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FINE - Das Weinmagazin - 60. Ausgabe - 01/2023

Hauptthema: TOSKANA Masseto: Glanzvolle Reifeprüfung Weitere Themen dieser Ausgabe EDITORIAL Eine Einladung, auf die wir stolz sind CHARTA Die FINE-Weinbewertung TASTING Ornellaia Bianco: Schritt für Schritt zur Größe BURGUND Domaine des Lambrays: Auf und Ab mit Happy End BURGUND Méo-Camuzet: Die Freiheit zur Qualität CÔTES DU RHÔNE Die Finesse von Château Rayas BORDEAUX Les Carmes Haut-Brion: Die Kiesel der Karmeliten GESPRÄCH Christophe Guinier von Moët Hennessy CHAMPAGNE De Watère: Blauer Greif im Steigflug CHAMPAGNE Lallier: Neuanfang mit höchstem Anspruch CHAMPAGNE Alfred Gratien: Die Barrique-Dynastie WEIN & SPEISEN Jürgen Dollase isst im Franfurter Aman Tandoor INTERVIEW Ein Weinsammler über seine Leidenschaft VERSTEIGERUNGEN Kloster Eberbach: Am Rhein wird viel geboten PFALZ Weingut am Nil: Ehrgeiz in Lila WORTWECHSEL Schaden die hohen Preise der Weinkultur? KAMPTAL Willi Bründlmayer: Könner aus dem Kamptal WEIN & ZEIT Der Höhenflug des Wiener Weins WEINKELLER Ein Keller in Cinemascope: Die Adi Werner Weinwelt DIE PIGOTT-KOLUMNE Donauweine: Lohnende Entdeckungen in Serbien DAS GROSSE DUTZEND Mazzei: Zwölf Jahrgänge, zwei Weine GENIESSEN Guter Begleiter: Der Käse Serra da Estrela aus Portugal RHEINGAU Weingut Leitz: Der Zauberberg ABGANG Kunst und Menschlichkei

Hauptthema:
TOSKANA Masseto: Glanzvolle Reifeprüfung

Weitere Themen dieser Ausgabe
EDITORIAL Eine Einladung, auf die wir stolz sind
CHARTA Die FINE-Weinbewertung
TASTING Ornellaia Bianco: Schritt für Schritt zur Größe
BURGUND Domaine des Lambrays: Auf und Ab mit Happy End
BURGUND Méo-Camuzet: Die Freiheit zur Qualität
CÔTES DU RHÔNE Die Finesse von Château Rayas
BORDEAUX Les Carmes Haut-Brion: Die Kiesel der Karmeliten
GESPRÄCH Christophe Guinier von Moët Hennessy
CHAMPAGNE De Watère: Blauer Greif im Steigflug
CHAMPAGNE Lallier: Neuanfang mit höchstem Anspruch
CHAMPAGNE Alfred Gratien: Die Barrique-Dynastie
WEIN & SPEISEN Jürgen Dollase isst im Franfurter Aman Tandoor
INTERVIEW Ein Weinsammler über seine Leidenschaft
VERSTEIGERUNGEN Kloster Eberbach: Am Rhein wird viel geboten
PFALZ Weingut am Nil: Ehrgeiz in Lila
WORTWECHSEL Schaden die hohen Preise der Weinkultur?
KAMPTAL Willi Bründlmayer: Könner aus dem Kamptal
WEIN & ZEIT Der Höhenflug des Wiener Weins
WEINKELLER Ein Keller in Cinemascope: Die Adi Werner Weinwelt
DIE PIGOTT-KOLUMNE Donauweine: Lohnende Entdeckungen in Serbien
DAS GROSSE DUTZEND Mazzei: Zwölf Jahrgänge, zwei Weine
GENIESSEN Guter Begleiter: Der Käse Serra da Estrela aus Portugal
RHEINGAU Weingut Leitz: Der Zauberberg
ABGANG Kunst und Menschlichkei

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1| <strong>2023</strong> Deutschland € 20 Österreich € 21,00 Italien € 24,50 Schweiz chf 35,00 Benelux € 22,90<br />

4 197772 520006 <strong>01</strong><br />

MASSETO<br />

DER SUPER-MERLOT AUS DER TOSKANA<br />

Burgund Champagne Auktionen Österreich Rheingau<br />

Clos des Lambrays und Die Häuser Alfred Gratien, Kloster Eberbach Der Kamptaler Altmeister Die Großen Gewächse<br />

Domaine Méo-Camuzet Lallier und De Watère geht mit der Zeit Willi Bründlmayer von Johannes Leitz


<strong>FINE</strong><br />

DAS WEINMAGAZIN 1|<strong>2023</strong><br />

DOMAINE<br />

DES LAMBRAYS 26<br />

DOMAINE<br />

MÉO-CAMUZET 32<br />

CHÂTEAU RAYAS 40<br />

LES CARMES<br />

HAUT-BRION 46<br />

ORNELLAIA BIANCO 22<br />

MASSETO 12<br />

9 <strong>FINE</strong> EDITORIAL _________________ Eine Einladung, auf die wir stolz sind<br />

11 <strong>FINE</strong> CHARTA ____________________ Die <strong>FINE</strong>-Weinbewertung<br />

12 <strong>FINE</strong> TOSKANA __________________ Masseto: Glanzvolle Reifeprüfung<br />

22 <strong>FINE</strong> TASTING ____________________ Ornellaia Bianco: Schritt für Schritt zur Größe<br />

26 <strong>FINE</strong> BURGUND __________________ Domaine des Lambrays: Auf und Ab mit Happy End<br />

32 <strong>FINE</strong> BURGUND __________________ Domaine Méo-Camuzet: Freiheit zur Qualität<br />

40 <strong>FINE</strong> CÔTES DU RHÔNE _________ Die Finesse von Château Rayas<br />

46 <strong>FINE</strong> BORDEAUX _________________ Les Carmes Haut-Brion: Die Kiesel der Karmeliten<br />

54 <strong>FINE</strong> GESPRÄCH _________________ Christophe Guinier von Moët Hennessy<br />

58 <strong>FINE</strong> CHAMPAGNE _______________ De Watère: Blauer Greif im Steigflug<br />

MOËT HENNESSY<br />

DEUTSCHLAND 54<br />

CHAMPAGNE DE WATÈRE 58<br />

CHAMPAGNE LALLIER 64<br />

CHAMPAGNE ALFRED GRATIEN 72<br />

64 <strong>FINE</strong> CHAMPAGNE _______________ Lallier: Neuanfang mit höchstem Anspruch<br />

72 <strong>FINE</strong> CHAMPAGNE _______________ Alfred Gratien: Die Barrique-Dynastie<br />

80 <strong>FINE</strong> WEIN & SPEISEN ___________ Jürgen Dollase isst im Franfurter Aman Tandoor<br />

86 <strong>FINE</strong> INTERVIEW _________________ Ein Weinsammler über seine Leidenschaft<br />

90 <strong>FINE</strong> VERSTEIGERUNGEN _______ Kloster Eberbach: Am Rhein wird viel geboten<br />

96 <strong>FINE</strong> PFALZ ______________________ Weingut am Nil: Ehrgeiz in Lila<br />

102 <strong>FINE</strong> WORTWECHSEL ____________ Schaden die hohen Preise der Weinkultur?<br />

104 <strong>FINE</strong> KAMPTAL ___________________ Willi Bründlmayer: Könner aus dem Kamptal<br />

112 <strong>FINE</strong> WEIN & ZEIT ________________ Der Höhenflug des Wiener Weins<br />

118 <strong>FINE</strong> WEINKELLER _______________ Ein Keller in Cinemascope: Die Adi Werner Weinwelt<br />

126 <strong>FINE</strong> DIE PIGOTT-KOLUMNE _____ Donauweine: Lohnende Entdeckungen in Serbien<br />

130 <strong>FINE</strong> DAS GROSSE DUTZEND ___ Mazzei: Zwölf Jahrgänge, zwei Weine<br />

134 <strong>FINE</strong> GENIESSEN ________________ Guter Begleiter: Der Käse Serra da Estrela aus Portugal<br />

WEINGUT AM NIL 96 WILLI BRÜNDLMAYER 104<br />

WEINGUT LEITZ 136<br />

DAS GROSSE DUTZEND: MAZZEI 130<br />

136 <strong>FINE</strong> RHEINGAU _________________ Weingut Leitz: Der Zauberberg<br />

146 <strong>FINE</strong> ABGANG ___________________ Kunst und Menschlichkeit<br />

6 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> INHALT<br />

INHALT <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 7


SCHRITT FÜR SCHRITT<br />

ZUR GRÖSSE<br />

ORNELLAIA BIANCO – SO KANN NUR EIN GRAND VIN HEISSEN.<br />

SCHLIESSLICH IST ORNELLAIA NICHT IRGENDEIN GUT AN DER<br />

TOSKANISCHEN KÜSTE, SONDERN EINE MODERNE LEGENDE<br />

DES ITALIENISCHEN WEINBAUS. ANHAND DER SIEBEN BISLANG<br />

ERHÄLTLICHEN JAHRGÄNGE ERKLÄRTE DIREKTOR AXEL HEINZ<br />

NUN IM MÜNCHNER WERNECKHOF, WARUM JEDER ORNELLAIA<br />

BIANCO EIN MEILENSTEIN AUF DER SUCHE NACH EINEM<br />

GROSSEN WEISSEN AUS DER TOSKANA IST<br />

Von STEFAN PEGATZKY<br />

Foto GUIDO BITTNER<br />

Seit gut zehn Jahren geht es bei Ornellaia e Masseto zu wie in einem Forschungslabor:<br />

Axel Heinz und sein Team suchen dort nach dem Weg zum perfekten Ornellaia Bianco.<br />

Zehn Jahrgänge sind mittlerweile von diesem Wein entstanden, auch wenn die jüngste<br />

Ernte noch im Fass liegt; die Produktion stieg dabei von etwas mehr als 4000 auf knapp<br />

10 000 Flaschen. Als der Beschluss fiel, mit dem Jahrgang 2<strong>01</strong>3 einen Weißwein unter<br />

dem großen Namen herauszubringen, durchschaute noch niemand, wie Heinz selbst<br />

eingesteht, die ganze Tiefe dieses Projekts. Einige Eckpfeiler waren gesetzt, etwa die<br />

Fermentation im Holz, ein längerer Ausbau und die Vermeidung der malolaktischen<br />

Gärung. Darüber hinaus jedoch, sagt Heinz, sei es »schwierig, bei italienischem Weißwein<br />

zu definieren, was klassisch und was nicht klassisch ist«. Was sollte gleichsam das<br />

role model sein – der große mediterrane Weißwein, den es so noch gar nicht gab, oder<br />

doch Bordeaux, Burgund oder die Loire?<br />

<strong>Das</strong> führte zur ersten grundlegenden Frage:<br />

Welche Rebsorten sollten die Cuvée des<br />

Ornellaia Bianco bilden? <strong>Das</strong>s Sauvignon<br />

Blanc den Stil von Ornellaia angemessen wider spiegelt,<br />

hatte sich recht früh erwiesen, aber was kam als<br />

Ergänzung infrage? Die lokale Vermentino­Traube<br />

erfüllte die Ansprüche nicht, der mineralische Verdicchio<br />

war kein Teamplayer, und Petit Manseng<br />

lieferte meist zu hohe Zuckerwerte. Viognier pass te<br />

zwar mit seiner aromatischen Extravaganz, war jedoch<br />

kapriziös und gelegentlich, wie Axel Heinz<br />

formuliert, »mürrisch und unzuverlässig«. Die naheliegende<br />

Lösung, die Bordelaiser Rebsorte Sémillon<br />

zu pflan zen, konterte der Berater Michel Rolland mit<br />

dem Hinweis, das sei zwar »eine super Idee«, aber<br />

man müsse 30 Jahre warten, bis die Reben gute Ergebnisse<br />

liefern würden. 2020 wurde dennoch eine<br />

Parzelle bestockt.<br />

Ab 2<strong>01</strong>7 drängten Fragen stärker in den Fokus<br />

wie: Was ist der optimale Ausbau, und wie lange<br />

dauert er? Wo liegt der beste Lesezeitpunkt? Auch<br />

hier gab es keine einfachen Antworten. Wenn Ornellaia<br />

nun die sieben derzeit erhältlichen Jahrgänge<br />

erstmals der Presse in einer Vertikale vorgestellt hat –<br />

nach Stationen in Mailand und London schließlich<br />

im Münchner Werneckhof −, dann wollte das Gut<br />

damit nicht bloß seinem Weißen etwas von dem<br />

Scheinwerferlicht gönnen, das der Rote längst genießt.<br />

Die Mannschaft um Axel Heinz wollte auch im<br />

Dialog mit anderen Verkostern feststellen, ob sich die<br />

sensorische Charakteristik der nun (überwiegend)<br />

gereiften Weine auf bestimmte Stellschrauben bei<br />

der Produktion zurückführen lässt. Solche Erkenntnisse<br />

könnten Entscheidungen bei künftigen Jahrgängen<br />

wesentlich mitprägen.<br />

Probiert wurde von alt nach jung<br />

Anders als bei klassischen Verkostungen hatte Heinz<br />

daher eine Reihenfolge der Weine von alt nach jung<br />

gewählt: Jeder Jahrgang des Ornellaia Bianco baut<br />

auf dem vorherigen auf, und so bildet die Vertikale<br />

als Ganze gleichsam die Lernkurve des Teams von<br />

Ornellaia ab. Die freilich verlief unter dem Einfluss<br />

von Natur und Klima nicht linear, sondern gelegentlich<br />

im Zickzack. Als nächsten Schritt erhoff sich Axel<br />

Heinz mittelfristig einen eigenen Keller für die Weißweine.<br />

Statt durchgehend in kleinen Fässern würde<br />

er den Ausbau gerne zum Teil im großen Stückfass<br />

stattfinden lassen, wozu derzeit im Weingut freilich<br />

der Platz fehlt. Es würde sich lohnen, kann uns der<br />

Ornellaia Bianco doch in seinen größten Momenten,<br />

wie der italienische Weinkritiker Alessandro Torcoli<br />

formuliert hat, »wie ein Bad im Meer« erscheinen<br />

und »mit seiner Würze bei jedem Schluck daran erinnern,<br />

wo dieser Weißwein geboren wurde«.<br />

22 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> TASTING<br />

TASTING <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 23


FREIHEIT ZUR<br />

QUALITÄT<br />

MÉO-CAMUZET ZÄHLT HEUTE ZU DEN GRÖSSEN DER<br />

CÔTE DE NUITS. SELBSTVERSTÄNDLICH IST DAS NICHT:<br />

EHE JEAN-NICOLAS MÉO DAS GUT 1989 ÜBERNAHM,<br />

WAR DAS VORZÜGLICHE REBLAND VON PÄCHTERN<br />

BESTELLT WORDEN. DASS SEINE ELTERN KEINE WINZER<br />

WAREN UND IHN DARUM EINFACH MACHEN LIESSEN,<br />

BETRACHTET ER HEUTE ALS GLÜCKSFALL<br />

Von BIRTE JANTZEN<br />

Fotos ARNE LANDWEHR<br />

Wie so viele Dörfer der Côte de Nuits wirkt der 360-Seelen-Ort Vosne-Romanée außerhalb der Erntezeit<br />

meist verschlafen – trotz einer beeindruckenden Anzahl legendärer Weingüter und obwohl er der geschützten<br />

Ursprungsbezeichnung AOP Vosne-Romanée ihren Namen gibt. Nur wenn sich mal wieder die Touristen<br />

vor den berühmten Grand-Cru-Lagen an der Ostseite des Dorfes stauen, vor La Tâche etwa, La Romanée-<br />

Conti oder Richebourg, ist es zu ahnen: Unter dieser unspektakulären ländlichen Kulisse liegt ein außergewöhnliches<br />

Terroir, das für ganz Frankreich Maßstäbe setzt.<br />

Der gelassene Endfünfziger Jean-Nicolas Méo passt<br />

da perfekt ins Bild: eine schlanke Gestalt mit grau<br />

meliertem Haar, wachem Blick, diskretem Auftreten –<br />

und dazu spricht er ein bemerkenswert gutes Deutsch. Seit 1989<br />

führt er das Familienweingut Méo-Camuzet, passend gelegen in<br />

der Rue des Grands Crus, der Grands-Crus-Straße. Wenn Méo<br />

durch das graublau gestrichene schmiedeeiserne Tor auf die<br />

Straße tritt, ist er in kaum zwei Minuten im Herzen der Weinberge.<br />

Unter seiner Führung hat das 18 Hektar große Gut mit<br />

Parzellen in besten Lagen entlang der Côte de Nuits innerhalb<br />

von drei Jahrzehnten eine eindrucksvolle Entwicklung hingelegt.<br />

Heute gehören seine Weine zu den festen Größen in<br />

Burgund, und wie bei vielen seiner Nachbarn sind die meisten<br />

schneller verkauft als abgefüllt.<br />

Stilistisch liegt hier der Akzent auf Genuss und Trinkbarkeit,<br />

aber die besten Jahrgänge Méo-Camuzet können jahrzehntelang<br />

lagern. Sie sind vollmundig, ausdrucksstark und<br />

doch stets voller Finesse. Diese Gratwanderung hat Jean-Nicolas<br />

Méo in den 80er-Jahren bei einem Meister gelernt, dem unübertroffenen<br />

Ausnahmewinzer Henri Jayer, mit dem er sich auch<br />

32 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> BURGUND<br />

BURGUND <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 33


DIE <strong>FINE</strong>SSE VON<br />

CHÂTEAU RAYAS<br />

LEGENDEN, AUF SAND GEBAUT: DIE WEINE VON CHÂTEAU RAYAS<br />

HABEN EINE LEICHTIGKEIT, DIE IM SÜDLICHEN RHÔNETAL<br />

LÄNGST ZUR RARITÄT GEWORDEN IST. DEN IMMER HEISSEREN<br />

SOMMERN VERSTEHT DER WINZER EMMANUEL REYNAUD<br />

ZU TROTZEN – MIT EIGENWILLIGEN METHODEN UND EINEM<br />

FÜR CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE UNGEWÖHNLICHEN TERROIR<br />

Von BIRTE JANTZEN<br />

Fotos JOHANNES GRAU<br />

Die berühmten runden Kiesel von Châteauneuf-du-Pape sucht man auf Château Rayas meist vergebens.<br />

Stattdessen gibt es Sand, viel Sand. Überhaupt ist hier nichts, wie man es sich bei einem legendären Weingut<br />

vorstellt. Die Gebäude zeigen innen wie außen eine spartanische Schlichtheit, die 600-Liter-Eichenfässer,<br />

in denen der Jungwein ein Jahr lang ruht, sind im Durchschnitt 80 Jahre alt, es gibt weder Kunstwerke im<br />

Weinberg noch sonstige Statussymbole. Die Zufahrtswege sind unbefestigt, das Hinweisschild ist angerostet.<br />

Auch der Winzer selbst ist geradlinig und sehr zurückhaltend, verbringt seine Zeit unverkennbar lieber<br />

in Weinberg und Keller als mit Gästen oder Journalisten. Lediglich der verspielte Hofhund Sarriette (auf<br />

Deutsch: Bohnenkraut) ist von den Besuchern unvoreingenommen begeistert.<br />

Emmanuel Reynaud, Jahrgang 1963, ist eine Art Anti-Star,<br />

ein Winzer, der trotz Erfolg lieber im Schatten bleibt<br />

und Kunden, deren Philosophie ihm nicht gefällt, kurzerhand<br />

von seiner Liste streicht – dafür war schon sein Onkel<br />

Jacques bekannt. Den beschrieb Robert Parker einst als einen<br />

äußerst belesenen Herrn mit außergewöhnlichem Wissen und<br />

einer Liebe zum guten Essen, verglich ihn aber gleichzeitig mit<br />

einer Mischung aus dem Grinch von Dr. Seuss und Yoda aus<br />

den Star-Wars-Filmen. Als vor einem guten Vierteljahrhundert<br />

Gérard Depardieu unangemeldet auf dem Weingut auftauchte,<br />

soll Jacques Reynaud den Schauspieler kurzerhand vor die<br />

Tür gesetzt haben. Die Natur hat in dieser unkonventionellen<br />

Winzerfamilie eben Vorrang.<br />

Gegründet hat Château Rayas Emmanuel Reynauds Urgroßvater<br />

Albert, ursprünglich Notar in der Nähe von Avignon. Als er<br />

mit 45 Jahren taub wurde, musste er sich beruflich neu erfinden<br />

und kaufte 1880 das Gut. Ob er als Erster Reben pflanzte oder<br />

ob es hier bereits vor der Reblauskrise Weinberge gegeben<br />

40 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> CÔTES DU RHÔNE<br />

CÔTES DU RHÔNE <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 41


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BLAUER GREIF<br />

IM STEIGFLUG<br />

DE WATÈRE HEISST EIN ERSTAUNLICHES CHAMPAGNER-START-UP,<br />

UND DIE PARTNER BEI DIESEM ABENTEUER KÖNNTEN KAUM<br />

VERSCHIEDENER SEIN: MARTIN KONORZA, EIN EXTRAVERTIERTER<br />

JUNGUNTERNEHMER AUS MÜNCHEN, WILL SEIN PERSÖNLICHES<br />

SCHAUMWEIN-IDEAL DURCH DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DEM<br />

BODENSTÄNDIGEN WINZER HUBERT RÉVOLTE VERWIRKLICHEN<br />

Von CHRISTIAN VOLBRACHT<br />

Fotos ARNE LANDWEHR<br />

Martin Konorza beschreibt sich selber als exzentrisch und »von unbedingtem Selbstbewusstsein«.<br />

<strong>Das</strong> ist keine Übertreibung, wie die Website seiner Champagnermarke<br />

De Watère belegt. Schon als Teenager, erklärt der heute 36-Jährige dort, habe er sich<br />

durch viele Champagner getrunken und sei am Ende enttäuscht gewesen: »Ich habe<br />

De Watère gegründet, weil ich fand, dass es keinen Champagner gab, der wirklich bewies,<br />

warum der Champagner der sprichwörtliche ›König der Weine‹ ist, was den Geschmack<br />

angeht.« Ein paar Spitzencuvées, denkt man da unwillkürlich, hatte er bei seinen Proben<br />

vielleicht doch verpasst.<br />

Wie dem auch sei, bei einer seiner Champagne-Reisen<br />

klopfte Konorza ans Tor<br />

von Hubert Révolte im Dörfchen Avenay-<br />

Val-d’Or im Marnetal. Eine Bekannte hatte ihm den<br />

Winzer empfohlen. Heute sind Konorza und Révolte<br />

Geschäftspartner und erzählen lachend, wie gut<br />

sie sich sofort verstanden haben. Wir treffen die<br />

beiden und den De-Watère-Verkaufsleiter Stephan<br />

Hinsen an einem kalten Februartag auf Révoltes<br />

Anwesen. Im Hof stapelt sich Baumaterial neben<br />

einem Beet mit verdorrten Tomatenstauden, davor<br />

wartet ein alter Citroën-Kleintransporter mit Wellblechkarosserie<br />

auf die Reparatur. <strong>Das</strong> Gebäude<br />

steht auf den Grundmauern der Benediktinerabtei<br />

St-Pierre, einer Gründung der heiligen Bertha aus<br />

dem Jahr 660, die in der Französischen Revolution<br />

zerstört wurde. Nur eine alte Gewölbewand und<br />

eine Waschstelle sind hier noch erhalten; einige<br />

Reliquien, Gemälde und Teile der Orgel befinden<br />

sich jetzt in der nahen Dorfkirche.<br />

Schlank, mit braunen Augen und zurückgekämmtem<br />

Haar tritt Martin Konorza in den Farben<br />

seiner sorgfältig designten Marke auf: Weiß<br />

und Blau, dazu eine hellblaue Baskenmütze sowie<br />

ein goldener Wappenring am Finger. Daneben steht<br />

in Arbeitskleidung und einer warmen Fleecejacke<br />

der 62 Jahre alte bärtige, leicht rundliche Winzer<br />

mit ergrautem Stoppelhaar. Man spricht sich mit<br />

Vornamen an und siezt sich dabei.<br />

Verarbeitet wird der edelste<br />

Most aus der ersten Pressung<br />

<strong>Das</strong> Projekt versprach Vorteile für beide Seiten, denn<br />

der Champagnerabsatz hat sich stark verändert, wie<br />

Hubert Révolte erzählt. Von mehr als 300 Millionen<br />

Flaschen wurden vor 15 Jahren noch 55 Prozent<br />

in Frankreich verkauft und 45 Prozent exportiert.<br />

Inzwischen hat sich das Verhältnis umgekehrt, und<br />

der verringerte Umsatz im eigenen Land traf vor<br />

allem die kleineren Winzer. Daher bot es sich für ihn<br />

an, mit Konorza zusammenzuarbeiten. Der war nur<br />

am besten Most aus der ersten Pressung interessiert,<br />

der Tête de cuvée, und Hubert Révolte willigte ein,<br />

dem Deutschen den größten Teil dieses Spitzenmaterials<br />

zu überlassen. Zugleich konnte er weiter<br />

die eigenen Champagner produzieren, die nach wie<br />

vor unter dem Namen seines Vaters Gaston Révolte<br />

verkauft werden.<br />

Als der Plan gereift war, brach Martin Konorza<br />

sein Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />

Business Management ab, gewann Banken sowie<br />

58 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> CHAMPAGNE<br />

CHAMPAGNE <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 59


JÜRGEN DOLLASE<br />

WEIN & SPEISEN<br />

RIESLING<br />

TRIFFT CURRY<br />

JÜRGEN DOLLASE ISST BEI NISHANT KOHLI UND<br />

PASCAL SOLDO IM FRANFURTER AMAN TANDOOR<br />

Fotos GUIDO BITTNER<br />

Welche Art von Essen mit Wein am besten harmoniert oder die<br />

spannendsten Momente ermöglicht, darüber wird nicht viel diskutiert.<br />

Es scheint sich von selbst zu verstehen, dass man möglichst<br />

irgendwo im französisch-mitteleuropäischen Raum bleibt. Die vielen würzigscharfen<br />

Küchen vom Mittelmeer bis Fernost werden in solche Überlegungen<br />

kaum ernsthaft einbezogen und wenn doch, dann meist nur mit einzelnen<br />

Gerichten, bei denen man dann Ähnlichkeiten zum frankophilen Standard<br />

hervorhebt. Weinfreunde winken schnell ab, wenn es um die akkumulierende<br />

Würze und vor allem Schärfe vieler Küchen geht, bei denen sich im Mund<br />

während des Essens ein »Gewürzraum« bildet, der nicht verschwindet, sondern<br />

oft mit jedem Bissen weiter angereichert wird. Für feine Nuancen scheint da<br />

kein Platz zu sein.<br />

Aber es gibt weitblickende Gastronomen, die sich gegen diese Vorurteile<br />

stellen. Ein leuchtendes Beispiel ist Nishant Kohli mit seinem Frankfurter<br />

Aman Tandoor: Zu einer sehr guten und authentischen indischen Küche bietet<br />

er Weine von einer Karte, die auch einem europäischen Spitzenrestaurant gut<br />

zu Gesicht stünde, bis hin zu diversen Flaschen Romanée-Conti. Dank dieser<br />

überraschenden Verbindung hat der Patron, der außergewöhnlich engagiert<br />

bei der Sache ist, aus dem Aman Tandoor eine ganz neuartige kulinarische<br />

Attraktion gemacht, obwohl es nicht unbedingt nach den klassischen Prinzipien<br />

der Gourmetküche organisiert ist.<br />

NISHANT KOHLI, 38 (Mitte), der koreanisch-indische Wurzeln hat,<br />

absolvierte zunächst die Frankfurt International School und ging anschließend<br />

2003 in die USA, um am Bostoner Babson College Finanzmathematik und<br />

Volkswirtschaft zu studieren. Ab 2007 arbeitete er beim großen Wirtschaftsprüfer<br />

PricewaterhouseCoopers, stieg später ins Geschäft seiner Familie ein<br />

und begann im Jahr 2<strong>01</strong>6 mit gastronomischen Aktivitäten. 2<strong>01</strong>8 gründete er<br />

das Aman Tandoor.<br />

PASCAL SOLDO, 27 (links), der Betriebsleiter und Sommelier, begann<br />

mit einem Nebenjob als Spüler in einem italienischen Restaurant, wurde dort<br />

schnell Kellner und wechselte dann zum Frankfurter Italiener VaiVai. Nach<br />

kurzer Zeit als Runner übernahm er dort für rund vier Jahre die Weinberatung,<br />

seit Oktober 2020 arbeitet er im Aman Tandoor. Die Corona-Auszeit nutzten<br />

Nishant Kohli und er, um das Konzept für die Weinbegleitung und die umfangreiche<br />

Weinkarte des Restaurants zu entwickeln. Die fünf ausführenden Köche<br />

im Aman Tandoor sind allesamt gebürtige Inder aus der Region Delhi. Sie haben<br />

mindestens drei bis fünf Jahre Berufserfahrung in der nordindischen Küche und<br />

sind vor allem Spezialisten im Umgang mit dem 600 Grad heißen Tandoor-Ofen.<br />

80 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> WEIN & SPEISEN<br />

WEIN & SPEISEN <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 81


KÖNNER<br />

AUS DEM KAMPTAL<br />

WAS WILLI BRÜNDLMAYER IN LANGENLOIS KELTERT,<br />

ÜBERZEUGT NICHT NUR WEINFREUNDE IN ALLER WELT.<br />

DER ALTMEISTER HAT AUCH SEINE KINDER VINCENT<br />

UND CÉCILE VOM MISCHPULT UND AUS DEM MUSEUM<br />

INS HEIMATLICHE GUT ZURÜCKGELOCKT<br />

Von RAINER SCHÄFER<br />

Fotos JOHANNES GRAU<br />

104 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> KAMPTAL<br />

KAMPTAL<br />

<strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 105


EIN KELLER IN<br />

IN DER ADI WERNER WEINWELT DER TIROLER HOSPIZ ALM IST<br />

CINEMASCOPE<br />

NICHT NUR DIE GROSSFLASCHENSAMMLUNG EINZIGARTIG<br />

»Wunderbohr«, sagt Adi Werner, steckt seine Nase noch einmal tief ins Glas mit dem purpurroten 2000er Cheval Blanc und<br />

verdreht die Augen. Der 87­Jährige nimmt einen weiteren Schluck, lobt die opulente Frucht und blickt glücklich nach oben,<br />

als wolle er dem Herrgott danken: für diesen Bordeaux – und für die neue »Weinwelt«, die seinen Namen trägt.<br />

»Spektakulär«, betont sein Sohn Florian, der ihn 1997 in der Führung des Familienunternehmens abgelöst hat: »Mit diesem<br />

Projekt setzen wir neue Maßstäbe in der österreichischen Hotellerie und Gastronomie.«<br />

»Einzigartig«, freut sich der neue Miteigentümer Erwin Soravia: »Die schönste Skihütte der Welt ist nun noch attraktiver.«<br />

Der Wiener Konzernchef hat die Investition von vielen Millionen Euro ermöglicht und auch viel Herzblut einfließen lassen.<br />

»Faszinierend«, schwärmen die Gäste, die gar nicht wissen, wo sie zuerst hinschauen sollen. Alles ist stil­ und wertvoll: Viele<br />

schöne Elemente und Details verbinden Tradition und Moderne und vereinen sich zu einem Meisterwerk.<br />

Von JOACHIM HEIDERSDORF<br />

Fotos THILO WEIMAR<br />

Die Weinkeller unter der 636 Jahre alten Bruder<br />

schaftskapelle und der 1988 eröffneten<br />

Hospiz Alm in St. Christoph am Arlberg sind<br />

dank der wahrscheinlich weltweit umfangreichs ten<br />

Großflaschensammlung legendär, die durch einen<br />

Neu­ und Umbau entstandene Adi Werner Wein welt<br />

mit dem ellipsenförmigen Wine Dome ist sensationell.<br />

Schon jetzt ein Denkmal – für die Weinkultur<br />

und für Adi Werner. Der Wirt hat das Hospiz vor<br />

allem mit seinen Wein­Initiativen weltberühmt<br />

gemacht und sich mit der Alm einen Traum erfüllt.<br />

<strong>Das</strong> alpine Schmuckstück reüssiert im Winter<br />

tagsüber als beliebter Skifahrer­Treff, abends als<br />

heimeliges Gourmetrestaurant und zu jeder Zeit<br />

als Sehnsuchtsort für Weinliebhaber.<br />

»Vor allem für Bordeaux­Fans«, sagt Gastgeber<br />

und Sommelier Karl­Heinz Pale. Neben<br />

dem umtriebigen Senior bürgt der 54­Jährige seit<br />

dem ersten Tag für Qualität und Kontinuität. Laut<br />

Pale stammen 95 Prozent der XXXL­Flaschen vom<br />

linken und rechten Ufer der Gironde, alle vor Ort<br />

von Werner gekauft.<br />

Knapp 3000 der rund 4000 Großformate von<br />

drei bis 27 Liter liegen in St. Christoph, der Rest<br />

lagert in Wolfurt bei Bregenz. Die Sammlung enthält<br />

alles, was herausragend und teuer ist, aber auch<br />

sehr gute Gewächse aus der zweiten und dritten<br />

Reihe zu (relativ) erschwinglichen Preisen. Haut<br />

Marbuzet ist der Renner.<br />

Aktuell führen die Zwölf­Liter­Flasche 2009er<br />

Latour für 65 000 Euro und die 15­Liter­Flasche<br />

2<strong>01</strong>1er Yquem für 60 000 Euro die Preisliste an. Am<br />

günstigsten ist die Doppelmagnum 2<strong>01</strong>1er Prieuré<br />

Sainte Anne für 390 Euro. Die ältesten Großflaschen<br />

stammen aus dem Eröffnungsjahr der Hospiz Alm:<br />

1988er Margaux, Mouton Rothschild und Léoville<br />

Las Cases.<br />

Die imposante Kollektion wird seit Januar in<br />

der Weinerlebniswelt noch eindrucksvoller in Szene<br />

118 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> WEINKELLER<br />

WEINKELLER <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 119


Toni Leitz am sogenannten<br />

Katerloch in der Lage Roseneck<br />

am Rüdesheimer Berg<br />

DER<br />

ZAUBERBERG<br />

JOHANNES LEITZ HAT ANFANGS MIT SEINEM GEERBTEN<br />

RHEINGAUER WEINGUT GEHADERT. INZWISCHEN IST<br />

DER WELTWEIT ERFOLGREICHE RIESLING-FACHMANN<br />

DORT GLÜCKLICH, SCHON WEGEN DER SPEZIELLEN<br />

QUALITÄTEN DES RÜDESHEIMER BERGS<br />

Von KRISTINE BÄDER<br />

Fotos RUI CAMILO<br />

136 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> RHEINGAU<br />

RHEINGAU <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 137


DAS MAGAZIN FÜR WEIN UND GENUSS<br />

Viermal im Jahr richtet <strong>FINE</strong> <strong>Das</strong> <strong>Weinmagazin</strong> einen faszinierenden Blick auf die<br />

großen Weine der Welt – mit wissenswerten Infor mationen, fesselnden Reportagen,<br />

spannen den Porträts, exklu siven Verkostungen und vielem mehr, geschrieben und<br />

recherchiert von sachkundigen, sprachmächtigen Autoren, bebildert mit ausdrucksstarker,<br />

lebendiger Fotografie, präsentiert in groß zügiger, prächtiger Auf machung:<br />

ein unverzichtbares Lesevergnügen für Weinliebhaber, Sammler und Genießer.<br />

<strong>FINE</strong> DAS WEINMAGAZIN IST ERHÄLTLICH IM AUSGEWÄHLTEN BUCH- UND<br />

ZEITSCHRIFTENHANDEL IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ.<br />

<strong>FINE</strong> DAS WEINMAGAZIN 2|<strong>2023</strong> erscheint<br />

im Juni <strong>2023</strong><br />

… voraussichtlich mit diesen Themen: KALIFORNIEN Die Napa-Valley-Größen<br />

Robert Mondavi Winery, Opus One, Joseph Phelps Vineyards, Cathiard Vineyard und<br />

Dalla Valle mit seiner Ornellaia-Kooperation DVO sowie Schug Winery in Sonoma<br />

INTERVIEWS Gespräche mit Michael Silacci, dem Weinmacher und Geschäftsführer<br />

von Opus One, und dem chilenischen Spitzenwein-Pionier Aurelio Montes<br />

über das heutige Verhältnis von Alter und Neuer Welt BORDEAUX Château Ducru-<br />

Beaucaillou in Saint-Julien SIZILIEN Tasca d’Almerita und die großen Weine vom<br />

Ätna VENETO Die Prosecco-Spezialisten Ruggeri und Scavi & Ray SÜDTIROL Die<br />

Ikonen der Region RHEINGAU Die Güter Eva Fricke, Gunter Künstler und Schloss<br />

Vollrads DAS GROSSE DUTZEND Die Rheingauer Spätburgunder vom Weingut<br />

Chat Sauvage ÖSTERREICH Die Güter Moric und Schloss Halbturn im Burgenland<br />

RUMÄNIEN <strong>Das</strong> Beste aus der Mädchentraube GASTRO-GUIDES Hornstein-<br />

Ranking – die Quintessenz der Tests WEIN & SPEISEN Jürgen Dollase isst bei<br />

Christian Jürgens im Seehotel Überfahrt am Tegernsee WEIN & ZEIT Porta Bohemica –<br />

altes Weinland, neue Weine KOLUMNEN von Ursula Heinzelmann, Stuart Pigott<br />

sowie den Kombattanten Uwe Kauss und Dirk Würtz<br />

WERDEN SIE JETZT ABONNENT VON <strong>FINE</strong> DAS WEINMAGAZIN<br />

oder ver schenken Sie ein Abonnement. Mit dem Stichwort »<strong>FINE</strong> 60« erhalten<br />

Sie als Danke schön die Sonderausgaben »New Generation« und »1<strong>01</strong> Meisterwerke<br />

des Weins«.<br />

Selbstverständlich können Sie auch einzelne <strong>Ausgabe</strong>n nachbestellen oder<br />

gleich das Sammel paket mit 59 Heften plus der drei Sonder ausgaben »Next<br />

Generation«, »New Generation« und »1<strong>01</strong> Meisterwerke des Weins« zum<br />

Gesamtpreis von € 620,– zzgl. Versand kosten ordern.<br />

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MEHR INFORMATIONEN ÜBER <strong>FINE</strong> DAS WEINMAGAZIN: <strong>FINE</strong>-MAGAZINES.DE<br />

144 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> 145


CHAMPAGNER,<br />

<strong>FINE</strong>ABGANG<br />

INSPIRIERT<br />

VON DER<br />

NATUR.<br />

KUNST UND<br />

MENSCHLICHKEIT<br />

Kann ein großer Künstler zugleich ein netter Mensch sein? Auf anderen<br />

Gebieten kenne ich mich da nicht so aus, aber beim Wein geht das tatsächlich.<br />

Ein wunderbares Beispiel dafür ist Axel Heinz, einer der besten<br />

Weinmacher unserer Zeit. Schon bevor er 2005 zu Ornellaia und Masseto kam,<br />

war dort vieles gut, manches sogar sehr gut. Unter seinem Einfluss wurde es<br />

Weltklasse. Mit seiner Vorstellung von Perfektion vor Augen hat Axel Heinz dort<br />

jedes Jahr aufs Neue mutig eingegriffen und korrigiert, das Vorgehen dem Wetter<br />

angepasst und Schlüsse aus früheren Erfahrungen gezogen.<br />

Dabei hat dieser Meister des feinen Geschmacks kein Problem damit, in einer<br />

Verkosterrunde oder im Vier-Augen-Gespräch andere Meinungen einzuholen,<br />

wenn es etwa um den Ornellaia Bianco geht, den er seit 2<strong>01</strong>3 Schritt für Schritt<br />

weiterentwickelt. So wirkt jeder bisherige Jahrgang davon wie ein individueller<br />

Diamant, als Ganzes nicht immer vollkommen, doch in jeder einzelnen Facette<br />

brillant geschliffen. Für Axel Heinz steht stets die Qualität und nie sein eigenes<br />

Ego im Mittelpunkt, und da sind wir wieder bei der menschlichen Seite dieses<br />

im schönsten Sinn normalen Künstlers: Mit diesem Weingenie könnte man auch<br />

einfach einen fröhlichen Abend beim Bier in der Kneipe verbringen.<br />

MIT ZITRUS,<br />

WEISSEN FRÜCHTEN<br />

UND SEIDIGER TEXTUR.<br />

Geschmacklich so unverwechselbar wie die<br />

Ernte im Jahr 2<strong>01</strong>9: der Lallier Réflexion R.<strong>01</strong>9.<br />

Durch seine tiefe, intensive und fruchtige<br />

Note ist dieser Champagner nicht nur ein<br />

Spiegelbild des besonderen Jahrgangs, sondern<br />

auch des traditionellen und innovativen<br />

Stils, den das Maison Lallier schon seit 1904<br />

in Aÿ-Champagne in Frankreich pflegt.<br />

Ihr Ralf Frenzel<br />

Verleger und Herausgeber<br />

Heute bestellen<br />

und probieren!<br />

enjoy responsibly<br />

146 <strong>FINE</strong> 1 | <strong>2023</strong> ABGANG

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