Pilotstudie zu Kooperationsverträgen
Ausgabe 10/2019 Ausgabe 10/2019
10/2019 ahn ärzte blatt Baden- Württemberg Informationen » aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der Kieferheilkunde Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 9.2005 Leitartikel Hierarchie und LEITARTIKEL Beteiligung: Der Governance-Ansatz Gesunde Zähne sind wichtig für die Lebensqualität Titelthema Wählermeinung/ Umfrageaktion TITELTHEMA zur Bundestagswahl 2005 Pilotstudie zu Kooperationsverträgen Zahnärztekammer Außerordentliche VV: Eine neue INTERVIEW liberale Berufsordnung Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen Auftrag Fortbildung Zahnerhaltung durch Wurzelspitzenresektion FORTBILDUNG Toxikologie von Nanopartikeln in der Zahnmedizin
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10/2019<br />
ahn<br />
ärzte<br />
blatt<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Informationen<br />
» aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der<br />
Kieferheilkunde<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
9.2005<br />
Leitartikel<br />
Hierarchie und<br />
LEITARTIKEL<br />
Beteiligung: Der<br />
Governance-Ansatz<br />
Gesunde Zähne sind wichtig<br />
für die Lebensqualität<br />
Titelthema<br />
Wählermeinung/<br />
Umfrageaktion TITELTHEMA <strong>zu</strong>r<br />
Bundestagswahl 2005<br />
<strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Kooperationsverträgen</strong><br />
Zahnärztekammer<br />
Außerordentliche VV: Eine<br />
neue INTERVIEW<br />
liberale Berufsordnung<br />
Zahnmedizin hat einen<br />
gesellschaftlichen Auftrag<br />
Fortbildung<br />
Zahnerhaltung durch<br />
Wurzelspitzenresektion<br />
FORTBILDUNG<br />
Toxikologie von Nanopartikeln<br />
in der Zahnmedizin
Lust auf mehr<br />
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Würth <strong>zu</strong>r Kunst nach 1960<br />
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Projekte der Adolf Würth<br />
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[]
Editorial 3<br />
Foto: E. Ludwig (2016) Alterszahnheilkunde – ein erfolgreiches Praxiskonzept.<br />
wissen kompakt, 10(4): 159-172; https://doi.org/10.1007/s11838-016-0034-7<br />
Foto: Adobe Stock/ananaline<br />
» Gesunde Zähne sind Lebensqualität.<br />
„Bundesteilhabegesetz, Quartiersentwicklung, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz:<br />
Die Versorgung von<br />
älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen<br />
rückt auch in der Gesundheitspolitik immer mehr in<br />
den Fokus. Und das ist auch gut so: Denn es muss<br />
gerade in einer älter werdenden Gesellschaft unser<br />
Ziel sein, allen Menschen so lange wie möglich<br />
den Verbleib in der vertrauten häuslichen und familiären<br />
Umgebung sowie ein weitgehend selbstbestimmtes<br />
Leben <strong>zu</strong> ermöglichen“, schreibt der<br />
Minister für Soziales und Integration Baden Württemberg,<br />
Manne Lucha in seinem Leitartikel. Weshalb<br />
auch er sieht, dass gesunde Zähne wichtig für<br />
die Lebensqualität sind, lesen Sie auf Seite 7.<br />
» Gemeinsame Erklärung. Die Kassenzahnärztliche<br />
Vereinigung Baden-Württemberg und die Liga<br />
der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg<br />
e. V. setzen sich gemeinsam für eine feste Verankerung<br />
der zahnmedizinischen Versorgung in unseren<br />
Pflegestrukturen ein. Seit 2014 haben Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />
mit stationären Pflegeeinrichtungen<br />
ab<strong>zu</strong>schließen. Welchen Nutzen die 2014 abgeschlossenen<br />
Kooperationsverträge bislang haben,<br />
war Gegenstand einer in Baden-Württemberg durchgeführten<br />
<strong>Pilotstudie</strong>. Die Ergebnisse dieser Studie<br />
präsentiert Dr. Frank Oberzaucher, Lecturer Qualitative,<br />
Forschungsmethoden und Interaktionsforschung<br />
am Fachbereich Geschichte und Soziologie<br />
der Universität Konstanz, auf Seite 8 f.<br />
Das ZBW hat im Anschluss die Kooperationspartner<br />
nach ihrem Resümee gefragt und danach, welche<br />
Schlüsse sie aus den vorgelegten Ergebnissen<br />
von Dr. Oberzaucher ableiten. Die Antworten auf<br />
diese Fragen lesen Sie auf Seite 10 ff.<br />
» Neue Pflegeausbildung. Das Pflegeberufegesetz<br />
löst vom 1. Januar 2020 an das Altenpflegegesetz<br />
und das Krankenpflegegesetz ab. Gegenstand<br />
der Reform ist die Zusammenführung der bisher<br />
im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz<br />
geregelten Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und<br />
Kinderkrankenpflege im Pflegeberufegesetz. Über<br />
die Auswirkungen der Neuregelung informiert<br />
Andrea Mader auf Seite 14 f.<br />
» Die Zukunft der Zahnmedizin. Auf der<br />
Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
BW war der Vortrag des Freiburger Medizinethikers<br />
Prof. Dr. Giovanni Maio <strong>zu</strong>m Thema „Werte<br />
für die (Zahn-)Medizin – warum die Heilberufe ihre<br />
eigene Identität verteidigen müssen“ am 27. Juli ein<br />
besonderer Höhepunkt. Seine Denkanstöße sollten<br />
nicht exklusiv sein, sondern in die Breite des Berufsstandes<br />
getragen werden. Das war die Intention<br />
von LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert. Er hat<br />
Prof. Maio deshalb in seinem Institut für Ethik und<br />
Geschichte der Medizin in Freiburg besucht und ein<br />
Gespräch mit ihm geführt. „Der Zahnarzt hat eine<br />
enorme soziale Funktion“, betonte Prof. Maio mit<br />
großem Nachdruck in dem Gespräch. Lesen Sie<br />
auf Seite 20 ff., welchen gesellschaftlichen Auftrag<br />
Prof. Maio der Zahnmedizin <strong>zu</strong>schreibt und wo er<br />
die Zukunft der Zahnmedizin sieht.<br />
» Nanopartikel in der Zahnmedizin. Nanoteilchen<br />
besitzen spezielle chemische und physikalische<br />
Eigenschaften, die deutlich von denen von<br />
Festkörpern oder größeren Partikeln abweichen.<br />
Immer mehr zahnärztliche Materialien enthalten<br />
Nanopartikel (z. B. Nanokomposite, Nanofüller).<br />
Beim Patienten können diese Partikel während<br />
des Kauvorgangs freigesetzt, mit dem Speichel<br />
verschluckt werden und in den Organismus gelangen.<br />
Wie das Gefährdungspotenzial für Patienten,<br />
Zahnärzte und das zahnärztliche Personal aussieht,<br />
beschreibt Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, Dental-<br />
Toxikologe, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie<br />
am Klinikum der Universität München,<br />
auf Seite 30 ff. » christian.ignatzi@izz-online.de<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
4<br />
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Titelthema<br />
7<br />
Manne Lucha MdL<br />
Gesunde Zähne sind wichtig für die<br />
Lebensqualität<br />
16<br />
Sozialminister Manne Lucha über die<br />
zahnärztliche Versorgung<br />
Baden-Württemberg ist hervorragend<br />
aufgestellt<br />
Titelthema<br />
19<br />
Gemeinsame Erklärung von KZV BW und<br />
Wohlfahrtsverbänden<br />
„Zahngesundheit als elementaren<br />
Bestandteil der Pflege verankern“<br />
Berufspolitik<br />
8<br />
Ergebnisse der <strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong>m Nutzen des<br />
Kooperationsvertrags<br />
Den richtigen Weg eingeschlagen<br />
10<br />
Statements <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> über die Betreuung<br />
von Pflegeeinrichtungen<br />
Verbesserung der Versorgungsqualität<br />
im Blick<br />
20<br />
Prof. Dr. Giovanni Maio<br />
Kammer-Konversation: Prof. Dr. Giovanni Maio<br />
Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen<br />
Auftrag<br />
14<br />
Neue Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz<br />
Prämierter Vorreiter<br />
24<br />
Hygiene und Ökologie in der Praxis<br />
Zahnmedizin goes green<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Inhalt 5<br />
Berufspolitik<br />
Praxis<br />
27<br />
Das Zahnärzte-Praxis-Panel erneut gestartet<br />
Rücksendefrist läuft noch bis Ende November<br />
28<br />
Dr. Peter Engel<br />
#11Pfennig<br />
BZÄK-Kampagne <strong>zu</strong>r Anpassung des<br />
GOZ-Punktwerts<br />
35<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das PRAXIS-Handbuch<br />
der LZK BW<br />
Neue „Checkliste für den Neukauf eines<br />
Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“<br />
Soziales Engagement<br />
Fortbildung<br />
36<br />
20 Jahre Dentists for Africa<br />
Jahreshauptversammlung in Erfurt<br />
Rubrik<br />
30<br />
Grundlagen der Wissenschaft<br />
Toxikologie von Nanopartikeln in der<br />
Zahnmedizin<br />
3 Editorial<br />
29 Buchtipp<br />
37 Namen und<br />
Nachrichten<br />
39 Amtliche Mitteilungen<br />
47 Personalia<br />
50 Termine<br />
51 Zu guter Letzt/<br />
Impressum<br />
34<br />
Praxis<br />
Der GOZ-Ausschuss der LZK informiert<br />
Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />
Internet<br />
Besuchen Sie auch die ZBW-Website<br />
» www.zahnaerzteblatt.de<br />
Neben der Online-Ausgabe des ZBW gibt es <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Informationen, Fotos, weiterführende Links<br />
sowie ein ZBW-Archiv.<br />
Praxis auf einen Blick<br />
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für den Neukauf eines Reinigungsund<br />
Desinfektionsgeräts (RDG)<br />
gibt es hier. Einfach Code einscannen<br />
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ZBW 10/2019
Landeszahnärztekammer BaWü Körperschaft des Öffentlichen Rechts<br />
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Oktober 2019<br />
Kurs Nr. 8942<br />
Röntgenkurs für die Zahnmedizinische Fachangestellte<br />
Referent: Dr. Burkhard Maager, Denzlingen<br />
Datum: 10.-12.10.2019 Kurshonorar: 550 €<br />
Kurs Nr. 8844/8 Punkte<br />
Die prothetische Versorgung des CMD-Patienten<br />
Referenten: Prof. Dr. Hans-Jürgen Schindler, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Marc Schmitter, Würzburg<br />
Datum: 11.10.2019 Kurshonorar: 450 €<br />
Kurs Nr. 8880/8 Punkte<br />
Update Endodontie 2019<br />
Referenten: Prof. Dr. Paul Lambrechts, Leuven<br />
Dr. Sabine Hopmann, Lemförde<br />
Datum: 18.10.2019 Kurshonorar: 600 €<br />
Kurs Nr. 8936<br />
Die Rezeption - das Herz der Praxis!<br />
Referentin: Brigitte Kühn, ZMV, Tutzing<br />
18.10.2019 Kurshonoar : 180 €<br />
Kurs Nr. 8937<br />
Willkommen am Telefon - der erste Eindruck<br />
Referentin: Brigitte Kühn, ZMV, Tutzing<br />
19.10.2019 Kurshonoar : 180 €<br />
November 2019<br />
Kurs Nr. 8932/9 Punkte<br />
Die hohe Schule des mechanischen Scaling - Erfolg durch eine<br />
systematische Arbeitsweise<br />
Referent: PD Dr. Christian Graetz, Kiel<br />
Datum: 09.11.2019 Kurshonorar: 350 €<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 13 Personen begrenzt.<br />
Kurs Nr. 8923/8 Punkte<br />
Die Periimplantitis - theoretische Grundlagen und praktische<br />
Therapieansätze<br />
Referent: PD Dr. Jan Derks, Göteborg<br />
Datum: 16.11.2019 Kurshonorar: 490 €<br />
Kurs Nr. 8968/32 Punkte<br />
Alte Menschen gut versorgen - Alterszahnheilkunde in der<br />
Praxis Teil I und Teil II<br />
Referent: Dr. Elmar Ludwig, Ulm<br />
Moderator: Maurice Schreiber, M.A., Karlsruhe<br />
Daten: 22.-23.11.2019 Teil I und 06.-07.03.2020 Teil II<br />
Kurshonorar: 1.200 €<br />
eine ZFA ist in der Kursgebühr inbegriffen<br />
8977/14 Punkte<br />
par 1: Therapieplanung - Management komplexer<br />
Behandlungsfälle<br />
Referenten: Prof. Dr. Winfried Walther, Karlsruhe<br />
PD Dr. Bernadette Pretzl, Heidelberg<br />
Datum: 22.-23.11.2019<br />
Start des Curriculums Parodontologie<br />
Kurshonorar: 4.150 €<br />
6288/14 Punkte<br />
imp 1: Therapieplanung - Management komplexer<br />
Behandlungsfälle<br />
Referenten: Dr. Jochen Klemke, M.A., Speyer<br />
Dr. Christopher Prechtl, Karlsruhe<br />
Datum: 22.-23.11.2019<br />
Start des Curriculums Implantologie<br />
Kurshonorar: 5.350 €<br />
Kurs 8929/10 Punkte<br />
Chirurgische Parodontitistherapie - Hands-on-Kurs: Indikation,<br />
Techniken, Organisation<br />
Referent: Dr. Christoph Becherer, Karlsruhe<br />
Datum: 29.11.2019 Kurshonorar: 550 €<br />
Dezember 2019<br />
Kurs Nr. 8986/14 Punkte<br />
Moderne Endodontie - ein Konzept für die niedergelassene<br />
Praxis<br />
Referent: Dr. Carsten Appel, Bonn<br />
Datum: 06.-07.12.2019 Kurshonorar: 700 €<br />
Kurs Nr. 6285/16 Punkte<br />
Augmentative Verfahren bei der Implantation<br />
Referent: Dr. Jan Tetsch, Münster<br />
Datum: 22.-23.11.2019 Kurshonorar: 700 €
Leitartikel 7<br />
Gesunde Zähne sind wichtig für die<br />
Lebensqualität<br />
Bundesteilhabegesetz, Quartiersentwicklung, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz: Die Versorgung<br />
von älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen rückt auch in der Gesundheitspolitik<br />
immer mehr in den Fokus. Und das ist auch gut so: Denn es muss gerade in einer<br />
älter werdenden Gesellschaft unser Ziel sein, allen Menschen so lange wie möglich den<br />
Verbleib in der vertrauten häuslichen und familiären Umgebung sowie – falls erforderlich –<br />
eine gute Versorgung im Pflegeheim <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />
Auch gesunde Zähne sind wichtig für die Lebensqualität.<br />
Dies gilt vor allem für Menschen mit Pflegebedarf, weil<br />
es ihnen ohne gesunde Zähne noch schwerer fällt, wie<br />
gewohnt am sozialen Leben teil<strong>zu</strong>nehmen. Der Erhalt der<br />
eigenen gesunden Zähne auch im hohen Alter muss für<br />
alle Menschen im Land möglich sein.<br />
„Gesund beginnt im Mund“ – manch einem oder einer<br />
mag dieser Slogan noch geläufig sein. Und tatsächlich<br />
ist es so: Kein anderes Organ ist gleichzeitig an so vielen<br />
Funktionen – und somit auch Fehlfunktionen – des<br />
menschlichen Organismus<br />
beteiligt wie der<br />
Mund. Das gilt für Jung<br />
und Alt. Und während<br />
bei den jungen Menschen<br />
hoffentlich schon die<br />
Eltern auf ausreichende<br />
Mundhygiene achten –<br />
wie steht’s mit den alten?<br />
Und vor allem bei denen,<br />
die in Pflegeheimen leben?<br />
Also bei einer besonders<br />
vulnerablen Personengruppe,<br />
die in der<br />
Verantwortung für ihre<br />
Gesundheit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
benötigt.<br />
Diese Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
bekommt sie auch, wie<br />
der erste „Bericht der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />
und des GKV-Spitzenverbands an die Bundesregierung<br />
<strong>zu</strong>r Entwicklung der kooperativen und koordinierten<br />
zahnärztlichen und pflegerischen Versorgung von<br />
pflegebedürftigen Versicherten in stationären Pflegeeinrichtungen<br />
gem. § 119b Abs. 3 Satz 3 SGB V“ zeigt. Der<br />
Titel ist zwar arg sperrig, aber der Inhalt ist dafür umso<br />
klarer: Die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Baden-Württemberg<br />
nutzen die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />
mit stationären Pflegeeinrichtungen ab<strong>zu</strong>schließen. Und<br />
kommen ihrer Verantwortung bei der Versorgung von<br />
Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen immer<br />
stärker nach. Sie schaffen in Baden-Württemberg ein<br />
Erfolgsmodell für die Verbesserung der Mundgesundheit<br />
gesetzlich Versicherter in Pflegeheimen. Dass statistisch<br />
nun schon 30 Prozent der Pflegeeinrichtungen „ihre“<br />
Zahnärztin bzw. „ihren“ Zahnarzt gefunden haben, freut<br />
mich persönlich sehr, zeugt es doch auch von Wertschät<strong>zu</strong>ng<br />
gegenüber diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.<br />
In einer Praxis in Kernen-Stetten durfte ich auf meiner<br />
diesjährigen Sommertour ein Musterbeispiel für engagierte,<br />
empathische und kompetente inklusive zahnärztliche<br />
Betreuung kennenlernen. Diesem Team und allen<br />
Zahnärztinnen und Zahnärzten im Land, die ähnliches<br />
leisten, gilt mein herzlicher<br />
Dank. Sie stärken mit ihrer<br />
wichtigen Arbeit auch den<br />
gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />
im Land.<br />
Foto: Shutterstock/Gertjan Hooijer<br />
Unsere Versorgungsstrukturen<br />
in Baden-Württemberg<br />
sind vorbildlich,<br />
gerade weil die Partner<br />
vor Ort die konkreten Bedarfe<br />
kennen, Verantwortung<br />
übernehmen und im<br />
Rahmen der rechtlichen<br />
Möglichkeiten Lösungen<br />
schaffen. Vor diesem<br />
Hintergrund lehne ich die<br />
aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministers<br />
entschieden ab, unter dem<br />
Deckmantel einer angeblich „fairen Kassenwahl“ Steuerungs-<br />
und Entscheidungsstrukturen <strong>zu</strong> zentralisieren.<br />
Das steht in eklatantem Widerspruch <strong>zu</strong>r föderalen Ausrichtung<br />
unseres hochwertigen und passgenauen Gesundheitswesens.<br />
Dieses <strong>zu</strong> gewährleisten und weiter<strong>zu</strong>entwickeln,<br />
geht am besten in regionalen, selbstverwalteten<br />
Strukturen und föderalen Gestaltungsspielräumen. Diese<br />
sollten wir gemeinsam stärken, nicht weiter schwächen.<br />
Manfred Lucha MdL,<br />
Minister für Soziales und Integration<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
8<br />
Titelthema<br />
Ergebnisse der <strong>Pilotstudie</strong> <strong>zu</strong>m Nutzen des Kooperationsvertrags<br />
Den richtigen Weg eingeschlagen<br />
Foto: E. Ludwig (2016) Alterszahnheilkunde – ein erfolgreiches Praxiskonzept. wissen<br />
kompakt, 10(4): 159-172; https://doi.org/10.1007/s11838-016-0034-7<br />
Bei Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen<br />
ist die zahnärztliche Betreuung von immenser Bedeutung, gleichzeitig<br />
ist sie nicht beliebig implementierbar. Die Gefahr, dass sich der Mundhygiene<strong>zu</strong>stand<br />
nach einigen Jahren Aufenthalt signifikant verschlechtert,<br />
ist sehr groß. Eine Antwort auf diese Problematik stellt die 2014<br />
abgeschlossene Rahmenvereinbarung zwischen der KZBV und dem<br />
GKV-Spitzenverband <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der gesetzlichen Regelungen<br />
nach § 119b SGB V dar. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben seither<br />
die Möglichkeit, Kooperationsverträge mit stationären Einrichtungen<br />
<strong>zu</strong> schließen. Der Nutzen dieses neuen Betreuungskonzepts war Gegenstand<br />
einer in Baden-Württemberg durchgeführten <strong>Pilotstudie</strong>.<br />
Altenpflege. Ein Beispiel wie Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege in der Altenpflegeausbildung<br />
aussehen kann, hat Elmar Ludwig vorgestellt.<br />
Zahnärztinnen und Zahnärzte haben<br />
seit 2014 die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />
mit vollstationären Pflegeeinrichtungen<br />
<strong>zu</strong> schließen und<br />
übernehmen dabei vertraglich spezifizierte<br />
Aufgaben bei der Betreuung<br />
der Heimbewohner. Zum Beispiel<br />
führen Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />
innerhalb von acht Wochen<br />
nach Neuaufnahme eines Heimbewohners<br />
eine Eingangsuntersuchung<br />
durch. Darüber hinaus bringen die<br />
Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />
bis <strong>zu</strong> zweimal jährlich im Rahmen<br />
von Schulungsmaßnahmen Vorschläge<br />
ein, um geeignete Maßnahmen<br />
<strong>zu</strong>m Erhalt und <strong>zu</strong>r Verbesserung<br />
der Mundgesundheit <strong>zu</strong> ergreifen.<br />
Da<strong>zu</strong> wird versichertenbezogen<br />
ein Mundhygieneplan erstellt sowie<br />
das Pflegepersonal (idealerweise<br />
praktisch) angeleitet. Ferner nehmen<br />
die Kooperationszahnärzte/-ärztinnen<br />
Therapiemaßnahmen selbst vor<br />
oder veranlassen diese, soweit dies<br />
erforderlich ist.<br />
Die Studie. Die soziologische <strong>Pilotstudie</strong><br />
befasste sich mit der Frage,<br />
inwieweit die im Kooperationsvertrag<br />
vorgesehenen Maßnahmen<br />
zwischen Kooperationszahnärzten/ -<br />
-ärztinnen und Pflegeeinrichtungen<br />
praktisch umsetzbar sind und ob die<br />
im Vertrag festgeschriebenen Qualitäts-<br />
und Versorgungsziele auch<br />
erreichbar sind. Es handelte sich um<br />
eine qualitative Studie, d. h. die subjektiven<br />
Erfahrungen von insgesamt<br />
39 akquirierten Zahnärztinnen und<br />
-ärzten sowie Altenpflegekräften<br />
standen im Mittelpunkt. Ergänzend<br />
da<strong>zu</strong> hat der Forscher teilnehmende<br />
Beobachtungen in Pflegeeinrichtungen<br />
durchgeführt sowie Reihenuntersuchungen<br />
und Schulungen<br />
von Pflegekräften begleitet. Die<br />
Teilnehmenden der Studie haben<br />
sich über einen Zeitraum von 18<br />
Monaten in fünf Fokusgruppen und<br />
vier Experteninterviews mit dem<br />
Forscher getroffen und sehr gerne<br />
ihre Erfahrungen mit dem Kooperationsvertrag<br />
mitgeteilt und diskutiert.<br />
Die dabei generierten Daten<br />
wurden anschließend gesprächsanalytisch<br />
ausgewertet. Insgesamt haben<br />
sich die Teilnehmenden gefreut,<br />
dass sich die Studie diesem praxisnahen<br />
Thema widmete. Die Studie<br />
wurde innerhalb des Nachwuchsprogramms<br />
des Netzwerks „Versorgungsforschung<br />
BW“ durchgeführt<br />
und vom baden-württembergischen<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst sowie vom Ministerium<br />
für Arbeit, Sozialordnung,<br />
Frauen und Senioren gefördert.<br />
Ergebnisse. Die Studie macht<br />
erfreulicherweise deutlich, dass Bewohnerinnen<br />
und Bewohner eine<br />
deutlich verbesserte Mundgesundheit<br />
haben und sie dadurch eine Zunahme<br />
an Lebensqualität erfahren,<br />
welche sich wiederum positiv auf<br />
ihre psychosoziale Situation auswirkt.<br />
Demnach haben die Betroffenen<br />
weniger Stress, „wenn da jetzt<br />
ein Zahnarzt ins Haus kommt“, wie<br />
eine Pflegekraft betonte.<br />
Insgesamt profitieren beide Partner<br />
des Kooperationsvertrags, denn<br />
der interprofessionelle Rahmen<br />
eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten<br />
des Austauschs von fachlichen<br />
Kompetenzen. Fest<strong>zu</strong>halten ist<br />
auch, dass sich der organisatorische<br />
Mehraufwand für Pflegekräfte <strong>zu</strong><br />
Beginn der Kooperation, auf lange<br />
Sicht gesehen, <strong>zu</strong> lohnen scheint<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 9<br />
und schlussendlich <strong>zu</strong> einer Arbeitserleichterung<br />
führt. „Wir in<br />
der Pflege [...] müssen ja die ganzen<br />
Unterlagen im Vorfeld ausfüllen<br />
und da haben wir natürlich weitaus<br />
mehr Arbeit als vorher“. Gleichzeitig<br />
ist es „letztendlich [...] eine Arbeitserleichterung,<br />
wenn auch nicht<br />
unbedingt eine Zeitersparnis“.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass mit<br />
der Einführung von <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />
ein richtiger Weg eingeschlagen<br />
wurde, man jedoch noch<br />
nicht am Ziel angelangt ist. Die im<br />
Betreuungskonzept vorgesehenen<br />
Maßnahmen sind prinzipiell sehr gut<br />
umsetzbar, wenngleich eine (weiterhin)<br />
erfolgreiche Umset<strong>zu</strong>ng ganz<br />
wesentlich von den Rahmenbedingungen<br />
der Kooperationspartner abhängt<br />
bzw. <strong>zu</strong>künftig abhängen wird.<br />
Da<strong>zu</strong> gehören ein angemessener<br />
Personalschlüssel in Pflegeeinrichtungen,<br />
die Intensivierung der Ausund<br />
Weiterbildungsmaßnahmen in<br />
Be<strong>zu</strong>g auf zahnärztliche Themen<br />
für Pflegekräfte und nicht <strong>zu</strong>letzt<br />
die stärkere Fokussierung des professionellen<br />
Umgangs mit demenziell<br />
veränderten Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern sowohl für Pflegekräfte<br />
als auch für Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzte.<br />
Als implementationshinderlich<br />
gelten <strong>zu</strong>m Beispiel der vereinzelt<br />
immer noch <strong>zu</strong> geringe Stellenwert<br />
der Zahnhygiene in der Pflege. So<br />
ist, wie Pflegekräfte resümierten, die<br />
„Zahnpflege [immer noch] ein Stiefkind“.<br />
Die normale Mundpflege, die<br />
im Rahmen von pflegerischen Tätigkeiten<br />
durchgeführt wird, „ist nicht<br />
ausreichend“, gleichzeitig steht noch<br />
immer die „Körperpflege an erster<br />
Stelle, die jedoch beim Mund aufhört“.<br />
Hinderlich für Zahnärztinnen<br />
und -ärzte sind vereinzelt fehlende<br />
Ansprechpersonen in den Pflegeeinrichtungen:<br />
„da müsste noch der<br />
Betreuer eingetragen werden, denn<br />
sonst kann ich meinen Patienten selber<br />
suchen und der ist dann vielleicht<br />
nicht mal ansprechbar“, wie ein<br />
Zahnarzt hervorhob.<br />
Wenig überraschend hat sich auch<br />
gezeigt, dass die allgemeine Vergütung<br />
in der (Alten-)Pflege nicht<br />
ausreichend ist und negative Auswirkungen<br />
auf die im Betreuungskonzept<br />
regulierten pflegerischen<br />
Tätigkeiten hat. Schließlich heizt die<br />
geringe Entlohnung den unverändert<br />
akuten Personalmangel nur noch<br />
weiter an. „Wir bräuchten mehr gute<br />
Leute und auch Nachwuchs“, betonte<br />
eine Vertreterin der Pflege in einer<br />
Fokusgruppe nachdrücklich.<br />
Schlussfolgerungen. Professionelle<br />
Pflegekräfte haben im Umgang<br />
mit demenziell veränderten<br />
Personen in der Regel mehr Erfahrung.<br />
Von dieser Expertise könnten<br />
kooperierende Zahnärztinnen<br />
und -ärzte <strong>zu</strong>künftig mehr profitieren.<br />
Zudem bedarf es regelmäßiger<br />
Kommunikation zwischen<br />
Kooperationszahnärztinen/-ärzten<br />
und Ansprechpartnern der Pflegeeinrichtungen<br />
sowie eines koordinierten<br />
pflegeinternen Wissenstransfers.<br />
Zukünftige Maßnahmen<br />
sollten idealerweise mit den bereits<br />
bestehenden verknüpft werden.<br />
Da<strong>zu</strong> gehören a) ein preisgekröntes<br />
Konzept, das die Zahnärzteschaft<br />
in Baden-Württemberg bereits 2012<br />
in Kooperation mit der Konferenz<br />
der Altenpflegeschulen in Baden-<br />
Württemberg (KAS) erarbeitet<br />
hat und dieses auch laufend aktualisiert.<br />
Ferner gibt es b) in Baden-<br />
Württemberg für das zahnärztliche<br />
Praxisteam seit 2007 verschiedene<br />
Fortbildungsangebote <strong>zu</strong>r systematischen<br />
und strukturierten zahnärztlichen<br />
Betreuung pflegebedürftiger<br />
Menschen unter Berücksichtigung<br />
ihrer besonderen Einschränkungen<br />
wie Immobilität bzw. Demenz.<br />
Dr. Frank Oberzaucher<br />
Lecturer Qualitative<br />
Forschungsmethoden<br />
und Interaktionsforschung<br />
Fachbereich Geschichte und<br />
Soziologie Universität Konstanz<br />
78457 Konstanz<br />
Info<br />
Weiterführende Informationen<br />
<strong>zu</strong> <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />
Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />
Baden-Württemberg:<br />
http://www.kzvbw.de/site/praxis/vertraege-mit-kostentraegern/kooperationsvertraege_uebersicht<br />
Landeszahnärztekammer BW:<br />
https://lzk-bw.de/zahnaerzte/<br />
alters-und-behindertenzahnheilkunde/kooperation-praevention/<br />
Akademie für Zahnärztliche Fortbildung<br />
Karlsruhe:<br />
https://www.za-karlsruhe.de/<br />
de/akademie/fortbildungsangebot/suche.html<br />
Stand jeweils Ende August/Anfang September<br />
586<br />
203<br />
285<br />
341<br />
420<br />
2015 2016 2017 2018 2019<br />
Anzahl Kooperationsverträge. Seit 2014 werden zwischen Vertragszahnärzten und stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationsverträge<br />
geschlossen. Ende August 2019 lag deren Anzahl in Baden-Württemberg bei 586.<br />
Quelle: KZV BW<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
10<br />
Titelthema<br />
Statements <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> über die Betreuung von Pflegeeinrichtungen<br />
Verbesserung der Versorgungsqualität im Blick<br />
Seit 2014 besteht eine Rahmenvereinbarung zwischen der KZBV und dem GKV-Spitzenverband <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />
der gesetzlichen Regelungen nach § 119b SGB V. Zahnärztinnen und Zahnärzte haben seither die<br />
Möglichkeit, Kooperationsverträge mit stationären Pflegeeinrichtungen <strong>zu</strong> schließen. Davon haben sowohl<br />
Pflegeeinrichtungen als auch Zahnärztinnen und Zahnärzte vielfach Gebrauch gemacht. Zahlreiche Kooperationsverträge<br />
wurden abgeschlossen, bis heute 568 Kooperationsverträge in Baden-Württemberg. Seit<br />
Beginn des Jahres sind stationäre Pflegeeinrichtungen nach dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)<br />
verpflichtet, Kooperationsverträge mit Zahnärzten <strong>zu</strong> schließen.<br />
Über den Erfolg des neuen Betreuungskonzeptes war bisher<br />
nichts bekannt. Mit der <strong>Pilotstudie</strong> von Dr. Frank Oberzaucher<br />
hat sich das geändert. Hauptziel des Projektes,<br />
das Dr. Oberzaucher vom Fachbereich Geschichte und<br />
Soziologie der Universität Konstanz in Kooperation mit der<br />
Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg, der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg,<br />
der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe und<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg bei der<br />
Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-Württemberg<br />
eingereicht hat, war die systematische Erhebung<br />
und Auswertung der über Fokusgruppen generierten Erfahrungen<br />
der an der Umset<strong>zu</strong>ng des neuen Betreuungskonzeptes<br />
beteiligten Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie<br />
Pflegekräfte. Konkret: Wie realistisch sind die im Kooperationsvertrag<br />
vorgesehenen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Betreuung<br />
der Bewohner/innen? Welche Konsequenzen haben die<br />
Maßnahmen für die beteiligten Akteure?<br />
Wir haben die Kooperationspartner nach ihrem Resümee<br />
gefragt und danach, welche Schlüsse sie aus den<br />
vorgelegten Ergebnissen von Dr. Oberzaucher ableiten.<br />
Wir schließen uns dem grundlegenden Resümee der<br />
<strong>Pilotstudie</strong> an: Mit der Einführung der Kooperationsverträge<br />
wurde ein entscheidender Schritt in die richtige<br />
Richtung getan, weitere müssen aber noch folgen.<br />
Grundsätzlich ist erfreulich, dass durch die verstärkte<br />
Zusammenarbeit von Zahnärzten mit Pflegeeinrichtungen<br />
das Thema „Mund- und Zahngesundheit“ stärker in<br />
den Fokus des pflegerischen Alltags gerückt ist. Durch<br />
Fortbildungen, die Zahnärzte in den Pflegeeinrichtungen<br />
durchführen, konnte das Know-how der Pflegekräfte<br />
im Bereich der Mundgesundheit gestärkt werden. Im<br />
Gegen<strong>zu</strong>g können die Pflegemitarbeiter ihre Erfahrungen<br />
im Umgang mit Bewohnern – z. B. auch bei vorliegenden<br />
demenziellen Erkrankungen – mit einbringen.<br />
Für die Bewohner wurde somit die zahnärztliche Versorgung<br />
deutlich verbessert. Und auch die Tatsache,<br />
dass Behandlungen vor Ort in der Pflegeeinrichtung<br />
und somit dem gewohnten Lebensumfeld der Bewohner<br />
stattfinden können, entspricht einer positiven Weiterentwicklung<br />
der Versorgungsqualität.<br />
Deswegen wünschen wir uns, dass sich noch mehr<br />
Zahnärzte da<strong>zu</strong> entschließen, Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen<br />
ein<strong>zu</strong>gehen. Bedauerlich ist nach wie<br />
vor die Tatsache, dass die Kooperationsverträge keine<br />
Vergütung der pflegerischen Tätigkeit vorsehen. Hier<br />
besteht für die Zukunft sicherlich noch ein Handlungsbedarf.<br />
Marcel Faißt<br />
Stellv. Geschäftsführer AWO Sozial gGmbH<br />
Als Referent der Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg vertrat ich die LZK in der Nachwuchsakademie<br />
Versorgungsforschung des Landes Baden-<br />
Württemberg. Im Rahmen einer Veranstaltung wurde<br />
mir seitens des Deutschen Roten Kreuzes als Betreiber<br />
von Pflegeeinrichtungen signalisiert, dass daran Interesse<br />
bestünde, bereits bestehende Kooperationen mit<br />
Zahnärzten bezüglich ihrer Wirkung auf die Pflegesituation<br />
<strong>zu</strong> untersuchen.<br />
Dies sollte im Rahmen eines von der LZK BW und der<br />
KZV BW geförderten Projektes im Rahmen der Nachwuchsakademie<br />
Versorgungsforschung stattfinden.<br />
Mithilfe des tatkräftigen Einsatzes und der fachlichen<br />
Beratung des Kollegen Dr. Elmar Ludwig und der organisatorischen<br />
und fachlichen Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Akademie<br />
in Karlsruhe, in Person von Prof. Dr. Walther,<br />
konnte nach Abklärung der finanziellen Aspekte durch<br />
die Kammer und die KZV ein Förderantrag bei der<br />
Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-<br />
Württemberg eingebracht werden. Der Antrag wurde<br />
positiv beschieden und so wurde die Untersuchung von<br />
Dr. Oberzaucher in Form einer qualitativen Studie in die<br />
Wege geleitet.<br />
Der Wert einer solchen Versorgungsstudie stellt<br />
sich meines Erachtens in verschiedener Art und<br />
Weise dar:<br />
1. Erkenntnisgewinn<br />
Die betroffenen Einrichtungen und die Kooperationszahnärzte<br />
erfahren wissenschaftlich fundiert, wie die<br />
eingeleiteten Maßnahmen bewertet und wo entsprechende<br />
Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale<br />
liegen. Dies hat sowohl eine persönliche Dimension,<br />
als auch Auswirkungen auf die Implementierung und<br />
die weitere Vorgehensweise bei Kooperationen. Das<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 11<br />
Gleiche gilt für die Ausgestaltung interner oder externer<br />
Schulungs- und Unterweisungsmaßnahmen. Auch kann<br />
diese Studie als Grundlage für weitere wissenschaftliche<br />
Untersuchungen dienen.<br />
2. Wirkung im öffentlichen/politischen Bereich<br />
Meines Wissens ist dies die einzige versorgungswissenschaftliche<br />
Studie auf dem Gebiet der Kooperationen<br />
von Zahnärzten mit Pflegeeinrichtungen. Ich denke, dass<br />
die Ergebnisse, die auch im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />
<strong>zu</strong>r Nachwuchsakademie in Heidelberg und<br />
auch auf dem Jahreskongress des deutschen Netzwerkes<br />
Versorgungforschung in Berlin vorgestellt wurden,<br />
die weitere Ausgestaltung und die Förderung von <strong>Kooperationsverträgen</strong><br />
durch die Kos tenträger – auch auf<br />
Bundesebene – wesentlich positiv beeinflusst haben.<br />
3. Image<br />
Der zahnärztliche Berufstand hat öffentlich bewiesen,<br />
dass seine Experten und die durch sie initiierten und stetig<br />
weiterentwickelten Aktivitäten medizinische Notwendigkeiten<br />
erkennen, Lösungen aus sich heraus erfassen<br />
und entsprechende Maßnahmen durchführen. Damit<br />
wird der gesellschaftliche Auftrag der Gemeinwohlverpflichtung,<br />
aber auch der medizinische Anspruch einer<br />
qualitativ guten Versorgung des Einzelnen erfüllt.<br />
4. Versorgungsforschung<br />
Diese zahnärztliche Initiative und ihre wissenschaftliche<br />
Auswertung durch die Studie von Herrn Dr. Oberzaucher<br />
hat in der Versorgungsforschung die Zahnheilkunde<br />
positiv in den Blickpunkt gerückt. Ist hier doch<br />
mit vereinten Kräften ein Forschungsvorhaben durchgeführt<br />
worden, praxisorientiert und mit großer Beteiligung<br />
der in den Einrichtungen tätigen Kolleginnen<br />
und Kollegen vor Ort. Weiterhin konnte für die spezielle<br />
Situation der Zahnheilkunde mit ihren spezifischen Anforderungen<br />
und Bedingungen Verständnis gewonnen<br />
werden.<br />
Schlussendlich hat es unserem gesamten Berufsstand<br />
genutzt, insbesondere auch den zahnärztlichen<br />
Leistungsträgern und den Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen<br />
vor Ort. Ich hoffe, dass die positiven Erfahrungen,<br />
die mit diesem Forschungsprojekt gemacht<br />
wurden, <strong>zu</strong>künftig da<strong>zu</strong> führen, dass weitere Initiativen<br />
der Zahnärzte versorgungswissenschaftlich begleitet<br />
und untersucht werden. Da<strong>zu</strong> bedarf es natürlich auch<br />
entsprechender Ressourcen, die die Kammer <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
stellen sollte.<br />
Dr. Norbert Engel<br />
Referent für Qualitätsmanagement und<br />
Versorgungsforschung der LZK BW<br />
Implementationsbarrieren, Arbeits<strong>zu</strong>friedenheit und<br />
Lebensqualität – die Studie greift wichtige Aspekte<br />
der Versorgungsqualität auf und leistet damit einen<br />
wertvollen Beitrag <strong>zu</strong>r Beurteilung der Kooperationsverträge.<br />
Mein Resümee: Kooperationsverträge – ein<br />
Erfolgsmodell!<br />
Dr. Oberzaucher hat sich im Rahmen der Studie von<br />
Anfang an sehr intensiv mit den verschiedenen Aspekten<br />
der zahnärztlichen und pflegerischen Betreuung gebrechlicher<br />
Menschen beschäftigt. Wir konnten bei der<br />
Planung der Studie wie auch bei der Diskussion der Ergebnisse<br />
unsere langjährigen Erfahrungen einbringen.<br />
Der Weg über die Nachwuchsakademie Versorgungsforschung<br />
Baden-Württemberg war richtig, weil die<br />
Versorgungsforschung Aufwand und Nutzen der Versorgung<br />
auf den Prüfstand stellt. Darauf kommt es in der<br />
Praxis an!<br />
Die drei für mich wesentlichen Schlüsse aus den<br />
vorgelegten Ergebnissen von Dr. Oberzaucher sind:<br />
1. Alle Beteiligten sehen im Kooperationsvertrag<br />
eine gute und gelungene Basis für die kooperative<br />
und koordinierte zahnärztliche und pflegerische<br />
Versorgung von pflegebedürftigen Versicherten in<br />
stationären Pflegeeinrichtungen.<br />
2. Zahnärzten fällt der Umgang mit demenziell erkrankten<br />
Menschen schwer. Hierauf müssen wir im Studium<br />
sowie in der Fortbildung reagieren.<br />
3. Die Politik muss auch der Pflege einen finanziellen<br />
Ausgleich für die vertraglichen Verpflichtungen gewähren.<br />
Mehr Qualität <strong>zu</strong>m Nulltarif – das funktioniert<br />
auf Dauer nicht!<br />
Kooperationsverträge strukturieren die Versorgung.<br />
Die Versorgung ist aber kein Selbstläufer, nur weil man<br />
einen Vertrag geschlossen hat. Es kommt darauf an, dass<br />
beide Vertragspartner die Umset<strong>zu</strong>ng mit Leben füllen –<br />
Tag für Tag.<br />
Und mit Blick auf meinen eigenen Kooperationsvertrag<br />
in Be<strong>zu</strong>g auf die Erkenntnisse der <strong>Pilotstudie</strong>: Wir<br />
hatten von Anfang die Ressourcen unserer Partner-<br />
Einrichtung im Blick und versuchen bis heute in enger<br />
Abstimmung die Abläufe weiter <strong>zu</strong> optimieren. Von daher<br />
sehen wir uns und unsere Vorgehensweise in den<br />
Ergebnissen der Studie bestätigt.<br />
Dr. Elmar Ludwig<br />
Referent für Alterszahnheilkunde der LZK BW<br />
M<br />
it dem aktuellen Abschlussbericht der <strong>Pilotstudie</strong><br />
<strong>zu</strong>r zahnärztlichen Betreuung von Pflegeeinrichtungen,<br />
publiziert von Herrn Dr. Frank Oberzaucher,<br />
Universität Konstanz, liegen die Ergebnisse der bisher<br />
deutschlandweit einzigen Versorgungsforschungsstudie<br />
vor, die die Kooperation von Zahnärzten/-innen und<br />
Pflegekräften <strong>zu</strong>m Gegenstand hat. Finanziell gefördert<br />
durch die Landesregierung Baden-Württemberg und initiiert<br />
von der Zahnärzteschaft im Land, in Kooperation<br />
mit den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege,<br />
wurden mit dieser Studie erstmals die Erfahrungen von<br />
Zahnärzten und Pflegekräften, die einen Kooperationsvertrag<br />
<strong>zu</strong>r zahnärztlichen und pflegerischen Versorgung<br />
gemäß § 119b SGB V für eine stationäre Pflegeeinrichtung<br />
abgeschlossen haben, systematisch erhoben<br />
und ausgewertet.<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
12<br />
Titelthema<br />
Es ist mir wichtig – ohne jetzt auf die grundlegend<br />
positiven Ergebnisse dieser Studie näher ein<strong>zu</strong>gehen –<br />
vielmehr <strong>zu</strong> hinterfragen, welche Bedeutung die Versorgungsforschung<br />
für die Politik und die zahnärztliche<br />
Profession hat und welche Konsequenzen sich daraus<br />
ergeben.<br />
Die Ergebnisse der Studie zeigen den verantwortlichen<br />
Gesundheitspolitikern, dass das Instrument der<br />
Kooperationsverträge generell gut funktioniert und ein<br />
Schritt in die richtige Richtung ist. Allerdings gibt es –<br />
und das hat Herr Dr. Oberzaucher sehr deutlich formuliert<br />
– eine Menge Verbesserungspotenzial. Der Appell<br />
an die Politik ist klar: Gerade vor dem Hintergrund des<br />
demografischen Wandels hin <strong>zu</strong> immer mehr älteren<br />
und pflegebedürftigen Menschen ist der Pflegebereich<br />
strukturell und finanziell viel mehr <strong>zu</strong> fördern als bisher.<br />
Nur dann können die in den <strong>Kooperationsverträgen</strong> vorgesehenen<br />
<strong>zu</strong>sätzlichen Aufgaben und Maßnahmen für<br />
eine intensivere zahnmedizinische Versorgung in den<br />
Pflegeeinrichtungen des Landes nachhaltig sichergestellt<br />
werden.<br />
Für die Zahnärzteschaft stellt die eigenständig auf den<br />
Weg gebrachte <strong>Pilotstudie</strong> einen ersten erfolgreichen<br />
Beitrag dar, um auf Basis wissenschaftlich deskriptiver<br />
Analyse die tatsächliche Versorgungsrealität eigenverantwortlich<br />
<strong>zu</strong> dokumentieren. Damit schaffen wir ein<br />
Gegengewicht <strong>zu</strong> vielen Studien der Kostenträgerseite,<br />
die oft nur auf Abrechnungsdaten beruhen und die das<br />
komplexe Versorgungsgeschehen nur vereinfacht oder<br />
gar verfälscht widerspiegeln. Zugleich ist die selbstverantwortete<br />
Versorgungsforschung entscheidend für ein<br />
professionsinternes Feedback, um eigene Stärken, aber<br />
auch Defizite <strong>zu</strong> erkennen und letztere mit dem Ziel <strong>zu</strong><br />
minimieren, die zahnmedizinische Versorgungsqualität<br />
für die Bevölkerung weiter <strong>zu</strong> verbessern. Das ist unser<br />
gesellschaftlicher Auftrag, dem wir uns verantwortungsbewusst<br />
stellen müssen. Deshalb gilt es, zahnärztliche<br />
versorgungswissenschaftliche Studien insgesamt<br />
konsequenter als bisher auf den Weg <strong>zu</strong> bringen,<br />
finanziell stärker <strong>zu</strong> fördern und möglichst bundesweit<br />
ein zahnärztliches Versorgungsforschungsnetzwerk<br />
<strong>zu</strong> etablieren. Damit würden wir <strong>zu</strong>gleich eine wissenschaftlich<br />
valide Argumentationsgrundlage schaffen,<br />
um im öffentlichen Diskurs mit der Politik, den Medien<br />
und den Patienten unsere Vorstellungen einer qualitativ<br />
hochwertigen zahnmedizinischen Versorgung glaubwürdig<br />
<strong>zu</strong> präsentieren.<br />
Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der LZK BW<br />
Für ein abschließendes Resümee ist es deutlich <strong>zu</strong><br />
früh, denn wir sind auf unserem Weg <strong>zu</strong>r Stärkung<br />
der Versorgung von Pflegebedürftigen in stationären<br />
Einrichtungen und von Pflegebedürftigen und Menschen<br />
mit Behinderungen insgesamt ja noch nicht am<br />
Ziel. Besonders freut mich, dass seit Abschluss der<br />
Studie 2017 die Anzahl der Kooperationsverträge um<br />
über 80 Prozent gestiegen ist und jede Woche neue<br />
Kooperationsverträge hin<strong>zu</strong>kommen. Immer mehr Bewohnerinnen<br />
und Bewohner von Pflegeeinrichtungen<br />
profitieren somit von dem hohen und bewundernswerten<br />
Engagement der Kolleginnen und Kollegen, der<br />
Praxisteams und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Pflegeeinrichtungen und von einer regelmäßigen<br />
zahnärztlichen Betreuung, einhergehend mit einer Verbesserung<br />
ihrer Mundgesundheit und damit auch einer<br />
höheren Lebensqualität. Die Zusammenarbeit mit den<br />
anderen Akteuren – insbesondere den Sozialverbänden<br />
als Träger von Pflegeeinrichtungen – ist sehr positiv <strong>zu</strong><br />
bewerten. Der gemeinsame Wille ist deutlich spürbar,<br />
Versorgungslücken <strong>zu</strong> schließen und den Patientinnen<br />
und Patienten individuell gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />
Gleichzeitig dürfen wir nicht übersehen, dass der Abschluss<br />
eines Kooperationsvertrags allein noch nicht<br />
<strong>zu</strong> den angestrebten Zielen führt. Die <strong>Pilotstudie</strong> zeigt<br />
unmissverständlich, dass die Rahmenbedingungen in<br />
der Pflege – etwa die nach wie vor schwierige Personalsituation<br />
– insgesamt verbessert werden müssen<br />
und das „Stiefkind“ Mundpflege einen höheren Stellenwert<br />
verdient hat. Die Studie ist hier sehr hilfreich, weil<br />
sie zielgenau aufzeigt, in welchen Bereichen konkret<br />
nachgesteuert werden muss. Hier sind die Kooperationspartner<br />
im Übrigen auf die Schützenhilfe der Politik<br />
angewiesen. Die konzertierte Aktion für die Pflege,<br />
die die Bundesregierung ausgerufen hat, darf nicht als<br />
reine PR-Nummer enden. Bessere Arbeitsbedingungen<br />
und faire Bezahlung, gute Personalstandards und ausreichend<br />
Nachwuchs: Das muss gewährleistet werden,<br />
damit Betreuungszahnärzte und Pflegekräfte von der<br />
Expertise des jeweils anderen profitieren können und<br />
die Verbesserungen nicht nur auf dem Papier stehen,<br />
sondern bei den Betroffenen ankommen.<br />
Dr. Ute Maier<br />
Vorsitzende des Vorstandes der<br />
KZV BW<br />
D<br />
ie <strong>Pilotstudie</strong> von Dr. Frank Oberzaucher <strong>zu</strong>m Thema<br />
„Zahnärztliche Betreuung von Pflegeeinrichtungen“<br />
ist für die meisten zahnärztlichen Leser etwas Neues:<br />
Sie ist eine qualitative Studie.<br />
Wer den Abschlussbericht dieses Forschungsvorhabens<br />
für die „Nachwuchsakademie Versorgungsforschung<br />
Baden-Württemberg“ liest, merkt schnell, dass<br />
hier ein ganz direkter Weg beschritten wird, um die Realität<br />
der Versorgung <strong>zu</strong> erfassen, sie strukturiert aus<strong>zu</strong>werten<br />
und aus den Ergebnissen sinnvolle Schlussfolgerungen<br />
<strong>zu</strong> ziehen. Dr. Frank Oberzaucher hat drei<br />
unterschiedliche methodische Ansätze für seine wissenschaftliche<br />
Erhebung genutzt: die teilnehmende<br />
Beobachtung, Fokusgruppengespräche und Einzelinterviews.<br />
Jede dieser Methoden ist an wissenschaftlich validierte<br />
Verfahren gebunden und bietet direkten Zugang<br />
<strong>zu</strong> den Erfahrungen der Menschen, die Versorgung gestalten<br />
bzw. von ihr erreicht werden. Die Betroffenen<br />
kommen selbst <strong>zu</strong> Wort. Der Forscher erhebt Daten in<br />
Gestalt von Gesprächssequenzen, die er systematisch<br />
in Be<strong>zu</strong>g auf die von ihm gestellten Forschungsfragen<br />
auswertet.<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 13<br />
In der Versorgungsforschung kommt es nicht nur auf<br />
quantitative Zielvariablen an, wie z. B. auf den Erhalt von<br />
Zähnen. Im Fokus steht auch das Erleben von Versorgung.<br />
Schon im Vorgespräch <strong>zu</strong>r <strong>Pilotstudie</strong> wurde deutlich,<br />
dass eine Erhebung und Auswertung klinischer Daten keine<br />
Erkenntnisse über die Bewährung des neuen Vertragswerkes<br />
versprechen würde. Deswegen wurde von der<br />
Akademie vorgeschlagen, eine qualitative Studie <strong>zu</strong>r Bearbeitung<br />
der relevanten Forschungsfragen ein<strong>zu</strong>setzen.<br />
In den von Dr. Oberzaucher erhobenen Wortprotokollen<br />
zeigen sich Herausforderungen, Erfolge und Fehlschläge.<br />
Die Betroffenen benennen Wünsche, Haltungen, erfüllte<br />
Erwartungen und Enttäuschungen. Das wissenschaftliche<br />
Material des qualitativen Forschers sind die in den Gesprächen<br />
und Interviews erhobenen Wortbeiträge.<br />
Das Konzept, die durch die Kooperationsverträge nach<br />
§ 119b SGB V geschaffene neue Versorgungswirklichkeit<br />
durch eine qualitative Studie <strong>zu</strong> analysieren, ist aufgegangen.<br />
Die Studie von Dr. Frank Oberzaucher bietet einen<br />
breiten Überblick über Erfolge und Unerledigtes. Für den<br />
Erfolg steht die Zufriedenheit derer, die die Versorgung<br />
leisten müssen und die Zunahme an Lebensqualität der<br />
von der Versorgung Betroffenen. Das Unerledigte, wie z.<br />
B. der nach wie vor geringe Stellenwert der Mundhygiene<br />
im Pflegegeschehen und die problematische Personalsituation<br />
in den Pflegeeinrichtungen, fordert <strong>zu</strong> einer gezielten<br />
Verbesserung der hier untersuchten Betreuung heraus.<br />
Es bleibt <strong>zu</strong> wünschen, dass in Zukunft das Mittel der<br />
qualitativen Studie mehr Anwendung und mehr Aufmerksamkeit<br />
bei der Weiterentwicklung der zahnärztlichen<br />
Versorgung findet.<br />
Prof. Dr. Winfried Walther<br />
Direktor der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung<br />
Karlsruhe<br />
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ZBW 10/2019
14<br />
Titelthema<br />
Neue Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz<br />
Prämierter Vorreiter<br />
Das Pflegeberufegesetz löst ab dem 1. Januar 2020 das Altenpflegegesetz<br />
und das Krankenpflegegesetz ab. Gegenstand der Reform<br />
ist die Zusammenführung der bisher im Altenpflegegesetz und im<br />
Krankenpflegegesetz geregelten Ausbildungen in der Alten-, Krankenund<br />
Kinderkrankenpflege im Pflegeberufegesetz. Ab sofort liegen nun<br />
auch die Rahmenlehr- und Rahmenausbildungspläne vor. Das Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung hat sie am 1. August veröffentlicht. Pflegeschulen<br />
und die Träger der praktischen Ausbildungen erhalten damit<br />
konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung der neuen Ausbildungen<br />
nach dem Pflegeberufegesetz.<br />
Zur Erarbeitung des Rahmenlehrplans<br />
und des Rahmenausbildungsplans<br />
für die berufliche Ausbildung<br />
in der Pflege wurde im November<br />
2018 eine Fachkommission für die<br />
Amtsdauer von fünf Jahren eingesetzt.<br />
Das Gremium bestand aus elf<br />
ehrenamtlichen pflegefachlichen,<br />
pflegepädagogischen und pflegewissenschaftlichen<br />
Expertinnen<br />
und Experten. Die Beset<strong>zu</strong>ng spiegelte<br />
die verschiedenen Versorgungsbereiche<br />
der Altenpflege, der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />
wider.<br />
Am 26. Juni 2019 hat die Fachkommission<br />
die Rahmenpläne<br />
an Bundesfamilienministerin Dr.<br />
Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister<br />
Jens Spahn übergeben.<br />
Im Anschluss haben beide<br />
Ministerien sie auf die Vereinbarkeit<br />
mit dem Pflegeberufegesetz<br />
geprüft. Diese Prüfung konnte innerhalb<br />
von vier Wochen mit positivem<br />
Ergebnis abgeschlossen<br />
werden.<br />
Konzept von BZÄK und DGAZ.<br />
Erstmals stehen nun bundeseinheitliche<br />
Rahmenpläne für die beruflichen<br />
Pflegeausbildungen <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung. Sie haben empfehlende<br />
Wirkung und können von den<br />
Ländern <strong>zu</strong>r Entwicklung ihrer<br />
Lehrpläne und von den Trägern der<br />
praktischen Ausbildung für ihre<br />
Ausbildungspläne herangezogen<br />
werden.<br />
Im Rahmen des lange währenden<br />
Gesetzgebungs- und Verordnungsverfahrens<br />
hatten die Bundeszahnärztekammer<br />
(BZÄK)<br />
und die Deutsche Gesellschaft für<br />
Alterszahnmedizin (DGAZ) mehrfach<br />
die curricularen Bausteine <strong>zu</strong>r<br />
„Mundhygiene in der Pflegeausbildung“<br />
an die Ministerien und Pflegefachverbände<br />
eingebracht, um<br />
das Thema Mundgesundheit in die<br />
Ausbildung von Pflegefachkräften<br />
<strong>zu</strong> integrieren.<br />
Die zahnärztliche Initiative<br />
scheint von der Fachkommission<br />
angenommen worden <strong>zu</strong> sein: Eine<br />
Kompetenzvermittlung <strong>zu</strong> den Aspekten<br />
„Zahn- und Mundpflege,<br />
Mundschleimhauterkrankungen,<br />
Zahnstatus, Zahngesundheit“ wird<br />
in drei von insgesamt 11 curricularen<br />
Einheiten (CE) erwähnt, wobei<br />
sich die Kompetenzvermittlung<br />
auf die gesamte Ausbildungszeit<br />
verteilt. Zum Rahmenausbildungsplan<br />
gibt es neben einer geregelten<br />
Grundstruktur und den <strong>zu</strong> berücksichtigenden<br />
europarechtlichen Regelungen<br />
<strong>zu</strong> den wahr<strong>zu</strong>nehmenden<br />
Einsatzbereichen, die jedoch nicht<br />
mit Stundenvorgaben verknüpft<br />
sind, keine weiteren Vorgaben hinsichtlich<br />
der zeitlichen Verteilung<br />
der konkreten Mundgesundheitsinhalte<br />
im Ausbildungsverlauf.<br />
Es werden lediglich Zeitrichtwerte<br />
für die elf curricularen Einheiten<br />
(CE) der Rahmenlehr- und<br />
-ausbildungspläne formuliert.<br />
Prämierter Vorreiter. Die Landeszahnärztekammer<br />
hat bereits<br />
in den Jahren 2007 bis 2009 ein<br />
Konzept für die Zahn-, Mundund<br />
Zahnersatzpflege in der Al-<br />
Erprobt. Das erprobte LZK-Konzept für die Altenpflegeaus- und -fortbildung wird bei zahlreichen Schulungsveranstaltungen für<br />
Mitarbeiter/innen stationärer Einrichtungen im Land vorgestellt.<br />
Fotos: Mader<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 15<br />
tenpflegeausbildung entwickelt.<br />
Dieses auf Initiative von Dr.<br />
Klaus-Peter Rieger im Arbeitskreis<br />
Alterszahnheilkunde und<br />
Behindertenbehandlung und im<br />
Ausschuss für Zahnmedizinische<br />
Mitarbeiter/innen der LZK BW<br />
entstandene Konzept ist anschließend<br />
im Rahmen einer Studie in<br />
Kooperation mit den privaten<br />
Altenpflegeschulen in Baden-<br />
Württemberg getestet worden und<br />
2012 mit dem Wrigley-Prophylaxe-Preis<br />
ausgezeichnet worden. In<br />
der Folge ist das Konzept kontinuierlich<br />
angepasst und verbessert<br />
worden.<br />
„Aktuell ist unser Konzept das<br />
einzige vollumfänglich entwickelte<br />
Aus- und Fortbildungsprogramm<br />
für die Zahn-, Mund- und<br />
Zahnersatzhygiene in der Pflege<br />
in Deutschland“, betont der LZK-<br />
Referent für Alterszahnheilkunde<br />
Dr. Elmar Ludwig, der auch maßgeblich<br />
an der Erarbeitung des<br />
Konzeptes beteiligt war. Seit Bekanntwerden<br />
der Reform der Pflegeausbildung<br />
hat die Landeszahnärztekammer<br />
den neuen Ansatz<br />
aufgenommen und das Konzept<br />
daran angepasst. „Unser Konzept<br />
lässt sich heute problemlos in die<br />
neu formulierte Konzeption der<br />
Pflege-Ausbildung einbinden“,<br />
betont Dr. Ludwig. Jedes Jahr<br />
werden in Baden-Württemberg <strong>zu</strong><br />
dem Konzept zwei Kalibrierungsveranstaltungen<br />
für Interessierte<br />
aus der Pflege angeboten.<br />
Weitere Professionalisierung.<br />
Zur weiteren Professionalisierung<br />
und Umset<strong>zu</strong>ng des Konzeptes<br />
als internetbasiertes und flächendeckend<br />
verfügbares E-Learning-<br />
Programm ist die Landeszahnärztekammer<br />
derzeit mit der Hochschule<br />
Neu-Ulm (HNU) im Gespräch.<br />
Geplant ist ein Praxis-Projekt,<br />
das die Hochschule Neu-Ulm<br />
in Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für Alterszahnmedizin<br />
(DGAZ) und der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
durchführt. Ein abschließender<br />
Bescheid auf Förderung durch das<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) wird im<br />
Herbst 2019 erwartet.<br />
» mader@lzk-bw.de<br />
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Spendenkonto<br />
IBAN DE12 5206 0410 0004 8888 80<br />
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Werden auch Sie<br />
<strong>zu</strong>m Helfer.<br />
„Es ist schön <strong>zu</strong> erfahren,<br />
dass man den Menschen<br />
als Arzt direkt und effektiv<br />
helfen kann.“<br />
Oliver Ostermeyer<br />
German Doctors e.V.<br />
Löbestr. 1a | 53173 Bonn<br />
info@german-doctors.de<br />
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ZBW 10/2019
16<br />
Titelthema<br />
Sozialminister Manne Lucha über die zahnärztliche Versorgung<br />
Baden-Württemberg ist hervorragend aufgestellt<br />
Foto: Reiter<br />
Ausdrücklich gelobt hat Sozialminister Manne Lucha die zahnärztliche<br />
Versorgung im Land, so auch die präventiven und kurativen Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftigen.<br />
Lucha würdigte das hohe Engagement: „Sie sehen nicht nur<br />
den Patienten, sondern den Menschen“, sagte er <strong>zu</strong> Dr. Guido Elsäßer<br />
und seinem Team beim Praxisbesuch Mitte August im Rahmen seiner<br />
Sommertour durch Baden-Württemberg. „Wir sind hier in einer Praxis,<br />
die sich in besonderem Maße um diese Menschen kümmert“, betonte<br />
Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />
Baden-Württemberg (KZV BW). Der Minister erhielt Hintergrundwissen<br />
<strong>zu</strong> den Versorgungsnotwendigkeiten und konnte tiefgehende<br />
Eindrücke gewinnen.<br />
Mensch und Patient. Direkt am Patienten betonte Dr. Guido Elsäßer (links), wie wichtig<br />
es ist, den Menschen <strong>zu</strong> sehen in der zahnärztlichen Betreuung und Behandlung<br />
(v. r.): Dr. Christopher Hermann, Stefan Altenberger, Zahnärztin Sophia Baier, Dr. Ute<br />
Maier und Minister Manne Lucha.<br />
In der Schwerpunkt-Praxis von Dr.<br />
Guido Elsäßer und Kollegen standen<br />
an diesem Mittwoch die Türen<br />
offen für Sozialminister Manne<br />
Lucha, AOK-Chef Dr. Christopher<br />
Hermann, KZV-Vorsitzende Dr.<br />
Ute Maier, Landrat des Rems-Murr-<br />
Kreises Dr. Richard Sigel, Bürgermeister<br />
der Gemeinde Kernen im<br />
Remstal Stefan Altenberger und<br />
Pressevertreter. Fast zwei Stunden<br />
lang vermittelten Dr. Elsäßer, Dr.<br />
Daniel Schöller, Zahnärztin Sophia<br />
Baier und das Praxisteam Hintergrundwissen<br />
<strong>zu</strong> zahnmedizinischen<br />
Vorsorgemöglichkeiten für Menschen<br />
mit Behinderung und Pflegebedarf,<br />
gaben konkrete Einblicke in<br />
Behandlungssituationen und Informationen<br />
<strong>zu</strong> aktuellen Themen, darunter<br />
die ausufernde Bürokratie und<br />
die Anforderungen im Zusammenhang<br />
mit Datenschutz und Hygiene.<br />
Keine Unterschiede. Die vor<br />
über 20 Jahren in Kernen-Stetten<br />
gegründete Praxis verfolgt das<br />
Prinzip der inklusiven zahnärztlichen<br />
Betreuung. Dr. Elsäßer: „Uns<br />
geht es darum, in der zahnärztlichen<br />
Betreuung keine Unterschiede<br />
zwischen Menschen mit und ohne<br />
Behinderung in jedem Alter <strong>zu</strong><br />
machen.“ Für alle Menschen gelte,<br />
Schmerzen <strong>zu</strong> vermeiden und<br />
schmerzfrei <strong>zu</strong> sein. „Der erste<br />
Schritt ist die Prophylaxe, bei Menschen<br />
mit und bei Menschen ohne<br />
Behinderung“, so Dr. Elsäßer – mit<br />
dem deutlichen Hinweis, dass die<br />
Behandlung von Menschen mit Behinderung<br />
besonders anspruchsvoll<br />
und auch zeitintensiver sei. Allerdings<br />
werde dies oft nicht angemessen<br />
honoriert.<br />
Insofern stehe das Regelwerk des<br />
Bewertungsmaßstabs zahnärztlicher<br />
Leistungen (BEMA) vielfach dem<br />
zahnärztlichen Behandlungsanspruch<br />
entgegen. Das Prinzip der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung, dass sich<br />
die Leistungen am Aufwand für Patienten<br />
ohne Behinderung bemessen,<br />
sei korrekturbedürftig.<br />
Wichtiger Schritt. Baden-Württemberg<br />
gelte als Pionier in der Versorgung<br />
dieses Personenkreises, bekräftigte<br />
Dr. Ute Maier. Bereits 2007<br />
vereinbarten AOK BW und KZV<br />
BW erste <strong>zu</strong>sätzliche Präventionsleistungen<br />
für Versicherte in einer<br />
vollstationären Einrichtung der Hilfe<br />
für behinderte Menschen (Hintergrund<br />
<strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng des § 22a<br />
SGB V: s. Infokasten). Dies war<br />
ein wichtiger Schritt, um die zahnmedizinische<br />
Betreuung von Menschen<br />
mit Behinderungen <strong>zu</strong> verbessern“,<br />
so Dr. Maier. „Hier zeigt<br />
sich besonders, wie die gewachsene<br />
Vertragspartnerschaft zwischen Vertragszahnärztinnen<br />
und -zahnärzten<br />
und der AOK Baden-Württemberg<br />
wirklich spürbare Verbesserungen<br />
für die Menschen im Land bringt“,<br />
ergänzte der Vorstandsvorsitzende<br />
der AOK BW Dr. Hermann.<br />
Man müsse am Ball bleiben, um<br />
flächendeckend eine optimale zahnärztliche<br />
Versorgung von Menschen<br />
mit Behinderungen unabhängig<br />
der individuellen Lebenssituation<br />
sicher<strong>zu</strong>stellen, forderte die KZV-<br />
Vorstandsvorsitzende. „Das betrifft<br />
nicht <strong>zu</strong>letzt die Betreuung in<br />
Wohneinrichtungen für Menschen<br />
mit Behinderungen. Hier sind bislang<br />
noch keine Kooperationsver-<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 17<br />
träge mit Vertragszahnärzten wie<br />
im Bereich der stationären Pflege<br />
möglich.“<br />
Richtige Richtung. Mit der Verankerung<br />
entsprechender Leistungen<br />
im SGB V und im GKV-Leistungskatalog<br />
seit 2018 gehe es eindeutig in<br />
die richtige Richtung, war Minister<br />
Lucha überzeugt. „Dass in Baden-<br />
Württemberg darüber hinaus seit Jahren<br />
<strong>zu</strong>sätzliche Leistungen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellt werden, zeigt, dass<br />
Baden-Württemberg in der zahnärztlichen<br />
Versorgung hervorragend aufgestellt<br />
ist.“ Lucha bekräftigte, dass<br />
regionale Handlungsmöglichkeiten<br />
im Gesundheitswesen eine wesentliche<br />
Grundlage für die gute Versorgung<br />
der Bürgerinnen und Bürger<br />
seien. „Die Versorgungsstrukturen<br />
im Land sind vorbildlich, gerade weil<br />
die Partner vor Ort die Bedarfe kennen,<br />
Verantwortung übernehmen und<br />
im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten<br />
Lösungen schaffen.“ Umso<br />
mehr gelte es jedoch, gerade die<br />
Zielgruppen in den Blick <strong>zu</strong> nehmen,<br />
bei denen es hinsichtlich der Zahngesundheit<br />
Nachholbedarf gibt.<br />
Einblicke. Dr. Guido Elsäßer (rechts) erläutert Sozialminister Manne Luche (2. v. r.),<br />
KZV-Chefin Dr. Ute Maier (links) und AOK-Chef Dr. Christopher Hermann die zahnmedizinischen<br />
Vorsorgemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf.<br />
Ziel. Für den Sozialminister lautete<br />
das erklärte Ziel, dass die Mundgesundheit<br />
und damit auch die Lebensqualität<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
nachhaltig verbessert<br />
werden. Dass es weiterhin großen<br />
Bedarf dafür gibt, ist während des<br />
Praxisbesuchs eindrucksvoll vermittelt<br />
worden. Ein großes Dankeschön<br />
des Ministers gab es für Dr. Guido<br />
Elsäßer, der seinen Urlaub unterbrochen<br />
hatte, Dr. Daniel Schöller,<br />
Zahnärztin Sophia Baier und das<br />
ganze Praxisteam.<br />
» guido.reiter@kzvbw.de<br />
Foto: Wahl<br />
Sommertour von Sozialminister Manne Lucha<br />
Hintergrund des Praxisbesuchs<br />
Das Thema „Zahnheilkunde für Menschen<br />
mit Behinderung bzw. mit<br />
Pflegebedarf“ stand im Mittelpunkt<br />
des Praxisbesuchs von Sozialminister<br />
Lucha. Seit 18 Jahren setzen<br />
sich – damals noch die KZV Tübingen<br />
und seit 2007 die KZV BW und die<br />
AOK Baden-Württemberg gemeinsam<br />
für die Verbesserung der Versorgung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
ein. Unter Federführung von<br />
Dr. Christopher Hermann und Dr.<br />
Ute Maier wurden seit 2007 erste <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Leistungen für Versicherte<br />
in einer vollstationären Einrichtung<br />
der Hilfe für behinderte Menschen<br />
vereinbart. Das Engagement ist ein<br />
Zeichen für den „baden-württembergischen<br />
Weg“ einer vertrauensvollen<br />
Vertragspartnerschaft.<br />
Der Leistungsumfang wurde seither<br />
mehrfach erweitert und an die<br />
neuen Entwicklungen und Erkenntnisse<br />
in Be<strong>zu</strong>g auf die zahnärztliche<br />
Vorsorge für diesen Personenkreis<br />
angepasst. Baden-Württemberg war<br />
somit einmal mehr Vorreiter auf dem<br />
Weg <strong>zu</strong>r Verbesserung der Mundgesundheit<br />
der Bevölkerung. Denn erst<br />
seit dem 1. Juli 2018 haben Pflegebedürftige<br />
und Menschen mit Behinderungen<br />
Anspruch auf <strong>zu</strong>sätzliche<br />
präventive Leistungen gemäß § 22a<br />
SGB V.<br />
Die mit der AOK in Baden-Württemberg<br />
vereinbarten Leistungen für<br />
Versicherte in einer vollstationären<br />
Einrichtung der Hilfe für behinderte<br />
Menschen gehen dennoch über den<br />
gesetzlichen Anspruch gemäß § 22a<br />
hinaus. So kann im Gegensatz <strong>zu</strong><br />
den Leistungen nach § 22a bei dem<br />
entsprechenden Personenkreis eine<br />
weitere Zahnsteinentfernung erfolgen.<br />
Zusätzlich übernimmt die AOK<br />
BW zweimal im Jahr eine Prothesenreinigung.<br />
Grundsätzlich haben auf der Basis<br />
von § 22a Pflegebedürftige und<br />
Menschen mit Behinderungen einen<br />
verbindlichen Rechtsanspruch<br />
auf <strong>zu</strong>sätzliche zahnärztliche Vorsorgemaßnahmen<br />
im Rahmen der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Anspruch auf diese Maßnahmen<br />
haben alle gesetzlich Versicherten,<br />
die einen Pflegegrad nach § 15 SGB<br />
XI besitzen oder Eingliederungshilfe<br />
nach § 53 SGB XII bekommen.<br />
Dr. Guido Elsässer als Pionier der<br />
Behindertenzahnheilkunde und führendes<br />
Mitglied in verschiedenen<br />
Fachgremien auf Landes- und Bundesebene<br />
stellte seine Praxis für den<br />
Ministerbesuch <strong>zu</strong>r Verfügung. Die<br />
Praxis Dr. Guido Elsässer und Kollegen<br />
ist die Betreuungszahnarztpraxis<br />
der Diakonie Stetten e. V. sowie<br />
die Kooperationszahnarztpraxis für<br />
die pflegebedürftigen Bewohner des<br />
Otto-Mühlschlegel-Hauses. Auch<br />
nimmt die Praxis Dr. Elsässer und<br />
Kollegen an der zwischen AOK BW<br />
und KZV BW bestehenden Vereinbarung<br />
über die zahnärztliche Behandlung<br />
von Pflegebedürftigen in einer<br />
vollstationären Einrichtung der Hilfe<br />
für behinderte Menschen teil.<br />
KZV BW<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
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Merzhauser Straße 114-116<br />
79100 Freiburg<br />
Fon: 0761 4506-160/-161<br />
Fax: 0761 4506-460<br />
Mail: info@ffz-fortbildung.de<br />
Web: www.ffz-fortbildung.de
Titelthema 19<br />
Gemeinsame Erklärung von KZV BW und Wohlfahrtsverbänden<br />
„Zahngesundheit als elementaren<br />
Bestandteil der Pflege verankern“<br />
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und die<br />
Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e. V. setzen<br />
sich gemeinsam für eine feste Verankerung der zahnmedizinischen<br />
Versorgung in unseren Pflegestrukturen ein. Unter dem Titel „Erfolgreich<br />
Zahngesundheit und Zahnvorsorge als elementaren Bestandteil<br />
der Pflege verankern“ veröffentlichten sie am 11.9.2019 eine gemeinsame<br />
Erklärung.<br />
Der demografische Wandel verändert<br />
unsere Gesellschaft in eine „Gesellschaft<br />
des langen Lebens“. Dies<br />
schafft viele neue Möglichkeiten und<br />
Chancen, allerdings steigt daneben<br />
auch der Pflegebedarf. Alle Akteure<br />
im Gesundheits- und Sozialbereich<br />
sind deshalb gefordert, gute Bedingungen<br />
in der Pflege und eine hohe<br />
Qualität der medizinischen und zahnmedizinischen<br />
Versorgung für die<br />
Pflegebedürftigen <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />
Wichtig für die Lebensqualität von<br />
Pflegebedürftigen sind sowohl deren<br />
allgemeiner Gesundheits<strong>zu</strong>stand<br />
als auch die Möglichkeit <strong>zu</strong>r sozialen<br />
Teilhabe. Die Mundgesundheit<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle. Der<br />
Erhalt der eigenen Zähne und der<br />
Kaufähigkeit bis ins hohe Alter muss<br />
für alle pflegebedürftigen Menschen<br />
im Land möglich sein.<br />
Durch eine wohnortnahe Versorgung<br />
und erfolgreiche Prophylaxe<br />
konnte die Zahngesundheit der älteren<br />
Bevölkerungsgruppen in den<br />
vergangenen Jahrzehnten deutlich<br />
verbessert werden. Allerdings verschlechtert<br />
sich die Mundgesundheit<br />
dieser Menschen häufig innerhalb<br />
kurzer Zeit, wenn sie aufgrund von<br />
Einschränkungen und abnehmender<br />
Mobilität den Zahnarzt nicht mehr<br />
wie gewohnt aufsuchen können.<br />
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />
Baden-Württemberg und die<br />
Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />
in Baden-Württemberg e. V. setzen<br />
sich daher gemeinsam für eine feste<br />
Verankerung der zahnmedizinischen<br />
Versorgung in unseren Pflegestrukturen<br />
ein. Eine enge, partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit aller beteiligten<br />
Akteure in Gesundheit und<br />
Pflege ist der Schlüssel für eine<br />
nachhaltige Verbesserung der Zahngesundheit<br />
von pflegebedürftigen<br />
Menschen.<br />
Seit 2014 haben Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte die Möglichkeit, Kooperationsverträge<br />
mit stationären<br />
Pflegeeinrichtungen ab<strong>zu</strong>schließen.<br />
Durch die aktuelle Gesetzgebung<br />
sind Pflegeeinrichtungen verpflichtet,<br />
entsprechende Vereinbarungen<br />
<strong>zu</strong> treffen und die Kassenzahnärztliche<br />
Vereinigung ist gefordert, bei<br />
Anfragen kooperationsbereite Zahnärzte<br />
<strong>zu</strong> vermitteln. In den vergangenen<br />
Jahren wurden bereits zahlreiche<br />
solcher Kooperationsvereinbarungen<br />
geschlossen. Die Anzahl der<br />
Verträge steigt wöchentlich, bereits<br />
ein Drittel der Pflegeeinrichtungen<br />
verfügt über einen festen Kooperationszahnarzt.<br />
Ziel der Kassenzahnärztlichen<br />
Vereinigung Baden-Württemberg<br />
und der Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />
in Baden-Württemberg e.V.<br />
ist es, die stationären Pflegeeinrichtungen<br />
sowie Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte beim Abschluss von<br />
<strong>Kooperationsverträgen</strong> <strong>zu</strong> unterstützen<br />
und somit <strong>zu</strong> einer flächendeckenden<br />
Versorgung der Pflegebedürftigen<br />
bei<strong>zu</strong>tragen. Menschen<br />
in Baden-Württemberg, die sich in<br />
stationärer oder häuslicher Pflege<br />
befinden, sollen regelmäßig von<br />
der Betreuung durch einen Zahnarzt<br />
profitieren können. In der häuslichen<br />
Pflege sind Kooperationsverträge<br />
nicht erforderlich. <br />
KZV BW<br />
Info<br />
Die Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />
in Baden-Württemberg e. V.<br />
ist ein Verein, den die elf Spitzenverbände<br />
der freien Wohlfahrtspflege<br />
in Baden-Württemberg am<br />
22.09.1952 als gemeinsame Arbeitsplattform<br />
gegründet haben.<br />
Sie dient der Koordinierung der Aktivitäten<br />
zwischen den Verbänden<br />
sowie als Ansprechpartner auf Landesebene<br />
für politische Entscheidungsträger,<br />
wenn soziale Belange<br />
betroffen sind. Ein Großteil dieser<br />
Arbeit vollzieht sich in den Liga-<br />
Ausschüssen, in denen die Fachleute<br />
aus den einzelnen Verbänden<br />
<strong>zu</strong>sammenkommen, um sich ab<strong>zu</strong>stimmen<br />
und ggf. gemeinsam aktiv<br />
<strong>zu</strong> werden.<br />
Die elf Mitgliedverbände der Liga<br />
Baden-Württemberg sind:<br />
• Arbeiterwohlfahrt, BV Baden<br />
• Arbeiterwohlfahrt, BV Württemberg<br />
• Caritasverband der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart<br />
• Caritasverband für die Erzdiözese<br />
Freiburg<br />
• Der Paritätische Wohlfahrtsverband,<br />
LV Baden-Württemberg<br />
• Deutsches Rotes Kreuz,<br />
LV Badisches Rotes Kreuz<br />
• Deutsches Rotes Kreuz,<br />
LV Baden-Württemberg<br />
• Diakonisches Werk der<br />
Ev. Landeskirche in Baden<br />
• Diakonisches Werk der<br />
ev. Kirche in Württemberg<br />
• Israelitische Religionsgemeinschaft<br />
Baden<br />
• Israelitische Religionsgemeinschaft<br />
Württemberg<br />
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ZBW 10/2019
20<br />
Berufspolitik<br />
Kammer-Konversation: Prof. Dr. Giovanni Maio<br />
Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen Auftrag<br />
Die Denkanstöße von Prof. Maio in der Vertreterversammlung der<br />
Landeszahnärztekammer sollten nicht exklusiv sein, sondern in die<br />
Breite des Berufsstandes getragen werden. Das war die Intention<br />
von LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert. Er hat Prof. Maio deshalb<br />
in seinem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in Freiburg<br />
besucht und ein Gespräch mit ihm geführt. „Der Zahnarzt hat eine<br />
enorme soziale Funktion“, betonte Prof. Maio mit großem Nachdruck<br />
in dem Gespräch. Lesen Sie, welchen gesellschaftlichen Auftrag<br />
Prof. Maio der Zahnmedizin <strong>zu</strong>schreibt und wo er die Zukunft der<br />
Zahnmedizin sieht.<br />
Dr. Tomppert: Herr<br />
Prof. Maio, Sie haben<br />
bei unserer Vertreterversammlung<br />
den<br />
schönen Satz gesagt,<br />
„das Vertrauen dient<br />
<strong>zu</strong>r Überbrückung des<br />
asymmetrischen Verhältnisses<br />
zwischen<br />
Arzt und Patient“.<br />
Prof. Maio: Das Vertrauen<br />
ist für den Patienten<br />
eine notwendige<br />
Bedingung, um sich<br />
überhaupt helfen <strong>zu</strong><br />
lassen. Der Patient ist<br />
in einer schwachen Position,<br />
weil er das, was<br />
der Arzt ihm sagt, nicht<br />
wirklich kontrollieren<br />
kann. Insofern muss<br />
der Patient antizipierend<br />
vertrauen können,<br />
um sich überhaupt in<br />
die Hände eines Zahnarztes<br />
<strong>zu</strong> begeben. Das<br />
heißt, das Vertrauen hilft dem<br />
Patienten, das Nichtwissen <strong>zu</strong><br />
überbrücken. Obwohl ich als<br />
Patient nicht überprüfen<br />
kann, ob das, was der<br />
Zahnarzt mir empfiehlt,<br />
wirklich das Beste ist,<br />
folge ich dem – weil ich<br />
ihm vertraue. Ohne dieses<br />
Vertrauen würden<br />
sich Patienten gar nicht<br />
helfen lassen. Insofern ist es<br />
für die Zahnärzteschaft wichtig,<br />
in die Vertrauenswürdigkeit <strong>zu</strong><br />
investieren. Was macht einen<br />
Ein guter Arzt investiert in eine<br />
gute Beratung und nicht in ein<br />
geschicktes Verkaufen.<br />
vertrauenswürdigen Arzt aus?<br />
Nicht nur, dass er handwerklich<br />
geschickt ist – das ist eine notwendige<br />
Bedingung ohne die<br />
man kein guter Zahnarzt sein<br />
kann – aber das Wissen um<br />
das handwerkliche Geschick<br />
ist nicht allein schon die Bedingung<br />
für das Vertrauen können.<br />
Vertrauen kann man erst, wenn<br />
man <strong>zu</strong>dem sicher ist, dass der<br />
Arzt sein Können nur in meinem<br />
Sinne anwendet. Insofern richtet<br />
sich das Vertrauen auch auf<br />
eine moralische Qualität des<br />
Handelns: Der Arzt wird mein<br />
Wohl nicht verraten, er wird mir<br />
keine unanständigen Angebote<br />
unterbreiten, er wird<br />
mir nichts verkaufen<br />
wollen, sondern helfen<br />
wollen. Wenn der Patient<br />
dieses Gefühl hat,<br />
dann vertraut er. Wenn<br />
er Grund hat, an dieser<br />
Maxime <strong>zu</strong> zweifeln,<br />
wird er skeptisch. Und<br />
er wird möglicherweise<br />
auch einen guten<br />
Rat ausschlagen, weil<br />
er denkt, der Rat gilt<br />
gar nicht ihm, sondern<br />
nur dem Eigeninteresse<br />
des Arztes. Je mehr<br />
die Ärzte Marketing betreiben,<br />
je mehr sich<br />
Ärzte als Geschäftsleute<br />
ausgeben, desto<br />
mehr bauen sie die<br />
Grundlagen für das<br />
Vertrauenkönnen ab.<br />
Das Marktgebaren und<br />
die Verkaufsgespräche<br />
sind schädlich für<br />
die Zahnmedizin, sie<br />
führen <strong>zu</strong>r Erosion des<br />
Vertrauens.<br />
Dr. Tomppert: Wir machen sehr<br />
oft die Erfahrung, dass die Presse<br />
das Vertrauen in den<br />
Berufsstand und das Vertrauen<br />
unserer Patienten<br />
in uns erschüttern will,<br />
<strong>zu</strong>letzt war dies bei der<br />
Medienberichterstattung<br />
über die PZR der Fall, die<br />
als Abzocke und medizinisch<br />
unnötig bezeichnet wurde.<br />
Prof. Maio: Ich denke, man<br />
muss unterscheiden zwischen<br />
ZBW 10/2019<br />
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Berufspolitik 21<br />
dem Vertrauen in das System<br />
und dem Vertrauen in den einzelnen<br />
Arzt. Studien belegen<br />
immer wieder, dass Patienten<br />
ihrem einzelnen Arzt durchaus<br />
Vertrauen entgegenbringen,<br />
aber dem Gesamtsystem eher<br />
misstrauen. Und das ist natürlich<br />
ein Spannungsfeld. Wenn<br />
Patienten aber in Einzelfällen<br />
mit Verkaufs- und Marketinggesprächen<br />
konfrontiert werden,<br />
bevor sie behandelt werden, ist<br />
das bedenklich. Weil sie dann<br />
in ihrem von der Presse unterstützten<br />
Misstrauen in das System<br />
bestätigt werden. Deshalb<br />
ist es wichtig, dass die Zahnärzte<br />
nicht als Verkäufer in Erscheinung<br />
treten und von Marketinggesprächen<br />
unbedingt<br />
absehen müssen. Denn diese<br />
Doppelrolle – einerseits Arzt,<br />
der sich am Wohl des anderen<br />
orientiert und <strong>zu</strong>gleich<br />
in der gleichen Person<br />
Verkäufer, der in dem<br />
Moment, in dem er etwas<br />
verkaufen will, das<br />
Eigeninteresse in den<br />
Mittelpunkt stellt – führt<br />
<strong>zu</strong> einem Infragestellen<br />
des Vertrauensverhältnisses.<br />
Das ist kein Plädoyer<br />
gegen Igelleistungen,<br />
denn es gibt hilfreiche<br />
Igelleistungen, sondern es<br />
ist ein klares Plädoyer gegen<br />
Verkaufsgespräche. Ein guter<br />
Arzt investiert in eine gute Beratung<br />
und nicht in ein geschicktes<br />
Verkaufen.<br />
Dr. Tomppert: Das heißt, wir<br />
vergewerblichen uns selbst<br />
durch dieses Verkaufs- und<br />
Marketinggebaren?<br />
Prof. Maio: Ja, das ist<br />
ein ganz großer Fehler<br />
der Zahnärzte. Dass die<br />
Zahnmedizin meint, berechtigt<br />
<strong>zu</strong> sein, neben<br />
das Ärztliche auch das<br />
Gewerbliche <strong>zu</strong> stellen.<br />
Das ist ein falsches<br />
Denken, weil Zahnmedizin kein<br />
Gewerbe sein darf. Natürlich<br />
kann die Zahnmedizin im Einzelfall<br />
durch Marketing etwas<br />
verkaufen und dadurch ökonomisches<br />
Interesse verwirklichen,<br />
aber das rächt sich. Denn<br />
man tauscht in dem Moment,<br />
in dem man etwas verkauft automatisch<br />
die Rollen. Und ein<br />
Der Zahnarzt ist kein Leistungserbringer,<br />
sondern er ist Arzt. Bezeichnet<br />
man ihn als Leistungserbringer,<br />
stellt man ihn auf die<br />
gleiche Ebene wie den Frisör.<br />
Zahnarzt, der sich da<strong>zu</strong> verleiten<br />
lässt, als profaner Verkäufer<br />
auf<strong>zu</strong>treten, wird sich mittelfristig<br />
selbst abschaffen. Denn<br />
verkaufen können andere besser.<br />
Der Patient geht nicht <strong>zu</strong>m<br />
Zahnarzt, um ein Geschäftsverhältnis<br />
mit dem Zahnarzt ein<strong>zu</strong>gehen,<br />
sondern weil er sich Hilfe<br />
erhofft. Deswegen begehen die<br />
Die gegenwärtige Kontrollkultur<br />
suggeriert, man müsse die Ärzte<br />
ständig kontrollieren, damit sie<br />
ärztlich tätig sind.<br />
Zahnärzte einen Fehler, wenn<br />
sie der Vermarktlichung ihres<br />
Berufsstandes unreflektiert<br />
nachgeben und sogar durch eigenes<br />
Verhalten befördern.<br />
Dr. Tomppert: Es hat mir sehr<br />
gut gefallen, dass Sie in der<br />
Vertreterversammlung da<strong>zu</strong><br />
aufgerufen haben, dass wir<br />
uns gegen den Begriff des<br />
Leistungserbringers,<br />
der sich in der Öffentlichkeit<br />
festgesetzt hat,<br />
wehren sollen.<br />
Prof. Maio: Der Zahnarzt<br />
ist kein Leistungserbringer,<br />
sondern er<br />
ist Arzt. Bezeichnet man<br />
ihn als Leistungserbringer,<br />
stellt man ihn auf<br />
die gleiche Ebene wie<br />
den Frisör. Aber da gibt es eklatante<br />
Unterschiede. Der Frisör<br />
ist wichtig, keine Frage. Aber<br />
der Zahnarzt ist Arzt und dadurch<br />
ist er Vertreter einer Profession.<br />
Profession bedeutet,<br />
dass er abwägen muss, um <strong>zu</strong><br />
klären, was wichtig ist. Und Profession<br />
bedeutet, dass er eine<br />
advokatorische Funktion einnimmt,<br />
als Anwalt des<br />
Patienten. Profession<br />
bedeutet, dass derjenige,<br />
der in Beziehung tritt<br />
mit dem Patienten automatisch<br />
gemeinwohlverpflichtet<br />
ist. Sonst wäre<br />
er keine Profession, er<br />
wäre nur Gewerbe. Er ist<br />
aber dem Gemeinwohl<br />
verpflichtet. Das heißt, er kann<br />
sich nur dann Profession bzw.<br />
Arzt nennen, wenn er verdeutlicht,<br />
dass es ihm um den anderen<br />
geht, ohne sein eigenes<br />
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ZBW 10/2019
22<br />
Berufspolitik<br />
Fotos: Bamberger<br />
Interesse <strong>zu</strong> negieren. Aber das<br />
eigene Erwerbsinteresse darf<br />
keinen Einfluss nehmen auf die<br />
Art der Beratung. Das ist das<br />
Entscheidende. Zahnärzte dürfen<br />
das Interesse haben <strong>zu</strong> verdienen,<br />
aber sie dürfen<br />
das Verdienst interesse<br />
nicht über das Wohl des<br />
Patienten stellen, damit<br />
der Patient darauf vertrauen<br />
kann, in jedem<br />
Fall einen guten ärztlichen Rat<br />
<strong>zu</strong> erhalten.<br />
Dr. Tomppert: Herr Prof. Maio,<br />
Sie sagen <strong>zu</strong> Recht, der Zahnarzt<br />
ist Advokat seiner Patienten.<br />
Aber diese Rolle beansprucht<br />
die Politik heute für<br />
sich. Sie sieht sich als Advokat<br />
der Patienten. Das ist eine<br />
komplette Verdrehung<br />
der Rollen. Stichwort<br />
Patientenschutz: Der<br />
Patient muss vor seinem<br />
Arzt geschützt werden.<br />
Prof. Maio: Das ist ein<br />
Fehler der Politik. Weil die Politik<br />
nicht darauf vertraut, dass<br />
die Ärzte professionell vorgehen.<br />
Das hat viele Gründe.<br />
Auch die, dass die Ärzte selbst<br />
dabei versagt haben, nach außen<br />
hin <strong>zu</strong> verdeutlichen, dass<br />
man ihnen restlos vertrauen<br />
kann. Deswegen sind die Debatten<br />
um Verdienstinteressen<br />
sehr schädlich. Weil damit der<br />
Eindruck in der Öffentlichkeit<br />
entsteht, dass es den Ärzten<br />
primär um sich geht. Deswegen<br />
ist Marketing so gefährlich.<br />
Ärzte, die Marketing betreiben,<br />
bringen <strong>zu</strong>m Ausdruck,<br />
Der Zahnarzt hat eine enorme<br />
soziale Funktion.<br />
dass sie sich als Kaufleute<br />
verstehen. Dann braucht man<br />
sich nicht <strong>zu</strong> wundern, wenn<br />
ein Verbraucherschutz implementiert<br />
wird. Wenn die Zahnärzte<br />
sich als Verkäufer ausgeben,<br />
dann werden sie konfrontiert<br />
mit entsprechenden<br />
Verbraucherschutzkonzepten.<br />
Deswegen müssen die Ärzte<br />
Die Zukunft der Zahnmedizin besteht<br />
darin, sich um vulnerable<br />
Patientengruppen <strong>zu</strong> kümmern.<br />
verdeutlichen, dass sie Vertreter<br />
eines Freien Berufes sind,<br />
kein Gewerbe, sondern Medizin<br />
betreiben und dass sie sich<br />
um ihre Patienten kümmern<br />
wollen und dadurch Anwälte ihrer<br />
Patienten sind. Gleichzeitig<br />
ist es wichtig, dass die Selbstverwaltung<br />
darauf pocht, dass<br />
sie die Kontrollfunktion, die<br />
die Politik meint ausüben <strong>zu</strong><br />
müssen, selbst ausübt. Die<br />
Selbstverwaltung muss die<br />
Ärzte bestrafen, die dem Patientenwohl<br />
nicht gerecht werden.<br />
Natürlich brauchen die<br />
Patienten einen Schutz. Nicht<br />
jeder Arzt ist automatisch ein<br />
Garant für das Wohl des Patienten.<br />
Es gibt Ärzte, die ihren<br />
Status ausnutzen, und diese<br />
Ärzte müssen vonseiten der<br />
Selbstverwaltung sanktioniert<br />
werden. Aber das sind Einzelfälle.<br />
Je mehr man die Sanktionen<br />
unterlässt, desto mehr<br />
werden diese Einzelfälle generalisiert<br />
und dann entsteht ein<br />
kollektives Misstrauen. Das<br />
ist ein sehr alter Topos, aber<br />
in der Akzentuierung ist er<br />
neu, weil die Politik den Fehler<br />
macht, eine Misstrauenskultur<br />
<strong>zu</strong> implementieren, die sich<br />
am Ende gegen den Patienten<br />
richtet. Die Misstrauenskultur<br />
durch eine Überbürokratisierung,<br />
eine Überreglementierung<br />
und eine<br />
überbordende Kontrolle,<br />
die eine Hermeneutik<br />
des Verdachts evoziert<br />
und am Ende nur<br />
noch eine Gängelung ist. Die<br />
gegenwärtige Kontrollkultur<br />
suggeriert, man müsse die Ärzte<br />
ständig kontrollieren, damit<br />
sie ärztlich tätig sind. Aber das<br />
ist ja ein grundlegender Gedankenfehler.<br />
Die Ärzte wollen<br />
ärztlich tätig sein und haben<br />
eine intrinsische Motivation,<br />
sich um die Patienten <strong>zu</strong> kümmern.<br />
Je mehr man sie<br />
aber mit einem Kontrollwahn<br />
gängelt, desto<br />
mehr unterstellt man ihnen,<br />
dass sie ohne diese<br />
Kontrolle gar nicht<br />
gut handeln können.<br />
Dabei verhindert gerade<br />
die Überkontrolle ein gutes<br />
patientenorientiertes Handeln.<br />
Insofern glaubt die Politik gar<br />
nicht mehr an die Professionalität<br />
der Ärzte. Sondern sie<br />
hat die Vorstellung von Ärzten<br />
als schematische Reparateure,<br />
die man unterfüttern muss<br />
mit Handreichungslogiken und<br />
Schaltplänen, damit man ein<br />
gut funktionierendes System<br />
ZBW 10/2019<br />
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Berufspolitik 23<br />
unterhalten kann. Das ist eine<br />
eklatante Fehleinschät<strong>zu</strong>ng.<br />
Dr. Tomppert: Ich teile Ihre Auffassung,<br />
wonach die Selbstverwaltung<br />
die schwarzen Schafe<br />
sanktionieren muss, <strong>zu</strong>m<br />
Schutz des gesamten Berufsstandes.<br />
Das wird nicht immer<br />
angenehm sein, die Kammer<br />
ist dann nicht nur der Partner.<br />
Aber das muss sein,<br />
denn die negativen Einzelfälle<br />
zerstören das<br />
Gesamtbild.<br />
Prof. Maio: Im Interesse<br />
der Glaubwürdigkeit<br />
der gesamten Zahnärzteschaft<br />
müssen die<br />
schwarzen Schafe bestraft<br />
werden. Momentan ist es eher<br />
so, dass der Zahnarzt, der<br />
sich wenig um die Patienten<br />
kümmert und Patienten stromlinienförmig<br />
durchschleust,<br />
ökonomisch belohnt wird. Und<br />
diejenigen, die gewissenhaft<br />
vorgehen, werden bestraft.<br />
Die Anreize sind falsch. Das ist<br />
das Problem. Die Anreize befördern<br />
die Zahnärzte, die nur<br />
schematisch vorgehen. Und ich<br />
finde, gerade die ärztliche<br />
Selbstverwaltung<br />
hätte hier die Aufgabe,<br />
bestimmte notwendige<br />
Grundhaltungen <strong>zu</strong> unterstützen<br />
und <strong>zu</strong> fördern.<br />
Einerseits durch<br />
entsprechende Wertschät<strong>zu</strong>ngskultur,<br />
aber<br />
<strong>zu</strong>gleich auch durch<br />
entsprechende Ausgestaltung<br />
der Gebührenordnung,<br />
durch die die<br />
Gewissenhaftigkeit und die<br />
Gründlichkeit und die Sorgfalt<br />
der Zahnärzte belohnt wird,<br />
weil genau das die zentralen<br />
ärztlichen Werte sind. Wenn<br />
nur die Aktion bezahlt wird und<br />
nicht die Sorgfalt in der Indikationsstellung,<br />
dann belohnen<br />
Sie die Falschen. Und da müsste<br />
man gegensteuern. Zahnärzte<br />
müssten vielmehr darin<br />
bestärkt werden, in Gespräche<br />
<strong>zu</strong> investieren und nicht da<strong>zu</strong><br />
animiert werden so viel wie<br />
möglich <strong>zu</strong> machen. Manchmal<br />
ist der minimale Eingriff der<br />
bessere.<br />
Dr. Tomppert: Die Zahnärzte<br />
sind in den letzten 30 Jahren in<br />
eine neue Rolle hineingewachsen.<br />
Über die Zahnbehandlung<br />
hinaus werden wir heute auch<br />
angesprochen, ob wir nicht<br />
beim ebenfalls in Behandlung<br />
befindlichen Ehemann darauf<br />
Zahnärzte müssten vielmehr darin<br />
bestärkt werden, in Gespräche<br />
<strong>zu</strong> investieren …<br />
drängen können, dass er den<br />
Führerschein abgibt.<br />
Prof. Maio: Das, was Sie beschreiben,<br />
zeigt eindeutig,<br />
dass der Patient den Zahnarzt<br />
als Arzt wahrnimmt. Er würde<br />
einem Autoverkäufer solche<br />
Dinge nicht erzählen. Und Arzt<br />
<strong>zu</strong> sein bedeutet automatisch<br />
ganzheitlich orientiert <strong>zu</strong> sein.<br />
Den ganzen Menschen <strong>zu</strong> sehen.<br />
Und es zeigt auch, dass<br />
Zahnmedizin hat einen gesellschaftlichen<br />
Auftrag, sich um die<br />
Menschen <strong>zu</strong> kümmern, die hilfsbedürftig<br />
sind und die von sich<br />
aus nicht den Weg <strong>zu</strong>m Zahnarzt<br />
finden würden.<br />
gerade die Zahnärzte es <strong>zu</strong>nehmend<br />
mit Patienten <strong>zu</strong> tun haben,<br />
die sich in prekären Situationen<br />
befinden, <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
Patienten in Altenpflegeeinrichtungen<br />
oder Patienten, die alt<br />
und vereinsamt sind oder Patienten,<br />
die noch nicht mündig<br />
sind. Deshalb hat der Zahnarzt<br />
eine enorme soziale Funktion.<br />
Weil er gerade dort gefragt ist,<br />
wo Patienten sich am Rande<br />
des Lebens bzw. am Rande der<br />
Gesellschaft befinden. Die Zukunft<br />
der Zahnmedizin besteht<br />
darin, sich um vulnerable Patientengruppen<br />
<strong>zu</strong> kümmern.<br />
Patienten in Altenpflegeeinrichtungen,<br />
allein gelassene<br />
Menschen <strong>zu</strong> Hause, die nicht<br />
mehr selbstständig den Zahnarzt<br />
aufsuchen können. Die<br />
Zukunft der Zahnmedizin liegt<br />
darin, dass sie sich als eine<br />
soziale Praxis verstehen muss,<br />
die sich gerade der Patienten<br />
annehmen muss, die<br />
sich selbst nicht helfen<br />
können. Das ist etwas<br />
ganz anderes als sich<br />
um Kunden <strong>zu</strong> kümmern.<br />
Die Zahnmedizin<br />
muss viel mehr in den<br />
zwischenmenschlichen<br />
Bereich investieren und<br />
ihre eigene Identität neu justieren.<br />
Die Zahnmedizin muss<br />
sich wieder als Medizin verstehen,<br />
die sich ohne die Zuwendung<br />
<strong>zu</strong>m anderen nicht verwirklichen<br />
kann. Zahnmedizin<br />
hat einen gesellschaftlichen<br />
Auftrag, sich um die Menschen<br />
<strong>zu</strong> kümmern, die hilfsbedürftig<br />
sind und die von sich aus nicht<br />
den Weg <strong>zu</strong>m Zahnarzt finden<br />
würden.<br />
Dr. Tomppert: Wir sind<br />
bereits sehr engagiert<br />
im Bereich der <strong>zu</strong>gehenden<br />
Betreuung. Gerade<br />
sind wir dabei, für die<br />
von Ihnen angesprochenen<br />
vulnerablen Patientengruppen<br />
neue Projekte<br />
<strong>zu</strong> entwickeln. Wir<br />
wollen die erfolgreiche<br />
Arbeit in der Jugendzahnpflege<br />
auf ältere<br />
Menschen übertragen,<br />
Landesarbeitsgemein-<br />
eine<br />
schaft Pflege gründen.<br />
Prof. Maio: Wie schön. Das ist<br />
hoffnungsstiftend, dass Sie<br />
solche Initiativen auf den Weg<br />
bringen.<br />
Dr. Tomppert: Vielen herzlichen<br />
Dank, Herr Prof. Maio.<br />
Es war ein wunderbares Gespräch!<br />
Sie sehen <strong>zu</strong>m Glück<br />
nicht, wie ich mich während<br />
des Gesprächs ständig selbst<br />
hinterfragt habe.<br />
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ZBW 10/2019
24<br />
Berufspolitik<br />
Foto: AdobeStock/Regina<br />
Hygiene und Ökologie in der Praxis<br />
Zahnmedizin goes green<br />
Mit ihren Demonstrationen hat es die Fridays-for-Future-Bewegung geschafft,<br />
das Thema Klimaschutz weltweit auf die Agenda <strong>zu</strong> setzen. In<br />
Deutschland überbieten sich die Politiker mit Ideen <strong>zu</strong>m Klimaschutz:<br />
Abwrackprämie auf alte Ölhei<strong>zu</strong>ngen, Verbot von Plastiktüten, höhere<br />
Mehrwertsteuer auf Fleisch, Erhöhung der Luftverkehrsabgabe,<br />
Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets … um nur einige<br />
der zahlreichen Vorschläge <strong>zu</strong> nennen. Jetzt ist das Thema auch im<br />
Gesundheitswesen angekommen. Das Fraunhofer-Institut für Systemund<br />
Innovationsforschung hat im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />
das Projekt „Ressourcenschonung im Gesundheitssektor“ initiiert.<br />
Initiative aus BW. Die Bundeszahnärztekammer<br />
hat die Mitglieder<br />
des Ausschusses Praxisführung<br />
und Hygiene in ihrer letzten<br />
Sit<strong>zu</strong>ng über das Projekt des ISI<br />
informiert und aktuell um Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
gebeten, sprich da<strong>zu</strong><br />
aufgefordert, sich an der Umfrage<br />
des ISI <strong>zu</strong> beteiligen. Hintergrund<br />
für die Aktivitäten der Bundeszahnärztekammer<br />
ist jedoch eine<br />
Initiative aus Baden-Württemberg.<br />
Unter dem Stichwort „Zahnmedizin<br />
goes green“ hatte LZK-Praxisführungsreferent<br />
Dr. Norbert<br />
Struß im Ausschuss auf Bundesebene<br />
das Thema auf die Tagesbundesamtes<br />
erstmals, wie der Materialeinsatz<br />
im Gesundheitssektor<br />
gesenkt und dadurch natürlich Ressourcen<br />
geschont werden können,<br />
ohne dass die Sicherheit, Qualität<br />
oder auch die Wirtschaftlichkeit<br />
der Versorgung darunter leiden.<br />
Mit ihrer aktuellen Befragung will<br />
das ISI erheben, inwiefern sich die<br />
Akteure des Gesundheitssektors<br />
mit dem Thema Ressourcenschonung<br />
auseinandersetzen, welche<br />
Faktoren das ggf. bisher verhindert<br />
Auf den deutschen Gesundheitssektor<br />
entfallen jährlich etwa 100<br />
Millionen Tonnen Rohstoffe insgesamt,<br />
die mit der Erbringung aller<br />
Gesundheitsleistungen benötigt<br />
bzw. konsumiert werden. Da<strong>zu</strong><br />
zählen der Einsatz von medizinischen<br />
Geräten und Produkten,<br />
Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
und die Infrastruktur. Das<br />
Fraunhofer-Institut für Systemund<br />
Innovationsforschung (ISI)<br />
untersucht im Auftrag des Umwelthaben,<br />
welche Maßnahmen vielleicht<br />
bereits ergriffen wurden oder<br />
welche Unterstüt<strong>zu</strong>ng als hilfreich<br />
angesehen würde. Die Antworten<br />
sollen da<strong>zu</strong> beitragen, Handlungsbedarfe<br />
und Handlungsoptionen<br />
für mehr Ressourcenschonung im<br />
Gesundheitswesen auf<strong>zu</strong>zeigen.<br />
ZBW 10/2019<br />
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Berufspolitik 25<br />
ordnung gebracht, nachdem bereits<br />
im Praxisführungsausschuss der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg über die Themen<br />
Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin<br />
und ökodentaler Fingerabdruck<br />
diskutiert worden war.<br />
Welche Themenfelder sind beim<br />
Stichwort Ressourcenschonung in<br />
der Zahnarztpraxis denkbar? Die<br />
Palette ist breit und reicht von Verbrauchsartikeln<br />
aus Recyclingmaterial,<br />
Einmal- vs. Mehrfachbenut<strong>zu</strong>ng<br />
z. B. bei Mundspülbechern,<br />
Lätzchen, Sauger, Sprayaufsatz<br />
und Grundbesteck, amalgamfreie<br />
Praxis über Digitalisierung, umweltgerechte<br />
Desinfektionsmittel,<br />
ressourcenschonende Aufbereitung<br />
von Medizinprodukten vs.<br />
Einmal-Instrumente, Wertstoffsammlung<br />
in der Praxis bis <strong>zu</strong><br />
Sterilgutcontainer vs. Einwegsterilverpackungen,<br />
kompostierbare<br />
Artikel, Wiederverwendung gebrauchter<br />
Geräte und Materialwirtschaft.<br />
Initiativen. „Hygiene ist uns sehr<br />
wichtig. Aber durch immer strengere<br />
Hygiene-Auflagen werden im<br />
medizinischen Bereich mehr und<br />
mehr Einweg-Artikel und Plastikverpackungen<br />
notwendig. Im Zuge<br />
der allgemeinen Diskussion um<br />
Plastikabfälle haben einige Zahnärzte<br />
sich <strong>zu</strong>sammengetan und<br />
wollen versuchen, im Praxisalltag<br />
unnötigen Müll <strong>zu</strong> vermeiden. Wir<br />
auch! Unsere Praxis verbraucht im<br />
Quartal etwa 2.000 Mundspülbecher<br />
aus Plastik. Das macht 8.000<br />
Becher im Jahr. Die müssen wir<br />
nach einmaligem Gebrauch wegwerfen.<br />
Bitte helfen Sie uns dabei,<br />
Plastikmüll <strong>zu</strong> reduzieren. Bringen<br />
Sie <strong>zu</strong> Ihrem nächsten Termin einfach<br />
Ihr Zahnputzglas mit!“ Das ist<br />
eine Initiative aus dem Hohenlohekreis.<br />
In der Praxis von Dr. Imogen<br />
Wilde in Öhringen findet sich die<br />
Aufforderung an die Patienten ihr<br />
eigenes Zahnputzglas mit<strong>zu</strong>bringen<br />
als Aushang im Wartezimmer<br />
und auf der Praxis-Webseite. „Pro<br />
Tag bringt vielleicht ein Patient<br />
sein Zahnputzglas mit, die Patienten<br />
denken oftmals noch nicht daran,<br />
aber wir hoffen, dass sich die<br />
Idee durchsetzt“, sagt Dr. Imogen<br />
Wilde. Die Idee stammt aus ihrem<br />
Qualitätszirkel, erzählt sie, „meine<br />
Kollegin Nicole Dörr aus Dörzbach<br />
hat mich darauf gebracht“. „Ein<br />
anderer Kollege aus dem Qualitätszirkel<br />
verwendet Gläser als Mundspülbecher“.<br />
An weiteren Ideen<br />
der Kolleginnen und Kollegen <strong>zu</strong>r<br />
Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis<br />
ist sie brennend interessiert.<br />
Schon seit längerem macht sich<br />
Martin Jablonka Gedanken, welche<br />
ökologisch-korrekten Produkte<br />
für eine Praxis <strong>zu</strong> nutzen sind und<br />
wie man Müll minimieren kann.<br />
Auslöser dafür waren die neue regionale<br />
Abfallverordnung und die<br />
Praxisbegehung 2018.<br />
„Ich musste Umweltschutz, Datenschutz<br />
und Hygieneverordnung<br />
irgendwie unter einen Hut bekommen.<br />
Das Aufrüsten <strong>zu</strong>r Erfüllung<br />
der RKI mit Einmalturbinen und<br />
Einmalinstrumentarien führte<br />
meine Grundintention völlig ad absurdum“.<br />
Inzwischen verwendet der Bad<br />
Säckinger Zahnarzt seine Restbestände<br />
von Einmalinstrumentarien<br />
nur noch in den Altenpflegeeinrichtungen,<br />
in denen er als Senioren-<br />
und Behindertenbeauftragter<br />
aktiv ist.<br />
Im Bürobereich wird auf Nachhaltigkeit<br />
durch den Einsatz von<br />
Recyclingmaterialien und dem<br />
Ausbau der digitalen Möglichkeiten<br />
gesetzt. Faxpapier wird intern<br />
auf der Rückseite erneut verwendet.<br />
„In puncto Mülltrennung ist jetzt<br />
die Biotonne angekommen. Und<br />
wir haben <strong>zu</strong> einem Ökostromanbieter<br />
gewechselt und auf LED-<br />
Leuchtmittel umgestellt.<br />
Ökologie kann nicht per „Hau-<br />
Ruck-Verordnung“ gesteuert werden,<br />
sondern es ist ein langsamer<br />
Prozess, bei dem sich jeder Akteur<br />
gut fühlen sollte.“ Ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt für Martin Jablonka<br />
ist, dass möglichst Geräte<br />
und Produkte in der Praxis benutzt<br />
werden, die nachweislich ohne<br />
Kinderarbeit produziert wurden.<br />
„Hier sehe ich aber noch viel politischen<br />
Handlungsbedarf.“<br />
Ökologisches Bewusstsein.<br />
„Wir haben nur eine Welt und die<br />
haben wir von unseren Kindern<br />
und Enkelkindern geliehen – es<br />
gilt sie schonend <strong>zu</strong> behandeln und<br />
möglichst unversehrt weiter<strong>zu</strong>geben.“<br />
Das ökologische Bewusstsein<br />
ist bei Dr. Thomas-Rainer<br />
Schlachta tief verwurzelt. Seine<br />
Motivation verstärkte sich nochmals<br />
während des Familienurlaubs<br />
2018 auf den Nordseeinseln Föhr<br />
und Pellworm nach der Geburt seines<br />
dritten Enkelkindes, als er täglich<br />
mit der Plastikmüllflut an der<br />
Küste konfrontiert wurde. Die vielen<br />
Ehrenamtlichen, die täglich die<br />
Strände und Deiche von Groß- und<br />
Kleinplastikteilen säuberten, haben<br />
ihn nicht nur tief bewegt, sondern<br />
auch <strong>zu</strong> vermehrtem Handeln<br />
angetrieben – seither sieht er sich<br />
in der Zahnarztpraxis noch mehr in<br />
der Pflicht, die Umwelt soweit wie<br />
möglich <strong>zu</strong> schonen.<br />
Der Plastikmüll habe auch in der<br />
Praxis in den vergangenen 25 Jahren<br />
um 600 Prozent <strong>zu</strong>genommen,<br />
der Restmüll um das Fünf- bis<br />
Sechsfache und selbst das Altpapier<br />
habe sich verdoppelt, berichtet<br />
Dr. Schlachta. „Es muss sich dringend<br />
etwas ändern“.<br />
Bei der FVDZ-Hauptversammlung<br />
2018 in Lübeck initiierte er<br />
über den Landesverband Baden-<br />
Württemberg den Antrag „Hygienerichtlinien<br />
und Umweltschutz“,<br />
der dann einstimmig verabschiedet<br />
wurde. Gesetzgeber wie Fachministerien<br />
der Gesundheit und der<br />
Umwelt werden darin aufgefordert,<br />
bei den Hygienerichtlinien auch<br />
Umweltaspekte angemessen <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />
„Die nicht an unseren Berufsstand<br />
angepassten Hygienerichtlinien<br />
‚zwingen‘ uns <strong>zu</strong> einem<br />
exorbitanten Einsatz von Einmalartikeln<br />
und vorwiegend Kunststoffprodukten“,<br />
heißt es in der<br />
Begründung.<br />
Beim Thema Nachhaltigkeit<br />
in der Zahnarztpraxis sieht Dr.<br />
Schlachta insbesondere die Hersteller<br />
in der Pflicht: „Die Hersteller<br />
sollten sich bei jedem Produkt<br />
und bei jeder Verpackung fragen,<br />
ob sie wirklich notwendig sind.<br />
Das oberste Ziel müssen Mehrwegprodukte<br />
sein. Technische<br />
Geräte sollte man reparieren können<br />
und nicht einfach wegwerfen<br />
müssen, wenn sie kaputt sind. Die<br />
Serviceintervalle sollten verlängert<br />
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ZBW 10/2019
26<br />
Berufspolitik<br />
und der Austausch von Teilen auf<br />
ein Minimum beschränkt werden“.<br />
Auch kann sich Dr. Schlachta<br />
sehr gut die Einführung des „Grünen<br />
Punktes“ in der Medizin vorstellen,<br />
beispielsweise <strong>zu</strong>r Rückführung<br />
von Infusionsflaschen.<br />
Um die Papierflut ein<strong>zu</strong>dämmen,<br />
denkt er an online <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellte Bedienungs- und Wiederaufbereitungsanleitungen<br />
und<br />
plädiert für eine Negativdokumentation<br />
statt der üblichen Positivdokumentation.<br />
Am wichtigsten sei jedoch das<br />
Einwirken des Umweltministeriums,<br />
„die Politik muss die Hersteller<br />
in die Pflicht nehmen“. Mit dem<br />
LZK-Referenten für Praxisführung<br />
Dr. Norbert Struß hat Dr. Schlachta<br />
Grafik: dpa<br />
Europas Abfall<br />
anlässlich der Vertreterversammlung<br />
der BZK Freiburg im vergangenen<br />
Jahr jetzt einen engagierten<br />
Mitstreiter gefunden, der das ökologische<br />
Thema auf die Bundesebene<br />
und in die <strong>zu</strong>ständigen Gremien<br />
dort getragen hat.<br />
Klimaretter – Lebensretter.<br />
Auf Betreiben der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
wird das Thema im BZÄK-Ausschuss<br />
Praxisführung und Hygiene<br />
weiterverfolgt. Auf einem Workshop<br />
des Fraunhofer-Instituts <strong>zu</strong>r<br />
Ressourcenschonung im Gesundheitswesen<br />
wurden verschiedene<br />
Projekte vorgestellt, die sich mit<br />
der Thematik Umwelt und Gesundheit<br />
beschäftigen – immer<br />
Kommunales Abfallaufkommen in der EU in Millionen Tonnen<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Malta<br />
...<br />
Polen<br />
254<br />
Mio. t 257<br />
Dänemark<br />
Zypern<br />
Deutschland<br />
Luxemburg<br />
Österreich<br />
Ungarn<br />
Slowakei<br />
Tschechien<br />
Rumänien<br />
253<br />
259 261<br />
272<br />
344<br />
315<br />
385<br />
378<br />
254<br />
245 243<br />
Abfallaufkommen 2017 je Einwohner in Kilogramm in den EU-Ländern<br />
570<br />
607<br />
604<br />
637<br />
633<br />
248 249<br />
2000 02 04 06 08 10 12 14 16 17<br />
Quelle: Eurostat (2019)<br />
Abfälle aus Haushalten, kleinen Unternehmen<br />
und öffentlichen Einrichtungen; ohne Irland<br />
781 kg<br />
© Globus 13415<br />
Abfallaufkommen. Im Jahr 2017 sammelten die Städte und Gemeinden in der EU rund<br />
249 Millionen Tonnen Abfälle ein. Damit vergrößerte sich der Müllberg das vierte Jahr in<br />
Folge.Statistisch gesehen hat jeder EU-Bürger 486 Kilogramm Müll erzeugt.<br />
t<br />
kg<br />
unter dem Vorbehalt, dass die Patientensicherheit<br />
nicht gefährdet<br />
werden darf. Im Mittelpunkt des<br />
Workshops standen insbesondere<br />
Möglichkeiten im Krankenhaus.<br />
Vertreter der ambulanten Ärzteschaft<br />
waren kaum vertreten. Ein<br />
Projekt „Klimaretter – Lebensretter“<br />
fokussiert jedoch direkt auf<br />
ambulante Praxen. Als teilnehmende<br />
Praxis erhält man ein ausgearbeitetes<br />
Klimaschutzpaket. Ein<br />
Projektleitfaden und ausführliche<br />
digitale Materialien leiten bei der<br />
Umset<strong>zu</strong>ng des praxisinternen<br />
Klimaschutzprojekts an und geben<br />
Empfehlungen und Vorschläge für<br />
die erfolgreiche Umset<strong>zu</strong>ng an die<br />
Hand. Textbausteine für Mitarbeitermotivation<br />
und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie Druckvorlagen<br />
für Poster, Flyer und Rollup unterstützen<br />
den Praxisinhaber auf dem<br />
Weg <strong>zu</strong>m Klimaretter. Das Klimaschutzprojekt<br />
ist ein Baustein für<br />
den Nachhaltigkeitsbericht oder<br />
für die Umweltzertifizierung (z. B.<br />
nach EMAS, ISO 14001). Das Projekt<br />
sensibilisiert für einen nachhaltigen<br />
Umgang mit Ressourcen.<br />
Aktionen wie Treppe statt Auf<strong>zu</strong>g<br />
oder Standby vermeiden sind ohne<br />
zeitlichen Aufwand und eigene Investitionen<br />
umsetzbar und beeinträchtigen<br />
die Arbeitsabläufe der<br />
Beschäftigten nicht.<br />
Kammer goes green. Dr. Norbert<br />
Struß hat das Thema Nachhaltigkeit<br />
in der Zahnarztpraxis<br />
inzwischen auch in die Entscheidungsgremien<br />
auf Bundes- und<br />
Landesebene getragen. „Wir werden<br />
die Thematik im Dialog mit<br />
Politik, Verordnungsgebern und<br />
insbesondere den Medizinprodukteherstellern<br />
weiter aktiv verfolgen“,<br />
sichert Dr. Norbert Struß<br />
<strong>zu</strong>.<br />
» mader@lzk-bw.de<br />
Klimaretter – Lebensretter<br />
Weitere Informationen über das<br />
Projekt Klimaretter – Lebensretter<br />
finden Sie unter folgendem<br />
Link: https://projekt.klimaretter-lebensretter.de/das-projekt/<br />
ueber-das-projekt/<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 27<br />
Das Zahnärzte-Praxis-Panel erneut gestartet<br />
Rücksendefrist läuft noch bis Ende November<br />
Die Teilnahmeunterlagen wurden Anfang September an die Praxen<br />
verschickt: Das Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) startet erneut und soll<br />
wie in den vergangenen Jahren Einblicke in die wirtschaftliche Lage<br />
der Zahnarztpraxen ermöglichen und eine solide Datenbasis für die<br />
Vertragsverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen schaffen.<br />
In Baden-Württemberg als Vorreiter bei ZäPP erfolgt diese Erhebung<br />
bereits <strong>zu</strong>m dritten Mal.<br />
Was ist eigentlich ein Panel?<br />
Ein Panel ist eine Erhebung, die<br />
nicht nur einen Ist-Zustand wiedergeben,<br />
sondern Veränderungen<br />
sichtbar machen soll. Dabei<br />
werden über mehrere Jahre hinweg<br />
die gleichen Faktoren mit<br />
der gleichen Methode abgefragt.<br />
Was ist Ziel der Erhebung?<br />
Das Zahnärzte-Praxis-Panel<br />
(ZäPP) soll mehr Transparenz<br />
in die vertragszahnärztliche<br />
Tätigkeit bringen und eine verlässliche<br />
Datengrundlage für die<br />
Vergütungsverhandlungen mit<br />
den gesetzlichen Krankenkassen<br />
liefern. Dies ist besonders wichtig,<br />
da alle offiziellen Preissteigerungsindizes<br />
nicht die tatsächliche<br />
Entwicklung in den Praxen<br />
widerspiegeln.<br />
Wie wird ZäPP durchgeführt?<br />
Das von der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KBV) und<br />
den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
der Länder getragene<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche<br />
Versorgung (Zi) organisiert<br />
die Erhebung.<br />
Die Praxen erhalten einen Fragebogen<br />
<strong>zu</strong> den folgenden Themen:<br />
• Art der Praxis<br />
• Personalausstattung, Versorgungsstruktur,<br />
Arbeitszeit der<br />
Praxisinhaber und der Praxismitarbeiter<br />
• Erbrachte zahnärztliche Leistungen<br />
• Aufwendungen und Erträge<br />
auf der Grundlage der steuerlichen<br />
Überschussrechnung.<br />
Für die Angaben <strong>zu</strong> Erträgen<br />
und Aufwendungen der Praxis<br />
benötigt der Teilnehmer die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
des Steuerberaters.<br />
Teilnehmende Praxen werden<br />
gebeten, die ausgefüllten Erhebungsunterlagen<br />
bis Ende November<br />
2019 an die Treuhandstelle<br />
des Zi <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>schicken.<br />
Wer bereits in den letzten Jahren<br />
teilgenommen hat, muss nur<br />
noch die Daten des aktuellen<br />
Abfragejahres übermitteln.<br />
Was haben Sie davon?<br />
Je mehr Praxen am ZäPP teilnehmen,<br />
umso verlässlicher die<br />
Datengrundlage und umso stärker<br />
die Argumente in den Vertragsverhandlungen.<br />
Sie können<br />
mit Ihrer Teilnahme also unmittelbar<br />
etwas für eine leistungsgerechte<br />
Vergütung von Ihnen<br />
und Ihren Kolleginnen und Kollegen<br />
tun und da<strong>zu</strong> beitragen,<br />
dass Kostenentwicklungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Außerdem erhalten Sie nach<br />
Abschluss der Erhebung kostenlose<br />
Feedbackberichte und Zugang<br />
<strong>zu</strong> einer individuellen Chefübersicht.<br />
Diese stellt grafisch<br />
aufbereitet die Entwicklung der<br />
Einnahmen- und Kostenstrukturen<br />
der Praxis in den vergangenen<br />
Jahren dar und kann durch<br />
Szenario-Analysen etwa <strong>zu</strong> Auswirkungen<br />
von Investitionen<br />
oder Veränderungen beim Praxispersonal<br />
auch für die weitere<br />
Finanzplanung genutzt werden.<br />
Wie sicher sind Ihre Daten?<br />
Die erhobenen Praxisdaten werden<br />
streng nach den Vorgaben<br />
des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
und der EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
behandelt. Für die<br />
Handhabung der eingesendeten<br />
Unterlagen ist ein unabhängiger<br />
Treuhänder eingeschaltet.<br />
Weder das Zi noch die Kassenzahnärztliche<br />
Bundesvereinigung<br />
(KZBV) können Kenntnis<br />
von der Identität der Teilnehmer<br />
erhalten. Allein die Treuhandstelle<br />
des Zi kann die Einsendungen<br />
der Teilnehmer entgegennehmen,<br />
die Auszahlung der<br />
Aufwandspauschale anweisen<br />
und den Kontakt mit den Teilnehmenden<br />
führen.<br />
Wie wichtig ist Ihre Teilnahme?<br />
Im letzten Jahr sind bundesweit<br />
4.700 ausgefüllte Erhebungsbögen<br />
eingegangen. Das bedeutet<br />
eine Rücklaufquote von knapp<br />
13 Prozent. Für den Erfolg von<br />
ZäPP und für die Verlässlichkeit<br />
der Daten ist es wichtig, dass<br />
viele Praxen über mehrere Jahre<br />
teilnehmen. Doch auch, wer<br />
bisher noch keine Daten bereitgestellt<br />
hat, kann die Erhebung<br />
ganz konkret unterstützen, denn<br />
je mehr Praxen sich insgesamt<br />
beteiligen, umso repräsentativer<br />
sind die Daten.<br />
» holger.simon-denoix@kzvbw.de<br />
Info<br />
Weitere ausführliche Informationen<br />
<strong>zu</strong> ZäPP finden<br />
Sie online<br />
auf der Seite<br />
www.zäpp.<br />
de, darunter<br />
auch einen<br />
Muster-Praxisbericht.<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
28<br />
Berufspolitik<br />
#11Pfennig<br />
BZÄK-Kampagne <strong>zu</strong>r Anpassung des<br />
GOZ-Punktwerts<br />
Ein Mauerfall, eine Wiedervereinigung und eine neue Währung, neun<br />
Gesundheitsminister/innen, fünf US-Präsidenten und sogar drei Päpste<br />
hatten wir seit 1988. Geblieben ist lediglich der GOZ-Punktwert für die<br />
Bewertung privatzahnärztlicher Leistungen, der seit 1988 unverändert<br />
bei 11 Pfennig liegt. Denn seit 30 Jahren weigert sich der Gesetzgeber,<br />
diesen Punktwert in der Gebührenordnung für Zahnärzte an<strong>zu</strong>passen.<br />
Die Bundeszahnärztekammer hat deshalb eine fokussierte<br />
Aufklärung gestartet, um die Entscheidungsträger daran <strong>zu</strong> erinnern,<br />
dass Preise von 1988 nicht der Maßstab für die Preise von heute sein<br />
können. Im Interview gibt BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel einen Überblick<br />
in die GOZ-Thematik, die Forderungen und die Kampagne.<br />
die Gebührenordnung einem<br />
längst vergangenen Zeitalter angehört.<br />
Nur <strong>zu</strong>r Erinnerung: 1988 war<br />
noch vor dem Mauerfall und der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands.<br />
Wie hoch sollte ein GOZ-Grundwert<br />
Ihrer Meinung nach sein, der<br />
eine faire Entlohnung privatzahnärztlicher<br />
Arbeit unter Berücksichtigung<br />
dieser Entwicklungen<br />
garantiert?<br />
ZBW: Herr Dr. Engel, die Bundeszahnärztekammer<br />
(BZÄK) initiierte<br />
jüngst eine Kampagne unter<br />
dem Motto #11Pfennig, die den<br />
politischen Stillstand in der Novellierung<br />
um den Grundwert der<br />
Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
angeht. Mit welchen Argumenten<br />
gehen Sie an die Öffentlichkeit?<br />
Dr. Engel: Die zahnärztliche Arbeit<br />
in Deutschland hat sich in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten<br />
rasant entwickelt und deutlich an<br />
Qualität gewonnen. Sie wird geschätzt<br />
und ist international anerkannt.<br />
Dieser positiven Entwicklung<br />
für Millionen Patientinnen und<br />
Patienten steht eine Honorierung<br />
privatzahnärztlicher Leistungen<br />
im Rahmen des GOZ-Grundwertes<br />
gegenüber, der seit 1988, also<br />
seit mehr als 30 Jahren, nicht angepasst<br />
wurde. Mit der erreichten<br />
Spitzenqualität zahnärztlicher Arbeit<br />
in Deutschland ging auch eine<br />
erhebliche Kostensteigerung für<br />
das Führen von zahnärztlichen Praxen<br />
einher. Eine politische Reaktion<br />
auf diese Fortschritte und Umstände,<br />
die auch den GOZ-Grundwert<br />
miteinbezieht, hat es bislang<br />
erstaunlicherweise nicht gegeben.<br />
Mit der #11Pfennig-Kampagne<br />
möchten wir deshalb öffentlichkeitswirksam<br />
auf diesen Missstand<br />
hinweisen und unsere Forderungen<br />
nachhaltig unterstreichen.<br />
Missstand. „Der Punktwert von 11<br />
Pfennig symbolisiert besonders eindrücklich,<br />
dass die Bemessung zahnärztlicher<br />
Leis tungen durch die Gebührenordnung<br />
einem längst vergangenen Zeitalter angehört“,<br />
bemängelt Dr. Peter Engel.<br />
Was hat es mit dem Schlagwort<br />
#11Pfennig auf sich und weshalb<br />
dient es als zentrales Element der<br />
Kampagne?<br />
1988 legte die Bundesregierung<br />
unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums<br />
den Punktwert<br />
von 11 Pfennig als Grundwert<br />
der GOZ fest. Er ist bis heute darauf<br />
eingefroren. Der Punktwert von<br />
11 Pfennig symbolisiert besonders<br />
eindrücklich, dass die Bemessung<br />
zahnärztlicher Leistungen durch<br />
Foto: BZÄK/Lopata<br />
Wir fordern die Implementierung einer<br />
Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
auf Basis der Honorarordnung<br />
für Zahnärzte (HOZ), die zeitgemäß<br />
und fachlich wie betriebswirtschaftlich<br />
stimmig ist. Da<strong>zu</strong> gehört<br />
vor allem ein Mechanismus, der es<br />
ermöglicht, diesen Grundwert kontinuierlich<br />
an die wirtschaftliche<br />
Entwicklung an<strong>zu</strong>passen. Es wäre<br />
ein großer Gewinn für die gesamte<br />
Zahnmedizin, wenn der politische<br />
Stillstand um die Novellierung der<br />
Gebührenordnung beendet würde<br />
und Vorausset<strong>zu</strong>ngen für die Zukunft<br />
geschaffen werden, diese<br />
Bewertungen flexibler, zeitgemäßer<br />
und gerechter an<strong>zu</strong>passen.<br />
Mit welchen Gegenargumenten<br />
sieht sich die Bundeszahnärztekammer<br />
im Rahmen der Kampagne<br />
konfrontiert?<br />
Das Bundesverfassungsgericht<br />
wies 2001 darauf hin, dass statt<br />
einer Novellierung des GOZ-Grundwertes<br />
<strong>zu</strong>nächst gegebene Spielräume<br />
über Steigerungsfaktoren<br />
und Analogberechnungen genutzt<br />
werden müssten. In Anbetracht des<br />
rapiden Wandels zahnärztlicher Arbeit<br />
und der Erweiterung des Leistungsbereiches<br />
sind diese Potenziale<br />
jedoch maximal ausgereizt.<br />
Darüber hinaus wird mehrfach auf<br />
die vergleichsweise geringe Menge<br />
der Leistungen hingewiesen, die<br />
unter den GOZ-Grundwert fallen.<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik<br />
Buchtipp 29<br />
Daraus jedoch eine Legitimierung<br />
für Nichtstun ab<strong>zu</strong>leiten, halten wir<br />
für ein fatales Signal.<br />
Inhalte der Kampagne werden vor<br />
allem auf Twitter verbreitet. Welche<br />
Gründe gibt es dafür und was<br />
können die sozialen Medien in dieser<br />
Sache bewirken?<br />
Die sozialen Medien nehmen für<br />
die Kommunikation des Anliegens<br />
eine wichtige Rolle ein: Sie informieren<br />
kompakt, schaffen Aufklärung<br />
und gezielte Aufmerksamkeit<br />
bei Entscheidungsträgern und<br />
bieten damit die Möglichkeit, endlich<br />
Diskussionen an<strong>zu</strong>regen. Wir<br />
erhoffen uns, dem Reformbedarf<br />
des GOZ-Grundwertes die Beachtung<br />
<strong>zu</strong> vermitteln, die er verdient.<br />
Neben Aktivitäten via Twitter,<br />
macht die Bundeszahnärztekammer<br />
in ihren aktuellen Publikationen<br />
deutlich, dass die Zahnmedizin<br />
als unterschätzter Wirtschaftsfaktor<br />
beschrieben werden kann.<br />
Wie hoch ist ihr Stellenwert für die<br />
deutsche Wirtschaft ein<strong>zu</strong>ordnen?<br />
Die Gesundheitswirtschaft insgesamt<br />
ist und bleibt ein konjunktureller<br />
Motor. Und für die Erfolgsgeschichte<br />
der Gesundheitswirtschaft<br />
der letzten Jahre spielt die<br />
Zahnmedizin eine zentrale Rolle.<br />
Jedes Jahr werden hier 21,4 Milliarden<br />
Euro erwirtschaftet und<br />
damit wird fast 1 Prozent (0,8) <strong>zu</strong>r<br />
gesamten Bruttowertschöpfung<br />
Deutschlands beigetragen. Jeder<br />
in der Zahnmedizin erwirtschaftete<br />
Euro generiert 1,2 weitere in zahnrelevanten<br />
Bereichen. Durch diesen<br />
sogenannten ökonomischen<br />
Fußabdruck wird die Zahnmedizin<br />
<strong>zu</strong>m Schrittmacher der gesamten<br />
Wertschöpfungskette.<br />
Was erkennen Sie als entscheidenden<br />
Faktor für den positiven Beitrag<br />
an der Gesundheits- und der<br />
gesamten deutschen Wirtschaft?<br />
Die Grundvorausset<strong>zu</strong>ng – und<br />
damit der für mich entscheidende<br />
Faktor – ist die Exzellenz, die<br />
die zahnärztliche Arbeit bis heute<br />
erreicht hat. Statistiken der Deutschen<br />
Mundgesundheitsstudie<br />
(DMS V, 2016) untermauern diese<br />
Feststellung: Weltweit wird Karies<br />
bei Kindern nirgendwo erfolgreicher<br />
behandelt als hier, sodass<br />
heute 8 von 10 Kinder in Deutschland<br />
ohne Karies aufwachsen können.<br />
Auch im Kampf gegen Zahnlosigkeit<br />
rangiert Deutschland im<br />
internationalen Vergleich auf Platz<br />
eins.<br />
Welche Resonanz hat die BZÄK<br />
für die politische Arbeit der letzten<br />
Wochen erreicht und wie geht es<br />
nun weiter?<br />
#11Pfennig. Im Mittelpunkt der Kampagne<br />
steht eine 11-Pfennig-Münze,<br />
symbolisch für einen Punktwert, der aus<br />
der Zeit gefallen ist.<br />
Aus den unterschiedlichsten Regionen<br />
Deutschlands haben uns Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbekundungen<br />
für das<br />
Unterfangen erreicht. Über dieses<br />
Miteinander und das eigene Engagement<br />
in den Regionen freuen<br />
wir uns sehr. Denn fest steht, dass<br />
eine politische Forderung nur dann<br />
Erfolg hat, wenn alle geschlossen<br />
dahinterstehen. Eine Sensibilisierung<br />
von Entscheidungsträgern<br />
und der politischen Öffentlichkeit<br />
für unser Anliegen ist das erste<br />
Etappenziel. Darauf aufbauend gilt<br />
es, unsere Forderung für einen Novellierungsprozess<br />
glaubhaft und<br />
hartnäckig vor<strong>zu</strong>tragen, um die<br />
Entlohnung privatzahnärztlicher<br />
Leistungen an das 21. Jahrhundert<br />
an<strong>zu</strong>passen.<br />
Eine „saubere“ aktuelle GOZ<br />
ist der Gesetzgeber nicht nur der<br />
Zahnärzteschaft schuldig, sondern<br />
gerade auch den Patienten.<br />
<br />
BZÄK<br />
Foto: BZÄK<br />
Bildatlas klinische Anatomie<br />
Das Gesicht<br />
In zweiter und überarbeiteter Auflage<br />
werden in diesem Bildatlas<br />
<strong>zu</strong>r klinischen Anatomie die hochkomplexen<br />
topographisch-anatomischen<br />
Verhältnisse des Gesichts<br />
anhand lückenloser Serien von<br />
plastischen, detailreichen Illustrationen<br />
mit dreidimensionaler Anmutung<br />
Schicht für Schicht dargestellt.<br />
Wichtige Orientierungspunkte,<br />
anatomische Details und<br />
klinisch relevante Konstellationen<br />
von Nerven und Gefäßen finden<br />
dabei Berücksichtigung.<br />
Eine weitere Besonderheit: Aufgrund<br />
der immer gleichen Ansichten<br />
in den verschiedenen Präparationsschichten<br />
bleibt die Übersicht<br />
stets erhalten. Begleittexte und<br />
Bildlegenden heben das Wesentliche<br />
hervor, im Vordergrund steht<br />
jedoch immer das Bild.<br />
Die aufwendigen anatomischen<br />
Illustrationen wurden auf der<br />
Grundlage der anatomischen Verhältnisse<br />
am Lebenden, an anatomischen<br />
Präparaten und an korrespondierenden<br />
Schnittbildserien<br />
(CT, MR) entwickelt.<br />
<br />
IZZ<br />
Radlanski, Ralf J., Wesker, Karl H.<br />
Das Gesicht<br />
Bildatlas klinische Anatomie<br />
2., überarbeitete Auflage 2012<br />
Quintessence Publishing,<br />
Deutschland<br />
ISBN 978-3-86867-127-8<br />
149 Euro<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
30<br />
Fortbildung<br />
Grundlagen der Wissenschaft<br />
Toxikologie von Nanopartikeln in der<br />
Zahnmedizin<br />
Das Wort Nano (lat. „nanus“) bedeutet Zwerg. Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter (10 -9 m). Nanoteilchen<br />
besitzen spezielle chemische und physikalische Eigenschaften, die deutlich von denen von<br />
Festkörpern oder größeren Partikeln abweichen. Hier<strong>zu</strong> gehören u. a. höhere chemische Reaktivität<br />
durch eine große spezifische Oberfläche (großeTeilchenoberfläche im Verhältnis <strong>zu</strong>m Volumen), geringer<br />
Einfluss von Massenkräften (Gewichtskraft) und <strong>zu</strong>nehmender Einfluss von Oberflächenkräften<br />
(z. B. Van-der-Waals-Kraft), <strong>zu</strong>nehmende Oberflächenladungen und thermodynamische Effekte (brownsche<br />
Molekularbewegung). Bei den Nanomaterialien werden verschiedene Materialgruppen unterschieden:<br />
kohlenstoffhaltige Nanopartikel (z. B. Ruß), Metall- und Halbmetalloxide (z. B. Titandioxid),<br />
Halbleiter (z. B. Silizium), Metalle (z. B. Gold) sowie Polymere (z. B. Blockcopolymere).<br />
Nanostrukturen in der Natur. Nanometergroße Haare<br />
befinden sich etwa an Fliegenbeinen und ermöglichen<br />
es Insekten, an Decken und Wänden <strong>zu</strong> klettern. Das bekannteste<br />
Nano-Beispiel aus der Natur ist der sogenannte<br />
Lotuseffekt: Feine Nanostrukturen sorgen dafür, dass<br />
Wasser auf den Blättern der Lotuspflanze abperlt und die<br />
Haftung von Schmutzpartikeln minimiert wird (Abb. 1).<br />
Muschelschalen, aber auch der menschliche Knochen<br />
enthalten organische und anorganische Nanomaterialien,<br />
die so eng aneinandergereiht sind, dass sie eine extreme<br />
Stabilität und Widerstandsfähigkeit aufweisen.<br />
Nanotechnologische Produkte. Zu den wichtigsten<br />
nanotechnologischen Produkten zählen viele Pigmente,<br />
z. B. Titandioxid und andere Zusatzstoffe (Additive)<br />
für Lacke und Kunststoffe, beispielsweise hochdisperse<br />
Kieselsäuren. Diese Produkte sind <strong>zu</strong>m Teil seit über<br />
40 Jahren auf dem Markt, erhalten aber im Zuge des<br />
allgemeinen Medienrummels („Nano-Hype“) oft im<br />
Nachhinein die Vorsilbe „Nano“. Außerdem gibt es seit<br />
kurzer Zeit auch Kleidungsstücke, die einen Nanoverbund<br />
aufweisen und somit schmutzabweisend wirken.<br />
Dies beruht auf der Funktion, dass die Schmutzteilchen<br />
auf den winzigen Nanoelementen nicht anhaften.<br />
Besondere Einsatzgebiete der Nanotechnologie sind<br />
heut<strong>zu</strong>tage die Beschichtung von Oberflächen oder die<br />
Herstellung von zahnärztlichen Füllungsmaterialien.<br />
Nanofüllkörper werden dann als „Nano“ bezeichnet,<br />
wenn die darin enthaltenen Partikel kleiner als 100 nm<br />
sind. Nanofüllkörper verhalten sich bei diesen Anwendungen<br />
nicht mehr wie eine amorphe Substanz, sondern<br />
nehmen Eigenschaften von Flüssigkeiten an.<br />
Nanopartikel in der Zahnmedizin. Immer mehr<br />
zahnärztliche Materialien enthalten Nanopartikel (z. B.<br />
Nanokomposite, Nanofüller). Beim Patienten können<br />
diese Partikel während des Kauvorgangs freigesetzt werden,<br />
mit dem Speichel verschluckt werden und in den Organismus<br />
gelangen (Ingestion). Außerdem ist es möglich,<br />
dass Zahnärzte, zahntechnisches Personal und Patienten<br />
Foto: Adobe Stock/ananaline<br />
Abb. 1<br />
Lotuseffekt. Wasser perlt ab und reinigt (Abb. 1).<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Fortbildung 31<br />
(AGW = 10 mg/m 3 ) (AGW = 1,25 mg/m 3 )<br />
0.00125 g/m 3<br />
Abb. 2<br />
Abb. 2<br />
Partikelfreiset<strong>zu</strong>ng nach Beschleifen von Kompositen in vitro. Die Partikel wurden nach dem Beschleifen der Komposit- blöcke über<br />
Komposite. spezielle Partikelfreiset<strong>zu</strong>ng Glasfaser-Filtersysteme nach Beschleifen gesammelt. Die von Größenbestimmung Kompositen in erfolgte vitro. Die mit dem Partikel Transmissionselektronen- wurden nach dem mikroskop. Beschleifen Dunkelgraue der Kompositblöcke<br />
über spezielle Balken Glasfaser-Filtersysteme = inhalierbare Partikel (5 bis gesammelt. 10 μm), hellgraue Die Balken Größenbestimmung = respiratorische Partikel erfolgte (< 3mit μm). dem Transmissionselektronenmikroskop. Dunkelgraue<br />
Balken Die Balken = inhalierbare stellen Mittelwerte Partikel mit Standardabweichungen (5 bis 10 μm), hellgraue dar. Die Balken rote Linie = respiratorische repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert Partikel (< 3 μm). für Die respiratorische Balken stellen Mittelwerte<br />
Partikel<br />
mit Standardabweichungen dar. Die rote Linie repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert für respiratorische Partikel (Abb. 2).<br />
Abbildung: Prof. Reichl<br />
während des Schleifens/Polierens von Nanokompositen<br />
bzw. Keramiken freigesetzte Nanopartikel (Stäube) über<br />
die Lunge aufnehmen (Inhalation). Bei diesen Maßnahmen<br />
entstehen verschiedene Staubpartikel: Grobstaub<br />
(Partikel bis 10 μm), Feinstaub (bis 5 μm), Feinststaub<br />
(bis 3 μm) und Nanopartikel (< 100 nm). Während Grob-,<br />
Fein- und Feinststaub vorwiegend im Nasenrachenraum<br />
abgefangen und schnell abgeatmet bzw. über die Zilien<br />
eliminiert werden, können Nanopartikel bis in die Bronchiolen<br />
und Alveolen der Lunge gelangen, dort eingelagert<br />
werden und Nebenwirkungen verursachen.<br />
Wirkungen von Nanopartikeln und Grenzwerte.<br />
Anorganische Stäube (z. B. Silikate), Metallstäube (z. B.<br />
Arsen), aber auch Holzstäube (z. B. Buchen- und Eichenholz)<br />
werden in der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)<br />
als mutagene/karzinogene Substanzen deklariert. Seit<br />
Langem sind typische Pneumokoniosen (Silikosen) durch<br />
Einatmung anorganischer Stäube bei Arbeitern bekannt,<br />
die beispielsweise Steine oder Keramiken beschleifen.<br />
Die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) von Stäuben liegen<br />
bei 10 mg/m 3 Luft für die einatembare/inhalierbare Partikelfraktion<br />
(5 bis 10 μm) und bei 1,25 mg/m 3 Luft für die<br />
alveolengängige/respiratorische Fraktion (< 3 μm).<br />
Inhalation von dentalen Nanopartikeln. In In-vitro-Versuchen<br />
wurden standardisierte Kompositblöcke<br />
hergestellt und mit einem Diamantbohrer beschliffen.<br />
Nach Sammlung des freigesetzten Staubes über spezielle<br />
Filtersysteme wurden die Anzahl und die Partikelgrößen<br />
der Staubfraktionen mit einem Transmissionselektronenmikroskop<br />
bestimmt. Es zeigte sich, dass bei gleicher<br />
Bearbeitung von allen Kompositen nur maximal 0,3 mg/<br />
m 3 inhalierbare Partikel (5 bis 10 μm; AGW = 10 mg/m 3<br />
Luft) freigesetzt wurden. Hingegen lag die Freiset<strong>zu</strong>ng<br />
respiratorischer Partikel (< 3 μm) bei bis <strong>zu</strong> 60 mg/m 3<br />
(AGW = 1,25 mg/m 3 ) (Abb. 2).<br />
In klinischen Versuchen wurden spezielle Filter-, Messund<br />
Zählsysteme (Aerocet 531) am Kragen beim Zahnarzt<br />
befestigt und während der Behandlung am Patienten<br />
sowie nach dem Schleifen/Polieren von Nanokompositen<br />
die Anzahl und die Größe der freigesetzten Schleif-/<br />
Nanopartikel bestimmt. Es zeigte sich, dass während der<br />
Behandlung Partikel mit einer Größe < 2,5 μm nur <strong>zu</strong><br />
geringen Mengen (< 0,9 mg/m 3 ) freigesetzt wurden. Bei<br />
Partikeln mit einer Größe von 2,5 bis 7 μm wurde der<br />
AGW von 1,25 mg/m 3 während einer 3-stündigen Behandlung<br />
nur kurzzeitig erreicht (Abb. 3). Es ist jedoch<br />
<strong>zu</strong> betonen, dass sowohl die In-vitro- als auch die klinischen<br />
Versuche jeweils ohne Wasserkühlung und Absaugung<br />
durchgeführt wurden. Dennoch werden dem Zahnarzt<br />
beim Umgang mit dentalen (Nano-)Schleifstäuben<br />
heute folgende Empfehlungen gegeben:<br />
• Masken <strong>zu</strong>r Infektionsreduzierung (Mundschutzmasken)<br />
schützen nicht vor der Aufnahme von dentalen<br />
Schleifstäuben.<br />
• Das Tragen von FFP-3-Masken („Filtering Face<br />
Piece Masks“) mit einer hohen Partikelfiltrationsrate<br />
ist ratsam. Einige Hersteller von zahnärztlichen<br />
Materialien haben den Hinweis <strong>zu</strong>r Verwendung von<br />
FFP-Masken beim Bearbeiten/Schleifen/Polieren ihrer<br />
Produkte bereits im Beipackzettel verankert.<br />
• Durch eine gute Modellierung/Formung lässt sich der<br />
Schleifvorgang abkürzen.<br />
• Es sollte auf eine gute Wasserkühlung, Absaugung<br />
und Belüftung geachtet werden.<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
32<br />
Fortbildung<br />
AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />
AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />
AGW = 1,25 mg/m 3 Luft<br />
AGW = 10 mg/m 3 Luft<br />
Abbildung: Prof. Reichl<br />
TLV respirable dust<br />
Abb. 3<br />
Abb. 3<br />
Partikel-Freiset<strong>zu</strong>ng während einer dreistündigen Behandlung am Patienten (Klinische Situation).<br />
Partikel-Freiset<strong>zu</strong>ng während einer dreistündigen Behandlung am Patienten (Klinische Situation). Beim Zahnarzt wurden spezielle<br />
Beim Zahnarzt wurden spezielle Partikelmesssysteme am Kragen befestigt und während des Beschleifens/Polierens des<br />
Partikelmesssysteme am Kragen befestigt und während des Beschleifens/Polierens des Nanokomposits „FiltekSupreme XTE (3M<br />
Nanokomposits „FiltekSupreme XTE (3M ESPE)“ die Anzahl und die Größe der freigesetzten Schleif/Nanopartikel bestimmt.<br />
ESPE)“<br />
Die<br />
die<br />
rote<br />
Anzahl<br />
Linie<br />
und<br />
repräsentiert<br />
die Größe<br />
den<br />
der<br />
Arbeitsplatzgrenzwert<br />
freigesetzten Schleif-/Nanopartikel<br />
(AGW) für respiratorische<br />
bestimmt.<br />
Partikel<br />
Die<br />
(AGW<br />
rote Linie<br />
= TLV).<br />
repräsentiert den Arbeitsplatzgrenzwert<br />
(AGW) für respiratorische Partikel (AGW = TLV) (Abb. 3).<br />
Ingestion von dentalen Nanopartikeln. In einem<br />
Kausimulator wurden verschiedene (Nano-)Komposite<br />
wie z. B. Filtek Supreme XT (Fa. 3M Espe; Nanofüller),<br />
CeramX (Fa. Dentsply DeTrey; Nanofüller) und Tetric<br />
EvoCeram (Fa. Ivoclar Vivadent; Nanohybrid) auf die<br />
Freiset<strong>zu</strong>ng von Nanopartikeln während des Kauvorgangs<br />
bestimmt. Dabei zeigte sich, dass nur eine geringe<br />
Anzahl an Nanopartikeln aus den untersuchten<br />
Materialien freigesetzt wurde (Abb. 4). Da die Anteile<br />
und Mengen der während des Kauvorgangs abradierten/freigesetzten<br />
(Nano-)Partikel aus allen untersuchten<br />
Kompositen klein waren, ist das gesundheitliche Risiko<br />
beim Patienten nach dem Verschlucken dieser Partikel<br />
als äußerst gering ein<strong>zu</strong>stufen.<br />
Nano-Titan. Seit 2011 ist im Internationalen Beratungszentrum<br />
für die Verträglichkeit von Zahnmaterialien<br />
an der LMU in München (www.dentaltox.com)<br />
ein enormer Anstieg der Anfragen <strong>zu</strong>r Verträglichkeit/<br />
Biokompatibilität von Titan <strong>zu</strong> verzeichnen. Immer wieder<br />
wird Titan für das Auftreten von Nebenwirkungen<br />
(z. B. Allergien) auch bei Trägern von Titanimplantaten<br />
verantwortlich gemacht. Die Folge ist, dass Patienten<br />
(aber auch Zahnärzte/Personal) verunsichert sind und<br />
Ängste entwickeln, die ihrerseits Krankheiten auslösen<br />
können. In eigenen Studien war Nano-Titan in In-vitround<br />
In-vivo-Toxizitätstests nicht toxischer als andere<br />
zahnärztliche Materialien (z. B. freigesetzte Methacrylate<br />
aus Kompositen). Die Auslösung von Titanallergien<br />
durch das Einsetzen von Titanimplantaten bei Patienten<br />
ist in der wissenschaftlichen Literatur nicht belegt.<br />
Silber-Nanopartikel. Silber-Nanopartikel haben eine<br />
antibakterielle Wirkung und werden deshalb oft in Zahnpasta<br />
eingebracht. Neuerdings wird von einigen Herstellern<br />
auch der Einsatz von Silber-Nanopartikeln in<br />
zahnärztlichen Materialien wie z. B. Kompositen empfohlen,<br />
um hiermit der Entstehung von Karies vor<strong>zu</strong>beugen.<br />
Die Silberionen gehen dabei Wechselwirkungen mit Proteinen<br />
der Bakterien ein und führen <strong>zu</strong>r Denaturierung.<br />
Wie verhalten sich aber Silber-Nanopartikel in Kompositen?<br />
Haben sie einen Einfluss auf den Polymerisationsprozess<br />
der Komposit-Inhaltsstoffe? In eigenen<br />
Studien wurden verschiedene Konzentrationen an Silber-Nanopartikeln<br />
experimentellen Kompositen (z. B.<br />
Tetric Flow, Fa. Ivoclar Vivadent) beigemengt und die<br />
Freiset<strong>zu</strong>ngsraten der Komposit-Inhaltsstoffe im Eluat<br />
mittels Gaschromatografie/Flüssigkeitschromatografie-<br />
Massenspektrometrie nach 24 Stunden bestimmt. Dabei<br />
führte die Zugabe von Silber-Nanopartikeln <strong>zu</strong> höheren<br />
Mengen an freisetzbaren Inhaltsstoffen. Triethylenglycol-<br />
Dimethacrylat (TEGDMA) und ethoxyliertes Bisphenol-<br />
A-Dimethacrylat (BisEMA) wurden z. B. bei der Zugabe<br />
von Silber (0,01 bis 0,3 Prozent) um ein Vielfaches stärker<br />
eluiert als Kontrollmaterial, das kein Nano-Silber enthielt<br />
(Tab. 1).<br />
Ursachen für die mangelnde Polymerisation und<br />
damit die stärkere Freiset<strong>zu</strong>ng von Inhaltsstoffen<br />
sind die Reflexion und die Absorption von Lichtphotonen<br />
sowie die Aufnahme oder Abgabe von Elektronen<br />
von Silber-Nanopartikeln. Des Weiteren kommt<br />
es <strong>zu</strong>r Bildung von Komplexen der Nanopartikel mit<br />
den Photoinitiatoren. Methacrylate sind bekannte<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Fortbildung 33<br />
Filtek Supreme XT (Nanofüller)<br />
300<br />
250<br />
Partikelanzahl<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Abb. 4<br />
0<br />
0<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,4<br />
0,5<br />
0,6<br />
0,7<br />
0,8<br />
0,9<br />
1<br />
Klassenobergrenzen (µm)<br />
1,2<br />
1,4<br />
2<br />
5<br />
Abbildung: Prof. Reichl<br />
Partikelverteilungskurve nach dem Kauvorgang mit Filtek Supreme XT innerhalb von 24 h (Abb. 4).<br />
Abb 4:<br />
Partikelverteilungskurve nach dem Kauvorgang mit Filtek Supreme XT innerhalb von 24 h.<br />
Allergene. Durch die gesteigerte Freiset<strong>zu</strong>ng insbesondere<br />
von Methacrylaten wären Methacrylatallergiker<br />
bei der Applikation von Silber-Nanopartikel<br />
enthaltenden Kompositen besonders betroffen. Aus<br />
toxikologischer/allergologischer Sicht ist der Zusatz<br />
von Silber-Nanopartikeln in zahnärztlichen Kunststoffmaterialien<br />
deshalb nicht empfehlenswert bzw.<br />
ab<strong>zu</strong>lehnen.<br />
Schlussfolgerungen.<br />
• Nanopartikel und anorganische Stäube können starke<br />
toxische Wirkungen haben.<br />
• Während des Herausbohrens, Schleifens oder Polierens<br />
können Nanopartikel z. B. aus (Nano-)Kompositen<br />
in die Luft freigesetzt und eingeatmet werden.<br />
• Aufgrund der geringen Anteile der freigesetzten Nanopartikel<br />
und der limitierten Aufnahme ist die Gefahr<br />
einer gesundheitlichen Gefährdung von Patienten<br />
als äußerst niedrig ein<strong>zu</strong>stufen.<br />
• Um das gesundheitliche Risiko <strong>zu</strong> mindern, wird<br />
Zahnärzten und dem zahnärztlichen Personal empfohlen,<br />
beim Schleifen/Bohren eine partikelabsorbierende<br />
Schutzmaske (FFP-3) <strong>zu</strong> tragen.<br />
Das Literaturverzeichnis finden Sie unter www.zahnaerzteblatt.de<br />
oder kann beim IZZ bestellt werden unter<br />
Tel: 0711/222966-14, Fax: 0711/222966-21 oder E-<br />
Mail: info@zahnaerzteblatt.de.<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Franz-Xaver Reichl<br />
Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl<br />
Dental-Toxikologe<br />
Poliklinik für Zahnerhaltung und<br />
Parodontologie<br />
Klinikum der Universität München<br />
0,3 % Ag MW ± SEM 0,1 % Ag MW ± SEM 0,0125% Ag MW ± SEM 0,0 % Ag MW ± SEM<br />
MAA 65,95 ± 13,67 33,75 ± 13,40 22,44 ± 4,99 6,03 ± 1,29<br />
HQME 109,39 ± 9,22 72,77 ± 18,20 59,95 ± 7,45 30,81 ± 2,13<br />
EGDMA 61,91 ± 9,65 48,56 ± 12,39 22,88 ± 2,51 8,46 ± 0,71<br />
CQ 132,10 ± 16,58 73,92 ± 24,42 43,22 ± 9,61 24,07 ± 1,27<br />
CSA 5,20 ± 0,49 3,00 ± 0,76 2,73 ± 0,39 2,09 ± 0,25<br />
BHT 4,22 ± 0,52 2,62 ± 0,89 1,77 ± 0,36 1,10 ± 0,07<br />
BL 71,91 ± 5,88 45,10 ± 11,21 38,75 ± 4,66 28,30 ± 0,76<br />
DMABEE 417,47 ± 42,96 252,42 ± 73,98 169,79 ± 31,76 89,86 ± 5,28<br />
TEGDMA 4,49 ± 1,03 2,40 ± 1,07 2,81 ± 0,29 1,48 ± 0,03<br />
Tinuvin P 99,16 ± 10,11 63,14 ± 18,29 48,22 ± 7,26 27,77 ± 1,55<br />
DDDMA 1511,60 ± 284,59 518,69 ± 104,30 322,16 ± 77,09 144,66 ± 17,92<br />
BPA 6,13 ± 0,39 7,07 ± 0,37 5,50 ± 0,19 3,37 ± 0,18<br />
Dicyclohexylphthalat 11,84 ± 1,52 7,72 ± 2,50 5,77 ± 0,97 3,51 ± 0,18<br />
BisEMA 33,91 ± 8,58 19,93 ± 10,08 9,07 ± 1,73 4,74 ± 0,27<br />
Freiset<strong>zu</strong>ng von Inhaltsstoffen aus experimentellem Tetric Flow nach Zugabe von Silber-Nanopartikeln nach 24-stündiger Elution.<br />
Mittelwerte (MW) und Standardfehler der Mittelwerte (SEM) (μmol/L in Methanol) (Tab. 1).<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
34<br />
Praxis<br />
Der GOZ-Ausschuss der LZK informiert<br />
Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />
Da es sich bei der Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt,<br />
ist ein gut strukturiertes Behandlungs- und Nachsorgekonzept notwendig,<br />
um den nachhaltigen Erfolg einer systematischen Parodontitistherapie<br />
<strong>zu</strong> gewährleisten. Die unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)<br />
wird auf den Patienten individuell abgestimmt und findet an mehreren<br />
auf die einzelne Patientensituation abgestimmten Terminen statt. Im Rahmen<br />
der UPT kommen folgende Gebührenpositionen <strong>zu</strong>r Anwendung.<br />
Zu Beginn der UPT steht immer<br />
eine Untersuchung mit anschließender<br />
Beratung. Die Untersuchung<br />
kann nach der GOÄ-Nr. 6<br />
oder GOZ-Nr. 0010 abgerechnet<br />
werden. Die erfolgte Beratung<br />
wird nach GOÄ-Nr. Ä1 berechnet.<br />
Das Erheben eines Gingival- oder<br />
Parodontalindex, um die klinische<br />
Situation sicher <strong>zu</strong> beurteilen,<br />
wird nach der GOZ-Nr. 4005 berechnet.<br />
Mundhygienestatus. Um die<br />
aktuelle Mundhygiene beurteilen<br />
<strong>zu</strong> können, wird ein Mundhygienestatus<br />
erstellt.<br />
Dieser wird nach<br />
der GOZ-Nr. 1000<br />
„Erstellen eines<br />
Mundhygienestatus<br />
und eingehende<br />
Unterweisung <strong>zu</strong>r<br />
Vorbeugung gegen<br />
Karies und parodontale<br />
Erkrankungen“,<br />
Dauer<br />
mind. 25 Minuten<br />
abgerechnet. Die<br />
Gesamtdauer der<br />
Leistung kann auf<br />
mehrere Sit<strong>zu</strong>ngen<br />
verteilt werden.<br />
Die Leistung<br />
ist innerhalb eines<br />
Jahres einmal berechnungsfähig.<br />
Werden harte und weiche Beläge<br />
entfernt, wird dies nach der GOZ-<br />
Nr. 4050 bzw. 4055 abgerechnet<br />
(innerhalb von 30 Tagen nur einmal<br />
berechnungsfähig). Wird in<br />
einer Folgesit<strong>zu</strong>ng eine Kontrolle<br />
der Belagsentfernung oder eine<br />
Professionelle Zahnreinigung<br />
durchgeführt, kann dies nach der<br />
GOZ-Nr. 4060 abgerechnet werden.<br />
Die Kontrolle des Übungserfolges<br />
einschließlich weiterer<br />
Unterweisung, Dauer mind. 15<br />
Minuten wird nach der GOZ-Nr.<br />
1010 abgerechnet. Die Leistung ist<br />
innerhalb eines Jahres dreimal abrechenbar<br />
und bildet eine Ergän<strong>zu</strong>ngsleistung<br />
<strong>zu</strong>r GOZ-Nr. 1000.<br />
Die GOZ-Nummern 1000 und<br />
1010 können in gleicher Sit<strong>zu</strong>ng<br />
mit den GOZ-Nummern 0010,<br />
4000, 8000, Beratungen und Untersuchungen<br />
nach der Gebührenordnung<br />
für Ärzte nur gemeinsam<br />
in Ansatz gebracht werden, wenn<br />
sie unterschiedlichen Zwecken<br />
dienen.<br />
Parodontalstatus. Für eine sichere<br />
Verlaufskontrolle innerhalb<br />
der UPT ist das Erheben eines<br />
Parodontalstatus wichtig. Die<br />
GOZ-Nr. 4000 „Erstellen und Dokumentieren<br />
eines Parodontalstatus”<br />
ist maximal zweimal im Jahr<br />
berechnungsfähig. Ein spezielles<br />
Formblatt <strong>zu</strong>r Dokumentation ist<br />
nicht vorgeschrieben. Für eine<br />
vollständige Diagnostik kann die<br />
Entnahme von Abstrichmaterial<br />
<strong>zu</strong>r mi krobiologischen Untersuchung<br />
notwendig sein. Die Entnahme<br />
wird nach der GOÄ-Nr. 298<br />
abgerechnet. Entstehende Auslagen<br />
werden nach § 9 berechnet.<br />
Ein ganz wesentlicher Bestandteil<br />
einer UPT ist die Professionelle<br />
Zahnreinigung nach der GOZ-Nr.<br />
1040. Die Leistung umfasst das<br />
Entfernen der supragingivalen/<br />
gingivalen Beläge auf Zahn- und<br />
Wurzeloberflächen einschließlich<br />
Reinigung der Zahnzwischenräume,<br />
das Entfernen des Biofilms,<br />
die Oberflächenpolitur und geeignete<br />
Fluoridierungsmaßnahmen,<br />
je Zahn oder Implantat oder Brückenglied.<br />
Überempfindliche Zahnflächen.<br />
Die Behandlung von überempfindlichen<br />
Zahnflächen<br />
ist nach<br />
der GOZ-Nr. 2010<br />
abrechenbar. Eine<br />
Fluoridierung<br />
nach der GOZ-Nr.<br />
1020 ist nicht neben<br />
der GOZ-Nr.<br />
1040 berechenbar.<br />
Die Reinigung<br />
der Zunge und<br />
der Schleimhäute<br />
erfolgt gemäß<br />
§ 6 Abs. 1. Ebenso<br />
wird die Reinigung<br />
von Stegen<br />
und Geschieben<br />
analog berechnet.<br />
Wird im Rahmen<br />
der UPT die Notwendigkeit<br />
einer erneuten parodontalchirurgischen<br />
Behandlung<br />
erkannt, werden die Maßnahmen<br />
nach den GOZ-Nummern 4070/<br />
4075 plus Begleitleistungen berechnet.<br />
Foto: Adobe Stock/ Kzenon<br />
Autorenteam des<br />
GOZ-Ausschusses der LZK BW<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Praxis 35<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das PRAXIS-Handbuch der LZK BW<br />
Neue „Checkliste für den Neukauf eines<br />
Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“<br />
Foto: Adobe Stock/bychykhin<br />
Beim Neukauf eines Reinigungs- und Desinfektionsgeräts<br />
(RDG) können Fragen wie z. B. „Welches RDG ist<br />
passend für meine Praxis?“, „Werden alle Anforderungen<br />
mit dem entsprechenden RDG erfüllt?“ oder „Welche<br />
weiteren Kosten sind nach der Anschaffung <strong>zu</strong>sätzlich<br />
<strong>zu</strong> berücksichtigen?“ auftreten. Im RDG-Beschaffungsprozess<br />
hat das Praxisteam rechtzeitig eine Vielzahl an<br />
Anforderungen und Details <strong>zu</strong> beachten. Damit die Zahnarztpraxis<br />
hierbei den Überblick behalten kann und kein<br />
wichtiger Aspekt außer Acht gelassen wird, hat die LZK-<br />
Geschäftsstelle eine „Checkliste für den Neukauf eines<br />
Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“ entwickelt.<br />
Der folgende Beitrag stellt die im PRAXIS-Handbuch der<br />
LZK BW angebotene neue Checkliste vor.<br />
Ziel. Der praxisinterne RDG-Anforderungskatalog<br />
kann anhand der neuen Checkliste effizient und übersichtlich<br />
abgearbeitet werden. Die Checkliste deckt die<br />
entscheidenden Fragen ab.<br />
Aufbau. Die Checklisteninhalte sind in die folgenden<br />
Anforderungsbereiche untergliedert: Bauliche und technische<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen, Dokumentationsmöglichkeiten,<br />
Wartung sowie Ausstattung, Beladung und Zubehör.<br />
Im Folgenden werden die einzelnen Anforderungsbereiche<br />
beispielhaft erläutert.<br />
Inhalt. In den baulichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen werden<br />
z. B. die räumlichen Einbaumöglichkeiten des RDG im<br />
vorhandenen Aufbereitungsraum (im „unreinen“ Bereich)<br />
der Praxis überprüft. Dabei ist die technische Infrastruktur<br />
<strong>zu</strong> berücksichtigen, wie z. B. ob ein Wasserund<br />
Abwasseranschluss vorhanden ist. Der Bereich der<br />
technischen Anforderungen klärt u. a. ab, welche Art<br />
von Stromanschluss erforderlich ist, ob das RDG über<br />
ein automatisches Prozessüberwachungssystem verfügt<br />
und ob eine norm- und leitlinienkonforme Prozessvalidierung<br />
möglich ist. Die unterschiedlichen Dokumentationsmöglichkeiten<br />
eines RDG werden ebenfalls über<br />
die Checkliste abgefragt. Ein weiterer zentraler Aspekt<br />
bei der Entscheidungsfindung für ein RDG sind die Anforderungen<br />
des Geräteherstellers an die Wartung, wie<br />
z. B. Erfordernis, Intervall und Kosten. Abschließend beschäftigt<br />
sich die Checkliste mit der Ausstattung, den<br />
Beladungsmöglichkeiten und dem Zubehör des RDG.<br />
Was bietet die Grundausstattung und welche Einsätze<br />
(z. B. für Gelenkinstrumente, Abdrucklöffel), Siebe bzw.<br />
Adapter (z. B. für Hohlkörperinstrumente) stellt der Gerätehersteller<br />
bereit und welche hiervon sind praxisrelevant.<br />
PRAXIS-Handbuch. Die „Checkliste für den Neukauf<br />
eines Reinigungs- und Desinfektionsgeräts (RDG)“ finden<br />
Sie als Word-Datei auf der Homepage der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg in der Online-<br />
Version des PRAXIS-Handbuchs unter: https://lzk-bw.<br />
de/ wie folgt: „ZAHNÄRZTE“ >>> unter der Rubrik<br />
„Praxisführung“ auf das „PRAXIS-Handbuch“ klicken<br />
>>> nochmal auf „PRAXIS-Handbuch“ klicken. Auf der<br />
Startseite des PRAXIS-Handbuchs klicken Sie dann auf<br />
die Schaltfläche „3.1 Qualitätssicherung: Anhang“ >>><br />
dann auf die Rubrik „3.1.5 Formulare“ >>> in der Rubrik<br />
„3.1.5.8 Hygiene“ finden Sie die vorgestellte Checkliste<br />
(3.1.5.8.26).<br />
Praxistipp. Die LZK BW bietet über die Schaltfläche<br />
„2. Qualitätssicherung in der Zahnarztpraxis“ im<br />
PRAXIS-Handbuch eine <strong>zu</strong>sätzlich unterstützende „Orientierungshilfe<br />
für Reinigungs- und Desinfektionsgeräte“<br />
(Ziffer 2.18) an.<br />
Ihre LZK-Geschäftsstelle<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
36<br />
Soziales Engagement<br />
20 Jahre Dentists for Africa<br />
Jahreshauptversammlung in Erfurt<br />
Foto: Dr. Hase<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der zahnärztlichen<br />
Hilfsorganisation Dentists for Africa (DfA) wird vom 1. bis 3. November<br />
in den Räumen der Landeszahnärztekammer Thüringen in Erfurt stattfinden.<br />
Im Zentrum der Veranstaltung steht in diesem Jahr das<br />
20-jährige Jubiläum. Dabei soll sowohl ein Rückblick auf bisher Erreichtes<br />
als auch ein Ausblick auf die künftige Gestaltung der Projekte<br />
in Kenia im Vordergrund stehen.<br />
Prophylaxe. Jährlich werden etwa 10.000 Kinder an Schulen in Kenia untersucht, aufgeklärt<br />
und bei Bedarf kostenlos zahnärztlich behandelt.<br />
Die zahnärztliche Hilfsorganisation<br />
Dentists for Africa betreibt in<br />
Kenia mehrere Zahnstationen, um<br />
die zahnmedizinische Versorgung<br />
der notleidenden Bevölkerung <strong>zu</strong><br />
verbessern. In den Stationen arbeiten<br />
kenianische Zahnmediziner,<br />
die meist Absolventen des Patenschaftsprojekts<br />
sind und regelmäßig<br />
von deutschen Einsatzleistenden unterstützt<br />
werden. Dentists for Africa<br />
setzt sich in Kenia nicht nur für die<br />
Zahngesundheit armer Menschen<br />
ein, sondern betreut auch soziale<br />
Projekte. Da<strong>zu</strong> gehört die Vermittlung<br />
von transparenten Patenschaften<br />
für Waisenkinder. Zusätzlich<br />
wird eine Witwenkooperative unterstützt,<br />
in der von der Aids-Epidemie<br />
betroffene Witwen ein selbstbestimmtes<br />
Leben führen können. Im<br />
Vordergrund steht die Nachhaltigkeit<br />
der Projekte. Deshalb liegt ein<br />
Schwerpunkt der Arbeit von Den-<br />
tists for Africa in der Förderung der<br />
Schul- und Berufsausbildung von<br />
Waisenkindern, besonders in medizinischen<br />
und zahnmedizinischen<br />
Bereichen. Bis heute hat Dentists<br />
for Africa 14 Zahnstationen in Kenia<br />
aufgebaut und über 850 Patenschaften<br />
vermittelt. Mehr als 250<br />
Patenkinder haben bereits eine Berufsausbildung<br />
abgeschlossen.<br />
Nachhaltige Entwicklungshilfe.<br />
Dentists for Africa leistet nun schon<br />
seit 20 Jahren nachhaltige Entwicklungshilfe<br />
in Kenia und arbeitet seit<br />
1999 mit lokalen Projektpartnern,<br />
zwei Franziskanerinnenorden, <strong>zu</strong>sammen.<br />
Die Projekte zeichnen sich<br />
daher durch besondere Kontinuität<br />
aus und greifen ineinander. Durch<br />
die Förderung von Ausbildung haben<br />
bereits drei Zahnärztinnen ihren<br />
Abschluss machen können. Sie<br />
setzen sich nun für die zahnmedizi-<br />
nische Versorgung der bedürftigen<br />
Bevölkerung ein. Jährlich werden<br />
in den 14 Zahnstationen und bei<br />
mobilen Einsätzen etwa 30.000 Patienten<br />
zahnmedizinisch versorgt<br />
und etwa 10.000 Kinder an Schulen<br />
in Kenia untersucht, aufgeklärt und<br />
bei Bedarf kostenlos behandelt.<br />
Dr. Hans-Joachim Schinkel, der<br />
1. Vorsitzende und Gründer von<br />
DfA betont die Nachhaltigkeit und<br />
Eigendynamik der Projekte in Kenia:<br />
„Durch unser 20-jähriges Engagement<br />
auf Augenhöhe mit unseren<br />
Projektpartnern und dem ständigen<br />
Blick auf die Bedürfnisse der notleidenden<br />
Menschen, gelang es uns,<br />
nachhaltige Strukturen auf<strong>zu</strong>bauen.<br />
Diese bewirken, dass unsere Hilfe<br />
dort ankommt, wo sie nötig ist.<br />
Die daraus resultierende Dynamik<br />
sowohl bei den Kenianern als auch<br />
bei uns Deutschen schafft Ideen<br />
und konkretes Handeln <strong>zu</strong>gunsten<br />
der weiteren Entwicklung unserer<br />
gemeinsamen Projekte.“<br />
Das Patenschaftsprojekt ermöglicht<br />
Kindern und jungen Erwachsenen<br />
aus armen Verhältnissen eine<br />
selbstbestimmte Zukunft. Durch die<br />
Witwenkooperative St. Monica Village<br />
wird 250 Witwen ermöglicht,<br />
gemeinsam einen Lebensunterhalt<br />
für sich und ihre Kinder <strong>zu</strong> verdienen.<br />
Diese Erfolge möchten wir mit<br />
Ihnen feiern und gemeinsam den<br />
Weg in die Zukunft planen. Aus<br />
Kenia wird die Managerin des Patenschaftsprojekts<br />
Sr. Seraphine<br />
anreisen und aus ihrer Perspektive<br />
berichten. Dr. Gerd Hase<br />
Info<br />
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for Africa, die Einladung sowie<br />
das vollständige Programm<br />
finden Sie online unter www.dentists-for-africa.org<br />
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dentists-for-africa.org.<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Namen und Nachrichten 37<br />
Neuer AOK-Geschäftsführer Bittere Einsicht Zitat<br />
Josef Bühler geht nach<br />
Stuttgart<br />
Einfluss Baden-<br />
Württembergs sinkt<br />
Norbert Wallet kommentierte in<br />
der Stuttgarter Zeitung vom 19.<br />
September die Entscheidung, die<br />
Bundesagentur für Sprunginnovation<br />
nicht im Südwesten, sondern in<br />
Leipzig ein<strong>zu</strong>richten, wie folgt:<br />
Josef Bühler, seit 2012 Geschäftsführer<br />
der AOK-Bezirksdirektion<br />
Ostwürttemberg, wechselt <strong>zu</strong>m<br />
1. Oktober <strong>zu</strong>r Hauptverwaltung<br />
der AOK Baden-Württemberg nach<br />
Stuttgart, berichtet die Schwäbische<br />
Zeitung. Er übernimmt die unternehmensweite<br />
Querschnittsaufgabe<br />
des Koordinators und Leiters<br />
für Sicherung und Weiterentwicklung<br />
der landesweiten ambulanten<br />
ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung.<br />
„Solche Gelegenheiten kommen<br />
nicht oft. Damit kann ich <strong>zu</strong>künftig<br />
in der Schaltstelle der AOK Baden-<br />
Württemberg sowohl die landesweite<br />
Fortentwicklung der Strukturen<br />
der ambulanten Arzt-Versorgung<br />
als auch die Strategien für Planung<br />
und Umset<strong>zu</strong>ng entscheidend mit<br />
vorantreiben. Davon kann auch<br />
unsere Region Ostwürttemberg<br />
profitieren. Gerade vor dem Hintergrund<br />
des Landarztmangels hat die<br />
Aufgabe einen Reiz“, sagt Bühler.<br />
Einer neuen Aufgabe in größeren<br />
Strukturen als bisher stellt sich<br />
auch Michael Svoboda, stellvertretender<br />
Geschäftsführer der AOK-<br />
Bezirksdirektion Ostwürttemberg.<br />
Er wechselt in eine der größten<br />
Bezirksdirektionen der AOK Baden-Württemberg<br />
nach Esslingen<br />
und übernimmt ab 1. Oktober die<br />
Leitung des zentralen Geschäftsbereichs<br />
Versorgungsmanagement in<br />
der AOK-Bezirksdirektion Neckar-<br />
Fils. Für Svoboda ist der Sprung<br />
von der kleinsten <strong>zu</strong> einer doppelt<br />
so großen Bezirksdirektion innerhalb<br />
des Unternehmens eine Herausforderung.<br />
Schwäbische Zeitung/IZZ<br />
Foto: AOK<br />
Der Entscheidung für den Standort<br />
Leipzig haftet diesmal nicht dieses<br />
Gschmäckle an, das dem Votum<br />
<strong>zu</strong>gunsten Münsters als Ort der<br />
Forschungsfabrik für Batteriezellen<br />
noch anhing. Wobei allerdings auch<br />
diesmal persönlich-biografische<br />
Gründe genauso eine Rolle spielten<br />
wie übergeordnete, durchaus sachfremde<br />
politische Erwägungen. Aber<br />
zieht man das alles ab, bleiben noch<br />
immer genug Gründe, die die Wahl<br />
Leipzigs plausibel erscheinen lassen.<br />
Leipzig ist ein urbanes Zentrum mit<br />
kreativen Köpfen und guter Anbindung.<br />
Dagegen lässt sich nichts sagen.<br />
Deshalb sollte man im Südwesten<br />
nicht nachkarten, sondern nüchtern<br />
analysieren. Zu dieser Analyse gehört<br />
auch die unbequeme Erkenntnis,<br />
dass der Einfluss des Landes auf die<br />
Berliner Entscheidungsträger in den<br />
vergangenen Jahren – vorsichtig ausgedrückt<br />
– sicher nicht gewachsen<br />
ist. Die Nordrhein-Westfalen und<br />
die Ostdeutschen haben jedenfalls<br />
ihre Interessen geschickter <strong>zu</strong> Gehör<br />
gebracht. Das sollte man im Staatsministerium<br />
genau registrieren und<br />
Konsequenzen daraus ermitteln. Und<br />
vielleicht gehört <strong>zu</strong> der Analyse auch<br />
„Das hängt nicht vom<br />
Alter ab. Kretschmann<br />
macht einen fitten<br />
Eindruck. Und Unfug kann<br />
man auch im<br />
jüngeren Alter machen.“<br />
Foto: Uni Tübingen<br />
Prof. Dr. Josef Schmid, Dekan<br />
der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität<br />
Tübingen, im Interview mit der<br />
Badischen Zeitung auf die Frage<br />
ob es nicht eine Bürde sei, mit 71<br />
Jahren noch einmal <strong>zu</strong> kandidieren.<br />
die Einsicht, dass das dröhnende<br />
Selbstbewusstsein, das die Landespolitik<br />
so gerne in Be<strong>zu</strong>g auf Leistungs-<br />
und Strahlkraft Baden-Württembergs<br />
traditionell verbreitet, außerhalb<br />
der Landesgrenzen vielleicht<br />
nicht überall so uneingeschränkt geteilt<br />
wird. Rein forschungspolitisch<br />
aber war die Leipzig-Entscheidung<br />
eher eine Kleinigkeit.<br />
Karikatur: toonpool/Harm Bengen<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
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Amtliche Mitteilungen 39<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/01-Sat<strong>zu</strong>ng-Berufsordnung.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />
Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />
werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Berufsordnung der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wird<br />
nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />
für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />
vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit<br />
ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/02-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-Weiterbildungsordnung.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />
auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />
Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />
eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg nach Genehmigung mit Erlass des<br />
Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />
Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-<br />
005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
40<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/03-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-Gebuehrenordnung.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der<br />
Gebührenordnung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Gebührenordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />
Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />
werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Gebührenordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />
für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />
vom 15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit<br />
ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/04-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-Statut-Gutachterkommission.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts<br />
für die Gutachterkommission für<br />
Fragen zahnärztlicher Haftung der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts für die Gutachterkommission<br />
für Fragen zahnärztlicher Haftung der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg beschlossen.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite<br />
unter www.lzk-bw.de unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen<br />
aufgerufen und eingesehen werden.<br />
Hier der direkte Link: https://lzk-bw.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung des Statuts für die<br />
Gutachterkommission für Fragen zahnärztlicher<br />
Haftung der Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg nach Genehmigung mit Erlass<br />
des Ministeriums für Soziales und Integration<br />
Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.:<br />
31-5415.3-005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Amtliche Mitteilungen 41<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/06-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-LZK.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der<br />
Sat<strong>zu</strong>ng der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Sat<strong>zu</strong>ng der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-<br />
Webseite unter www.lzk-bw.de unter Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und eingesehen<br />
werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Sat<strong>zu</strong>ng der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg nach<br />
Genehmigung mit Erlass des Ministeriums für<br />
Soziales und Integration Baden-Württemberg vom<br />
15.08.2019, Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit ausgefertigt<br />
und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
für die Durchführung<br />
der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />
von fortgebildeten Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten<br />
oder fortgebildeten Zahnarzthelferinnen<br />
und Zahnarzthelfern<br />
<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional<br />
und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />
Professional (DH Professional)<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />
Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />
beruflichen Aufstiegsfortbildung von fortgebildeten<br />
Zahnmedizinischen Fachangestellten oder fortgebildeten<br />
Zahnarzthelferinnen und Zahnarzthelfern <strong>zu</strong>r<br />
Dentalhygienikerin Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />
Professional (DH Professional) beschlossen. Die<br />
Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />
unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />
und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />
https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />
loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/07-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-DH-Prof-Fortbildungsordnung.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern Freiburg,<br />
Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />
beruflichen Aufstiegsfortbildung von fortgebildeten<br />
Zahnmedizinischen Fachangestellten oder fortgebildeten<br />
Zahnarzthelferinnen und Zahnarzthelfern <strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin<br />
Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />
Professional (DH Professional) nach Genehmigung mit<br />
Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />
Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
42<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
für die Aufstiegsfortbildung<br />
für Zahnmedizinische Fachangestellte<br />
oder Zahnarzthelfer/<br />
innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />
Nachweises vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer für die Aufstiegsfortbildung<br />
für Zahnmedizinische Fachangestellte oder<br />
Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />
Nachweises beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />
auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />
Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />
eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/08-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-fachkundlicher-Nachweis.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer für die Aufstiegsfortbildung<br />
für Zahnmedizinische Fachangestellte oder<br />
Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />
Nachweises nach Genehmigung mit Erlass<br />
des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />
vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
für die Durchführung<br />
der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />
von Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />
oder Zahnarzthelfer/innen<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin<br />
und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Fachassistenten vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />
Landeszahnärztekammer für die Durchführung der<br />
beruflichen Aufstiegsfortbildung von Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten oder Zahnarzthelfer/innen<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin und <strong>zu</strong>m<br />
Zahnmedizinischen Fachassistenten beschlossen. Die<br />
Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />
unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />
und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />
https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />
loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/09-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-ZMF-Fortbildungsordnung.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer für die Durchführung<br />
der beruflichen Aufstiegsfortbildung<br />
von Zahnmedizinischen Fachangestellten oder<br />
Zahnarzthelfer/innen <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />
Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Fachassistenten nach Genehmigung mit Erlass des<br />
Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />
Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Amtliche Mitteilungen 43<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg für<br />
die Aufstiegsfortbildung von Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten <strong>zu</strong>r<br />
Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />
<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Prophylaxeassistenten (ZMP-Fortbildungsordnung)<br />
vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für die<br />
Aufstiegs-Fortbildung von Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />
<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />
(ZMP-Fortbildungsordnung) beschlossen. Die<br />
Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />
unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />
und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />
https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />
loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/10-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-ZMP-Fortbildungsordnung.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Fortbildungsordnung<br />
der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
für die Aufstiegs-Fortbildung von Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/<br />
<strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />
(ZMP-Fortbildungsordnung) nach Genehmigung<br />
mit Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />
Baden-Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die<br />
Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin<br />
Professional und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker<br />
Professional (DH) vom<br />
21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />
für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional und<br />
<strong>zu</strong>m Dentalhygieniker Professional (DH) beschlossen.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter<br />
www.lzk-bw.de unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen<br />
aufgerufen und eingesehen werden. Hier der<br />
direkte Link: https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/<br />
VV_07-2019/11-Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-DH-Prof.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />
für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Dentalhygienikerin Professional<br />
und <strong>zu</strong>m Dentalhygieniker Professional (DH) nach<br />
Genehmigung mit Erlass des Ministeriums für<br />
Soziales und Integration Baden-Württemberg vom<br />
15.08.2019, Az.: 31-5418.1-016/1 hiermit ausgefertigt<br />
und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019
44<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/12-Sat-<br />
<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-fachkundlicher-<br />
Nachweis.pdf<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für<br />
die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Erlangung des<br />
fachkundlichen Nachweises vom<br />
21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />
Nachweises beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann auf<br />
der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />
Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />
eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />
für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Erlangung des fachkundlichen<br />
Nachweises wird nach Genehmigung mit Erlass<br />
des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />
vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die<br />
Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />
Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Fachassistenten<br />
(ZMF) vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019 eine Sat<strong>zu</strong>ng<br />
<strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen Rechtsvorschriften<br />
für die Durchführung der Fortbildungsprüfung <strong>zu</strong>r<br />
Zahnmedizinischen Fachassistentin und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Fachassistenten (ZMF) beschlossen. Die<br />
Sat<strong>zu</strong>ng kann auf der LZK-Webseite unter www.lzkbw.de<br />
unter Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen<br />
und eingesehen werden. Hier der direkte Link:<br />
https://lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Down-<br />
loads/Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/13-<br />
Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-ZMF.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Fachassistentin<br />
und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Fachassistenten<br />
(ZMF) nach Genehmigung mit Erlass des<br />
Ministeriums für Soziales und Integration Baden-<br />
Württemberg vom 15.08.2019, Az.: 31-5418.1-<br />
016/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Amtliche Mitteilungen 45<br />
Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die<br />
Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen<br />
Prophylaxeassistentin und <strong>zu</strong>m<br />
Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />
(ZMP) vom 21.08.2019<br />
Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat am 27.07.2019<br />
eine Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die Durchführung der Fortbildungsprüfung<br />
<strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />
und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten<br />
(ZMP) beschlossen. Die Sat<strong>zu</strong>ng kann<br />
auf der LZK-Webseite unter www.lzk-bw.de unter<br />
Downloads/ Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen aufgerufen und<br />
eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />
lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />
Sat<strong>zu</strong>ngs%C3%A4nderungen/VV_07-2019/14-Sat<strong>zu</strong>ng-Besondere-Rechtsvorschriften-ZMP.pdf<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng kann <strong>zu</strong>dem während der Öffnungszeiten<br />
in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />
und den Bezirkszahnärztekammern<br />
Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis <strong>zu</strong>m<br />
08.11.2019 eingesehen werden.<br />
Die Sat<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Änderung der Besonderen<br />
Rechtsvorschriften für die Durchführung der<br />
Fortbildungsprüfung <strong>zu</strong>r Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />
und <strong>zu</strong>m Zahnmedizinischen<br />
Prophylaxeassistenten (ZMP) nach Genehmigung<br />
mit Erlass des Ministeriums für Soziales und Integration<br />
Baden-Württemberg vom 15.08.2019,<br />
Az.: 31-5418.1-016/1 hiermit ausgefertigt und<br />
bekanntgemacht.<br />
Stuttgart, den 21.08.2019<br />
gez. Dr. Torsten Tomppert<br />
Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Anzeige<br />
„Man muss Glück<br />
teilen, um es <strong>zu</strong><br />
multiplizieren.“<br />
Marie von Ebner-Eschenbach<br />
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ZBW 10/2019
46<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Weiterbildungsstätte<br />
Nach § 35 des Heilberufe-<br />
Kammergesetzes i. V. m. §§ 9 und<br />
11 der Weiterbildungsordnung<br />
wurde folgendes Kammermitglied<br />
<strong>zu</strong>r Weiterbildung ermächtigt:<br />
Oralchirurgie<br />
Dr. Kai-Thomas Höckl<br />
Lammplatz 15<br />
79189 Bad Krozingen<br />
Die anerkennungsfähige Weiterbildungszeit<br />
beträgt gem. § 24<br />
Abs. 1 und Abs. 4 der Weiterbildungsordnung<br />
2 Jahre.<br />
Dr. Thomas Fröschl<br />
Kurze Straße 7<br />
89522 Heidenheim<br />
Dr. Dr. Holger Bettinger<br />
Kiehnlestraße 16<br />
75172 Pforzheim<br />
Die anerkennungsfähige Weiterbildungszeit<br />
beträgt gem. § 24 Abs.<br />
1 und Abs. 3 der Weiterbildungsordnung<br />
3 Jahre.<br />
Winter-Abschlussprüfung<br />
für ZFA<br />
Die schriftliche Abschlussprüfung<br />
für Zahnmedizinische Fachangestellte<br />
wird landeseinheitlich<br />
durchgeführt und findet für alle<br />
Kammerbereiche an folgenden<br />
Terminen statt:<br />
Dienstag, 12. November 2019<br />
8.30 – 9.30 Uhr:<br />
Gemeinschaftskunde<br />
10.00 – 12.00 Uhr:<br />
Deutsch<br />
Mittwoch, 13. November 2019<br />
8.30 – 9.30 Uhr:<br />
Wirtschafts- und Sozialkunde<br />
10.00 – 11.45 Uhr:<br />
Teil 1 (Behandlungsassistenz,<br />
Abrechnungswesen; schwerpunktmäßig<br />
Lernfelder 1 – 8)<br />
Donnerstag, 14. November 2019<br />
8.30 – 10.45 Uhr:<br />
Teil 2 (Behandlungsassistenz,<br />
Abrechnungswesen, Praxisorganisation<br />
und –verwaltung; schwerpunktmäßig<br />
Lernfelder 9 – 13)<br />
11.15 – 11.45 Uhr:<br />
Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />
Strahlenschutz)<br />
Die Termine der mündlichen Abschlussprüfung<br />
werden von den<br />
einzelnen Bezirkszahnärztekammern<br />
durch Kammerrundschreiben<br />
mitgeteilt.<br />
Einladung <strong>zu</strong>r Vertreterversammlung<br />
Die Sit<strong>zu</strong>ng der Vertreterversammlung<br />
der Bezirkszahnärztekammer<br />
Stuttgart findet statt am Mittwoch,<br />
06. November 2019, Beginn 15.00<br />
Uhr, im Zahnärztehaus Stuttgart,<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart.<br />
Die Vertreterversammlung ist<br />
gem. § 1 Abs. 5 der Geschäftsordnung<br />
der Vertreterversammlung<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg für Kammermitglieder<br />
öffentlich, wo<strong>zu</strong> Sie<br />
hiermit eingeladen sind.<br />
Die Tagesordnung wird auf Anforderung<br />
übermittelt.<br />
Im Falle einer Teilnahme als Gast<br />
wird aus organisatorischen Gründen<br />
um eine vorherige Anmeldung<br />
gebeten (per Mail an info@bzkstuttgart.de).<br />
Dr. Eberhard Montigel,<br />
Vorsitzender<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
50<br />
Termine<br />
» Zahnärztlicher Arbeitskreis für Praxisführung und Fortbildung e. V. (Z.A.P.F. e. V.)<br />
Wo?<br />
Zahnärztehaus<br />
Stuttgart<br />
Albstadtweg 9<br />
70567 Stuttgart<br />
Montag, 7. Oktober 2019<br />
19.30 Uhr<br />
Referent:<br />
Montag, 4. November 2019<br />
19.30 Uhr<br />
Referent:<br />
Endodontie: Desinfektion 2.19<br />
Dr. Ralf Schlichting, Passau<br />
Chronischer Schmerz<br />
Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger, München<br />
Gebühr:<br />
Mitglieder: 0,00 Euro<br />
Nichtmitglieder: 50,00 Euro<br />
Fortbildungspunkte: 3<br />
Information und<br />
Anmeldung:<br />
Z.A.P.F. e.V.<br />
Margit Giese<br />
Großer Lückenweg 13<br />
75175 Pforzheim<br />
Tel. 07231 – 96 56 46<br />
Fax: 07231 – 96 56 44<br />
Mail: kurse@zapf.org<br />
Internet: www.zapf.org<br />
» Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V., Landesverband Baden-Württemberg<br />
Wo?<br />
Kassenzahnärztliche<br />
Vereinigung BW<br />
VV-Saal<br />
Albstadtweg 9<br />
70567 Stuttgart-<br />
Möhringen<br />
Samstag, den 16. November 2019,<br />
9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />
Samstag, den 23. November 2019,<br />
9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />
Referenten:<br />
Teilnahmegebühr pro Kurs:<br />
Bei Buchung von Teil 1 (BEMA)<br />
UND Teil 2 (GOZ)<br />
Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />
Abrechnung – Teil 1 – Der BEMA<br />
Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />
Abrechnung – Teil 2 – Die GOZ<br />
ZA Holger Gerlach, Öhringen<br />
Dr. Jürgen Ulbrich, Bad Friedrichshall<br />
Mitglieder: 210 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*): 310 Euro<br />
Nichtmitglieder: 310 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*):<br />
440 Euro<br />
Mitglieder: 380 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*): 580 Euro<br />
Nichtmitglieder: 580 Euro, Team (1 ZA/1 ZFA*):<br />
840 Euro<br />
Fortbildungspunkte: 8 pro Kurs<br />
*Zahnärztliche Fachangestellte nur im Team mit ihrem Zahnarzt/ihrer Zahnärztin.<br />
Information und<br />
Anmeldung:<br />
Freier Verband<br />
Deutscher Zahnärzte e.V.<br />
Albstadtweg 9<br />
70567 Stuttgart<br />
Tel. 0711-780 30 90<br />
Fax. 0711-780 30 92<br />
Mail: info@fvdz-bw.de<br />
Internet: www.fvdz-bw.de<br />
ZBW 10/2019<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Zu guter Letzt 51<br />
Karikatur: Rürup<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg (LZK BW), und<br />
Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-<br />
Württemberg (KZV BW), für das Informationszentrum<br />
Zahngesundheit Baden-Württemberg – eine<br />
Einrichtung der LZK BW und KZV BW.<br />
Redaktion:<br />
Johannes Clausen, HC (ChR, verantw.)<br />
E-Mail: johannes.clausen@izz-online.de<br />
Telefon: 0711/222 966-10<br />
Gabriele Billischek, (Bi),<br />
E-Mail: gabi.billischek@izz-online.de<br />
Christian Ignatzi (ci),<br />
E-Mail: christian.ignatzi@izz-online.de<br />
Andrea Mader (am),<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Telefon: 0711/228 45-29<br />
E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />
Guido Reiter (gr),<br />
Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-<br />
Württemberg<br />
Telefon: 0711/78 77-220<br />
E-Mail: guido.reiter@kzvbw.de<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Informationszentrum Zahngesundheit<br />
Baden-Württemberg<br />
Königstraße 26, 70173 Stuttgart<br />
Telefon: 0711/222 966-14<br />
Telefax: 0711/222 966-21<br />
E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de<br />
Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek<br />
Layout: Gabriele Billischek, Armin Fischer<br />
Autoren dieser Ausgabe: Dr. Gerd Hase, Manfred<br />
Lucha, Andrea Mader, Dr. Frank Oberzaucher, Prof.<br />
Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, Guido Reiter, Dr. Holger<br />
Simon-Denoix, Dr. Klaus Spachman<br />
Titelseite: Foto: imago images/Jochen Tack<br />
Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />
Baden-Württemberg (KZV BW):<br />
Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg<br />
(KZV BW), KdöR<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />
Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
(LZK BW):<br />
Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />
Hinweise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />
gekürzt <strong>zu</strong> veröffentlichen. Ein Anspruch auf<br />
Veröffentlichung besteht nicht. Bei Einsendungen an<br />
die Redaktion wird der vollen oder aus<strong>zu</strong>gsweisen<br />
Veröffentlichung <strong>zu</strong>gestimmt.Unaufgefordert<br />
eingegangene Fortbildungsmanuskripte können<br />
nicht veröffentlicht werden, da die Redaktion<br />
nur mit wissenschaftlichen Autoren vereinbarte<br />
Fortbildungsbeiträge veröffentlicht. Alle Rechte an<br />
dem Druckerzeugnis, insbesondere Titel-, Namensund<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsrechte etc., stehen ausschließlich den<br />
Herausgebern <strong>zu</strong>. Mit Annahme des Manuskripts<br />
<strong>zu</strong>r Publikation erwerben die Herausgeber das<br />
ausschließliche Nut<strong>zu</strong>ngsrecht, das die Erstellung von<br />
Fort- und Sonderdrucken, auch für Auftraggeber aus<br />
der Industrie, das Einstellen des ZBW ins Internet,<br />
die Überset<strong>zu</strong>ng in andere Sprachen, die Erteilung<br />
von Abdruckgenehmigungen für Teile, Abbildungen<br />
oder die gesamte Arbeit an andere Verlage sowie<br />
Nachdrucke in Medien der Herausgeber, die<br />
fotomechanische sowie elektronische Vervielfältigung<br />
und die Wiederverwendung von Abbildungen umfasst.<br />
Dabei ist die Quelle an<strong>zu</strong>geben. Änderungen und<br />
Hin<strong>zu</strong>fügungen <strong>zu</strong> Originalpublikationen bedürfen der<br />
Zustimmung des Autors und der Herausgeber.<br />
Be<strong>zu</strong>gspreis:<br />
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Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt<br />
6 Wochen <strong>zu</strong>m Ende des Be<strong>zu</strong>gszeitraumes.<br />
Für die Mitglieder der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg ist der Be<strong>zu</strong>gspreis mit dem<br />
Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Verlag:<br />
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführung: Johannes Werle, Patrick Ludwig,<br />
Hans Peter Bork, Matthias Körner<br />
Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />
Sebastian Hofer, Leiter Corporate Publishing<br />
Sarina Ihme, Produktmanagerin Corporate Publishing<br />
Tel. 0211 505-2404, Fax 0211 505-1002404<br />
sarina.ihme@rheinische-post.de, www.rp-media.de<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien<br />
Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 10/2019