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4.6.<strong>2023</strong> - 22.10.<strong>2023</strong><br />

MAINA-MIRIAM MUNSKY, 1977<br />

Foto: Erhard Wehrmann<br />

courtesy Kunststiftung Poll, Berlin<br />

allem von Geburten, dienen ihr als Vorlagen<br />

für ihre veristischen Gemälde und Lithografien.<br />

In einer Zeit, in der noch das Abtreibungsverbot<br />

gilt und die Antibabypille nur<br />

an verheiratete Paare verschrieben wird,<br />

entstehen ihre ersten Bilder von Embryonen<br />

im Mutterleib – Motive, die an einem<br />

Tabu rühren und von vielen als skandalös<br />

empfunden werden. Dessen ungeachtet<br />

erlebt Munsky im Klinikalltag alle Höhen<br />

und Tiefen des menschlichen Daseins. Der<br />

Zeichner und Grafiker Peter Sorge vermittelt<br />

Munsky 1968 die erste Einzelausstellung in<br />

der Künstlerselbsthilfegalerie Großgörschen<br />

35 in Berlin-Schöneberg, die er gemeinsam<br />

mit Karl Horst Hödicke, Hans-Jürgen Diehl,<br />

Wolfgang Petrick, Markus Lüpertz und elf<br />

weiteren Künstlern gründet. Sorge und<br />

Munsky werden ein Paar und beziehen<br />

Ateliers in der Belziger Straße. Der Fotograf<br />

Erhard Wehrmann, der beeindruckende<br />

Porträts von Gerhard Richter, Robert<br />

Rauschenberg oder Rebecca Horn schuf,<br />

war mit Peter Sorge und Maina-Miriam<br />

Munsky befreundet und dokumentierte<br />

Werk und Leben des Künstlerpaars. Wehrmanns<br />

Aufnahmen sind ebenfalls Teil der<br />

Ausstellung, die uns die Künstlerin mit<br />

erzählerischer Kraft näherbringen als eine<br />

Malerin, die es auf revolutionäre Weise<br />

schafft, präzise und unverhüllt Geburtsund<br />

Operationsszenen auf die Leinwand<br />

zu bannen. Durch ihre Motive gibt sie Einblicke<br />

in den Krankenhausalltag, die den<br />

meisten Menschen verschlossen bleiben.<br />

Dass wir die Bildwelt von Maina-Miriam<br />

Munsky erleben können, ist dem Künstler<br />

und Munsky-Experten Jan Schüler sowie<br />

Prof. Dr. Axel Murken zu verdanken, die<br />

dem Wilhelm-Fabry-Museum ausgewählte<br />

Exponate zur Verfügung stellen.<br />

Wilhelm-Fabry-Museum<br />

Benrather Str. 32a,<br />

40721 Hilden<br />

www.wilhelm-fabry-museum.de<br />

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