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Taxi Times DACH - 1. Quartal 2023

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<strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> 6,80 €<br />

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D – A – CH<br />

WOHIN BEWEGT SICH DIE TAXIBRANCHE?<br />

<strong>2023</strong>: DAS JAHR DER<br />

WEICHENSTELLUNGEN<br />

Elektro-Test<br />

WAS KANN DER<br />

KIA NIRO EV?<br />

Krankenkassen<br />

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<strong>2023</strong>:<br />

DAS JAHR DER<br />

WEICHEN-<br />

STELLUNGEN<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe blickt auf<br />

Jahre voller Herausforderungen<br />

zurück. Zuerst der erfolgreiche<br />

Kampf für eine faire und ausgeglichene<br />

Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG),<br />

dann die Corona-Lockdowns,<br />

schließlich noch der Ukraine-<br />

Krieg mit seinen katastrophalen humanen wie wirtschaftlichen<br />

Folgen. Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe stand bei diesen Themen nichts<br />

Geringeres als die pure Existenz auf dem Spiel.<br />

Und nun? Es gibt sie immer noch, die knapp 30.000 Fahrzeuge<br />

in Hellelfenbein, ebenso wie die Mietwagen, die redlichen auf dem<br />

Lande und die zumeist kriminellen in den (Groß-)Städten.<br />

Das Schlimmste mag überstanden sein, trotzdem bleibt keine<br />

Zeit zum Durchschnaufen, schließlich stehen in diesem Jahr die<br />

nächsten Weichenstellungen an. Haben die Behörden im dritten<br />

Jahr seit der Novelle endlich den Mut, die neuen Möglichkeiten<br />

des PBefG umzusetzen? Werden die neu eingeführten Linienbedarfsverkehre<br />

den ÖPNV auf Kosten des <strong>Taxi</strong>gewerbes verändern<br />

oder mit dessen Einbindung?<br />

Werden die <strong>Taxi</strong>unternehmer noch rechtzeitig genug erfahren,<br />

wie genau die technische Sicherheitseinrichtung (TSE) aussehen<br />

soll, die ab 2024 für alle Taxameter verpflichtend sein soll?<br />

Schafft es das Bundesverkehrsministerium endlich, die Inhalte<br />

für die kleine Fachkunde für angehende <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfahrer<br />

zu definieren und wird deren Einführung die Personalmisere noch<br />

weiter befeuern oder die Spreu vom Weizen trennen?<br />

Apropos trennen: Werden die gespaltenen <strong>Taxi</strong>verbände<br />

in diesem Jahr aufeinander zugehen und bald wieder eingleisig<br />

fahren?<br />

Und last, but not least: Für welche Fahrzeugmarken und für<br />

welche Antriebsarten werden sich die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

entscheiden, wenn die E-Klassen, Prius- und T6-Modelle<br />

ausgetauscht werden müssen? Viele dieser Fragen werden in dieser<br />

Ausgabe näher beleuchtet.<br />

Auf dem Icon, das wir zur Illustration unserer Titelstory entworfen<br />

haben, hat das <strong>Taxi</strong> unterschiedliche Positionen. Auf dem<br />

Titelcover fährt es noch in der Spur. Im Innenteil haben wir es<br />

dann quer zur Straße gestellt – mit bewusst doppeldeutiger Symbolik:<br />

Wer sich jetzt nicht bewegt, blockiert die Straße und hat<br />

keine Option vor Augen. Wer die Kurve bekommt, dem stehen alle<br />

Wege offen.<br />

An dieser Stelle einmal ein großes Dankeschön an unsere<br />

Grafiker Katja, Tina und Ivan, die seit Jahren jede <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zu<br />

einer lebendigen Ausgabe machen und so bei Ihnen, liebe Leser,<br />

INHALT<br />

TAXI TO GO PODCAST<br />

4 Tipps für mehr Trinkgeld<br />

<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

5 PBefG-Novelle: Angsttherapie für Behörden<br />

6 Linienbedarfsverkehr: Mit oder ohne <strong>Taxi</strong>?<br />

8 Kolumne: Zusatzleistungen bei Krankenfahrten<br />

10 Verbandsspaltung: Zwei Verbände fahren parallel<br />

12 Fahrzeugwahl: Marken- oder Modellwechsel<br />

ELEKTROTAXI<br />

14 Fahrzeugtest: Kia Niro EV<br />

WETTBEWERB<br />

16 Free Now feiert amtliche Bestätigung<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

VERBÄNDE + ZENTRALEN<br />

20 Appfahrt,Rhein-<strong>Taxi</strong>, Hansa-<strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong> Deutschland,<br />

<strong>Taxi</strong> Auto Zentrale Stuttgart, taxi.eu,<br />

VDV Rheinland e. V., <strong>Taxi</strong>verband München,<br />

Berliner „Innung“, <strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> Alstertal,<br />

Landesverband Bayern, <strong>Taxi</strong> Augsburg eG,<br />

BVTM, IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

TAXI INTERNATIONAL<br />

27 Niederlande, Frankreich und Spanien<br />

REGIONALSEITEN<br />

28 Berlin: Demo gegen Fahrgastklau + Berlinale<br />

29 München: Flughafen-Frust + Ruhestand RA Bauer<br />

30 Hamburg: Lange Lieferzeiten + Neue Autos<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG TAXI-PARTNER<br />

31 Novitec, Seibt & Straub, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

33 Kleinanzeigen<br />

TITEL: Freepick/ Montage raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Viele lustvolle und aufschlussreiche Momente wünscht Ihnen<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

IN EIGENER SACHE<br />

34 Das <strong>Taxi</strong> in der Musik<br />

34 Impressum<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

3


TRINKGELD<br />

ALLES RICHTIG GEMACHT<br />

In ihrer Podcast-Reihe »<strong>Taxi</strong> to go« haben Jens Marggraf und Babett Mahnert<br />

sich mit dem Thema Trinkgeld befasst und Tipps gegeben, wie man mehr davon<br />

erzielen kann.<br />

Der Podcast mit dem Motto „Für mehr Umsatz, glückliche<br />

Mitarbeiter und Geheimnisse aus der Personenbeförderungsbranche“<br />

befasste sich in seiner zweiten Folge mit<br />

„mehr Trinkgeld und glückliche Kunden, die sich freuen, wenn<br />

du sie gefahren hast“.<br />

Einleitend erzählt Babett Mahnert, die überwiegend die Rolle<br />

der Interviewerin spielt, von einer Begebenheit, bei der ein <strong>Taxi</strong><br />

mit offenem Kofferraum anfuhr. Die Frau, die ausgestiegen war,<br />

hatte außerdem die Hintertür offen gelassen, während der Fahrer<br />

auf dem Fahrersitz saß und sein Smartphone bediente. Nach dem<br />

Anfahren bemerkte er beides, hielt an und stieg mit vorwurfsvoller<br />

Geste aus ... Ob er Trinkgeld bekommen hatte? Vermutlich<br />

keines oder wenig, antwortet Jens Marggraf.<br />

Als Dienstleister liebe er seine Arbeit und sei immer nah am<br />

Kunden. Mit seinem rund 150-köpfigen Team sei er an vier Standorten<br />

in Nordhessen unterwegs. Er selbst freue sich immer sehr,<br />

Trinkgeld zu bekommen, und gebe auch selbst gern<br />

welches, wenn man etwa in der Gastronomie gut<br />

bedient werde.<br />

Marggraf erzählt, bei einer Umfrage hätten 54 Prozent<br />

der Befragten Trinkgeld als „normal“ bezeichnet,<br />

wobei 60 Prozent der Meinung seien, der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

müsse sich sein Trinkgeld „verdienen“ – was Marggraf<br />

ebenso sieht. Man könne schließlich sehr einfach<br />

deutlich mehr bieten als den „Standard“.<br />

GUTER SERVICE = GUTES TRINKGELD<br />

Über einen Zeitungsartikel, laut dem <strong>1.</strong>000 Euro Trinkgeld<br />

im Monat möglich seien, hätten einige Kollegen<br />

sich lauthals aufgeregt. Marggraf vermutet, dass dies<br />

die Kollegen seien, die zwar in der Theorie wissen, wie<br />

guter Service gehe, ihn in der Praxis aber nicht leben.<br />

Auf die Frage nach seinem höchsten jemals erhaltenen<br />

Trinkgeld erzählt Marggraf von einer auch für<br />

ihn sehr angenehmen Fahrt mit einer Gruppe<br />

Geschäftsleute, die am Flughafen Paderborn aus<br />

Woher kommt der<br />

Begriff „Trinkgeld“<br />

und in welchen<br />

Regionen ist es<br />

selbstverständlich,<br />

wo verpönt?<br />

Podcast „<strong>Taxi</strong> to<br />

go“<br />

einem Privatflugzeug stiegen und sich zur Kunstausstellung documenta<br />

nach Kassel fahren ließen. Von Geschäftsleuten sei er eher<br />

kleines Trinkgeld gewohnt. Durch Pünktlichkeit, ein sauberes<br />

Fahrzeug, zuvorkommende Behandlung und ein interessantes<br />

Gespräch über die Ausstellung, zu der er sich vorab mit Fakten<br />

versorgt hatte, habe er sich bei den „spannenden Gästen“ ein<br />

Trinkgeld von 150 Euro verdient.<br />

EINE FRAGE DER EIGENEN EINSTELLUNG<br />

Bei Kunden, die eine <strong>Taxi</strong>fahrt antreten müssen, obwohl sie sie<br />

sich kaum leisten können, sei auch ein nicht monetäres „Trinkgeld“,<br />

etwa herzlich geäußerte Dankbarkeit, durchaus befriedigend.<br />

Besonders hohe Trinkgelder geben oft Kunden, die nicht<br />

überdurchschnittlich wohlhabend wirken, die aber Hilfsbereitschaft<br />

zu schätzen wissen, etwa Hilfe beim Tragen des Einkaufs.<br />

Als Tipps, um gutes Trinkgeld zu generieren, gibt<br />

Marggraf einige Angewohnheiten preis: Ist man durch<br />

eine Fahrt mit unangenehmen Kunden verärgert, so<br />

sollte man vor der nächsten Fahrt innerlich auf<br />

„Reset“ drücken und versuchen, dem nächsten Kunden<br />

so wieder komplett neutral und unvoreingenommen<br />

zu begegnen. Man sollte sich so oft wie möglich helfend<br />

aus dem Auto bewegen – gerade dann, wenn es von<br />

der Rückbank heißt: „Bleiben Sie ruhig sitzen!“ Von<br />

außen sehe es nach schlechtem Service aus, wenn der<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer sitzen bleibe, statt zu helfen.<br />

Ebenso sei es wichtig, den Kunden in Entscheidungen<br />

einzubinden, was Fahrtstrecke, Musik, Fensterstellung<br />

usw. betrifft. Selbst wenn die Kundschaft einen<br />

völlig anderen Musikgeschmack habe, könne man doch<br />

einiges für die kurze Dauer einer <strong>Taxi</strong>fahrt ertragen,<br />

wenn es zum Wohlbefinden des Kunden beitrage.<br />

Wortkarge Kunden solle man natürlich in Ruhe lassen,<br />

doch signalisiere der Fahrgast Interesse an einem<br />

Austausch, seien das Stellen interessierter Fragen und<br />

das geduldige Zuhören ein exzellenter Service. ar<br />

FOTO: Remmer Witte<br />

4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

Das Gespenst in<br />

Form einer Klage<br />

von Uber & Co.<br />

lässt Behörden in<br />

Schockstarre<br />

verharren.<br />

ANGSTTHERAPIE<br />

FÜR DIE BEHÖRDEN<br />

Vor drei Jahren trat die umfangreiche Novelle des Personenbeförderungsgesetzes in<br />

Kraft. Doch anstatt nun die Weichen für einen fairen Wettbewerb zu stellen, bedienen<br />

die kommunalen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden nur eines: den Bremshebel.<br />

Herwig Kollar, Präsident des Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

(BVTM), zieht beim Blick auf die Umsetzung der<br />

Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) eine<br />

ernüchternde Bilanz: „So sehr wir uns über das Erreichte im Jahr<br />

2021 gefreut haben, so muss man heute konstatieren, dass sich<br />

sehr, sehr wenig bewegt hat.“ Kollar spricht in diesem Zusammenhang<br />

von einer „Verwaltungsverweigerung durch die örtlichen<br />

Genehmigungsbehörden“, die man nicht nachvollziehen könne.<br />

Diese scharf formulierte Verbandskritik war kürzlich im „<strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenreport“ nachzulesen, den der BVTM in Zusammenarbeit<br />

mit der Berufsgenossenschaft für Verkehr regelmäßig<br />

erstellt. Der Report wird in die Informationszeitschrift der BG<br />

Verkehr integriert und an alle Mitgliedsunternehmen der Berufsgenossenschaft<br />

gesendet.<br />

Konkret kritisiert Kollar die Behörden für deren zögerliche<br />

Nutzung der Mobilitätsdaten sowie die Angst vor der Festsetzung<br />

von Mindesttarifen für taxiähnlichen Mietwagenverkehr. Hier ruhe<br />

der See vor allen bei den städtischen Behörden immer noch still.<br />

Und selbst wenn dann mal eine Stadt (Düsseldorf) einen Plan für<br />

höhere Mietwagentarife erarbeitet, würde er dann doch zurückgezogen,<br />

weil er rechtlich zu unsicher sei. „Das Düsseldorfer <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

kann darüber nur den Kopf schütteln“, kommentiert<br />

Kollar und mahnt, dass sich auch noch andere Städte mit dem<br />

Thema beschäftigen müssen, um einen fairen Wettbewerb zu<br />

garantieren.<br />

„Es ist einerseits Neuland und andererseits gibt es oft eine<br />

weitverbreitete Angst in den Behörden. Wenn dann einer auch<br />

nur mit einem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht droht, dann<br />

sinkt die Risikobereitschaft. Erst recht, wenn ein internationaler<br />

Konzern droht“, so Kollar.<br />

„Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wird sich nicht damit zufriedengeben, dass<br />

die Behörden sagen ,Wir machen nichts‘, sondern wir werden uns<br />

lautstark bemerkbar machen.“<br />

Kollar deutet damit an, dass die <strong>Taxi</strong>fahrer*innen demnächst<br />

wohl wieder demonstrieren werden. Man wolle im Frühsommer<br />

in einigen Städten die Nöte des Gewerbes in die Öffentlichkeit<br />

tragen. Den Schwerpunkt sollen dabei Berlin, das Ruhrgebiet und<br />

das Rhein-Main-Gebiet bilden. <br />

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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

5


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

Linienbedarfsverkehr sollte<br />

mit dem <strong>Taxi</strong> kooperieren<br />

und nicht die örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe<br />

beschädigen.<br />

LINIEN-<br />

BEDARFS-<br />

VERKEHR:<br />

MIT ODER OHNE TAXIS?<br />

Bei der Gestaltung eines zukunftsträchtigen ÖPNV stellen die Kommunen<br />

die Weichen auf On-Demand-Verkehre. Hier könnte auch das <strong>Taxi</strong> einbezogen<br />

werden. Ein aktueller Leitfaden deutet das an, bewegt sich dann aber doch<br />

in eine andere Richtung. Schade.<br />

Mobilitätsoffensive für das Land. Wie Kommunen mit flexiblen<br />

Kleinbussen den ÖPNV von morgen gestalten<br />

können“ – unter diesem Titel hat die Agora Transport<br />

Transformation gGmbH aus Berlin eine Studie in Auftrag gegeben.<br />

Erstellt wurde sie von der Karlsruher Firma PTV Transport Consult<br />

GmbH aus Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Deutschen Städte-<br />

und Gemeindebund (DStGB). Die Studie (siehe QR-Code) lotet<br />

unter anderem die Möglichkeiten aus, wie Linienverkehrsunternehmen<br />

im ÖPNV Ride-Hailing-Angebote (Linienbedarfsverkehr,<br />

gebündelte Bedarfsverkehre oder auch die bisherigen flexiblen<br />

Bedienformen des ÖPNV) in ihr Angebot integrieren<br />

können.<br />

Beim Lesen der Studie werden Protagonisten<br />

der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche durch ein Wechselbad<br />

der Gefühle getrieben. Mal werden Optionen<br />

zur direkten Tür-zu-Tür-Bedienung im<br />

Linienbedarfsverkehr erarbeitet, was nach Einschätzung<br />

der Studie möglich wäre, wenn jedes<br />

Haus als virtuelle Haltestelle definiert würde.<br />

Mal sollen Flottenbetreiber mit kleinen Fahrzeugen<br />

als sinnvolle Partner auserkoren werden, die<br />

das Risiko der Investitionen minimieren. Mal wird<br />

von den Kostenvorteilen der <strong>Taxi</strong>unternehmen gesprochen,<br />

dann aber wieder dargelegt, dass der Linienbedarfsverkehr „das<br />

<strong>Taxi</strong> spart“.<br />

PARTNER DER LINIENVERKEHRSBETREIBER<br />

Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbands <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e. V. (BVTM), sieht in den positiven Aspekten die<br />

Chance, aber auch eine Herausforderung für die <strong>Taxi</strong>branche:<br />

„Der Leitfaden würdigt die Leistungen des Gewerbes wie AST-<br />

Verkehre als Vorläufer von On Demand. Unsere Unternehmen<br />

müssen beweisen: Wir sind auch die Zukunft. Wir begrüßen, dass<br />

der VDV explizit auf die mögliche Kooperation mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

hinweist. Ziel muss es sein, nicht Wettbewerber der<br />

Linienverkehrsbetreiber zu werden, sondern Partner. Denn unsere<br />

Unternehmer wissen, wie On Demand geht. Davon profitieren<br />

dann alle.“<br />

Die Studie führt aus, wie das PBefG seine zwei neuen Mobilitätsformen<br />

definiert. Der Linienbedarfsverkehr ist demnach eine<br />

Erweiterung des öffentlichen Linienverkehrs, bei dem die Fahrzeuge<br />

– auf Bestellung (on demand) und ohne festgelegten Weg –<br />

Haltestellen, aber auch virtuell definierte Haltepunkte anfahren.<br />

Die Angebote sind nahtlos in den klassischen ÖPNV integriert<br />

und erfüllen entsprechende gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen<br />

(Betriebs-, Beförderungs- und Tarifpflicht).<br />

Der gebündelte Bedarfsverkehr sammelt<br />

ebenfalls Fahrtwünsche auf Bestellung, ist aber<br />

ein privatwirtschaftlich organisiertes und<br />

gewinn orientiertes („eigenwirtschaftliches“)<br />

Angebot, das nicht von den Aufgabenträgern<br />

des ÖPNV beauftragt wird und auch keiner<br />

Betriebs- oder Beförderungspflicht unterliegt.<br />

Schon in dieser Differenzierung versteckt sich<br />

eine verhängnisvolle Interpretation, denn sie legt<br />

nahe, dass der Gelegenheitsverkehr eigenwirtschaftlich<br />

denke und deswegen per se ungeeignet sei, seine Rolle<br />

im ÖPNV zu spielen. Die Verkehrsunternehmen aus dem Linienverkehr<br />

dächten hingegen gemeinwirtschaftlich, erfüllten<br />

Betriebs-, Beförderungs- und Tarifpflichten und seien so der logische<br />

Alleinunterhalter im geförderten ÖPNV. Der Gelegenheitsverkehr<br />

arbeite bei der Umsetzung gebündelter Bedarfsverkehre<br />

also gewinnorientiert, der Linienverkehr bei der Umsetzung von<br />

Linienbedarfsverkehren nicht.<br />

Dieser Schluss aus der gesetzlichen Differenzierung eigen- bzw.<br />

gemeinwirtschaftlich erscheint auch nach der hundertsten Wiederholung<br />

nicht schlüssiger als am ersten Tag. In der Folge setzt<br />

GRAFIK: Agora gGmbH<br />

6 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

sich die Studie dann zwar nominell mit beiden Bedarfsverkehrsformen<br />

auseinander, eine wirklich differenzierte Betrachtung<br />

erfolgt mit der Einordnung der Bedarfsverkehre in den ÖPNV in<br />

Kapitel 2 aber nur im Hinblick auf den Linienbedarfsverkehr.<br />

IMPULSE FÜR DIE TAXIBRANCHE<br />

Allerdings wird die Studie vor allem in Teil 4, wo es um die Modulation<br />

möglicher Modelle geht, sehr differenziert und liefert auch<br />

dem interessierten Leser aus der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche<br />

sehr viele Denkanstöße, die Chancen in der Kooperation mit den<br />

Verkehrsunternehmern aus dem ÖPNV anbieten. Gerade weil die<br />

Studie dann die Schülerfahrten aus dem gängigen ÖPNV in der<br />

Fläche herauszieht und die verbleibenden Verkehre detailliert<br />

auswertet, kommt sie zu Ergebnissen, die auch kleineren Einzelunternehmen<br />

durchaus Chancen lässt. So wird dann als sinnvolle<br />

Fahrzeugeigenschaft für bestimmte Angebote eine optionale Beförderungskapazität<br />

von vier Fahrgastplätzen (zuzüglich eines Fahrpersonals)<br />

erarbeitet.<br />

Noch konkreter wird die Studie mit der Formulierung, dass<br />

die Einbeziehung von Flottenbetreibern mit kleinen Fahrzeugen<br />

vorteilhaft sein und Linienbedarfsverkehre wirtschaftlich tragfähiger<br />

machen kann. Sie böten Flexibilität und reduzierten gleichzeitig<br />

das Risiko und die Investitionen. Dabei könne es sich um<br />

Hier geht es zur<br />

Studie „Mobilitätsoffensive<br />

für das<br />

Land“<br />

überregional tätige Fahrzeugflottenbetreiber<br />

handeln oder um örtliche <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />

Letzteres setze aber voraus,<br />

dass vor Ort geeignete Strukturen und<br />

<strong>Taxi</strong>anbieter vorhanden sind. Spätestens<br />

das ist eine Steilvorlage für engagierte<br />

Unternehmen aus der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche.<br />

Insgesamt steht der Studie sicherlich<br />

ein großes Maß an Aufmerksamkeit auch<br />

von den Unternehmen im Gelegenheitsverkehr<br />

zu, und es erscheint geboten, auf die vorgetragenen Argumente<br />

zu reagieren und auch verbandseitig immer wieder die<br />

Zusammenarbeit zu forcieren. Zum anderen muss die Branche<br />

gerade auch im ländlichen Bereich für sich selbst stets beide<br />

Bedarfsverkehrsformen auf ihre Machbarkeit prüfen und sich<br />

bestenfalls mit erfolgreichen Beispielen den großen Mitbewerbern<br />

als sinnvoller Partner anbieten.<br />

Zu guter Letzt ist eine Digitalisierung der Angebote zwingend<br />

notwendig, denn ohne diese bleiben Aktivitäten nur Stückwerk.<br />

Spätestens ab diesem Punkt geht es aber um Details. Mit gelegentlichen<br />

öffentlichkeitswirksamen Aktionen seitens der Verbände<br />

wird sich da definitiv nichts erreichen lassen. <br />

rw<br />

MIETWAGEN-MINDESTTARIF: WER TRAUT SICH ZUERST?<br />

Überall dort, wo Plattformvermittler mit Mietwagenpartnern<br />

taxiähnliche Personenbeförderung unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs<br />

anbieten, wird das <strong>Taxi</strong>gewerbe massiv geschädigt, kämpfen<br />

die dortigen <strong>Taxi</strong>unternehmen um ihre Existenz. Mit Mietwagen<br />

billiger als <strong>Taxi</strong> zu sein, ist wirtschaftlich nicht tragbar –<br />

außer man umgeht gesetzliche Bestimmungen.<br />

Mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes haben<br />

die Kommunen seit 2020 die Möglichkeit, Mindesttarife für<br />

Mietwagen festzulegen. Seitdem fordert die <strong>Taxi</strong>branche,<br />

dass dies vor allem in den Städten, in denen Uber & Co. aktiv<br />

sind, umgesetzt wird. Dabei sah es lange Zeit so aus, dass<br />

Düsseldorf den Vorreiter spielen könnte. Hier wurde bereits<br />

ein Vorschlag erarbeitet, der einen Mindest-Grundpreis von<br />

4,10 Euro je Fahrt und einen Mindest-Kilometerpreis von<br />

2,00 Euro vorgesehen hätte. Doch noch bevor die Vorlage zur<br />

Beschlussfassung in den Stadtrat eingebracht werden konnte,<br />

wurde sie zurückgezogen, „da noch nicht genügend Zahlen<br />

vorliegen, die die Notlage des <strong>Taxi</strong>gewerbes belegen und<br />

somit einen Handlungsbedarf zwingend begründen“.<br />

Nun könnte die Stadt Heidelberg zum Vorreiter werden, wo<br />

Uber seit Kurzem auch aktiv ist. Um die Konkurrenzfähigkeit<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes sicherzustellen, will die Stadt in einer<br />

Allgemeinverfügung Mindestpreise für Mietwagen festlegen.<br />

Es wird spannend, ob es dazu wirklich kommt und ob andere<br />

Kommunen dann endlich nachziehen.<br />

jh


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

DIE UNBEZAHLTE<br />

ZUSATZLEISTUNG BEI<br />

KRANKENFAHRTEN<br />

Das droht, wenn Kassen<br />

die <strong>Taxi</strong>fahrt zur Dialyse<br />

nicht leistungsgerecht<br />

bezahlen.<br />

Nach wie vor führen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer Krankenfahrten<br />

zu Preisen unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs durch. Es wird Zeit, dass die Branche<br />

die Billig-Schiene verlässt.<br />

Krankenkassen schließen mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe in der Regel<br />

eigene Beförderungsentgelte jenseits des <strong>Taxi</strong>tarifs ab,<br />

legitimiert durch eine Sondergenehmigung nach § 51 des<br />

Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Allerdings ist nirgendwo<br />

festgelegt, dass diese Entgeltvereinbarungen billiger als der <strong>Taxi</strong>tarif<br />

sein müssen – auch wenn Krankenkassen das gerne damit<br />

rechtfertigen, dass man ein hohes Auftragsvolumen garantiere.<br />

Aber ist das wirklich so? Wenn <strong>Taxi</strong>verbände mit AOK, VDEK<br />

& Co. Krankenkassenverträge abschließen, bedeutet das nicht<br />

zwangsläufig, dass die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer für ihre<br />

Wagen eine tägliche Auslastung garantiert bekommen. Warum<br />

also billiger fahren, wenn man sich nicht darauf verlassen kann,<br />

dass man auch morgen und übermorgen solche Krankenfahrten<br />

durchführen darf? Erst recht nicht, weil Krankenkassen parallel<br />

immer noch Ausschreibungen tätigen und dabei leider auch immer<br />

wieder Unternehmer finden (sind das eigentlich echte Unternehmer?),<br />

die bereit sind, sich dafür herzugeben.<br />

ZUSATZLEISTUNGEN EINPREISEN<br />

Anstatt sich also mit solchen Argumenten von den Krankenkassen<br />

zum Preisdumping zwingen zu lassen, sollte man lieber selbstbewusst<br />

genug sein, die besondere Leistung einzupreisen, die bei<br />

jeder Krankenfahrt erbracht wird und Zusatzkosten verursacht.<br />

Dazu zählt die Hilfeleistung bei der Verbringung von kranken<br />

Menschen in und aus dem Beförderungsmittel. Das kostet Zeit,<br />

die jeder <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer seinem Personal auch<br />

vergüten muss.<br />

Zudem benötigt man für Krankenfahrten Personal, das den<br />

physischen und psychischen Anforderungen der Beförderung<br />

gewachsen ist. Krankenfahrten im Auftrag der Kassen durchzuführen<br />

bedeutet auch, Menschen im Finalstadium ihrer Erkrankung<br />

zu fahren, Demente, Fahrgäste im Rollstuhl bzw. im Tragstuhl<br />

und manchmal sogar liegend zu befördern. Es grenzt hier eigentlich<br />

an unverschämter Überheblichkeit, wenn erwartet wird, dass<br />

für diese Dienstleistung das Fahrpersonal nur mit dem Mindestlohn<br />

vergütet werden darf. Dies wird langfristig wie beim Rettungsdienst<br />

und bei den Pflegeberufen zu einem Mangel an<br />

entsprechendem Personal führen bzw. führt es bereits.<br />

Aber auch der bürokratische Aufwand ist um ein Vielfaches höher<br />

als bei normalen <strong>Taxi</strong>fahrten. Nicht nur, dass Rechnungen nach<br />

Vorschrift erstellt und übermittelt werden und dabei alle in den<br />

einzelnen Verträgen aufgeführten Positionsnummern und<br />

Schlüsselnummer korrekt vorliegen müssen – nein, der<br />

Unternehmer wird auch für die mangelhafte<br />

Ausstellung der Verordnung und mit<br />

dem Kassieren der Zuzahlung, die der Versicherte<br />

bei diesen Fahrten zu leisten hat,<br />

belastet.<br />

Dies alles sind Kosten, die von den<br />

Krankenkassen kaum Beachtung finden.<br />

Die Vergütung der kompletten Dienstleistung<br />

wird durch die Kassen als Leistung<br />

von Bordsteinkante zu Bordsteinkante definiert.<br />

Das „bisschen“ An-die-Hand-Nehmen<br />

erwarten die Kassen als kostenlosen<br />

Service, den der Unternehmer doch schon<br />

aus Geschäftssinn leistet. Mit diesen „Werbungskosten“<br />

sollen doch wohl nicht ernsthaft<br />

die Krankenkassen belastet werden.<br />

Faire Löhne für faire Arbeit heißt aber auch<br />

faire Preise für faire Leistung. Es heißt<br />

nicht „Hauptsache, billig“. <br />

gs<br />

GISELA SPITZLEI<br />

Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />

2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />

steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />

Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />

engagiert sie sich seit 1974<br />

und ist seit den 1990er-Jahren im<br />

Fachausschuss Krankenfahrten<br />

des Bundesverbands BVTM, seit<br />

1999 als dessen Vorsitzende.<br />

Lesen Sie dazu<br />

auch, was sich aus<br />

den Statistiken<br />

des Bundesgesundheitsministeriums<br />

über die<br />

Gesamtausgaben<br />

für Beförderungsleistungen<br />

ablesen<br />

lässt und warum<br />

es höchste Zeit<br />

wird, ein paar<br />

grundlegende<br />

Veränderungen<br />

vorzunehmen.<br />

FOTO: Pixabay<br />

8 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


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9


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

HEIRAT ALS<br />

PFLICHT-<br />

PROGRAMM<br />

Seit der Entkopplung dreier Landesverbände vom Bundesverband BVTM<br />

und deren Gründung des Dachverbands TMV fahren zwei Gewerbevertretungen<br />

parallel nebeneinander her. Die Forderungen, dass beide wieder in eine Spur<br />

finden, werden lauter.<br />

Beim Treffen des Glückstädter Kreises Ende Februar stand<br />

das Thema ganz oben auf der Tagesordnung: Wie können<br />

der Bundesverband <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen (BVTM) und der<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband (TMV) wieder zu einer gemeinsamen<br />

Gewerbepolitik zusammenfinden? Unter den Teilnehmern wurde<br />

darüber intensiv diskutiert. In der Wahrnehmung vieler zeigt sich,<br />

dass ein fehlender einheitlicher Bundesverband oder zwei Bundesverbände<br />

in Industrie und Politik oftmals Verwirrung verursachen<br />

und eine sinnvolle Lobbyarbeit für alle Beteiligten<br />

erschweren oder sogar unmöglich machen. Man war sich einig,<br />

dass die Protagonisten einen Weg finden mögen, wie das <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagengewerbe bundespolitisch wieder als Einheit auftreten<br />

könnte. Denn unabhängig von aller Historie der Spaltung des<br />

Gewerbes in zwei Verbände könne man nur mit einem einheitlichen<br />

Auftreten politisch wieder jenes Gewicht auf die Waage bringen,<br />

welches der Branche zusteht.<br />

Die besondere Brisanz dieser Diskussion lag in der Zusammensetzung<br />

des Glückstädter Kreises. Dieses Gesprächsformat<br />

wird schon seit dreißig Jahren regelmäßig von der Hamburger<br />

Taxen-Union organisiert und lädt die Vertreter sämtlicher nord-<br />

(ost)deutscher <strong>Taxi</strong>verbände und weitere Gäste aus dem nördlichen<br />

Bundesgebiet nach Schleswig-Holstein an die Elbe ein, um<br />

Wohl und Wehe der Branche zu diskutieren. Oft werden hier<br />

innovative Ideen zur Weiterentwicklung des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

salonfähig.<br />

EINIGKEIT BEI DER KLEINEN FACHKUNDE<br />

Durch diese Konstellation ergab es sich, dass in Glückstadt Vertreter<br />

sowohl des Bundesverbandes BVTM als auch des Dachverbandes<br />

TMV anwesend waren und intensiv mitdiskutierten. Dadurch<br />

konnten die anderen Teilnehmer ihren Wunsch nach einem gemeinsamen<br />

und so gestärkten bundespolitischen Auftreten der Branche<br />

direkt bei beiden Verbänden gleichzeitig vortragen.<br />

Es wird spannend werden, ob und wie beide Verbände nun<br />

Wege finden, diesem Wunsch inhaltlich zu entsprechen. Realistisch<br />

betrachtet ist eine komplette Wiederverheiratung beider<br />

Verbände derzeit noch nicht umsetzbar. Der Branche wäre allerdings<br />

schon sehr geholfen, wenn man sich intern wenigstens so<br />

gut absprechen könnte, dass man gegenüber der Politik und den<br />

Behörden meinungsgleich auftritt. Das ist bei vielen Themen möglich,<br />

ohne dass sich eine der beiden Seiten dazu verbiegen muss.<br />

Beim Thema kleine Fachkunde für angehende <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfahrer<br />

beispielsweise ziehen beide Verbände an einem Strang.<br />

Sowohl der BVTM als auch der TMV machen sich seit Monaten<br />

bei der Politik für eine niedrigschwellige Prüfung stark. Ganz<br />

offensichtlich mit Erfolg, wie sich auf jenem oben angesprochenen<br />

Glückstädter Kreis andeutete, bei dem auch Dirk Ritter von der<br />

Hamburger Genehmigungsbehörde BVM als Gastreferent anwesend<br />

war. Ritter geht davon aus, dass nun zeitnah eine digitale,<br />

niedrigschwellige Fachkunde ohne Prüfung zum bundesweiten<br />

Konsens werde. Des Weiteren gehe er davon aus, dass es dort eher<br />

um die Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit <strong>Taxi</strong> und Fahrgästen<br />

gehen werde und weniger um die Dienstleistung <strong>Taxi</strong>. Das<br />

Anlernen neuer Kollegen auf den Beruf des <strong>Taxi</strong>fahrers werde<br />

somit wohl ganz auf das Gewerbe übergehen.<br />

UNHEILVOLLE ALLIANZEN STIFTEN VERWIRRUNG<br />

Wie wichtig dieser gemeinsame Standpunkt ist, zeigte sich nur<br />

wenige Wochen vorher, als eine Allianz aus der Plattform Uber<br />

nahestehenden Mietwagenvertretungen mit der Forderung einer<br />

hürdenfreien Fachkunde in die Öffentlichkeit ging. Verwirrend<br />

hierbei war die Tatsache, dass sich dieser Forderung auch der<br />

<strong>Taxi</strong>verband Deutschland (TVD) angeschlossen hatte. So entstand<br />

bei den Behörden und Politikern der Eindruck, dass die <strong>Taxi</strong>branche<br />

jetzt umgeschwenkt sei und es bedurfte seitens der beiden<br />

<strong>Taxi</strong>verbände entsprechender Aufklärungsarbeit darüber, dass es<br />

sich beim TVD um einen Verband handle, der de facto nur mehr<br />

auf dem Papier besteht, der aber keine gewerbepolitische Basis<br />

mehr habe.<br />

Selbiges kann man vom TMV nicht sagen, er wird hauptsächlich<br />

durch die mitgliedsstarken Landesverbände GVN, Fachvereinigung<br />

Nordrhein und VSPV sowie dem LV Bayern gestützt – für<br />

eine bundesweite Gewerbevertretung fehlen allerdings noch etliche<br />

Bundesländer. Wenn man nach der inhaltlichen Abgrenzung<br />

zum BVTM sucht, so wird diese derzeit bei der Einschätzung der<br />

zukünftigen Antriebsart am meisten deutlich. Während der BVTM<br />

schon 2021 einen Bundesfahrplan E-<strong>Taxi</strong> ausgearbeitet hat und<br />

seitdem versucht, diesen bei der Politik zu platzieren, positioniert<br />

sich der TMV als Verfechter von Verbrennermotoren mit E-Fuels.<br />

Inhaltlich deckungsgleich agieren BVTM und TMV dagegen<br />

wiederum bei ihren (doppelten) Bemühungen um eine Einbindung<br />

des <strong>Taxi</strong>s in das 49-Euro-Ticket. Hier bemängeln beide zu Recht,<br />

FOTO: Pixabay<br />

10 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

dass der aktuelle Gesetzentwurf das <strong>Taxi</strong> völlig ausspart. Obwohl<br />

das entsprechende Gesetz (RegG) Regionalisierungsmittel auch<br />

für die Einbindung und Subventionierung des Taxenverkehrs<br />

zulässt, wird dies speziell beim 49-Euro-Ticket nicht berücksichtigt.<br />

Stattdessen schiebt das Bundesverkehrsministerium die Verantwortung<br />

an die Länder. Dort wiederum müssen zunächst die<br />

16 landeseigenen Nahverkehrsgesetze angepasst werden.<br />

EINBINDUNG DES TAXIS<br />

Zeit und Gelegenheit dazu ist seit mindestens<br />

einem Jahr, als der BVTM erstmals und sehr<br />

ausführlich nicht nur auf diese Lücke hingewiesen<br />

hat, sondern für jedes Bundesland<br />

genau ausformuliert hat, an welcher Stelle die<br />

Anpassung erfolgen muss. Passiert ist seitdem<br />

nichts, weshalb die vor Kurzem öffentlichkeitswirksam<br />

vorgetragene Forderung des Bundestagsabgeordneten<br />

Michael Donth durchaus<br />

berechtigt ist, die Einbindung des <strong>Taxi</strong>s in der Verantwortung<br />

des Bundes zu lassen. Das fordern übrigens auch<br />

der TMV und der BVTM – die einen lautstark in Form einer Pressemeldung,<br />

die anderen in eindringlichen persönlichen Gesprächen<br />

mit der Politik.<br />

Mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Lobbyarbeit<br />

ergänzen sich beide Verbände sehr gut. Der BVTM agiert<br />

gewerbepolitisch eher im Stillen, führt seine politischen Gespräche<br />

meist sehr vertraulich und macht sie in der Regel erst dann öffentlich,<br />

wenn diese auch zu konkreten Ergebnissen geführt haben.<br />

Das hat den Nachteil, dass in der <strong>Taxi</strong>branche leicht der Eindruck<br />

entsteht, der Verband wäre nicht aktiv genug. Der TMV hingegen<br />

informiert in der Regel noch am gleichen Tag, mit wem man sich<br />

zum politischen Austausch getroffen hat. Das hat den Nachteil,<br />

dass man damit die Erwartungshaltung weckt, dass sich zu<br />

den angesprochenen Themen auch zeitnah etwas bewege.<br />

So funktioniert Politik allerdings nicht.<br />

WIE ES GELINGEN KÖNNTE<br />

Gut Ding will Weile haben. Das gilt nicht nur<br />

auf politischer Ebene, sondern auch in Bezug<br />

auf eine dringend nötige Wiederverheiratung<br />

der beiden Verbände. Eine Schlüsselrolle könnte<br />

dabei der Zentralenverbund <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

einnehmen. Denn dort arbeiten im Vorstand die<br />

Vertreter beider Seiten sehr erfolgreich zusammen.<br />

Somit könnte genau dieses Gremium der Initiator dafür<br />

sein, jenes Vertrauen zueinander wieder aufzubauen, das<br />

für eine gemeinsame Gewerbepolitik wichtig ist. Um im Bild des<br />

Mottos dieser Titelseiten zu bleiben: Der <strong>Taxi</strong>-Deutschland-Vorstand<br />

sitzt in der Leitstelle, in der die Weichen für die zukünftige<br />

Richtung gestellt werden. Mögen sie schnell die richtigen Knöpfe<br />

drücken, damit BVTM und TMV bald wieder auf dem gleichen<br />

Gleis unterwegs sind. <br />

jh<br />

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<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

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ODER BEIDES?<br />

Der Deutschen liebste <strong>Taxi</strong>s sind größtenteils nicht mehr erhältlich,<br />

Dieselfahrzeuge werden zu Auslaufmodellen. <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

müssen sich nach Alternativen umschauen. Kein leichtes Unterfangen.<br />

Als sich Anfang Januar auf Einladung von Bundeskanzler<br />

Olaf Scholz Vertreter aus Politik, Wissenschaft und<br />

Industrie zum Mobilitätsgipfel trafen, wurde dort noch<br />

einmal das Ziel bekräftigt, bis 2030 fünfzehn Millionen Elektro-<br />

Autos auf die Straße zu bringen. Der Mobilitätsgipfel selbst,<br />

betitelt als „Strategieplattform Transformation der<br />

Automobil- und Mobilitätswirtschaft“, will zudem<br />

regelmäßig zusammenkommen, wobei die Zusammensetzung<br />

sich nach dem Thema richten soll.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe sollte bei diesen künftigen<br />

Treffen unbedingt dabei sein, denn es kann und<br />

wird einen großen Beitrag zur Erreichung der<br />

Klimaschutzziele im Verkehrssektor beitragen.<br />

Alleine durch die hohen jährlichen Laufleistungen<br />

ist das Einsparpotenzial deutlich höher als bei Privatautos,<br />

vor allen Dingen bei jenen, die als Zweitwagen<br />

lediglich als Elterntaxi oder zum Einkaufen genutzt werden.<br />

Es ist deshalb völlig kontraproduktiv, wenn die Bundesregierung<br />

die Elektroauto-Förderung als Erstes für gewerbliche Firmen kippt,<br />

indem man sie schon zum <strong>1.</strong> September auslaufen lässt und für den<br />

Privatkunden zunächst beibehält.<br />

DENKFEHLER DER POLITIK<br />

Auch wenn das bereits im November letzten Jahres verkündet<br />

wurde, ist es doch de facto mit einem Ad-hoc-Förderstopp gleichzusetzen,<br />

denn durch die langen Lieferzeiten ist nahezu kein<br />

Modell, das man derzeit bestellt, noch innerhalb der Förderfrist<br />

bis Ende August lieferbar. Der Bundesverband <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen<br />

hat seit der Verkündung des Förderstopps auf diesen Denkfehler<br />

der Politik hingewiesen, ein Umdenken damit aber noch<br />

nicht erreichen können. Auch auf den schon im Jahr 2021<br />

vorgestellten „Bundesfahrplan eTAXI“ hat die Bundesregierung<br />

bis heute nicht reagiert.<br />

Doch nicht nur die langen Lieferfristen machen<br />

der Branche Sorgen, lange Jahre verringerte sich<br />

die Anzahl an Modellen, die dann auch rechtskonform<br />

als <strong>Taxi</strong>s eingesetzt werden können.<br />

Mit der Änderung des Eichgesetzes 2016 wurde<br />

es immer komplizierter, die für die Zulassung<br />

als <strong>Taxi</strong> notwendige Konformitätsbescheinigung<br />

zu bekommen.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass mittlerweile die<br />

drei beliebtesten <strong>Taxi</strong>modelle E-Klasse, Prius+ und T6 nicht<br />

mehr verfügbar bzw. bestellbar sind oder produziert werden. Fast<br />

alle anderen haben das schon angesprochene Problem mit den<br />

Lieferzeiten – oder wie bei LEVC ein Qualitätsproblem in Kombination<br />

mit einem katastrophalen Beschwerde- und Kulanzmanagement<br />

(siehe Beitrag im Kasten).<br />

Trotzdem ist noch bzw. wieder Licht am Ende des Tunnels zu<br />

sehen. Wer auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website in die Rubrik „Fahrzeuge“<br />

schaut (siehe nebenstehender QR-Code), findet einige Beiträge<br />

über neue Fahrzeuge und Hersteller, die nun doch (wieder) Model-<br />

FOTOS: VW, INTAX.de, LEVC<br />

12 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


<strong>2023</strong> – DAS JAHR DER WEICHENSTELLUNG<br />

le inklusive <strong>Taxi</strong>paket umrüsten. Mercedes bietet den<br />

Vito als Diesel und als Elektrovariante, VW hält mit<br />

dem Touran noch dem Diesel die Stange, ist aber nach<br />

wie vor nicht bereit, für den ID.4 ein werkseitiges<br />

<strong>Taxi</strong>paket entwickeln zu lassen. Volvo hat sowohl taxitaugliche<br />

Diesel- wie auch ein Elektromodell im Angebot.<br />

Toyota kompensiert den Wegfall des Prius+ mit<br />

einer ganzen Palette an <strong>Taxi</strong>modellen, der bZ4X allerdings<br />

ist in seiner ersten Generation noch nicht so<br />

ganz taxiaffin. Der Kia Niro EV ist durchaus schichttauglich (siehe<br />

Beitrag auf Seite 15). Hyundai hat sein <strong>Taxi</strong>-Angebot erst kürzlich<br />

um zwei weitere Modelle erweitert, von denen der Staria eine<br />

Alternative zum T6.1 sein kann. Ob und wann der VW ID.4 ein<br />

werkseitiges <strong>Taxi</strong>paket bekommt, steht noch in den Sternen. Und<br />

während die Stellantis-Gruppe (Citroën, Opel, Peugeot) werkseitig<br />

kaum Interesse mehr am <strong>Taxi</strong>markt zeigt, sind mit dem Nissan<br />

Direkter Link zu<br />

den Fahrzeugmeldungen<br />

auf<br />

taxi-times.com<br />

Ariya und der Marke Suzuki sogar echte <strong>Taxi</strong>-Neulinge<br />

dazugekommen.<br />

POLITISCHE WEICHENSTELLUNG<br />

Die Auswahl wird also wieder größer – auch bei den<br />

Elektrotaxis, an denen auf Dauer kein <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

vorbeikommen wird –, auch wenn<br />

der Dachverband TMV derzeit massiv E-Fuels und<br />

HVO 100 protegiert. In Hamburg wurde bereits<br />

beschlossen, dass ab dem <strong>1.</strong> Januar 2025 nur noch emissionsfreie<br />

(Elektro-)<strong>Taxi</strong>s neu zugelassen werden dürfen (siehe Seite 30).<br />

Über ähnliche Maßnahmen denkt Baden-Württemberg flächendeckend<br />

nach. Außerhalb Europas haben Wien und Amsterdam ähnliche<br />

Beschlüsse gefasst. Die freie Entscheidung bei der künftigen<br />

Fahrzeuganschaffung wird also durch politische Weichenstellungen<br />

gelenkt sein. <br />

jh, sg<br />

QUALITÄTS- UND KULANZPROBLEME BEIM LONDON TAXI<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Toyota<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen mit einem London <strong>Taxi</strong> (TX) der Herstellers<br />

LEVC haben aktuell massive Probleme. Das Fahrzeug<br />

ist speziell für den Einsatz als <strong>Taxi</strong> gebaut und entwickelt.<br />

Daher haben sich die Unternehmer darauf verlassen, dass sie<br />

mit dem Kauf eines TX einen Wagen ausgeliefert bekommen,<br />

der auf den harten Arbeitsalltag eines <strong>Taxi</strong>s ausgelegt ist.<br />

Doch bereits seit einigen Monaten ist eher das Gegenteil der<br />

Fall. Es häufen sich die Fälle, dass die meisten Fahrzeuge in<br />

der Werkstatt stranden – meistens mit dem gleichen Problem,<br />

welches sich zunächst mit einem mahlenden Geräusch<br />

ankündigt. Den Achsantrieb an der Hinterachse segnet das<br />

Zeitliche und er muss ausgetauscht werden.<br />

Für den Unternehmer bedeutet das neben dem Stillstand<br />

vor allen Dingen enorme Kosten, die unter Umständen die<br />

10.000-Euro-Schallmauer durchbrechen können. Zudem tritt<br />

dieser Effekt nicht erst bei 500.000 Kilometern auf, welche<br />

die Autos eigentlich ohne Schwierigkeiten durchhalten müssten,<br />

sondern bereits bei 60.000 bis 120.000 Kilometern. Aus<br />

der Sicht der <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen ist das viel zu früh.<br />

Die eigentlichen Probleme fangen aber an dieser Stelle erst<br />

an, denn was Garantie und Kulanz angeht, wird offenbar mit<br />

verschiedenem Maß gemessen. Bei keinem der betroffenen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen lief die Schadensregelung gleich ab. Während<br />

die einen mit einem Ersatzwagen und voller Kostenerstattung<br />

glimpflich davonkamen, sollten die anderen den<br />

Schaden komplett begleichen.<br />

Und wer sich damit nicht abfinden will, findet niemanden<br />

mehr, der sich in Deutschland zuständig fühlt. Selbst die<br />

Autohäuser, bei denen man einen LEVC kaufen und warten<br />

konnte, werden vom Mutterwerk in Großbritannien im Stich<br />

gelassen. „LEVC ist bei uns im Autohaus mittlerweile ein<br />

Schimpfwort“, verrät ein Insider gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Selbst<br />

unsere Presseanfragen verliefen über die Jahre gesehen<br />

häufig im Sande.<br />

Gerade von einem so traditionsreichen Unternehmen wie<br />

LEVC hätte man das nicht erwartet. Offenbar ist man derzeit<br />

im Stammsitz in Ansty eher mit sich selbst beschäftigt.<br />

Noch in diesem <strong>Quartal</strong> will man eine neue Strategie für die<br />

Zukunft kommunizieren.<br />

jh + sg<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

13


ELEKTROTAXI<br />

EIN GUTES KONZEPT,<br />

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Der KIA e-Niro ist ein bezahlbares E-Auto,<br />

welches im <strong>Taxi</strong>gewerbe immer ein<br />

wenig verkannt wurde. Jetzt ist<br />

dem Wagen ein großzügiges<br />

Facelift zuteil geworden.<br />

Wenn man von Facelift spricht,<br />

dann ist das im Fall des neuen<br />

e-Niro eine glatte Untertreibung. Die<br />

Fahrzeugfront des kompakten Stromers, der nun in Anlehnung<br />

an die Kia E-Fahrzeuge in Niro-EV umgetauft wurde, wirkt<br />

jetzt sehr modern und hat das etwas biedere Aussehen seines<br />

Vorgänger eindeutig abgelegt.<br />

Als der vollelektrische Ableger des Kia Niro 2018 vorgestellt<br />

wurde, bot der koreanische Autobauer für E-Neulinge damit eine<br />

echte Alternative zu einem Tesla an, denn der e-Niro konnte Reichweite.<br />

455 Kilometer schaffte der e-Niro laut Werksangabe mit seinem<br />

64 kWh Akku, im reinen Stadtbetrieb sogar mehr, was eine sehr gute<br />

Effizienz voraussetze. Der Kia kombinierte beim e-Niro Reichweite<br />

mit Effizienz und das zu einem vergleichsweise günstigen Preis.<br />

Bei dem neuen Modell hat sich die bewährte Technik und dessen<br />

Eckdaten nur marginal geändert bzw. weiterentwickelt. Der<br />

Akku bietet jetzt eine minimal größere Kapazität. Daraus resultiert<br />

eine um fünf Kilometer gewachsene Reichweite von 460 km.<br />

Im Citybetrieb sollen sogar über 600 Kilometer möglich sein.<br />

An der Ladesäule offenbart sich auch der einzige echte Kritikpunkt.<br />

Will man Schnellladen, darf man sich in der Spitze nur auf<br />

80 kW Ladestrom einstellen. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz<br />

vergleichsweise wenig. Wünschenswert wäre eher die doppelte<br />

Ladeleistung gewesen, aber wenn man es optimistisch betrachtet,<br />

dann steht man, bedingt durch den geringen Verbrauch nicht viel<br />

Der Niro-EV bietet üppigen Platz im Fond.<br />

länger an der Ladestation als andere E-Autos, die zwar schneller<br />

laden können, aber auch mehr laden müssen.<br />

Im Rahmen der Neugestaltung der Front ist auch der Ladestecker<br />

an eine zentrale Position im „Kühlergrill“ gerutscht. Das<br />

macht das Anschließen des Ladekabels deutlich einfacher als beim<br />

Vorgänger, denn da war der Ladeanschluss dort, wo beim Verbrenner<br />

üblicherweise der Tankdeckel zu finden ist.<br />

Im Rahmen der Modellaufwertung, wie das Facelift bei manchen<br />

Herstellern genannt wird, ist der Wagen insgesamt 6,5 Zentimeter<br />

länger geworden und auch minimal in der Breite gewachsen.<br />

Im Innenraum spürt man davon nicht so viel. Beim Armaturenbrett<br />

und der Gestaltung der verschiedenen Schalter hingegen wurde<br />

kräftig Hand angelegt. Die vielleicht auffälligsten Änderungen<br />

betreffen die Klima- und Multimedia-Tasten in der Mittelkonsole.<br />

Sie sind jetzt, genau wie beim großen Bruder, dem Kia EV6,<br />

als Touchflächen gestaltet. Weil die Schaltflächen doppelt belegt<br />

werden können, spart sich Kia beim Niro-EV viele Schalter. In der<br />

täglichen Nutzung war das optisch durchaus ansehnliche Feature<br />

eher nervig, denn man musste immer zuerst hinschauen, welche<br />

Funktionen bedient werden können. Beispielsweise teilt sich die<br />

Temperatur-Wahl und die Lautstärkeregelung einen Drehschalter.<br />

Der Niro-EV bietet neben einem modernen Navigationssystem<br />

jetzt auch Over-the-Air-Updates und punktet einen geräumigen<br />

Innenraum, der besonders auf den Rücksitzen viel Platz bietet.<br />

Die Lehne der Rücksitzbank kann in drei Positionen einrasten,<br />

während in den Rückenlehnen der Vordersitze USB-Lademöglichkeiten<br />

eingelassen sind und auch die spezielle Ausformung der<br />

Sitzverkleidung als Kleiderständer dienen kann. Das Kofferraumvolumen<br />

wird jetzt mit 475 Liter angegeben. Das sind 25 Liter<br />

mehr als beim Vorgänger. Unklar ist aber, ob das Mehrvolumen<br />

in der Hauptsache durch den Frunk unter der vorderen Haube zu<br />

begründen ist. Ihn gab es vorher nur als Zubehörlösung, Das Fach<br />

selbst soll 20 Liter Volumen fassen, was gerade für ein Ladekabel<br />

ausreicht. Auch der Kofferraum selbst wirkt auf den ersten Blick<br />

kompakt, was aber an einem doppelten Boden liegt, der voraus-<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

14 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


ELEKTROTAXI<br />

Der Innenraum überzeugt durch seine hochwertigen Materialien.<br />

Im doppelten Boden lässt sich sogar das <strong>Taxi</strong>dachzeichen verstauen.<br />

sichtlich von jedem <strong>Taxi</strong>unternehmer einen dauerhaften Platz im<br />

Keller zugewiesen bekommt. Erst wenn er entfernt ist, gibt es<br />

genug Platz, um auch größere Trolleys stehend zu transportieren.<br />

Wirklich innovativ ist dagegen die Hutablage, die sich, ähnlich<br />

wie ein Pop-up Zelt, sehr platzsparend verstauen lässt. Sie dient<br />

in erste Linie dazu, den Kofferrauminhalt vor neugierigen Blicken<br />

zu schützen. Optional ist eine elektrische Heckklappe bestellbar.<br />

DAS TAXIPAKET LÄSST KEINE WÜNSCHE OFFEN<br />

Für den Einsatz als <strong>Taxi</strong> wird der Wagen bei Intax in Oldenburg<br />

umgebaut. Das komplette <strong>Taxi</strong>paket kostet derzeit <strong>1.</strong>490 Euro und<br />

beinhaltet neben der Folierung in Hellelfenbein auch eine Taxameter-Vorrüstung<br />

sowie dessen Einbauvorbereitung.<br />

Im Testwagen war der Taxameter in einem Fach in der Mittelkonsole<br />

verbaut. Wählt man diese Variante, dann ist die optionale<br />

induktive Handyladeschale leider nicht mehr nutzbar. Wer<br />

darauf nicht verzichten will, der kann natürlich auf einen Spiegeltaxameter<br />

zurückgreifen. Weiterhin ist ein Funk-Kabelsatz, an<br />

dem die entsprechenden Geräte angeschlossen werden können,<br />

Bestandteil der Umrüstung.<br />

Gleiches gilt auch für das Dachzeichen. Wahlweise kann die<br />

Vorrüstung für ein HALE- oder Kienzle-Argo-Dachzeichen gewählt<br />

werden. Sowohl die <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlage wie eine zentrale Innenlichtsteuerung<br />

ist Teil des <strong>Taxi</strong>paket. Wer auf eine Folierung verzichten<br />

kann, bekommt das komplette <strong>Taxi</strong>paket für 690 Euro netto.<br />

Im Niro EV fühlt man sich sofort zuhause.<br />

Auch ungeübte E-Autofahrer fahren intuitiv<br />

und ohne Probleme. Die Motorleistung, die<br />

Kia mit 203 PS angibt, lässt sogar, wenn man<br />

es drauf anlegt, einen Hauch von Sportlichkeit<br />

zu. Dank des hohen Drehmoments sind auch<br />

kurze Sprinteinlagen ohne weiteres möglich.<br />

Dennoch ist eher der Aspekt Sparsamkeit von<br />

höherer Bedeutung. Für den Stromverbrauch<br />

auf einhundert Kilometer gibt Kia einen Durchschnittswert<br />

von 16,2 kW an. Im Stadtverkehr,<br />

der von viel Stop-and-go geprägt<br />

ist, kann der Niro-EV noch deutlich<br />

sparsamer unterwegs sein. Da gibt Kia<br />

sogar 12,3 kW als Durchschnittsverbrauch<br />

an. Diese Werte wurden auch von<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmern, die einen Niro-EV in ihrem Betrieb nutzen, als<br />

durchaus plausibel bestätigt. Im <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Test lag der Durchschnittsverbrauch<br />

knapp darüber, weil die Temperaturen zumeist<br />

deutlich unter dem Gefrierpunkt lagen und der Wagen in der Regel<br />

für lange Strecken auf der Autobahn genutzt wurde. Auch unter<br />

diesen widrigen Bedingungen kann der Niro als ein verlässlicher<br />

Partner durchgehen. Durchweg waren 300 Kilometer lange Etappen<br />

mit durchschnittlich 120 km/h und Heizung kein Problem.<br />

Bis man sich jedoch mit allen Assistenzsystemen und deren<br />

Bedienung vertraut gemacht hat, vergeht einige Zeit. Der Niro-EV<br />

verfügt standardmäßig über eine navigationsbasierte adaptive<br />

Temporegelung, einen Autobahnassistent, einen Frontkollisionswarner<br />

mit Fußgänger- und Fahrraderkennung sowie Abbiegefunktion,<br />

einen aktiven Spurhalteassistent, einen intelligenten<br />

Geschwindigkeitsassistent, einen Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent.<br />

Optional kann der Wagen sogar ferngesteuert einparken<br />

und ein Ausstiegsassistent warnt bei Gefahr von hinten.<br />

Grundsätzlich kann man den Kia Niro-EV als ein grundsolides<br />

E-<strong>Taxi</strong> bezeichnen, der viel Platz für die Passagiere im Fond bietet<br />

und sehr sparsam mit der Energie haushaltet. Einziges Manko ist<br />

und bleibt die vergleichsweise geringe Ladegeschwindigkeit von<br />

maximal 80 kW. Dennoch erlaubt sich der Wagen sonst keinerlei<br />

Schwächen. Kia hat mit der zweiten Generation des vollelektrischen<br />

Niro ein stilistisch zeitgemäßes Fahrzeug geschaffen, welches in<br />

der Basisausstattung bei knapp unter 40.000 Euro beginnt. Schade<br />

nur, dass, anders als bei einem Privatkunden, die <strong>Taxi</strong>-Garantie<br />

nur maximal drei Jahre oder 150.000 Km läuft. sg<br />

Dank Vorkonditionierung wird<br />

auch im Winter die maximale<br />

Ladeleistung erreicht.<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

15


WETTBEWERB<br />

FREE NOW FEIERT<br />

BESCHEINIGUNG, NUR<br />

VERMITTLER ZU SEIN<br />

Der Fahrdienstanbieter Free Now hat sich amtlich bestätigen lassen, kein Personenbeförderer<br />

zu sein. Der Bescheid liest sich in Teilen wie ein Werbeprospekt.<br />

Die Intelligent Apps GmbH, Betreiberfirma der <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenvermittlungs-App „Free Now“, Nachfolger von<br />

„mytaxi“, stellte vor knapp einem Jahr einen Antrag auf<br />

Feststellung, dass für ihr Geschäftsfeld der Vermittlung von Fahraufträgen<br />

für Mietwagen keine Genehmigungspflicht bestehe.<br />

Dieser Antrag ist Ende Januar – zum Erstaunen von Experten –<br />

positiv beschieden worden.<br />

Zuständig war gemäß Paragraf 10 des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />

(BVM) in Hamburg, weil Free Now in dem Bundesland seinen<br />

Betriebssitz hat. Dass die Feststellung von einer Landesbehörde<br />

kommt, schränkt nicht die bundesweite Wirkung ein.<br />

Es geht um den Unterschied zwischen Anbieter und Vermittler<br />

und damit um die Frage, welche Verpflichtungen die Vermittlungsplattformen<br />

nach dem PBefG haben. Der erste Satz des PBefG<br />

(Paragraf 1, Absatz 1) lautet: „Den Vorschriften dieses Gesetzes<br />

unterliegt die entgeltliche oder geschäftsmäßige Beförderung von<br />

Personen mit Straßenbahnen, mit Oberleitungsomnibussen (O-Bussen)<br />

und mit Kraftfahrzeugen. Als Entgelt sind auch wirtschaftliche<br />

Vorteile anzusehen, die mittelbar für die Wirtschaftlichkeit einer<br />

auf diese Weise geförderten Erwerbstätigkeit erstrebt werden.“<br />

Uber & Co. argumentieren gerne damit, weder Fahrzeuge zu haben<br />

noch Personen zu befördern, sondern nur eine App zur Auftragsvermittlung<br />

zur Verfügung zu stellen. Folglich sei man nur Vermittler.<br />

Aber im deutschen Recht wird bekanntlich nicht nur der<br />

Bösewicht bestraft, sondern auch der, der ihm hilft, ohne sich<br />

selbst die Finger schmutzig zu machen.<br />

AUCH ALS VERMITTLER VERANTWORTLICH<br />

Die Argumentation greift also zu kurz, und um solche Ausreden<br />

zu unterbinden, heißt es in dem Paragrafen in Absatz 1a: „Eine<br />

Beförderung von Personen im Sinne von Absatz 1 Satz 1 liegt auch<br />

vor, wenn die Vermittlung und Durchführung der Beförderung<br />

organisatorisch und vertraglich verantwortlich kontrolliert wird.“<br />

Auch Absatz 3 des Paragrafen stellt klar: „Den Vorschriften dieses<br />

Gesetzes unterliegt außerdem die Vermittlung von Beförderungen<br />

gemäß Absatz <strong>1.</strong><br />

Vermittlung im Sinne von Satz 1 ist die Tätigkeit von Betreibern<br />

von Mobilitätsplattformen, deren Hauptgeschäftszweck auf den<br />

Abschluss eines Vertrages über eine gemäß § 2 genehmigungspflichtige<br />

Beförderung ausgerichtet ist, und die nicht selbst Beförderer<br />

nach Absatz 1 Satz 1 sind.“<br />

GRAFIK: Jérome Kirschkowski<br />

16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


WETTBEWERB<br />

Das ist bei Free Now – ebenso wie bei Uber und Bolt – nach Ansicht<br />

von Herwig Kollar, Anwalt für Personenbeförderungsrecht, ganz<br />

klar der Fall. Wie der Präsident des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und<br />

Mietwagen e. V. (BVTM) gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> erläutert, ist Free<br />

Now eindeutig derjenige, der die Fahraufträge seiner angeschlossenen<br />

Mietwagenbetriebe organisatorisch und vertraglich kontrolliert.<br />

Er macht die Verträge mit Kunden und Beförderern, wickelt<br />

die Bezahlung ab und gibt die Preise vor – zumindest weitgehend.<br />

Damit sei auch die Mietwagenvermittlung durch Free Now eine<br />

genehmigungspflichtige Personenbeförderung. Für die <strong>Taxi</strong>vermittlung<br />

gilt dies nicht, da hier kein Vermittler Einfluss auf die<br />

Fahrpreise nehmen kann und auch der Bezahlvorgang nicht ausschließlich<br />

von der <strong>Taxi</strong>zentrale kontrolliert wird.<br />

SCHWACHPUNKT PREISVEREINBARUNG<br />

Wenn eine Plattform technische Anreize für Rechtsverstöße setze,<br />

stelle dies laut Rechtsprechung eine Beihilfe für die Rechtsverstöße<br />

(etwa Missachtung der Rückkehrpflicht für Mietwagen,<br />

§ 49 PbefG) dar. Allerdings lassen sich die typischen Rechtsverstöße<br />

der Mietwagenfirmen laut Kollar schwer kontrollieren und<br />

können von den Mitbewerbern nur wettbewerbsrechtlich verfolgt<br />

werden.<br />

Free Now hat mit seinem Antrag zum Unterlaufen seiner Genehmigungspflicht<br />

nun an einer Stelle angesetzt, an der die genannten<br />

Kriterien nicht ganz klar erfüllt sind: der Preisvorgabe. Die<br />

Mietwagenunternehmer können in der Regel zwischen mehreren<br />

„Preisebenen“ wählen, sodass keine starre Preisvorgabe vorliegt.<br />

Von einer freien Preisvereinbarung kann aber keine Rede sein,<br />

wenn der Unternehmer zu jedem Vorschlag lediglich Ja oder Nein<br />

sagen kann. Erst recht nicht aus Sicht des Kunden: Für ihn steht<br />

bereits vor Fahrtbeginn der Fahrpreis fest, zu dem er ebenfalls<br />

nur Ja oder Nein sagen kann.<br />

Dennoch hat die BVM als Aufsichtsbehörde der Antragstellerin<br />

am 24. Januar <strong>2023</strong> mitgeteilt, „dass die Intelligent Apps GmbH als<br />

Betreiberin der Mobilitätsplattform ,freenow‘ für Mietwagenverkehr<br />

nicht als Personenbeförderer im Sinne von § 1 Abs. 1a PBefG,<br />

sondern vielmehr als Vermittler von Personenbeförderungen nach<br />

§ 1 Abs. 3 PBefG einzustufen ist“. Die BVM hatte den Antrag sogar<br />

an die Amtskollegen der anderen Städte weitergeleitet, in denen<br />

Free Now Mietwagen vermittelt. Auch deren Stellungnahmen seien<br />

zur Entscheidung herangezogen worden.<br />

In der Begründung des begünstigenden Verwaltungsaktes heißt<br />

es: „Die an der App-Vermittlung teilnehmenden Mietwagenunternehmer<br />

können über den Unternehmerzugang zwischen verschiedenen<br />

Preisebenen wechseln, sodass der Preis durch die<br />

teilnehmenden Mietwagenunternehmer der jeweiligen Nachfragesituation<br />

angepasst werden kann. Eine Pflicht zur Annahme<br />

von Vermittlungsangeboten besteht für die teilnehmenden Mietwagenunternehmer<br />

nicht. Den Mietwagenunternehmern bleibt es<br />

zudem überlassen, auch von anderen Vermittlern Fahrtenaufträge<br />

zu erhalten oder selbst Aufträge zu akquirieren.<br />

Ein Weisungsverhältnis zwischen der Intelligent Apps GmbH<br />

und den ‚freenow‘ angeschlossenen Mietwagenunternehmern<br />

oder die Gefahr einer vertikalen Preisbindung wird aus den oben<br />

genannten Gründen nicht gesehen. Zwar ist ein ‚freies‘ Aushandeln<br />

des Fahrpreises zwischen Mietwagenunternehmer und Kunde<br />

nicht möglich, weil einer der fünf in der App vorgegebenen Tarife<br />

gewählt werden muss; es ist aber zu bedenken, dass es sich bei<br />

dieser Vermittlung von Beförderungsaufträgen und deren Ausführung<br />

um ein Massengeschäft handelt, bei dem individuelle Verhandlungen<br />

zwischen jedem einzelnen Mietwagenunternehmer<br />

und jedem einzelnen Kunden nicht praktikabel wären.“<br />

Herwig Kollar wundert sich über einige Passagen im Feststellungsbescheid.<br />

So vermisst er eine nachvollziehbare Darstellung des<br />

Sachverhalts. In Gerichtsurteilen etwa werde zunächst der Tatbestand<br />

beschrieben. Da Free Now umfangreiche Antragsunterlagen<br />

eingereicht haben muss, hätte sich das tatsächliche Geschehen<br />

sicherlich beschreiben lassen. Der Verweis auf Paragraf 1 Absatz<br />

1a PBefG sei zwar enthalten, doch fehle eine Auseinandersetzung<br />

mit den Voraussetzungen, wann etwa eine solche vertragliche<br />

und organisatorische Kontrolle vorliege. Kollar selbst sieht die<br />

genannten Kriterien für eine Personenbeförderung bei Free Now<br />

sehr wohl erfüllt.<br />

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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

17


WETTBEWERB<br />

Herwig Kollar, Experte für Personenbeförderungsrecht und Präsident<br />

des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. (BVTM)<br />

Die Konkurrenz hat es nötig, Free Now vermeintlich<br />

nicht mehr.<br />

Stattdessen habe die Behörde sich offenbar eher oberflächlich das<br />

Preismodell angesehen und „ziemlich unkritisch“ die Argumentation<br />

des Antragstellers übernommen. Somit erfolge die eigentliche<br />

Preisfestsetzung seitens Free Now und mitnichten zwischen<br />

Mietwagenbetrieb und Fahrgast. Zudem sei die Frage der freien<br />

Preisvereinbarung nicht aus Sicht des Unternehmers zu beurteilen,<br />

sondern aus Sicht des Fahrgastes – der nur Ja oder Nein<br />

sagen kann.<br />

WO KEIN BETROFFENER, DA KEIN KLÄGER<br />

Die dritte Seite des Bescheids vergleicht Kollar mit einem Werbeprospekt<br />

von Free Now. Man könne die Frage, ob jemand Vermittler<br />

ist oder nicht, nicht davon abhängig machen, ob der<br />

Free-Now-Vorgänger mytaxi irgendwann<br />

»Ein attraktives<br />

Geschäftsmodell darf<br />

kein Entscheidungskriterium<br />

sein.«<br />

Herwig Kollar<br />

zu irgendeiner Qualitätsverbesserung<br />

beigetragen habe oder in gutem Kontakt<br />

zur Genehmigungsbehörde stehe. Das<br />

seien entscheidungsfremde Kriterien.<br />

Aus all diesen Gründen hält Kollar<br />

die Feststellung für fragwürdig. Sie setze<br />

ein falsches Zeichen: Werden Uber und<br />

Free Now diesen vermeintlichen Wettbewerbsnachteil<br />

auf sich sitzen lassen?<br />

Auch könne mangels weiterer Verfahrensbeteiligter niemand<br />

Widerspruch gegen den Bescheid einlegen, da man hierfür fragen<br />

müsste, wer durch diesen Bescheid in seinen eigenen Rechten<br />

betroffen sei. Zwar sei die <strong>Taxi</strong>branche zweifellos betroffen, doch<br />

sei eine Branche als solche nicht handlungsbefugt. Folglich könne<br />

auch der BVTM nicht gegen einen solchen Bescheid vorgehen.<br />

Betroffen könne etwa ein Mietwagenunternehmer sein, der argumentiere,<br />

er verdiene sein Geld ähnlich wie Free Now, unterliege<br />

aber der Genehmigungspflicht, sodass es eine Ungleichbehandlung<br />

sei, den Konzern von der gleichen Pflicht zu entbinden. Doch für<br />

einen solchen theoretischen Fall sei eher ein komplizierter Streit<br />

zu erwarten, da mit einer solchen Anfechtung juristisches Neuland<br />

betreten würde.<br />

Trotz allem, sagt Kollar, ist er nicht gänzlich erstaunt über die<br />

Entscheidung. „Ich habe das Gefühl, dass Free Now in Hamburg auf<br />

so großes Verständnis stößt wie in keiner anderen Stadt, sei es aus<br />

Lokalpatriotismus oder aus Stolz über so ein bedeutendes Start-up.“<br />

Eine Besonderheit an der Metropole sei, dass viele <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

vor dem Markteintritt von mytaxi nicht zentralengebunden<br />

waren. Der im Bescheid erwähnte positive Einfluss habe durchaus<br />

bestanden, da man mit dem Beschwerdemanagement bei mytaxi<br />

alias Free Now auch bei so manchem schwer erreichbaren Marktteilnehmer<br />

die Dienstleistungsmentalität habe verbessern können.<br />

Zugleich sei das Start-up mit einem attraktiven Geschäftsmodell<br />

auf die Unternehmen zugegangen: Du musst nur was bezahlen,<br />

wenn du tatsächlich einen Auftrag bekommst – was der Betreiber<br />

einer App, der null Service in Form einer Zentrale bietet, leicht<br />

anbieten kann. „Das erklärt ein Stück weit das Wohlwollen der<br />

Behörde, aber zu Entscheidungskriterien darf das nicht werden.“<br />

Auch mit dem Bescheid könne sich Free Now in bestimmten<br />

Situationen nicht so aus der Affäre ziehen, wie die Manager es<br />

sich möglicherweise erhoffen: Selbst wenn man nur als Vermittler<br />

gelte, sei man haftbar für Rechtsverstöße der Partner, etwa gegen<br />

die Rückkehrpflicht, wenn man die technischen Anreize für die<br />

Verstöße biete und sie mit seinem Vermittlungssystem ermögliche,<br />

so Kollar. Insofern kann er „gar nicht<br />

ganz nachvollziehen, dass Free Now da<br />

so eine große Sache draus macht“. Gebe<br />

es einen zivilrechtlichen Streit um eine<br />

Haftungsfrage, sei der Beschluss wenig<br />

wert, denn er sei nur im öffentlichen<br />

Recht wirksam.<br />

Ganz anders sehe dies bei Uber und<br />

Bolt aus: Die beiden Free-Now-Konkurrenten<br />

mit Sitz im Ausland seien als in<br />

Deutschland tätiger Beförderer eigentlich gegenüber dem deutschen<br />

Fiskus steuerpflichtig und hätten demnach viel mehr Grund<br />

als der deutsche Anbieter Free Now, sich vom Status Fahrdienstanbieter<br />

in Deutschland abzugrenzen. Wohl deshalb lassen beide<br />

ihre Partnerunternehmen explizit auf die Autotüren schreiben,<br />

man sei nur Vermittler und kein Anbieter. <br />

ar<br />

FREE NOW ZEIGT MIT DEM FINGER<br />

AUF DIE KONKURRENZ<br />

In seiner Pressemitteilung anlässlich des Hamburger<br />

Bescheides bezeichnet Free Now sich nicht nur als<br />

„Europas Super-App für Mobilität“, sondern zudem als<br />

„erste Mobilitätsplattform, welche die Vermittlung von<br />

Beförderungsdienstleistungen im lizenzierten Mietwagenbereich<br />

mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) in Einklang bringt“ und appelliert an „andere<br />

Marktteilnehmer“, nachzuziehen und die Rechtmäßigkeit<br />

ihrer Geschäftsmodelle sicherzustellen.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Axel Rühle<br />

18 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

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VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

H<br />

HAMBURG<br />

B<br />

O<br />

BERLIN<br />

D<br />

OSNABRÜCK<br />

DÜSSELDORF<br />

K<br />

KOBLENZ<br />

F<br />

FRANKFURT<br />

S<br />

STUTTGART<br />

AUGSBURG<br />

BAYERN<br />

A<br />

M<br />

MÜNCHEN<br />

BUNDESVERBAND BVTM<br />

ERFOLG IM EUROPAPARLAMENT<br />

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ANTREIBER UND VERMITTLER<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe steht im Jahr <strong>2023</strong><br />

vor vielseitigen Herausforderungen<br />

und Weichenstellungen. Um<br />

das zu meistern und die richtige Richtung<br />

einzuschlagen, sind <strong>Taxi</strong>verbände<br />

als gewerbepolitische Antreiber und die<br />

Vermittlungszentralen als wirtschaftlich<br />

gefestigte Institutionen unverzichtbar. Je<br />

mehr Mitglieder sie haben, umso erfolgreicher<br />

können sie agieren – nach innen,<br />

indem sie attraktive Konditionen schaffen,<br />

nach außen, indem sie die Präsenz zeigen,<br />

die sowohl bei der gewerbepolitischen<br />

Arbeit als auch bei der Kundenansprache<br />

nötig ist. Genau in diesem Sinne verläuft<br />

auch die Kooperation zwischen den <strong>Taxi</strong>verbänden<br />

und -zentralen und dem <strong>Taxi</strong>-<br />

<strong>Times</strong>-Verlag. Zum einen erhalten die<br />

Mitglieder dadurch die Print-Ausgaben<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> kostenlos bzw. vergünstigt,<br />

zum anderen bekommen die Verbände und<br />

Zentralen dadurch eine öffentliche Plattform<br />

zur Eigendarstellung. Auf den folgenden<br />

Seiten können Sie nachlesen, was der<br />

Bundesverband BVTM und die Landesverbände<br />

in Rheinland Pfalz (VDV), Bayern<br />

(LV Bayern + TVM/TVB), Berlin („Innung“)<br />

und Hamburg (Taxen-Union) ebenso wie<br />

die <strong>Taxi</strong>zentralen Hansataxi, IsarFunk,<br />

Rhein-<strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong> Alstertal, <strong>Taxi</strong> Augsburg,<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin und die TAZ aus Stuttgart zu<br />

berichten haben.<br />

Weitere Kooperationspartner des <strong>Taxi</strong>-<br />

<strong>Times</strong>-Verlags sind die <strong>Taxi</strong>zentralen in<br />

Ingolstadt (Alphataxi), Heidelberg, Bergedorf,<br />

Rosenheim (Edelweiß), Köln (<strong>Taxi</strong>ruf<br />

und <strong>Taxi</strong> 17), Halle, Bonn, Dortmund, Wiesbaden<br />

(FTD und WKZ), Frankfurt, Freiburg,<br />

Mannheim, Rostock, Bremen, Schweinfurt,<br />

Münster, Nürnberg, Solingen und Celle.<br />

Von den <strong>Taxi</strong>verbänden zählen die Fachvereinigung<br />

Bremen, der LTV Thüringen,<br />

der GVN Niedersachsen sowie der VSPV<br />

in Dortmund zu den Kooperationspartnern<br />

des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlags.<br />

„APPFAHRT“ FÜR OFFENHEIT, FAIRNESS UND GEGENSEITIGE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

Die <strong>Taxi</strong>-App „Appfahrt“ ist eine neue, innovative<br />

Lösung für <strong>Taxi</strong>unternehmen deutschlandweit.<br />

Die App wurde von erfahrenen <strong>Taxi</strong>fahrern<br />

für <strong>Taxi</strong>fahrer entwickelt und bietet eine Vielzahl<br />

von Funktionen, die den Arbeitsalltag von<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen erleichtern und optimieren.<br />

Fahrgäste können ihre Fahrten bequem<br />

über die App oder eine Weboberfläche buchen,<br />

die Vermittlung erfolgt vollautomatisch und<br />

routenoptimiert auf der Basis von Echtzeitdaten.<br />

Für Unternehmenskunden gibt es einen<br />

komfortablen Desktop-Zugang mit monatlicher<br />

Sammelrechnung.<br />

„Appfahrt“ steht für Offenheit, Fairness und gegenseitige Unterstützung.<br />

Fahrgäste bleiben die Kunden der <strong>Taxi</strong>unternehmen und<br />

werden nicht vom Technologieanbieter an andere Mobilitätsanbieter<br />

„verkauft“. Eine Vermittlungsprovision wird nicht erhoben. Wer<br />

eine intuitive und effiziente Lösung für seine tägliche Arbeit als<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen oder -zentrale sucht, sollte sich „Appfahrt“ auf<br />

jeden Fall genauer ansehen. www.appfahrt.de<br />

UNFALLGEFAHRENPUNKTE VOR DEM UNFALL ENTDECKEN<br />

„Düsseldorf Südring: Radfahrerin<br />

übersehen – schwer verletzt“: Mit dieser Headline berichteten<br />

Medien vor Kurzem über einen 55-jährigen Mann aus Düsseldorf,<br />

der mit seinem Audi auf der Aachener Straße in Richtung Ulenbergstraße<br />

unterwegs war. An der Kreuzung<br />

Aachener Straße/Südring<br />

beabsichtigte er, nach links in den<br />

Südring abzubiegen. Dabei bemerkte er<br />

offenbar eine 23-jährige Frau aus Düsseldorf<br />

zu spät, die mit ihrem Fahrrad<br />

die Kreuzung über eine Radwegefurt<br />

überquerte.<br />

„Die Radfahrerin wurde vom Pkw<br />

erfasst und stürzte“, berichtete das Portal<br />

www.duesseldorf-blog.de. „Dabei verletzte sich die Frau so<br />

schwer, dass Rettungskräfte sie in ein Krankenhaus brachten.“<br />

Die Fahrzeuge von Rhein-<strong>Taxi</strong> fahren 24/7 durch Düsseldorf<br />

und erfassen unter anderem mögliche Unfallschwerpunkte. Dies<br />

ist auch in dem Fall vom 13. Januar <strong>2023</strong><br />

so gewesen. Wie würde die schwer verletzte<br />

junge Frau darüber denken, wenn<br />

sie wüsste, dass ihr Unfall vermeidbar<br />

gewesen wäre?<br />

Unser zu Jahresbeginn gestartetes<br />

Projekt mit künstlicher Intelligenz<br />

ermöglicht genau das: Unfallgefahrenpunkte<br />

entdecken, bevor es zu einem<br />

Unfall kommt!<br />

FOTOS: Appfahrt, Rheintaxi<br />

20 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

„TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER“<br />

Als vor mehr als zehn Jahren die<br />

ersten <strong>Taxi</strong>-Bestell-Apps wie beispielsweise<br />

unsere App taxi.eu auf den Markt gekommen sind,<br />

haben zahlreiche Experten den Untergang der telefonischen <strong>Taxi</strong>-<br />

Bestellung prognostiziert. Doch es kam anders.<br />

Die Apps erfreuen sich zwar zunehmender Beliebtheit und sind<br />

aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch wir als erfolgreichste<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale beim Auftragsaufkommen in der Metropolregion<br />

Hamburg setzen auf die App. Wir bewerben in der<br />

Hansestadt taxi.eu aktiv, beispielsweise auf unseren <strong>Taxi</strong>s und in<br />

Anzeigen. Die Zahlen der App-Bestellungen steigen deshalb auch<br />

kontinuierlich an. Das ist ein vorzeigbarer Erfolg.<br />

Dennoch haben wir auch immer darauf Wert gelegt, dass wir<br />

die klassische Bestellform per Telefon erhalten. Unsere rund<br />

90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Call-Center werden aufwendig<br />

geschult und sind Tag und Nacht, sieben Tage die Woche<br />

und 365 Tage im Jahr persönlich unter 211 211 erreichbar. Schließlich<br />

bestellen immer noch Hunderttausende Hamburgerinnen und<br />

Hamburger ihr <strong>Taxi</strong> per Telefon. Mehr als 70 Prozent aller Fahrten<br />

kommen bei uns übers Telefon zustande.<br />

Auch beim neuen „Projekt Zukunftstaxi“ setzen wir neben der<br />

Bestellmöglichkeit per App als einziger Anbieter auch aufs Telefon.<br />

Unter der Nummer 211 255 kann bei uns problemlos ein<br />

E-<strong>Taxi</strong> bestellt werden. Damit stellt die Hansa Funktaxi eG sicher,<br />

dass auch alle Hamburgerinnen und Hamburger direkt ein E-<strong>Taxi</strong><br />

bestellen können. Diese Strategie zahlt sich aus: Die Anzahl der<br />

Damit auch wirklich<br />

alle Hamburgerinnen<br />

und Hamburger ein<br />

E-<strong>Taxi</strong> bestellen können:<br />

Beim „Projekt<br />

Zukunftstaxi“ setzt<br />

die Hansa Funktaxi<br />

eG neben der<br />

Bestellmöglichkeit<br />

per App als einziger<br />

Anbieter auch aufs<br />

Telefon.<br />

eingehenden Anrufe nimmt unter dieser neu geschalteten Telefon-<br />

Nummer täglich zu. Wie heißt es so schön: Totgesagte leben länger.<br />

Ein Kommentar von Thomas Lohse, Vorstand der Hansa Funktaxi<br />

eG in Hamburg.<br />

ZUKUNFTSWEISENDE PLATTFORM<br />

FOTOS: Adrian Taubenheim, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

Mit der Entwicklung der Buchungsplattform TaBeA für die Deutsche<br />

Bahn hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe ein im wahrsten Sinn des Wortes<br />

bahnbrechendes Projekt auf die Beine gestellt. TaBeA steht für<br />

<strong>Taxi</strong>-Bestell- und Abrechnungssystem, das eine zentrale Auftragserfassung<br />

aller anfallenden Bahntaxi-Fahrten sowie eine digitale<br />

Verarbeitung durch den <strong>Taxi</strong>fahrer ermöglicht – inklusive einer<br />

automatisierten Fahrtenabrechnung. Die Plattform ist als Gemeinschaftsprodukt<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes entstanden und wir von <strong>Taxi</strong><br />

Deutschland freuen uns, dass auch wir unseren Teil am Erfolg<br />

beitragen, indem wir die Faktura für alle <strong>Taxi</strong>zentralen durchführen.<br />

Dies erfolgt unabhängig vom verwendeten Vermittlungssystem.<br />

Ohne ein verbands-, zentralen- und systemübergreifendes<br />

Handeln wäre die Umsetzung eines solchen Projektes niemals<br />

möglich geworden.<br />

Als verbands- und zentralenübergreifender Zusammenschluss<br />

sieht sich auch <strong>Taxi</strong> Deutschland. Hier geht es darum, für das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe die bestmöglichen Bedingungen und Ergebnisse zu<br />

erzielen. Eine Mitgliedschaft ist völlig unabhängig von der Zugehörigkeit<br />

zu einem Landes- oder Dachverband. Somit arbeiten bei<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland ehrenamtlich Personen zusammen, die den<br />

unterschiedlichen Verbänden angehören. Das langjährige Vorstandsmitglied<br />

Fred Buchholz war beispielsweise früher einmal<br />

der Präsident des Bundesverbands BVTM. Dessen jetziger Präsident<br />

Herwig Kollar fungiert wiederum derzeit als Rechtsberater<br />

für <strong>Taxi</strong> Deutschland. Thomas Kroker, ebenfalls Mitglied des <strong>Taxi</strong>-<br />

Deutschland-Vorstands, ist Vizepräsident des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbands<br />

TMV. Jens Schmiljun, ebenfalls Mitglied des<br />

Vorstands, arbeitet für <strong>Taxi</strong> Berlin, dessen Geschäftsführer Hermann<br />

Waldner wiederum als Vizepräsident des BVTM agiert.<br />

Bei <strong>Taxi</strong> Deutschland arbeiten alle ehrenamtlich sehr gut und<br />

vertrauensvoll zusammen. Vielleicht ist das auch irgendwann der<br />

entscheidende Brückenschlag, dass aus zwei Verbänden wieder<br />

eine einzige starke Interessenvertretung wird.<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

21


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

STUTTGARTER TAXIZENTRALE WIRD INSTANDSETZER FÜR TAXAMETER<br />

Viele Jahre war jedem in Stuttgart und Umgebung<br />

klar: Wenn ich ein Problem mit meinem<br />

Taxameter habe, wenn ich einen Tarif oder eine Konformität benötige,<br />

dann ist die Anlaufstelle die Firma F+T GmbH in Fellbach.<br />

Nach knapp 40 Jahren hat nun die Firma F+T GmbH altersbedingt<br />

aufgehört. Der <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale in Stuttgart war klar: Eine<br />

Lösung muss her. Obwohl wir uns seit 95 Jahren in der Vermittlung<br />

und Abrechnung von <strong>Taxi</strong>fahrten sahen, sprach nichts dagegen,<br />

unsere Dienste für unsere Branche zu erweitern. So begannen wir<br />

nach der Übernahme des Inventars der Firma F+T GmbH, eine neue<br />

Einrichtung mit allen dazugehörigen Formalitäten zu realisieren.<br />

Unsere Philosophie ist: Warum sollen unsere Unternehmen<br />

durch andere betreut werden, wenn wir es auch selber machen<br />

können?! Warum auf einen Termin<br />

wochenlang warten, wenn<br />

wir sogar in Notfällen auch Sonntag<br />

helfen können.<br />

Nach Erlangung der nötigen<br />

Zertifikate und Genehmigungen<br />

kann nun die <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale<br />

in Stuttgart jedem Unternehmen<br />

die Dienste anbieten, die es<br />

braucht.<br />

Ob ein Tarif, eine Konformität oder der Umbau von einem Privatfahrzeug:<br />

Die Anlaufstelle ist jetzt in der Karlsbader Straße 42<br />

in Bad Cannstatt.<br />

In einem so hart umkämpften Nischenmarkt wie dem <strong>Taxi</strong><br />

bedarf es neuer Ideen, Erweiterungen und der Eröffnung neuer<br />

Geschäftsfelder für die Zentralen. Vermittlung können heute viele.<br />

Die Betreuung der Unternehmen, Flexibilität und Abnahme von<br />

komplexen Aufgaben, das sollte jedoch zusätzlich der Weg der<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen sein, um auch weiterhin sagen zu können, warum<br />

man besser ist als die Plattformvermittler.<br />

Zusätzlich sollten unsere Bundesverbände sich der Thematik<br />

des Eichgesetzes annehmen, um unseren Unternehmern die Möglichkeit<br />

zu bieten, agiler und schneller am freien Markt an ein<br />

Beförderungsmittel für ihre Kunden zu kommen. Wartezeiten auf<br />

ein neues <strong>Taxi</strong>fahrzeug von fast einem Jahr bedeutet Stammkundenverlust<br />

oder im schlimmsten Fall den Verlust der Existenz.<br />

SERVICEPREIS: TAXI.EU IST NUMMER EINS<br />

Das Deutsche Institut für Service-Qualität<br />

(DISQ) hat die europaweit bekannte<br />

App taxi.eu zur Nummer eins in der Kategorie „Service<br />

per App“ gekürt und ihr den Deutschen Servicepreis <strong>2023</strong><br />

verliehen. Das DISQ vergibt den Deutschen Servicepreis in<br />

insgesamt 49 Kategorien an Unternehmen, die in puncto<br />

Service Maßstäbe setzen.<br />

Untersucht wurden die <strong>Taxi</strong>-Apps, die ihre Dienste<br />

deutschlandweit anbieten. Ein Usability-Test gab Aufschluss<br />

über die Bedienungsfreundlichkeit. Anhand eines Kriterienkatalogs<br />

wurde ermittelt, wie einfach der Einstieg in die<br />

App gestaltet ist, wie intuitiv und komfortabel die Nutzung<br />

ist, ob die Informationen gut aufbereitet sind und inwiefern<br />

das Design überzeugt.<br />

Die geschulten Testnutzer führten sowohl auf Android-<br />

als auch auf iOS-Geräten themenspezifische Aufgaben<br />

durch, etwa <strong>Taxi</strong>fahrten bestellen für eine/mehrere Personen<br />

in unterschiedlichen Städten zum aktuellen/späteren<br />

Zeitpunkt. Das Ergebnis: taxi.eu erhielt als einzige App die Note<br />

„sehr gut“. Auf Platz zwei landete Free Now, gefolgt von Sixt Ride<br />

und <strong>Taxi</strong>.de. Uber landete mit der Note „befriedigend“ auf Platz fünf.<br />

Hermann Waldner und Michael Weiss, die Gründer und Geschäftsführer<br />

der taxi.eu-Betreiberfirma fms Systems GmbH, danken allen<br />

beteiligten Zentralen und deren Mitarbeitern für ihr Engagement:<br />

„Wir dürfen alle miteinander stolz sein. Wir haben bewiesen, dass<br />

gute Arbeit auch zu hoher Qualität führt. Folglich können wir uns<br />

Hermann Waldner nahm die Auszeichnung für taxi.eu von Moderator Torsten<br />

Knippertz entgegen.<br />

nicht nur mit Schwergewichten unter den Wettbewerbern messen,<br />

sondern haben nun den Beleg, dass wir es sogar besser können.“<br />

Zur feierlichen Preisverleihung war Hermann Waldner in der<br />

Berliner Bertelsmann-Repräsentanz Unter den Linden. Vonseiten<br />

der DISQ GmbH heißt es: „Von einer Servicewüste kann in Deutschland<br />

keine Rede sein.“ Waldner: „Das ist ein guter Tag für das deutsche<br />

und europäische <strong>Taxi</strong>gewerbe. Die Auszeichnung gebührt<br />

jedem Mitarbeiter der beteiligten Zentralen.“<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale, Thomas Ecke / DISQ / ntv<br />

22 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

„MYMOLO“: NEUE INFO- UND NETZWERKSEITE FÜR MITGLIEDER<br />

Die Digitalisierung in der Mobilitätsbranche<br />

schreitet seit Jahren voran und auch das Informationsaufkommen<br />

gerade in der heutigen Zeit ist enorm. Die<br />

Mitgliedsunternehmen haben einen wachsenden Bedarf an modernen<br />

digitalen Informations-, Netzwerk- und Kommunikationsangeboten.<br />

Mit den modernen Internetauftritten, den dazugehörigen exklusiven<br />

Mitgliederbereichen und den Social-Media-Kanälen haben<br />

die rheinland-pfälzischen Verkehrsverbände bereits sehr effektive<br />

Informationskanäle geschaffen. Jetzt ist es aber an der Zeit, neue<br />

„Wege zu ebnen“ um mit den angeschlossenen Mitgliedern zeitgemäß<br />

und komfortabel in Verbindung zu bleiben.<br />

Am <strong>1.</strong> Februar <strong>2023</strong> ging das neue Tool „myMOLO“ für die<br />

Mitglieder des VDV Rheinland e. V. und VVRP e.V. als moderne<br />

digitale Social-Media-Plattform an den Start. In „myMOLO“ finden<br />

die Unternehmerinnen und Unternehmer geprüfte, topaktuelle<br />

Informationen, erhalten qualifizierte Auskünfte und können sich<br />

mit ihren Kolleginnen und Kollegen vernetzen.<br />

KLARSTELLUNG ZUM MASKENVERBOT FÜR FAHRER<br />

Am <strong>1.</strong> Februar machte die Hamburger Innenbehörde folgende Ansage:<br />

„Das Tragen von Masken für Fahrzeugführende ist nicht mehr<br />

Das Tragen von<br />

Masken ist weiterhin<br />

möglich, wenn<br />

Fahrgäste befördert<br />

werden und keine<br />

Sonnenbrille oder<br />

Ähnliches die<br />

Augen verdeckt.<br />

möglich, Verstöße können mit Bußgeld von 60 Euro geahndet werden.<br />

Die StVO § 23 ist wieder in Kraft getreten.“<br />

Die Reaktionen der Fahrgäste und der Fahrer*innen reichten<br />

von Verunsicherung und Angst bis hin zu Verärgerung und Frust.<br />

Der Servicegedanke und Gesundheitsschutz für sich selbst und<br />

gefährdete Menschen, die wir zur Dialyse und Krebstherapie fahren,<br />

bedurften einer Kehrtwende. Ein offener Brief an Senator Grote<br />

(nachzulesen unter www.taxenunionhh.de) sowie eine umfangreiche<br />

Platzierung des Themas in Presse, Funk und Fernsehen haben<br />

die Hamburger Taxenstelle zu einer zeitnahen Klarstellung bewegt:<br />

Das Tragen der Maske wird nicht geahndet!<br />

Auch der BVTM hatte das Thema sofort aufgegriffen und sorgte<br />

damit für eine Richtigstellung weiterer Bundesländer. Verschlafene<br />

Verbände? Von wegen! Unsere schnelle Pressearbeit brachte eine<br />

schnelle Klarstellung!<br />

DIE KLEINE FACHKUNDE SORGT FÜR VERWIRRUNG<br />

FOTO: Taxen-Union, VDV Rheinland, freepik.com<br />

In München und am<br />

Flughafen hielt sich wochenlang das<br />

Gerücht, dass demnächst die IHK-Unternehmerprüfung<br />

abgeschafft werden<br />

würde. Als Verband, der selbst Vorbereitungskurse<br />

für diese Unternehmerprüfung<br />

anbietet, musste der<br />

TVM/TVB nahezu täglich entsprechende<br />

Rückfragen beantworten und<br />

dabei wieder und wieder das Gerücht<br />

dementieren.<br />

Leider hat auch der Gesetzgeber mit<br />

dem Namen „kleine Fachkunde“ zur Verwirrung<br />

beigetragen. Die „kleine Fachkunde“<br />

muss künftig jede Person ablegen, die den<br />

Personenbeförderungsschein haben möchte.<br />

Das hat aber nichts mit der Sach- und Fachkunde<br />

für Unternehmer zu tun.<br />

Eigentlich sollte es diese kleine Fachkunde<br />

schon seit August 2021 geben, bis heute ist<br />

allerdings bei den zuständigen Behörden<br />

in Berlin über irgendwelche Inhalte<br />

– wenn überhaupt – nur sehr leise<br />

nachgedacht worden.<br />

Man gibt halt irgendwelchen Gedanken<br />

irgendeine Überschrift. Ob das nun<br />

praxisgerecht oder völlig unsinnig ist,<br />

spielt dabei keine Rolle. Und ist ein Name<br />

erst einmal erfunden, dann wird man ihn<br />

auch nicht mehr los. Man lernt daraus, dass<br />

langsam denken nicht gleichbedeutend ist mit<br />

gründlich denken.<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

23


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

BERLINER- UND LDS-TAXEN GEGEN FAHRGASTKLAU<br />

Am 15. Februar demonstrierten wir<br />

gemeinsam mit dem SXF <strong>Taxi</strong>verband<br />

BER gegen illegal agierende Mietwagenbetriebe in Berlin und<br />

dem Landkreis Dahme-Spreewald und riefen zu Spenden für die<br />

Erdbeben-Region auf.<br />

Das LDS-Straßenverkehrsamt und das LABO Berlin sind für<br />

diese Entwicklung im Personenbeförderungsgewerbe verantwortlich<br />

und tun effektiv nichts. Nach dem letzten Gespräch mit der<br />

Flughafengesellschaft und den Behörden hatten wir keine andere<br />

Wahl, als zu demonstrieren. Vorher erging eine gemeinsame<br />

Presse information. Überschattet wurde unsere Aktion vom Erdbeben<br />

in der Türkei und Syrien mit Zehntausenden Toten und über<br />

hunderttausend Verletzten. Beginnend mit einer Schweigeminute<br />

und Spendenaufforderung folgte eine kurze Zusammenfassung<br />

unserer gemeinsamen Probleme mit dem Landkreis. Dann startete<br />

der Autokorso vom alten zum neuen Terminal.<br />

Mit einem Flyer wurden die Fahrgäste in mehreren Sprachen<br />

informiert: „Lassen Sie sich nicht von unseriösen Fahrern<br />

ansprechen, die Ihnen eine Fahrt im <strong>Taxi</strong> oder in einem anderen<br />

Fahrzeug anbieten wollen! Nehmen Sie bitte ein offizielles<br />

<strong>Taxi</strong> am <strong>Taxi</strong>stand. Wenn Sie zu irgendjemandem ins Auto steigen,<br />

gehen Sie Risiken ein: Sie wissen nicht, ob der Fahrer eine<br />

Lizenz hat, ob sein Auto technisch in Ordnung ist und ob Sie<br />

korrekt versichert sind. Das kann unangenehme Folgen haben.<br />

Auch Mietwagenfahrer, die für Uber, Bolt und Free Now fahren,<br />

können ihre Tätigkeit nur mit permanenten Rechtsverstößen<br />

ausüben. Mit einem echten <strong>Taxi</strong> treffen Sie die richtige Wahl<br />

(hier verkürzt wiedergegeben).“<br />

Während die Taxen in Berlin weiter weniger werden, sind inzwischen<br />

mehr Mietwagen als Taxen auf Berlins Straßen unterwegs. Im<br />

Sinne der Daseinsvorsorge werden weitere Demos vor dem LABO<br />

Berlin folgen müssen, falls sich die Situation nicht zugunsten eines<br />

fairen Wettbewerbs ändert. Wir bleiben dran und fordern die bundesweite<br />

Durchsetzung geltenden Rechts.<br />

Wir bitten weiterhin um Geldspenden an Hilfsorganisationen<br />

für die Erdbeben-Region.<br />

Hayrettin Şimşek, („Simi“) von der Berliner „Innung“ und Mustafa<br />

Yanıkoğlu, Gewerbevertreter aus dem Landkreis Dahme-Spreewald<br />

TAXIZENTRUM BERLIN ZIEHT UM UND DIGITALISIERT<br />

DIE SCHULUNGSINHALTE<br />

Anfang nächsten Jahres wird das <strong>Taxi</strong>zentrum von Friedrichshain<br />

nach Ruhleben umziehen, wo es genügend Parkplätze (und keine<br />

Parkraumbewirtschaftung) gibt. Von dem neuen Standort, der sechs<br />

Autominuten von der Autobahnabfahrt Spandauer Damm entfernt<br />

liegt, erhofft Geschäftsführer Hermann Waldner sich eine bessere<br />

und unkomplizierte Erreichbarkeit. Gerade mit dem bevorstehenden<br />

mehrjährigen Verkehrschaos rund um die Elsenbrücke, die schon<br />

jetzt ein neuralgischer Punkt ist, würde der bisherige Standort noch<br />

umständlicher anzufahren sein als heute.<br />

Hermann Waldner bleibt weiterhin Inhaber und stellt klar:<br />

„Gerüchte, dass mit dem Grundstück und den Gebäuden am bisherigen<br />

Standort auch die Zentrale aufgegeben wird, sind falsch.<br />

Der Vermittlungsbetrieb wird am neuen Standort unverändert<br />

von uns fortgeführt.“<br />

Bis auf Weiteres sind Coupons und Belege aber unverändert<br />

in der Persiusstraße abzugeben. Der Termin des vollständigen<br />

Umzugs steht noch nicht fest und wird im Laufe des Jahres<br />

bekannt gegeben.<br />

Unabhängig davon werden die digital angebotenen Kurse für<br />

<strong>Taxi</strong>fahrerinnen und <strong>Taxi</strong>fahrer vom <strong>Taxi</strong>zentrum Berlin demnächst<br />

mit aktualisierten Inhalten durchgeführt.<br />

Um den neuen Kolleginnen und Kollegen schon jetzt die<br />

Anwendung der Fahrer-App nahezubringen, sind die Inhalte in<br />

kurzer, verständlicher Form online abrufbar. Auf der Internetseite<br />

von <strong>Taxi</strong> Berlin werden die künftigen Teilnehmer übersichtlich bis<br />

zur Abschlussprüfung geleitet, für die nach der Kenntnisnahme<br />

der Inhalte eine direkte Anmeldung möglich ist.<br />

Inhalt der Online-Schulung sind unter anderem das Vertragswerk,<br />

die Anmeldung an der App, die Logik der Auftragsvermittlung<br />

mit Sektoren, Fahrermerkmalen und Fahrzeugmerkmalen<br />

über die Menüs bis zum Vermittlungsmodus. Eine Anleitung zur<br />

effektiven Kommunikation mit der Zentrale rundet den Schulungsinhalt<br />

ab.<br />

Derzeit werden Videoanimationen erstellt, mit denen die Inhalte<br />

demnächst noch ansprechender, ausführlicher und anschaulicher<br />

vermittelt werden.<br />

Die Funktionen der Fahrer-App beherrschen – mit der<br />

Online-Schulung bei <strong>Taxi</strong> Berlin kein Problem<br />

FOTOS: Axel Rühle<br />

24 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

TAXI ALSTERTAL N.E.V. – NICHT EINGETRAGENER VEREIN!?<br />

1995 wurde unser Verein mithilfe von Uwe Lange vom Taxenanruf<br />

Blankenese gegründet. Seitdem gibt es in Hamburg zwei <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />

die als nicht eingetragene (n.e.V.) bzw. nicht rechtsfähige<br />

Vereine (n.r.V.) tätig sind. Nur wenige unserer Geschäftspartner<br />

und Kunden „stolpern“ über unseren Zusatz n.e.V.<br />

Dabei bietet der nicht eingetragene Verein gerade für kleinere<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen einige Vorteile für den Geschäftsbetrieb: weniger Formalitäten<br />

bei Gründung und Verwaltung (z. B. keine Eintragungspflicht).<br />

Weniger Vorgaben und behördliche Kontrolle über Struktur<br />

und Orga des Vereins. Geringere Kosten durch einfache Buchführung.<br />

Die Rechtsprechung hat sich inzwischen dahin geändert, dass<br />

diese Gesellschaftsform als Wirtschaftsunternehmen angesehen<br />

wird und somit rechtsfähig ist und quasi als juristische Person gilt.<br />

Bei Neugründungen von <strong>Taxi</strong>zentralen sollte diese Gesellschaftsform<br />

also unbedingt in Betracht gezogen werden!<br />

<strong>Taxi</strong> Alstertal n.e.V.<br />

Die Gesellschaftsform<br />

eines n.e.V. ist<br />

rechtsfähig.<br />

LANDESVERBAND BAYERISCHER TAXI<br />

UND MIETWAGEN UNTERNEHMEN e.V.<br />

Der Landesverband Bayerischer<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen e. V. hat im Sommer<br />

2022 einen Fachausschuss ins Leben gerufen, der sich mit barrierefreier<br />

Mobilität befasst und dabei die Interessen sowohl aus<br />

der <strong>Taxi</strong>- wie aus der Mietwagenbranche vertritt. Initiiert durch<br />

unsere Mitglieder Christian Jerusalem und Jörg Hildebrandt konnte<br />

eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt werden, die alle<br />

Segmente der barrierefreien Mobilität in diesem Fachausschuss<br />

in regelmäßigen Treffen bespricht und in Arbeitsgruppen weiterentwickelt.<br />

Hierzu zählen zum einen die Tarifgestaltungen mit den sozialen<br />

Kostenträgern, insbesondere von großen Krankenkassen,<br />

jedoch auch die Beschaffung von geeigneten Fahrzeugen und<br />

der Kontakt zu Fahrzeugumbaufirmen und Fachausrüstung für<br />

behindertengerechte Fahrzeugein- und umbauten. Details und<br />

die Einladung zu dieser Veranstaltung werden Sie unserem<br />

FACHAUSSCHUSS BARRIEREFREIE MOBILITÄT<br />

Newsletter entnehmen. Hierfür melden Sie sich an auf unserer<br />

Homepage www.taxi-bayern.de.<br />

TAXI AUGSBURG EG – ALLES IN UND AUS EINER HAND!<br />

FOTO: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, <strong>Taxi</strong> Augsburg<br />

Keine Selbstverständlichkeit ist es in<br />

einer 300.000-Einwohner-Stadt, dass alle <strong>Taxi</strong>unternehmer einer<br />

einzigen Zentrale angeschlossen sind. Der ursprünglich 1907 als<br />

e. V. gegründete Zusammenschluss firmiert seit 1983 als Genossenschaft<br />

und bietet Fahrgästen und Unternehmern zuverlässigen<br />

Service und modernste Technik auf hohem Niveau. Als „FMS -Zentrale“<br />

profitieren wir immer wieder von Neuheiten, sei es bei der<br />

Telefonie, in der Vermittlungstechnik oder auch bei der Verarbeitung<br />

bargeldloser Fahrten in der Verwaltung. Unser Hauptaugenmerk<br />

liegt jedoch immer<br />

darauf, eine transparente<br />

und kundenorientierte<br />

Dienstleistung anzubieten.<br />

Dies dominiert die tägliche<br />

Arbeit und wird nach<br />

unserer Überzeugung der<br />

Schlüssel dafür sein, dass unser Gewerbe eine Zukunft hat – nicht<br />

nur hier in Augsburg.<br />

Fahrgäste durchschauen durchaus die Machenschaften von<br />

Schlaumeiern und Hasardeuren, die sich zunehmend in der Personenbeförderung<br />

herumtreiben. Unser Motto: Service nach Maß!<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

25


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

BUNDESVERBAND ERFOLGREICH IN EUROPA: TAXIZENTRALEN<br />

DEUTLICH VON PLATTFORMEN ABGEGRENZT<br />

Viele Entscheidungen haben sich längst von Berlin nach Brüssel<br />

verlagert. Deshalb ist auch der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

e. V. präsent und gibt den Forderungen des Gewerbes in<br />

Europa eine Stimme. Ein deutlicher Erfolg aus den zurückliegenden<br />

Wochen: Das EU-Parlament hat auf Betreiben des Bundesverbands<br />

die <strong>Taxi</strong>zentralen deutlich von den Plattformen<br />

abgegrenzt.<br />

ERST DIE ABSTIMMUNG IM AUSSCHUSS, DANN<br />

IM PLENUM<br />

Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr hat der Ausschuss<br />

des Europäischen Parlaments eine geänderte Form der Direktive<br />

zu Plattformarbeit verabschiedet. Gemeinsam mit den europäischen<br />

Partnern in den Organisationen International Road Transport<br />

Union (IRU) und <strong>Taxi</strong>s4SmartMobility (T4SM) hatte sich der<br />

Bundesverband bis zuletzt dafür starkgemacht, „echte“ Plattformen<br />

wie Uber oder Bolt nicht mit <strong>Taxi</strong>zentralen über einen Kamm<br />

zu scheren. Die entscheidende Abstimmung fand dann Anfang<br />

Februar statt. In dem vorliegenden Papier heißt es, dass <strong>Taxi</strong>dienste,<br />

wie sie nach nationalem Recht und in der nationalen<br />

Praxis geregelt sind, von digitalen Ride-Hailing-Plattformen unterschieden<br />

werden können. Dazu gehört beispielsweise, dass sie<br />

keinerlei Kontrolle und Weisungsbefugnis über die zugelassenen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer ausüben - wie beispielsweise die Festlegung des Fahrpreises<br />

und das Inkasso der Summe für die Beförderung.<br />

DEFINITION DER SELBSTSTÄNDIGEN TAXIFAHRER<br />

FINDET DEUTLICHE MEHRHEIT<br />

Weiter wurde auch die Rolle der selbstständigen <strong>Taxi</strong>fahrer definiert.<br />

Sie sind demnach in der Regel frei in der Wahl der Art und<br />

Weise, wie sie ihren Umsatz erwirtschaften, da sie in der Regel die<br />

mit der Lizenz verbundenen Rechte erhalten, wie z. B. das Recht,<br />

auf der Straße zu fahren, öffentliche <strong>Taxi</strong>standplätze anzufahren<br />

oder gleichwertige Möglichkeiten des freien Zugangs zu Kunden.<br />

Unterm Strich stimmten 376 EU-Parlamentarier dafür, 212 waren<br />

dagegen und 15 enthielten sich der Stimme.<br />

Europa-Abgeordnete jubeln nach der deutlichen Abstimmung im<br />

EU-Parlament.<br />

20 JAHRE TAXI-ORGA AM MÜNCHNER FLUGHAFEN<br />

Bei der turnusgemäßen Ausschreibung der Münchner Flughafengesellschaft<br />

(FMG) für die <strong>Taxi</strong>verkehrsorganisation am Münchner<br />

Flughafen konnte sich unsere IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale erneut<br />

durchsetzen. Damit verlängert sich der Konzessionsvertrag zwischen<br />

der <strong>Taxi</strong>zentrale und dem Airport-Betreiber bis Ende 2026.<br />

IsarFunk betreut den <strong>Taxi</strong>ablauf am Münchner Flughafen seit<br />

2003 und feiert damit in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum.<br />

Als Meilensteine der Entwicklung der beiden letzten Jahrzehnte<br />

sehen wir dabei die Eröffnung eines eigenen Informationsschalters<br />

(TSP) im Ankunftsbereich des Terminals 2 im Jahr<br />

2004. Im selben Jahr konnten wir zudem ein Schrankensystem<br />

einführen. Wir hatten damals in unserem Angebot gegenüber der<br />

Flughafengesellschaft versprochen, als zweiten wichtigen Schwerpunkt<br />

neben der Einrichtung des <strong>Taxi</strong>-Service-Points (TSP) die<br />

von der FMG eingeführte fahrtenabhängige Komponente bei der<br />

Preisgestaltung umzusetzen.<br />

Zur Identifikation an den Schranken wurden damals Fahrerausweise<br />

mit Magnetstreifen eingeführt. Sie enthielten Namen,<br />

Vornamen und Lichtbild sowie eine elektronisch und datenverarbeitungstechnisch<br />

zugewiesene, individuelle Kennziffer, die<br />

maschinenlesbar gespeichert wurde. Mit dem Fahrerausweis<br />

und den Zugangsschranken wurde nicht nur die Abrechnung<br />

der Aufstellgebühren nach Anzahl der Durchfahrten eingeführt,<br />

sondern auch die Transparenz gegenüber den Fahrgästen verbessert,<br />

weil ebenjener Fahrerausweis sichtbar am Armaturenbrett<br />

angebracht ist.<br />

Damit wurde auch das Beschwerdemanagement erleichtert.<br />

Verfehlungen der <strong>Taxi</strong>kollegen und -kolleginnen werden in einem<br />

ebenfalls 2004 eingeführten Sanktionsausschuss behandelt. Die<br />

Strafen reichen von Verwarnungen über Geldbußen bis zu einem<br />

Nutzungverbot einzelner Kollegen bei groben Verstößen. Die Geldbußen<br />

werden von uns als Spende an die <strong>Taxi</strong>stiftung Deutschland<br />

weitergeleitet.<br />

Den jüngsten Meilenstein unserer Arbeit am Münchner Flughafen<br />

konnten wir zum Jahresende 2022 setzen. Seitdem erfolgt<br />

die <strong>Taxi</strong>-Positionierung der Kollegen über eine Fahrer-App. Die<br />

damit verbundene Digitalisierung ist die Basis für einen reibungslosen<br />

<strong>Taxi</strong>-Ablauf am Münchner Flughafen – heute und hoffentlich<br />

auch in den nächsten 20 Jahren.<br />

FOTOS: Gaby Bischoff, FMG<br />

26 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


INTERNATIONAL<br />

PROTESTE IN DEN<br />

NIEDERLANDEN<br />

In Amsterdam kommt es immer<br />

wieder zu Protestaktionen der<br />

dortigen <strong>Taxi</strong>fahrer. Sie fühlen sich von<br />

den Behörden gegängelt und im Stich<br />

gelassen.<br />

KONTROLLEN IN<br />

SPANIEN<br />

In Barcelona ermöglicht eine Allianz<br />

aus <strong>Taxi</strong>-Gewerkschaften und Politik<br />

die rigorose Durchsetzung von Recht<br />

und Gesetz gegen illegale<br />

Fahrdienstanbieter.<br />

Mitte Februar hatten sich rund 300 <strong>Taxi</strong>s im Norden von<br />

Amsterdam versammelt und waren dann während der<br />

Hauptverkehrszeit ins Zentrum gefahren, wo sie die<br />

umliegenden Straßen blockierten. Der Hauptkritikpunkt sind<br />

die fehlenden <strong>Taxi</strong>stände. Für 4.000 <strong>Taxi</strong>s stehen nur rund<br />

70 <strong>Taxi</strong>stände zur Verfügung. „Das Verhältnis stimmt nicht“,<br />

beklagte sich ein am Protest teilnehmender <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />

Das Problem ist eine Folge der Liberalisierung des<br />

niederländischen <strong>Taxi</strong>gewerbes vor einigen Jahren.<br />

Seitdem können <strong>Taxi</strong>fahrer aus der Umgebung auch<br />

in Amsterdam fahren. Dazu kommen noch die zahlreichen<br />

Fahrzeuge von Uber und anderen Vermittlungsplattformen,<br />

die oft ziellos im Zentrum der<br />

Millionenstadt herumkreisen. Das führt dann zu<br />

Beschwerden durch die Anwohner. Die Stadt tut sich<br />

bereits seit mehreren Jahren schwer damit, die <strong>Taxi</strong>s<br />

und Uber-Autos zu regulieren.<br />

Auslöser der Proteste war wohl eine Aktion der Polizei<br />

im Januar, als man zehn Fahrern Bußgelder auferlegt<br />

hatte, weil sie sich in einem nicht als Standplatz<br />

ausgewiesenen Bereich bereitgestellt hatten. <br />

wf<br />

Mitte Februar demonstrierten Amsterdamer <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />

NOCH MEHR<br />

INTERNATIONALE<br />

TAXITHEMEN<br />

<strong>Taxi</strong>s in Barcelona<br />

In Katalonien trat am <strong>1.</strong> Januar <strong>2023</strong> ein Gesetz in<br />

Kraft, das Fahrern von Privatautos, die gewerbliche<br />

Mietplattformen wie Uber, Bolt und den spanischen<br />

Anbieter Cabify nutzen, den Betrieb verbietet, es sei<br />

denn, sie setzen konzessionierte Mietwagen ein. Die<br />

Plattformanbieter reagierten so, wie man es in Deutschland<br />

und anderen Ländern von Uber kennt: Sie ignorierten<br />

das Gesetz und betrieben ihre Apps auch in<br />

Katalonien weiter, als ob nichts wäre.<br />

Élite <strong>Taxi</strong> Barcelona, die größte <strong>Taxi</strong>gewerkschaft der Region,<br />

organisierte daraufhin eine Einsatzgruppe aus <strong>Taxi</strong>fahrern, um<br />

private Pseudo-Mietwagen zu identifizieren. Anschließend forderte<br />

Élite <strong>Taxi</strong> von der Guàrdia Urbana ein konsequentes Vorgehen<br />

gegen die Verstöße und drohte, anderenfalls reihenweise<br />

Proteste zu organisieren. Die städtische Polizei reagierte prompt<br />

und greift seitdem hart durch. Dadurch häuften sich die Fälle,<br />

bei denen sich Fahrgäste von plattformvermittelten Autos nach<br />

einer Polizeikontrolle am Straßenrand wiederfanden, während<br />

ein Abschleppwagen das Auto zum Polizei-Lagerhaus transportierte<br />

– das mittlerweile ziemlich voll sein dürfte. Élite-<strong>Taxi</strong>-Chef<br />

Alberto ‚Tito‘ Álvarez äußerte sich „zufrieden und beruhigt“<br />

über die Durchsetzung geltenden Rechts. <br />

wf<br />

MINDESTFAHRPREIS IN FRANKREICH<br />

FOTOS: WimFaber, Pixabay<br />

Nach langen und zähen Verhandlungen<br />

haben französische Gewerkschaften<br />

einen Mindestbetrag von 10,20 Euro<br />

für jede Fahrt mit Plattformanbietern<br />

durchgesetzt.<br />

Damit nehmen Plattformarbeiter bei<br />

Uber und anderen Plattformen wie Bolt<br />

und Free Now seit Anfang Februar<br />

mindestens 7,65 Euro netto (10,20 Euro<br />

brutto) pro Fahrt ein. Das entspricht<br />

einer Steigerung von 27 Prozent.<br />

„Dies ist die erste Vereinbarung zwischen<br />

Gewerkschaften und Plattformen“,<br />

sagte Yassine Bensaci, ein<br />

Gewerkschaftsvertreter, der selber als<br />

App-Fahrer arbeitet. „Aber das ist nur<br />

der erste Schritt, denn wir verhandeln<br />

über andere Dinge, wie zum Beispiel<br />

regelmäßige Konsultationen zwischen<br />

Plattformen und Vertretern der Fahrer.“<br />

Die von der französischen Regierung<br />

vermittelten Verhandlungen gehen auf<br />

jahrelange heftige Konflikte zwischen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern und Plattformarbeitern und<br />

mehrere Urteile französischer Gerichte<br />

über den (Schein-)Selbstständigkeitsstatus<br />

von Plattformarbeitern zurück.<br />

Die Uber-Files enthüllten im Sommer<br />

2022, dass der französische Präsident<br />

Emmanuel Macron sein Möglichstes<br />

getan hatte, um Uber ungehindert auf<br />

dem französischen Markt Fuß fassen<br />

zu lassen.<br />

wf<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

27


BERLIN<br />

DEMO GEGEN FAHR-<br />

GASTKLAU AM BER<br />

Die Berliner <strong>Taxi</strong>-„Innung“ und der<br />

SXF <strong>Taxi</strong>verband BER hatten zum<br />

Protest gegen die Behördenuntätigkeit<br />

am Hauptstadtflughafen aufgerufen.<br />

GOLDENE AUGENBINDE<br />

WEGEN IGNORANZ<br />

Uber als Sponsor – <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat<br />

Berlinale-Chefin Mariëtte Rissenbeek<br />

und Kulturstaatsministerin Claudia<br />

Roth einen Schmähpreis verliehen.<br />

Mit der Demo am 15. Februar wollten die Veranstalter<br />

Druck auf die Verantwortlichen ausüben, die den Fahrgastklau<br />

durch unseriöse Fahrer im Flughafenterminal<br />

nicht unterbinden. Organisator Hayrettin Şimşek („Simi“):<br />

„Es war schön zu sehen, dass Berliner und LDS-Taxen verbündet<br />

gegen einen gemeinsamen Feind vorgehen.“<br />

Vor Ort waren neben Simi von der Berliner <strong>Taxi</strong>-„Innung“<br />

und Özcan Ekinci vom SXF <strong>Taxi</strong>verband BER e. V. weitere<br />

Vertreter des <strong>Taxi</strong>gewerbes und der IHK. Simi und<br />

Mustafa Yanıkoğlu begrüßten die Teilnehmer per<br />

Mi krofon. Nach einer Gedenkminute für die Erdbeben-<br />

Opfer in der Türkei und Syrien baten die Redner um<br />

Geldspenden an Krisendienste. Simi gab eine Zusammenfassung<br />

der Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes in Berlin<br />

und dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) wieder,<br />

hauptsächlich die illegal agierenden <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe.<br />

Danach startete der <strong>Taxi</strong>korso in Richtung<br />

Terminal <strong>1.</strong><br />

Vor den Türen der Ankunftsebene hielten die<br />

Demonstranten schließlich eine Kundgebung ab und<br />

verteilten Flyer. Dabei kam es zu Provokationen durch illegal<br />

agierende Fahrer (‚Klauer‘), die von Ordnern beruhigt werden<br />

mussten.<br />

Simis Fazit: „Im Endeffekt lief die Demo gut und wir sind<br />

dem Ziel etwas näher gekommen.“ <br />

ar<br />

Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />

NOCH MEHR<br />

BERLINER<br />

TAXITHEMEN<br />

Für Empörung nicht nur im <strong>Taxi</strong>gewerbe hat die<br />

Entscheidung gesorgt, als einen der drei<br />

Hauptsponsoren der Internationalen Berliner<br />

Filmfestspiele „Berlinale“ diesmal den US-Fahrdienstanbieter<br />

Uber unter Vertrag zu nehmen. Einwänden,<br />

unter anderem von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Uber sei für<br />

Rechtsverstöße und das Ignorieren von Gerichtsurteilen<br />

berüchtigt, widersprach Berlinale-Geschäftsführerin<br />

Mariëtte Rissenbeek: Man habe sich im Vorfeld<br />

ausführlich über die Seriosität sämtlicher Sponsoren<br />

informiert.<br />

Das Sponsoring hat auch eine politische Dimension, da die<br />

Berlinale vom Bund jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag<br />

gefördert wird, Tendenz steigend. Zuständig ist Kulturstaatsministerin<br />

Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen).<br />

In der Presseanfrage erwähnte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Rechtsverstöße<br />

von Uber und nannte weitere Gründe, die gegen die Partnerschaft<br />

sprechen, belegt mit insgesamt 21 Links. Roth<br />

verweigerte eine Stellungnahme, Rissenbeek antwortete reserviert<br />

und ließ keines der Argumente gelten.<br />

Nach Gesprächen mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska<br />

Giffey (SPD) und Vorstandsvertretern der Berliner <strong>Taxi</strong>-<br />

„Innung“ soll Rissenbeek nun ein Ende der Partnerschaft in<br />

Erwägung ziehen. <br />

ar<br />

FOTOS: Axel Rühle<br />

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28 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


MÜNCHEN<br />

FRUST AM<br />

FLUGHAFEN<br />

Die Mitarbeiter der deutschen<br />

Flughäfen streiken für höhere Löhne.<br />

Unter anderem auch am Münchner<br />

Airport war deshalb der Betrieb<br />

eingestellt. Sehr zum Verdruss der<br />

Münchner Taxler.<br />

LUST AUF DEN<br />

RUHESTAND<br />

Der Münchner Rechtsanwalt Michael<br />

Bauer zieht sich in den Ruhestand<br />

zurück. Er war wie kaum ein anderer<br />

mit dem PBefG vertraut und hat mit<br />

seinen Verfahren auch einige<br />

Meilensteine gesetzt.<br />

Die Flughafengesellschaften und die Gewerkschaft<br />

ver.di konnten sich nicht auf eine vernünftige Entlohnung<br />

einigen. Deshalb sind die Mitarbeiter an vielen<br />

Flughäfen in den Streik getreten. So auch in München am<br />

17. Februar.<br />

Wer sich an diesem Tag am Flughafen aufhielt, sah<br />

lediglich leere Ankunfts- und Abflughallen, geschlossene<br />

Cafés und gut gelaunte trillerpfeifende Flughafen-<br />

Mitarbeiter. Im Außenbereich des Münchner<br />

Flughafens traf man auf verwaiste <strong>Taxi</strong>standplätze.<br />

Knapp 4.000 <strong>Taxi</strong>fahrer*innen aus München und<br />

Umgebung mussten an diesem Freitag auf lukrative<br />

Flughafenfahrten verzichten und letztlich auf Umsätze<br />

im mittleren sechsstelligen Bereich. Für eine Branche,<br />

die sowieso schon durch Corona-Lockdowns und<br />

Energiepreisexplosionen stark gebeutelt ist, war das<br />

ein schmerzhafter Verlust.<br />

Keine Frage, Streik ist ein wichtiges Recht einer funktionierenden<br />

Demokratie. Und weil jeder Streik auch immer irgendjemandem<br />

schadet,<br />

muss jeder Streik<br />

auch immer die<br />

Verhältnismäßigkeit<br />

im Blick behalten.<br />

Dies gilt vor<br />

allen Dingen dann,<br />

wenn ein Arbeitskampf<br />

nicht nur<br />

dem Arbeitgeber,<br />

Dort, wo sonst über hundert <strong>Taxi</strong>s auf<br />

Fluggäste warten, war am 17. Februar <strong>2023</strong><br />

gähnende Leere.<br />

sondern auch völlig<br />

Unbeteiligten massiv<br />

schadet. jh<br />

NOCH MEHR<br />

MÜNCHNER<br />

TAXITHEMEN<br />

Nach 26 Jahren hat der<br />

Münchner Anwalt<br />

Michael Bauer zum<br />

Jahreswechsel seine Kanzlei<br />

in der Münchner Schillerstraße<br />

geschlossen.<br />

Ein Großteil seiner<br />

Mandanten stammte<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />

oft aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet. Er<br />

vertrat sie gegenüber<br />

den Genehmigungsbehörden,<br />

wenn es um<br />

Konzessionsverlängerungen<br />

oder Betriebsprüfungen<br />

ging.<br />

Rechtsanwalt Michael Bauer<br />

hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe bundesweit<br />

vertreten.<br />

Michael Bauer fasste dabei auch einige heiße Eisen an und<br />

setzte damit manche Meilensteine, weil sich danach die Rechtslage<br />

verändert hat. Vor zwanzig Jahre erstritt er beispielsweise<br />

die Genehmigung für einen zweiten Betriebssitz außerhalb der<br />

ursprünglichen Gemeinde. „Die Folge war dann eine ministerielle<br />

Anweisung an die Genehmigungsbehörden, wonach mehrfache<br />

Betriebssitze eben doch zulässig sind“, schildert Bauer in<br />

einem Interview. Dass <strong>Taxi</strong>s mit Dachwerbeträger fahren dürfen,<br />

ist ein weiterer juristischer Meilenstein des Rechtsanwalts, ebenso<br />

wie die gewonnenen Verfahren gegen <strong>Taxi</strong>zentralen, die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

von der Vermittlung ausschließen wollten, weil<br />

diese ihre <strong>Taxi</strong>s nicht nur in der Regelfarbe Hellelfenbein eingesetzt<br />

hatten. Das komplette Interview mit Michael Bauer ist<br />

in der aktuellen Regionalausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

erschienen. <br />

jh<br />

SÜSSE KUNDENPFLEGE UND AFRIKANISCHER AUSTAUSCH<br />

FOTOS: IsarFunk, Michael Bauer<br />

Die beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

waren im Februar mit etwas außergewöhnlichen<br />

Themen beschäftigt. Die<br />

IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale nutzte die letzten<br />

Tage der fünften Jahreszeit (die in Bayern<br />

Fasching genannt wird), um Kundenpflege<br />

der süßen Art zu betreiben.<br />

Stammkunden, die ihr IsarFunk-<strong>Taxi</strong><br />

per „Autobooker“ bestellen, bekamen<br />

eine Schachtel mit Faschingskrapfen<br />

vorbeigebracht (die überall anders<br />

heißen, von Berliner über Kreppel bis<br />

zu Puffel).<br />

Beworben für diese Leckerei hatten sich<br />

die Kunden per E-Mail, als Aufruf zur<br />

Bewerbung diente der Autobooker.<br />

Ebenfalls kulinarisch verwöhnt wurden<br />

die Gäste der <strong>Taxi</strong> München eG. Es<br />

gab eine typisch bayerische Brotzeit<br />

(was in München nichts anderes sein<br />

kann als Weißwurst mit Brez’n. Für die<br />

16-köpfige Delegation war dies etwas<br />

völlig Unbekanntes, stammen sie doch<br />

aus Madagaskar. Sie arbeiten dort in<br />

genossenschaftlichen Verbindungen,<br />

vorwiegend in land- und viehwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften sowie im<br />

Transportgewerbe und bekamen bei der<br />

<strong>Taxi</strong> München eG wertvolle Einblicke in<br />

deren genossenschaftliche Arbeit. jh<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

29


HAMBURG<br />

NISSAN MISCHT<br />

WIEDER MIT<br />

Mit dem SUV-Modell Ariya geht ein<br />

Hamburger Autohaus jetzt in die<br />

Verkaufsoffensive. Zur Auswahl steht<br />

eine Akkuvariante, die mit Wechselstrom<br />

bis 130 kW geladen werden kann.<br />

DAS PROBLEM DER<br />

LIEFERZEITEN<br />

Für <strong>Taxi</strong>betriebe gibt es die BAFA-<br />

Förderung nur noch bis Ende August.<br />

Doch welche relevanten E-<strong>Taxi</strong>s<br />

können bis zu diesem Stichtag<br />

überhaupt noch ausgeliefert werden?<br />

Im Zuge seiner Fördermaßnahmen für Elektro-<strong>Taxi</strong>s veröffentlicht<br />

die Stadt Hamburg seit Start des „Projektes Zukunftstaxi<br />

“auf seiner Website auch eine Auflistung verfügbarer<br />

E-<strong>Taxi</strong>s. Angefangen vom VW ID.4 über Modelle von Toyota,<br />

Mobilize, Kia, Volvo, Opel, Polestar, Tesla, LEVC bis zu Mercedes<br />

erfahren die Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen dort<br />

alles, was für die Kaufentscheidung eines E-<strong>Taxi</strong>s wichtig ist,<br />

unter anderem Preis, Leistung, Händler und Ansprechpartner.<br />

Seit März taucht in dieser Auflistung als zusätzliches<br />

Modell der noch recht neue Nissan Ariya auf. Der<br />

Stromer wird mit zwei verschiedenen Akkuvarianten<br />

(63 und 87 kWh) sowie zwei Antriebsarten (Front bzw.<br />

Allradantrieb) angeboten.<br />

Die größte Reichweite erreicht die frontgetriebene<br />

Variante mit 242 PS in Kombination mit dem 87 kWh<br />

großen Akku. Bei diesem Modell ist auch dreiphasiges<br />

Laden mit Wechselstrom serienmäßig. In der Praxis<br />

erlaubt das eine maximale AC-Ladegeschwindigkeit von<br />

bis zu 22 kW, bei Gleichstrom mit maximal 130 kW.<br />

Das Hamburger Autohaus Günther bietet das Ariya-<strong>Taxi</strong> mit<br />

dem kleinen Akku und der Evolve Pack-Ausstattung ab 50.611 Euro<br />

und mit der großen Batterie ab 54.392 Euro an (jeweils netto). Die<br />

<strong>Taxi</strong> Umrüstung erfolgt bei INTAX in Oldenburg. <br />

sg<br />

Der neue Nissan<br />

Ariya kostet ab<br />

50.000 Euro.<br />

NOCH MEHR<br />

HAMBURGER<br />

TAXITHEMEN<br />

Diese Frage hatte sich im Februar auch ein Hamburger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer gestellt und eine entsprechende<br />

Abfrage bei den Herstellern bzw. Autohändlern in<br />

seiner Stadt gestartet. Außen vor gelassen wurden dabei die<br />

Fahrzeuge, die einen Netto-Listenpreis über 40.000 Euro<br />

haben.<br />

Der Hamburger Unternehmer<br />

kam zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

„Abgesehen von<br />

je einem Citroën-,<br />

einem Fiat- und<br />

einem Peugeot-<br />

Kleinbus, die wohl<br />

eher selten von<br />

Taxenbetrieben<br />

nachgefragt werden,<br />

zumindest im städtischen<br />

Bereich, gibt<br />

es nur den Citroën ë-Berlingo, den Fiat E-Doblò, den Peugeot<br />

Rifter, den Tesla 3, den Tesla Y, den Toyota bZ4X und zwei Toyota<br />

Proace-Modelle, die noch eine Chance haben, rechtzeitig für die<br />

BAFA-Förderung geliefert zu werden, wenn alles gut geht, also<br />

insgesamt nur acht von 51 [möglichen – Anm. der Redaktion]<br />

Modellen.“<br />

Deshalb kommt der <strong>Taxi</strong>unternehmer zu folgendem Schluss:<br />

„Die wenigsten Kaufwilligen werden ihr Fahrzeug noch bis zum<br />

3<strong>1.</strong> August <strong>2023</strong> kaufen und zulassen können und somit auch<br />

keine Umweltboni (BAFA und Hersteller) erhalten.“<br />

Jan Grupe, Vorstand der Hamburger Taxen-Union, weist in<br />

diesem Zusammenhang darauf hin, dass es je nach Ausstattung<br />

zu völlig unterschiedlichen Lieferzeiten bei gleichen Fahrzeugmodellen<br />

kommen kann. <br />

sg<br />

HAMBURG SETZT EINE VERBRENNER-DEADLINE<br />

Der rot-grüne Hamburger Senat hat<br />

sein Klimaschutzgesetz noch einmal<br />

nachgeschärft und will bis 2030 den<br />

CO₂-Ausstoß gegenüber 1990 um<br />

70 Prozent reduzieren. Dazu soll auch<br />

das <strong>Taxi</strong>gewerbe seinen Teil beitragen.<br />

Mit dem Stichtag 3<strong>1.</strong> Dezember 2024<br />

ist die Option auf ein Verbrenner-<strong>Taxi</strong><br />

für die Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

dann Geschichte. Ab <strong>1.</strong> Januar 2025<br />

müssen alle neu beantragten <strong>Taxi</strong>s und<br />

Mietwagen mit einem emissionsfreien<br />

Antrieb ausgestattet sein. Die Fahrzeuge<br />

aus dem Altbestand sind davon<br />

nicht betroffen. Damit geht Hamburg<br />

als erste deutsche Kommune mit der<br />

Umstellung voran. Bereits Ende vergangenen<br />

Jahres hatte die Stadt Wien den<br />

gleichen Schritt angekündigt.<br />

Für den Verkehrssenator Anjes Tjarks<br />

bietet eine E-<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen-<br />

Flotte ein besonders großes CO₂-<br />

Einsparpotenzial. „Das Verbrenner-Aus<br />

für Hamburgs Taxen ist hierfür ein gutes<br />

Beispiel.“ Schon jetzt würden durch die<br />

Umstellung auf elektrisch und wasserstoffbetriebene<br />

<strong>Taxi</strong>s jährlich 2.000 Tonnen<br />

CO₂ eingespart. „Elektrifizieren wir<br />

die gesamte Flotte in Hamburg, sind<br />

es 25.000 Tonnen im Jahr. Wir hoffen,<br />

dass von dieser Entscheidung in Hamburg<br />

eine Signalwirkung ausgeht – für<br />

Deutschland und ganz Europa.“ sg<br />

FOTOS: Intax, freepik.com<br />

30 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

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STARTERBATTERIEN LÄNGER LEBEN LASSEN<br />

Starterbatterien altern im Sommer bei hohen Temperaturen<br />

schneller und fallen reihenweise im Herbst in der ersten kalten<br />

Nacht aus. Dabei lässt sich das ohne großen Aufwand vermeiden!<br />

Vorbeugen spart Geld!<br />

Wenn die Bleibatterie teilentladen ruht und nicht sofort wieder<br />

aufgeladen wird, beginnt sie zu „sulfatieren“, wie der Fachmann<br />

sagt. Sie verliert dann nach und nach an Kapazität, sie wird bildlich<br />

gesprochen „kleiner“, bis sie als defekt gilt – eigentlich ist sie<br />

nur zu klein für den definierten Einsatz geworden.<br />

Ist die Batterie erst mal infolge Sulfatierung geschwächt, lässt<br />

sie sich durch Megapulsen wieder frisch machen. Das kleine Kästchen<br />

Megapulse – schon mehrmals im Fernsehen wie beispielsweise<br />

bei VOX<br />

besprochen – wird einfach an<br />

der Batterie angebracht und<br />

regeneriert sie, macht sie wieder<br />

„größer“. Das Gerät arbeitet<br />

bei jeder Fahrt, gespeist<br />

durch die Lichtmaschine, oder<br />

bringt die Batterie beim Nachladen<br />

mit einem externen<br />

Dieses kleine blaue Kästchen sorgt<br />

für eine längere Lebensdauer der<br />

Starterbatterie.<br />

(noch so kleinen) Ladegerät wieder auf Vordermann.<br />

Weitere Information unter www.megapulse.de oder bei<br />

Kurt Hebben (kurt.hebben@novitec.de)<br />

DER OPTITAX – VOICECTRL ROBOT VERBESSERT<br />

DEN KUNDENSERVICE UND SENKT DIE KOSTEN<br />

In Kooperation mit dem finnischen Unternehmen<br />

VoiceCTRL bieten wir ein wirkungsvolles Werkzeug<br />

als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen<br />

wie Kostendruck und Personalmangel. Der<br />

VoiceCTRL Robot und die optiTAX Integration übernehmen die komplette<br />

Abwicklung von Routineanrufen und entlasten so die Zentrale.<br />

Jeder Anruf wird sofort beantwortet. Ansagen wie „Im Moment<br />

sind alle Mitarbeiter im Gespräch, bitte warten …“ gehören der Vergangenheit<br />

an.<br />

In einem benutzerfreundlichen und einfachen Sprachdialog kann<br />

der Anrufende sein <strong>Taxi</strong> einfach und ohne Wartezeit bestellen. Damit<br />

ergibt sich eine wesentliche Verbesserung des Kundenservice. Das<br />

System arbeitet weitgehend<br />

selbstlernend.<br />

Kunden, die spezielle<br />

Wünsche haben, werden<br />

sofort mit einem<br />

freien Mitarbeiter verbunden.<br />

Eine Anbindung an eine vorhandene, geeignete Telefonanlage<br />

ist möglich.<br />

PREMIUM-INFOS FÜR PREMIUM-ABONNENTEN<br />

„Guten Morgen aus der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion!“ – Mit diesen Worten<br />

beginnt das tägliche Update in der WhatsApp-Gruppe „Eine<br />

Stimme für das <strong>Taxi</strong>“. Diese Gruppe ist exklusiv für Premium-<br />

Abonnenten von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />

In der Gruppe berichtet die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion in einem<br />

Morgen- und in einem Abend-Update über die wichtigsten <strong>Taxi</strong>-<br />

Ereignisse. Dabei wird auch einmal ein Blick hinter die Kulissen<br />

der Redaktionsarbeit geworfen und die ein oder andere Entwicklung<br />

im Vorfeld verraten. Zudem geben sich die Gruppenmitglieder<br />

untereinander wertvolle Tipps und Hilfestellungen. Wenn<br />

nötig, werden diese von der Redaktion moderiert.<br />

Kürzlich haben die Gruppenmitglieder beispielsweise untereinander<br />

über die Folgen des Wegfalls der Maskenpflicht im ÖPNV<br />

diskutiert. Eine Unternehmerin aus Bayern hatte dazu berichtet,<br />

dass es ihr lieber ist, wenn ihre Fahrer*innen nach wie vor Maske<br />

tragen. Sie würde dann sogar die Kosten übernehmen, sollte das<br />

Fahrpersonal ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Verhüllungsverbot<br />

am Steuer bekommen. „Die Kosten durch erkranktes Personal<br />

wären um ein Vielfaches höher“, begründete sie diese<br />

Maßnahme.<br />

Man dürfe dies aber nicht als Betriebsausgabe anführen, denn<br />

dann könnte es als sozial- und steuerpflichtiger Arbeitslohn interpretiert<br />

werden, mahnte daraufhin ein Unternehmer aus dem<br />

hohen Norden. Der Zugang zur Gruppe wird über eine persönliche<br />

Einladung allen Lesern gewährt, die unter www.taxi-times.com/<br />

abo das <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Premium-Abo abgeschlossen haben. Dieses<br />

kostet 5,50 Euro im Monat (brutto) und beinhaltet den Bezug von<br />

vier Printausgaben <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> pro Jahr (optional per Post<br />

oder als PDF) und des wöchentlichen Newsletters sowie freien<br />

Zugriff auf sämtliche Inhalte unter www.taxi-times.com einschließlich<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-App – und eben die Mitgliedschaft in<br />

der WhatsApp-Gruppe „Eine Stimme für das <strong>Taxi</strong>“. Für die Teilnahme<br />

an einem der von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> veranstalteten Workshops<br />

erhalten Premium-Abonnenten zudem ein Vorbuchungsrecht<br />

sowie eine Ermäßigung.<br />

FOTOS: NOVITEC, Seibt & Straub, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

32 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


KLEINANZEIGEN<br />

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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

33


IN EIGENER SACHE<br />

MUSIKALISCHE<br />

WELTREISE<br />

IM TAXI<br />

Das <strong>Taxi</strong> ist weltweit zu finden, in jeder Sprache – und<br />

in jeder Musikrichtung. Aus einer großen Auswahl an<br />

<strong>Taxi</strong>-Songs hat <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> 24 Beispiele ausgewählt<br />

und als Adventskalender präsentiert.<br />

Fünf der vier ausgewählten Songs<br />

sind hierzulande sehr bekannt:<br />

„<strong>Taxi</strong> nach Paris“ von Felix de Luxe,<br />

„Joe Le <strong>Taxi</strong>“ von Vanessa Paradis, „Big Yellow<br />

<strong>Taxi</strong>“ von Joni Mitchell, „Mr. Cab Driver“<br />

von Lenny Kravitz und „Tijuana <strong>Taxi</strong>“<br />

von Herb Alpert and The Tijuana Brass –<br />

bei letzterem Song allerdings hauptsächlich<br />

die Melodie, weniger der Titel.<br />

WELTMUSIK MIT TAXI<br />

Es wurden Perlen aus den unterschiedlichsten<br />

Musikrichtungen und nach Möglichkeit<br />

Hintergrundgeschichten ausgegraben. Aus<br />

verschiedenen Sparten des<br />

Pop waren dies unter anderem<br />

Emrah aus der Türkei,<br />

Mariam Doumbia und Amadou<br />

Bagayoko aus Mali, Lary<br />

لعشم aus Gelsenkirchen und<br />

Alle <strong>Taxi</strong>songs<br />

zum Nachhören<br />

auf taxi-times.com<br />

Lieder- aus Kuwait. In جورعلا<br />

macher-Manier haben der<br />

Amerikaner Harry Chapin<br />

und der Bayer Fredl Fesl interessante<br />

<strong>Taxi</strong>-Songs beigesteuert. Für Blues<br />

war Little Richard zuständig, für Soul J.<br />

Blackfoot, für Reggae Sly & Robbie, für<br />

Deutschrock Marius Müller-Westernhagen,<br />

für Rock die schwedische Band Nina<br />

Rochelle, für Punkrock die Britin Misty Miller,<br />

für Techno Blümchen und für Chanson<br />

Hénia Suchar.<br />

Besondere Spezialitäten stammen von<br />

Amir Vafa, den Pischellis aus Apulien,<br />

Bärbel Naumann aus der DDR, Dr. Bombay<br />

aus Schweden und DÖF, jeweils mit<br />

Erklärungen.<br />

Von vielen der Songs gibt es<br />

unzählige Cover-Versionen,<br />

wiederum sehr vielfältig und<br />

zum Teil interessanter als ihr<br />

Original.<br />

Advent mag vorbei sein,<br />

Musik ist zeitlos. Die <strong>Taxi</strong>-Songs<br />

mit ihren Geschichten sind jetzt<br />

auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website per<br />

Mausklick unter „Service“<br />

zu finden. <br />

ar<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Gartenstraße 12<br />

84549 Engelsberg, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)8634 / 260 85 77<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht Traunstein<br />

HRB 31193<br />

Redaktion (tt)<br />

Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh),<br />

Axel Rühle (ar)<br />

E-Mail: redaktion@taxi-times.com<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Wim Faber (wf), Gisela Spitzlei (gs), Remmer<br />

Witte (rw)<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell, Martina Jacob<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />

10999 Berlin<br />

stellert@raufeld.de<br />

Anzeigen + Vertrieb<br />

Jürgen Hartmann<br />

anzeigen@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)8634 / 260 85 77<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 6,80 €, Jahres-Abo: 66 € (inkl. MwSt.<br />

und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong> Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

Veröffentlichung gemäß § 8, Absatz 3 des<br />

Bayerischen Pressegesetzes: Gesellschafter<br />

(100 %) der taxi-times Verlags GmbH,<br />

Engelsberg ist Hermann Waldner.<br />

34 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


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