Taxi Times DACH - 1. Quartal 2023
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<strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> 6,80 €<br />
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D – A – CH<br />
WOHIN BEWEGT SICH DIE TAXIBRANCHE?<br />
<strong>2023</strong>: DAS JAHR DER<br />
WEICHENSTELLUNGEN<br />
Elektro-Test<br />
WAS KANN DER<br />
KIA NIRO EV?<br />
Krankenkassen<br />
BILLIG UM JEDEN<br />
PREIS?<br />
8 Sonderseiten <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />
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<strong>2023</strong>:<br />
DAS JAHR DER<br />
WEICHEN-<br />
STELLUNGEN<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe blickt auf<br />
Jahre voller Herausforderungen<br />
zurück. Zuerst der erfolgreiche<br />
Kampf für eine faire und ausgeglichene<br />
Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG),<br />
dann die Corona-Lockdowns,<br />
schließlich noch der Ukraine-<br />
Krieg mit seinen katastrophalen humanen wie wirtschaftlichen<br />
Folgen. Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe stand bei diesen Themen nichts<br />
Geringeres als die pure Existenz auf dem Spiel.<br />
Und nun? Es gibt sie immer noch, die knapp 30.000 Fahrzeuge<br />
in Hellelfenbein, ebenso wie die Mietwagen, die redlichen auf dem<br />
Lande und die zumeist kriminellen in den (Groß-)Städten.<br />
Das Schlimmste mag überstanden sein, trotzdem bleibt keine<br />
Zeit zum Durchschnaufen, schließlich stehen in diesem Jahr die<br />
nächsten Weichenstellungen an. Haben die Behörden im dritten<br />
Jahr seit der Novelle endlich den Mut, die neuen Möglichkeiten<br />
des PBefG umzusetzen? Werden die neu eingeführten Linienbedarfsverkehre<br />
den ÖPNV auf Kosten des <strong>Taxi</strong>gewerbes verändern<br />
oder mit dessen Einbindung?<br />
Werden die <strong>Taxi</strong>unternehmer noch rechtzeitig genug erfahren,<br />
wie genau die technische Sicherheitseinrichtung (TSE) aussehen<br />
soll, die ab 2024 für alle Taxameter verpflichtend sein soll?<br />
Schafft es das Bundesverkehrsministerium endlich, die Inhalte<br />
für die kleine Fachkunde für angehende <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfahrer<br />
zu definieren und wird deren Einführung die Personalmisere noch<br />
weiter befeuern oder die Spreu vom Weizen trennen?<br />
Apropos trennen: Werden die gespaltenen <strong>Taxi</strong>verbände<br />
in diesem Jahr aufeinander zugehen und bald wieder eingleisig<br />
fahren?<br />
Und last, but not least: Für welche Fahrzeugmarken und für<br />
welche Antriebsarten werden sich die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
entscheiden, wenn die E-Klassen, Prius- und T6-Modelle<br />
ausgetauscht werden müssen? Viele dieser Fragen werden in dieser<br />
Ausgabe näher beleuchtet.<br />
Auf dem Icon, das wir zur Illustration unserer Titelstory entworfen<br />
haben, hat das <strong>Taxi</strong> unterschiedliche Positionen. Auf dem<br />
Titelcover fährt es noch in der Spur. Im Innenteil haben wir es<br />
dann quer zur Straße gestellt – mit bewusst doppeldeutiger Symbolik:<br />
Wer sich jetzt nicht bewegt, blockiert die Straße und hat<br />
keine Option vor Augen. Wer die Kurve bekommt, dem stehen alle<br />
Wege offen.<br />
An dieser Stelle einmal ein großes Dankeschön an unsere<br />
Grafiker Katja, Tina und Ivan, die seit Jahren jede <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zu<br />
einer lebendigen Ausgabe machen und so bei Ihnen, liebe Leser,<br />
INHALT<br />
TAXI TO GO PODCAST<br />
4 Tipps für mehr Trinkgeld<br />
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
5 PBefG-Novelle: Angsttherapie für Behörden<br />
6 Linienbedarfsverkehr: Mit oder ohne <strong>Taxi</strong>?<br />
8 Kolumne: Zusatzleistungen bei Krankenfahrten<br />
10 Verbandsspaltung: Zwei Verbände fahren parallel<br />
12 Fahrzeugwahl: Marken- oder Modellwechsel<br />
ELEKTROTAXI<br />
14 Fahrzeugtest: Kia Niro EV<br />
WETTBEWERB<br />
16 Free Now feiert amtliche Bestätigung<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
VERBÄNDE + ZENTRALEN<br />
20 Appfahrt,Rhein-<strong>Taxi</strong>, Hansa-<strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong> Deutschland,<br />
<strong>Taxi</strong> Auto Zentrale Stuttgart, taxi.eu,<br />
VDV Rheinland e. V., <strong>Taxi</strong>verband München,<br />
Berliner „Innung“, <strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> Alstertal,<br />
Landesverband Bayern, <strong>Taxi</strong> Augsburg eG,<br />
BVTM, IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
TAXI INTERNATIONAL<br />
27 Niederlande, Frankreich und Spanien<br />
REGIONALSEITEN<br />
28 Berlin: Demo gegen Fahrgastklau + Berlinale<br />
29 München: Flughafen-Frust + Ruhestand RA Bauer<br />
30 Hamburg: Lange Lieferzeiten + Neue Autos<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG TAXI-PARTNER<br />
31 Novitec, Seibt & Straub, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
33 Kleinanzeigen<br />
TITEL: Freepick/ Montage raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Viele lustvolle und aufschlussreiche Momente wünscht Ihnen<br />
Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />
IN EIGENER SACHE<br />
34 Das <strong>Taxi</strong> in der Musik<br />
34 Impressum<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
3
TRINKGELD<br />
ALLES RICHTIG GEMACHT<br />
In ihrer Podcast-Reihe »<strong>Taxi</strong> to go« haben Jens Marggraf und Babett Mahnert<br />
sich mit dem Thema Trinkgeld befasst und Tipps gegeben, wie man mehr davon<br />
erzielen kann.<br />
Der Podcast mit dem Motto „Für mehr Umsatz, glückliche<br />
Mitarbeiter und Geheimnisse aus der Personenbeförderungsbranche“<br />
befasste sich in seiner zweiten Folge mit<br />
„mehr Trinkgeld und glückliche Kunden, die sich freuen, wenn<br />
du sie gefahren hast“.<br />
Einleitend erzählt Babett Mahnert, die überwiegend die Rolle<br />
der Interviewerin spielt, von einer Begebenheit, bei der ein <strong>Taxi</strong><br />
mit offenem Kofferraum anfuhr. Die Frau, die ausgestiegen war,<br />
hatte außerdem die Hintertür offen gelassen, während der Fahrer<br />
auf dem Fahrersitz saß und sein Smartphone bediente. Nach dem<br />
Anfahren bemerkte er beides, hielt an und stieg mit vorwurfsvoller<br />
Geste aus ... Ob er Trinkgeld bekommen hatte? Vermutlich<br />
keines oder wenig, antwortet Jens Marggraf.<br />
Als Dienstleister liebe er seine Arbeit und sei immer nah am<br />
Kunden. Mit seinem rund 150-köpfigen Team sei er an vier Standorten<br />
in Nordhessen unterwegs. Er selbst freue sich immer sehr,<br />
Trinkgeld zu bekommen, und gebe auch selbst gern<br />
welches, wenn man etwa in der Gastronomie gut<br />
bedient werde.<br />
Marggraf erzählt, bei einer Umfrage hätten 54 Prozent<br />
der Befragten Trinkgeld als „normal“ bezeichnet,<br />
wobei 60 Prozent der Meinung seien, der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
müsse sich sein Trinkgeld „verdienen“ – was Marggraf<br />
ebenso sieht. Man könne schließlich sehr einfach<br />
deutlich mehr bieten als den „Standard“.<br />
GUTER SERVICE = GUTES TRINKGELD<br />
Über einen Zeitungsartikel, laut dem <strong>1.</strong>000 Euro Trinkgeld<br />
im Monat möglich seien, hätten einige Kollegen<br />
sich lauthals aufgeregt. Marggraf vermutet, dass dies<br />
die Kollegen seien, die zwar in der Theorie wissen, wie<br />
guter Service gehe, ihn in der Praxis aber nicht leben.<br />
Auf die Frage nach seinem höchsten jemals erhaltenen<br />
Trinkgeld erzählt Marggraf von einer auch für<br />
ihn sehr angenehmen Fahrt mit einer Gruppe<br />
Geschäftsleute, die am Flughafen Paderborn aus<br />
Woher kommt der<br />
Begriff „Trinkgeld“<br />
und in welchen<br />
Regionen ist es<br />
selbstverständlich,<br />
wo verpönt?<br />
Podcast „<strong>Taxi</strong> to<br />
go“<br />
einem Privatflugzeug stiegen und sich zur Kunstausstellung documenta<br />
nach Kassel fahren ließen. Von Geschäftsleuten sei er eher<br />
kleines Trinkgeld gewohnt. Durch Pünktlichkeit, ein sauberes<br />
Fahrzeug, zuvorkommende Behandlung und ein interessantes<br />
Gespräch über die Ausstellung, zu der er sich vorab mit Fakten<br />
versorgt hatte, habe er sich bei den „spannenden Gästen“ ein<br />
Trinkgeld von 150 Euro verdient.<br />
EINE FRAGE DER EIGENEN EINSTELLUNG<br />
Bei Kunden, die eine <strong>Taxi</strong>fahrt antreten müssen, obwohl sie sie<br />
sich kaum leisten können, sei auch ein nicht monetäres „Trinkgeld“,<br />
etwa herzlich geäußerte Dankbarkeit, durchaus befriedigend.<br />
Besonders hohe Trinkgelder geben oft Kunden, die nicht<br />
überdurchschnittlich wohlhabend wirken, die aber Hilfsbereitschaft<br />
zu schätzen wissen, etwa Hilfe beim Tragen des Einkaufs.<br />
Als Tipps, um gutes Trinkgeld zu generieren, gibt<br />
Marggraf einige Angewohnheiten preis: Ist man durch<br />
eine Fahrt mit unangenehmen Kunden verärgert, so<br />
sollte man vor der nächsten Fahrt innerlich auf<br />
„Reset“ drücken und versuchen, dem nächsten Kunden<br />
so wieder komplett neutral und unvoreingenommen<br />
zu begegnen. Man sollte sich so oft wie möglich helfend<br />
aus dem Auto bewegen – gerade dann, wenn es von<br />
der Rückbank heißt: „Bleiben Sie ruhig sitzen!“ Von<br />
außen sehe es nach schlechtem Service aus, wenn der<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer sitzen bleibe, statt zu helfen.<br />
Ebenso sei es wichtig, den Kunden in Entscheidungen<br />
einzubinden, was Fahrtstrecke, Musik, Fensterstellung<br />
usw. betrifft. Selbst wenn die Kundschaft einen<br />
völlig anderen Musikgeschmack habe, könne man doch<br />
einiges für die kurze Dauer einer <strong>Taxi</strong>fahrt ertragen,<br />
wenn es zum Wohlbefinden des Kunden beitrage.<br />
Wortkarge Kunden solle man natürlich in Ruhe lassen,<br />
doch signalisiere der Fahrgast Interesse an einem<br />
Austausch, seien das Stellen interessierter Fragen und<br />
das geduldige Zuhören ein exzellenter Service. ar<br />
FOTO: Remmer Witte<br />
4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
Das Gespenst in<br />
Form einer Klage<br />
von Uber & Co.<br />
lässt Behörden in<br />
Schockstarre<br />
verharren.<br />
ANGSTTHERAPIE<br />
FÜR DIE BEHÖRDEN<br />
Vor drei Jahren trat die umfangreiche Novelle des Personenbeförderungsgesetzes in<br />
Kraft. Doch anstatt nun die Weichen für einen fairen Wettbewerb zu stellen, bedienen<br />
die kommunalen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden nur eines: den Bremshebel.<br />
Herwig Kollar, Präsident des Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
(BVTM), zieht beim Blick auf die Umsetzung der<br />
Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) eine<br />
ernüchternde Bilanz: „So sehr wir uns über das Erreichte im Jahr<br />
2021 gefreut haben, so muss man heute konstatieren, dass sich<br />
sehr, sehr wenig bewegt hat.“ Kollar spricht in diesem Zusammenhang<br />
von einer „Verwaltungsverweigerung durch die örtlichen<br />
Genehmigungsbehörden“, die man nicht nachvollziehen könne.<br />
Diese scharf formulierte Verbandskritik war kürzlich im „<strong>Taxi</strong>und<br />
Mietwagenreport“ nachzulesen, den der BVTM in Zusammenarbeit<br />
mit der Berufsgenossenschaft für Verkehr regelmäßig<br />
erstellt. Der Report wird in die Informationszeitschrift der BG<br />
Verkehr integriert und an alle Mitgliedsunternehmen der Berufsgenossenschaft<br />
gesendet.<br />
Konkret kritisiert Kollar die Behörden für deren zögerliche<br />
Nutzung der Mobilitätsdaten sowie die Angst vor der Festsetzung<br />
von Mindesttarifen für taxiähnlichen Mietwagenverkehr. Hier ruhe<br />
der See vor allen bei den städtischen Behörden immer noch still.<br />
Und selbst wenn dann mal eine Stadt (Düsseldorf) einen Plan für<br />
höhere Mietwagentarife erarbeitet, würde er dann doch zurückgezogen,<br />
weil er rechtlich zu unsicher sei. „Das Düsseldorfer <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
kann darüber nur den Kopf schütteln“, kommentiert<br />
Kollar und mahnt, dass sich auch noch andere Städte mit dem<br />
Thema beschäftigen müssen, um einen fairen Wettbewerb zu<br />
garantieren.<br />
„Es ist einerseits Neuland und andererseits gibt es oft eine<br />
weitverbreitete Angst in den Behörden. Wenn dann einer auch<br />
nur mit einem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht droht, dann<br />
sinkt die Risikobereitschaft. Erst recht, wenn ein internationaler<br />
Konzern droht“, so Kollar.<br />
„Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wird sich nicht damit zufriedengeben, dass<br />
die Behörden sagen ,Wir machen nichts‘, sondern wir werden uns<br />
lautstark bemerkbar machen.“<br />
Kollar deutet damit an, dass die <strong>Taxi</strong>fahrer*innen demnächst<br />
wohl wieder demonstrieren werden. Man wolle im Frühsommer<br />
in einigen Städten die Nöte des Gewerbes in die Öffentlichkeit<br />
tragen. Den Schwerpunkt sollen dabei Berlin, das Ruhrgebiet und<br />
das Rhein-Main-Gebiet bilden. <br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
5
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
Linienbedarfsverkehr sollte<br />
mit dem <strong>Taxi</strong> kooperieren<br />
und nicht die örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
beschädigen.<br />
LINIEN-<br />
BEDARFS-<br />
VERKEHR:<br />
MIT ODER OHNE TAXIS?<br />
Bei der Gestaltung eines zukunftsträchtigen ÖPNV stellen die Kommunen<br />
die Weichen auf On-Demand-Verkehre. Hier könnte auch das <strong>Taxi</strong> einbezogen<br />
werden. Ein aktueller Leitfaden deutet das an, bewegt sich dann aber doch<br />
in eine andere Richtung. Schade.<br />
Mobilitätsoffensive für das Land. Wie Kommunen mit flexiblen<br />
Kleinbussen den ÖPNV von morgen gestalten<br />
können“ – unter diesem Titel hat die Agora Transport<br />
Transformation gGmbH aus Berlin eine Studie in Auftrag gegeben.<br />
Erstellt wurde sie von der Karlsruher Firma PTV Transport Consult<br />
GmbH aus Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />
Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Deutschen Städte-<br />
und Gemeindebund (DStGB). Die Studie (siehe QR-Code) lotet<br />
unter anderem die Möglichkeiten aus, wie Linienverkehrsunternehmen<br />
im ÖPNV Ride-Hailing-Angebote (Linienbedarfsverkehr,<br />
gebündelte Bedarfsverkehre oder auch die bisherigen flexiblen<br />
Bedienformen des ÖPNV) in ihr Angebot integrieren<br />
können.<br />
Beim Lesen der Studie werden Protagonisten<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche durch ein Wechselbad<br />
der Gefühle getrieben. Mal werden Optionen<br />
zur direkten Tür-zu-Tür-Bedienung im<br />
Linienbedarfsverkehr erarbeitet, was nach Einschätzung<br />
der Studie möglich wäre, wenn jedes<br />
Haus als virtuelle Haltestelle definiert würde.<br />
Mal sollen Flottenbetreiber mit kleinen Fahrzeugen<br />
als sinnvolle Partner auserkoren werden, die<br />
das Risiko der Investitionen minimieren. Mal wird<br />
von den Kostenvorteilen der <strong>Taxi</strong>unternehmen gesprochen,<br />
dann aber wieder dargelegt, dass der Linienbedarfsverkehr „das<br />
<strong>Taxi</strong> spart“.<br />
PARTNER DER LINIENVERKEHRSBETREIBER<br />
Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbands <strong>Taxi</strong><br />
und Mietwagen e. V. (BVTM), sieht in den positiven Aspekten die<br />
Chance, aber auch eine Herausforderung für die <strong>Taxi</strong>branche:<br />
„Der Leitfaden würdigt die Leistungen des Gewerbes wie AST-<br />
Verkehre als Vorläufer von On Demand. Unsere Unternehmen<br />
müssen beweisen: Wir sind auch die Zukunft. Wir begrüßen, dass<br />
der VDV explizit auf die mögliche Kooperation mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
hinweist. Ziel muss es sein, nicht Wettbewerber der<br />
Linienverkehrsbetreiber zu werden, sondern Partner. Denn unsere<br />
Unternehmer wissen, wie On Demand geht. Davon profitieren<br />
dann alle.“<br />
Die Studie führt aus, wie das PBefG seine zwei neuen Mobilitätsformen<br />
definiert. Der Linienbedarfsverkehr ist demnach eine<br />
Erweiterung des öffentlichen Linienverkehrs, bei dem die Fahrzeuge<br />
– auf Bestellung (on demand) und ohne festgelegten Weg –<br />
Haltestellen, aber auch virtuell definierte Haltepunkte anfahren.<br />
Die Angebote sind nahtlos in den klassischen ÖPNV integriert<br />
und erfüllen entsprechende gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen<br />
(Betriebs-, Beförderungs- und Tarifpflicht).<br />
Der gebündelte Bedarfsverkehr sammelt<br />
ebenfalls Fahrtwünsche auf Bestellung, ist aber<br />
ein privatwirtschaftlich organisiertes und<br />
gewinn orientiertes („eigenwirtschaftliches“)<br />
Angebot, das nicht von den Aufgabenträgern<br />
des ÖPNV beauftragt wird und auch keiner<br />
Betriebs- oder Beförderungspflicht unterliegt.<br />
Schon in dieser Differenzierung versteckt sich<br />
eine verhängnisvolle Interpretation, denn sie legt<br />
nahe, dass der Gelegenheitsverkehr eigenwirtschaftlich<br />
denke und deswegen per se ungeeignet sei, seine Rolle<br />
im ÖPNV zu spielen. Die Verkehrsunternehmen aus dem Linienverkehr<br />
dächten hingegen gemeinwirtschaftlich, erfüllten<br />
Betriebs-, Beförderungs- und Tarifpflichten und seien so der logische<br />
Alleinunterhalter im geförderten ÖPNV. Der Gelegenheitsverkehr<br />
arbeite bei der Umsetzung gebündelter Bedarfsverkehre<br />
also gewinnorientiert, der Linienverkehr bei der Umsetzung von<br />
Linienbedarfsverkehren nicht.<br />
Dieser Schluss aus der gesetzlichen Differenzierung eigen- bzw.<br />
gemeinwirtschaftlich erscheint auch nach der hundertsten Wiederholung<br />
nicht schlüssiger als am ersten Tag. In der Folge setzt<br />
GRAFIK: Agora gGmbH<br />
6 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
sich die Studie dann zwar nominell mit beiden Bedarfsverkehrsformen<br />
auseinander, eine wirklich differenzierte Betrachtung<br />
erfolgt mit der Einordnung der Bedarfsverkehre in den ÖPNV in<br />
Kapitel 2 aber nur im Hinblick auf den Linienbedarfsverkehr.<br />
IMPULSE FÜR DIE TAXIBRANCHE<br />
Allerdings wird die Studie vor allem in Teil 4, wo es um die Modulation<br />
möglicher Modelle geht, sehr differenziert und liefert auch<br />
dem interessierten Leser aus der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche<br />
sehr viele Denkanstöße, die Chancen in der Kooperation mit den<br />
Verkehrsunternehmern aus dem ÖPNV anbieten. Gerade weil die<br />
Studie dann die Schülerfahrten aus dem gängigen ÖPNV in der<br />
Fläche herauszieht und die verbleibenden Verkehre detailliert<br />
auswertet, kommt sie zu Ergebnissen, die auch kleineren Einzelunternehmen<br />
durchaus Chancen lässt. So wird dann als sinnvolle<br />
Fahrzeugeigenschaft für bestimmte Angebote eine optionale Beförderungskapazität<br />
von vier Fahrgastplätzen (zuzüglich eines Fahrpersonals)<br />
erarbeitet.<br />
Noch konkreter wird die Studie mit der Formulierung, dass<br />
die Einbeziehung von Flottenbetreibern mit kleinen Fahrzeugen<br />
vorteilhaft sein und Linienbedarfsverkehre wirtschaftlich tragfähiger<br />
machen kann. Sie böten Flexibilität und reduzierten gleichzeitig<br />
das Risiko und die Investitionen. Dabei könne es sich um<br />
Hier geht es zur<br />
Studie „Mobilitätsoffensive<br />
für das<br />
Land“<br />
überregional tätige Fahrzeugflottenbetreiber<br />
handeln oder um örtliche <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />
Letzteres setze aber voraus,<br />
dass vor Ort geeignete Strukturen und<br />
<strong>Taxi</strong>anbieter vorhanden sind. Spätestens<br />
das ist eine Steilvorlage für engagierte<br />
Unternehmen aus der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche.<br />
Insgesamt steht der Studie sicherlich<br />
ein großes Maß an Aufmerksamkeit auch<br />
von den Unternehmen im Gelegenheitsverkehr<br />
zu, und es erscheint geboten, auf die vorgetragenen Argumente<br />
zu reagieren und auch verbandseitig immer wieder die<br />
Zusammenarbeit zu forcieren. Zum anderen muss die Branche<br />
gerade auch im ländlichen Bereich für sich selbst stets beide<br />
Bedarfsverkehrsformen auf ihre Machbarkeit prüfen und sich<br />
bestenfalls mit erfolgreichen Beispielen den großen Mitbewerbern<br />
als sinnvoller Partner anbieten.<br />
Zu guter Letzt ist eine Digitalisierung der Angebote zwingend<br />
notwendig, denn ohne diese bleiben Aktivitäten nur Stückwerk.<br />
Spätestens ab diesem Punkt geht es aber um Details. Mit gelegentlichen<br />
öffentlichkeitswirksamen Aktionen seitens der Verbände<br />
wird sich da definitiv nichts erreichen lassen. <br />
rw<br />
MIETWAGEN-MINDESTTARIF: WER TRAUT SICH ZUERST?<br />
Überall dort, wo Plattformvermittler mit Mietwagenpartnern<br />
taxiähnliche Personenbeförderung unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs<br />
anbieten, wird das <strong>Taxi</strong>gewerbe massiv geschädigt, kämpfen<br />
die dortigen <strong>Taxi</strong>unternehmen um ihre Existenz. Mit Mietwagen<br />
billiger als <strong>Taxi</strong> zu sein, ist wirtschaftlich nicht tragbar –<br />
außer man umgeht gesetzliche Bestimmungen.<br />
Mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes haben<br />
die Kommunen seit 2020 die Möglichkeit, Mindesttarife für<br />
Mietwagen festzulegen. Seitdem fordert die <strong>Taxi</strong>branche,<br />
dass dies vor allem in den Städten, in denen Uber & Co. aktiv<br />
sind, umgesetzt wird. Dabei sah es lange Zeit so aus, dass<br />
Düsseldorf den Vorreiter spielen könnte. Hier wurde bereits<br />
ein Vorschlag erarbeitet, der einen Mindest-Grundpreis von<br />
4,10 Euro je Fahrt und einen Mindest-Kilometerpreis von<br />
2,00 Euro vorgesehen hätte. Doch noch bevor die Vorlage zur<br />
Beschlussfassung in den Stadtrat eingebracht werden konnte,<br />
wurde sie zurückgezogen, „da noch nicht genügend Zahlen<br />
vorliegen, die die Notlage des <strong>Taxi</strong>gewerbes belegen und<br />
somit einen Handlungsbedarf zwingend begründen“.<br />
Nun könnte die Stadt Heidelberg zum Vorreiter werden, wo<br />
Uber seit Kurzem auch aktiv ist. Um die Konkurrenzfähigkeit<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes sicherzustellen, will die Stadt in einer<br />
Allgemeinverfügung Mindestpreise für Mietwagen festlegen.<br />
Es wird spannend, ob es dazu wirklich kommt und ob andere<br />
Kommunen dann endlich nachziehen.<br />
jh
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
DIE UNBEZAHLTE<br />
ZUSATZLEISTUNG BEI<br />
KRANKENFAHRTEN<br />
Das droht, wenn Kassen<br />
die <strong>Taxi</strong>fahrt zur Dialyse<br />
nicht leistungsgerecht<br />
bezahlen.<br />
Nach wie vor führen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer Krankenfahrten<br />
zu Preisen unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs durch. Es wird Zeit, dass die Branche<br />
die Billig-Schiene verlässt.<br />
Krankenkassen schließen mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe in der Regel<br />
eigene Beförderungsentgelte jenseits des <strong>Taxi</strong>tarifs ab,<br />
legitimiert durch eine Sondergenehmigung nach § 51 des<br />
Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Allerdings ist nirgendwo<br />
festgelegt, dass diese Entgeltvereinbarungen billiger als der <strong>Taxi</strong>tarif<br />
sein müssen – auch wenn Krankenkassen das gerne damit<br />
rechtfertigen, dass man ein hohes Auftragsvolumen garantiere.<br />
Aber ist das wirklich so? Wenn <strong>Taxi</strong>verbände mit AOK, VDEK<br />
& Co. Krankenkassenverträge abschließen, bedeutet das nicht<br />
zwangsläufig, dass die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer für ihre<br />
Wagen eine tägliche Auslastung garantiert bekommen. Warum<br />
also billiger fahren, wenn man sich nicht darauf verlassen kann,<br />
dass man auch morgen und übermorgen solche Krankenfahrten<br />
durchführen darf? Erst recht nicht, weil Krankenkassen parallel<br />
immer noch Ausschreibungen tätigen und dabei leider auch immer<br />
wieder Unternehmer finden (sind das eigentlich echte Unternehmer?),<br />
die bereit sind, sich dafür herzugeben.<br />
ZUSATZLEISTUNGEN EINPREISEN<br />
Anstatt sich also mit solchen Argumenten von den Krankenkassen<br />
zum Preisdumping zwingen zu lassen, sollte man lieber selbstbewusst<br />
genug sein, die besondere Leistung einzupreisen, die bei<br />
jeder Krankenfahrt erbracht wird und Zusatzkosten verursacht.<br />
Dazu zählt die Hilfeleistung bei der Verbringung von kranken<br />
Menschen in und aus dem Beförderungsmittel. Das kostet Zeit,<br />
die jeder <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer seinem Personal auch<br />
vergüten muss.<br />
Zudem benötigt man für Krankenfahrten Personal, das den<br />
physischen und psychischen Anforderungen der Beförderung<br />
gewachsen ist. Krankenfahrten im Auftrag der Kassen durchzuführen<br />
bedeutet auch, Menschen im Finalstadium ihrer Erkrankung<br />
zu fahren, Demente, Fahrgäste im Rollstuhl bzw. im Tragstuhl<br />
und manchmal sogar liegend zu befördern. Es grenzt hier eigentlich<br />
an unverschämter Überheblichkeit, wenn erwartet wird, dass<br />
für diese Dienstleistung das Fahrpersonal nur mit dem Mindestlohn<br />
vergütet werden darf. Dies wird langfristig wie beim Rettungsdienst<br />
und bei den Pflegeberufen zu einem Mangel an<br />
entsprechendem Personal führen bzw. führt es bereits.<br />
Aber auch der bürokratische Aufwand ist um ein Vielfaches höher<br />
als bei normalen <strong>Taxi</strong>fahrten. Nicht nur, dass Rechnungen nach<br />
Vorschrift erstellt und übermittelt werden und dabei alle in den<br />
einzelnen Verträgen aufgeführten Positionsnummern und<br />
Schlüsselnummer korrekt vorliegen müssen – nein, der<br />
Unternehmer wird auch für die mangelhafte<br />
Ausstellung der Verordnung und mit<br />
dem Kassieren der Zuzahlung, die der Versicherte<br />
bei diesen Fahrten zu leisten hat,<br />
belastet.<br />
Dies alles sind Kosten, die von den<br />
Krankenkassen kaum Beachtung finden.<br />
Die Vergütung der kompletten Dienstleistung<br />
wird durch die Kassen als Leistung<br />
von Bordsteinkante zu Bordsteinkante definiert.<br />
Das „bisschen“ An-die-Hand-Nehmen<br />
erwarten die Kassen als kostenlosen<br />
Service, den der Unternehmer doch schon<br />
aus Geschäftssinn leistet. Mit diesen „Werbungskosten“<br />
sollen doch wohl nicht ernsthaft<br />
die Krankenkassen belastet werden.<br />
Faire Löhne für faire Arbeit heißt aber auch<br />
faire Preise für faire Leistung. Es heißt<br />
nicht „Hauptsache, billig“. <br />
gs<br />
GISELA SPITZLEI<br />
Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />
2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />
steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />
Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />
engagiert sie sich seit 1974<br />
und ist seit den 1990er-Jahren im<br />
Fachausschuss Krankenfahrten<br />
des Bundesverbands BVTM, seit<br />
1999 als dessen Vorsitzende.<br />
Lesen Sie dazu<br />
auch, was sich aus<br />
den Statistiken<br />
des Bundesgesundheitsministeriums<br />
über die<br />
Gesamtausgaben<br />
für Beförderungsleistungen<br />
ablesen<br />
lässt und warum<br />
es höchste Zeit<br />
wird, ein paar<br />
grundlegende<br />
Veränderungen<br />
vorzunehmen.<br />
FOTO: Pixabay<br />
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9
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
HEIRAT ALS<br />
PFLICHT-<br />
PROGRAMM<br />
Seit der Entkopplung dreier Landesverbände vom Bundesverband BVTM<br />
und deren Gründung des Dachverbands TMV fahren zwei Gewerbevertretungen<br />
parallel nebeneinander her. Die Forderungen, dass beide wieder in eine Spur<br />
finden, werden lauter.<br />
Beim Treffen des Glückstädter Kreises Ende Februar stand<br />
das Thema ganz oben auf der Tagesordnung: Wie können<br />
der Bundesverband <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen (BVTM) und der<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband (TMV) wieder zu einer gemeinsamen<br />
Gewerbepolitik zusammenfinden? Unter den Teilnehmern wurde<br />
darüber intensiv diskutiert. In der Wahrnehmung vieler zeigt sich,<br />
dass ein fehlender einheitlicher Bundesverband oder zwei Bundesverbände<br />
in Industrie und Politik oftmals Verwirrung verursachen<br />
und eine sinnvolle Lobbyarbeit für alle Beteiligten<br />
erschweren oder sogar unmöglich machen. Man war sich einig,<br />
dass die Protagonisten einen Weg finden mögen, wie das <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagengewerbe bundespolitisch wieder als Einheit auftreten<br />
könnte. Denn unabhängig von aller Historie der Spaltung des<br />
Gewerbes in zwei Verbände könne man nur mit einem einheitlichen<br />
Auftreten politisch wieder jenes Gewicht auf die Waage bringen,<br />
welches der Branche zusteht.<br />
Die besondere Brisanz dieser Diskussion lag in der Zusammensetzung<br />
des Glückstädter Kreises. Dieses Gesprächsformat<br />
wird schon seit dreißig Jahren regelmäßig von der Hamburger<br />
Taxen-Union organisiert und lädt die Vertreter sämtlicher nord-<br />
(ost)deutscher <strong>Taxi</strong>verbände und weitere Gäste aus dem nördlichen<br />
Bundesgebiet nach Schleswig-Holstein an die Elbe ein, um<br />
Wohl und Wehe der Branche zu diskutieren. Oft werden hier<br />
innovative Ideen zur Weiterentwicklung des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
salonfähig.<br />
EINIGKEIT BEI DER KLEINEN FACHKUNDE<br />
Durch diese Konstellation ergab es sich, dass in Glückstadt Vertreter<br />
sowohl des Bundesverbandes BVTM als auch des Dachverbandes<br />
TMV anwesend waren und intensiv mitdiskutierten. Dadurch<br />
konnten die anderen Teilnehmer ihren Wunsch nach einem gemeinsamen<br />
und so gestärkten bundespolitischen Auftreten der Branche<br />
direkt bei beiden Verbänden gleichzeitig vortragen.<br />
Es wird spannend werden, ob und wie beide Verbände nun<br />
Wege finden, diesem Wunsch inhaltlich zu entsprechen. Realistisch<br />
betrachtet ist eine komplette Wiederverheiratung beider<br />
Verbände derzeit noch nicht umsetzbar. Der Branche wäre allerdings<br />
schon sehr geholfen, wenn man sich intern wenigstens so<br />
gut absprechen könnte, dass man gegenüber der Politik und den<br />
Behörden meinungsgleich auftritt. Das ist bei vielen Themen möglich,<br />
ohne dass sich eine der beiden Seiten dazu verbiegen muss.<br />
Beim Thema kleine Fachkunde für angehende <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfahrer<br />
beispielsweise ziehen beide Verbände an einem Strang.<br />
Sowohl der BVTM als auch der TMV machen sich seit Monaten<br />
bei der Politik für eine niedrigschwellige Prüfung stark. Ganz<br />
offensichtlich mit Erfolg, wie sich auf jenem oben angesprochenen<br />
Glückstädter Kreis andeutete, bei dem auch Dirk Ritter von der<br />
Hamburger Genehmigungsbehörde BVM als Gastreferent anwesend<br />
war. Ritter geht davon aus, dass nun zeitnah eine digitale,<br />
niedrigschwellige Fachkunde ohne Prüfung zum bundesweiten<br />
Konsens werde. Des Weiteren gehe er davon aus, dass es dort eher<br />
um die Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit <strong>Taxi</strong> und Fahrgästen<br />
gehen werde und weniger um die Dienstleistung <strong>Taxi</strong>. Das<br />
Anlernen neuer Kollegen auf den Beruf des <strong>Taxi</strong>fahrers werde<br />
somit wohl ganz auf das Gewerbe übergehen.<br />
UNHEILVOLLE ALLIANZEN STIFTEN VERWIRRUNG<br />
Wie wichtig dieser gemeinsame Standpunkt ist, zeigte sich nur<br />
wenige Wochen vorher, als eine Allianz aus der Plattform Uber<br />
nahestehenden Mietwagenvertretungen mit der Forderung einer<br />
hürdenfreien Fachkunde in die Öffentlichkeit ging. Verwirrend<br />
hierbei war die Tatsache, dass sich dieser Forderung auch der<br />
<strong>Taxi</strong>verband Deutschland (TVD) angeschlossen hatte. So entstand<br />
bei den Behörden und Politikern der Eindruck, dass die <strong>Taxi</strong>branche<br />
jetzt umgeschwenkt sei und es bedurfte seitens der beiden<br />
<strong>Taxi</strong>verbände entsprechender Aufklärungsarbeit darüber, dass es<br />
sich beim TVD um einen Verband handle, der de facto nur mehr<br />
auf dem Papier besteht, der aber keine gewerbepolitische Basis<br />
mehr habe.<br />
Selbiges kann man vom TMV nicht sagen, er wird hauptsächlich<br />
durch die mitgliedsstarken Landesverbände GVN, Fachvereinigung<br />
Nordrhein und VSPV sowie dem LV Bayern gestützt – für<br />
eine bundesweite Gewerbevertretung fehlen allerdings noch etliche<br />
Bundesländer. Wenn man nach der inhaltlichen Abgrenzung<br />
zum BVTM sucht, so wird diese derzeit bei der Einschätzung der<br />
zukünftigen Antriebsart am meisten deutlich. Während der BVTM<br />
schon 2021 einen Bundesfahrplan E-<strong>Taxi</strong> ausgearbeitet hat und<br />
seitdem versucht, diesen bei der Politik zu platzieren, positioniert<br />
sich der TMV als Verfechter von Verbrennermotoren mit E-Fuels.<br />
Inhaltlich deckungsgleich agieren BVTM und TMV dagegen<br />
wiederum bei ihren (doppelten) Bemühungen um eine Einbindung<br />
des <strong>Taxi</strong>s in das 49-Euro-Ticket. Hier bemängeln beide zu Recht,<br />
FOTO: Pixabay<br />
10 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
dass der aktuelle Gesetzentwurf das <strong>Taxi</strong> völlig ausspart. Obwohl<br />
das entsprechende Gesetz (RegG) Regionalisierungsmittel auch<br />
für die Einbindung und Subventionierung des Taxenverkehrs<br />
zulässt, wird dies speziell beim 49-Euro-Ticket nicht berücksichtigt.<br />
Stattdessen schiebt das Bundesverkehrsministerium die Verantwortung<br />
an die Länder. Dort wiederum müssen zunächst die<br />
16 landeseigenen Nahverkehrsgesetze angepasst werden.<br />
EINBINDUNG DES TAXIS<br />
Zeit und Gelegenheit dazu ist seit mindestens<br />
einem Jahr, als der BVTM erstmals und sehr<br />
ausführlich nicht nur auf diese Lücke hingewiesen<br />
hat, sondern für jedes Bundesland<br />
genau ausformuliert hat, an welcher Stelle die<br />
Anpassung erfolgen muss. Passiert ist seitdem<br />
nichts, weshalb die vor Kurzem öffentlichkeitswirksam<br />
vorgetragene Forderung des Bundestagsabgeordneten<br />
Michael Donth durchaus<br />
berechtigt ist, die Einbindung des <strong>Taxi</strong>s in der Verantwortung<br />
des Bundes zu lassen. Das fordern übrigens auch<br />
der TMV und der BVTM – die einen lautstark in Form einer Pressemeldung,<br />
die anderen in eindringlichen persönlichen Gesprächen<br />
mit der Politik.<br />
Mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Lobbyarbeit<br />
ergänzen sich beide Verbände sehr gut. Der BVTM agiert<br />
gewerbepolitisch eher im Stillen, führt seine politischen Gespräche<br />
meist sehr vertraulich und macht sie in der Regel erst dann öffentlich,<br />
wenn diese auch zu konkreten Ergebnissen geführt haben.<br />
Das hat den Nachteil, dass in der <strong>Taxi</strong>branche leicht der Eindruck<br />
entsteht, der Verband wäre nicht aktiv genug. Der TMV hingegen<br />
informiert in der Regel noch am gleichen Tag, mit wem man sich<br />
zum politischen Austausch getroffen hat. Das hat den Nachteil,<br />
dass man damit die Erwartungshaltung weckt, dass sich zu<br />
den angesprochenen Themen auch zeitnah etwas bewege.<br />
So funktioniert Politik allerdings nicht.<br />
WIE ES GELINGEN KÖNNTE<br />
Gut Ding will Weile haben. Das gilt nicht nur<br />
auf politischer Ebene, sondern auch in Bezug<br />
auf eine dringend nötige Wiederverheiratung<br />
der beiden Verbände. Eine Schlüsselrolle könnte<br />
dabei der Zentralenverbund <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
einnehmen. Denn dort arbeiten im Vorstand die<br />
Vertreter beider Seiten sehr erfolgreich zusammen.<br />
Somit könnte genau dieses Gremium der Initiator dafür<br />
sein, jenes Vertrauen zueinander wieder aufzubauen, das<br />
für eine gemeinsame Gewerbepolitik wichtig ist. Um im Bild des<br />
Mottos dieser Titelseiten zu bleiben: Der <strong>Taxi</strong>-Deutschland-Vorstand<br />
sitzt in der Leitstelle, in der die Weichen für die zukünftige<br />
Richtung gestellt werden. Mögen sie schnell die richtigen Knöpfe<br />
drücken, damit BVTM und TMV bald wieder auf dem gleichen<br />
Gleis unterwegs sind. <br />
jh<br />
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<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
MARKEN- ODER<br />
MODELLWECHSEL?<br />
ODER BEIDES?<br />
Der Deutschen liebste <strong>Taxi</strong>s sind größtenteils nicht mehr erhältlich,<br />
Dieselfahrzeuge werden zu Auslaufmodellen. <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
müssen sich nach Alternativen umschauen. Kein leichtes Unterfangen.<br />
Als sich Anfang Januar auf Einladung von Bundeskanzler<br />
Olaf Scholz Vertreter aus Politik, Wissenschaft und<br />
Industrie zum Mobilitätsgipfel trafen, wurde dort noch<br />
einmal das Ziel bekräftigt, bis 2030 fünfzehn Millionen Elektro-<br />
Autos auf die Straße zu bringen. Der Mobilitätsgipfel selbst,<br />
betitelt als „Strategieplattform Transformation der<br />
Automobil- und Mobilitätswirtschaft“, will zudem<br />
regelmäßig zusammenkommen, wobei die Zusammensetzung<br />
sich nach dem Thema richten soll.<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe sollte bei diesen künftigen<br />
Treffen unbedingt dabei sein, denn es kann und<br />
wird einen großen Beitrag zur Erreichung der<br />
Klimaschutzziele im Verkehrssektor beitragen.<br />
Alleine durch die hohen jährlichen Laufleistungen<br />
ist das Einsparpotenzial deutlich höher als bei Privatautos,<br />
vor allen Dingen bei jenen, die als Zweitwagen<br />
lediglich als Elterntaxi oder zum Einkaufen genutzt werden.<br />
Es ist deshalb völlig kontraproduktiv, wenn die Bundesregierung<br />
die Elektroauto-Förderung als Erstes für gewerbliche Firmen kippt,<br />
indem man sie schon zum <strong>1.</strong> September auslaufen lässt und für den<br />
Privatkunden zunächst beibehält.<br />
DENKFEHLER DER POLITIK<br />
Auch wenn das bereits im November letzten Jahres verkündet<br />
wurde, ist es doch de facto mit einem Ad-hoc-Förderstopp gleichzusetzen,<br />
denn durch die langen Lieferzeiten ist nahezu kein<br />
Modell, das man derzeit bestellt, noch innerhalb der Förderfrist<br />
bis Ende August lieferbar. Der Bundesverband <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen<br />
hat seit der Verkündung des Förderstopps auf diesen Denkfehler<br />
der Politik hingewiesen, ein Umdenken damit aber noch<br />
nicht erreichen können. Auch auf den schon im Jahr 2021<br />
vorgestellten „Bundesfahrplan eTAXI“ hat die Bundesregierung<br />
bis heute nicht reagiert.<br />
Doch nicht nur die langen Lieferfristen machen<br />
der Branche Sorgen, lange Jahre verringerte sich<br />
die Anzahl an Modellen, die dann auch rechtskonform<br />
als <strong>Taxi</strong>s eingesetzt werden können.<br />
Mit der Änderung des Eichgesetzes 2016 wurde<br />
es immer komplizierter, die für die Zulassung<br />
als <strong>Taxi</strong> notwendige Konformitätsbescheinigung<br />
zu bekommen.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass mittlerweile die<br />
drei beliebtesten <strong>Taxi</strong>modelle E-Klasse, Prius+ und T6 nicht<br />
mehr verfügbar bzw. bestellbar sind oder produziert werden. Fast<br />
alle anderen haben das schon angesprochene Problem mit den<br />
Lieferzeiten – oder wie bei LEVC ein Qualitätsproblem in Kombination<br />
mit einem katastrophalen Beschwerde- und Kulanzmanagement<br />
(siehe Beitrag im Kasten).<br />
Trotzdem ist noch bzw. wieder Licht am Ende des Tunnels zu<br />
sehen. Wer auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website in die Rubrik „Fahrzeuge“<br />
schaut (siehe nebenstehender QR-Code), findet einige Beiträge<br />
über neue Fahrzeuge und Hersteller, die nun doch (wieder) Model-<br />
FOTOS: VW, INTAX.de, LEVC<br />
12 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />
le inklusive <strong>Taxi</strong>paket umrüsten. Mercedes bietet den<br />
Vito als Diesel und als Elektrovariante, VW hält mit<br />
dem Touran noch dem Diesel die Stange, ist aber nach<br />
wie vor nicht bereit, für den ID.4 ein werkseitiges<br />
<strong>Taxi</strong>paket entwickeln zu lassen. Volvo hat sowohl taxitaugliche<br />
Diesel- wie auch ein Elektromodell im Angebot.<br />
Toyota kompensiert den Wegfall des Prius+ mit<br />
einer ganzen Palette an <strong>Taxi</strong>modellen, der bZ4X allerdings<br />
ist in seiner ersten Generation noch nicht so<br />
ganz taxiaffin. Der Kia Niro EV ist durchaus schichttauglich (siehe<br />
Beitrag auf Seite 15). Hyundai hat sein <strong>Taxi</strong>-Angebot erst kürzlich<br />
um zwei weitere Modelle erweitert, von denen der Staria eine<br />
Alternative zum T6.1 sein kann. Ob und wann der VW ID.4 ein<br />
werkseitiges <strong>Taxi</strong>paket bekommt, steht noch in den Sternen. Und<br />
während die Stellantis-Gruppe (Citroën, Opel, Peugeot) werkseitig<br />
kaum Interesse mehr am <strong>Taxi</strong>markt zeigt, sind mit dem Nissan<br />
Direkter Link zu<br />
den Fahrzeugmeldungen<br />
auf<br />
taxi-times.com<br />
Ariya und der Marke Suzuki sogar echte <strong>Taxi</strong>-Neulinge<br />
dazugekommen.<br />
POLITISCHE WEICHENSTELLUNG<br />
Die Auswahl wird also wieder größer – auch bei den<br />
Elektrotaxis, an denen auf Dauer kein <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
vorbeikommen wird –, auch wenn<br />
der Dachverband TMV derzeit massiv E-Fuels und<br />
HVO 100 protegiert. In Hamburg wurde bereits<br />
beschlossen, dass ab dem <strong>1.</strong> Januar 2025 nur noch emissionsfreie<br />
(Elektro-)<strong>Taxi</strong>s neu zugelassen werden dürfen (siehe Seite 30).<br />
Über ähnliche Maßnahmen denkt Baden-Württemberg flächendeckend<br />
nach. Außerhalb Europas haben Wien und Amsterdam ähnliche<br />
Beschlüsse gefasst. Die freie Entscheidung bei der künftigen<br />
Fahrzeuganschaffung wird also durch politische Weichenstellungen<br />
gelenkt sein. <br />
jh, sg<br />
QUALITÄTS- UND KULANZPROBLEME BEIM LONDON TAXI<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Toyota<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen mit einem London <strong>Taxi</strong> (TX) der Herstellers<br />
LEVC haben aktuell massive Probleme. Das Fahrzeug<br />
ist speziell für den Einsatz als <strong>Taxi</strong> gebaut und entwickelt.<br />
Daher haben sich die Unternehmer darauf verlassen, dass sie<br />
mit dem Kauf eines TX einen Wagen ausgeliefert bekommen,<br />
der auf den harten Arbeitsalltag eines <strong>Taxi</strong>s ausgelegt ist.<br />
Doch bereits seit einigen Monaten ist eher das Gegenteil der<br />
Fall. Es häufen sich die Fälle, dass die meisten Fahrzeuge in<br />
der Werkstatt stranden – meistens mit dem gleichen Problem,<br />
welches sich zunächst mit einem mahlenden Geräusch<br />
ankündigt. Den Achsantrieb an der Hinterachse segnet das<br />
Zeitliche und er muss ausgetauscht werden.<br />
Für den Unternehmer bedeutet das neben dem Stillstand<br />
vor allen Dingen enorme Kosten, die unter Umständen die<br />
10.000-Euro-Schallmauer durchbrechen können. Zudem tritt<br />
dieser Effekt nicht erst bei 500.000 Kilometern auf, welche<br />
die Autos eigentlich ohne Schwierigkeiten durchhalten müssten,<br />
sondern bereits bei 60.000 bis 120.000 Kilometern. Aus<br />
der Sicht der <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen ist das viel zu früh.<br />
Die eigentlichen Probleme fangen aber an dieser Stelle erst<br />
an, denn was Garantie und Kulanz angeht, wird offenbar mit<br />
verschiedenem Maß gemessen. Bei keinem der betroffenen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen lief die Schadensregelung gleich ab. Während<br />
die einen mit einem Ersatzwagen und voller Kostenerstattung<br />
glimpflich davonkamen, sollten die anderen den<br />
Schaden komplett begleichen.<br />
Und wer sich damit nicht abfinden will, findet niemanden<br />
mehr, der sich in Deutschland zuständig fühlt. Selbst die<br />
Autohäuser, bei denen man einen LEVC kaufen und warten<br />
konnte, werden vom Mutterwerk in Großbritannien im Stich<br />
gelassen. „LEVC ist bei uns im Autohaus mittlerweile ein<br />
Schimpfwort“, verrät ein Insider gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Selbst<br />
unsere Presseanfragen verliefen über die Jahre gesehen<br />
häufig im Sande.<br />
Gerade von einem so traditionsreichen Unternehmen wie<br />
LEVC hätte man das nicht erwartet. Offenbar ist man derzeit<br />
im Stammsitz in Ansty eher mit sich selbst beschäftigt.<br />
Noch in diesem <strong>Quartal</strong> will man eine neue Strategie für die<br />
Zukunft kommunizieren.<br />
jh + sg<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
13
ELEKTROTAXI<br />
EIN GUTES KONZEPT,<br />
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Der KIA e-Niro ist ein bezahlbares E-Auto,<br />
welches im <strong>Taxi</strong>gewerbe immer ein<br />
wenig verkannt wurde. Jetzt ist<br />
dem Wagen ein großzügiges<br />
Facelift zuteil geworden.<br />
Wenn man von Facelift spricht,<br />
dann ist das im Fall des neuen<br />
e-Niro eine glatte Untertreibung. Die<br />
Fahrzeugfront des kompakten Stromers, der nun in Anlehnung<br />
an die Kia E-Fahrzeuge in Niro-EV umgetauft wurde, wirkt<br />
jetzt sehr modern und hat das etwas biedere Aussehen seines<br />
Vorgänger eindeutig abgelegt.<br />
Als der vollelektrische Ableger des Kia Niro 2018 vorgestellt<br />
wurde, bot der koreanische Autobauer für E-Neulinge damit eine<br />
echte Alternative zu einem Tesla an, denn der e-Niro konnte Reichweite.<br />
455 Kilometer schaffte der e-Niro laut Werksangabe mit seinem<br />
64 kWh Akku, im reinen Stadtbetrieb sogar mehr, was eine sehr gute<br />
Effizienz voraussetze. Der Kia kombinierte beim e-Niro Reichweite<br />
mit Effizienz und das zu einem vergleichsweise günstigen Preis.<br />
Bei dem neuen Modell hat sich die bewährte Technik und dessen<br />
Eckdaten nur marginal geändert bzw. weiterentwickelt. Der<br />
Akku bietet jetzt eine minimal größere Kapazität. Daraus resultiert<br />
eine um fünf Kilometer gewachsene Reichweite von 460 km.<br />
Im Citybetrieb sollen sogar über 600 Kilometer möglich sein.<br />
An der Ladesäule offenbart sich auch der einzige echte Kritikpunkt.<br />
Will man Schnellladen, darf man sich in der Spitze nur auf<br />
80 kW Ladestrom einstellen. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz<br />
vergleichsweise wenig. Wünschenswert wäre eher die doppelte<br />
Ladeleistung gewesen, aber wenn man es optimistisch betrachtet,<br />
dann steht man, bedingt durch den geringen Verbrauch nicht viel<br />
Der Niro-EV bietet üppigen Platz im Fond.<br />
länger an der Ladestation als andere E-Autos, die zwar schneller<br />
laden können, aber auch mehr laden müssen.<br />
Im Rahmen der Neugestaltung der Front ist auch der Ladestecker<br />
an eine zentrale Position im „Kühlergrill“ gerutscht. Das<br />
macht das Anschließen des Ladekabels deutlich einfacher als beim<br />
Vorgänger, denn da war der Ladeanschluss dort, wo beim Verbrenner<br />
üblicherweise der Tankdeckel zu finden ist.<br />
Im Rahmen der Modellaufwertung, wie das Facelift bei manchen<br />
Herstellern genannt wird, ist der Wagen insgesamt 6,5 Zentimeter<br />
länger geworden und auch minimal in der Breite gewachsen.<br />
Im Innenraum spürt man davon nicht so viel. Beim Armaturenbrett<br />
und der Gestaltung der verschiedenen Schalter hingegen wurde<br />
kräftig Hand angelegt. Die vielleicht auffälligsten Änderungen<br />
betreffen die Klima- und Multimedia-Tasten in der Mittelkonsole.<br />
Sie sind jetzt, genau wie beim großen Bruder, dem Kia EV6,<br />
als Touchflächen gestaltet. Weil die Schaltflächen doppelt belegt<br />
werden können, spart sich Kia beim Niro-EV viele Schalter. In der<br />
täglichen Nutzung war das optisch durchaus ansehnliche Feature<br />
eher nervig, denn man musste immer zuerst hinschauen, welche<br />
Funktionen bedient werden können. Beispielsweise teilt sich die<br />
Temperatur-Wahl und die Lautstärkeregelung einen Drehschalter.<br />
Der Niro-EV bietet neben einem modernen Navigationssystem<br />
jetzt auch Over-the-Air-Updates und punktet einen geräumigen<br />
Innenraum, der besonders auf den Rücksitzen viel Platz bietet.<br />
Die Lehne der Rücksitzbank kann in drei Positionen einrasten,<br />
während in den Rückenlehnen der Vordersitze USB-Lademöglichkeiten<br />
eingelassen sind und auch die spezielle Ausformung der<br />
Sitzverkleidung als Kleiderständer dienen kann. Das Kofferraumvolumen<br />
wird jetzt mit 475 Liter angegeben. Das sind 25 Liter<br />
mehr als beim Vorgänger. Unklar ist aber, ob das Mehrvolumen<br />
in der Hauptsache durch den Frunk unter der vorderen Haube zu<br />
begründen ist. Ihn gab es vorher nur als Zubehörlösung, Das Fach<br />
selbst soll 20 Liter Volumen fassen, was gerade für ein Ladekabel<br />
ausreicht. Auch der Kofferraum selbst wirkt auf den ersten Blick<br />
kompakt, was aber an einem doppelten Boden liegt, der voraus-<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
14 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
ELEKTROTAXI<br />
Der Innenraum überzeugt durch seine hochwertigen Materialien.<br />
Im doppelten Boden lässt sich sogar das <strong>Taxi</strong>dachzeichen verstauen.<br />
sichtlich von jedem <strong>Taxi</strong>unternehmer einen dauerhaften Platz im<br />
Keller zugewiesen bekommt. Erst wenn er entfernt ist, gibt es<br />
genug Platz, um auch größere Trolleys stehend zu transportieren.<br />
Wirklich innovativ ist dagegen die Hutablage, die sich, ähnlich<br />
wie ein Pop-up Zelt, sehr platzsparend verstauen lässt. Sie dient<br />
in erste Linie dazu, den Kofferrauminhalt vor neugierigen Blicken<br />
zu schützen. Optional ist eine elektrische Heckklappe bestellbar.<br />
DAS TAXIPAKET LÄSST KEINE WÜNSCHE OFFEN<br />
Für den Einsatz als <strong>Taxi</strong> wird der Wagen bei Intax in Oldenburg<br />
umgebaut. Das komplette <strong>Taxi</strong>paket kostet derzeit <strong>1.</strong>490 Euro und<br />
beinhaltet neben der Folierung in Hellelfenbein auch eine Taxameter-Vorrüstung<br />
sowie dessen Einbauvorbereitung.<br />
Im Testwagen war der Taxameter in einem Fach in der Mittelkonsole<br />
verbaut. Wählt man diese Variante, dann ist die optionale<br />
induktive Handyladeschale leider nicht mehr nutzbar. Wer<br />
darauf nicht verzichten will, der kann natürlich auf einen Spiegeltaxameter<br />
zurückgreifen. Weiterhin ist ein Funk-Kabelsatz, an<br />
dem die entsprechenden Geräte angeschlossen werden können,<br />
Bestandteil der Umrüstung.<br />
Gleiches gilt auch für das Dachzeichen. Wahlweise kann die<br />
Vorrüstung für ein HALE- oder Kienzle-Argo-Dachzeichen gewählt<br />
werden. Sowohl die <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlage wie eine zentrale Innenlichtsteuerung<br />
ist Teil des <strong>Taxi</strong>paket. Wer auf eine Folierung verzichten<br />
kann, bekommt das komplette <strong>Taxi</strong>paket für 690 Euro netto.<br />
Im Niro EV fühlt man sich sofort zuhause.<br />
Auch ungeübte E-Autofahrer fahren intuitiv<br />
und ohne Probleme. Die Motorleistung, die<br />
Kia mit 203 PS angibt, lässt sogar, wenn man<br />
es drauf anlegt, einen Hauch von Sportlichkeit<br />
zu. Dank des hohen Drehmoments sind auch<br />
kurze Sprinteinlagen ohne weiteres möglich.<br />
Dennoch ist eher der Aspekt Sparsamkeit von<br />
höherer Bedeutung. Für den Stromverbrauch<br />
auf einhundert Kilometer gibt Kia einen Durchschnittswert<br />
von 16,2 kW an. Im Stadtverkehr,<br />
der von viel Stop-and-go geprägt<br />
ist, kann der Niro-EV noch deutlich<br />
sparsamer unterwegs sein. Da gibt Kia<br />
sogar 12,3 kW als Durchschnittsverbrauch<br />
an. Diese Werte wurden auch von<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern, die einen Niro-EV in ihrem Betrieb nutzen, als<br />
durchaus plausibel bestätigt. Im <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Test lag der Durchschnittsverbrauch<br />
knapp darüber, weil die Temperaturen zumeist<br />
deutlich unter dem Gefrierpunkt lagen und der Wagen in der Regel<br />
für lange Strecken auf der Autobahn genutzt wurde. Auch unter<br />
diesen widrigen Bedingungen kann der Niro als ein verlässlicher<br />
Partner durchgehen. Durchweg waren 300 Kilometer lange Etappen<br />
mit durchschnittlich 120 km/h und Heizung kein Problem.<br />
Bis man sich jedoch mit allen Assistenzsystemen und deren<br />
Bedienung vertraut gemacht hat, vergeht einige Zeit. Der Niro-EV<br />
verfügt standardmäßig über eine navigationsbasierte adaptive<br />
Temporegelung, einen Autobahnassistent, einen Frontkollisionswarner<br />
mit Fußgänger- und Fahrraderkennung sowie Abbiegefunktion,<br />
einen aktiven Spurhalteassistent, einen intelligenten<br />
Geschwindigkeitsassistent, einen Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent.<br />
Optional kann der Wagen sogar ferngesteuert einparken<br />
und ein Ausstiegsassistent warnt bei Gefahr von hinten.<br />
Grundsätzlich kann man den Kia Niro-EV als ein grundsolides<br />
E-<strong>Taxi</strong> bezeichnen, der viel Platz für die Passagiere im Fond bietet<br />
und sehr sparsam mit der Energie haushaltet. Einziges Manko ist<br />
und bleibt die vergleichsweise geringe Ladegeschwindigkeit von<br />
maximal 80 kW. Dennoch erlaubt sich der Wagen sonst keinerlei<br />
Schwächen. Kia hat mit der zweiten Generation des vollelektrischen<br />
Niro ein stilistisch zeitgemäßes Fahrzeug geschaffen, welches in<br />
der Basisausstattung bei knapp unter 40.000 Euro beginnt. Schade<br />
nur, dass, anders als bei einem Privatkunden, die <strong>Taxi</strong>-Garantie<br />
nur maximal drei Jahre oder 150.000 Km läuft. sg<br />
Dank Vorkonditionierung wird<br />
auch im Winter die maximale<br />
Ladeleistung erreicht.<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
15
WETTBEWERB<br />
FREE NOW FEIERT<br />
BESCHEINIGUNG, NUR<br />
VERMITTLER ZU SEIN<br />
Der Fahrdienstanbieter Free Now hat sich amtlich bestätigen lassen, kein Personenbeförderer<br />
zu sein. Der Bescheid liest sich in Teilen wie ein Werbeprospekt.<br />
Die Intelligent Apps GmbH, Betreiberfirma der <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenvermittlungs-App „Free Now“, Nachfolger von<br />
„mytaxi“, stellte vor knapp einem Jahr einen Antrag auf<br />
Feststellung, dass für ihr Geschäftsfeld der Vermittlung von Fahraufträgen<br />
für Mietwagen keine Genehmigungspflicht bestehe.<br />
Dieser Antrag ist Ende Januar – zum Erstaunen von Experten –<br />
positiv beschieden worden.<br />
Zuständig war gemäß Paragraf 10 des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />
(BVM) in Hamburg, weil Free Now in dem Bundesland seinen<br />
Betriebssitz hat. Dass die Feststellung von einer Landesbehörde<br />
kommt, schränkt nicht die bundesweite Wirkung ein.<br />
Es geht um den Unterschied zwischen Anbieter und Vermittler<br />
und damit um die Frage, welche Verpflichtungen die Vermittlungsplattformen<br />
nach dem PBefG haben. Der erste Satz des PBefG<br />
(Paragraf 1, Absatz 1) lautet: „Den Vorschriften dieses Gesetzes<br />
unterliegt die entgeltliche oder geschäftsmäßige Beförderung von<br />
Personen mit Straßenbahnen, mit Oberleitungsomnibussen (O-Bussen)<br />
und mit Kraftfahrzeugen. Als Entgelt sind auch wirtschaftliche<br />
Vorteile anzusehen, die mittelbar für die Wirtschaftlichkeit einer<br />
auf diese Weise geförderten Erwerbstätigkeit erstrebt werden.“<br />
Uber & Co. argumentieren gerne damit, weder Fahrzeuge zu haben<br />
noch Personen zu befördern, sondern nur eine App zur Auftragsvermittlung<br />
zur Verfügung zu stellen. Folglich sei man nur Vermittler.<br />
Aber im deutschen Recht wird bekanntlich nicht nur der<br />
Bösewicht bestraft, sondern auch der, der ihm hilft, ohne sich<br />
selbst die Finger schmutzig zu machen.<br />
AUCH ALS VERMITTLER VERANTWORTLICH<br />
Die Argumentation greift also zu kurz, und um solche Ausreden<br />
zu unterbinden, heißt es in dem Paragrafen in Absatz 1a: „Eine<br />
Beförderung von Personen im Sinne von Absatz 1 Satz 1 liegt auch<br />
vor, wenn die Vermittlung und Durchführung der Beförderung<br />
organisatorisch und vertraglich verantwortlich kontrolliert wird.“<br />
Auch Absatz 3 des Paragrafen stellt klar: „Den Vorschriften dieses<br />
Gesetzes unterliegt außerdem die Vermittlung von Beförderungen<br />
gemäß Absatz <strong>1.</strong><br />
Vermittlung im Sinne von Satz 1 ist die Tätigkeit von Betreibern<br />
von Mobilitätsplattformen, deren Hauptgeschäftszweck auf den<br />
Abschluss eines Vertrages über eine gemäß § 2 genehmigungspflichtige<br />
Beförderung ausgerichtet ist, und die nicht selbst Beförderer<br />
nach Absatz 1 Satz 1 sind.“<br />
GRAFIK: Jérome Kirschkowski<br />
16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
Das ist bei Free Now – ebenso wie bei Uber und Bolt – nach Ansicht<br />
von Herwig Kollar, Anwalt für Personenbeförderungsrecht, ganz<br />
klar der Fall. Wie der Präsident des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und<br />
Mietwagen e. V. (BVTM) gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> erläutert, ist Free<br />
Now eindeutig derjenige, der die Fahraufträge seiner angeschlossenen<br />
Mietwagenbetriebe organisatorisch und vertraglich kontrolliert.<br />
Er macht die Verträge mit Kunden und Beförderern, wickelt<br />
die Bezahlung ab und gibt die Preise vor – zumindest weitgehend.<br />
Damit sei auch die Mietwagenvermittlung durch Free Now eine<br />
genehmigungspflichtige Personenbeförderung. Für die <strong>Taxi</strong>vermittlung<br />
gilt dies nicht, da hier kein Vermittler Einfluss auf die<br />
Fahrpreise nehmen kann und auch der Bezahlvorgang nicht ausschließlich<br />
von der <strong>Taxi</strong>zentrale kontrolliert wird.<br />
SCHWACHPUNKT PREISVEREINBARUNG<br />
Wenn eine Plattform technische Anreize für Rechtsverstöße setze,<br />
stelle dies laut Rechtsprechung eine Beihilfe für die Rechtsverstöße<br />
(etwa Missachtung der Rückkehrpflicht für Mietwagen,<br />
§ 49 PbefG) dar. Allerdings lassen sich die typischen Rechtsverstöße<br />
der Mietwagenfirmen laut Kollar schwer kontrollieren und<br />
können von den Mitbewerbern nur wettbewerbsrechtlich verfolgt<br />
werden.<br />
Free Now hat mit seinem Antrag zum Unterlaufen seiner Genehmigungspflicht<br />
nun an einer Stelle angesetzt, an der die genannten<br />
Kriterien nicht ganz klar erfüllt sind: der Preisvorgabe. Die<br />
Mietwagenunternehmer können in der Regel zwischen mehreren<br />
„Preisebenen“ wählen, sodass keine starre Preisvorgabe vorliegt.<br />
Von einer freien Preisvereinbarung kann aber keine Rede sein,<br />
wenn der Unternehmer zu jedem Vorschlag lediglich Ja oder Nein<br />
sagen kann. Erst recht nicht aus Sicht des Kunden: Für ihn steht<br />
bereits vor Fahrtbeginn der Fahrpreis fest, zu dem er ebenfalls<br />
nur Ja oder Nein sagen kann.<br />
Dennoch hat die BVM als Aufsichtsbehörde der Antragstellerin<br />
am 24. Januar <strong>2023</strong> mitgeteilt, „dass die Intelligent Apps GmbH als<br />
Betreiberin der Mobilitätsplattform ,freenow‘ für Mietwagenverkehr<br />
nicht als Personenbeförderer im Sinne von § 1 Abs. 1a PBefG,<br />
sondern vielmehr als Vermittler von Personenbeförderungen nach<br />
§ 1 Abs. 3 PBefG einzustufen ist“. Die BVM hatte den Antrag sogar<br />
an die Amtskollegen der anderen Städte weitergeleitet, in denen<br />
Free Now Mietwagen vermittelt. Auch deren Stellungnahmen seien<br />
zur Entscheidung herangezogen worden.<br />
In der Begründung des begünstigenden Verwaltungsaktes heißt<br />
es: „Die an der App-Vermittlung teilnehmenden Mietwagenunternehmer<br />
können über den Unternehmerzugang zwischen verschiedenen<br />
Preisebenen wechseln, sodass der Preis durch die<br />
teilnehmenden Mietwagenunternehmer der jeweiligen Nachfragesituation<br />
angepasst werden kann. Eine Pflicht zur Annahme<br />
von Vermittlungsangeboten besteht für die teilnehmenden Mietwagenunternehmer<br />
nicht. Den Mietwagenunternehmern bleibt es<br />
zudem überlassen, auch von anderen Vermittlern Fahrtenaufträge<br />
zu erhalten oder selbst Aufträge zu akquirieren.<br />
Ein Weisungsverhältnis zwischen der Intelligent Apps GmbH<br />
und den ‚freenow‘ angeschlossenen Mietwagenunternehmern<br />
oder die Gefahr einer vertikalen Preisbindung wird aus den oben<br />
genannten Gründen nicht gesehen. Zwar ist ein ‚freies‘ Aushandeln<br />
des Fahrpreises zwischen Mietwagenunternehmer und Kunde<br />
nicht möglich, weil einer der fünf in der App vorgegebenen Tarife<br />
gewählt werden muss; es ist aber zu bedenken, dass es sich bei<br />
dieser Vermittlung von Beförderungsaufträgen und deren Ausführung<br />
um ein Massengeschäft handelt, bei dem individuelle Verhandlungen<br />
zwischen jedem einzelnen Mietwagenunternehmer<br />
und jedem einzelnen Kunden nicht praktikabel wären.“<br />
Herwig Kollar wundert sich über einige Passagen im Feststellungsbescheid.<br />
So vermisst er eine nachvollziehbare Darstellung des<br />
Sachverhalts. In Gerichtsurteilen etwa werde zunächst der Tatbestand<br />
beschrieben. Da Free Now umfangreiche Antragsunterlagen<br />
eingereicht haben muss, hätte sich das tatsächliche Geschehen<br />
sicherlich beschreiben lassen. Der Verweis auf Paragraf 1 Absatz<br />
1a PBefG sei zwar enthalten, doch fehle eine Auseinandersetzung<br />
mit den Voraussetzungen, wann etwa eine solche vertragliche<br />
und organisatorische Kontrolle vorliege. Kollar selbst sieht die<br />
genannten Kriterien für eine Personenbeförderung bei Free Now<br />
sehr wohl erfüllt.<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
17
WETTBEWERB<br />
Herwig Kollar, Experte für Personenbeförderungsrecht und Präsident<br />
des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. (BVTM)<br />
Die Konkurrenz hat es nötig, Free Now vermeintlich<br />
nicht mehr.<br />
Stattdessen habe die Behörde sich offenbar eher oberflächlich das<br />
Preismodell angesehen und „ziemlich unkritisch“ die Argumentation<br />
des Antragstellers übernommen. Somit erfolge die eigentliche<br />
Preisfestsetzung seitens Free Now und mitnichten zwischen<br />
Mietwagenbetrieb und Fahrgast. Zudem sei die Frage der freien<br />
Preisvereinbarung nicht aus Sicht des Unternehmers zu beurteilen,<br />
sondern aus Sicht des Fahrgastes – der nur Ja oder Nein<br />
sagen kann.<br />
WO KEIN BETROFFENER, DA KEIN KLÄGER<br />
Die dritte Seite des Bescheids vergleicht Kollar mit einem Werbeprospekt<br />
von Free Now. Man könne die Frage, ob jemand Vermittler<br />
ist oder nicht, nicht davon abhängig machen, ob der<br />
Free-Now-Vorgänger mytaxi irgendwann<br />
»Ein attraktives<br />
Geschäftsmodell darf<br />
kein Entscheidungskriterium<br />
sein.«<br />
Herwig Kollar<br />
zu irgendeiner Qualitätsverbesserung<br />
beigetragen habe oder in gutem Kontakt<br />
zur Genehmigungsbehörde stehe. Das<br />
seien entscheidungsfremde Kriterien.<br />
Aus all diesen Gründen hält Kollar<br />
die Feststellung für fragwürdig. Sie setze<br />
ein falsches Zeichen: Werden Uber und<br />
Free Now diesen vermeintlichen Wettbewerbsnachteil<br />
auf sich sitzen lassen?<br />
Auch könne mangels weiterer Verfahrensbeteiligter niemand<br />
Widerspruch gegen den Bescheid einlegen, da man hierfür fragen<br />
müsste, wer durch diesen Bescheid in seinen eigenen Rechten<br />
betroffen sei. Zwar sei die <strong>Taxi</strong>branche zweifellos betroffen, doch<br />
sei eine Branche als solche nicht handlungsbefugt. Folglich könne<br />
auch der BVTM nicht gegen einen solchen Bescheid vorgehen.<br />
Betroffen könne etwa ein Mietwagenunternehmer sein, der argumentiere,<br />
er verdiene sein Geld ähnlich wie Free Now, unterliege<br />
aber der Genehmigungspflicht, sodass es eine Ungleichbehandlung<br />
sei, den Konzern von der gleichen Pflicht zu entbinden. Doch für<br />
einen solchen theoretischen Fall sei eher ein komplizierter Streit<br />
zu erwarten, da mit einer solchen Anfechtung juristisches Neuland<br />
betreten würde.<br />
Trotz allem, sagt Kollar, ist er nicht gänzlich erstaunt über die<br />
Entscheidung. „Ich habe das Gefühl, dass Free Now in Hamburg auf<br />
so großes Verständnis stößt wie in keiner anderen Stadt, sei es aus<br />
Lokalpatriotismus oder aus Stolz über so ein bedeutendes Start-up.“<br />
Eine Besonderheit an der Metropole sei, dass viele <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
vor dem Markteintritt von mytaxi nicht zentralengebunden<br />
waren. Der im Bescheid erwähnte positive Einfluss habe durchaus<br />
bestanden, da man mit dem Beschwerdemanagement bei mytaxi<br />
alias Free Now auch bei so manchem schwer erreichbaren Marktteilnehmer<br />
die Dienstleistungsmentalität habe verbessern können.<br />
Zugleich sei das Start-up mit einem attraktiven Geschäftsmodell<br />
auf die Unternehmen zugegangen: Du musst nur was bezahlen,<br />
wenn du tatsächlich einen Auftrag bekommst – was der Betreiber<br />
einer App, der null Service in Form einer Zentrale bietet, leicht<br />
anbieten kann. „Das erklärt ein Stück weit das Wohlwollen der<br />
Behörde, aber zu Entscheidungskriterien darf das nicht werden.“<br />
Auch mit dem Bescheid könne sich Free Now in bestimmten<br />
Situationen nicht so aus der Affäre ziehen, wie die Manager es<br />
sich möglicherweise erhoffen: Selbst wenn man nur als Vermittler<br />
gelte, sei man haftbar für Rechtsverstöße der Partner, etwa gegen<br />
die Rückkehrpflicht, wenn man die technischen Anreize für die<br />
Verstöße biete und sie mit seinem Vermittlungssystem ermögliche,<br />
so Kollar. Insofern kann er „gar nicht<br />
ganz nachvollziehen, dass Free Now da<br />
so eine große Sache draus macht“. Gebe<br />
es einen zivilrechtlichen Streit um eine<br />
Haftungsfrage, sei der Beschluss wenig<br />
wert, denn er sei nur im öffentlichen<br />
Recht wirksam.<br />
Ganz anders sehe dies bei Uber und<br />
Bolt aus: Die beiden Free-Now-Konkurrenten<br />
mit Sitz im Ausland seien als in<br />
Deutschland tätiger Beförderer eigentlich gegenüber dem deutschen<br />
Fiskus steuerpflichtig und hätten demnach viel mehr Grund<br />
als der deutsche Anbieter Free Now, sich vom Status Fahrdienstanbieter<br />
in Deutschland abzugrenzen. Wohl deshalb lassen beide<br />
ihre Partnerunternehmen explizit auf die Autotüren schreiben,<br />
man sei nur Vermittler und kein Anbieter. <br />
ar<br />
FREE NOW ZEIGT MIT DEM FINGER<br />
AUF DIE KONKURRENZ<br />
In seiner Pressemitteilung anlässlich des Hamburger<br />
Bescheides bezeichnet Free Now sich nicht nur als<br />
„Europas Super-App für Mobilität“, sondern zudem als<br />
„erste Mobilitätsplattform, welche die Vermittlung von<br />
Beförderungsdienstleistungen im lizenzierten Mietwagenbereich<br />
mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) in Einklang bringt“ und appelliert an „andere<br />
Marktteilnehmer“, nachzuziehen und die Rechtmäßigkeit<br />
ihrer Geschäftsmodelle sicherzustellen.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Axel Rühle<br />
18 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
www.taxi-times.com<br />
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
H<br />
HAMBURG<br />
B<br />
O<br />
BERLIN<br />
D<br />
OSNABRÜCK<br />
DÜSSELDORF<br />
K<br />
KOBLENZ<br />
F<br />
FRANKFURT<br />
S<br />
STUTTGART<br />
AUGSBURG<br />
BAYERN<br />
A<br />
M<br />
MÜNCHEN<br />
BUNDESVERBAND BVTM<br />
ERFOLG IM EUROPAPARLAMENT<br />
<strong>Taxi</strong> Alstertal<br />
VORTEILE DER<br />
RECHTSFORM N.E.V.<br />
<strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale Stuttgart<br />
TAXAMETER-SERVICE<br />
INKLUSIVE<br />
<strong>Taxi</strong>-Verband München<br />
GERÜCHTE UM<br />
KLEINE FACHKUNDE
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
ANTREIBER UND VERMITTLER<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe steht im Jahr <strong>2023</strong><br />
vor vielseitigen Herausforderungen<br />
und Weichenstellungen. Um<br />
das zu meistern und die richtige Richtung<br />
einzuschlagen, sind <strong>Taxi</strong>verbände<br />
als gewerbepolitische Antreiber und die<br />
Vermittlungszentralen als wirtschaftlich<br />
gefestigte Institutionen unverzichtbar. Je<br />
mehr Mitglieder sie haben, umso erfolgreicher<br />
können sie agieren – nach innen,<br />
indem sie attraktive Konditionen schaffen,<br />
nach außen, indem sie die Präsenz zeigen,<br />
die sowohl bei der gewerbepolitischen<br />
Arbeit als auch bei der Kundenansprache<br />
nötig ist. Genau in diesem Sinne verläuft<br />
auch die Kooperation zwischen den <strong>Taxi</strong>verbänden<br />
und -zentralen und dem <strong>Taxi</strong>-<br />
<strong>Times</strong>-Verlag. Zum einen erhalten die<br />
Mitglieder dadurch die Print-Ausgaben<br />
der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> kostenlos bzw. vergünstigt,<br />
zum anderen bekommen die Verbände und<br />
Zentralen dadurch eine öffentliche Plattform<br />
zur Eigendarstellung. Auf den folgenden<br />
Seiten können Sie nachlesen, was der<br />
Bundesverband BVTM und die Landesverbände<br />
in Rheinland Pfalz (VDV), Bayern<br />
(LV Bayern + TVM/TVB), Berlin („Innung“)<br />
und Hamburg (Taxen-Union) ebenso wie<br />
die <strong>Taxi</strong>zentralen Hansataxi, IsarFunk,<br />
Rhein-<strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong> Alstertal, <strong>Taxi</strong> Augsburg,<br />
<strong>Taxi</strong> Berlin und die TAZ aus Stuttgart zu<br />
berichten haben.<br />
Weitere Kooperationspartner des <strong>Taxi</strong>-<br />
<strong>Times</strong>-Verlags sind die <strong>Taxi</strong>zentralen in<br />
Ingolstadt (Alphataxi), Heidelberg, Bergedorf,<br />
Rosenheim (Edelweiß), Köln (<strong>Taxi</strong>ruf<br />
und <strong>Taxi</strong> 17), Halle, Bonn, Dortmund, Wiesbaden<br />
(FTD und WKZ), Frankfurt, Freiburg,<br />
Mannheim, Rostock, Bremen, Schweinfurt,<br />
Münster, Nürnberg, Solingen und Celle.<br />
Von den <strong>Taxi</strong>verbänden zählen die Fachvereinigung<br />
Bremen, der LTV Thüringen,<br />
der GVN Niedersachsen sowie der VSPV<br />
in Dortmund zu den Kooperationspartnern<br />
des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlags.<br />
„APPFAHRT“ FÜR OFFENHEIT, FAIRNESS UND GEGENSEITIGE<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
Die <strong>Taxi</strong>-App „Appfahrt“ ist eine neue, innovative<br />
Lösung für <strong>Taxi</strong>unternehmen deutschlandweit.<br />
Die App wurde von erfahrenen <strong>Taxi</strong>fahrern<br />
für <strong>Taxi</strong>fahrer entwickelt und bietet eine Vielzahl<br />
von Funktionen, die den Arbeitsalltag von<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen erleichtern und optimieren.<br />
Fahrgäste können ihre Fahrten bequem<br />
über die App oder eine Weboberfläche buchen,<br />
die Vermittlung erfolgt vollautomatisch und<br />
routenoptimiert auf der Basis von Echtzeitdaten.<br />
Für Unternehmenskunden gibt es einen<br />
komfortablen Desktop-Zugang mit monatlicher<br />
Sammelrechnung.<br />
„Appfahrt“ steht für Offenheit, Fairness und gegenseitige Unterstützung.<br />
Fahrgäste bleiben die Kunden der <strong>Taxi</strong>unternehmen und<br />
werden nicht vom Technologieanbieter an andere Mobilitätsanbieter<br />
„verkauft“. Eine Vermittlungsprovision wird nicht erhoben. Wer<br />
eine intuitive und effiziente Lösung für seine tägliche Arbeit als<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen oder -zentrale sucht, sollte sich „Appfahrt“ auf<br />
jeden Fall genauer ansehen. www.appfahrt.de<br />
UNFALLGEFAHRENPUNKTE VOR DEM UNFALL ENTDECKEN<br />
„Düsseldorf Südring: Radfahrerin<br />
übersehen – schwer verletzt“: Mit dieser Headline berichteten<br />
Medien vor Kurzem über einen 55-jährigen Mann aus Düsseldorf,<br />
der mit seinem Audi auf der Aachener Straße in Richtung Ulenbergstraße<br />
unterwegs war. An der Kreuzung<br />
Aachener Straße/Südring<br />
beabsichtigte er, nach links in den<br />
Südring abzubiegen. Dabei bemerkte er<br />
offenbar eine 23-jährige Frau aus Düsseldorf<br />
zu spät, die mit ihrem Fahrrad<br />
die Kreuzung über eine Radwegefurt<br />
überquerte.<br />
„Die Radfahrerin wurde vom Pkw<br />
erfasst und stürzte“, berichtete das Portal<br />
www.duesseldorf-blog.de. „Dabei verletzte sich die Frau so<br />
schwer, dass Rettungskräfte sie in ein Krankenhaus brachten.“<br />
Die Fahrzeuge von Rhein-<strong>Taxi</strong> fahren 24/7 durch Düsseldorf<br />
und erfassen unter anderem mögliche Unfallschwerpunkte. Dies<br />
ist auch in dem Fall vom 13. Januar <strong>2023</strong><br />
so gewesen. Wie würde die schwer verletzte<br />
junge Frau darüber denken, wenn<br />
sie wüsste, dass ihr Unfall vermeidbar<br />
gewesen wäre?<br />
Unser zu Jahresbeginn gestartetes<br />
Projekt mit künstlicher Intelligenz<br />
ermöglicht genau das: Unfallgefahrenpunkte<br />
entdecken, bevor es zu einem<br />
Unfall kommt!<br />
FOTOS: Appfahrt, Rheintaxi<br />
20 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
„TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER“<br />
Als vor mehr als zehn Jahren die<br />
ersten <strong>Taxi</strong>-Bestell-Apps wie beispielsweise<br />
unsere App taxi.eu auf den Markt gekommen sind,<br />
haben zahlreiche Experten den Untergang der telefonischen <strong>Taxi</strong>-<br />
Bestellung prognostiziert. Doch es kam anders.<br />
Die Apps erfreuen sich zwar zunehmender Beliebtheit und sind<br />
aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch wir als erfolgreichste<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale beim Auftragsaufkommen in der Metropolregion<br />
Hamburg setzen auf die App. Wir bewerben in der<br />
Hansestadt taxi.eu aktiv, beispielsweise auf unseren <strong>Taxi</strong>s und in<br />
Anzeigen. Die Zahlen der App-Bestellungen steigen deshalb auch<br />
kontinuierlich an. Das ist ein vorzeigbarer Erfolg.<br />
Dennoch haben wir auch immer darauf Wert gelegt, dass wir<br />
die klassische Bestellform per Telefon erhalten. Unsere rund<br />
90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Call-Center werden aufwendig<br />
geschult und sind Tag und Nacht, sieben Tage die Woche<br />
und 365 Tage im Jahr persönlich unter 211 211 erreichbar. Schließlich<br />
bestellen immer noch Hunderttausende Hamburgerinnen und<br />
Hamburger ihr <strong>Taxi</strong> per Telefon. Mehr als 70 Prozent aller Fahrten<br />
kommen bei uns übers Telefon zustande.<br />
Auch beim neuen „Projekt Zukunftstaxi“ setzen wir neben der<br />
Bestellmöglichkeit per App als einziger Anbieter auch aufs Telefon.<br />
Unter der Nummer 211 255 kann bei uns problemlos ein<br />
E-<strong>Taxi</strong> bestellt werden. Damit stellt die Hansa Funktaxi eG sicher,<br />
dass auch alle Hamburgerinnen und Hamburger direkt ein E-<strong>Taxi</strong><br />
bestellen können. Diese Strategie zahlt sich aus: Die Anzahl der<br />
Damit auch wirklich<br />
alle Hamburgerinnen<br />
und Hamburger ein<br />
E-<strong>Taxi</strong> bestellen können:<br />
Beim „Projekt<br />
Zukunftstaxi“ setzt<br />
die Hansa Funktaxi<br />
eG neben der<br />
Bestellmöglichkeit<br />
per App als einziger<br />
Anbieter auch aufs<br />
Telefon.<br />
eingehenden Anrufe nimmt unter dieser neu geschalteten Telefon-<br />
Nummer täglich zu. Wie heißt es so schön: Totgesagte leben länger.<br />
Ein Kommentar von Thomas Lohse, Vorstand der Hansa Funktaxi<br />
eG in Hamburg.<br />
ZUKUNFTSWEISENDE PLATTFORM<br />
FOTOS: Adrian Taubenheim, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
Mit der Entwicklung der Buchungsplattform TaBeA für die Deutsche<br />
Bahn hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe ein im wahrsten Sinn des Wortes<br />
bahnbrechendes Projekt auf die Beine gestellt. TaBeA steht für<br />
<strong>Taxi</strong>-Bestell- und Abrechnungssystem, das eine zentrale Auftragserfassung<br />
aller anfallenden Bahntaxi-Fahrten sowie eine digitale<br />
Verarbeitung durch den <strong>Taxi</strong>fahrer ermöglicht – inklusive einer<br />
automatisierten Fahrtenabrechnung. Die Plattform ist als Gemeinschaftsprodukt<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes entstanden und wir von <strong>Taxi</strong><br />
Deutschland freuen uns, dass auch wir unseren Teil am Erfolg<br />
beitragen, indem wir die Faktura für alle <strong>Taxi</strong>zentralen durchführen.<br />
Dies erfolgt unabhängig vom verwendeten Vermittlungssystem.<br />
Ohne ein verbands-, zentralen- und systemübergreifendes<br />
Handeln wäre die Umsetzung eines solchen Projektes niemals<br />
möglich geworden.<br />
Als verbands- und zentralenübergreifender Zusammenschluss<br />
sieht sich auch <strong>Taxi</strong> Deutschland. Hier geht es darum, für das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe die bestmöglichen Bedingungen und Ergebnisse zu<br />
erzielen. Eine Mitgliedschaft ist völlig unabhängig von der Zugehörigkeit<br />
zu einem Landes- oder Dachverband. Somit arbeiten bei<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland ehrenamtlich Personen zusammen, die den<br />
unterschiedlichen Verbänden angehören. Das langjährige Vorstandsmitglied<br />
Fred Buchholz war beispielsweise früher einmal<br />
der Präsident des Bundesverbands BVTM. Dessen jetziger Präsident<br />
Herwig Kollar fungiert wiederum derzeit als Rechtsberater<br />
für <strong>Taxi</strong> Deutschland. Thomas Kroker, ebenfalls Mitglied des <strong>Taxi</strong>-<br />
Deutschland-Vorstands, ist Vizepräsident des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbands<br />
TMV. Jens Schmiljun, ebenfalls Mitglied des<br />
Vorstands, arbeitet für <strong>Taxi</strong> Berlin, dessen Geschäftsführer Hermann<br />
Waldner wiederum als Vizepräsident des BVTM agiert.<br />
Bei <strong>Taxi</strong> Deutschland arbeiten alle ehrenamtlich sehr gut und<br />
vertrauensvoll zusammen. Vielleicht ist das auch irgendwann der<br />
entscheidende Brückenschlag, dass aus zwei Verbänden wieder<br />
eine einzige starke Interessenvertretung wird.<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
21
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
STUTTGARTER TAXIZENTRALE WIRD INSTANDSETZER FÜR TAXAMETER<br />
Viele Jahre war jedem in Stuttgart und Umgebung<br />
klar: Wenn ich ein Problem mit meinem<br />
Taxameter habe, wenn ich einen Tarif oder eine Konformität benötige,<br />
dann ist die Anlaufstelle die Firma F+T GmbH in Fellbach.<br />
Nach knapp 40 Jahren hat nun die Firma F+T GmbH altersbedingt<br />
aufgehört. Der <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale in Stuttgart war klar: Eine<br />
Lösung muss her. Obwohl wir uns seit 95 Jahren in der Vermittlung<br />
und Abrechnung von <strong>Taxi</strong>fahrten sahen, sprach nichts dagegen,<br />
unsere Dienste für unsere Branche zu erweitern. So begannen wir<br />
nach der Übernahme des Inventars der Firma F+T GmbH, eine neue<br />
Einrichtung mit allen dazugehörigen Formalitäten zu realisieren.<br />
Unsere Philosophie ist: Warum sollen unsere Unternehmen<br />
durch andere betreut werden, wenn wir es auch selber machen<br />
können?! Warum auf einen Termin<br />
wochenlang warten, wenn<br />
wir sogar in Notfällen auch Sonntag<br />
helfen können.<br />
Nach Erlangung der nötigen<br />
Zertifikate und Genehmigungen<br />
kann nun die <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale<br />
in Stuttgart jedem Unternehmen<br />
die Dienste anbieten, die es<br />
braucht.<br />
Ob ein Tarif, eine Konformität oder der Umbau von einem Privatfahrzeug:<br />
Die Anlaufstelle ist jetzt in der Karlsbader Straße 42<br />
in Bad Cannstatt.<br />
In einem so hart umkämpften Nischenmarkt wie dem <strong>Taxi</strong><br />
bedarf es neuer Ideen, Erweiterungen und der Eröffnung neuer<br />
Geschäftsfelder für die Zentralen. Vermittlung können heute viele.<br />
Die Betreuung der Unternehmen, Flexibilität und Abnahme von<br />
komplexen Aufgaben, das sollte jedoch zusätzlich der Weg der<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen sein, um auch weiterhin sagen zu können, warum<br />
man besser ist als die Plattformvermittler.<br />
Zusätzlich sollten unsere Bundesverbände sich der Thematik<br />
des Eichgesetzes annehmen, um unseren Unternehmern die Möglichkeit<br />
zu bieten, agiler und schneller am freien Markt an ein<br />
Beförderungsmittel für ihre Kunden zu kommen. Wartezeiten auf<br />
ein neues <strong>Taxi</strong>fahrzeug von fast einem Jahr bedeutet Stammkundenverlust<br />
oder im schlimmsten Fall den Verlust der Existenz.<br />
SERVICEPREIS: TAXI.EU IST NUMMER EINS<br />
Das Deutsche Institut für Service-Qualität<br />
(DISQ) hat die europaweit bekannte<br />
App taxi.eu zur Nummer eins in der Kategorie „Service<br />
per App“ gekürt und ihr den Deutschen Servicepreis <strong>2023</strong><br />
verliehen. Das DISQ vergibt den Deutschen Servicepreis in<br />
insgesamt 49 Kategorien an Unternehmen, die in puncto<br />
Service Maßstäbe setzen.<br />
Untersucht wurden die <strong>Taxi</strong>-Apps, die ihre Dienste<br />
deutschlandweit anbieten. Ein Usability-Test gab Aufschluss<br />
über die Bedienungsfreundlichkeit. Anhand eines Kriterienkatalogs<br />
wurde ermittelt, wie einfach der Einstieg in die<br />
App gestaltet ist, wie intuitiv und komfortabel die Nutzung<br />
ist, ob die Informationen gut aufbereitet sind und inwiefern<br />
das Design überzeugt.<br />
Die geschulten Testnutzer führten sowohl auf Android-<br />
als auch auf iOS-Geräten themenspezifische Aufgaben<br />
durch, etwa <strong>Taxi</strong>fahrten bestellen für eine/mehrere Personen<br />
in unterschiedlichen Städten zum aktuellen/späteren<br />
Zeitpunkt. Das Ergebnis: taxi.eu erhielt als einzige App die Note<br />
„sehr gut“. Auf Platz zwei landete Free Now, gefolgt von Sixt Ride<br />
und <strong>Taxi</strong>.de. Uber landete mit der Note „befriedigend“ auf Platz fünf.<br />
Hermann Waldner und Michael Weiss, die Gründer und Geschäftsführer<br />
der taxi.eu-Betreiberfirma fms Systems GmbH, danken allen<br />
beteiligten Zentralen und deren Mitarbeitern für ihr Engagement:<br />
„Wir dürfen alle miteinander stolz sein. Wir haben bewiesen, dass<br />
gute Arbeit auch zu hoher Qualität führt. Folglich können wir uns<br />
Hermann Waldner nahm die Auszeichnung für taxi.eu von Moderator Torsten<br />
Knippertz entgegen.<br />
nicht nur mit Schwergewichten unter den Wettbewerbern messen,<br />
sondern haben nun den Beleg, dass wir es sogar besser können.“<br />
Zur feierlichen Preisverleihung war Hermann Waldner in der<br />
Berliner Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden. Vonseiten<br />
der DISQ GmbH heißt es: „Von einer Servicewüste kann in Deutschland<br />
keine Rede sein.“ Waldner: „Das ist ein guter Tag für das deutsche<br />
und europäische <strong>Taxi</strong>gewerbe. Die Auszeichnung gebührt<br />
jedem Mitarbeiter der beteiligten Zentralen.“<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale, Thomas Ecke / DISQ / ntv<br />
22 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
„MYMOLO“: NEUE INFO- UND NETZWERKSEITE FÜR MITGLIEDER<br />
Die Digitalisierung in der Mobilitätsbranche<br />
schreitet seit Jahren voran und auch das Informationsaufkommen<br />
gerade in der heutigen Zeit ist enorm. Die<br />
Mitgliedsunternehmen haben einen wachsenden Bedarf an modernen<br />
digitalen Informations-, Netzwerk- und Kommunikationsangeboten.<br />
Mit den modernen Internetauftritten, den dazugehörigen exklusiven<br />
Mitgliederbereichen und den Social-Media-Kanälen haben<br />
die rheinland-pfälzischen Verkehrsverbände bereits sehr effektive<br />
Informationskanäle geschaffen. Jetzt ist es aber an der Zeit, neue<br />
„Wege zu ebnen“ um mit den angeschlossenen Mitgliedern zeitgemäß<br />
und komfortabel in Verbindung zu bleiben.<br />
Am <strong>1.</strong> Februar <strong>2023</strong> ging das neue Tool „myMOLO“ für die<br />
Mitglieder des VDV Rheinland e. V. und VVRP e.V. als moderne<br />
digitale Social-Media-Plattform an den Start. In „myMOLO“ finden<br />
die Unternehmerinnen und Unternehmer geprüfte, topaktuelle<br />
Informationen, erhalten qualifizierte Auskünfte und können sich<br />
mit ihren Kolleginnen und Kollegen vernetzen.<br />
KLARSTELLUNG ZUM MASKENVERBOT FÜR FAHRER<br />
Am <strong>1.</strong> Februar machte die Hamburger Innenbehörde folgende Ansage:<br />
„Das Tragen von Masken für Fahrzeugführende ist nicht mehr<br />
Das Tragen von<br />
Masken ist weiterhin<br />
möglich, wenn<br />
Fahrgäste befördert<br />
werden und keine<br />
Sonnenbrille oder<br />
Ähnliches die<br />
Augen verdeckt.<br />
möglich, Verstöße können mit Bußgeld von 60 Euro geahndet werden.<br />
Die StVO § 23 ist wieder in Kraft getreten.“<br />
Die Reaktionen der Fahrgäste und der Fahrer*innen reichten<br />
von Verunsicherung und Angst bis hin zu Verärgerung und Frust.<br />
Der Servicegedanke und Gesundheitsschutz für sich selbst und<br />
gefährdete Menschen, die wir zur Dialyse und Krebstherapie fahren,<br />
bedurften einer Kehrtwende. Ein offener Brief an Senator Grote<br />
(nachzulesen unter www.taxenunionhh.de) sowie eine umfangreiche<br />
Platzierung des Themas in Presse, Funk und Fernsehen haben<br />
die Hamburger Taxenstelle zu einer zeitnahen Klarstellung bewegt:<br />
Das Tragen der Maske wird nicht geahndet!<br />
Auch der BVTM hatte das Thema sofort aufgegriffen und sorgte<br />
damit für eine Richtigstellung weiterer Bundesländer. Verschlafene<br />
Verbände? Von wegen! Unsere schnelle Pressearbeit brachte eine<br />
schnelle Klarstellung!<br />
DIE KLEINE FACHKUNDE SORGT FÜR VERWIRRUNG<br />
FOTO: Taxen-Union, VDV Rheinland, freepik.com<br />
In München und am<br />
Flughafen hielt sich wochenlang das<br />
Gerücht, dass demnächst die IHK-Unternehmerprüfung<br />
abgeschafft werden<br />
würde. Als Verband, der selbst Vorbereitungskurse<br />
für diese Unternehmerprüfung<br />
anbietet, musste der<br />
TVM/TVB nahezu täglich entsprechende<br />
Rückfragen beantworten und<br />
dabei wieder und wieder das Gerücht<br />
dementieren.<br />
Leider hat auch der Gesetzgeber mit<br />
dem Namen „kleine Fachkunde“ zur Verwirrung<br />
beigetragen. Die „kleine Fachkunde“<br />
muss künftig jede Person ablegen, die den<br />
Personenbeförderungsschein haben möchte.<br />
Das hat aber nichts mit der Sach- und Fachkunde<br />
für Unternehmer zu tun.<br />
Eigentlich sollte es diese kleine Fachkunde<br />
schon seit August 2021 geben, bis heute ist<br />
allerdings bei den zuständigen Behörden<br />
in Berlin über irgendwelche Inhalte<br />
– wenn überhaupt – nur sehr leise<br />
nachgedacht worden.<br />
Man gibt halt irgendwelchen Gedanken<br />
irgendeine Überschrift. Ob das nun<br />
praxisgerecht oder völlig unsinnig ist,<br />
spielt dabei keine Rolle. Und ist ein Name<br />
erst einmal erfunden, dann wird man ihn<br />
auch nicht mehr los. Man lernt daraus, dass<br />
langsam denken nicht gleichbedeutend ist mit<br />
gründlich denken.<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
23
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
BERLINER- UND LDS-TAXEN GEGEN FAHRGASTKLAU<br />
Am 15. Februar demonstrierten wir<br />
gemeinsam mit dem SXF <strong>Taxi</strong>verband<br />
BER gegen illegal agierende Mietwagenbetriebe in Berlin und<br />
dem Landkreis Dahme-Spreewald und riefen zu Spenden für die<br />
Erdbeben-Region auf.<br />
Das LDS-Straßenverkehrsamt und das LABO Berlin sind für<br />
diese Entwicklung im Personenbeförderungsgewerbe verantwortlich<br />
und tun effektiv nichts. Nach dem letzten Gespräch mit der<br />
Flughafengesellschaft und den Behörden hatten wir keine andere<br />
Wahl, als zu demonstrieren. Vorher erging eine gemeinsame<br />
Presse information. Überschattet wurde unsere Aktion vom Erdbeben<br />
in der Türkei und Syrien mit Zehntausenden Toten und über<br />
hunderttausend Verletzten. Beginnend mit einer Schweigeminute<br />
und Spendenaufforderung folgte eine kurze Zusammenfassung<br />
unserer gemeinsamen Probleme mit dem Landkreis. Dann startete<br />
der Autokorso vom alten zum neuen Terminal.<br />
Mit einem Flyer wurden die Fahrgäste in mehreren Sprachen<br />
informiert: „Lassen Sie sich nicht von unseriösen Fahrern<br />
ansprechen, die Ihnen eine Fahrt im <strong>Taxi</strong> oder in einem anderen<br />
Fahrzeug anbieten wollen! Nehmen Sie bitte ein offizielles<br />
<strong>Taxi</strong> am <strong>Taxi</strong>stand. Wenn Sie zu irgendjemandem ins Auto steigen,<br />
gehen Sie Risiken ein: Sie wissen nicht, ob der Fahrer eine<br />
Lizenz hat, ob sein Auto technisch in Ordnung ist und ob Sie<br />
korrekt versichert sind. Das kann unangenehme Folgen haben.<br />
Auch Mietwagenfahrer, die für Uber, Bolt und Free Now fahren,<br />
können ihre Tätigkeit nur mit permanenten Rechtsverstößen<br />
ausüben. Mit einem echten <strong>Taxi</strong> treffen Sie die richtige Wahl<br />
(hier verkürzt wiedergegeben).“<br />
Während die Taxen in Berlin weiter weniger werden, sind inzwischen<br />
mehr Mietwagen als Taxen auf Berlins Straßen unterwegs. Im<br />
Sinne der Daseinsvorsorge werden weitere Demos vor dem LABO<br />
Berlin folgen müssen, falls sich die Situation nicht zugunsten eines<br />
fairen Wettbewerbs ändert. Wir bleiben dran und fordern die bundesweite<br />
Durchsetzung geltenden Rechts.<br />
Wir bitten weiterhin um Geldspenden an Hilfsorganisationen<br />
für die Erdbeben-Region.<br />
Hayrettin Şimşek, („Simi“) von der Berliner „Innung“ und Mustafa<br />
Yanıkoğlu, Gewerbevertreter aus dem Landkreis Dahme-Spreewald<br />
TAXIZENTRUM BERLIN ZIEHT UM UND DIGITALISIERT<br />
DIE SCHULUNGSINHALTE<br />
Anfang nächsten Jahres wird das <strong>Taxi</strong>zentrum von Friedrichshain<br />
nach Ruhleben umziehen, wo es genügend Parkplätze (und keine<br />
Parkraumbewirtschaftung) gibt. Von dem neuen Standort, der sechs<br />
Autominuten von der Autobahnabfahrt Spandauer Damm entfernt<br />
liegt, erhofft Geschäftsführer Hermann Waldner sich eine bessere<br />
und unkomplizierte Erreichbarkeit. Gerade mit dem bevorstehenden<br />
mehrjährigen Verkehrschaos rund um die Elsenbrücke, die schon<br />
jetzt ein neuralgischer Punkt ist, würde der bisherige Standort noch<br />
umständlicher anzufahren sein als heute.<br />
Hermann Waldner bleibt weiterhin Inhaber und stellt klar:<br />
„Gerüchte, dass mit dem Grundstück und den Gebäuden am bisherigen<br />
Standort auch die Zentrale aufgegeben wird, sind falsch.<br />
Der Vermittlungsbetrieb wird am neuen Standort unverändert<br />
von uns fortgeführt.“<br />
Bis auf Weiteres sind Coupons und Belege aber unverändert<br />
in der Persiusstraße abzugeben. Der Termin des vollständigen<br />
Umzugs steht noch nicht fest und wird im Laufe des Jahres<br />
bekannt gegeben.<br />
Unabhängig davon werden die digital angebotenen Kurse für<br />
<strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrer vom <strong>Taxi</strong>zentrum Berlin demnächst<br />
mit aktualisierten Inhalten durchgeführt.<br />
Um den neuen Kolleginnen und Kollegen schon jetzt die<br />
Anwendung der Fahrer-App nahezubringen, sind die Inhalte in<br />
kurzer, verständlicher Form online abrufbar. Auf der Internetseite<br />
von <strong>Taxi</strong> Berlin werden die künftigen Teilnehmer übersichtlich bis<br />
zur Abschlussprüfung geleitet, für die nach der Kenntnisnahme<br />
der Inhalte eine direkte Anmeldung möglich ist.<br />
Inhalt der Online-Schulung sind unter anderem das Vertragswerk,<br />
die Anmeldung an der App, die Logik der Auftragsvermittlung<br />
mit Sektoren, Fahrermerkmalen und Fahrzeugmerkmalen<br />
über die Menüs bis zum Vermittlungsmodus. Eine Anleitung zur<br />
effektiven Kommunikation mit der Zentrale rundet den Schulungsinhalt<br />
ab.<br />
Derzeit werden Videoanimationen erstellt, mit denen die Inhalte<br />
demnächst noch ansprechender, ausführlicher und anschaulicher<br />
vermittelt werden.<br />
Die Funktionen der Fahrer-App beherrschen – mit der<br />
Online-Schulung bei <strong>Taxi</strong> Berlin kein Problem<br />
FOTOS: Axel Rühle<br />
24 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
TAXI ALSTERTAL N.E.V. – NICHT EINGETRAGENER VEREIN!?<br />
1995 wurde unser Verein mithilfe von Uwe Lange vom Taxenanruf<br />
Blankenese gegründet. Seitdem gibt es in Hamburg zwei <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />
die als nicht eingetragene (n.e.V.) bzw. nicht rechtsfähige<br />
Vereine (n.r.V.) tätig sind. Nur wenige unserer Geschäftspartner<br />
und Kunden „stolpern“ über unseren Zusatz n.e.V.<br />
Dabei bietet der nicht eingetragene Verein gerade für kleinere<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen einige Vorteile für den Geschäftsbetrieb: weniger Formalitäten<br />
bei Gründung und Verwaltung (z. B. keine Eintragungspflicht).<br />
Weniger Vorgaben und behördliche Kontrolle über Struktur<br />
und Orga des Vereins. Geringere Kosten durch einfache Buchführung.<br />
Die Rechtsprechung hat sich inzwischen dahin geändert, dass<br />
diese Gesellschaftsform als Wirtschaftsunternehmen angesehen<br />
wird und somit rechtsfähig ist und quasi als juristische Person gilt.<br />
Bei Neugründungen von <strong>Taxi</strong>zentralen sollte diese Gesellschaftsform<br />
also unbedingt in Betracht gezogen werden!<br />
<strong>Taxi</strong> Alstertal n.e.V.<br />
Die Gesellschaftsform<br />
eines n.e.V. ist<br />
rechtsfähig.<br />
LANDESVERBAND BAYERISCHER TAXI<br />
UND MIETWAGEN UNTERNEHMEN e.V.<br />
Der Landesverband Bayerischer<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen e. V. hat im Sommer<br />
2022 einen Fachausschuss ins Leben gerufen, der sich mit barrierefreier<br />
Mobilität befasst und dabei die Interessen sowohl aus<br />
der <strong>Taxi</strong>- wie aus der Mietwagenbranche vertritt. Initiiert durch<br />
unsere Mitglieder Christian Jerusalem und Jörg Hildebrandt konnte<br />
eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt werden, die alle<br />
Segmente der barrierefreien Mobilität in diesem Fachausschuss<br />
in regelmäßigen Treffen bespricht und in Arbeitsgruppen weiterentwickelt.<br />
Hierzu zählen zum einen die Tarifgestaltungen mit den sozialen<br />
Kostenträgern, insbesondere von großen Krankenkassen,<br />
jedoch auch die Beschaffung von geeigneten Fahrzeugen und<br />
der Kontakt zu Fahrzeugumbaufirmen und Fachausrüstung für<br />
behindertengerechte Fahrzeugein- und umbauten. Details und<br />
die Einladung zu dieser Veranstaltung werden Sie unserem<br />
FACHAUSSCHUSS BARRIEREFREIE MOBILITÄT<br />
Newsletter entnehmen. Hierfür melden Sie sich an auf unserer<br />
Homepage www.taxi-bayern.de.<br />
TAXI AUGSBURG EG – ALLES IN UND AUS EINER HAND!<br />
FOTO: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, <strong>Taxi</strong> Augsburg<br />
Keine Selbstverständlichkeit ist es in<br />
einer 300.000-Einwohner-Stadt, dass alle <strong>Taxi</strong>unternehmer einer<br />
einzigen Zentrale angeschlossen sind. Der ursprünglich 1907 als<br />
e. V. gegründete Zusammenschluss firmiert seit 1983 als Genossenschaft<br />
und bietet Fahrgästen und Unternehmern zuverlässigen<br />
Service und modernste Technik auf hohem Niveau. Als „FMS -Zentrale“<br />
profitieren wir immer wieder von Neuheiten, sei es bei der<br />
Telefonie, in der Vermittlungstechnik oder auch bei der Verarbeitung<br />
bargeldloser Fahrten in der Verwaltung. Unser Hauptaugenmerk<br />
liegt jedoch immer<br />
darauf, eine transparente<br />
und kundenorientierte<br />
Dienstleistung anzubieten.<br />
Dies dominiert die tägliche<br />
Arbeit und wird nach<br />
unserer Überzeugung der<br />
Schlüssel dafür sein, dass unser Gewerbe eine Zukunft hat – nicht<br />
nur hier in Augsburg.<br />
Fahrgäste durchschauen durchaus die Machenschaften von<br />
Schlaumeiern und Hasardeuren, die sich zunehmend in der Personenbeförderung<br />
herumtreiben. Unser Motto: Service nach Maß!<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
25
VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />
BUNDESVERBAND ERFOLGREICH IN EUROPA: TAXIZENTRALEN<br />
DEUTLICH VON PLATTFORMEN ABGEGRENZT<br />
Viele Entscheidungen haben sich längst von Berlin nach Brüssel<br />
verlagert. Deshalb ist auch der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />
e. V. präsent und gibt den Forderungen des Gewerbes in<br />
Europa eine Stimme. Ein deutlicher Erfolg aus den zurückliegenden<br />
Wochen: Das EU-Parlament hat auf Betreiben des Bundesverbands<br />
die <strong>Taxi</strong>zentralen deutlich von den Plattformen<br />
abgegrenzt.<br />
ERST DIE ABSTIMMUNG IM AUSSCHUSS, DANN<br />
IM PLENUM<br />
Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr hat der Ausschuss<br />
des Europäischen Parlaments eine geänderte Form der Direktive<br />
zu Plattformarbeit verabschiedet. Gemeinsam mit den europäischen<br />
Partnern in den Organisationen International Road Transport<br />
Union (IRU) und <strong>Taxi</strong>s4SmartMobility (T4SM) hatte sich der<br />
Bundesverband bis zuletzt dafür starkgemacht, „echte“ Plattformen<br />
wie Uber oder Bolt nicht mit <strong>Taxi</strong>zentralen über einen Kamm<br />
zu scheren. Die entscheidende Abstimmung fand dann Anfang<br />
Februar statt. In dem vorliegenden Papier heißt es, dass <strong>Taxi</strong>dienste,<br />
wie sie nach nationalem Recht und in der nationalen<br />
Praxis geregelt sind, von digitalen Ride-Hailing-Plattformen unterschieden<br />
werden können. Dazu gehört beispielsweise, dass sie<br />
keinerlei Kontrolle und Weisungsbefugnis über die zugelassenen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer ausüben - wie beispielsweise die Festlegung des Fahrpreises<br />
und das Inkasso der Summe für die Beförderung.<br />
DEFINITION DER SELBSTSTÄNDIGEN TAXIFAHRER<br />
FINDET DEUTLICHE MEHRHEIT<br />
Weiter wurde auch die Rolle der selbstständigen <strong>Taxi</strong>fahrer definiert.<br />
Sie sind demnach in der Regel frei in der Wahl der Art und<br />
Weise, wie sie ihren Umsatz erwirtschaften, da sie in der Regel die<br />
mit der Lizenz verbundenen Rechte erhalten, wie z. B. das Recht,<br />
auf der Straße zu fahren, öffentliche <strong>Taxi</strong>standplätze anzufahren<br />
oder gleichwertige Möglichkeiten des freien Zugangs zu Kunden.<br />
Unterm Strich stimmten 376 EU-Parlamentarier dafür, 212 waren<br />
dagegen und 15 enthielten sich der Stimme.<br />
Europa-Abgeordnete jubeln nach der deutlichen Abstimmung im<br />
EU-Parlament.<br />
20 JAHRE TAXI-ORGA AM MÜNCHNER FLUGHAFEN<br />
Bei der turnusgemäßen Ausschreibung der Münchner Flughafengesellschaft<br />
(FMG) für die <strong>Taxi</strong>verkehrsorganisation am Münchner<br />
Flughafen konnte sich unsere IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale erneut<br />
durchsetzen. Damit verlängert sich der Konzessionsvertrag zwischen<br />
der <strong>Taxi</strong>zentrale und dem Airport-Betreiber bis Ende 2026.<br />
IsarFunk betreut den <strong>Taxi</strong>ablauf am Münchner Flughafen seit<br />
2003 und feiert damit in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum.<br />
Als Meilensteine der Entwicklung der beiden letzten Jahrzehnte<br />
sehen wir dabei die Eröffnung eines eigenen Informationsschalters<br />
(TSP) im Ankunftsbereich des Terminals 2 im Jahr<br />
2004. Im selben Jahr konnten wir zudem ein Schrankensystem<br />
einführen. Wir hatten damals in unserem Angebot gegenüber der<br />
Flughafengesellschaft versprochen, als zweiten wichtigen Schwerpunkt<br />
neben der Einrichtung des <strong>Taxi</strong>-Service-Points (TSP) die<br />
von der FMG eingeführte fahrtenabhängige Komponente bei der<br />
Preisgestaltung umzusetzen.<br />
Zur Identifikation an den Schranken wurden damals Fahrerausweise<br />
mit Magnetstreifen eingeführt. Sie enthielten Namen,<br />
Vornamen und Lichtbild sowie eine elektronisch und datenverarbeitungstechnisch<br />
zugewiesene, individuelle Kennziffer, die<br />
maschinenlesbar gespeichert wurde. Mit dem Fahrerausweis<br />
und den Zugangsschranken wurde nicht nur die Abrechnung<br />
der Aufstellgebühren nach Anzahl der Durchfahrten eingeführt,<br />
sondern auch die Transparenz gegenüber den Fahrgästen verbessert,<br />
weil ebenjener Fahrerausweis sichtbar am Armaturenbrett<br />
angebracht ist.<br />
Damit wurde auch das Beschwerdemanagement erleichtert.<br />
Verfehlungen der <strong>Taxi</strong>kollegen und -kolleginnen werden in einem<br />
ebenfalls 2004 eingeführten Sanktionsausschuss behandelt. Die<br />
Strafen reichen von Verwarnungen über Geldbußen bis zu einem<br />
Nutzungverbot einzelner Kollegen bei groben Verstößen. Die Geldbußen<br />
werden von uns als Spende an die <strong>Taxi</strong>stiftung Deutschland<br />
weitergeleitet.<br />
Den jüngsten Meilenstein unserer Arbeit am Münchner Flughafen<br />
konnten wir zum Jahresende 2022 setzen. Seitdem erfolgt<br />
die <strong>Taxi</strong>-Positionierung der Kollegen über eine Fahrer-App. Die<br />
damit verbundene Digitalisierung ist die Basis für einen reibungslosen<br />
<strong>Taxi</strong>-Ablauf am Münchner Flughafen – heute und hoffentlich<br />
auch in den nächsten 20 Jahren.<br />
FOTOS: Gaby Bischoff, FMG<br />
26 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
INTERNATIONAL<br />
PROTESTE IN DEN<br />
NIEDERLANDEN<br />
In Amsterdam kommt es immer<br />
wieder zu Protestaktionen der<br />
dortigen <strong>Taxi</strong>fahrer. Sie fühlen sich von<br />
den Behörden gegängelt und im Stich<br />
gelassen.<br />
KONTROLLEN IN<br />
SPANIEN<br />
In Barcelona ermöglicht eine Allianz<br />
aus <strong>Taxi</strong>-Gewerkschaften und Politik<br />
die rigorose Durchsetzung von Recht<br />
und Gesetz gegen illegale<br />
Fahrdienstanbieter.<br />
Mitte Februar hatten sich rund 300 <strong>Taxi</strong>s im Norden von<br />
Amsterdam versammelt und waren dann während der<br />
Hauptverkehrszeit ins Zentrum gefahren, wo sie die<br />
umliegenden Straßen blockierten. Der Hauptkritikpunkt sind<br />
die fehlenden <strong>Taxi</strong>stände. Für 4.000 <strong>Taxi</strong>s stehen nur rund<br />
70 <strong>Taxi</strong>stände zur Verfügung. „Das Verhältnis stimmt nicht“,<br />
beklagte sich ein am Protest teilnehmender <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
Das Problem ist eine Folge der Liberalisierung des<br />
niederländischen <strong>Taxi</strong>gewerbes vor einigen Jahren.<br />
Seitdem können <strong>Taxi</strong>fahrer aus der Umgebung auch<br />
in Amsterdam fahren. Dazu kommen noch die zahlreichen<br />
Fahrzeuge von Uber und anderen Vermittlungsplattformen,<br />
die oft ziellos im Zentrum der<br />
Millionenstadt herumkreisen. Das führt dann zu<br />
Beschwerden durch die Anwohner. Die Stadt tut sich<br />
bereits seit mehreren Jahren schwer damit, die <strong>Taxi</strong>s<br />
und Uber-Autos zu regulieren.<br />
Auslöser der Proteste war wohl eine Aktion der Polizei<br />
im Januar, als man zehn Fahrern Bußgelder auferlegt<br />
hatte, weil sie sich in einem nicht als Standplatz<br />
ausgewiesenen Bereich bereitgestellt hatten. <br />
wf<br />
Mitte Februar demonstrierten Amsterdamer <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
NOCH MEHR<br />
INTERNATIONALE<br />
TAXITHEMEN<br />
<strong>Taxi</strong>s in Barcelona<br />
In Katalonien trat am <strong>1.</strong> Januar <strong>2023</strong> ein Gesetz in<br />
Kraft, das Fahrern von Privatautos, die gewerbliche<br />
Mietplattformen wie Uber, Bolt und den spanischen<br />
Anbieter Cabify nutzen, den Betrieb verbietet, es sei<br />
denn, sie setzen konzessionierte Mietwagen ein. Die<br />
Plattformanbieter reagierten so, wie man es in Deutschland<br />
und anderen Ländern von Uber kennt: Sie ignorierten<br />
das Gesetz und betrieben ihre Apps auch in<br />
Katalonien weiter, als ob nichts wäre.<br />
Élite <strong>Taxi</strong> Barcelona, die größte <strong>Taxi</strong>gewerkschaft der Region,<br />
organisierte daraufhin eine Einsatzgruppe aus <strong>Taxi</strong>fahrern, um<br />
private Pseudo-Mietwagen zu identifizieren. Anschließend forderte<br />
Élite <strong>Taxi</strong> von der Guàrdia Urbana ein konsequentes Vorgehen<br />
gegen die Verstöße und drohte, anderenfalls reihenweise<br />
Proteste zu organisieren. Die städtische Polizei reagierte prompt<br />
und greift seitdem hart durch. Dadurch häuften sich die Fälle,<br />
bei denen sich Fahrgäste von plattformvermittelten Autos nach<br />
einer Polizeikontrolle am Straßenrand wiederfanden, während<br />
ein Abschleppwagen das Auto zum Polizei-Lagerhaus transportierte<br />
– das mittlerweile ziemlich voll sein dürfte. Élite-<strong>Taxi</strong>-Chef<br />
Alberto ‚Tito‘ Álvarez äußerte sich „zufrieden und beruhigt“<br />
über die Durchsetzung geltenden Rechts. <br />
wf<br />
MINDESTFAHRPREIS IN FRANKREICH<br />
FOTOS: WimFaber, Pixabay<br />
Nach langen und zähen Verhandlungen<br />
haben französische Gewerkschaften<br />
einen Mindestbetrag von 10,20 Euro<br />
für jede Fahrt mit Plattformanbietern<br />
durchgesetzt.<br />
Damit nehmen Plattformarbeiter bei<br />
Uber und anderen Plattformen wie Bolt<br />
und Free Now seit Anfang Februar<br />
mindestens 7,65 Euro netto (10,20 Euro<br />
brutto) pro Fahrt ein. Das entspricht<br />
einer Steigerung von 27 Prozent.<br />
„Dies ist die erste Vereinbarung zwischen<br />
Gewerkschaften und Plattformen“,<br />
sagte Yassine Bensaci, ein<br />
Gewerkschaftsvertreter, der selber als<br />
App-Fahrer arbeitet. „Aber das ist nur<br />
der erste Schritt, denn wir verhandeln<br />
über andere Dinge, wie zum Beispiel<br />
regelmäßige Konsultationen zwischen<br />
Plattformen und Vertretern der Fahrer.“<br />
Die von der französischen Regierung<br />
vermittelten Verhandlungen gehen auf<br />
jahrelange heftige Konflikte zwischen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern und Plattformarbeitern und<br />
mehrere Urteile französischer Gerichte<br />
über den (Schein-)Selbstständigkeitsstatus<br />
von Plattformarbeitern zurück.<br />
Die Uber-Files enthüllten im Sommer<br />
2022, dass der französische Präsident<br />
Emmanuel Macron sein Möglichstes<br />
getan hatte, um Uber ungehindert auf<br />
dem französischen Markt Fuß fassen<br />
zu lassen.<br />
wf<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
27
BERLIN<br />
DEMO GEGEN FAHR-<br />
GASTKLAU AM BER<br />
Die Berliner <strong>Taxi</strong>-„Innung“ und der<br />
SXF <strong>Taxi</strong>verband BER hatten zum<br />
Protest gegen die Behördenuntätigkeit<br />
am Hauptstadtflughafen aufgerufen.<br />
GOLDENE AUGENBINDE<br />
WEGEN IGNORANZ<br />
Uber als Sponsor – <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat<br />
Berlinale-Chefin Mariëtte Rissenbeek<br />
und Kulturstaatsministerin Claudia<br />
Roth einen Schmähpreis verliehen.<br />
Mit der Demo am 15. Februar wollten die Veranstalter<br />
Druck auf die Verantwortlichen ausüben, die den Fahrgastklau<br />
durch unseriöse Fahrer im Flughafenterminal<br />
nicht unterbinden. Organisator Hayrettin Şimşek („Simi“):<br />
„Es war schön zu sehen, dass Berliner und LDS-Taxen verbündet<br />
gegen einen gemeinsamen Feind vorgehen.“<br />
Vor Ort waren neben Simi von der Berliner <strong>Taxi</strong>-„Innung“<br />
und Özcan Ekinci vom SXF <strong>Taxi</strong>verband BER e. V. weitere<br />
Vertreter des <strong>Taxi</strong>gewerbes und der IHK. Simi und<br />
Mustafa Yanıkoğlu begrüßten die Teilnehmer per<br />
Mi krofon. Nach einer Gedenkminute für die Erdbeben-<br />
Opfer in der Türkei und Syrien baten die Redner um<br />
Geldspenden an Krisendienste. Simi gab eine Zusammenfassung<br />
der Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes in Berlin<br />
und dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) wieder,<br />
hauptsächlich die illegal agierenden <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe.<br />
Danach startete der <strong>Taxi</strong>korso in Richtung<br />
Terminal <strong>1.</strong><br />
Vor den Türen der Ankunftsebene hielten die<br />
Demonstranten schließlich eine Kundgebung ab und<br />
verteilten Flyer. Dabei kam es zu Provokationen durch illegal<br />
agierende Fahrer (‚Klauer‘), die von Ordnern beruhigt werden<br />
mussten.<br />
Simis Fazit: „Im Endeffekt lief die Demo gut und wir sind<br />
dem Ziel etwas näher gekommen.“ <br />
ar<br />
Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />
NOCH MEHR<br />
BERLINER<br />
TAXITHEMEN<br />
Für Empörung nicht nur im <strong>Taxi</strong>gewerbe hat die<br />
Entscheidung gesorgt, als einen der drei<br />
Hauptsponsoren der Internationalen Berliner<br />
Filmfestspiele „Berlinale“ diesmal den US-Fahrdienstanbieter<br />
Uber unter Vertrag zu nehmen. Einwänden,<br />
unter anderem von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Uber sei für<br />
Rechtsverstöße und das Ignorieren von Gerichtsurteilen<br />
berüchtigt, widersprach Berlinale-Geschäftsführerin<br />
Mariëtte Rissenbeek: Man habe sich im Vorfeld<br />
ausführlich über die Seriosität sämtlicher Sponsoren<br />
informiert.<br />
Das Sponsoring hat auch eine politische Dimension, da die<br />
Berlinale vom Bund jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag<br />
gefördert wird, Tendenz steigend. Zuständig ist Kulturstaatsministerin<br />
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen).<br />
In der Presseanfrage erwähnte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Rechtsverstöße<br />
von Uber und nannte weitere Gründe, die gegen die Partnerschaft<br />
sprechen, belegt mit insgesamt 21 Links. Roth<br />
verweigerte eine Stellungnahme, Rissenbeek antwortete reserviert<br />
und ließ keines der Argumente gelten.<br />
Nach Gesprächen mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska<br />
Giffey (SPD) und Vorstandsvertretern der Berliner <strong>Taxi</strong>-<br />
„Innung“ soll Rissenbeek nun ein Ende der Partnerschaft in<br />
Erwägung ziehen. <br />
ar<br />
FOTOS: Axel Rühle<br />
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28 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
MÜNCHEN<br />
FRUST AM<br />
FLUGHAFEN<br />
Die Mitarbeiter der deutschen<br />
Flughäfen streiken für höhere Löhne.<br />
Unter anderem auch am Münchner<br />
Airport war deshalb der Betrieb<br />
eingestellt. Sehr zum Verdruss der<br />
Münchner Taxler.<br />
LUST AUF DEN<br />
RUHESTAND<br />
Der Münchner Rechtsanwalt Michael<br />
Bauer zieht sich in den Ruhestand<br />
zurück. Er war wie kaum ein anderer<br />
mit dem PBefG vertraut und hat mit<br />
seinen Verfahren auch einige<br />
Meilensteine gesetzt.<br />
Die Flughafengesellschaften und die Gewerkschaft<br />
ver.di konnten sich nicht auf eine vernünftige Entlohnung<br />
einigen. Deshalb sind die Mitarbeiter an vielen<br />
Flughäfen in den Streik getreten. So auch in München am<br />
17. Februar.<br />
Wer sich an diesem Tag am Flughafen aufhielt, sah<br />
lediglich leere Ankunfts- und Abflughallen, geschlossene<br />
Cafés und gut gelaunte trillerpfeifende Flughafen-<br />
Mitarbeiter. Im Außenbereich des Münchner<br />
Flughafens traf man auf verwaiste <strong>Taxi</strong>standplätze.<br />
Knapp 4.000 <strong>Taxi</strong>fahrer*innen aus München und<br />
Umgebung mussten an diesem Freitag auf lukrative<br />
Flughafenfahrten verzichten und letztlich auf Umsätze<br />
im mittleren sechsstelligen Bereich. Für eine Branche,<br />
die sowieso schon durch Corona-Lockdowns und<br />
Energiepreisexplosionen stark gebeutelt ist, war das<br />
ein schmerzhafter Verlust.<br />
Keine Frage, Streik ist ein wichtiges Recht einer funktionierenden<br />
Demokratie. Und weil jeder Streik auch immer irgendjemandem<br />
schadet,<br />
muss jeder Streik<br />
auch immer die<br />
Verhältnismäßigkeit<br />
im Blick behalten.<br />
Dies gilt vor<br />
allen Dingen dann,<br />
wenn ein Arbeitskampf<br />
nicht nur<br />
dem Arbeitgeber,<br />
Dort, wo sonst über hundert <strong>Taxi</strong>s auf<br />
Fluggäste warten, war am 17. Februar <strong>2023</strong><br />
gähnende Leere.<br />
sondern auch völlig<br />
Unbeteiligten massiv<br />
schadet. jh<br />
NOCH MEHR<br />
MÜNCHNER<br />
TAXITHEMEN<br />
Nach 26 Jahren hat der<br />
Münchner Anwalt<br />
Michael Bauer zum<br />
Jahreswechsel seine Kanzlei<br />
in der Münchner Schillerstraße<br />
geschlossen.<br />
Ein Großteil seiner<br />
Mandanten stammte<br />
aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />
oft aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet. Er<br />
vertrat sie gegenüber<br />
den Genehmigungsbehörden,<br />
wenn es um<br />
Konzessionsverlängerungen<br />
oder Betriebsprüfungen<br />
ging.<br />
Rechtsanwalt Michael Bauer<br />
hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe bundesweit<br />
vertreten.<br />
Michael Bauer fasste dabei auch einige heiße Eisen an und<br />
setzte damit manche Meilensteine, weil sich danach die Rechtslage<br />
verändert hat. Vor zwanzig Jahre erstritt er beispielsweise<br />
die Genehmigung für einen zweiten Betriebssitz außerhalb der<br />
ursprünglichen Gemeinde. „Die Folge war dann eine ministerielle<br />
Anweisung an die Genehmigungsbehörden, wonach mehrfache<br />
Betriebssitze eben doch zulässig sind“, schildert Bauer in<br />
einem Interview. Dass <strong>Taxi</strong>s mit Dachwerbeträger fahren dürfen,<br />
ist ein weiterer juristischer Meilenstein des Rechtsanwalts, ebenso<br />
wie die gewonnenen Verfahren gegen <strong>Taxi</strong>zentralen, die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
von der Vermittlung ausschließen wollten, weil<br />
diese ihre <strong>Taxi</strong>s nicht nur in der Regelfarbe Hellelfenbein eingesetzt<br />
hatten. Das komplette Interview mit Michael Bauer ist<br />
in der aktuellen Regionalausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />
erschienen. <br />
jh<br />
SÜSSE KUNDENPFLEGE UND AFRIKANISCHER AUSTAUSCH<br />
FOTOS: IsarFunk, Michael Bauer<br />
Die beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
waren im Februar mit etwas außergewöhnlichen<br />
Themen beschäftigt. Die<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale nutzte die letzten<br />
Tage der fünften Jahreszeit (die in Bayern<br />
Fasching genannt wird), um Kundenpflege<br />
der süßen Art zu betreiben.<br />
Stammkunden, die ihr IsarFunk-<strong>Taxi</strong><br />
per „Autobooker“ bestellen, bekamen<br />
eine Schachtel mit Faschingskrapfen<br />
vorbeigebracht (die überall anders<br />
heißen, von Berliner über Kreppel bis<br />
zu Puffel).<br />
Beworben für diese Leckerei hatten sich<br />
die Kunden per E-Mail, als Aufruf zur<br />
Bewerbung diente der Autobooker.<br />
Ebenfalls kulinarisch verwöhnt wurden<br />
die Gäste der <strong>Taxi</strong> München eG. Es<br />
gab eine typisch bayerische Brotzeit<br />
(was in München nichts anderes sein<br />
kann als Weißwurst mit Brez’n. Für die<br />
16-köpfige Delegation war dies etwas<br />
völlig Unbekanntes, stammen sie doch<br />
aus Madagaskar. Sie arbeiten dort in<br />
genossenschaftlichen Verbindungen,<br />
vorwiegend in land- und viehwirtschaftlichen<br />
Genossenschaften sowie im<br />
Transportgewerbe und bekamen bei der<br />
<strong>Taxi</strong> München eG wertvolle Einblicke in<br />
deren genossenschaftliche Arbeit. jh<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
29
HAMBURG<br />
NISSAN MISCHT<br />
WIEDER MIT<br />
Mit dem SUV-Modell Ariya geht ein<br />
Hamburger Autohaus jetzt in die<br />
Verkaufsoffensive. Zur Auswahl steht<br />
eine Akkuvariante, die mit Wechselstrom<br />
bis 130 kW geladen werden kann.<br />
DAS PROBLEM DER<br />
LIEFERZEITEN<br />
Für <strong>Taxi</strong>betriebe gibt es die BAFA-<br />
Förderung nur noch bis Ende August.<br />
Doch welche relevanten E-<strong>Taxi</strong>s<br />
können bis zu diesem Stichtag<br />
überhaupt noch ausgeliefert werden?<br />
Im Zuge seiner Fördermaßnahmen für Elektro-<strong>Taxi</strong>s veröffentlicht<br />
die Stadt Hamburg seit Start des „Projektes Zukunftstaxi<br />
“auf seiner Website auch eine Auflistung verfügbarer<br />
E-<strong>Taxi</strong>s. Angefangen vom VW ID.4 über Modelle von Toyota,<br />
Mobilize, Kia, Volvo, Opel, Polestar, Tesla, LEVC bis zu Mercedes<br />
erfahren die Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen dort<br />
alles, was für die Kaufentscheidung eines E-<strong>Taxi</strong>s wichtig ist,<br />
unter anderem Preis, Leistung, Händler und Ansprechpartner.<br />
Seit März taucht in dieser Auflistung als zusätzliches<br />
Modell der noch recht neue Nissan Ariya auf. Der<br />
Stromer wird mit zwei verschiedenen Akkuvarianten<br />
(63 und 87 kWh) sowie zwei Antriebsarten (Front bzw.<br />
Allradantrieb) angeboten.<br />
Die größte Reichweite erreicht die frontgetriebene<br />
Variante mit 242 PS in Kombination mit dem 87 kWh<br />
großen Akku. Bei diesem Modell ist auch dreiphasiges<br />
Laden mit Wechselstrom serienmäßig. In der Praxis<br />
erlaubt das eine maximale AC-Ladegeschwindigkeit von<br />
bis zu 22 kW, bei Gleichstrom mit maximal 130 kW.<br />
Das Hamburger Autohaus Günther bietet das Ariya-<strong>Taxi</strong> mit<br />
dem kleinen Akku und der Evolve Pack-Ausstattung ab 50.611 Euro<br />
und mit der großen Batterie ab 54.392 Euro an (jeweils netto). Die<br />
<strong>Taxi</strong> Umrüstung erfolgt bei INTAX in Oldenburg. <br />
sg<br />
Der neue Nissan<br />
Ariya kostet ab<br />
50.000 Euro.<br />
NOCH MEHR<br />
HAMBURGER<br />
TAXITHEMEN<br />
Diese Frage hatte sich im Februar auch ein Hamburger<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer gestellt und eine entsprechende<br />
Abfrage bei den Herstellern bzw. Autohändlern in<br />
seiner Stadt gestartet. Außen vor gelassen wurden dabei die<br />
Fahrzeuge, die einen Netto-Listenpreis über 40.000 Euro<br />
haben.<br />
Der Hamburger Unternehmer<br />
kam zu folgendem<br />
Ergebnis:<br />
„Abgesehen von<br />
je einem Citroën-,<br />
einem Fiat- und<br />
einem Peugeot-<br />
Kleinbus, die wohl<br />
eher selten von<br />
Taxenbetrieben<br />
nachgefragt werden,<br />
zumindest im städtischen<br />
Bereich, gibt<br />
es nur den Citroën ë-Berlingo, den Fiat E-Doblò, den Peugeot<br />
Rifter, den Tesla 3, den Tesla Y, den Toyota bZ4X und zwei Toyota<br />
Proace-Modelle, die noch eine Chance haben, rechtzeitig für die<br />
BAFA-Förderung geliefert zu werden, wenn alles gut geht, also<br />
insgesamt nur acht von 51 [möglichen – Anm. der Redaktion]<br />
Modellen.“<br />
Deshalb kommt der <strong>Taxi</strong>unternehmer zu folgendem Schluss:<br />
„Die wenigsten Kaufwilligen werden ihr Fahrzeug noch bis zum<br />
3<strong>1.</strong> August <strong>2023</strong> kaufen und zulassen können und somit auch<br />
keine Umweltboni (BAFA und Hersteller) erhalten.“<br />
Jan Grupe, Vorstand der Hamburger Taxen-Union, weist in<br />
diesem Zusammenhang darauf hin, dass es je nach Ausstattung<br />
zu völlig unterschiedlichen Lieferzeiten bei gleichen Fahrzeugmodellen<br />
kommen kann. <br />
sg<br />
HAMBURG SETZT EINE VERBRENNER-DEADLINE<br />
Der rot-grüne Hamburger Senat hat<br />
sein Klimaschutzgesetz noch einmal<br />
nachgeschärft und will bis 2030 den<br />
CO₂-Ausstoß gegenüber 1990 um<br />
70 Prozent reduzieren. Dazu soll auch<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe seinen Teil beitragen.<br />
Mit dem Stichtag 3<strong>1.</strong> Dezember 2024<br />
ist die Option auf ein Verbrenner-<strong>Taxi</strong><br />
für die Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
dann Geschichte. Ab <strong>1.</strong> Januar 2025<br />
müssen alle neu beantragten <strong>Taxi</strong>s und<br />
Mietwagen mit einem emissionsfreien<br />
Antrieb ausgestattet sein. Die Fahrzeuge<br />
aus dem Altbestand sind davon<br />
nicht betroffen. Damit geht Hamburg<br />
als erste deutsche Kommune mit der<br />
Umstellung voran. Bereits Ende vergangenen<br />
Jahres hatte die Stadt Wien den<br />
gleichen Schritt angekündigt.<br />
Für den Verkehrssenator Anjes Tjarks<br />
bietet eine E-<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen-<br />
Flotte ein besonders großes CO₂-<br />
Einsparpotenzial. „Das Verbrenner-Aus<br />
für Hamburgs Taxen ist hierfür ein gutes<br />
Beispiel.“ Schon jetzt würden durch die<br />
Umstellung auf elektrisch und wasserstoffbetriebene<br />
<strong>Taxi</strong>s jährlich 2.000 Tonnen<br />
CO₂ eingespart. „Elektrifizieren wir<br />
die gesamte Flotte in Hamburg, sind<br />
es 25.000 Tonnen im Jahr. Wir hoffen,<br />
dass von dieser Entscheidung in Hamburg<br />
eine Signalwirkung ausgeht – für<br />
Deutschland und ganz Europa.“ sg<br />
FOTOS: Intax, freepik.com<br />
30 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
STARTERBATTERIEN LÄNGER LEBEN LASSEN<br />
Starterbatterien altern im Sommer bei hohen Temperaturen<br />
schneller und fallen reihenweise im Herbst in der ersten kalten<br />
Nacht aus. Dabei lässt sich das ohne großen Aufwand vermeiden!<br />
Vorbeugen spart Geld!<br />
Wenn die Bleibatterie teilentladen ruht und nicht sofort wieder<br />
aufgeladen wird, beginnt sie zu „sulfatieren“, wie der Fachmann<br />
sagt. Sie verliert dann nach und nach an Kapazität, sie wird bildlich<br />
gesprochen „kleiner“, bis sie als defekt gilt – eigentlich ist sie<br />
nur zu klein für den definierten Einsatz geworden.<br />
Ist die Batterie erst mal infolge Sulfatierung geschwächt, lässt<br />
sie sich durch Megapulsen wieder frisch machen. Das kleine Kästchen<br />
Megapulse – schon mehrmals im Fernsehen wie beispielsweise<br />
bei VOX<br />
besprochen – wird einfach an<br />
der Batterie angebracht und<br />
regeneriert sie, macht sie wieder<br />
„größer“. Das Gerät arbeitet<br />
bei jeder Fahrt, gespeist<br />
durch die Lichtmaschine, oder<br />
bringt die Batterie beim Nachladen<br />
mit einem externen<br />
Dieses kleine blaue Kästchen sorgt<br />
für eine längere Lebensdauer der<br />
Starterbatterie.<br />
(noch so kleinen) Ladegerät wieder auf Vordermann.<br />
Weitere Information unter www.megapulse.de oder bei<br />
Kurt Hebben (kurt.hebben@novitec.de)<br />
DER OPTITAX – VOICECTRL ROBOT VERBESSERT<br />
DEN KUNDENSERVICE UND SENKT DIE KOSTEN<br />
In Kooperation mit dem finnischen Unternehmen<br />
VoiceCTRL bieten wir ein wirkungsvolles Werkzeug<br />
als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen<br />
wie Kostendruck und Personalmangel. Der<br />
VoiceCTRL Robot und die optiTAX Integration übernehmen die komplette<br />
Abwicklung von Routineanrufen und entlasten so die Zentrale.<br />
Jeder Anruf wird sofort beantwortet. Ansagen wie „Im Moment<br />
sind alle Mitarbeiter im Gespräch, bitte warten …“ gehören der Vergangenheit<br />
an.<br />
In einem benutzerfreundlichen und einfachen Sprachdialog kann<br />
der Anrufende sein <strong>Taxi</strong> einfach und ohne Wartezeit bestellen. Damit<br />
ergibt sich eine wesentliche Verbesserung des Kundenservice. Das<br />
System arbeitet weitgehend<br />
selbstlernend.<br />
Kunden, die spezielle<br />
Wünsche haben, werden<br />
sofort mit einem<br />
freien Mitarbeiter verbunden.<br />
Eine Anbindung an eine vorhandene, geeignete Telefonanlage<br />
ist möglich.<br />
PREMIUM-INFOS FÜR PREMIUM-ABONNENTEN<br />
„Guten Morgen aus der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion!“ – Mit diesen Worten<br />
beginnt das tägliche Update in der WhatsApp-Gruppe „Eine<br />
Stimme für das <strong>Taxi</strong>“. Diese Gruppe ist exklusiv für Premium-<br />
Abonnenten von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />
In der Gruppe berichtet die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion in einem<br />
Morgen- und in einem Abend-Update über die wichtigsten <strong>Taxi</strong>-<br />
Ereignisse. Dabei wird auch einmal ein Blick hinter die Kulissen<br />
der Redaktionsarbeit geworfen und die ein oder andere Entwicklung<br />
im Vorfeld verraten. Zudem geben sich die Gruppenmitglieder<br />
untereinander wertvolle Tipps und Hilfestellungen. Wenn<br />
nötig, werden diese von der Redaktion moderiert.<br />
Kürzlich haben die Gruppenmitglieder beispielsweise untereinander<br />
über die Folgen des Wegfalls der Maskenpflicht im ÖPNV<br />
diskutiert. Eine Unternehmerin aus Bayern hatte dazu berichtet,<br />
dass es ihr lieber ist, wenn ihre Fahrer*innen nach wie vor Maske<br />
tragen. Sie würde dann sogar die Kosten übernehmen, sollte das<br />
Fahrpersonal ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Verhüllungsverbot<br />
am Steuer bekommen. „Die Kosten durch erkranktes Personal<br />
wären um ein Vielfaches höher“, begründete sie diese<br />
Maßnahme.<br />
Man dürfe dies aber nicht als Betriebsausgabe anführen, denn<br />
dann könnte es als sozial- und steuerpflichtiger Arbeitslohn interpretiert<br />
werden, mahnte daraufhin ein Unternehmer aus dem<br />
hohen Norden. Der Zugang zur Gruppe wird über eine persönliche<br />
Einladung allen Lesern gewährt, die unter www.taxi-times.com/<br />
abo das <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Premium-Abo abgeschlossen haben. Dieses<br />
kostet 5,50 Euro im Monat (brutto) und beinhaltet den Bezug von<br />
vier Printausgaben <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> pro Jahr (optional per Post<br />
oder als PDF) und des wöchentlichen Newsletters sowie freien<br />
Zugriff auf sämtliche Inhalte unter www.taxi-times.com einschließlich<br />
der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-App – und eben die Mitgliedschaft in<br />
der WhatsApp-Gruppe „Eine Stimme für das <strong>Taxi</strong>“. Für die Teilnahme<br />
an einem der von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> veranstalteten Workshops<br />
erhalten Premium-Abonnenten zudem ein Vorbuchungsrecht<br />
sowie eine Ermäßigung.<br />
FOTOS: NOVITEC, Seibt & Straub, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
32 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
KLEINANZEIGEN<br />
TAXIVERMIETUNG<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />
33
IN EIGENER SACHE<br />
MUSIKALISCHE<br />
WELTREISE<br />
IM TAXI<br />
Das <strong>Taxi</strong> ist weltweit zu finden, in jeder Sprache – und<br />
in jeder Musikrichtung. Aus einer großen Auswahl an<br />
<strong>Taxi</strong>-Songs hat <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> 24 Beispiele ausgewählt<br />
und als Adventskalender präsentiert.<br />
Fünf der vier ausgewählten Songs<br />
sind hierzulande sehr bekannt:<br />
„<strong>Taxi</strong> nach Paris“ von Felix de Luxe,<br />
„Joe Le <strong>Taxi</strong>“ von Vanessa Paradis, „Big Yellow<br />
<strong>Taxi</strong>“ von Joni Mitchell, „Mr. Cab Driver“<br />
von Lenny Kravitz und „Tijuana <strong>Taxi</strong>“<br />
von Herb Alpert and The Tijuana Brass –<br />
bei letzterem Song allerdings hauptsächlich<br />
die Melodie, weniger der Titel.<br />
WELTMUSIK MIT TAXI<br />
Es wurden Perlen aus den unterschiedlichsten<br />
Musikrichtungen und nach Möglichkeit<br />
Hintergrundgeschichten ausgegraben. Aus<br />
verschiedenen Sparten des<br />
Pop waren dies unter anderem<br />
Emrah aus der Türkei,<br />
Mariam Doumbia und Amadou<br />
Bagayoko aus Mali, Lary<br />
لعشم aus Gelsenkirchen und<br />
Alle <strong>Taxi</strong>songs<br />
zum Nachhören<br />
auf taxi-times.com<br />
Lieder- aus Kuwait. In جورعلا<br />
macher-Manier haben der<br />
Amerikaner Harry Chapin<br />
und der Bayer Fredl Fesl interessante<br />
<strong>Taxi</strong>-Songs beigesteuert. Für Blues<br />
war Little Richard zuständig, für Soul J.<br />
Blackfoot, für Reggae Sly & Robbie, für<br />
Deutschrock Marius Müller-Westernhagen,<br />
für Rock die schwedische Band Nina<br />
Rochelle, für Punkrock die Britin Misty Miller,<br />
für Techno Blümchen und für Chanson<br />
Hénia Suchar.<br />
Besondere Spezialitäten stammen von<br />
Amir Vafa, den Pischellis aus Apulien,<br />
Bärbel Naumann aus der DDR, Dr. Bombay<br />
aus Schweden und DÖF, jeweils mit<br />
Erklärungen.<br />
Von vielen der Songs gibt es<br />
unzählige Cover-Versionen,<br />
wiederum sehr vielfältig und<br />
zum Teil interessanter als ihr<br />
Original.<br />
Advent mag vorbei sein,<br />
Musik ist zeitlos. Die <strong>Taxi</strong>-Songs<br />
mit ihren Geschichten sind jetzt<br />
auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website per<br />
Mausklick unter „Service“<br />
zu finden. <br />
ar<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH<br />
Gartenstraße 12<br />
84549 Engelsberg, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)8634 / 260 85 77<br />
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HRB 31193<br />
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Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh),<br />
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Witte (rw)<br />
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34 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI
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