Pilotstudie zu Kooperationsverträgen

Ausgabe 10/2019 Ausgabe 10/2019

maximilian.renz
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10/2019 ahn ärzte blatt Baden- Württemberg Informationen » aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der Kieferheilkunde Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 9.2005 Leitartikel Hierarchie und LEITARTIKEL Beteiligung: Der Governance-Ansatz Gesunde Zähne sind wichtig für die Lebensqualität Titelthema Wählermeinung/ Umfrageaktion TITELTHEMA zur Bundestagswahl 2005 Pilotstudie zu Kooperationsverträgen Zahnärztekammer Außerordentliche VV: Eine neue INTERVIEW liberale Berufsordnung Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen Auftrag Fortbildung Zahnerhaltung durch Wurzelspitzenresektion FORTBILDUNG Toxikologie von Nanopartikeln in der Zahnmedizin

10/2019<br />

ahn<br />

ärzte<br />

blatt<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Informationen<br />

» aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der<br />

Kieferheilkunde<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

9.2005<br />

Leitartikel<br />

Hierarchie und<br />

LEITARTIKEL<br />

Beteiligung: Der<br />

Governance-Ansatz<br />

Gesunde Zähne sind wichtig<br />

für die Lebensqualität<br />

Titelthema<br />

Wählermeinung/<br />

Umfrageaktion TITELTHEMA <strong>zu</strong>r<br />

Bundestagswahl 2005<br />

<strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>Kooperationsverträgen</strong><br />

Zahnärztekammer<br />

Außerordentliche VV: Eine<br />

neue INTERVIEW<br />

liberale Berufsordnung<br />

Zahnmedizin hat einen<br />

gesellschaftlichen Auftrag<br />

Fortbildung<br />

Zahnerhaltung durch<br />

Wurzelspitzenresektion<br />

FORTBILDUNG<br />

Toxikologie von Nanopartikeln<br />

in der Zahnmedizin


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Würth <strong>zu</strong>r Kunst nach 1960<br />

30. 9. 2019 – 20. 9. 2020<br />

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(Detail), Sammlung Würth,<br />

Inv. 17720, © John Baldessari<br />

Alle Aktivitäten der<br />

Kunsthalle Würth sind<br />

Projekte der Adolf Würth<br />

GmbH & Co. KG.<br />

[]


Editorial 3<br />

Foto: E. Ludwig (2016) Alterszahnheilkunde – ein erfolgreiches Praxiskonzept.<br />

wissen kompakt, 10(4): 159-172; https://doi.org/10.1007/s11838-016-0034-7<br />

Foto: Adobe Stock/ananaline<br />

» Gesunde Zähne sind Lebensqualität.<br />

„Bundesteilhabegesetz, Quartiersentwicklung, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz:<br />

Die Versorgung von<br />

älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen<br />

rückt auch in der Gesundheitspolitik immer mehr in<br />

den Fokus. Und das ist auch gut so: Denn es muss<br />

gerade in einer älter werdenden Gesellschaft unser<br />

Ziel sein, allen Menschen so lange wie möglich<br />

den Verbleib in der vertrauten häuslichen und familiären<br />

Umgebung sowie ein weitgehend selbstbestimmtes<br />

Leben <strong>zu</strong> ermöglichen“, schreibt der<br />

Minister für Soziales und Integration Baden Württemberg,<br />

Manne Lucha in seinem Leitartikel. Weshalb<br />

auch er sieht, dass gesunde Zähne wichtig für<br />

die Lebensqualität sind, lesen Sie auf Seite 7.<br />

» Gemeinsame Erklärung. Die Kassenzahnärztliche<br />

Vereinigung Baden-Württemberg und die Liga<br />

der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg<br />

e. V. setzen sich gemeinsam für eine feste Verankerung<br />

der zahnmedizinischen Versorgung in unseren<br />

Pflegestrukturen ein. Seit 2014 haben Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />

mit stationären Pflegeeinrichtungen<br />

ab<strong>zu</strong>schließen. Welchen Nutzen die 2014 abgeschlossenen<br />

Kooperationsverträge bislang haben,<br />

war Gegenstand einer in Baden-Württemberg durchgeführten<br />

<strong>Pilotstudie</strong>. Die Ergebnisse dieser Studie<br />

präsentiert Dr. Frank Oberzaucher, Lecturer Qualitative,<br />

Forschungsmethoden und Interaktionsforschung<br />

am Fachbereich Geschichte und Soziologie<br />

der Universität Konstanz, auf Seite 8 f.<br />

Das ZBW hat im Anschluss die Kooperationspartner<br />

nach ihrem Resümee gefragt und danach, welche<br />

Schlüsse sie aus den vorgelegten Ergebnissen<br />

von Dr. Oberzaucher ableiten. Die Antworten auf<br />

diese Fragen lesen Sie auf Seite 10 ff.<br />

» Neue Pflegeausbildung. Das Pflegeberufegesetz<br />

löst vom 1. Januar 2020 an das Altenpflegegesetz<br />

und das Krankenpflegegesetz ab. Gegenstand<br />

der Reform ist die Zusammenführung der bisher<br />

im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz<br />

geregelten Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und<br />

Kinderkrankenpflege im Pflegeberufegesetz. Über<br />

die Auswirkungen der Neuregelung informiert<br />

Andrea Mader auf Seite 14 f.<br />

» Die Zukunft der Zahnmedizin. Auf der<br />

Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

BW war der Vortrag des Freiburger Medizinethikers<br />

Prof. Dr. Giovanni Maio <strong>zu</strong>m Thema „Werte<br />

für die (Zahn-)Medizin – warum die Heilberufe ihre<br />

eigene Identität verteidigen müssen“ am 27. Juli ein<br />

besonderer Höhepunkt. Seine Denkanstöße sollten<br />

nicht exklusiv sein, sondern in die Breite des Berufsstandes<br />

getragen werden. Das war die Intention<br />

von LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert. Er hat<br />

Prof. Maio deshalb in seinem Institut für Ethik und<br />

Geschichte der Medizin in Freiburg besucht und ein<br />

Gespräch mit ihm geführt. „Der Zahnarzt hat eine<br />

enorme soziale Funktion“, betonte Prof. Maio mit<br />

großem Nachdruck in dem Gespräch. Lesen Sie<br />

auf Seite 20 ff., welchen gesellschaftlichen Auftrag<br />

Prof. Maio der Zahnmedizin <strong>zu</strong>schreibt und wo er<br />

die Zukunft der Zahnmedizin sieht.<br />

» Nanopartikel in der Zahnmedizin. Nanoteilchen<br />

besitzen spezielle chemische und physikalische<br />

Eigenschaften, die deutlich von denen von<br />

Festkörpern oder größeren Partikeln abweichen.<br />

Immer mehr zahnärztliche Materialien enthalten<br />

Nanopartikel (z. B. Nanokomposite, Nanofüller).<br />

Beim Patienten können diese Partikel während<br />

des Kauvorgangs freigesetzt, mit dem Speichel<br />

verschluckt werden und in den Organismus gelangen.<br />

Wie das Gefährdungspotenzial für Patienten,<br />

Zahnärzte und das zahnärztliche Personal aussieht,<br />

beschreibt Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, Dental-<br />

Toxikologe, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie<br />

am Klinikum der Universität München,<br />

auf Seite 30 ff. » christian.ignatzi@izz-online.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


4<br />

Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Titelthema<br />

7<br />

Manne Lucha MdL<br />

Gesunde Zähne sind wichtig für die<br />

Lebensqualität<br />

16<br />

Sozialminister Manne Lucha über die<br />

zahnärztliche Versorgung<br />

Baden-Württemberg ist hervorragend<br />

aufgestellt<br />

Titelthema<br />

19<br />

Gemeinsame Erklärung von KZV BW und<br />

Wohlfahrtsverbänden<br />

„Zahngesundheit als elementaren<br />

Bestandteil der Pflege verankern“<br />

Berufspolitik<br />

8<br />

Ergebnisse der <strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong>m Nutzen des<br />

Kooperationsvertrags<br />

Den richtigen Weg eingeschlagen<br />

10<br />

Statements <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> über die Betreuung<br />

von Pflegeeinrichtungen<br />

Verbesserung der Versorgungsqualität<br />

im Blick<br />

20<br />

Prof. Dr. Giovanni Maio<br />

Kammer-Konversation: Prof. Dr. Giovanni Maio<br />

Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen<br />

Auftrag<br />

14<br />

Neue Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz<br />

Prämierter Vorreiter<br />

24<br />

Hygiene und Ökologie in der Praxis<br />

Zahnmedizin goes green<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Inhalt 5<br />

Berufspolitik<br />

Praxis<br />

27<br />

Das Zahnärzte-Praxis-Panel erneut gestartet<br />

Rücksendefrist läuft noch bis Ende November<br />

28<br />

Dr. Peter Engel<br />

#11Pfennig<br />

BZÄK-Kampagne <strong>zu</strong>r Anpassung des<br />

GOZ-Punktwerts<br />

35<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das PRAXIS-Handbuch<br />

der LZK BW<br />

Neue „Checkliste für den Neukauf eines<br />

Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“<br />

Soziales Engagement<br />

Fortbildung<br />

36<br />

20 Jahre Dentists for Africa<br />

Jahreshauptversammlung in Erfurt<br />

Rubrik<br />

30<br />

Grundlagen der Wissenschaft<br />

Toxikologie von Nanopartikeln in der<br />

Zahnmedizin<br />

3 Editorial<br />

29 Buchtipp<br />

37 Namen und<br />

Nachrichten<br />

39 Amtliche Mitteilungen<br />

47 Personalia<br />

50 Termine<br />

51 Zu guter Letzt/<br />

Impressum<br />

34<br />

Praxis<br />

Der GOZ-Ausschuss der LZK informiert<br />

Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />

Internet<br />

Besuchen Sie auch die ZBW-Website<br />

» www.zahnaerzteblatt.de<br />

Neben der Online-Ausgabe des ZBW gibt es <strong>zu</strong>sätzliche<br />

Informationen, Fotos, weiterführende Links<br />

sowie ein ZBW-Archiv.<br />

Praxis auf einen Blick<br />

» Die aktuelle Pinnwand mit Tipps<br />

für den Neukauf eines Reinigungsund<br />

Desinfektionsgeräts (RDG)<br />

gibt es hier. Einfach Code einscannen<br />

und lesen.<br />

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ZBW 10/2019


Landeszahnärztekammer BaWü Körperschaft des Öffentlichen Rechts<br />

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Lorenzstraße 7, 76135 Karlsruhe, Fon 0721 9181-200, Fax 0721 9181-222, Email: fortbildung@za-karlsruhe.de<br />

Oktober 2019<br />

Kurs Nr. 8942<br />

Röntgenkurs für die Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

Referent: Dr. Burkhard Maager, Denzlingen<br />

Datum: 10.-12.10.2019 Kurshonorar: 550 €<br />

Kurs Nr. 8844/8 Punkte<br />

Die prothetische Versorgung des CMD-Patienten<br />

Referenten: Prof. Dr. Hans-Jürgen Schindler, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Marc Schmitter, Würzburg<br />

Datum: 11.10.2019 Kurshonorar: 450 €<br />

Kurs Nr. 8880/8 Punkte<br />

Update Endodontie 2019<br />

Referenten: Prof. Dr. Paul Lambrechts, Leuven<br />

Dr. Sabine Hopmann, Lemförde<br />

Datum: 18.10.2019 Kurshonorar: 600 €<br />

Kurs Nr. 8936<br />

Die Rezeption - das Herz der Praxis!<br />

Referentin: Brigitte Kühn, ZMV, Tutzing<br />

18.10.2019 Kurshonoar : 180 €<br />

Kurs Nr. 8937<br />

Willkommen am Telefon - der erste Eindruck<br />

Referentin: Brigitte Kühn, ZMV, Tutzing<br />

19.10.2019 Kurshonoar : 180 €<br />

November 2019<br />

Kurs Nr. 8932/9 Punkte<br />

Die hohe Schule des mechanischen Scaling - Erfolg durch eine<br />

systematische Arbeitsweise<br />

Referent: PD Dr. Christian Graetz, Kiel<br />

Datum: 09.11.2019 Kurshonorar: 350 €<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 13 Personen begrenzt.<br />

Kurs Nr. 8923/8 Punkte<br />

Die Periimplantitis - theoretische Grundlagen und praktische<br />

Therapieansätze<br />

Referent: PD Dr. Jan Derks, Göteborg<br />

Datum: 16.11.2019 Kurshonorar: 490 €<br />

Kurs Nr. 8968/32 Punkte<br />

Alte Menschen gut versorgen - Alterszahnheilkunde in der<br />

Praxis Teil I und Teil II<br />

Referent: Dr. Elmar Ludwig, Ulm<br />

Moderator: Maurice Schreiber, M.A., Karlsruhe<br />

Daten: 22.-23.11.2019 Teil I und 06.-07.03.2020 Teil II<br />

Kurshonorar: 1.200 €<br />

eine ZFA ist in der Kursgebühr inbegriffen<br />

8977/14 Punkte<br />

par 1: Therapieplanung - Management komplexer<br />

Behandlungsfälle<br />

Referenten: Prof. Dr. Winfried Walther, Karlsruhe<br />

PD Dr. Bernadette Pretzl, Heidelberg<br />

Datum: 22.-23.11.2019<br />

Start des Curriculums Parodontologie<br />

Kurshonorar: 4.150 €<br />

6288/14 Punkte<br />

imp 1: Therapieplanung - Management komplexer<br />

Behandlungsfälle<br />

Referenten: Dr. Jochen Klemke, M.A., Speyer<br />

Dr. Christopher Prechtl, Karlsruhe<br />

Datum: 22.-23.11.2019<br />

Start des Curriculums Implantologie<br />

Kurshonorar: 5.350 €<br />

Kurs 8929/10 Punkte<br />

Chirurgische Parodontitistherapie - Hands-on-Kurs: Indikation,<br />

Techniken, Organisation<br />

Referent: Dr. Christoph Becherer, Karlsruhe<br />

Datum: 29.11.2019 Kurshonorar: 550 €<br />

Dezember 2019<br />

Kurs Nr. 8986/14 Punkte<br />

Moderne Endodontie - ein Konzept für die niedergelassene<br />

Praxis<br />

Referent: Dr. Carsten Appel, Bonn<br />

Datum: 06.-07.12.2019 Kurshonorar: 700 €<br />

Kurs Nr. 6285/16 Punkte<br />

Augmentative Verfahren bei der Implantation<br />

Referent: Dr. Jan Tetsch, Münster<br />

Datum: 22.-23.11.2019 Kurshonorar: 700 €


Leitartikel 7<br />

Gesunde Zähne sind wichtig für die<br />

Lebensqualität<br />

Bundesteilhabegesetz, Quartiersentwicklung, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz: Die Versorgung<br />

von älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen rückt auch in der Gesundheitspolitik<br />

immer mehr in den Fokus. Und das ist auch gut so: Denn es muss gerade in einer<br />

älter werdenden Gesellschaft unser Ziel sein, allen Menschen so lange wie möglich den<br />

Verbleib in der vertrauten häuslichen und familiären Umgebung sowie – falls erforderlich –<br />

eine gute Versorgung im Pflegeheim <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />

Auch gesunde Zähne sind wichtig für die Lebensqualität.<br />

Dies gilt vor allem für Menschen mit Pflegebedarf, weil<br />

es ihnen ohne gesunde Zähne noch schwerer fällt, wie<br />

gewohnt am sozialen Leben teil<strong>zu</strong>nehmen. Der Erhalt der<br />

eigenen gesunden Zähne auch im hohen Alter muss für<br />

alle Menschen im Land möglich sein.<br />

„Gesund beginnt im Mund“ – manch einem oder einer<br />

mag dieser Slogan noch geläufig sein. Und tatsächlich<br />

ist es so: Kein anderes Organ ist gleichzeitig an so vielen<br />

Funktionen – und somit auch Fehlfunktionen – des<br />

menschlichen Organismus<br />

beteiligt wie der<br />

Mund. Das gilt für Jung<br />

und Alt. Und während<br />

bei den jungen Menschen<br />

hoffentlich schon die<br />

Eltern auf ausreichende<br />

Mundhygiene achten –<br />

wie steht’s mit den alten?<br />

Und vor allem bei denen,<br />

die in Pflegeheimen leben?<br />

Also bei einer besonders<br />

vulnerablen Personengruppe,<br />

die in der<br />

Verantwortung für ihre<br />

Gesundheit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

benötigt.<br />

Diese Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

bekommt sie auch, wie<br />

der erste „Bericht der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />

und des GKV-Spitzenverbands an die Bundesregierung<br />

<strong>zu</strong>r Entwicklung der kooperativen und koordinierten<br />

zahnärztlichen und pflegerischen Versorgung von<br />

pflegebedürftigen Versicherten in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

gem. § 119b Abs. 3 Satz 3 SGB V“ zeigt. Der<br />

Titel ist zwar arg sperrig, aber der Inhalt ist dafür umso<br />

klarer: Die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Baden-Württemberg<br />

nutzen die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />

mit stationären Pflegeeinrichtungen ab<strong>zu</strong>schließen. Und<br />

kommen ihrer Verantwortung bei der Versorgung von<br />

Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen immer<br />

stärker nach. Sie schaffen in Baden-Württemberg ein<br />

Erfolgsmodell für die Verbesserung der Mundgesundheit<br />

gesetzlich Versicherter in Pflegeheimen. Dass statistisch<br />

nun schon 30 Prozent der Pflegeeinrichtungen „ihre“<br />

Zahnärztin bzw. „ihren“ Zahnarzt gefunden haben, freut<br />

mich persönlich sehr, zeugt es doch auch von Wertschät<strong>zu</strong>ng<br />

gegenüber diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.<br />

In einer Praxis in Kernen-Stetten durfte ich auf meiner<br />

diesjährigen Sommertour ein Musterbeispiel für engagierte,<br />

empathische und kompetente inklusive zahnärztliche<br />

Betreuung kennenlernen. Diesem Team und allen<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzten im Land, die ähnliches<br />

leisten, gilt mein herzlicher<br />

Dank. Sie stärken mit ihrer<br />

wichtigen Arbeit auch den<br />

gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />

im Land.<br />

Foto: Shutterstock/Gertjan Hooijer<br />

Unsere Versorgungsstrukturen<br />

in Baden-Württemberg<br />

sind vorbildlich,<br />

gerade weil die Partner<br />

vor Ort die konkreten Bedarfe<br />

kennen, Verantwortung<br />

übernehmen und im<br />

Rahmen der rechtlichen<br />

Möglichkeiten Lösungen<br />

schaffen. Vor diesem<br />

Hintergrund lehne ich die<br />

aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministers<br />

entschieden ab, unter dem<br />

Deckmantel einer angeblich „fairen Kassenwahl“ Steuerungs-<br />

und Entscheidungsstrukturen <strong>zu</strong> zentralisieren.<br />

Das steht in eklatantem Widerspruch <strong>zu</strong>r föderalen Ausrichtung<br />

unseres hochwertigen und passgenauen Gesundheitswesens.<br />

Dieses <strong>zu</strong> gewährleisten und weiter<strong>zu</strong>entwickeln,<br />

geht am besten in regionalen, selbstverwalteten<br />

Strukturen und föderalen Gestaltungsspielräumen. Diese<br />

sollten wir gemeinsam stärken, nicht weiter schwächen.<br />

Manfred Lucha MdL,<br />

Minister für Soziales und Integration<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


8<br />

Titelthema<br />

Ergebnisse der <strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong>m Nutzen des Kooperationsvertrags<br />

Den richtigen Weg eingeschlagen<br />

Foto: E. Ludwig (2016) Alterszahnheilkunde – ein erfolgreiches Praxiskonzept. wissen<br />

kompakt, 10(4): 159-172; https://doi.org/10.1007/s11838-016-0034-7<br />

Bei Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen<br />

ist die zahnärztliche Betreuung von immenser Bedeutung, gleichzeitig<br />

ist sie nicht beliebig implementierbar. Die Gefahr, dass sich der Mundhygiene<strong>zu</strong>stand<br />

nach einigen Jahren Aufenthalt signifikant verschlechtert,<br />

ist sehr groß. Eine Antwort auf diese Problematik stellt die 2014<br />

abgeschlossene Rahmenvereinbarung zwischen der KZBV und dem<br />

GKV-Spitzenverband <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der gesetzlichen Regelungen<br />

nach § 119b SGB V dar. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben seither<br />

die Möglichkeit, Kooperationsverträge mit stationären Einrichtungen<br />

<strong>zu</strong> schließen. Der Nutzen dieses neuen Betreuungskonzepts war Gegenstand<br />

einer in Baden-Württemberg durchgeführten <strong>Pilotstudie</strong>.<br />

Altenpflege. Ein Beispiel wie Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in der Altenpflegeausbildung<br />

aussehen kann, hat Elmar Ludwig vorgestellt.<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte haben<br />

seit 2014 die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />

mit vollstationären Pflegeeinrichtungen<br />

<strong>zu</strong> schließen und<br />

übernehmen dabei vertraglich spezifizierte<br />

Aufgaben bei der Betreuung<br />

der Heimbewohner. Zum Beispiel<br />

führen Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />

innerhalb von acht Wochen<br />

nach Neuaufnahme eines Heimbewohners<br />

eine Eingangsuntersuchung<br />

durch. Darüber hinaus bringen die<br />

Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />

bis <strong>zu</strong> zweimal jährlich im Rahmen<br />

von Schulungsmaßnahmen Vorschläge<br />

ein, um geeignete Maßnahmen<br />

<strong>zu</strong>m Erhalt und <strong>zu</strong>r Verbesserung<br />

der Mundgesundheit <strong>zu</strong> ergreifen.<br />

Da<strong>zu</strong> wird versichertenbezogen<br />

ein Mundhygieneplan erstellt sowie<br />

das Pflegepersonal (idealerweise<br />

praktisch) angeleitet. Ferner nehmen<br />

die Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />

Therapiemaßnahmen selbst vor<br />

oder veranlassen diese, soweit dies<br />

erforderlich ist.<br />

Die Studie. Die soziologische <strong>Pilotstudie</strong><br />

befasste sich mit der Frage,<br />

inwieweit die im Kooperationsvertrag<br />

vorgesehenen Maßnahmen<br />

zwischen Kooperationszahnärzten/ -<br />

-ärztinnen und Pflegeeinrichtungen<br />

praktisch umsetzbar sind und ob die<br />

im Vertrag festgeschriebenen Qualitäts-<br />

und Versorgungsziele auch<br />

erreichbar sind. Es handelte sich um<br />

eine qualitative Studie, d. h. die subjektiven<br />

Erfahrungen von insgesamt<br />

39 akquirierten Zahnärztinnen und<br />

-ärzten sowie Altenpflegekräften<br />

standen im Mittelpunkt. Ergänzend<br />

da<strong>zu</strong> hat der Forscher teilnehmende<br />

Beobachtungen in Pflegeeinrichtungen<br />

durchgeführt sowie Reihenuntersuchungen<br />

und Schulungen<br />

von Pflegekräften begleitet. Die<br />

Teilnehmenden der Studie haben<br />

sich über einen Zeitraum von 18<br />

Monaten in fünf Fokusgruppen und<br />

vier Experteninterviews mit dem<br />

Forscher getroffen und sehr gerne<br />

ihre Erfahrungen mit dem Kooperationsvertrag<br />

mitgeteilt und diskutiert.<br />

Die dabei generierten Daten<br />

wurden anschließend gesprächsanalytisch<br />

ausgewertet. Insgesamt haben<br />

sich die Teilnehmenden gefreut,<br />

dass sich die Studie diesem praxisnahen<br />

Thema widmete. Die Studie<br />

wurde innerhalb des Nachwuchsprogramms<br />

des Netzwerks „Versorgungsforschung<br />

BW“ durchgeführt<br />

und vom baden-württembergischen<br />

Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst sowie vom Ministerium<br />

für Arbeit, Sozialordnung,<br />

Frauen und Senioren gefördert.<br />

Ergebnisse. Die Studie macht<br />

erfreulicherweise deutlich, dass Bewohnerinnen<br />

und Bewohner eine<br />

deutlich verbesserte Mundgesundheit<br />

haben und sie dadurch eine Zunahme<br />

an Lebensqualität erfahren,<br />

welche sich wiederum positiv auf<br />

ihre psychosoziale Situation auswirkt.<br />

Demnach haben die Betroffenen<br />

weniger Stress, „wenn da jetzt<br />

ein Zahnarzt ins Haus kommt“, wie<br />

eine Pflegekraft betonte.<br />

Insgesamt profitieren beide Partner<br />

des Kooperationsvertrags, denn<br />

der interprofessionelle Rahmen<br />

eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten<br />

des Austauschs von fachlichen<br />

Kompetenzen. Fest<strong>zu</strong>halten ist<br />

auch, dass sich der organisatorische<br />

Mehraufwand für Pflegekräfte <strong>zu</strong><br />

Beginn der Kooperation, auf lange<br />

Sicht gesehen, <strong>zu</strong> lohnen scheint<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 9<br />

und schlussendlich <strong>zu</strong> einer Arbeitserleichterung<br />

führt. „Wir in<br />

der Pflege [...] müssen ja die ganzen<br />

Unterlagen im Vorfeld ausfüllen<br />

und da haben wir natürlich weitaus<br />

mehr Arbeit als vorher“. Gleichzeitig<br />

ist es „letztendlich [...] eine Arbeitserleichterung,<br />

wenn auch nicht<br />

unbedingt eine Zeitersparnis“.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass mit<br />

der Einführung von <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />

ein richtiger Weg eingeschlagen<br />

wurde, man jedoch noch<br />

nicht am Ziel angelangt ist. Die im<br />

Betreuungskonzept vorgesehenen<br />

Maßnahmen sind prinzipiell sehr gut<br />

umsetzbar, wenngleich eine (weiterhin)<br />

erfolgreiche Umset<strong>zu</strong>ng ganz<br />

wesentlich von den Rahmenbedingungen<br />

der Kooperationspartner abhängt<br />

bzw. <strong>zu</strong>künftig abhängen wird.<br />

Da<strong>zu</strong> gehören ein angemessener<br />

Personalschlüssel in Pflegeeinrichtungen,<br />

die Intensivierung der Ausund<br />

Weiterbildungsmaßnahmen in<br />

Be<strong>zu</strong>g auf zahnärztliche Themen<br />

für Pflegekräfte und nicht <strong>zu</strong>letzt<br />

die stärkere Fokussierung des professionellen<br />

Umgangs mit demenziell<br />

veränderten Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern sowohl für Pflegekräfte<br />

als auch für Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte.<br />

Als implementationshinderlich<br />

gelten <strong>zu</strong>m Beispiel der vereinzelt<br />

immer noch <strong>zu</strong> geringe Stellenwert<br />

der Zahnhygiene in der Pflege. So<br />

ist, wie Pflegekräfte resümierten, die<br />

„Zahnpflege [immer noch] ein Stiefkind“.<br />

Die normale Mundpflege, die<br />

im Rahmen von pflegerischen Tätigkeiten<br />

durchgeführt wird, „ist nicht<br />

ausreichend“, gleichzeitig steht noch<br />

immer die „Körperpflege an erster<br />

Stelle, die jedoch beim Mund aufhört“.<br />

Hinderlich für Zahnärztinnen<br />

und -ärzte sind vereinzelt fehlende<br />

Ansprechpersonen in den Pflegeeinrichtungen:<br />

„da müsste noch der<br />

Betreuer eingetragen werden, denn<br />

sonst kann ich meinen Patienten selber<br />

suchen und der ist dann vielleicht<br />

nicht mal ansprechbar“, wie ein<br />

Zahnarzt hervorhob.<br />

Wenig überraschend hat sich auch<br />

gezeigt, dass die allgemeine Vergütung<br />

in der (Alten-)Pflege nicht<br />

ausreichend ist und negative Auswirkungen<br />

auf die im Betreuungskonzept<br />

regulierten pflegerischen<br />

Tätigkeiten hat. Schließlich heizt die<br />

geringe Entlohnung den unverändert<br />

akuten Personalmangel nur noch<br />

weiter an. „Wir bräuchten mehr gute<br />

Leute und auch Nachwuchs“, betonte<br />

eine Vertreterin der Pflege in einer<br />

Fokusgruppe nachdrücklich.<br />

Schlussfolgerungen. Professionelle<br />

Pflegekräfte haben im Umgang<br />

mit demenziell veränderten<br />

Personen in der Regel mehr Erfahrung.<br />

Von dieser Expertise könnten<br />

kooperierende Zahnärztinnen<br />

und -ärzte <strong>zu</strong>künftig mehr profitieren.<br />

Zudem bedarf es regelmäßiger<br />

Kommunikation zwischen<br />

Kooperationszahnärztinen/-ärzten<br />

und Ansprechpartnern der Pflegeeinrichtungen<br />

sowie eines koordinierten<br />

pflegeinternen Wissenstransfers.<br />

Zukünftige Maßnahmen<br />

sollten idealerweise mit den bereits<br />

bestehenden verknüpft werden.<br />

Da<strong>zu</strong> gehören a) ein preisgekröntes<br />

Konzept, das die Zahnärzteschaft<br />

in Baden-Württemberg bereits 2012<br />

in Kooperation mit der Konferenz<br />

der Altenpflegeschulen in Baden-<br />

Württemberg (KAS) erarbeitet<br />

hat und dieses auch laufend aktualisiert.<br />

Ferner gibt es b) in Baden-<br />

Württemberg für das zahnärztliche<br />

Praxisteam seit 2007 verschiedene<br />

Fortbildungsangebote <strong>zu</strong>r systematischen<br />

und strukturierten zahnärztlichen<br />

Betreuung pflegebedürftiger<br />

Menschen unter Berücksichtigung<br />

ihrer besonderen Einschränkungen<br />

wie Immobilität bzw. Demenz.<br />

Dr. Frank Oberzaucher<br />

Lecturer Qualitative<br />

Forschungsmethoden<br />

und Interaktionsforschung<br />

Fachbereich Geschichte und<br />

Soziologie Universität Konstanz<br />

78457 Konstanz<br />

Info<br />

Weiterführende Informationen<br />

<strong>zu</strong> <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />

Baden-Württemberg:<br />

http://www.kzvbw.de/site/praxis/vertraege-mit-kostentraegern/kooperationsvertraege_uebersicht<br />

Landeszahnärztekammer BW:<br />

https://lzk-bw.de/zahnaerzte/<br />

alters-und-behindertenzahnheilkunde/kooperation-praevention/<br />

Akademie für Zahnärztliche Fortbildung<br />

Karlsruhe:<br />

https://www.za-karlsruhe.de/<br />

de/akademie/fortbildungsangebot/suche.html<br />

Stand jeweils Ende August/Anfang September<br />

586<br />

203<br />

285<br />

341<br />

420<br />

2015 2016 2017 2018 2019<br />

Anzahl Kooperationsverträge. Seit 2014 werden zwischen Vertragszahnärzten und stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationsverträge<br />

geschlossen. Ende August 2019 lag deren Anzahl in Baden-Württemberg bei 586.<br />

Quelle: KZV BW<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


10<br />

Titelthema<br />

Statements <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> über die Betreuung von Pflegeeinrichtungen<br />

Verbesserung der Versorgungsqualität im Blick<br />

Seit 2014 besteht eine Rahmenvereinbarung zwischen der KZBV und dem GKV-Spitzenverband <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />

der gesetzlichen Regelungen nach § 119b SGB V. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben seither die<br />

Möglichkeit, Kooperationsverträge mit stationären Pflegeeinrichtungen <strong>zu</strong> schließen. Davon haben sowohl<br />

Pflegeeinrichtungen als auch Zahnärztinnen und Zahnärzte vielfach Gebrauch gemacht. Zahlreiche Kooperationsverträge<br />

wurden abgeschlossen, bis heute 568 Kooperationsverträge in Baden-Württemberg. Seit<br />

Beginn des Jahres sind stationäre Pflegeeinrichtungen nach dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)<br />

verpflichtet, Kooperationsverträge mit Zahnärzten <strong>zu</strong> schließen.<br />

Über den Erfolg des neuen Betreuungskonzeptes war bisher<br />

nichts bekannt. Mit der <strong>Pilotstudie</strong> von Dr. Frank Oberzaucher<br />

hat sich das geändert. Hauptziel des Projektes,<br />

das Dr. Oberzaucher vom Fachbereich Geschichte und<br />

Soziologie der Universität Konstanz in Kooperation mit der<br />

Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg, der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg,<br />

der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe und<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg bei der<br />

Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-Württemberg<br />

eingereicht hat, war die systematische Erhebung<br />

und Auswertung der über Fokusgruppen generierten Erfahrungen<br />

der an der Umset<strong>zu</strong>ng des neuen Betreuungskonzeptes<br />

beteiligten Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie<br />

Pflegekräfte. Konkret: Wie realistisch sind die im Kooperationsvertrag<br />

vorgesehenen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Betreuung<br />

der Bewohner/innen? Welche Konsequenzen haben die<br />

Maßnahmen für die beteiligten Akteure?<br />

Wir haben die Kooperationspartner nach ihrem Resümee<br />

gefragt und danach, welche Schlüsse sie aus den<br />

vorgelegten Ergebnissen von Dr. Oberzaucher ableiten.<br />

Wir schließen uns dem grundlegenden Resümee der<br />

<strong>Pilotstudie</strong> an: Mit der Einführung der Kooperationsverträge<br />

wurde ein entscheidender Schritt in die richtige<br />

Richtung getan, weitere müssen aber noch folgen.<br />

Grundsätzlich ist erfreulich, dass durch die verstärkte<br />

Zusammenarbeit von Zahnärzten mit Pflegeeinrichtungen<br />

das Thema „Mund- und Zahngesundheit“ stärker in<br />

den Fokus des pflegerischen Alltags gerückt ist. Durch<br />

Fortbildungen, die Zahnärzte in den Pflegeeinrichtungen<br />

durchführen, konnte das Know-how der Pflegekräfte<br />

im Bereich der Mundgesundheit gestärkt werden. Im<br />

Gegen<strong>zu</strong>g können die Pflegemitarbeiter ihre Erfahrungen<br />

im Umgang mit Bewohnern – z. B. auch bei vorliegenden<br />

demenziellen Erkrankungen – mit einbringen.<br />

Für die Bewohner wurde somit die zahnärztliche Versorgung<br />

deutlich verbessert. Und auch die Tatsache,<br />

dass Behandlungen vor Ort in der Pflegeeinrichtung<br />

und somit dem gewohnten Lebensumfeld der Bewohner<br />

stattfinden können, entspricht einer positiven Weiterentwicklung<br />

der Versorgungsqualität.<br />

Deswegen wünschen wir uns, dass sich noch mehr<br />

Zahnärzte da<strong>zu</strong> entschließen, Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen<br />

ein<strong>zu</strong>gehen. Bedauerlich ist nach wie<br />

vor die Tatsache, dass die Kooperationsverträge keine<br />

Vergütung der pflegerischen Tätigkeit vorsehen. Hier<br />

besteht für die Zukunft sicherlich noch ein Handlungsbedarf.<br />

Marcel Faißt<br />

Stellv. Geschäftsführer AWO Sozial gGmbH<br />

Als Referent der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg vertrat ich die LZK in der Nachwuchsakademie<br />

Versorgungsforschung des Landes Baden-<br />

Württemberg. Im Rahmen einer Veranstaltung wurde<br />

mir seitens des Deutschen Roten Kreuzes als Betreiber<br />

von Pflegeeinrichtungen signalisiert, dass daran Interesse<br />

bestünde, bereits bestehende Kooperationen mit<br />

Zahnärzten bezüglich ihrer Wirkung auf die Pflegesituation<br />

<strong>zu</strong> untersuchen.<br />

Dies sollte im Rahmen eines von der LZK BW und der<br />

KZV BW geförderten Projektes im Rahmen der Nachwuchsakademie<br />

Versorgungsforschung stattfinden.<br />

Mithilfe des tatkräftigen Einsatzes und der fachlichen<br />

Beratung des Kollegen Dr. Elmar Ludwig und der organisatorischen<br />

und fachlichen Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Akademie<br />

in Karlsruhe, in Person von Prof. Dr. Walther,<br />

konnte nach Abklärung der finanziellen Aspekte durch<br />

die Kammer und die KZV ein Förderantrag bei der<br />

Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-<br />

Württemberg eingebracht werden. Der Antrag wurde<br />

positiv beschieden und so wurde die Untersuchung von<br />

Dr. Oberzaucher in Form einer qualitativen Studie in die<br />

Wege geleitet.<br />

Der Wert einer solchen Versorgungsstudie stellt<br />

sich meines Erachtens in verschiedener Art und<br />

Weise dar:<br />

1. Erkenntnisgewinn<br />

Die betroffenen Einrichtungen und die Kooperationszahnärzte<br />

erfahren wissenschaftlich fundiert, wie die<br />

eingeleiteten Maßnahmen bewertet und wo entsprechende<br />

Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale<br />

liegen. Dies hat sowohl eine persönliche Dimension,<br />

als auch Auswirkungen auf die Implementierung und<br />

die weitere Vorgehensweise bei Kooperationen. Das<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 11<br />

Gleiche gilt für die Ausgestaltung interner oder externer<br />

Schulungs- und Unterweisungsmaßnahmen. Auch kann<br />

diese Studie als Grundlage für weitere wissenschaftliche<br />

Untersuchungen dienen.<br />

2. Wirkung im öffentlichen/politischen Bereich<br />

Meines Wissens ist dies die einzige versorgungswissenschaftliche<br />

Studie auf dem Gebiet der Kooperationen<br />

von Zahnärzten mit Pflegeeinrichtungen. Ich denke, dass<br />

die Ergebnisse, die auch im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />

<strong>zu</strong>r Nachwuchsakademie in Heidelberg und<br />

auch auf dem Jahreskongress des deutschen Netzwerkes<br />

Versorgungforschung in Berlin vorgestellt wurden,<br />

die weitere Ausgestaltung und die Förderung von <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />

durch die Kos tenträger – auch auf<br />

Bundesebene – wesentlich positiv beeinflusst haben.<br />

3. Image<br />

Der zahnärztliche Berufstand hat öffentlich bewiesen,<br />

dass seine Experten und die durch sie initiierten und stetig<br />

weiterentwickelten Aktivitäten medizinische Notwendigkeiten<br />

erkennen, Lösungen aus sich heraus erfassen<br />

und entsprechende Maßnahmen durchführen. Damit<br />

wird der gesellschaftliche Auftrag der Gemeinwohlverpflichtung,<br />

aber auch der medizinische Anspruch einer<br />

qualitativ guten Versorgung des Einzelnen erfüllt.<br />

4. Versorgungsforschung<br />

Diese zahnärztliche Initiative und ihre wissenschaftliche<br />

Auswertung durch die Studie von Herrn Dr. Oberzaucher<br />

hat in der Versorgungsforschung die Zahnheilkunde<br />

positiv in den Blickpunkt gerückt. Ist hier doch<br />

mit vereinten Kräften ein Forschungsvorhaben durchgeführt<br />

worden, praxisorientiert und mit großer Beteiligung<br />

der in den Einrichtungen tätigen Kolleginnen<br />

und Kollegen vor Ort. Weiterhin konnte für die spezielle<br />

Situation der Zahnheilkunde mit ihren spezifischen Anforderungen<br />

und Bedingungen Verständnis gewonnen<br />

werden.<br />

Schlussendlich hat es unserem gesamten Berufsstand<br />

genutzt, insbesondere auch den zahnärztlichen<br />

Leistungsträgern und den Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen<br />

vor Ort. Ich hoffe, dass die positiven Erfahrungen,<br />

die mit diesem Forschungsprojekt gemacht<br />

wurden, <strong>zu</strong>künftig da<strong>zu</strong> führen, dass weitere Initiativen<br />

der Zahnärzte versorgungswissenschaftlich begleitet<br />

und untersucht werden. Da<strong>zu</strong> bedarf es natürlich auch<br />

entsprechender Ressourcen, die die Kammer <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stellen sollte.<br />

Dr. Norbert Engel<br />

Referent für Qualitätsmanagement und<br />

Versorgungsforschung der LZK BW<br />

Implementationsbarrieren, Arbeits<strong>zu</strong>friedenheit und<br />

Lebensqualität – die Studie greift wichtige Aspekte<br />

der Versorgungsqualität auf und leistet damit einen<br />

wertvollen Beitrag <strong>zu</strong>r Beurteilung der Kooperationsverträge.<br />

Mein Resümee: Kooperationsverträge – ein<br />

Erfolgsmodell!<br />

Dr. Oberzaucher hat sich im Rahmen der Studie von<br />

Anfang an sehr intensiv mit den verschiedenen Aspekten<br />

der zahnärztlichen und pflegerischen Betreuung gebrechlicher<br />

Menschen beschäftigt. Wir konnten bei der<br />

Planung der Studie wie auch bei der Diskussion der Ergebnisse<br />

unsere langjährigen Erfahrungen einbringen.<br />

Der Weg über die Nachwuchsakademie Versorgungsforschung<br />

Baden-Württemberg war richtig, weil die<br />

Versorgungsforschung Aufwand und Nutzen der Versorgung<br />

auf den Prüfstand stellt. Darauf kommt es in der<br />

Praxis an!<br />

Die drei für mich wesentlichen Schlüsse aus den<br />

vorgelegten Ergebnissen von Dr. Oberzaucher sind:<br />

1. Alle Beteiligten sehen im Kooperationsvertrag<br />

eine gute und gelungene Basis für die kooperative<br />

und koordinierte zahnärztliche und pflegerische<br />

Versorgung von pflegebedürftigen Versicherten in<br />

stationären Pflegeeinrichtungen.<br />

2. Zahnärzten fällt der Umgang mit demenziell erkrankten<br />

Menschen schwer. Hierauf müssen wir im Studium<br />

sowie in der Fortbildung reagieren.<br />

3. Die Politik muss auch der Pflege einen finanziellen<br />

Ausgleich für die vertraglichen Verpflichtungen gewähren.<br />

Mehr Qualität <strong>zu</strong>m Nulltarif – das funktioniert<br />

auf Dauer nicht!<br />

Kooperationsverträge strukturieren die Versorgung.<br />

Die Versorgung ist aber kein Selbstläufer, nur weil man<br />

einen Vertrag geschlossen hat. Es kommt darauf an, dass<br />

beide Vertragspartner die Umset<strong>zu</strong>ng mit Leben füllen –<br />

Tag für Tag.<br />

Und mit Blick auf meinen eigenen Kooperationsvertrag<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf die Erkenntnisse der <strong>Pilotstudie</strong>: Wir<br />

hatten von Anfang die Ressourcen unserer Partner-<br />

Einrichtung im Blick und versuchen bis heute in enger<br />

Abstimmung die Abläufe weiter <strong>zu</strong> optimieren. Von daher<br />

sehen wir uns und unsere Vorgehensweise in den<br />

Ergebnissen der Studie bestätigt.<br />

Dr. Elmar Ludwig<br />

Referent für Alterszahnheilkunde der LZK BW<br />

M<br />

it dem aktuellen Abschlussbericht der <strong>Pilotstudie</strong><br />

<strong>zu</strong>r zahnärztlichen Betreuung von Pflegeeinrichtungen,<br />

publiziert von Herrn Dr. Frank Oberzaucher,<br />

Universität Konstanz, liegen die Ergebnisse der bisher<br />

deutschlandweit einzigen Versorgungsforschungsstudie<br />

vor, die die Kooperation von Zahnärzten/-innen und<br />

Pflegekräften <strong>zu</strong>m Gegenstand hat. Finanziell gefördert<br />

durch die Landesregierung Baden-Württemberg und initiiert<br />

von der Zahnärzteschaft im Land, in Kooperation<br />

mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege,<br />

wurden mit dieser Studie erstmals die Erfahrungen von<br />

Zahnärzten und Pflegekräften, die einen Kooperationsvertrag<br />

<strong>zu</strong>r zahnärztlichen und pflegerischen Versorgung<br />

gemäß § 119b SGB V für eine stationäre Pflegeeinrichtung<br />

abgeschlossen haben, systematisch erhoben<br />

und ausgewertet.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


12<br />

Titelthema<br />

Es ist mir wichtig – ohne jetzt auf die grundlegend<br />

positiven Ergebnisse dieser Studie näher ein<strong>zu</strong>gehen –<br />

vielmehr <strong>zu</strong> hinterfragen, welche Bedeutung die Versorgungsforschung<br />

für die Politik und die zahnärztliche<br />

Profession hat und welche Konsequenzen sich daraus<br />

ergeben.<br />

Die Ergebnisse der Studie zeigen den verantwortlichen<br />

Gesundheitspolitikern, dass das Instrument der<br />

Kooperationsverträge generell gut funktioniert und ein<br />

Schritt in die richtige Richtung ist. Allerdings gibt es –<br />

und das hat Herr Dr. Oberzaucher sehr deutlich formuliert<br />

– eine Menge Verbesserungspotenzial. Der Appell<br />

an die Politik ist klar: Gerade vor dem Hintergrund des<br />

demografischen Wandels hin <strong>zu</strong> immer mehr älteren<br />

und pflegebedürftigen Menschen ist der Pflegebereich<br />

strukturell und finanziell viel mehr <strong>zu</strong> fördern als bisher.<br />

Nur dann können die in den <strong>Kooperationsverträgen</strong> vorgesehenen<br />

<strong>zu</strong>sätzlichen Aufgaben und Maßnahmen für<br />

eine intensivere zahnmedizinische Versorgung in den<br />

Pflegeeinrichtungen des Landes nachhaltig sichergestellt<br />

werden.<br />

Für die Zahnärzteschaft stellt die eigenständig auf den<br />

Weg gebrachte <strong>Pilotstudie</strong> einen ersten erfolgreichen<br />

Beitrag dar, um auf Basis wissenschaftlich deskriptiver<br />

Analyse die tatsächliche Versorgungsrealität eigenverantwortlich<br />

<strong>zu</strong> dokumentieren. Damit schaffen wir ein<br />

Gegengewicht <strong>zu</strong> vielen Studien der Kostenträgerseite,<br />

die oft nur auf Abrechnungsdaten beruhen und die das<br />

komplexe Versorgungsgeschehen nur vereinfacht oder<br />

gar verfälscht widerspiegeln. Zugleich ist die selbstverantwortete<br />

Versorgungsforschung entscheidend für ein<br />

professionsinternes Feedback, um eigene Stärken, aber<br />

auch Defizite <strong>zu</strong> erkennen und letztere mit dem Ziel <strong>zu</strong><br />

minimieren, die zahnmedizinische Versorgungsqualität<br />

für die Bevölkerung weiter <strong>zu</strong> verbessern. Das ist unser<br />

gesellschaftlicher Auftrag, dem wir uns verantwortungsbewusst<br />

stellen müssen. Deshalb gilt es, zahnärztliche<br />

versorgungswissenschaftliche Studien insgesamt<br />

konsequenter als bisher auf den Weg <strong>zu</strong> bringen,<br />

finanziell stärker <strong>zu</strong> fördern und möglichst bundesweit<br />

ein zahnärztliches Versorgungsforschungsnetzwerk<br />

<strong>zu</strong> etablieren. Damit würden wir <strong>zu</strong>gleich eine wissenschaftlich<br />

valide Argumentationsgrundlage schaffen,<br />

um im öffentlichen Diskurs mit der Politik, den Medien<br />

und den Patienten unsere Vorstellungen einer qualitativ<br />

hochwertigen zahnmedizinischen Versorgung glaubwürdig<br />

<strong>zu</strong> präsentieren.<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der LZK BW<br />

Für ein abschließendes Resümee ist es deutlich <strong>zu</strong><br />

früh, denn wir sind auf unserem Weg <strong>zu</strong>r Stärkung<br />

der Versorgung von Pflegebedürftigen in stationären<br />

Einrichtungen und von Pflegebedürftigen und Menschen<br />

mit Behinderungen insgesamt ja noch nicht am<br />

Ziel. Besonders freut mich, dass seit Abschluss der<br />

Studie 2017 die Anzahl der Kooperationsverträge um<br />

über 80 Prozent gestiegen ist und jede Woche neue<br />

Kooperationsverträge hin<strong>zu</strong>kommen. Immer mehr Bewohnerinnen<br />

und Bewohner von Pflegeeinrichtungen<br />

profitieren somit von dem hohen und bewundernswerten<br />

Engagement der Kolleginnen und Kollegen, der<br />

Praxisteams und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Pflegeeinrichtungen und von einer regelmäßigen<br />

zahnärztlichen Betreuung, einhergehend mit einer Verbesserung<br />

ihrer Mundgesundheit und damit auch einer<br />

höheren Lebensqualität. Die Zusammenarbeit mit den<br />

anderen Akteuren – insbesondere den Sozialverbänden<br />

als Träger von Pflegeeinrichtungen – ist sehr positiv <strong>zu</strong><br />

bewerten. Der gemeinsame Wille ist deutlich spürbar,<br />

Versorgungslücken <strong>zu</strong> schließen und den Patientinnen<br />

und Patienten individuell gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />

Gleichzeitig dürfen wir nicht übersehen, dass der Abschluss<br />

eines Kooperationsvertrags allein noch nicht<br />

<strong>zu</strong> den angestrebten Zielen führt. Die <strong>Pilotstudie</strong> zeigt<br />

unmissverständlich, dass die Rahmenbedingungen in<br />

der Pflege – etwa die nach wie vor schwierige Personalsituation<br />

– insgesamt verbessert werden müssen<br />

und das „Stiefkind“ Mundpflege einen höheren Stellenwert<br />

verdient hat. Die Studie ist hier sehr hilfreich, weil<br />

sie zielgenau aufzeigt, in welchen Bereichen konkret<br />

nachgesteuert werden muss. Hier sind die Kooperationspartner<br />

im Übrigen auf die Schützenhilfe der Politik<br />

angewiesen. Die konzertierte Aktion für die Pflege,<br />

die die Bundesregierung ausgerufen hat, darf nicht als<br />

reine PR-Nummer enden. Bessere Arbeitsbedingungen<br />

und faire Bezahlung, gute Personalstandards und ausreichend<br />

Nachwuchs: Das muss gewährleistet werden,<br />

damit Betreuungszahnärzte und Pflegekräfte von der<br />

Expertise des jeweils anderen profitieren können und<br />

die Verbesserungen nicht nur auf dem Papier stehen,<br />

sondern bei den Betroffenen ankommen.<br />

Dr. Ute Maier<br />

Vorsitzende des Vorstandes der<br />

KZV BW<br />

D<br />

ie <strong>Pilotstudie</strong> von Dr. Frank Oberzaucher <strong>zu</strong>m Thema<br />

„Zahnärztliche Betreuung von Pflegeeinrichtungen“<br />

ist für die meisten zahnärztlichen Leser etwas Neues:<br />

Sie ist eine qualitative Studie.<br />

Wer den Abschlussbericht dieses Forschungsvorhabens<br />

für die „Nachwuchsakademie Versorgungsforschung<br />

Baden-Württemberg“ liest, merkt schnell, dass<br />

hier ein ganz direkter Weg beschritten wird, um die Realität<br />

der Versorgung <strong>zu</strong> erfassen, sie strukturiert aus<strong>zu</strong>werten<br />

und aus den Ergebnissen sinnvolle Schlussfolgerungen<br />

<strong>zu</strong> ziehen. Dr. Frank Oberzaucher hat drei<br />

unterschiedliche methodische Ansätze für seine wissenschaftliche<br />

Erhebung genutzt: die teilnehmende<br />

Beobachtung, Fokusgruppengespräche und Einzelinterviews.<br />

Jede dieser Methoden ist an wissenschaftlich validierte<br />

Verfahren gebunden und bietet direkten Zugang<br />

<strong>zu</strong> den Erfahrungen der Menschen, die Versorgung gestalten<br />

bzw. von ihr erreicht werden. Die Betroffenen<br />

kommen selbst <strong>zu</strong> Wort. Der Forscher erhebt Daten in<br />

Gestalt von Gesprächssequenzen, die er systematisch<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf die von ihm gestellten Forschungsfragen<br />

auswertet.<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 13<br />

In der Versorgungsforschung kommt es nicht nur auf<br />

quantitative Zielvariablen an, wie z. B. auf den Erhalt von<br />

Zähnen. Im Fokus steht auch das Erleben von Versorgung.<br />

Schon im Vorgespräch <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> wurde deutlich,<br />

dass eine Erhebung und Auswertung klinischer Daten keine<br />

Erkenntnisse über die Bewährung des neuen Vertragswerkes<br />

versprechen würde. Deswegen wurde von der<br />

Akademie vorgeschlagen, eine qualitative Studie <strong>zu</strong>r Bearbeitung<br />

der relevanten Forschungsfragen ein<strong>zu</strong>setzen.<br />

In den von Dr. Oberzaucher erhobenen Wortprotokollen<br />

zeigen sich Herausforderungen, Erfolge und Fehlschläge.<br />

Die Betroffenen benennen Wünsche, Haltungen, erfüllte<br />

Erwartungen und Enttäuschungen. Das wissenschaftliche<br />

Material des qualitativen Forschers sind die in den Gesprächen<br />

und Interviews erhobenen Wortbeiträge.<br />

Das Konzept, die durch die Kooperationsverträge nach<br />

§ 119b SGB V geschaffene neue Versorgungswirklichkeit<br />

durch eine qualitative Studie <strong>zu</strong> analysieren, ist aufgegangen.<br />

Die Studie von Dr. Frank Oberzaucher bietet einen<br />

breiten Überblick über Erfolge und Unerledigtes. Für den<br />

Erfolg steht die Zufriedenheit derer, die die Versorgung<br />

leisten müssen und die Zunahme an Lebensqualität der<br />

von der Versorgung Betroffenen. Das Unerledigte, wie z.<br />

B. der nach wie vor geringe Stellenwert der Mundhygiene<br />

im Pflegegeschehen und die problematische Personalsituation<br />

in den Pflegeeinrichtungen, fordert <strong>zu</strong> einer gezielten<br />

Verbesserung der hier untersuchten Betreuung heraus.<br />

Es bleibt <strong>zu</strong> wünschen, dass in Zukunft das Mittel der<br />

qualitativen Studie mehr Anwendung und mehr Aufmerksamkeit<br />

bei der Weiterentwicklung der zahnärztlichen<br />

Versorgung findet.<br />

Prof. Dr. Winfried Walther<br />

Direktor der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung<br />

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ZBW 10/2019


14<br />

Titelthema<br />

Neue Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz<br />

Prämierter Vorreiter<br />

Das Pflegeberufegesetz löst ab dem 1. Januar 2020 das Altenpflegegesetz<br />

und das Krankenpflegegesetz ab. Gegenstand der Reform<br />

ist die Zusammenführung der bisher im Altenpflegegesetz und im<br />

Krankenpflegegesetz geregelten Ausbildungen in der Alten-, Krankenund<br />

Kinderkrankenpflege im Pflegeberufegesetz. Ab sofort liegen nun<br />

auch die Rahmenlehr- und Rahmenausbildungspläne vor. Das Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung hat sie am 1. August veröffentlicht. Pflegeschulen<br />

und die Träger der praktischen Ausbildungen erhalten damit<br />

konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung der neuen Ausbildungen<br />

nach dem Pflegeberufegesetz.<br />

Zur Erarbeitung des Rahmenlehrplans<br />

und des Rahmenausbildungsplans<br />

für die berufliche Ausbildung<br />

in der Pflege wurde im November<br />

2018 eine Fachkommission für die<br />

Amtsdauer von fünf Jahren eingesetzt.<br />

Das Gremium bestand aus elf<br />

ehrenamtlichen pflegefachlichen,<br />

pflegepädagogischen und pflegewissenschaftlichen<br />

Expertinnen<br />

und Experten. Die Beset<strong>zu</strong>ng spiegelte<br />

die verschiedenen Versorgungsbereiche<br />

der Altenpflege, der<br />

Gesundheits- und Krankenpflege<br />

und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />

wider.<br />

Am 26. Juni 2019 hat die Fachkommission<br />

die Rahmenpläne<br />

an Bundesfamilienministerin Dr.<br />

Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn übergeben.<br />

Im Anschluss haben beide<br />

Ministerien sie auf die Vereinbarkeit<br />

mit dem Pflegeberufegesetz<br />

geprüft. Diese Prüfung konnte innerhalb<br />

von vier Wochen mit positivem<br />

Ergebnis abgeschlossen<br />

werden.<br />

Konzept von BZÄK und DGAZ.<br />

Erstmals stehen nun bundeseinheitliche<br />

Rahmenpläne für die beruflichen<br />

Pflegeausbildungen <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung. Sie haben empfehlende<br />

Wirkung und können von den<br />

Ländern <strong>zu</strong>r Entwicklung ihrer<br />

Lehrpläne und von den Trägern der<br />

praktischen Ausbildung für ihre<br />

Ausbildungspläne herangezogen<br />

werden.<br />

Im Rahmen des lange währenden<br />

Gesetzgebungs- und Verordnungsverfahrens<br />

hatten die Bundeszahnärztekammer<br />

(BZÄK)<br />

und die Deutsche Gesellschaft für<br />

Alterszahnmedizin (DGAZ) mehrfach<br />

die curricularen Bausteine <strong>zu</strong>r<br />

„Mundhygiene in der Pflegeausbildung“<br />

an die Ministerien und Pflegefachverbände<br />

eingebracht, um<br />

das Thema Mundgesundheit in die<br />

Ausbildung von Pflegefachkräften<br />

<strong>zu</strong> integrieren.<br />

Die zahnärztliche Initiative<br />

scheint von der Fachkommission<br />

angenommen worden <strong>zu</strong> sein: Eine<br />

Kompetenzvermittlung <strong>zu</strong> den Aspekten<br />

„Zahn- und Mundpflege,<br />

Mundschleimhauterkrankungen,<br />

Zahnstatus, Zahngesundheit“ wird<br />

in drei von insgesamt 11 curricularen<br />

Einheiten (CE) erwähnt, wobei<br />

sich die Kompetenzvermittlung<br />

auf die gesamte Ausbildungszeit<br />

verteilt. Zum Rahmenausbildungsplan<br />

gibt es neben einer geregelten<br />

Grundstruktur und den <strong>zu</strong> berücksichtigenden<br />

europarechtlichen Regelungen<br />

<strong>zu</strong> den wahr<strong>zu</strong>nehmenden<br />

Einsatzbereichen, die jedoch nicht<br />

mit Stundenvorgaben verknüpft<br />

sind, keine weiteren Vorgaben hinsichtlich<br />

der zeitlichen Verteilung<br />

der konkreten Mundgesundheitsinhalte<br />

im Ausbildungsverlauf.<br />

Es werden lediglich Zeitrichtwerte<br />

für die elf curricularen Einheiten<br />

(CE) der Rahmenlehr- und<br />

-ausbildungspläne formuliert.<br />

Prämierter Vorreiter. Die Landeszahnärztekammer<br />

hat bereits<br />

in den Jahren 2007 bis 2009 ein<br />

Konzept für die Zahn-, Mundund<br />

Zahnersatzpflege in der Al-<br />

Erprobt. Das erprobte LZK-Konzept für die Altenpflegeaus- und -fortbildung wird bei zahlreichen Schulungsveranstaltungen für<br />

Mitarbeiter/innen stationärer Einrichtungen im Land vorgestellt.<br />

Fotos: Mader<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 15<br />

tenpflegeausbildung entwickelt.<br />

Dieses auf Initiative von Dr.<br />

Klaus-Peter Rieger im Arbeitskreis<br />

Alterszahnheilkunde und<br />

Behindertenbehandlung und im<br />

Ausschuss für Zahnmedizinische<br />

Mitarbeiter/innen der LZK BW<br />

entstandene Konzept ist anschließend<br />

im Rahmen einer Studie in<br />

Kooperation mit den privaten<br />

Altenpflegeschulen in Baden-<br />

Württemberg getestet worden und<br />

2012 mit dem Wrigley-Prophylaxe-Preis<br />

ausgezeichnet worden. In<br />

der Folge ist das Konzept kontinuierlich<br />

angepasst und verbessert<br />

worden.<br />

„Aktuell ist unser Konzept das<br />

einzige vollumfänglich entwickelte<br />

Aus- und Fortbildungsprogramm<br />

für die Zahn-, Mund- und<br />

Zahnersatzhygiene in der Pflege<br />

in Deutschland“, betont der LZK-<br />

Referent für Alterszahnheilkunde<br />

Dr. Elmar Ludwig, der auch maßgeblich<br />

an der Erarbeitung des<br />

Konzeptes beteiligt war. Seit Bekanntwerden<br />

der Reform der Pflegeausbildung<br />

hat die Landeszahnärztekammer<br />

den neuen Ansatz<br />

aufgenommen und das Konzept<br />

daran angepasst. „Unser Konzept<br />

lässt sich heute problemlos in die<br />

neu formulierte Konzeption der<br />

Pflege-Ausbildung einbinden“,<br />

betont Dr. Ludwig. Jedes Jahr<br />

werden in Baden-Württemberg <strong>zu</strong><br />

dem Konzept zwei Kalibrierungsveranstaltungen<br />

für Interessierte<br />

aus der Pflege angeboten.<br />

Weitere Professionalisierung.<br />

Zur weiteren Professionalisierung<br />

und Umset<strong>zu</strong>ng des Konzeptes<br />

als internetbasiertes und flächendeckend<br />

verfügbares E-Learning-<br />

Programm ist die Landeszahnärztekammer<br />

derzeit mit der Hochschule<br />

Neu-Ulm (HNU) im Gespräch.<br />

Geplant ist ein Praxis-Projekt,<br />

das die Hochschule Neu-Ulm<br />

in Kooperation mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Alterszahnmedizin<br />

(DGAZ) und der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

durchführt. Ein abschließender<br />

Bescheid auf Förderung durch das<br />

Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) wird im<br />

Herbst 2019 erwartet.<br />

» mader@lzk-bw.de<br />

Anzeige<br />

Spendenkonto<br />

IBAN DE12 5206 0410 0004 8888 80<br />

BIC GENODEF1EK1<br />

Werden auch Sie<br />

<strong>zu</strong>m Helfer.<br />

„Es ist schön <strong>zu</strong> erfahren,<br />

dass man den Menschen<br />

als Arzt direkt und effektiv<br />

helfen kann.“<br />

Oliver Ostermeyer<br />

German Doctors e.V.<br />

Löbestr. 1a | 53173 Bonn<br />

info@german-doctors.de<br />

www.german-doctors.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


16<br />

Titelthema<br />

Sozialminister Manne Lucha über die zahnärztliche Versorgung<br />

Baden-Württemberg ist hervorragend aufgestellt<br />

Foto: Reiter<br />

Ausdrücklich gelobt hat Sozialminister Manne Lucha die zahnärztliche<br />

Versorgung im Land, so auch die präventiven und kurativen Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftigen.<br />

Lucha würdigte das hohe Engagement: „Sie sehen nicht nur<br />

den Patienten, sondern den Menschen“, sagte er <strong>zu</strong> Dr. Guido Elsäßer<br />

und seinem Team beim Praxisbesuch Mitte August im Rahmen seiner<br />

Sommertour durch Baden-Württemberg. „Wir sind hier in einer Praxis,<br />

die sich in besonderem Maße um diese Menschen kümmert“, betonte<br />

Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg (KZV BW). Der Minister erhielt Hintergrundwissen<br />

<strong>zu</strong> den Versorgungsnotwendigkeiten und konnte tiefgehende<br />

Eindrücke gewinnen.<br />

Mensch und Patient. Direkt am Patienten betonte Dr. Guido Elsäßer (links), wie wichtig<br />

es ist, den Menschen <strong>zu</strong> sehen in der zahnärztlichen Betreuung und Behandlung<br />

(v. r.): Dr. Christopher Hermann, Stefan Altenberger, Zahnärztin Sophia Baier, Dr. Ute<br />

Maier und Minister Manne Lucha.<br />

In der Schwerpunkt-Praxis von Dr.<br />

Guido Elsäßer und Kollegen standen<br />

an diesem Mittwoch die Türen<br />

offen für Sozialminister Manne<br />

Lucha, AOK-Chef Dr. Christopher<br />

Hermann, KZV-Vorsitzende Dr.<br />

Ute Maier, Landrat des Rems-Murr-<br />

Kreises Dr. Richard Sigel, Bürgermeister<br />

der Gemeinde Kernen im<br />

Remstal Stefan Altenberger und<br />

Pressevertreter. Fast zwei Stunden<br />

lang vermittelten Dr. Elsäßer, Dr.<br />

Daniel Schöller, Zahnärztin Sophia<br />

Baier und das Praxisteam Hintergrundwissen<br />

<strong>zu</strong> zahnmedizinischen<br />

Vorsorgemöglichkeiten für Menschen<br />

mit Behinderung und Pflegebedarf,<br />

gaben konkrete Einblicke in<br />

Behandlungssituationen und Informationen<br />

<strong>zu</strong> aktuellen Themen, darunter<br />

die ausufernde Bürokratie und<br />

die Anforderungen im Zusammenhang<br />

mit Datenschutz und Hygiene.<br />

Keine Unterschiede. Die vor<br />

über 20 Jahren in Kernen-Stetten<br />

gegründete Praxis verfolgt das<br />

Prinzip der inklusiven zahnärztlichen<br />

Betreuung. Dr. Elsäßer: „Uns<br />

geht es darum, in der zahnärztlichen<br />

Betreuung keine Unterschiede<br />

zwischen Menschen mit und ohne<br />

Behinderung in jedem Alter <strong>zu</strong><br />

machen.“ Für alle Menschen gelte,<br />

Schmerzen <strong>zu</strong> vermeiden und<br />

schmerzfrei <strong>zu</strong> sein. „Der erste<br />

Schritt ist die Prophylaxe, bei Menschen<br />

mit und bei Menschen ohne<br />

Behinderung“, so Dr. Elsäßer – mit<br />

dem deutlichen Hinweis, dass die<br />

Behandlung von Menschen mit Behinderung<br />

besonders anspruchsvoll<br />

und auch zeitintensiver sei. Allerdings<br />

werde dies oft nicht angemessen<br />

honoriert.<br />

Insofern stehe das Regelwerk des<br />

Bewertungsmaßstabs zahnärztlicher<br />

Leistungen (BEMA) vielfach dem<br />

zahnärztlichen Behandlungsanspruch<br />

entgegen. Das Prinzip der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung, dass sich<br />

die Leistungen am Aufwand für Patienten<br />

ohne Behinderung bemessen,<br />

sei korrekturbedürftig.<br />

Wichtiger Schritt. Baden-Württemberg<br />

gelte als Pionier in der Versorgung<br />

dieses Personenkreises, bekräftigte<br />

Dr. Ute Maier. Bereits 2007<br />

vereinbarten AOK BW und KZV<br />

BW erste <strong>zu</strong>sätzliche Präventionsleistungen<br />

für Versicherte in einer<br />

vollstationären Einrichtung der Hilfe<br />

für behinderte Menschen (Hintergrund<br />

<strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng des § 22a<br />

SGB V: s. Infokasten). Dies war<br />

ein wichtiger Schritt, um die zahnmedizinische<br />

Betreuung von Menschen<br />

mit Behinderungen <strong>zu</strong> verbessern“,<br />

so Dr. Maier. „Hier zeigt<br />

sich besonders, wie die gewachsene<br />

Vertragspartnerschaft zwischen Vertragszahnärztinnen<br />

und -zahnärzten<br />

und der AOK Baden-Württemberg<br />

wirklich spürbare Verbesserungen<br />

für die Menschen im Land bringt“,<br />

ergänzte der Vorstandsvorsitzende<br />

der AOK BW Dr. Hermann.<br />

Man müsse am Ball bleiben, um<br />

flächendeckend eine optimale zahnärztliche<br />

Versorgung von Menschen<br />

mit Behinderungen unabhängig<br />

der individuellen Lebenssituation<br />

sicher<strong>zu</strong>stellen, forderte die KZV-<br />

Vorstandsvorsitzende. „Das betrifft<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt die Betreuung in<br />

Wohneinrichtungen für Menschen<br />

mit Behinderungen. Hier sind bislang<br />

noch keine Kooperationsver-<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 17<br />

träge mit Vertragszahnärzten wie<br />

im Bereich der stationären Pflege<br />

möglich.“<br />

Richtige Richtung. Mit der Verankerung<br />

entsprechender Leistungen<br />

im SGB V und im GKV-Leistungskatalog<br />

seit 2018 gehe es eindeutig in<br />

die richtige Richtung, war Minister<br />

Lucha überzeugt. „Dass in Baden-<br />

Württemberg darüber hinaus seit Jahren<br />

<strong>zu</strong>sätzliche Leistungen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

gestellt werden, zeigt, dass<br />

Baden-Württemberg in der zahnärztlichen<br />

Versorgung hervorragend aufgestellt<br />

ist.“ Lucha bekräftigte, dass<br />

regionale Handlungsmöglichkeiten<br />

im Gesundheitswesen eine wesentliche<br />

Grundlage für die gute Versorgung<br />

der Bürgerinnen und Bürger<br />

seien. „Die Versorgungsstrukturen<br />

im Land sind vorbildlich, gerade weil<br />

die Partner vor Ort die Bedarfe kennen,<br />

Verantwortung übernehmen und<br />

im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten<br />

Lösungen schaffen.“ Umso<br />

mehr gelte es jedoch, gerade die<br />

Zielgruppen in den Blick <strong>zu</strong> nehmen,<br />

bei denen es hinsichtlich der Zahngesundheit<br />

Nachholbedarf gibt.<br />

Einblicke. Dr. Guido Elsäßer (rechts) erläutert Sozialminister Manne Luche (2. v. r.),<br />

KZV-Chefin Dr. Ute Maier (links) und AOK-Chef Dr. Christopher Hermann die zahnmedizinischen<br />

Vorsorgemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf.<br />

Ziel. Für den Sozialminister lautete<br />

das erklärte Ziel, dass die Mundgesundheit<br />

und damit auch die Lebensqualität<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

nachhaltig verbessert<br />

werden. Dass es weiterhin großen<br />

Bedarf dafür gibt, ist während des<br />

Praxisbesuchs eindrucksvoll vermittelt<br />

worden. Ein großes Dankeschön<br />

des Ministers gab es für Dr. Guido<br />

Elsäßer, der seinen Urlaub unterbrochen<br />

hatte, Dr. Daniel Schöller,<br />

Zahnärztin Sophia Baier und das<br />

ganze Praxisteam.<br />

» guido.reiter@kzvbw.de<br />

Foto: Wahl<br />

Sommertour von Sozialminister Manne Lucha<br />

Hintergrund des Praxisbesuchs<br />

Das Thema „Zahnheilkunde für Menschen<br />

mit Behinderung bzw. mit<br />

Pflegebedarf“ stand im Mittelpunkt<br />

des Praxisbesuchs von Sozialminister<br />

Lucha. Seit 18 Jahren setzen<br />

sich – damals noch die KZV Tübingen<br />

und seit 2007 die KZV BW und die<br />

AOK Baden-Württemberg gemeinsam<br />

für die Verbesserung der Versorgung<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

ein. Unter Federführung von<br />

Dr. Christopher Hermann und Dr.<br />

Ute Maier wurden seit 2007 erste <strong>zu</strong>sätzliche<br />

Leistungen für Versicherte<br />

in einer vollstationären Einrichtung<br />

der Hilfe für behinderte Menschen<br />

vereinbart. Das Engagement ist ein<br />

Zeichen für den „baden-württembergischen<br />

Weg“ einer vertrauensvollen<br />

Vertragspartnerschaft.<br />

Der Leistungsumfang wurde seither<br />

mehrfach erweitert und an die<br />

neuen Entwicklungen und Erkenntnisse<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf die zahnärztliche<br />

Vorsorge für diesen Personenkreis<br />

angepasst. Baden-Württemberg war<br />

somit einmal mehr Vorreiter auf dem<br />

Weg <strong>zu</strong>r Verbesserung der Mundgesundheit<br />

der Bevölkerung. Denn erst<br />

seit dem 1. Juli 2018 haben Pflegebedürftige<br />

und Menschen mit Behinderungen<br />

Anspruch auf <strong>zu</strong>sätzliche<br />

präventive Leistungen gemäß § 22a<br />

SGB V.<br />

Die mit der AOK in Baden-Württemberg<br />

vereinbarten Leistungen für<br />

Versicherte in einer vollstationären<br />

Einrichtung der Hilfe für behinderte<br />

Menschen gehen dennoch über den<br />

gesetzlichen Anspruch gemäß § 22a<br />

hinaus. So kann im Gegensatz <strong>zu</strong><br />

den Leistungen nach § 22a bei dem<br />

entsprechenden Personenkreis eine<br />

weitere Zahnsteinentfernung erfolgen.<br />

Zusätzlich übernimmt die AOK<br />

BW zweimal im Jahr eine Prothesenreinigung.<br />

Grundsätzlich haben auf der Basis<br />

von § 22a Pflegebedürftige und<br />

Menschen mit Behinderungen einen<br />

verbindlichen Rechtsanspruch<br />

auf <strong>zu</strong>sätzliche zahnärztliche Vorsorgemaßnahmen<br />

im Rahmen der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Anspruch auf diese Maßnahmen<br />

haben alle gesetzlich Versicherten,<br />

die einen Pflegegrad nach § 15 SGB<br />

XI besitzen oder Eingliederungshilfe<br />

nach § 53 SGB XII bekommen.<br />

Dr. Guido Elsässer als Pionier der<br />

Behindertenzahnheilkunde und führendes<br />

Mitglied in verschiedenen<br />

Fachgremien auf Landes- und Bundesebene<br />

stellte seine Praxis für den<br />

Ministerbesuch <strong>zu</strong>r Verfügung. Die<br />

Praxis Dr. Guido Elsässer und Kollegen<br />

ist die Betreuungszahnarztpraxis<br />

der Diakonie Stetten e. V. sowie<br />

die Kooperationszahnarztpraxis für<br />

die pflegebedürftigen Bewohner des<br />

Otto-Mühlschlegel-Hauses. Auch<br />

nimmt die Praxis Dr. Elsässer und<br />

Kollegen an der zwischen AOK BW<br />

und KZV BW bestehenden Vereinbarung<br />

über die zahnärztliche Behandlung<br />

von Pflegebedürftigen in einer<br />

vollstationären Einrichtung der Hilfe<br />

für behinderte Menschen teil.<br />

KZV BW<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


Kursprogramm ab November 2019<br />

Jetzt online<br />

anmelden unter<br />

fortbildung.kzvbw.de<br />

Update Endodontie für die Praxis<br />

(Kurs-Nr.: 19FKZ30729)<br />

Prof. Dr. Christian Gernhardt, Halle (Saale)<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

(für Zahnärztinnen / Zahnärzte)<br />

€ 455.-<br />

09.11.2019<br />

Strukturierte Fortbildung PARODONTOLOGIE UND PERIIMPLANTÄRE THERAPIE<br />

(Kurs-Nr.: 19FKZ40301) 27.11. - 30.11.2019<br />

29.01. - 01.02.2020<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Petra<br />

Ratka-Krüger, Freiburg<br />

101 Fortbildungspunkte<br />

(für Zahnärztinnen / Zahnärzte)<br />

€ 3.400.-<br />

28.02. - 29.02.2020<br />

CEREC Seitenzahnrestaurationen<br />

(Kurs-Nr.: 19FKT31807)<br />

Ein praktischer Arbeitskurs am CEREC Gerät für das Praxisteam (1 ZA+1 ZFA)<br />

Dr. Andreas Ender<br />

€ 595.- (Zahnärztin/Zahnarzt)<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

€ 295.- (ZFA/Mitarbeiter/-in)<br />

30.11.2019<br />

Halitosis Update 2019 —<br />

Die professionelle Mundgeruch-Sprechstunde in der zahnärztlichen Praxis<br />

(Kurs-Nr.: 19FKT30434) 30.11.2019<br />

Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel<br />

(für das Praxisteam)<br />

8 Fortbildungspunkte<br />

€ 325.-<br />

Strukturierte Fortbildung<br />

ZAHNÄRZTLICHE CHIRURGIE UND TRAUMATOLOGIE IN THEORIE UND PRAXIS 07./08.02.2020<br />

(Kurs-Nr.: 20FKZ40501)<br />

13./14.03.2020<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

(für Zahnärztinnen/Zahnärzte)<br />

15./16.05.2020<br />

03./04.07.2020<br />

Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel<br />

€ 3100.-<br />

71 Fortbildungspunkte<br />

Erwerb der Sach- und Fachkunde für Dentale Volumentomographie (DVT)<br />

(Kurs-Nr.: 20FKZ30801)<br />

Dr. Burkhard Maager, Denzlingen<br />

18 Fortbildungspunkte<br />

Adhäsivprothetik, minimalinvasive Restaurationen — State of the Art<br />

(Kurs-Nr.: 20FKZ30903)<br />

Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel<br />

13 Fortbildungspunkte<br />

(für Zahnärztinnen/Zahnärzte)<br />

€ 750.-<br />

(für Zahnärztinnen/Zahnärzte)<br />

€ 595.-<br />

08.02.2020<br />

09.05.2020<br />

28./29.02.2020<br />

Update Chirurgie 2020<br />

(Kurs-Nr.: 20FKZ30506)<br />

Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden<br />

7 Fortbildungspunkte<br />

(für Zahnärztinnen/Zahnärzte)<br />

€ 325.-<br />

07.03.2020<br />

FFZ Fortbildungsforum<br />

Zahnärzte<br />

Merzhauser Straße 114-116<br />

79100 Freiburg<br />

Fon: 0761 4506-160/-161<br />

Fax: 0761 4506-460<br />

Mail: info@ffz-fortbildung.de<br />

Web: www.ffz-fortbildung.de


Titelthema 19<br />

Gemeinsame Erklärung von KZV BW und Wohlfahrtsverbänden<br />

„Zahngesundheit als elementaren<br />

Bestandteil der Pflege verankern“<br />

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und die<br />

Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e. V. setzen<br />

sich gemeinsam für eine feste Verankerung der zahnmedizinischen<br />

Versorgung in unseren Pflegestrukturen ein. Unter dem Titel „Erfolgreich<br />

Zahngesundheit und Zahnvorsorge als elementaren Bestandteil<br />

der Pflege verankern“ veröffentlichten sie am 11.9.2019 eine gemeinsame<br />

Erklärung.<br />

Der demografische Wandel verändert<br />

unsere Gesellschaft in eine „Gesellschaft<br />

des langen Lebens“. Dies<br />

schafft viele neue Möglichkeiten und<br />

Chancen, allerdings steigt daneben<br />

auch der Pflegebedarf. Alle Akteure<br />

im Gesundheits- und Sozialbereich<br />

sind deshalb gefordert, gute Bedingungen<br />

in der Pflege und eine hohe<br />

Qualität der medizinischen und zahnmedizinischen<br />

Versorgung für die<br />

Pflegebedürftigen <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />

Wichtig für die Lebensqualität von<br />

Pflegebedürftigen sind sowohl deren<br />

allgemeiner Gesundheits<strong>zu</strong>stand<br />

als auch die Möglichkeit <strong>zu</strong>r sozialen<br />

Teilhabe. Die Mundgesundheit<br />

spielt dabei eine wichtige Rolle. Der<br />

Erhalt der eigenen Zähne und der<br />

Kaufähigkeit bis ins hohe Alter muss<br />

für alle pflegebedürftigen Menschen<br />

im Land möglich sein.<br />

Durch eine wohnortnahe Versorgung<br />

und erfolgreiche Prophylaxe<br />

konnte die Zahngesundheit der älteren<br />

Bevölkerungsgruppen in den<br />

vergangenen Jahrzehnten deutlich<br />

verbessert werden. Allerdings verschlechtert<br />

sich die Mundgesundheit<br />

dieser Menschen häufig innerhalb<br />

kurzer Zeit, wenn sie aufgrund von<br />

Einschränkungen und abnehmender<br />

Mobilität den Zahnarzt nicht mehr<br />

wie gewohnt aufsuchen können.<br />

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />

Baden-Württemberg und die<br />

Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />

in Baden-Württemberg e. V. setzen<br />

sich daher gemeinsam für eine feste<br />

Verankerung der zahnmedizinischen<br />

Versorgung in unseren Pflegestrukturen<br />

ein. Eine enge, partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit aller beteiligten<br />

Akteure in Gesundheit und<br />

Pflege ist der Schlüssel für eine<br />

nachhaltige Verbesserung der Zahngesundheit<br />

von pflegebedürftigen<br />

Menschen.<br />

Seit 2014 haben Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />

mit stationären<br />

Pflegeeinrichtungen ab<strong>zu</strong>schließen.<br />

Durch die aktuelle Gesetzgebung<br />

sind Pflegeeinrichtungen verpflichtet,<br />

entsprechende Vereinbarungen<br />

<strong>zu</strong> treffen und die Kassenzahnärztliche<br />

Vereinigung ist gefordert, bei<br />

Anfragen kooperationsbereite Zahnärzte<br />

<strong>zu</strong> vermitteln. In den vergangenen<br />

Jahren wurden bereits zahlreiche<br />

solcher Kooperationsvereinbarungen<br />

geschlossen. Die Anzahl der<br />

Verträge steigt wöchentlich, bereits<br />

ein Drittel der Pflegeeinrichtungen<br />

verfügt über einen festen Kooperationszahnarzt.<br />

Ziel der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung Baden-Württemberg<br />

und der Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />

in Baden-Württemberg e.V.<br />

ist es, die stationären Pflegeeinrichtungen<br />

sowie Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte beim Abschluss von<br />

<strong>Kooperationsverträgen</strong> <strong>zu</strong> unterstützen<br />

und somit <strong>zu</strong> einer flächendeckenden<br />

Versorgung der Pflegebedürftigen<br />

bei<strong>zu</strong>tragen. Menschen<br />

in Baden-Württemberg, die sich in<br />

stationärer oder häuslicher Pflege<br />

befinden, sollen regelmäßig von<br />

der Betreuung durch einen Zahnarzt<br />

profitieren können. In der häuslichen<br />

Pflege sind Kooperationsverträge<br />

nicht erforderlich. <br />

KZV BW<br />

Info<br />

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />

in Baden-Württemberg e. V.<br />

ist ein Verein, den die elf Spitzenverbände<br />

der freien Wohlfahrtspflege<br />

in Baden-Württemberg am<br />

22.09.1952 als gemeinsame Arbeitsplattform<br />

gegründet haben.<br />

Sie dient der Koordinierung der Aktivitäten<br />

zwischen den Verbänden<br />

sowie als Ansprechpartner auf Landesebene<br />

für politische Entscheidungsträger,<br />

wenn soziale Belange<br />

betroffen sind. Ein Großteil dieser<br />

Arbeit vollzieht sich in den Liga-<br />

Ausschüssen, in denen die Fachleute<br />

aus den einzelnen Verbänden<br />

<strong>zu</strong>sammenkommen, um sich ab<strong>zu</strong>stimmen<br />

und ggf. gemeinsam aktiv<br />

<strong>zu</strong> werden.<br />

Die elf Mitgliedverbände der Liga<br />

Baden-Württemberg sind:<br />

• Arbeiterwohlfahrt, BV Baden<br />

• Arbeiterwohlfahrt, BV Württemberg<br />

• Caritasverband der Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

• Caritasverband für die Erzdiözese<br />

Freiburg<br />

• Der Paritätische Wohlfahrtsverband,<br />

LV Baden-Württemberg<br />

• Deutsches Rotes Kreuz,<br />

LV Badisches Rotes Kreuz<br />

• Deutsches Rotes Kreuz,<br />

LV Baden-Württemberg<br />

• Diakonisches Werk der<br />

Ev. Landeskirche in Baden<br />

• Diakonisches Werk der<br />

ev. Kirche in Württemberg<br />

• Israelitische Religionsgemeinschaft<br />

Baden<br />

• Israelitische Religionsgemeinschaft<br />

Württemberg<br />

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ZBW 10/2019


20<br />

Berufspolitik<br />

Kammer-Konversation: Prof. Dr. Giovanni Maio<br />

Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen Auftrag<br />

Die Denkanstöße von Prof. Maio in der Vertreterversammlung der<br />

Landeszahnärztekammer sollten nicht exklusiv sein, sondern in die<br />

Breite des Berufsstandes getragen werden. Das war die Intention<br />

von LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert. Er hat Prof. Maio deshalb<br />

in seinem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in Freiburg<br />

besucht und ein Gespräch mit ihm geführt. „Der Zahnarzt hat eine<br />

enorme soziale Funktion“, betonte Prof. Maio mit großem Nachdruck<br />

in dem Gespräch. Lesen Sie, welchen gesellschaftlichen Auftrag<br />

Prof. Maio der Zahnmedizin <strong>zu</strong>schreibt und wo er die Zukunft der<br />

Zahnmedizin sieht.<br />

Dr. Tomppert: Herr<br />

Prof. Maio, Sie haben<br />

bei unserer Vertreterversammlung<br />

den<br />

schönen Satz gesagt,<br />

„das Vertrauen dient<br />

<strong>zu</strong>r Überbrückung des<br />

asymmetrischen Verhältnisses<br />

zwischen<br />

Arzt und Patient“.<br />

Prof. Maio: Das Vertrauen<br />

ist für den Patienten<br />

eine notwendige<br />

Bedingung, um sich<br />

überhaupt helfen <strong>zu</strong><br />

lassen. Der Patient ist<br />

in einer schwachen Position,<br />

weil er das, was<br />

der Arzt ihm sagt, nicht<br />

wirklich kontrollieren<br />

kann. Insofern muss<br />

der Patient antizipierend<br />

vertrauen können,<br />

um sich überhaupt in<br />

die Hände eines Zahnarztes<br />

<strong>zu</strong> begeben. Das<br />

heißt, das Vertrauen hilft dem<br />

Patienten, das Nichtwissen <strong>zu</strong><br />

überbrücken. Obwohl ich als<br />

Patient nicht überprüfen<br />

kann, ob das, was der<br />

Zahnarzt mir empfiehlt,<br />

wirklich das Beste ist,<br />

folge ich dem – weil ich<br />

ihm vertraue. Ohne dieses<br />

Vertrauen würden<br />

sich Patienten gar nicht<br />

helfen lassen. Insofern ist es<br />

für die Zahnärzteschaft wichtig,<br />

in die Vertrauenswürdigkeit <strong>zu</strong><br />

investieren. Was macht einen<br />

Ein guter Arzt investiert in eine<br />

gute Beratung und nicht in ein<br />

geschicktes Verkaufen.<br />

vertrauenswürdigen Arzt aus?<br />

Nicht nur, dass er handwerklich<br />

geschickt ist – das ist eine notwendige<br />

Bedingung ohne die<br />

man kein guter Zahnarzt sein<br />

kann – aber das Wissen um<br />

das handwerkliche Geschick<br />

ist nicht allein schon die Bedingung<br />

für das Vertrauen können.<br />

Vertrauen kann man erst, wenn<br />

man <strong>zu</strong>dem sicher ist, dass der<br />

Arzt sein Können nur in meinem<br />

Sinne anwendet. Insofern richtet<br />

sich das Vertrauen auch auf<br />

eine moralische Qualität des<br />

Handelns: Der Arzt wird mein<br />

Wohl nicht verraten, er wird mir<br />

keine unanständigen Angebote<br />

unterbreiten, er wird<br />

mir nichts verkaufen<br />

wollen, sondern helfen<br />

wollen. Wenn der Patient<br />

dieses Gefühl hat,<br />

dann vertraut er. Wenn<br />

er Grund hat, an dieser<br />

Maxime <strong>zu</strong> zweifeln,<br />

wird er skeptisch. Und<br />

er wird möglicherweise<br />

auch einen guten<br />

Rat ausschlagen, weil<br />

er denkt, der Rat gilt<br />

gar nicht ihm, sondern<br />

nur dem Eigeninteresse<br />

des Arztes. Je mehr<br />

die Ärzte Marketing betreiben,<br />

je mehr sich<br />

Ärzte als Geschäftsleute<br />

ausgeben, desto<br />

mehr bauen sie die<br />

Grundlagen für das<br />

Vertrauenkönnen ab.<br />

Das Marktgebaren und<br />

die Verkaufsgespräche<br />

sind schädlich für<br />

die Zahnmedizin, sie<br />

führen <strong>zu</strong>r Erosion des<br />

Vertrauens.<br />

Dr. Tomppert: Wir machen sehr<br />

oft die Erfahrung, dass die Presse<br />

das Vertrauen in den<br />

Berufsstand und das Vertrauen<br />

unserer Patienten<br />

in uns erschüttern will,<br />

<strong>zu</strong>letzt war dies bei der<br />

Medienberichterstattung<br />

über die PZR der Fall, die<br />

als Abzocke und medizinisch<br />

unnötig bezeichnet wurde.<br />

Prof. Maio: Ich denke, man<br />

muss unterscheiden zwischen<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Berufspolitik 21<br />

dem Vertrauen in das System<br />

und dem Vertrauen in den einzelnen<br />

Arzt. Studien belegen<br />

immer wieder, dass Patienten<br />

ihrem einzelnen Arzt durchaus<br />

Vertrauen entgegenbringen,<br />

aber dem Gesamtsystem eher<br />

misstrauen. Und das ist natürlich<br />

ein Spannungsfeld. Wenn<br />

Patienten aber in Einzelfällen<br />

mit Verkaufs- und Marketinggesprächen<br />

konfrontiert werden,<br />

bevor sie behandelt werden, ist<br />

das bedenklich. Weil sie dann<br />

in ihrem von der Presse unterstützten<br />

Misstrauen in das System<br />

bestätigt werden. Deshalb<br />

ist es wichtig, dass die Zahnärzte<br />

nicht als Verkäufer in Erscheinung<br />

treten und von Marketinggesprächen<br />

unbedingt<br />

absehen müssen. Denn diese<br />

Doppelrolle – einerseits Arzt,<br />

der sich am Wohl des anderen<br />

orientiert und <strong>zu</strong>gleich<br />

in der gleichen Person<br />

Verkäufer, der in dem<br />

Moment, in dem er etwas<br />

verkaufen will, das<br />

Eigeninteresse in den<br />

Mittelpunkt stellt – führt<br />

<strong>zu</strong> einem Infragestellen<br />

des Vertrauensverhältnisses.<br />

Das ist kein Plädoyer<br />

gegen Igelleistungen,<br />

denn es gibt hilfreiche<br />

Igelleistungen, sondern es<br />

ist ein klares Plädoyer gegen<br />

Verkaufsgespräche. Ein guter<br />

Arzt investiert in eine gute Beratung<br />

und nicht in ein geschicktes<br />

Verkaufen.<br />

Dr. Tomppert: Das heißt, wir<br />

vergewerblichen uns selbst<br />

durch dieses Verkaufs- und<br />

Marketinggebaren?<br />

Prof. Maio: Ja, das ist<br />

ein ganz großer Fehler<br />

der Zahnärzte. Dass die<br />

Zahnmedizin meint, berechtigt<br />

<strong>zu</strong> sein, neben<br />

das Ärztliche auch das<br />

Gewerbliche <strong>zu</strong> stellen.<br />

Das ist ein falsches<br />

Denken, weil Zahnmedizin kein<br />

Gewerbe sein darf. Natürlich<br />

kann die Zahnmedizin im Einzelfall<br />

durch Marketing etwas<br />

verkaufen und dadurch ökonomisches<br />

Interesse verwirklichen,<br />

aber das rächt sich. Denn<br />

man tauscht in dem Moment,<br />

in dem man etwas verkauft automatisch<br />

die Rollen. Und ein<br />

Der Zahnarzt ist kein Leistungserbringer,<br />

sondern er ist Arzt. Bezeichnet<br />

man ihn als Leistungserbringer,<br />

stellt man ihn auf die<br />

gleiche Ebene wie den Frisör.<br />

Zahnarzt, der sich da<strong>zu</strong> verleiten<br />

lässt, als profaner Verkäufer<br />

auf<strong>zu</strong>treten, wird sich mittelfristig<br />

selbst abschaffen. Denn<br />

verkaufen können andere besser.<br />

Der Patient geht nicht <strong>zu</strong>m<br />

Zahnarzt, um ein Geschäftsverhältnis<br />

mit dem Zahnarzt ein<strong>zu</strong>gehen,<br />

sondern weil er sich Hilfe<br />

erhofft. Deswegen begehen die<br />

Die gegenwärtige Kontrollkultur<br />

suggeriert, man müsse die Ärzte<br />

ständig kontrollieren, damit sie<br />

ärztlich tätig sind.<br />

Zahnärzte einen Fehler, wenn<br />

sie der Vermarktlichung ihres<br />

Berufsstandes unreflektiert<br />

nachgeben und sogar durch eigenes<br />

Verhalten befördern.<br />

Dr. Tomppert: Es hat mir sehr<br />

gut gefallen, dass Sie in der<br />

Vertreterversammlung da<strong>zu</strong><br />

aufgerufen haben, dass wir<br />

uns gegen den Begriff des<br />

Leistungserbringers,<br />

der sich in der Öffentlichkeit<br />

festgesetzt hat,<br />

wehren sollen.<br />

Prof. Maio: Der Zahnarzt<br />

ist kein Leistungserbringer,<br />

sondern er<br />

ist Arzt. Bezeichnet man<br />

ihn als Leistungserbringer,<br />

stellt man ihn auf<br />

die gleiche Ebene wie<br />

den Frisör. Aber da gibt es eklatante<br />

Unterschiede. Der Frisör<br />

ist wichtig, keine Frage. Aber<br />

der Zahnarzt ist Arzt und dadurch<br />

ist er Vertreter einer Profession.<br />

Profession bedeutet,<br />

dass er abwägen muss, um <strong>zu</strong><br />

klären, was wichtig ist. Und Profession<br />

bedeutet, dass er eine<br />

advokatorische Funktion einnimmt,<br />

als Anwalt des<br />

Patienten. Profession<br />

bedeutet, dass derjenige,<br />

der in Beziehung tritt<br />

mit dem Patienten automatisch<br />

gemeinwohlverpflichtet<br />

ist. Sonst wäre<br />

er keine Profession, er<br />

wäre nur Gewerbe. Er ist<br />

aber dem Gemeinwohl<br />

verpflichtet. Das heißt, er kann<br />

sich nur dann Profession bzw.<br />

Arzt nennen, wenn er verdeutlicht,<br />

dass es ihm um den anderen<br />

geht, ohne sein eigenes<br />

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ZBW 10/2019


22<br />

Berufspolitik<br />

Fotos: Bamberger<br />

Interesse <strong>zu</strong> negieren. Aber das<br />

eigene Erwerbsinteresse darf<br />

keinen Einfluss nehmen auf die<br />

Art der Beratung. Das ist das<br />

Entscheidende. Zahnärzte dürfen<br />

das Interesse haben <strong>zu</strong> verdienen,<br />

aber sie dürfen<br />

das Verdienst interesse<br />

nicht über das Wohl des<br />

Patienten stellen, damit<br />

der Patient darauf vertrauen<br />

kann, in jedem<br />

Fall einen guten ärztlichen Rat<br />

<strong>zu</strong> erhalten.<br />

Dr. Tomppert: Herr Prof. Maio,<br />

Sie sagen <strong>zu</strong> Recht, der Zahnarzt<br />

ist Advokat seiner Patienten.<br />

Aber diese Rolle beansprucht<br />

die Politik heute für<br />

sich. Sie sieht sich als Advokat<br />

der Patienten. Das ist eine<br />

komplette Verdrehung<br />

der Rollen. Stichwort<br />

Patientenschutz: Der<br />

Patient muss vor seinem<br />

Arzt geschützt werden.<br />

Prof. Maio: Das ist ein<br />

Fehler der Politik. Weil die Politik<br />

nicht darauf vertraut, dass<br />

die Ärzte professionell vorgehen.<br />

Das hat viele Gründe.<br />

Auch die, dass die Ärzte selbst<br />

dabei versagt haben, nach außen<br />

hin <strong>zu</strong> verdeutlichen, dass<br />

man ihnen restlos vertrauen<br />

kann. Deswegen sind die Debatten<br />

um Verdienstinteressen<br />

sehr schädlich. Weil damit der<br />

Eindruck in der Öffentlichkeit<br />

entsteht, dass es den Ärzten<br />

primär um sich geht. Deswegen<br />

ist Marketing so gefährlich.<br />

Ärzte, die Marketing betreiben,<br />

bringen <strong>zu</strong>m Ausdruck,<br />

Der Zahnarzt hat eine enorme<br />

soziale Funktion.<br />

dass sie sich als Kaufleute<br />

verstehen. Dann braucht man<br />

sich nicht <strong>zu</strong> wundern, wenn<br />

ein Verbraucherschutz implementiert<br />

wird. Wenn die Zahnärzte<br />

sich als Verkäufer ausgeben,<br />

dann werden sie konfrontiert<br />

mit entsprechenden<br />

Verbraucherschutzkonzepten.<br />

Deswegen müssen die Ärzte<br />

Die Zukunft der Zahnmedizin besteht<br />

darin, sich um vulnerable<br />

Patientengruppen <strong>zu</strong> kümmern.<br />

verdeutlichen, dass sie Vertreter<br />

eines Freien Berufes sind,<br />

kein Gewerbe, sondern Medizin<br />

betreiben und dass sie sich<br />

um ihre Patienten kümmern<br />

wollen und dadurch Anwälte ihrer<br />

Patienten sind. Gleichzeitig<br />

ist es wichtig, dass die Selbstverwaltung<br />

darauf pocht, dass<br />

sie die Kontrollfunktion, die<br />

die Politik meint ausüben <strong>zu</strong><br />

müssen, selbst ausübt. Die<br />

Selbstverwaltung muss die<br />

Ärzte bestrafen, die dem Patientenwohl<br />

nicht gerecht werden.<br />

Natürlich brauchen die<br />

Patienten einen Schutz. Nicht<br />

jeder Arzt ist automatisch ein<br />

Garant für das Wohl des Patienten.<br />

Es gibt Ärzte, die ihren<br />

Status ausnutzen, und diese<br />

Ärzte müssen vonseiten der<br />

Selbstverwaltung sanktioniert<br />

werden. Aber das sind Einzelfälle.<br />

Je mehr man die Sanktionen<br />

unterlässt, desto mehr<br />

werden diese Einzelfälle generalisiert<br />

und dann entsteht ein<br />

kollektives Misstrauen. Das<br />

ist ein sehr alter Topos, aber<br />

in der Akzentuierung ist er<br />

neu, weil die Politik den Fehler<br />

macht, eine Misstrauenskultur<br />

<strong>zu</strong> implementieren, die sich<br />

am Ende gegen den Patienten<br />

richtet. Die Misstrauenskultur<br />

durch eine Überbürokratisierung,<br />

eine Überreglementierung<br />

und eine<br />

überbordende Kontrolle,<br />

die eine Hermeneutik<br />

des Verdachts evoziert<br />

und am Ende nur<br />

noch eine Gängelung ist. Die<br />

gegenwärtige Kontrollkultur<br />

suggeriert, man müsse die Ärzte<br />

ständig kontrollieren, damit<br />

sie ärztlich tätig sind. Aber das<br />

ist ja ein grundlegender Gedankenfehler.<br />

Die Ärzte wollen<br />

ärztlich tätig sein und haben<br />

eine intrinsische Motivation,<br />

sich um die Patienten <strong>zu</strong> kümmern.<br />

Je mehr man sie<br />

aber mit einem Kontrollwahn<br />

gängelt, desto<br />

mehr unterstellt man ihnen,<br />

dass sie ohne diese<br />

Kontrolle gar nicht<br />

gut handeln können.<br />

Dabei verhindert gerade<br />

die Überkontrolle ein gutes<br />

patientenorientiertes Handeln.<br />

Insofern glaubt die Politik gar<br />

nicht mehr an die Professionalität<br />

der Ärzte. Sondern sie<br />

hat die Vorstellung von Ärzten<br />

als schematische Reparateure,<br />

die man unterfüttern muss<br />

mit Handreichungslogiken und<br />

Schaltplänen, damit man ein<br />

gut funktionierendes System<br />

ZBW 10/2019<br />

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Berufspolitik 23<br />

unterhalten kann. Das ist eine<br />

eklatante Fehleinschät<strong>zu</strong>ng.<br />

Dr. Tomppert: Ich teile Ihre Auffassung,<br />

wonach die Selbstverwaltung<br />

die schwarzen Schafe<br />

sanktionieren muss, <strong>zu</strong>m<br />

Schutz des gesamten Berufsstandes.<br />

Das wird nicht immer<br />

angenehm sein, die Kammer<br />

ist dann nicht nur der Partner.<br />

Aber das muss sein,<br />

denn die negativen Einzelfälle<br />

zerstören das<br />

Gesamtbild.<br />

Prof. Maio: Im Interesse<br />

der Glaubwürdigkeit<br />

der gesamten Zahnärzteschaft<br />

müssen die<br />

schwarzen Schafe bestraft<br />

werden. Momentan ist es eher<br />

so, dass der Zahnarzt, der<br />

sich wenig um die Patienten<br />

kümmert und Patienten stromlinienförmig<br />

durchschleust,<br />

ökonomisch belohnt wird. Und<br />

diejenigen, die gewissenhaft<br />

vorgehen, werden bestraft.<br />

Die Anreize sind falsch. Das ist<br />

das Problem. Die Anreize befördern<br />

die Zahnärzte, die nur<br />

schematisch vorgehen. Und ich<br />

finde, gerade die ärztliche<br />

Selbstverwaltung<br />

hätte hier die Aufgabe,<br />

bestimmte notwendige<br />

Grundhaltungen <strong>zu</strong> unterstützen<br />

und <strong>zu</strong> fördern.<br />

Einerseits durch<br />

entsprechende Wertschät<strong>zu</strong>ngskultur,<br />

aber<br />

<strong>zu</strong>gleich auch durch<br />

entsprechende Ausgestaltung<br />

der Gebührenordnung,<br />

durch die die<br />

Gewissenhaftigkeit und die<br />

Gründlichkeit und die Sorgfalt<br />

der Zahnärzte belohnt wird,<br />

weil genau das die zentralen<br />

ärztlichen Werte sind. Wenn<br />

nur die Aktion bezahlt wird und<br />

nicht die Sorgfalt in der Indikationsstellung,<br />

dann belohnen<br />

Sie die Falschen. Und da müsste<br />

man gegensteuern. Zahnärzte<br />

müssten vielmehr darin<br />

bestärkt werden, in Gespräche<br />

<strong>zu</strong> investieren und nicht da<strong>zu</strong><br />

animiert werden so viel wie<br />

möglich <strong>zu</strong> machen. Manchmal<br />

ist der minimale Eingriff der<br />

bessere.<br />

Dr. Tomppert: Die Zahnärzte<br />

sind in den letzten 30 Jahren in<br />

eine neue Rolle hineingewachsen.<br />

Über die Zahnbehandlung<br />

hinaus werden wir heute auch<br />

angesprochen, ob wir nicht<br />

beim ebenfalls in Behandlung<br />

befindlichen Ehemann darauf<br />

Zahnärzte müssten vielmehr darin<br />

bestärkt werden, in Gespräche<br />

<strong>zu</strong> investieren …<br />

drängen können, dass er den<br />

Führerschein abgibt.<br />

Prof. Maio: Das, was Sie beschreiben,<br />

zeigt eindeutig,<br />

dass der Patient den Zahnarzt<br />

als Arzt wahrnimmt. Er würde<br />

einem Autoverkäufer solche<br />

Dinge nicht erzählen. Und Arzt<br />

<strong>zu</strong> sein bedeutet automatisch<br />

ganzheitlich orientiert <strong>zu</strong> sein.<br />

Den ganzen Menschen <strong>zu</strong> sehen.<br />

Und es zeigt auch, dass<br />

Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen<br />

Auftrag, sich um die<br />

Menschen <strong>zu</strong> kümmern, die hilfsbedürftig<br />

sind und die von sich<br />

aus nicht den Weg <strong>zu</strong>m Zahnarzt<br />

finden würden.<br />

gerade die Zahnärzte es <strong>zu</strong>nehmend<br />

mit Patienten <strong>zu</strong> tun haben,<br />

die sich in prekären Situationen<br />

befinden, <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

Patienten in Altenpflegeeinrichtungen<br />

oder Patienten, die alt<br />

und vereinsamt sind oder Patienten,<br />

die noch nicht mündig<br />

sind. Deshalb hat der Zahnarzt<br />

eine enorme soziale Funktion.<br />

Weil er gerade dort gefragt ist,<br />

wo Patienten sich am Rande<br />

des Lebens bzw. am Rande der<br />

Gesellschaft befinden. Die Zukunft<br />

der Zahnmedizin besteht<br />

darin, sich um vulnerable Patientengruppen<br />

<strong>zu</strong> kümmern.<br />

Patienten in Altenpflegeeinrichtungen,<br />

allein gelassene<br />

Menschen <strong>zu</strong> Hause, die nicht<br />

mehr selbstständig den Zahnarzt<br />

aufsuchen können. Die<br />

Zukunft der Zahnmedizin liegt<br />

darin, dass sie sich als eine<br />

soziale Praxis verstehen muss,<br />

die sich gerade der Patienten<br />

annehmen muss, die<br />

sich selbst nicht helfen<br />

können. Das ist etwas<br />

ganz anderes als sich<br />

um Kunden <strong>zu</strong> kümmern.<br />

Die Zahnmedizin<br />

muss viel mehr in den<br />

zwischenmenschlichen<br />

Bereich investieren und<br />

ihre eigene Identität neu justieren.<br />

Die Zahnmedizin muss<br />

sich wieder als Medizin verstehen,<br />

die sich ohne die Zuwendung<br />

<strong>zu</strong>m anderen nicht verwirklichen<br />

kann. Zahnmedizin<br />

hat einen gesellschaftlichen<br />

Auftrag, sich um die Menschen<br />

<strong>zu</strong> kümmern, die hilfsbedürftig<br />

sind und die von sich aus nicht<br />

den Weg <strong>zu</strong>m Zahnarzt finden<br />

würden.<br />

Dr. Tomppert: Wir sind<br />

bereits sehr engagiert<br />

im Bereich der <strong>zu</strong>gehenden<br />

Betreuung. Gerade<br />

sind wir dabei, für die<br />

von Ihnen angesprochenen<br />

vulnerablen Patientengruppen<br />

neue Projekte<br />

<strong>zu</strong> entwickeln. Wir<br />

wollen die erfolgreiche<br />

Arbeit in der Jugendzahnpflege<br />

auf ältere<br />

Menschen übertragen,<br />

Landesarbeitsgemein-<br />

eine<br />

schaft Pflege gründen.<br />

Prof. Maio: Wie schön. Das ist<br />

hoffnungsstiftend, dass Sie<br />

solche Initiativen auf den Weg<br />

bringen.<br />

Dr. Tomppert: Vielen herzlichen<br />

Dank, Herr Prof. Maio.<br />

Es war ein wunderbares Gespräch!<br />

Sie sehen <strong>zu</strong>m Glück<br />

nicht, wie ich mich während<br />

des Gesprächs ständig selbst<br />

hinterfragt habe.<br />

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ZBW 10/2019


24<br />

Berufspolitik<br />

Foto: AdobeStock/Regina<br />

Hygiene und Ökologie in der Praxis<br />

Zahnmedizin goes green<br />

Mit ihren Demonstrationen hat es die Fridays-for-Future-Bewegung geschafft,<br />

das Thema Klimaschutz weltweit auf die Agenda <strong>zu</strong> setzen. In<br />

Deutschland überbieten sich die Politiker mit Ideen <strong>zu</strong>m Klimaschutz:<br />

Abwrackprämie auf alte Ölhei<strong>zu</strong>ngen, Verbot von Plastiktüten, höhere<br />

Mehrwertsteuer auf Fleisch, Erhöhung der Luftverkehrsabgabe,<br />

Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets … um nur einige<br />

der zahlreichen Vorschläge <strong>zu</strong> nennen. Jetzt ist das Thema auch im<br />

Gesundheitswesen angekommen. Das Fraunhofer-Institut für Systemund<br />

Innovationsforschung hat im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />

das Projekt „Ressourcenschonung im Gesundheitssektor“ initiiert.<br />

Initiative aus BW. Die Bundeszahnärztekammer<br />

hat die Mitglieder<br />

des Ausschusses Praxisführung<br />

und Hygiene in ihrer letzten<br />

Sit<strong>zu</strong>ng über das Projekt des ISI<br />

informiert und aktuell um Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

gebeten, sprich da<strong>zu</strong><br />

aufgefordert, sich an der Umfrage<br />

des ISI <strong>zu</strong> beteiligen. Hintergrund<br />

für die Aktivitäten der Bundeszahnärztekammer<br />

ist jedoch eine<br />

Initiative aus Baden-Württemberg.<br />

Unter dem Stichwort „Zahnmedizin<br />

goes green“ hatte LZK-Praxisführungsreferent<br />

Dr. Norbert<br />

Struß im Ausschuss auf Bundesebene<br />

das Thema auf die Tagesbundesamtes<br />

erstmals, wie der Materialeinsatz<br />

im Gesundheitssektor<br />

gesenkt und dadurch natürlich Ressourcen<br />

geschont werden können,<br />

ohne dass die Sicherheit, Qualität<br />

oder auch die Wirtschaftlichkeit<br />

der Versorgung darunter leiden.<br />

Mit ihrer aktuellen Befragung will<br />

das ISI erheben, inwiefern sich die<br />

Akteure des Gesundheitssektors<br />

mit dem Thema Ressourcenschonung<br />

auseinandersetzen, welche<br />

Faktoren das ggf. bisher verhindert<br />

Auf den deutschen Gesundheitssektor<br />

entfallen jährlich etwa 100<br />

Millionen Tonnen Rohstoffe insgesamt,<br />

die mit der Erbringung aller<br />

Gesundheitsleistungen benötigt<br />

bzw. konsumiert werden. Da<strong>zu</strong><br />

zählen der Einsatz von medizinischen<br />

Geräten und Produkten,<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

und die Infrastruktur. Das<br />

Fraunhofer-Institut für Systemund<br />

Innovationsforschung (ISI)<br />

untersucht im Auftrag des Umwelthaben,<br />

welche Maßnahmen vielleicht<br />

bereits ergriffen wurden oder<br />

welche Unterstüt<strong>zu</strong>ng als hilfreich<br />

angesehen würde. Die Antworten<br />

sollen da<strong>zu</strong> beitragen, Handlungsbedarfe<br />

und Handlungsoptionen<br />

für mehr Ressourcenschonung im<br />

Gesundheitswesen auf<strong>zu</strong>zeigen.<br />

ZBW 10/2019<br />

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Berufspolitik 25<br />

ordnung gebracht, nachdem bereits<br />

im Praxisführungsausschuss der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg über die Themen<br />

Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin<br />

und ökodentaler Fingerabdruck<br />

diskutiert worden war.<br />

Welche Themenfelder sind beim<br />

Stichwort Ressourcenschonung in<br />

der Zahnarztpraxis denkbar? Die<br />

Palette ist breit und reicht von Verbrauchsartikeln<br />

aus Recyclingmaterial,<br />

Einmal- vs. Mehrfachbenut<strong>zu</strong>ng<br />

z. B. bei Mundspülbechern,<br />

Lätzchen, Sauger, Sprayaufsatz<br />

und Grundbesteck, amalgamfreie<br />

Praxis über Digitalisierung, umweltgerechte<br />

Desinfektionsmittel,<br />

ressourcenschonende Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten vs.<br />

Einmal-Instrumente, Wertstoffsammlung<br />

in der Praxis bis <strong>zu</strong><br />

Sterilgutcontainer vs. Einwegsterilverpackungen,<br />

kompostierbare<br />

Artikel, Wiederverwendung gebrauchter<br />

Geräte und Materialwirtschaft.<br />

Initiativen. „Hygiene ist uns sehr<br />

wichtig. Aber durch immer strengere<br />

Hygiene-Auflagen werden im<br />

medizinischen Bereich mehr und<br />

mehr Einweg-Artikel und Plastikverpackungen<br />

notwendig. Im Zuge<br />

der allgemeinen Diskussion um<br />

Plastikabfälle haben einige Zahnärzte<br />

sich <strong>zu</strong>sammengetan und<br />

wollen versuchen, im Praxisalltag<br />

unnötigen Müll <strong>zu</strong> vermeiden. Wir<br />

auch! Unsere Praxis verbraucht im<br />

Quartal etwa 2.000 Mundspülbecher<br />

aus Plastik. Das macht 8.000<br />

Becher im Jahr. Die müssen wir<br />

nach einmaligem Gebrauch wegwerfen.<br />

Bitte helfen Sie uns dabei,<br />

Plastikmüll <strong>zu</strong> reduzieren. Bringen<br />

Sie <strong>zu</strong> Ihrem nächsten Termin einfach<br />

Ihr Zahnputzglas mit!“ Das ist<br />

eine Initiative aus dem Hohenlohekreis.<br />

In der Praxis von Dr. Imogen<br />

Wilde in Öhringen findet sich die<br />

Aufforderung an die Patienten ihr<br />

eigenes Zahnputzglas mit<strong>zu</strong>bringen<br />

als Aushang im Wartezimmer<br />

und auf der Praxis-Webseite. „Pro<br />

Tag bringt vielleicht ein Patient<br />

sein Zahnputzglas mit, die Patienten<br />

denken oftmals noch nicht daran,<br />

aber wir hoffen, dass sich die<br />

Idee durchsetzt“, sagt Dr. Imogen<br />

Wilde. Die Idee stammt aus ihrem<br />

Qualitätszirkel, erzählt sie, „meine<br />

Kollegin Nicole Dörr aus Dörzbach<br />

hat mich darauf gebracht“. „Ein<br />

anderer Kollege aus dem Qualitätszirkel<br />

verwendet Gläser als Mundspülbecher“.<br />

An weiteren Ideen<br />

der Kolleginnen und Kollegen <strong>zu</strong>r<br />

Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis<br />

ist sie brennend interessiert.<br />

Schon seit längerem macht sich<br />

Martin Jablonka Gedanken, welche<br />

ökologisch-korrekten Produkte<br />

für eine Praxis <strong>zu</strong> nutzen sind und<br />

wie man Müll minimieren kann.<br />

Auslöser dafür waren die neue regionale<br />

Abfallverordnung und die<br />

Praxisbegehung 2018.<br />

„Ich musste Umweltschutz, Datenschutz<br />

und Hygieneverordnung<br />

irgendwie unter einen Hut bekommen.<br />

Das Aufrüsten <strong>zu</strong>r Erfüllung<br />

der RKI mit Einmalturbinen und<br />

Einmalinstrumentarien führte<br />

meine Grundintention völlig ad absurdum“.<br />

Inzwischen verwendet der Bad<br />

Säckinger Zahnarzt seine Restbestände<br />

von Einmalinstrumentarien<br />

nur noch in den Altenpflegeeinrichtungen,<br />

in denen er als Senioren-<br />

und Behindertenbeauftragter<br />

aktiv ist.<br />

Im Bürobereich wird auf Nachhaltigkeit<br />

durch den Einsatz von<br />

Recyclingmaterialien und dem<br />

Ausbau der digitalen Möglichkeiten<br />

gesetzt. Faxpapier wird intern<br />

auf der Rückseite erneut verwendet.<br />

„In puncto Mülltrennung ist jetzt<br />

die Biotonne angekommen. Und<br />

wir haben <strong>zu</strong> einem Ökostromanbieter<br />

gewechselt und auf LED-<br />

Leuchtmittel umgestellt.<br />

Ökologie kann nicht per „Hau-<br />

Ruck-Verordnung“ gesteuert werden,<br />

sondern es ist ein langsamer<br />

Prozess, bei dem sich jeder Akteur<br />

gut fühlen sollte.“ Ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt für Martin Jablonka<br />

ist, dass möglichst Geräte<br />

und Produkte in der Praxis benutzt<br />

werden, die nachweislich ohne<br />

Kinderarbeit produziert wurden.<br />

„Hier sehe ich aber noch viel politischen<br />

Handlungsbedarf.“<br />

Ökologisches Bewusstsein.<br />

„Wir haben nur eine Welt und die<br />

haben wir von unseren Kindern<br />

und Enkelkindern geliehen – es<br />

gilt sie schonend <strong>zu</strong> behandeln und<br />

möglichst unversehrt weiter<strong>zu</strong>geben.“<br />

Das ökologische Bewusstsein<br />

ist bei Dr. Thomas-Rainer<br />

Schlachta tief verwurzelt. Seine<br />

Motivation verstärkte sich nochmals<br />

während des Familienurlaubs<br />

2018 auf den Nordseeinseln Föhr<br />

und Pellworm nach der Geburt seines<br />

dritten Enkelkindes, als er täglich<br />

mit der Plastikmüllflut an der<br />

Küste konfrontiert wurde. Die vielen<br />

Ehrenamtlichen, die täglich die<br />

Strände und Deiche von Groß- und<br />

Kleinplastikteilen säuberten, haben<br />

ihn nicht nur tief bewegt, sondern<br />

auch <strong>zu</strong> vermehrtem Handeln<br />

angetrieben – seither sieht er sich<br />

in der Zahnarztpraxis noch mehr in<br />

der Pflicht, die Umwelt soweit wie<br />

möglich <strong>zu</strong> schonen.<br />

Der Plastikmüll habe auch in der<br />

Praxis in den vergangenen 25 Jahren<br />

um 600 Prozent <strong>zu</strong>genommen,<br />

der Restmüll um das Fünf- bis<br />

Sechsfache und selbst das Altpapier<br />

habe sich verdoppelt, berichtet<br />

Dr. Schlachta. „Es muss sich dringend<br />

etwas ändern“.<br />

Bei der FVDZ-Hauptversammlung<br />

2018 in Lübeck initiierte er<br />

über den Landesverband Baden-<br />

Württemberg den Antrag „Hygienerichtlinien<br />

und Umweltschutz“,<br />

der dann einstimmig verabschiedet<br />

wurde. Gesetzgeber wie Fachministerien<br />

der Gesundheit und der<br />

Umwelt werden darin aufgefordert,<br />

bei den Hygienerichtlinien auch<br />

Umweltaspekte angemessen <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />

„Die nicht an unseren Berufsstand<br />

angepassten Hygienerichtlinien<br />

‚zwingen‘ uns <strong>zu</strong> einem<br />

exorbitanten Einsatz von Einmalartikeln<br />

und vorwiegend Kunststoffprodukten“,<br />

heißt es in der<br />

Begründung.<br />

Beim Thema Nachhaltigkeit<br />

in der Zahnarztpraxis sieht Dr.<br />

Schlachta insbesondere die Hersteller<br />

in der Pflicht: „Die Hersteller<br />

sollten sich bei jedem Produkt<br />

und bei jeder Verpackung fragen,<br />

ob sie wirklich notwendig sind.<br />

Das oberste Ziel müssen Mehrwegprodukte<br />

sein. Technische<br />

Geräte sollte man reparieren können<br />

und nicht einfach wegwerfen<br />

müssen, wenn sie kaputt sind. Die<br />

Serviceintervalle sollten verlängert<br />

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ZBW 10/2019


26<br />

Berufspolitik<br />

und der Austausch von Teilen auf<br />

ein Minimum beschränkt werden“.<br />

Auch kann sich Dr. Schlachta<br />

sehr gut die Einführung des „Grünen<br />

Punktes“ in der Medizin vorstellen,<br />

beispielsweise <strong>zu</strong>r Rückführung<br />

von Infusionsflaschen.<br />

Um die Papierflut ein<strong>zu</strong>dämmen,<br />

denkt er an online <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

gestellte Bedienungs- und Wiederaufbereitungsanleitungen<br />

und<br />

plädiert für eine Negativdokumentation<br />

statt der üblichen Positivdokumentation.<br />

Am wichtigsten sei jedoch das<br />

Einwirken des Umweltministeriums,<br />

„die Politik muss die Hersteller<br />

in die Pflicht nehmen“. Mit dem<br />

LZK-Referenten für Praxisführung<br />

Dr. Norbert Struß hat Dr. Schlachta<br />

Grafik: dpa<br />

Europas Abfall<br />

anlässlich der Vertreterversammlung<br />

der BZK Freiburg im vergangenen<br />

Jahr jetzt einen engagierten<br />

Mitstreiter gefunden, der das ökologische<br />

Thema auf die Bundesebene<br />

und in die <strong>zu</strong>ständigen Gremien<br />

dort getragen hat.<br />

Klimaretter – Lebensretter.<br />

Auf Betreiben der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

wird das Thema im BZÄK-Ausschuss<br />

Praxisführung und Hygiene<br />

weiterverfolgt. Auf einem Workshop<br />

des Fraunhofer-Instituts <strong>zu</strong>r<br />

Ressourcenschonung im Gesundheitswesen<br />

wurden verschiedene<br />

Projekte vorgestellt, die sich mit<br />

der Thematik Umwelt und Gesundheit<br />

beschäftigen – immer<br />

Kommunales Abfallaufkommen in der EU in Millionen Tonnen<br />

300<br />

250<br />

200<br />

Malta<br />

...<br />

Polen<br />

254<br />

Mio. t 257<br />

Dänemark<br />

Zypern<br />

Deutschland<br />

Luxemburg<br />

Österreich<br />

Ungarn<br />

Slowakei<br />

Tschechien<br />

Rumänien<br />

253<br />

259 261<br />

272<br />

344<br />

315<br />

385<br />

378<br />

254<br />

245 243<br />

Abfallaufkommen 2017 je Einwohner in Kilogramm in den EU-Ländern<br />

570<br />

607<br />

604<br />

637<br />

633<br />

248 249<br />

2000 02 04 06 08 10 12 14 16 17<br />

Quelle: Eurostat (2019)<br />

Abfälle aus Haushalten, kleinen Unternehmen<br />

und öffentlichen Einrichtungen; ohne Irland<br />

781 kg<br />

© Globus 13415<br />

Abfallaufkommen. Im Jahr 2017 sammelten die Städte und Gemeinden in der EU rund<br />

249 Millionen Tonnen Abfälle ein. Damit vergrößerte sich der Müllberg das vierte Jahr in<br />

Folge.Statistisch gesehen hat jeder EU-Bürger 486 Kilogramm Müll erzeugt.<br />

t<br />

kg<br />

unter dem Vorbehalt, dass die Patientensicherheit<br />

nicht gefährdet<br />

werden darf. Im Mittelpunkt des<br />

Workshops standen insbesondere<br />

Möglichkeiten im Krankenhaus.<br />

Vertreter der ambulanten Ärzteschaft<br />

waren kaum vertreten. Ein<br />

Projekt „Klimaretter – Lebensretter“<br />

fokussiert jedoch direkt auf<br />

ambulante Praxen. Als teilnehmende<br />

Praxis erhält man ein ausgearbeitetes<br />

Klimaschutzpaket. Ein<br />

Projektleitfaden und ausführliche<br />

digitale Materialien leiten bei der<br />

Umset<strong>zu</strong>ng des praxisinternen<br />

Klimaschutzprojekts an und geben<br />

Empfehlungen und Vorschläge für<br />

die erfolgreiche Umset<strong>zu</strong>ng an die<br />

Hand. Textbausteine für Mitarbeitermotivation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie Druckvorlagen<br />

für Poster, Flyer und Rollup unterstützen<br />

den Praxisinhaber auf dem<br />

Weg <strong>zu</strong>m Klimaretter. Das Klimaschutzprojekt<br />

ist ein Baustein für<br />

den Nachhaltigkeitsbericht oder<br />

für die Umweltzertifizierung (z. B.<br />

nach EMAS, ISO 14001). Das Projekt<br />

sensibilisiert für einen nachhaltigen<br />

Umgang mit Ressourcen.<br />

Aktionen wie Treppe statt Auf<strong>zu</strong>g<br />

oder Standby vermeiden sind ohne<br />

zeitlichen Aufwand und eigene Investitionen<br />

umsetzbar und beeinträchtigen<br />

die Arbeitsabläufe der<br />

Beschäftigten nicht.<br />

Kammer goes green. Dr. Norbert<br />

Struß hat das Thema Nachhaltigkeit<br />

in der Zahnarztpraxis<br />

inzwischen auch in die Entscheidungsgremien<br />

auf Bundes- und<br />

Landesebene getragen. „Wir werden<br />

die Thematik im Dialog mit<br />

Politik, Verordnungsgebern und<br />

insbesondere den Medizinprodukteherstellern<br />

weiter aktiv verfolgen“,<br />

sichert Dr. Norbert Struß<br />

<strong>zu</strong>.<br />

» mader@lzk-bw.de<br />

Klimaretter – Lebensretter<br />

Weitere Informationen über das<br />

Projekt Klimaretter – Lebensretter<br />

finden Sie unter folgendem<br />

Link: https://projekt.klimaretter-lebensretter.de/das-projekt/<br />

ueber-das-projekt/<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Berufspolitik 27<br />

Das Zahnärzte-Praxis-Panel erneut gestartet<br />

Rücksendefrist läuft noch bis Ende November<br />

Die Teilnahmeunterlagen wurden Anfang September an die Praxen<br />

verschickt: Das Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) startet erneut und soll<br />

wie in den vergangenen Jahren Einblicke in die wirtschaftliche Lage<br />

der Zahnarztpraxen ermöglichen und eine solide Datenbasis für die<br />

Vertragsverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen schaffen.<br />

In Baden-Württemberg als Vorreiter bei ZäPP erfolgt diese Erhebung<br />

bereits <strong>zu</strong>m dritten Mal.<br />

Was ist eigentlich ein Panel?<br />

Ein Panel ist eine Erhebung, die<br />

nicht nur einen Ist-Zustand wiedergeben,<br />

sondern Veränderungen<br />

sichtbar machen soll. Dabei<br />

werden über mehrere Jahre hinweg<br />

die gleichen Faktoren mit<br />

der gleichen Methode abgefragt.<br />

Was ist Ziel der Erhebung?<br />

Das Zahnärzte-Praxis-Panel<br />

(ZäPP) soll mehr Transparenz<br />

in die vertragszahnärztliche<br />

Tätigkeit bringen und eine verlässliche<br />

Datengrundlage für die<br />

Vergütungsverhandlungen mit<br />

den gesetzlichen Krankenkassen<br />

liefern. Dies ist besonders wichtig,<br />

da alle offiziellen Preissteigerungsindizes<br />

nicht die tatsächliche<br />

Entwicklung in den Praxen<br />

widerspiegeln.<br />

Wie wird ZäPP durchgeführt?<br />

Das von der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KBV) und<br />

den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

der Länder getragene<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche<br />

Versorgung (Zi) organisiert<br />

die Erhebung.<br />

Die Praxen erhalten einen Fragebogen<br />

<strong>zu</strong> den folgenden Themen:<br />

• Art der Praxis<br />

• Personalausstattung, Versorgungsstruktur,<br />

Arbeitszeit der<br />

Praxisinhaber und der Praxismitarbeiter<br />

• Erbrachte zahnärztliche Leistungen<br />

• Aufwendungen und Erträge<br />

auf der Grundlage der steuerlichen<br />

Überschussrechnung.<br />

Für die Angaben <strong>zu</strong> Erträgen<br />

und Aufwendungen der Praxis<br />

benötigt der Teilnehmer die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

des Steuerberaters.<br />

Teilnehmende Praxen werden<br />

gebeten, die ausgefüllten Erhebungsunterlagen<br />

bis Ende November<br />

2019 an die Treuhandstelle<br />

des Zi <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>schicken.<br />

Wer bereits in den letzten Jahren<br />

teilgenommen hat, muss nur<br />

noch die Daten des aktuellen<br />

Abfragejahres übermitteln.<br />

Was haben Sie davon?<br />

Je mehr Praxen am ZäPP teilnehmen,<br />

umso verlässlicher die<br />

Datengrundlage und umso stärker<br />

die Argumente in den Vertragsverhandlungen.<br />

Sie können<br />

mit Ihrer Teilnahme also unmittelbar<br />

etwas für eine leistungsgerechte<br />

Vergütung von Ihnen<br />

und Ihren Kolleginnen und Kollegen<br />

tun und da<strong>zu</strong> beitragen,<br />

dass Kostenentwicklungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Außerdem erhalten Sie nach<br />

Abschluss der Erhebung kostenlose<br />

Feedbackberichte und Zugang<br />

<strong>zu</strong> einer individuellen Chefübersicht.<br />

Diese stellt grafisch<br />

aufbereitet die Entwicklung der<br />

Einnahmen- und Kostenstrukturen<br />

der Praxis in den vergangenen<br />

Jahren dar und kann durch<br />

Szenario-Analysen etwa <strong>zu</strong> Auswirkungen<br />

von Investitionen<br />

oder Veränderungen beim Praxispersonal<br />

auch für die weitere<br />

Finanzplanung genutzt werden.<br />

Wie sicher sind Ihre Daten?<br />

Die erhobenen Praxisdaten werden<br />

streng nach den Vorgaben<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes<br />

und der EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />

behandelt. Für die<br />

Handhabung der eingesendeten<br />

Unterlagen ist ein unabhängiger<br />

Treuhänder eingeschaltet.<br />

Weder das Zi noch die Kassenzahnärztliche<br />

Bundesvereinigung<br />

(KZBV) können Kenntnis<br />

von der Identität der Teilnehmer<br />

erhalten. Allein die Treuhandstelle<br />

des Zi kann die Einsendungen<br />

der Teilnehmer entgegennehmen,<br />

die Auszahlung der<br />

Aufwandspauschale anweisen<br />

und den Kontakt mit den Teilnehmenden<br />

führen.<br />

Wie wichtig ist Ihre Teilnahme?<br />

Im letzten Jahr sind bundesweit<br />

4.700 ausgefüllte Erhebungsbögen<br />

eingegangen. Das bedeutet<br />

eine Rücklaufquote von knapp<br />

13 Prozent. Für den Erfolg von<br />

ZäPP und für die Verlässlichkeit<br />

der Daten ist es wichtig, dass<br />

viele Praxen über mehrere Jahre<br />

teilnehmen. Doch auch, wer<br />

bisher noch keine Daten bereitgestellt<br />

hat, kann die Erhebung<br />

ganz konkret unterstützen, denn<br />

je mehr Praxen sich insgesamt<br />

beteiligen, umso repräsentativer<br />

sind die Daten.<br />

» holger.simon-denoix@kzvbw.de<br />

Info<br />

Weitere ausführliche Informationen<br />

<strong>zu</strong> ZäPP finden<br />

Sie online<br />

auf der Seite<br />

www.zäpp.<br />

de, darunter<br />

auch einen<br />

Muster-Praxisbericht.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


28<br />

Berufspolitik<br />

#11Pfennig<br />

BZÄK-Kampagne <strong>zu</strong>r Anpassung des<br />

GOZ-Punktwerts<br />

Ein Mauerfall, eine Wiedervereinigung und eine neue Währung, neun<br />

Gesundheitsminister/innen, fünf US-Präsidenten und sogar drei Päpste<br />

hatten wir seit 1988. Geblieben ist lediglich der GOZ-Punktwert für die<br />

Bewertung privatzahnärztlicher Leistungen, der seit 1988 unverändert<br />

bei 11 Pfennig liegt. Denn seit 30 Jahren weigert sich der Gesetzgeber,<br />

diesen Punktwert in der Gebührenordnung für Zahnärzte an<strong>zu</strong>passen.<br />

Die Bundeszahnärztekammer hat deshalb eine fokussierte<br />

Aufklärung gestartet, um die Entscheidungsträger daran <strong>zu</strong> erinnern,<br />

dass Preise von 1988 nicht der Maßstab für die Preise von heute sein<br />

können. Im Interview gibt BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel einen Überblick<br />

in die GOZ-Thematik, die Forderungen und die Kampagne.<br />

die Gebührenordnung einem<br />

längst vergangenen Zeitalter angehört.<br />

Nur <strong>zu</strong>r Erinnerung: 1988 war<br />

noch vor dem Mauerfall und der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands.<br />

Wie hoch sollte ein GOZ-Grundwert<br />

Ihrer Meinung nach sein, der<br />

eine faire Entlohnung privatzahnärztlicher<br />

Arbeit unter Berücksichtigung<br />

dieser Entwicklungen<br />

garantiert?<br />

ZBW: Herr Dr. Engel, die Bundeszahnärztekammer<br />

(BZÄK) initiierte<br />

jüngst eine Kampagne unter<br />

dem Motto #11Pfennig, die den<br />

politischen Stillstand in der Novellierung<br />

um den Grundwert der<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

angeht. Mit welchen Argumenten<br />

gehen Sie an die Öffentlichkeit?<br />

Dr. Engel: Die zahnärztliche Arbeit<br />

in Deutschland hat sich in den vergangenen<br />

Jahren und Jahrzehnten<br />

rasant entwickelt und deutlich an<br />

Qualität gewonnen. Sie wird geschätzt<br />

und ist international anerkannt.<br />

Dieser positiven Entwicklung<br />

für Millionen Patientinnen und<br />

Patienten steht eine Honorierung<br />

privatzahnärztlicher Leistungen<br />

im Rahmen des GOZ-Grundwertes<br />

gegenüber, der seit 1988, also<br />

seit mehr als 30 Jahren, nicht angepasst<br />

wurde. Mit der erreichten<br />

Spitzenqualität zahnärztlicher Arbeit<br />

in Deutschland ging auch eine<br />

erhebliche Kostensteigerung für<br />

das Führen von zahnärztlichen Praxen<br />

einher. Eine politische Reaktion<br />

auf diese Fortschritte und Umstände,<br />

die auch den GOZ-Grundwert<br />

miteinbezieht, hat es bislang<br />

erstaunlicherweise nicht gegeben.<br />

Mit der #11Pfennig-Kampagne<br />

möchten wir deshalb öffentlichkeitswirksam<br />

auf diesen Missstand<br />

hinweisen und unsere Forderungen<br />

nachhaltig unterstreichen.<br />

Missstand. „Der Punktwert von 11<br />

Pfennig symbolisiert besonders eindrücklich,<br />

dass die Bemessung zahnärztlicher<br />

Leis tungen durch die Gebührenordnung<br />

einem längst vergangenen Zeitalter angehört“,<br />

bemängelt Dr. Peter Engel.<br />

Was hat es mit dem Schlagwort<br />

#11Pfennig auf sich und weshalb<br />

dient es als zentrales Element der<br />

Kampagne?<br />

1988 legte die Bundesregierung<br />

unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums<br />

den Punktwert<br />

von 11 Pfennig als Grundwert<br />

der GOZ fest. Er ist bis heute darauf<br />

eingefroren. Der Punktwert von<br />

11 Pfennig symbolisiert besonders<br />

eindrücklich, dass die Bemessung<br />

zahnärztlicher Leistungen durch<br />

Foto: BZÄK/Lopata<br />

Wir fordern die Implementierung einer<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

auf Basis der Honorarordnung<br />

für Zahnärzte (HOZ), die zeitgemäß<br />

und fachlich wie betriebswirtschaftlich<br />

stimmig ist. Da<strong>zu</strong> gehört<br />

vor allem ein Mechanismus, der es<br />

ermöglicht, diesen Grundwert kontinuierlich<br />

an die wirtschaftliche<br />

Entwicklung an<strong>zu</strong>passen. Es wäre<br />

ein großer Gewinn für die gesamte<br />

Zahnmedizin, wenn der politische<br />

Stillstand um die Novellierung der<br />

Gebührenordnung beendet würde<br />

und Vorausset<strong>zu</strong>ngen für die Zukunft<br />

geschaffen werden, diese<br />

Bewertungen flexibler, zeitgemäßer<br />

und gerechter an<strong>zu</strong>passen.<br />

Mit welchen Gegenargumenten<br />

sieht sich die Bundeszahnärztekammer<br />

im Rahmen der Kampagne<br />

konfrontiert?<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

wies 2001 darauf hin, dass statt<br />

einer Novellierung des GOZ-Grundwertes<br />

<strong>zu</strong>nächst gegebene Spielräume<br />

über Steigerungsfaktoren<br />

und Analogberechnungen genutzt<br />

werden müssten. In Anbetracht des<br />

rapiden Wandels zahnärztlicher Arbeit<br />

und der Erweiterung des Leistungsbereiches<br />

sind diese Potenziale<br />

jedoch maximal ausgereizt.<br />

Darüber hinaus wird mehrfach auf<br />

die vergleichsweise geringe Menge<br />

der Leistungen hingewiesen, die<br />

unter den GOZ-Grundwert fallen.<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Berufspolitik<br />

Buchtipp 29<br />

Daraus jedoch eine Legitimierung<br />

für Nichtstun ab<strong>zu</strong>leiten, halten wir<br />

für ein fatales Signal.<br />

Inhalte der Kampagne werden vor<br />

allem auf Twitter verbreitet. Welche<br />

Gründe gibt es dafür und was<br />

können die sozialen Medien in dieser<br />

Sache bewirken?<br />

Die sozialen Medien nehmen für<br />

die Kommunikation des Anliegens<br />

eine wichtige Rolle ein: Sie informieren<br />

kompakt, schaffen Aufklärung<br />

und gezielte Aufmerksamkeit<br />

bei Entscheidungsträgern und<br />

bieten damit die Möglichkeit, endlich<br />

Diskussionen an<strong>zu</strong>regen. Wir<br />

erhoffen uns, dem Reformbedarf<br />

des GOZ-Grundwertes die Beachtung<br />

<strong>zu</strong> vermitteln, die er verdient.<br />

Neben Aktivitäten via Twitter,<br />

macht die Bundeszahnärztekammer<br />

in ihren aktuellen Publikationen<br />

deutlich, dass die Zahnmedizin<br />

als unterschätzter Wirtschaftsfaktor<br />

beschrieben werden kann.<br />

Wie hoch ist ihr Stellenwert für die<br />

deutsche Wirtschaft ein<strong>zu</strong>ordnen?<br />

Die Gesundheitswirtschaft insgesamt<br />

ist und bleibt ein konjunktureller<br />

Motor. Und für die Erfolgsgeschichte<br />

der Gesundheitswirtschaft<br />

der letzten Jahre spielt die<br />

Zahnmedizin eine zentrale Rolle.<br />

Jedes Jahr werden hier 21,4 Milliarden<br />

Euro erwirtschaftet und<br />

damit wird fast 1 Prozent (0,8) <strong>zu</strong>r<br />

gesamten Bruttowertschöpfung<br />

Deutschlands beigetragen. Jeder<br />

in der Zahnmedizin erwirtschaftete<br />

Euro generiert 1,2 weitere in zahnrelevanten<br />

Bereichen. Durch diesen<br />

sogenannten ökonomischen<br />

Fußabdruck wird die Zahnmedizin<br />

<strong>zu</strong>m Schrittmacher der gesamten<br />

Wertschöpfungskette.<br />

Was erkennen Sie als entscheidenden<br />

Faktor für den positiven Beitrag<br />

an der Gesundheits- und der<br />

gesamten deutschen Wirtschaft?<br />

Die Grundvorausset<strong>zu</strong>ng – und<br />

damit der für mich entscheidende<br />

Faktor – ist die Exzellenz, die<br />

die zahnärztliche Arbeit bis heute<br />

erreicht hat. Statistiken der Deutschen<br />

Mundgesundheitsstudie<br />

(DMS V, 2016) untermauern diese<br />

Feststellung: Weltweit wird Karies<br />

bei Kindern nirgendwo erfolgreicher<br />

behandelt als hier, sodass<br />

heute 8 von 10 Kinder in Deutschland<br />

ohne Karies aufwachsen können.<br />

Auch im Kampf gegen Zahnlosigkeit<br />

rangiert Deutschland im<br />

internationalen Vergleich auf Platz<br />

eins.<br />

Welche Resonanz hat die BZÄK<br />

für die politische Arbeit der letzten<br />

Wochen erreicht und wie geht es<br />

nun weiter?<br />

#11Pfennig. Im Mittelpunkt der Kampagne<br />

steht eine 11-Pfennig-Münze,<br />

symbolisch für einen Punktwert, der aus<br />

der Zeit gefallen ist.<br />

Aus den unterschiedlichsten Regionen<br />

Deutschlands haben uns Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbekundungen<br />

für das<br />

Unterfangen erreicht. Über dieses<br />

Miteinander und das eigene Engagement<br />

in den Regionen freuen<br />

wir uns sehr. Denn fest steht, dass<br />

eine politische Forderung nur dann<br />

Erfolg hat, wenn alle geschlossen<br />

dahinterstehen. Eine Sensibilisierung<br />

von Entscheidungsträgern<br />

und der politischen Öffentlichkeit<br />

für unser Anliegen ist das erste<br />

Etappenziel. Darauf aufbauend gilt<br />

es, unsere Forderung für einen Novellierungsprozess<br />

glaubhaft und<br />

hartnäckig vor<strong>zu</strong>tragen, um die<br />

Entlohnung privatzahnärztlicher<br />

Leistungen an das 21. Jahrhundert<br />

an<strong>zu</strong>passen.<br />

Eine „saubere“ aktuelle GOZ<br />

ist der Gesetzgeber nicht nur der<br />

Zahnärzteschaft schuldig, sondern<br />

gerade auch den Patienten.<br />

<br />

BZÄK<br />

Foto: BZÄK<br />

Bildatlas klinische Anatomie<br />

Das Gesicht<br />

In zweiter und überarbeiteter Auflage<br />

werden in diesem Bildatlas<br />

<strong>zu</strong>r klinischen Anatomie die hochkomplexen<br />

topographisch-anatomischen<br />

Verhältnisse des Gesichts<br />

anhand lückenloser Serien von<br />

plastischen, detailreichen Illustrationen<br />

mit dreidimensionaler Anmutung<br />

Schicht für Schicht dargestellt.<br />

Wichtige Orientierungspunkte,<br />

anatomische Details und<br />

klinisch relevante Konstellationen<br />

von Nerven und Gefäßen finden<br />

dabei Berücksichtigung.<br />

Eine weitere Besonderheit: Aufgrund<br />

der immer gleichen Ansichten<br />

in den verschiedenen Präparationsschichten<br />

bleibt die Übersicht<br />

stets erhalten. Begleittexte und<br />

Bildlegenden heben das Wesentliche<br />

hervor, im Vordergrund steht<br />

jedoch immer das Bild.<br />

Die aufwendigen anatomischen<br />

Illustrationen wurden auf der<br />

Grundlage der anatomischen Verhältnisse<br />

am Lebenden, an anatomischen<br />

Präparaten und an korrespondierenden<br />

Schnittbildserien<br />

(CT, MR) entwickelt.<br />

<br />

IZZ<br />

Radlanski, Ralf J., Wesker, Karl H.<br />

Das Gesicht<br />

Bildatlas klinische Anatomie<br />

2., überarbeitete Auflage 2012<br />

Quintessence Publishing,<br />

Deutschland<br />

ISBN 978-3-86867-127-8<br />

149 Euro<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


30<br />

Fortbildung<br />

Grundlagen der Wissenschaft<br />

Toxikologie von Nanopartikeln in der<br />

Zahnmedizin<br />

Das Wort Nano (lat. „nanus“) bedeutet Zwerg. Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter (10 -9 m). Nanoteilchen<br />

besitzen spezielle chemische und physikalische Eigenschaften, die deutlich von denen von<br />

Festkörpern oder größeren Partikeln abweichen. Hier<strong>zu</strong> gehören u. a. höhere chemische Reaktivität<br />

durch eine große spezifische Oberfläche (großeTeilchenoberfläche im Verhältnis <strong>zu</strong>m Volumen), geringer<br />

Einfluss von Massenkräften (Gewichtskraft) und <strong>zu</strong>nehmender Einfluss von Oberflächenkräften<br />

(z. B. Van-der-Waals-Kraft), <strong>zu</strong>nehmende Oberflächenladungen und thermodynamische Effekte (brownsche<br />

Molekularbewegung). Bei den Nanomaterialien werden verschiedene Materialgruppen unterschieden:<br />

kohlenstoffhaltige Nanopartikel (z. B. Ruß), Metall- und Halbmetalloxide (z. B. Titandioxid),<br />

Halbleiter (z. B. Silizium), Metalle (z. B. Gold) sowie Polymere (z. B. Blockcopolymere).<br />

Nanostrukturen in der Natur. Nanometergroße Haare<br />

befinden sich etwa an Fliegenbeinen und ermöglichen<br />

es Insekten, an Decken und Wänden <strong>zu</strong> klettern. Das bekannteste<br />

Nano-Beispiel aus der Natur ist der sogenannte<br />

Lotuseffekt: Feine Nanostrukturen sorgen dafür, dass<br />

Wasser auf den Blättern der Lotuspflanze abperlt und die<br />

Haftung von Schmutzpartikeln minimiert wird (Abb. 1).<br />

Muschelschalen, aber auch der menschliche Knochen<br />

enthalten organische und anorganische Nanomaterialien,<br />

die so eng aneinandergereiht sind, dass sie eine extreme<br />

Stabilität und Widerstandsfähigkeit aufweisen.<br />

Nanotechnologische Produkte. Zu den wichtigsten<br />

nanotechnologischen Produkten zählen viele Pigmente,<br />

z. B. Titandioxid und andere Zusatzstoffe (Additive)<br />

für Lacke und Kunststoffe, beispielsweise hochdisperse<br />

Kieselsäuren. Diese Produkte sind <strong>zu</strong>m Teil seit über<br />

40 Jahren auf dem Markt, erhalten aber im Zuge des<br />

allgemeinen Medienrummels („Nano-Hype“) oft im<br />

Nachhinein die Vorsilbe „Nano“. Außerdem gibt es seit<br />

kurzer Zeit auch Kleidungsstücke, die einen Nanoverbund<br />

aufweisen und somit schmutzabweisend wirken.<br />

Dies beruht auf der Funktion, dass die Schmutzteilchen<br />

auf den winzigen Nanoelementen nicht anhaften.<br />

Besondere Einsatzgebiete der Nanotechnologie sind<br />

heut<strong>zu</strong>tage die Beschichtung von Oberflächen oder die<br />

Herstellung von zahnärztlichen Füllungsmaterialien.<br />

Nanofüllkörper werden dann als „Nano“ bezeichnet,<br />

wenn die darin enthaltenen Partikel kleiner als 100 nm<br />

sind. Nanofüllkörper verhalten sich bei diesen Anwendungen<br />

nicht mehr wie eine amorphe Substanz, sondern<br />

nehmen Eigenschaften von Flüssigkeiten an.<br />

Nanopartikel in der Zahnmedizin. Immer mehr<br />

zahnärztliche Materialien enthalten Nanopartikel (z. B.<br />

Nanokomposite, Nanofüller). Beim Patienten können<br />

diese Partikel während des Kauvorgangs freigesetzt werden,<br />

mit dem Speichel verschluckt werden und in den Organismus<br />

gelangen (Ingestion). Außerdem ist es möglich,<br />

dass Zahnärzte, zahntechnisches Personal und Patienten<br />

Foto: Adobe Stock/ananaline<br />

Abb. 1<br />

Lotuseffekt. Wasser perlt ab und reinigt (Abb. 1).<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Fortbildung 31<br />

(AGW = 10 mg/m 3 ) (AGW = 1,25 mg/m 3 )<br />

0.00125 g/m 3<br />

Abb. 2<br />

Abb. 2<br />

Partikelfreiset<strong>zu</strong>ng nach Beschleifen von Kompositen in vitro. Die Partikel wurden nach dem Beschleifen der Komposit- blöcke über<br />

Komposite. spezielle Partikelfreiset<strong>zu</strong>ng Glasfaser-Filtersysteme nach Beschleifen gesammelt. Die von Größenbestimmung Kompositen in erfolgte vitro. Die mit dem Partikel Transmissionselektronen- wurden nach dem mikroskop. Beschleifen Dunkelgraue der Kompositblöcke<br />

über spezielle Balken Glasfaser-Filtersysteme = inhalierbare Partikel (5 bis gesammelt. 10 μm), hellgraue Die Balken Größenbestimmung = respiratorische Partikel erfolgte (< 3mit μm). dem Transmissionselektronenmikroskop. Dunkelgraue<br />

Balken Die Balken = inhalierbare stellen Mittelwerte Partikel mit Standardabweichungen (5 bis 10 μm), hellgraue dar. Die Balken rote Linie = respiratorische repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert Partikel (< 3 μm). für Die respiratorische Balken stellen Mittelwerte<br />

Partikel<br />

mit Standardabweichungen dar. Die rote Linie repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert für respiratorische Partikel (Abb. 2).<br />

Abbildung: Prof. Reichl<br />

während des Schleifens/Polierens von Nanokompositen<br />

bzw. Keramiken freigesetzte Nanopartikel (Stäube) über<br />

die Lunge aufnehmen (Inhalation). Bei diesen Maßnahmen<br />

entstehen verschiedene Staubpartikel: Grobstaub<br />

(Partikel bis 10 μm), Feinstaub (bis 5 μm), Feinststaub<br />

(bis 3 μm) und Nanopartikel (< 100 nm). Während Grob-,<br />

Fein- und Feinststaub vorwiegend im Nasenrachenraum<br />

abgefangen und schnell abgeatmet bzw. über die Zilien<br />

eliminiert werden, können Nanopartikel bis in die Bronchiolen<br />

und Alveolen der Lunge gelangen, dort eingelagert<br />

werden und Nebenwirkungen verursachen.<br />

Wirkungen von Nanopartikeln und Grenzwerte.<br />

Anorganische Stäube (z. B. Silikate), Metallstäube (z. B.<br />

Arsen), aber auch Holzstäube (z. B. Buchen- und Eichenholz)<br />

werden in der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)<br />

als mutagene/karzinogene Substanzen deklariert. Seit<br />

Langem sind typische Pneumokoniosen (Silikosen) durch<br />

Einatmung anorganischer Stäube bei Arbeitern bekannt,<br />

die beispielsweise Steine oder Keramiken beschleifen.<br />

Die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) von Stäuben liegen<br />

bei 10 mg/m 3 Luft für die einatembare/inhalierbare Partikelfraktion<br />

(5 bis 10 μm) und bei 1,25 mg/m 3 Luft für die<br />

alveolengängige/respiratorische Fraktion (< 3 μm).<br />

Inhalation von dentalen Nanopartikeln. In In-vitro-Versuchen<br />

wurden standardisierte Kompositblöcke<br />

hergestellt und mit einem Diamantbohrer beschliffen.<br />

Nach Sammlung des freigesetzten Staubes über spezielle<br />

Filtersysteme wurden die Anzahl und die Partikelgrößen<br />

der Staubfraktionen mit einem Transmissionselektronenmikroskop<br />

bestimmt. Es zeigte sich, dass bei gleicher<br />

Bearbeitung von allen Kompositen nur maximal 0,3 mg/<br />

m 3 inhalierbare Partikel (5 bis 10 μm; AGW = 10 mg/m 3<br />

Luft) freigesetzt wurden. Hingegen lag die Freiset<strong>zu</strong>ng<br />

respiratorischer Partikel (< 3 μm) bei bis <strong>zu</strong> 60 mg/m 3<br />

(AGW = 1,25 mg/m 3 ) (Abb. 2).<br />

In klinischen Versuchen wurden spezielle Filter-, Messund<br />

Zählsysteme (Aerocet 531) am Kragen beim Zahnarzt<br />

befestigt und während der Behandlung am Patienten<br />

sowie nach dem Schleifen/Polieren von Nanokompositen<br />

die Anzahl und die Größe der freigesetzten Schleif-/<br />

Nanopartikel bestimmt. Es zeigte sich, dass während der<br />

Behandlung Partikel mit einer Größe < 2,5 μm nur <strong>zu</strong><br />

geringen Mengen (< 0,9 mg/m 3 ) freigesetzt wurden. Bei<br />

Partikeln mit einer Größe von 2,5 bis 7 μm wurde der<br />

AGW von 1,25 mg/m 3 während einer 3-stündigen Behandlung<br />

nur kurzzeitig erreicht (Abb. 3). Es ist jedoch<br />

<strong>zu</strong> betonen, dass sowohl die In-vitro- als auch die klinischen<br />

Versuche jeweils ohne Wasserkühlung und Absaugung<br />

durchgeführt wurden. Dennoch werden dem Zahnarzt<br />

beim Umgang mit dentalen (Nano-)Schleifstäuben<br />

heute folgende Empfehlungen gegeben:<br />

• Masken <strong>zu</strong>r Infektionsreduzierung (Mundschutzmasken)<br />

schützen nicht vor der Aufnahme von dentalen<br />

Schleifstäuben.<br />

• Das Tragen von FFP-3-Masken („Filtering Face<br />

Piece Masks“) mit einer hohen Partikelfiltrationsrate<br />

ist ratsam. Einige Hersteller von zahnärztlichen<br />

Materialien haben den Hinweis <strong>zu</strong>r Verwendung von<br />

FFP-Masken beim Bearbeiten/Schleifen/Polieren ihrer<br />

Produkte bereits im Beipackzettel verankert.<br />

• Durch eine gute Modellierung/Formung lässt sich der<br />

Schleifvorgang abkürzen.<br />

• Es sollte auf eine gute Wasserkühlung, Absaugung<br />

und Belüftung geachtet werden.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


32<br />

Fortbildung<br />

AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />

AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />

AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />

AGW = 10 mg/m 3 Luft<br />

Abbildung: Prof. Reichl<br />

TLV respirable dust<br />

Abb. 3<br />

Abb. 3<br />

Partikel-Freiset<strong>zu</strong>ng während einer dreistündigen Behandlung am Patienten (Klinische Situation).<br />

Partikel-Freiset<strong>zu</strong>ng während einer dreistündigen Behandlung am Patienten (Klinische Situation). Beim Zahnarzt wurden spezielle<br />

Beim Zahnarzt wurden spezielle Partikelmesssysteme am Kragen befestigt und während des Beschleifens/Polierens des<br />

Partikelmesssysteme am Kragen befestigt und während des Beschleifens/Polierens des Nanokomposits „FiltekSupreme XTE (3M<br />

Nanokomposits „FiltekSupreme XTE (3M ESPE)“ die Anzahl und die Größe der freigesetzten Schleif/Nanopartikel bestimmt.<br />

ESPE)“<br />

Die<br />

die<br />

rote<br />

Anzahl<br />

Linie<br />

und<br />

repräsentiert<br />

die Größe<br />

den<br />

der<br />

Arbeitsplatzgrenzwert<br />

freigesetzten Schleif-/Nanopartikel<br />

(AGW) für respiratorische<br />

bestimmt.<br />

Partikel<br />

Die<br />

(AGW<br />

rote Linie<br />

= TLV).<br />

repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert<br />

(AGW) für respiratorische Partikel (AGW = TLV) (Abb. 3).<br />

Ingestion von dentalen Nanopartikeln. In einem<br />

Kausimulator wurden verschiedene (Nano-)Komposite<br />

wie z. B. Filtek Supreme XT (Fa. 3M Espe; Nanofüller),<br />

CeramX (Fa. Dentsply DeTrey; Nanofüller) und Tetric<br />

EvoCeram (Fa. Ivoclar Vivadent; Nanohybrid) auf die<br />

Freiset<strong>zu</strong>ng von Nanopartikeln während des Kauvorgangs<br />

bestimmt. Dabei zeigte sich, dass nur eine geringe<br />

Anzahl an Nanopartikeln aus den untersuchten<br />

Materialien freigesetzt wurde (Abb. 4). Da die Anteile<br />

und Mengen der während des Kauvorgangs abradierten/freigesetzten<br />

(Nano-)Partikel aus allen untersuchten<br />

Kompositen klein waren, ist das gesundheitliche Risiko<br />

beim Patienten nach dem Verschlucken dieser Partikel<br />

als äußerst gering ein<strong>zu</strong>stufen.<br />

Nano-Titan. Seit 2011 ist im Internationalen Beratungszentrum<br />

für die Verträglichkeit von Zahnmaterialien<br />

an der LMU in München (www.dentaltox.com)<br />

ein enormer Anstieg der Anfragen <strong>zu</strong>r Verträglichkeit/<br />

Biokompatibilität von Titan <strong>zu</strong> verzeichnen. Immer wieder<br />

wird Titan für das Auftreten von Nebenwirkungen<br />

(z. B. Allergien) auch bei Trägern von Titanimplantaten<br />

verantwortlich gemacht. Die Folge ist, dass Patienten<br />

(aber auch Zahnärzte/Personal) verunsichert sind und<br />

Ängste entwickeln, die ihrerseits Krankheiten auslösen<br />

können. In eigenen Studien war Nano-Titan in In-vitround<br />

In-vivo-Toxizitätstests nicht toxischer als andere<br />

zahnärztliche Materialien (z. B. freigesetzte Methacrylate<br />

aus Kompositen). Die Auslösung von Titanallergien<br />

durch das Einsetzen von Titanimplantaten bei Patienten<br />

ist in der wissenschaftlichen Literatur nicht belegt.<br />

Silber-Nanopartikel. Silber-Nanopartikel haben eine<br />

antibakterielle Wirkung und werden deshalb oft in Zahnpasta<br />

eingebracht. Neuerdings wird von einigen Herstellern<br />

auch der Einsatz von Silber-Nanopartikeln in<br />

zahnärztlichen Materialien wie z. B. Kompositen empfohlen,<br />

um hiermit der Entstehung von Karies vor<strong>zu</strong>beugen.<br />

Die Silberionen gehen dabei Wechselwirkungen mit Proteinen<br />

der Bakterien ein und führen <strong>zu</strong>r Denaturierung.<br />

Wie verhalten sich aber Silber-Nanopartikel in Kompositen?<br />

Haben sie einen Einfluss auf den Polymerisationsprozess<br />

der Komposit-Inhaltsstoffe? In eigenen<br />

Studien wurden verschiedene Konzentrationen an Silber-Nanopartikeln<br />

experimentellen Kompositen (z. B.<br />

Tetric Flow, Fa. Ivoclar Vivadent) beigemengt und die<br />

Freiset<strong>zu</strong>ngsraten der Komposit-Inhaltsstoffe im Eluat<br />

mittels Gaschromatografie/Flüssigkeitschromatografie-<br />

Massenspektrometrie nach 24 Stunden bestimmt. Dabei<br />

führte die Zugabe von Silber-Nanopartikeln <strong>zu</strong> höheren<br />

Mengen an freisetzbaren Inhaltsstoffen. Triethylenglycol-<br />

Dimethacrylat (TEGDMA) und ethoxyliertes Bisphenol-<br />

A-Dimethacrylat (BisEMA) wurden z. B. bei der Zugabe<br />

von Silber (0,01 bis 0,3 Prozent) um ein Vielfaches stärker<br />

eluiert als Kontrollmaterial, das kein Nano-Silber enthielt<br />

(Tab. 1).<br />

Ursachen für die mangelnde Polymerisation und<br />

damit die stärkere Freiset<strong>zu</strong>ng von Inhaltsstoffen<br />

sind die Reflexion und die Absorption von Lichtphotonen<br />

sowie die Aufnahme oder Abgabe von Elektronen<br />

von Silber-Nanopartikeln. Des Weiteren kommt<br />

es <strong>zu</strong>r Bildung von Komplexen der Nanopartikel mit<br />

den Photoinitiatoren. Methacrylate sind bekannte<br />

ZBW 10/2019<br />

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Fortbildung 33<br />

Filtek Supreme XT (Nanofüller)<br />

300<br />

250<br />

Partikelanzahl<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Abb. 4<br />

0<br />

0<br />

0,1<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,4<br />

0,5<br />

0,6<br />

0,7<br />

0,8<br />

0,9<br />

1<br />

Klassenobergrenzen (µm)<br />

1,2<br />

1,4<br />

2<br />

5<br />

Abbildung: Prof. Reichl<br />

Partikelverteilungskurve nach dem Kauvorgang mit Filtek Supreme XT innerhalb von 24 h (Abb. 4).<br />

Abb 4:<br />

Partikelverteilungskurve nach dem Kauvorgang mit Filtek Supreme XT innerhalb von 24 h.<br />

Allergene. Durch die gesteigerte Freiset<strong>zu</strong>ng insbesondere<br />

von Methacrylaten wären Methacrylatallergiker<br />

bei der Applikation von Silber-Nanopartikel<br />

enthaltenden Kompositen besonders betroffen. Aus<br />

toxikologischer/allergologischer Sicht ist der Zusatz<br />

von Silber-Nanopartikeln in zahnärztlichen Kunststoffmaterialien<br />

deshalb nicht empfehlenswert bzw.<br />

ab<strong>zu</strong>lehnen.<br />

Schlussfolgerungen.<br />

• Nanopartikel und anorganische Stäube können starke<br />

toxische Wirkungen haben.<br />

• Während des Herausbohrens, Schleifens oder Polierens<br />

können Nanopartikel z. B. aus (Nano-)Kompositen<br />

in die Luft freigesetzt und eingeatmet werden.<br />

• Aufgrund der geringen Anteile der freigesetzten Nanopartikel<br />

und der limitierten Aufnahme ist die Gefahr<br />

einer gesundheitlichen Gefährdung von Patienten<br />

als äußerst niedrig ein<strong>zu</strong>stufen.<br />

• Um das gesundheitliche Risiko <strong>zu</strong> mindern, wird<br />

Zahnärzten und dem zahnärztlichen Personal empfohlen,<br />

beim Schleifen/Bohren eine partikelabsorbierende<br />

Schutzmaske (FFP-3) <strong>zu</strong> tragen.<br />

Das Literaturverzeichnis finden Sie unter www.zahnaerzteblatt.de<br />

oder kann beim IZZ bestellt werden unter<br />

Tel: 0711/222966-14, Fax: 0711/222966-21 oder E-<br />

Mail: info@zahnaerzteblatt.de.<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

Franz-Xaver Reichl<br />

Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl<br />

Dental-Toxikologe<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung und<br />

Parodontologie<br />

Klinikum der Universität München<br />

0,3 % Ag MW ± SEM 0,1 % Ag MW ± SEM 0,0125% Ag MW ± SEM 0,0 % Ag MW ± SEM<br />

MAA 65,95 ± 13,67 33,75 ± 13,40 22,44 ± 4,99 6,03 ± 1,29<br />

HQME 109,39 ± 9,22 72,77 ± 18,20 59,95 ± 7,45 30,81 ± 2,13<br />

EGDMA 61,91 ± 9,65 48,56 ± 12,39 22,88 ± 2,51 8,46 ± 0,71<br />

CQ 132,10 ± 16,58 73,92 ± 24,42 43,22 ± 9,61 24,07 ± 1,27<br />

CSA 5,20 ± 0,49 3,00 ± 0,76 2,73 ± 0,39 2,09 ± 0,25<br />

BHT 4,22 ± 0,52 2,62 ± 0,89 1,77 ± 0,36 1,10 ± 0,07<br />

BL 71,91 ± 5,88 45,10 ± 11,21 38,75 ± 4,66 28,30 ± 0,76<br />

DMABEE 417,47 ± 42,96 252,42 ± 73,98 169,79 ± 31,76 89,86 ± 5,28<br />

TEGDMA 4,49 ± 1,03 2,40 ± 1,07 2,81 ± 0,29 1,48 ± 0,03<br />

Tinuvin P 99,16 ± 10,11 63,14 ± 18,29 48,22 ± 7,26 27,77 ± 1,55<br />

DDDMA 1511,60 ± 284,59 518,69 ± 104,30 322,16 ± 77,09 144,66 ± 17,92<br />

BPA 6,13 ± 0,39 7,07 ± 0,37 5,50 ± 0,19 3,37 ± 0,18<br />

Dicyclohexylphthalat 11,84 ± 1,52 7,72 ± 2,50 5,77 ± 0,97 3,51 ± 0,18<br />

BisEMA 33,91 ± 8,58 19,93 ± 10,08 9,07 ± 1,73 4,74 ± 0,27<br />

Freiset<strong>zu</strong>ng von Inhaltsstoffen aus experimentellem Tetric Flow nach Zugabe von Silber-Nanopartikeln nach 24-stündiger Elution.<br />

Mittelwerte (MW) und Standardfehler der Mittelwerte (SEM) (μmol/L in Methanol) (Tab. 1).<br />

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ZBW 10/2019


34<br />

Praxis<br />

Der GOZ-Ausschuss der LZK informiert<br />

Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />

Da es sich bei der Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt,<br />

ist ein gut strukturiertes Behandlungs- und Nachsorgekonzept notwendig,<br />

um den nachhaltigen Erfolg einer systematischen Parodontitistherapie<br />

<strong>zu</strong> gewährleisten. Die unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />

wird auf den Patienten individuell abgestimmt und findet an mehreren<br />

auf die einzelne Patientensituation abgestimmten Terminen statt. Im Rahmen<br />

der UPT kommen folgende Gebührenpositionen <strong>zu</strong>r Anwendung.<br />

Zu Beginn der UPT steht immer<br />

eine Untersuchung mit anschließender<br />

Beratung. Die Untersuchung<br />

kann nach der GOÄ-Nr. 6<br />

oder GOZ-Nr. 0010 abgerechnet<br />

werden. Die erfolgte Beratung<br />

wird nach GOÄ-Nr. Ä1 berechnet.<br />

Das Erheben eines Gingival- oder<br />

Parodontalindex, um die klinische<br />

Situation sicher <strong>zu</strong> beurteilen,<br />

wird nach der GOZ-Nr. 4005 berechnet.<br />

Mundhygienestatus. Um die<br />

aktuelle Mundhygiene beurteilen<br />

<strong>zu</strong> können, wird ein Mundhygienestatus<br />

erstellt.<br />

Dieser wird nach<br />

der GOZ-Nr. 1000<br />

„Erstellen eines<br />

Mundhygienestatus<br />

und eingehende<br />

Unterweisung <strong>zu</strong>r<br />

Vorbeugung gegen<br />

Karies und parodontale<br />

Erkrankungen“,<br />

Dauer<br />

mind. 25 Minuten<br />

abgerechnet. Die<br />

Gesamtdauer der<br />

Leistung kann auf<br />

mehrere Sit<strong>zu</strong>ngen<br />

verteilt werden.<br />

Die Leistung<br />

ist innerhalb eines<br />

Jahres einmal berechnungsfähig.<br />

Werden harte und weiche Beläge<br />

entfernt, wird dies nach der GOZ-<br />

Nr. 4050 bzw. 4055 abgerechnet<br />

(innerhalb von 30 Tagen nur einmal<br />

berechnungsfähig). Wird in<br />

einer Folgesit<strong>zu</strong>ng eine Kontrolle<br />

der Belagsentfernung oder eine<br />

Professionelle Zahnreinigung<br />

durchgeführt, kann dies nach der<br />

GOZ-Nr. 4060 abgerechnet werden.<br />

Die Kontrolle des Übungserfolges<br />

einschließlich weiterer<br />

Unterweisung, Dauer mind. 15<br />

Minuten wird nach der GOZ-Nr.<br />

1010 abgerechnet. Die Leistung ist<br />

innerhalb eines Jahres dreimal abrechenbar<br />

und bildet eine Ergän<strong>zu</strong>ngsleistung<br />

<strong>zu</strong>r GOZ-Nr. 1000.<br />

Die GOZ-Nummern 1000 und<br />

1010 können in gleicher Sit<strong>zu</strong>ng<br />

mit den GOZ-Nummern 0010,<br />

4000, 8000, Beratungen und Untersuchungen<br />

nach der Gebührenordnung<br />

für Ärzte nur gemeinsam<br />

in Ansatz gebracht werden, wenn<br />

sie unterschiedlichen Zwecken<br />

dienen.<br />

Parodontalstatus. Für eine sichere<br />

Verlaufskontrolle innerhalb<br />

der UPT ist das Erheben eines<br />

Parodontalstatus wichtig. Die<br />

GOZ-Nr. 4000 „Erstellen und Dokumentieren<br />

eines Parodontalstatus”<br />

ist maximal zweimal im Jahr<br />

berechnungsfähig. Ein spezielles<br />

Formblatt <strong>zu</strong>r Dokumentation ist<br />

nicht vorgeschrieben. Für eine<br />

vollständige Diagnostik kann die<br />

Entnahme von Abstrichmaterial<br />

<strong>zu</strong>r mi krobiologischen Untersuchung<br />

notwendig sein. Die Entnahme<br />

wird nach der GOÄ-Nr. 298<br />

abgerechnet. Entstehende Auslagen<br />

werden nach § 9 berechnet.<br />

Ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />

einer UPT ist die Professionelle<br />

Zahnreinigung nach der GOZ-Nr.<br />

1040. Die Leistung umfasst das<br />

Entfernen der supragingivalen/<br />

gingivalen Beläge auf Zahn- und<br />

Wurzeloberflächen einschließlich<br />

Reinigung der Zahnzwischenräume,<br />

das Entfernen des Biofilms,<br />

die Oberflächenpolitur und geeignete<br />

Fluoridierungsmaßnahmen,<br />

je Zahn oder Implantat oder Brückenglied.<br />

Überempfindliche Zahnflächen.<br />

Die Behandlung von überempfindlichen<br />

Zahnflächen<br />

ist nach<br />

der GOZ-Nr. 2010<br />

abrechenbar. Eine<br />

Fluoridierung<br />

nach der GOZ-Nr.<br />

1020 ist nicht neben<br />

der GOZ-Nr.<br />

1040 berechenbar.<br />

Die Reinigung<br />

der Zunge und<br />

der Schleimhäute<br />

erfolgt gemäß<br />

§ 6 Abs. 1. Ebenso<br />

wird die Reinigung<br />

von Stegen<br />

und Geschieben<br />

analog berechnet.<br />

Wird im Rahmen<br />

der UPT die Notwendigkeit<br />

einer erneuten parodontalchirurgischen<br />

Behandlung<br />

erkannt, werden die Maßnahmen<br />

nach den GOZ-Nummern 4070/<br />

4075 plus Begleitleistungen berechnet.<br />

Foto: Adobe Stock/ Kzenon<br />

Autorenteam des<br />

GOZ-Ausschusses der LZK BW<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Praxis 35<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das PRAXIS-Handbuch der LZK BW<br />

Neue „Checkliste für den Neukauf eines<br />

Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“<br />

Foto: Adobe Stock/bychykhin<br />

Beim Neukauf eines Reinigungs- und Desinfektionsgeräts<br />

(RDG) können Fragen wie z. B. „Welches RDG ist<br />

passend für meine Praxis?“, „Werden alle Anforderungen<br />

mit dem entsprechenden RDG erfüllt?“ oder „Welche<br />

weiteren Kosten sind nach der Anschaffung <strong>zu</strong>sätzlich<br />

<strong>zu</strong> berücksichtigen?“ auftreten. Im RDG-Beschaffungsprozess<br />

hat das Praxisteam rechtzeitig eine Vielzahl an<br />

Anforderungen und Details <strong>zu</strong> beachten. Damit die Zahnarztpraxis<br />

hierbei den Überblick behalten kann und kein<br />

wichtiger Aspekt außer Acht gelassen wird, hat die LZK-<br />

Geschäftsstelle eine „Checkliste für den Neukauf eines<br />

Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“ entwickelt.<br />

Der folgende Beitrag stellt die im PRAXIS-Handbuch der<br />

LZK BW angebotene neue Checkliste vor.<br />

Ziel. Der praxisinterne RDG-Anforderungskatalog<br />

kann anhand der neuen Checkliste effizient und übersichtlich<br />

abgearbeitet werden. Die Checkliste deckt die<br />

entscheidenden Fragen ab.<br />

Aufbau. Die Checklisteninhalte sind in die folgenden<br />

Anforderungsbereiche untergliedert: Bauliche und technische<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen, Dokumentationsmöglichkeiten,<br />

Wartung sowie Ausstattung, Beladung und Zubehör.<br />

Im Folgenden werden die einzelnen Anforderungsbereiche<br />

beispielhaft erläutert.<br />

Inhalt. In den baulichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen werden<br />

z. B. die räumlichen Einbaumöglichkeiten des RDG im<br />

vorhandenen Aufbereitungsraum (im „unreinen“ Bereich)<br />

der Praxis überprüft. Dabei ist die technische Infrastruktur<br />

<strong>zu</strong> berücksichtigen, wie z. B. ob ein Wasserund<br />

Abwasseranschluss vorhanden ist. Der Bereich der<br />

technischen Anforderungen klärt u. a. ab, welche Art<br />

von Stromanschluss erforderlich ist, ob das RDG über<br />

ein automatisches Prozessüberwachungssystem verfügt<br />

und ob eine norm- und leitlinienkonforme Prozessvalidierung<br />

möglich ist. Die unterschiedlichen Dokumentationsmöglichkeiten<br />

eines RDG werden ebenfalls über<br />

die Checkliste abgefragt. Ein weiterer zentraler Aspekt<br />

bei der Entscheidungsfindung für ein RDG sind die Anforderungen<br />

des Geräteherstellers an die Wartung, wie<br />

z. B. Erfordernis, Intervall und Kosten. Abschließend beschäftigt<br />

sich die Checkliste mit der Ausstattung, den<br />

Beladungsmöglichkeiten und dem Zubehör des RDG.<br />

Was bietet die Grundausstattung und welche Einsätze<br />

(z. B. für Gelenkinstrumente, Abdrucklöffel), Siebe bzw.<br />

Adapter (z. B. für Hohlkörperinstrumente) stellt der Gerätehersteller<br />

bereit und welche hiervon sind praxisrelevant.<br />

PRAXIS-Handbuch. Die „Checkliste für den Neukauf<br />

eines Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“ finden<br />

Sie als Word-Datei auf der Homepage der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg in der Online-<br />

Version des PRAXIS-Handbuchs unter: https://lzk-bw.<br />

de/ wie folgt: „ZAHNÄRZTE“ >>> unter der Rubrik<br />

„Praxisführung“ auf das „PRAXIS-Handbuch“ klicken<br />

>>> nochmal auf „PRAXIS-Handbuch“ klicken. Auf der<br />

Startseite des PRAXIS-Handbuchs klicken Sie dann auf<br />

die Schaltfläche „3.1 Qualitätssicherung: Anhang“ >>><br />

dann auf die Rubrik „3.1.5 Formulare“ >>> in der Rubrik<br />

„3.1.5.8 Hygiene“ finden Sie die vorgestellte Checkliste<br />

(3.1.5.8.26).<br />

Praxistipp. Die LZK BW bietet über die Schaltfläche<br />

„2. Qualitätssicherung in der Zahnarztpraxis“ im<br />

PRAXIS-Handbuch eine <strong>zu</strong>sätzlich unterstützende „Orientierungshilfe<br />

für Reinigungs- und Desinfektionsgeräte“<br />

(Ziffer 2.18) an.<br />

Ihre LZK-Geschäftsstelle<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


36<br />

Soziales Engagement<br />

20 Jahre Dentists for Africa<br />

Jahreshauptversammlung in Erfurt<br />

Foto: Dr. Hase<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der zahnärztlichen<br />

Hilfsorganisation Dentists for Africa (DfA) wird vom 1. bis 3. November<br />

in den Räumen der Landeszahnärztekammer Thüringen in Erfurt stattfinden.<br />

Im Zentrum der Veranstaltung steht in diesem Jahr das<br />

20-jährige Jubiläum. Dabei soll sowohl ein Rückblick auf bisher Erreichtes<br />

als auch ein Ausblick auf die künftige Gestaltung der Projekte<br />

in Kenia im Vordergrund stehen.<br />

Prophylaxe. Jährlich werden etwa 10.000 Kinder an Schulen in Kenia untersucht, aufgeklärt<br />

und bei Bedarf kostenlos zahnärztlich behandelt.<br />

Die zahnärztliche Hilfsorganisation<br />

Dentists for Africa betreibt in<br />

Kenia mehrere Zahnstationen, um<br />

die zahnmedizinische Versorgung<br />

der notleidenden Bevölkerung <strong>zu</strong><br />

verbessern. In den Stationen arbeiten<br />

kenianische Zahnmediziner,<br />

die meist Absolventen des Patenschaftsprojekts<br />

sind und regelmäßig<br />

von deutschen Einsatzleistenden unterstützt<br />

werden. Dentists for Africa<br />

setzt sich in Kenia nicht nur für die<br />

Zahngesundheit armer Menschen<br />

ein, sondern betreut auch soziale<br />

Projekte. Da<strong>zu</strong> gehört die Vermittlung<br />

von transparenten Patenschaften<br />

für Waisenkinder. Zusätzlich<br />

wird eine Witwenkooperative unterstützt,<br />

in der von der Aids-Epidemie<br />

betroffene Witwen ein selbstbestimmtes<br />

Leben führen können. Im<br />

Vordergrund steht die Nachhaltigkeit<br />

der Projekte. Deshalb liegt ein<br />

Schwerpunkt der Arbeit von Den-<br />

tists for Africa in der Förderung der<br />

Schul- und Berufsausbildung von<br />

Waisenkindern, besonders in medizinischen<br />

und zahnmedizinischen<br />

Bereichen. Bis heute hat Dentists<br />

for Africa 14 Zahnstationen in Kenia<br />

aufgebaut und über 850 Patenschaften<br />

vermittelt. Mehr als 250<br />

Patenkinder haben bereits eine Berufsausbildung<br />

abgeschlossen.<br />

Nachhaltige Entwicklungshilfe.<br />

Dentists for Africa leistet nun schon<br />

seit 20 Jahren nachhaltige Entwicklungshilfe<br />

in Kenia und arbeitet seit<br />

1999 mit lokalen Projektpartnern,<br />

zwei Franziskanerinnenorden, <strong>zu</strong>sammen.<br />

Die Projekte zeichnen sich<br />

daher durch besondere Kontinuität<br />

aus und greifen ineinander. Durch<br />

die Förderung von Ausbildung haben<br />

bereits drei Zahnärztinnen ihren<br />

Abschluss machen können. Sie<br />

setzen sich nun für die zahnmedizi-<br />

nische Versorgung der bedürftigen<br />

Bevölkerung ein. Jährlich werden<br />

in den 14 Zahnstationen und bei<br />

mobilen Einsätzen etwa 30.000 Patienten<br />

zahnmedizinisch versorgt<br />

und etwa 10.000 Kinder an Schulen<br />

in Kenia untersucht, aufgeklärt und<br />

bei Bedarf kostenlos behandelt.<br />

Dr. Hans-Joachim Schinkel, der<br />

1. Vorsitzende und Gründer von<br />

DfA betont die Nachhaltigkeit und<br />

Eigendynamik der Projekte in Kenia:<br />

„Durch unser 20-jähriges Engagement<br />

auf Augenhöhe mit unseren<br />

Projektpartnern und dem ständigen<br />

Blick auf die Bedürfnisse der notleidenden<br />

Menschen, gelang es uns,<br />

nachhaltige Strukturen auf<strong>zu</strong>bauen.<br />

Diese bewirken, dass unsere Hilfe<br />

dort ankommt, wo sie nötig ist.<br />

Die daraus resultierende Dynamik<br />

sowohl bei den Kenianern als auch<br />

bei uns Deutschen schafft Ideen<br />

und konkretes Handeln <strong>zu</strong>gunsten<br />

der weiteren Entwicklung unserer<br />

gemeinsamen Projekte.“<br />

Das Patenschaftsprojekt ermöglicht<br />

Kindern und jungen Erwachsenen<br />

aus armen Verhältnissen eine<br />

selbstbestimmte Zukunft. Durch die<br />

Witwenkooperative St. Monica Village<br />

wird 250 Witwen ermöglicht,<br />

gemeinsam einen Lebensunterhalt<br />

für sich und ihre Kinder <strong>zu</strong> verdienen.<br />

Diese Erfolge möchten wir mit<br />

Ihnen feiern und gemeinsam den<br />

Weg in die Zukunft planen. Aus<br />

Kenia wird die Managerin des Patenschaftsprojekts<br />

Sr. Seraphine<br />

anreisen und aus ihrer Perspektive<br />

berichten. Dr. Gerd Hase<br />

Info<br />

Weitere Informationen <strong>zu</strong> Dentists<br />

for Africa, die Einladung sowie<br />

das vollständige Programm<br />

finden Sie online unter www.dentists-for-africa.org<br />

oder bei Dentists<br />

for Africa e.V., Belvederer<br />

Allee 25, 99425 Weimar, Tel +49<br />

(0) 3634 6048592, E-Mail: info@<br />

dentists-for-africa.org.<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Namen und Nachrichten 37<br />

Neuer AOK-Geschäftsführer Bittere Einsicht Zitat<br />

Josef Bühler geht nach<br />

Stuttgart<br />

Einfluss Baden-<br />

Württembergs sinkt<br />

Norbert Wallet kommentierte in<br />

der Stuttgarter Zeitung vom 19.<br />

September die Entscheidung, die<br />

Bundesagentur für Sprunginnovation<br />

nicht im Südwesten, sondern in<br />

Leipzig ein<strong>zu</strong>richten, wie folgt:<br />

Josef Bühler, seit 2012 Geschäftsführer<br />

der AOK-Bezirksdirektion<br />

Ostwürttemberg, wechselt <strong>zu</strong>m<br />

1. Oktober <strong>zu</strong>r Hauptverwaltung<br />

der AOK Baden-Württemberg nach<br />

Stuttgart, berichtet die Schwäbische<br />

Zeitung. Er übernimmt die unternehmensweite<br />

Querschnittsaufgabe<br />

des Koordinators und Leiters<br />

für Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der landesweiten ambulanten<br />

ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung.<br />

„Solche Gelegenheiten kommen<br />

nicht oft. Damit kann ich <strong>zu</strong>künftig<br />

in der Schaltstelle der AOK Baden-<br />

Württemberg sowohl die landesweite<br />

Fortentwicklung der Strukturen<br />

der ambulanten Arzt-Versorgung<br />

als auch die Strategien für Planung<br />

und Umset<strong>zu</strong>ng entscheidend mit<br />

vorantreiben. Davon kann auch<br />

unsere Region Ostwürttemberg<br />

profitieren. Gerade vor dem Hintergrund<br />

des Landarztmangels hat die<br />

Aufgabe einen Reiz“, sagt Bühler.<br />

Einer neuen Aufgabe in größeren<br />

Strukturen als bisher stellt sich<br />

auch Michael Svoboda, stellvertretender<br />

Geschäftsführer der AOK-<br />

Bezirksdirektion Ostwürttemberg.<br />

Er wechselt in eine der größten<br />

Bezirksdirektionen der AOK Baden-Württemberg<br />

nach Esslingen<br />

und übernimmt ab 1. Oktober die<br />

Leitung des zentralen Geschäftsbereichs<br />

Versorgungsmanagement in<br />

der AOK-Bezirksdirektion Neckar-<br />

Fils. Für Svoboda ist der Sprung<br />

von der kleinsten <strong>zu</strong> einer doppelt<br />

so großen Bezirksdirektion innerhalb<br />

des Unternehmens eine Herausforderung.<br />

Schwäbische Zeitung/IZZ<br />

Foto: AOK<br />

Der Entscheidung für den Standort<br />

Leipzig haftet diesmal nicht dieses<br />

Gschmäckle an, das dem Votum<br />

<strong>zu</strong>gunsten Münsters als Ort der<br />

Forschungsfabrik für Batteriezellen<br />

noch anhing. Wobei allerdings auch<br />

diesmal persönlich-biografische<br />

Gründe genauso eine Rolle spielten<br />

wie übergeordnete, durchaus sachfremde<br />

politische Erwägungen. Aber<br />

zieht man das alles ab, bleiben noch<br />

immer genug Gründe, die die Wahl<br />

Leipzigs plausibel erscheinen lassen.<br />

Leipzig ist ein urbanes Zentrum mit<br />

kreativen Köpfen und guter Anbindung.<br />

Dagegen lässt sich nichts sagen.<br />

Deshalb sollte man im Südwesten<br />

nicht nachkarten, sondern nüchtern<br />

analysieren. Zu dieser Analyse gehört<br />

auch die unbequeme Erkenntnis,<br />

dass der Einfluss des Landes auf die<br />

Berliner Entscheidungsträger in den<br />

vergangenen Jahren – vorsichtig ausgedrückt<br />

– sicher nicht gewachsen<br />

ist. Die Nordrhein-Westfalen und<br />

die Ostdeutschen haben jedenfalls<br />

ihre Interessen geschickter <strong>zu</strong> Gehör<br />

gebracht. Das sollte man im Staatsministerium<br />

genau registrieren und<br />

Konsequenzen daraus ermitteln. Und<br />

vielleicht gehört <strong>zu</strong> der Analyse auch<br />

„Das hängt nicht vom<br />

Alter ab. Kretschmann<br />

macht einen fitten<br />

Eindruck. Und Unfug kann<br />

man auch im<br />

jüngeren Alter machen.“<br />

Foto: Uni Tübingen<br />

Prof. Dr. Josef Schmid, Dekan<br />

der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität<br />

Tübingen, im Interview mit der<br />

Badischen Zeitung auf die Frage<br />

ob es nicht eine Bürde sei, mit 71<br />

Jahren noch einmal <strong>zu</strong> kandidieren.<br />

die Einsicht, dass das dröhnende<br />

Selbstbewusstsein, das die Landespolitik<br />

so gerne in Be<strong>zu</strong>g auf Leistungs-<br />

und Strahlkraft Baden-Württembergs<br />

traditionell verbreitet, außerhalb<br />

der Landesgrenzen vielleicht<br />

nicht überall so uneingeschränkt geteilt<br />

wird. Rein forschungspolitisch<br />

aber war die Leipzig-Entscheidung<br />

eher eine Kleinigkeit.<br />

Karikatur: toonpool/Harm Bengen<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


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Amtliche Mitteilungen 39<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/01-Sat<strong>zu</strong>ng-Berufsordnung.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />

Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />

werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wird<br />

nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />

für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />

vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit<br />

ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/02-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-Weiterbildungsordnung.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />

auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />

Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />

eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg nach Genehmigung mit Erlass des<br />

Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-<br />

005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


40<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/03-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-Gebuehrenordnung.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der<br />

Gebührenordnung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Gebührenordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />

Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />

werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Gebührenordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />

für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />

vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit<br />

ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/04-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-Statut-Gutachterkommission.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts<br />

für die Gutachterkommission für<br />

Fragen zahnärztlicher Haftung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts für die Gutachterkommission<br />

für Fragen zahnärztlicher Haftung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg beschlossen.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite<br />

unter www.lzk-bw.de unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen<br />

aufgerufen und eingesehen werden.<br />

Hier der direkte Link: https://lzk-bw.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts für die<br />

Gutachterkommission für Fragen zahnärztlicher<br />

Haftung der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg nach Genehmigung mit Erlass<br />

des Ministeriums für Soziales und Integration<br />

Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.:<br />

31-5415.3-005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 41<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/06-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-LZK.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der<br />

Sat<strong>zu</strong>ng der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Sat<strong>zu</strong>ng der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />

Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />

werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Sat<strong>zu</strong>ng der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg nach<br />

Genehmigung mit Erlass des Ministeriums für<br />

Soziales und Integration Baden-Württemberg vom<br />

15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit ausgefertigt<br />

und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

für die Durchführung<br />

der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />

von fortgebildeten Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

oder fortgebildeten Zahnarzthelferinnen<br />

und Zahnarzthelfern<br />

<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional<br />

und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />

Professional (DH Professional)<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />

beruflichen Aufstiegsfortbildung von fortgebildeten<br />

Zahnmedizinischen Fachangestellten oder fortgebildeten<br />

Zahnarzthelferinnen und Zahnarzthelfern <strong>zu</strong>r<br />

Dentalhygienikerin Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />

Professional (DH Professional) beschlossen. Die<br />

Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />

unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />

und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />

https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />

loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/07-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-DH-Prof-Fortbildungsordnung.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern Freiburg,<br />

Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />

beruflichen Aufstiegsfortbildung von fortgebildeten<br />

Zahnmedizinischen Fachangestellten oder fortgebildeten<br />

Zahnarzthelferinnen und Zahnarzthelfern <strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin<br />

Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />

Professional (DH Professional) nach Genehmigung mit<br />

Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />

Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


42<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

für die Aufstiegsfortbildung<br />

für Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

oder Zahnarzthelfer/<br />

innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />

Nachweises vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer für die Aufstiegsfortbildung<br />

für Zahnmedizinische Fachangestellte oder<br />

Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />

Nachweises beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />

auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />

Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />

eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/08-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-fachkundlicher-Nachweis.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer für die Aufstiegsfortbildung<br />

für Zahnmedizinische Fachangestellte oder<br />

Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />

Nachweises nach Genehmigung mit Erlass<br />

des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />

vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

für die Durchführung<br />

der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />

von Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

oder Zahnarzthelfer/innen<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin<br />

und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Fachassistenten vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />

beruflichen Aufstiegsfortbildung von Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten oder Zahnarzthelfer/innen<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin und <strong>zu</strong>m<br />

Zahnmedizinischen Fachassistenten beschlossen. Die<br />

Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />

unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />

und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />

https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />

loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/09-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-ZMF-Fortbildungsordnung.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer für die Durchführung<br />

der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />

von Zahnmedizinischen Fachangestellten oder<br />

Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />

Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Fachassistenten nach Genehmigung mit Erlass des<br />

Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 43<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg für<br />

die Aufstiegsfortbildung von Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten <strong>zu</strong>r<br />

Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />

<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Prophylaxeassistenten (ZMP-Fortbildungsordnung)<br />

vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für die<br />

Aufstiegs-Fortbildung von Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />

<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />

(ZMP-Fortbildungsordnung) beschlossen. Die<br />

Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />

unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />

und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />

https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />

loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/10-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-ZMP-Fortbildungsordnung.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

für die Aufstiegs-Fortbildung von Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />

<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />

(ZMP-Fortbildungsordnung) nach Genehmigung<br />

mit Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />

Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die<br />

Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin<br />

Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />

Professional (DH) vom<br />

21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />

für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional und<br />

<strong>zu</strong>m Dentalhygieniker Professional (DH) beschlossen.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter<br />

www.lzk-bw.de unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen<br />

aufgerufen und eingesehen werden. Hier der<br />

direkte Link: https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/<br />

VV_07-2019/11-Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-DH-Prof.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />

für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional<br />

und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker Professional (DH) nach<br />

Genehmigung mit Erlass des Ministeriums für<br />

Soziales und Integration Baden-Württemberg vom<br />

15.08.2019, Az.: 31-5418.1-016/1 hiermit ausgefertigt<br />

und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019


44<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/12-Sat-<br />

<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-fachkundlicher-<br />

Nachweis.pdf<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für<br />

die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Erlangung des<br />

fachkundlichen Nachweises vom<br />

21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />

Nachweises beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf<br />

der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />

Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />

eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />

für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />

Nachweises wird nach Genehmigung mit Erlass<br />

des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />

vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die<br />

Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />

Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Fachassistenten<br />

(ZMF) vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine Sat<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />

für die Durchführung der Fortbildungsprüfung <strong>zu</strong>r<br />

Zahnmedizinischen Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Fachassistenten (ZMF) beschlossen. Die<br />

Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />

unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />

und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />

https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />

loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/13-<br />

Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-ZMF.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin<br />

und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Fachassistenten<br />

(ZMF) nach Genehmigung mit Erlass des<br />

Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />

016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 45<br />

Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die<br />

Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />

Prophylaxeassistentin und <strong>zu</strong>m<br />

Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />

(ZMP) vom 21.08.2019<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />

eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />

<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />

und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />

(ZMP) beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />

auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />

Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />

eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/14-Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-ZMP.pdf<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />

08.11.2019 eingesehen werden.<br />

Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />

Rechtsvorschriften für die Durchführung der<br />

Fortbildungsprüfung <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />

und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />

Prophylaxeassistenten (ZMP) nach Genehmigung<br />

mit Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />

Baden-Württemberg vom 15.08.2019,<br />

Az.: 31-5418.1-016/1 hiermit ausgefertigt und<br />

bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 21.08.2019<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

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teilen, um es <strong>zu</strong><br />

multiplizieren.“<br />

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ZBW 10/2019


46<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Weiterbildungsstätte<br />

Nach § 35 des Heilberufe-<br />

Kammergesetzes i. V. m. §§ 9 und<br />

11 der Weiterbildungsordnung<br />

wurde folgendes Kammermitglied<br />

<strong>zu</strong>r Weiterbildung ermächtigt:<br />

Oralchirurgie<br />

Dr. Kai-Thomas Höckl<br />

Lammplatz 15<br />

79189 Bad Krozingen<br />

Die anerkennungsfähige Weiterbildungszeit<br />

beträgt gem. § 24<br />

Abs. 1 und Abs. 4 der Weiterbildungsordnung<br />

2 Jahre.<br />

Dr. Thomas Fröschl<br />

Kurze Straße 7<br />

89522 Heidenheim<br />

Dr. Dr. Holger Bettinger<br />

Kiehnlestraße 16<br />

75172 Pforzheim<br />

Die anerkennungsfähige Weiterbildungszeit<br />

beträgt gem. § 24 Abs.<br />

1 und Abs. 3 der Weiterbildungsordnung<br />

3 Jahre.<br />

Winter-Abschlussprüfung<br />

für ZFA<br />

Die schriftliche Abschlussprüfung<br />

für Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

wird landeseinheitlich<br />

durchgeführt und findet für alle<br />

Kammerbereiche an folgenden<br />

Terminen statt:<br />

Dienstag, 12. November 2019<br />

8.30 – 9.30 Uhr:<br />

Gemeinschaftskunde<br />

10.00 – 12.00 Uhr:<br />

Deutsch<br />

Mittwoch, 13. November 2019<br />

8.30 – 9.30 Uhr:<br />

Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

10.00 – 11.45 Uhr:<br />

Teil 1 (Behandlungsassistenz,<br />

Abrechnungswesen; schwerpunktmäßig<br />

Lernfelder 1 – 8)<br />

Donnerstag, 14. November 2019<br />

8.30 – 10.45 Uhr:<br />

Teil 2 (Behandlungsassistenz,<br />

Abrechnungswesen, Praxisorganisation<br />

und –verwaltung; schwerpunktmäßig<br />

Lernfelder 9 – 13)<br />

11.15 – 11.45 Uhr:<br />

Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />

Strahlenschutz)<br />

Die Termine der mündlichen Abschlussprüfung<br />

werden von den<br />

einzelnen Bezirkszahnärztekammern<br />

durch Kammerrundschreiben<br />

mitgeteilt.<br />

Einladung <strong>zu</strong>r Vertreterversammlung<br />

Die Sit<strong>zu</strong>ng der Vertreterversammlung<br />

der Bezirkszahnärztekammer<br />

Stuttgart findet statt am Mittwoch,<br />

06. November 2019, Beginn 15.00<br />

Uhr, im Zahnärztehaus Stuttgart,<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart.<br />

Die Vertreterversammlung ist<br />

gem. § 1 Abs. 5 der Geschäftsordnung<br />

der Vertreterversammlung<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg für Kammermitglieder<br />

öffentlich, wo<strong>zu</strong> Sie<br />

hiermit eingeladen sind.<br />

Die Tagesordnung wird auf Anforderung<br />

übermittelt.<br />

Im Falle einer Teilnahme als Gast<br />

wird aus organisatorischen Gründen<br />

um eine vorherige Anmeldung<br />

gebeten (per Mail an info@bzkstuttgart.de).<br />

Dr. Eberhard Montigel,<br />

Vorsitzender<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


50<br />

Termine<br />

» Zahnärztlicher Arbeitskreis für Praxisführung und Fortbildung e. V. (Z.A.P.F. e. V.)<br />

Wo?<br />

Zahnärztehaus<br />

Stuttgart<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Montag, 7. Oktober 2019<br />

19.30 Uhr<br />

Referent:<br />

Montag, 4. November 2019<br />

19.30 Uhr<br />

Referent:<br />

Endodontie: Desinfektion 2.19<br />

Dr. Ralf Schlichting, Passau<br />

Chronischer Schmerz<br />

Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger, München<br />

Gebühr:<br />

Mitglieder: 0,00 Euro<br />

Nichtmitglieder: 50,00 Euro<br />

Fortbildungspunkte: 3<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Z.A.P.F. e.V.<br />

Margit Giese<br />

Großer Lückenweg 13<br />

75175 Pforzheim<br />

Tel. 07231 – 96 56 46<br />

Fax: 07231 – 96 56 44<br />

Mail: kurse@zapf.org<br />

Internet: www.zapf.org<br />

» Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V., Landesverband Baden-Württemberg<br />

Wo?<br />

Kassenzahnärztliche<br />

Vereinigung BW<br />

VV-Saal<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart-<br />

Möhringen<br />

Samstag, den 16. November 2019,<br />

9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />

Samstag, den 23. November 2019,<br />

9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />

Referenten:<br />

Teilnahmegebühr pro Kurs:<br />

Bei Buchung von Teil 1 (BEMA)<br />

UND Teil 2 (GOZ)<br />

Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />

Abrechnung – Teil 1 – Der BEMA<br />

Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />

Abrechnung – Teil 2 – Die GOZ<br />

ZA Holger Gerlach, Öhringen<br />

Dr. Jürgen Ulbrich, Bad Friedrichshall<br />

Mitglieder: 210 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*): 310 Euro<br />

Nichtmitglieder: 310 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*):<br />

440 Euro<br />

Mitglieder: 380 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*): 580 Euro<br />

Nichtmitglieder: 580 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*):<br />

840 Euro<br />

Fortbildungspunkte: 8 pro Kurs<br />

*Zahnärztliche Fachangestellte nur im Team mit ihrem Zahnarzt/ihrer Zahnärztin.<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Freier Verband<br />

Deutscher Zahnärzte e.V.<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel. 0711-780 30 90<br />

Fax. 0711-780 30 92<br />

Mail: info@fvdz-bw.de<br />

Internet: www.fvdz-bw.de<br />

ZBW 10/2019<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Zu guter Letzt 51<br />

Karikatur: Rürup<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW), und<br />

Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-<br />

Württemberg (KZV BW), für das Informationszentrum<br />

Zahngesundheit Baden-Württemberg – eine<br />

Einrichtung der LZK BW und KZV BW.<br />

Redaktion:<br />

Johannes Clausen, HC (ChR, verantw.)<br />

E-Mail: johannes.clausen@izz-online.de<br />

Telefon: 0711/222 966-10<br />

Gabriele Billischek, (Bi),<br />

E-Mail: gabi.billischek@izz-online.de<br />

Christian Ignatzi (ci),<br />

E-Mail: christian.ignatzi@izz-online.de<br />

Andrea Mader (am),<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/228 45-29<br />

E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />

Guido Reiter (gr),<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-<br />

Württemberg<br />

Telefon: 0711/78 77-220<br />

E-Mail: guido.reiter@kzvbw.de<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Informationszentrum Zahngesundheit<br />

Baden-Württemberg<br />

Königstraße 26, 70173 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Telefax: 0711/222 966-21<br />

E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de<br />

Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek<br />

Layout: Gabriele Billischek, Armin Fischer<br />

Autoren dieser Ausgabe: Dr. Gerd Hase, Manfred<br />

Lucha, Andrea Mader, Dr. Frank Oberzaucher, Prof.<br />

Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, Guido Reiter, Dr. Holger<br />

Simon-Denoix, Dr. Klaus Spachman<br />

Titelseite: Foto: imago images/Jochen Tack<br />

Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg (KZV BW):<br />

Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg<br />

(KZV BW), KdöR<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />

Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

(LZK BW):<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />

Hinweise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

gekürzt <strong>zu</strong> veröffentlichen. Ein Anspruch auf<br />

Veröffentlichung besteht nicht. Bei Einsendungen an<br />

die Redaktion wird der vollen oder aus<strong>zu</strong>gsweisen<br />

Veröffentlichung <strong>zu</strong>gestimmt.Unaufgefordert<br />

eingegangene Fortbildungsmanuskripte können<br />

nicht veröffentlicht werden, da die Redaktion<br />

nur mit wissenschaftlichen Autoren vereinbarte<br />

Fortbildungsbeiträge veröffentlicht. Alle Rechte an<br />

dem Druckerzeugnis, insbesondere Titel-, Namensund<br />

Nut<strong>zu</strong>ngsrechte etc., stehen ausschließlich den<br />

Herausgebern <strong>zu</strong>. Mit Annahme des Manuskripts<br />

<strong>zu</strong>r Publikation erwerben die Herausgeber das<br />

ausschließliche Nut<strong>zu</strong>ngsrecht, das die Erstellung von<br />

Fort- und Sonderdrucken, auch für Auftraggeber aus<br />

der Industrie, das Einstellen des ZBW ins Internet,<br />

die Überset<strong>zu</strong>ng in andere Sprachen, die Erteilung<br />

von Abdruckgenehmigungen für Teile, Abbildungen<br />

oder die gesamte Arbeit an andere Verlage sowie<br />

Nachdrucke in Medien der Herausgeber, die<br />

fotomechanische sowie elektronische Vervielfältigung<br />

und die Wiederverwendung von Abbildungen umfasst.<br />

Dabei ist die Quelle an<strong>zu</strong>geben. Änderungen und<br />

Hin<strong>zu</strong>fügungen <strong>zu</strong> Originalpublikationen bedürfen der<br />

Zustimmung des Autors und der Herausgeber.<br />

Be<strong>zu</strong>gspreis:<br />

Jahresabonnement inkl. MwSt. € 90,-<br />

Einzelverkaufspreis inkl. MwSt. € 7,50<br />

Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt<br />

6 Wochen <strong>zu</strong>m Ende des Be<strong>zu</strong>gszeitraumes.<br />

Für die Mitglieder der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg ist der Be<strong>zu</strong>gspreis mit dem<br />

Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Verlag:<br />

Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführung: Johannes Werle, Patrick Ludwig,<br />

Hans Peter Bork, Matthias Körner<br />

Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />

Sebastian Hofer, Leiter Corporate Publishing<br />

Sarina Ihme, Produktmanagerin Corporate Publishing<br />

Tel. 0211 505-2404, Fax 0211 505-1002404<br />

sarina.ihme@rheinische-post.de, www.rp-media.de<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien<br />

Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2019

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