />

behandelte Oberfläche lässt<br />

Schmutz <strong>und</strong> Wasser einfach<br />

abperlen. Unschöne Wasserflecken,<br />

Kalk <strong>und</strong> Schmutz haben<br />

so keine Chance.<br />

SCHLAFEN<br />

LEBEN<br />

Ein Holzboden ist Balsam<br />

für alle Sinne des Menschen.<br />

Holz besitzt einen<br />

weiteren Vorteil, den<br />

es gegenüber anderen<br />

Bodenbelagsarten <strong>aus</strong>spielen<br />

kann: Es ist immer<br />

wohltemperiert <strong>und</strong><br />

kühlt auch bei niedrigen<br />

Raumtemperaturen nur<br />

wenig ab. Gehen Sie barfuß<br />

darüber. Sie werden<br />

feststellen, wie angenehm<br />

warm <strong>und</strong> natürlich<br />

sich ein Parkettboden<br />

anfühlt.<br />

MACHEN WIR<br />

Mit unserem Team <strong>aus</strong><br />

Parkettleger-Meistern,<br />

-Gesellen <strong>und</strong> Azubis<br />

bringen wir die schönsten<br />

Parkett- <strong>und</strong> Bodenbeläge<br />

auf die „Erde“. Unser Service<br />

umfasst eine <strong>aus</strong>führliche<br />

Beratung im Showroom<br />

<strong>und</strong> auf der B<strong>aus</strong>telle inklusive<br />

schriftlichem Fixangebot<br />

– anschließend<br />

eine professionelle Verlegung<br />

der gewählten<br />

Boden-Materialien <strong>und</strong><br />

Pflegeeinweisung. Für diese<br />

Leistungen <strong>und</strong> Material<br />

geben wir noch 5 Jahre<br />

Garantie, weil wir von unserer<br />

Qualität überzeugt<br />

sind. Schauen Sie vorbei<br />

in unserer 400 m 2 großen<br />

Ausstellung.<br />

Der Hauptgr<strong>und</strong> für einen<br />

Holzboden im Wohnzimmer<br />

ist die durch ihn vermittelte<br />

Gemütlichkeit <strong>und</strong> Natürlichkeit.<br />

Holz hat Charakter <strong>und</strong><br />

erzählt von seinem Wachstum<br />

<strong>und</strong> seiner Herkunft. Jede<br />

Holzoberfläche ist individuell<br />

<strong>und</strong> schafft Atmosphäre. Parkett<br />

im Wohnzimmer eröffnet<br />

ungeahnte Möglichkeiten der<br />

Raumgestaltung. Verlegemuster,<br />

Farben <strong>und</strong> Reliefs<br />

lassen keinen Raum wie den<br />

anderen <strong>aus</strong>sehen.<br />

BESUCHENSIE UNSERE<br />

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67 <strong><strong>Oberland</strong>ler</strong>


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<strong><strong>Oberland</strong>ler</strong> 68

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