30.03.2023 Aufrufe

ZUKUNFT Fichtelgebirge #1

"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern

"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MEILENSTEIN

Perspektive: Vorreiter der Energiewende

Energie Das Fichtelgebirge ist ein optimales Versuchsfeld für regenerative Energieversorgung

und das vernetzte Wohnen der Zukunft. Das Wunsiedler Wohnlabor treibt die

Entwicklung voran.

„Wohnen 2020 – Region Wunsiedel. So geht Energiewende“ – Mit diesen

Worten hatten die SWW Wunsiedel GmbH bei der Eröffnung des

WUNWohnlabors Energie im Sommer 2015 eine klare Botschaft ausgesandt.

Große Entwicklungen verlangen, dass man groß von ihnen spricht

und daher ließ es sich Bürgermeister Karl-Willi Beck nicht nehmen, die

wegweisende Rolle der städtischen Tochtergesellschaft SWW im Zusammenhang

mit der Energiewirtschaft und Energiewende gebührend zu loben:

„Unsere Stadtwerke sind der Treiber für Wertschöpfung und neue

Dienstleistungen vor Ort.“

Seitdem Marco Krasser 2001 den Chefsessel bei der SWW übernommen

hat, ist Beachtliches geschehen. Über 40 neue Arbeitsplätze entstanden,

100 neue Arbeitsplätze kamen in die Region, mehr als 60 Mio. Euro wurden

in erneuerbare Energie investiert, der Ökostromanteil auf über 60

Prozent erhöht. Nun ist das Wunsiedler Wohnlabor drauf und dran, zu

einem Vorreiter der Energiewende zu werden, in Bayern, womöglich auch

in Deutschland. Beim Wohnlabor handelt es sich um ein Forschungsprojekt,

bei dem die Universitäten Bayreuth und Nürnberg, die Hochschule

Hof, ein Netzwerk nordbayerischer Unternehmen wie z.B. Frenzelit

aus Bad Berneck, aber auch Global Player wie Siemens, AREVA und die

Stadtwerke Wunsiedel zusammenarbeiten.

Wie die Energieversorgung und das Wohnen in Zukunft funktionieren

könnte, davon hat der Leiter des Labors, Dr. Gerhard Kleineidam schon

heute ein grobes, aber klares Bild: mehr als 100 Prozent regenerativ selbst

erzeugt, dezentral organisiert und intelligent gesteuert. Regenerativ

heißt, dass die Energie aus natürlichen bzw. nachwachsenden Ressourcen

(Wind, Biomasse, Sonne) stammt. Mit einer dezentralen Versorgung

kann die Region – also das Fichtelgebirge – die Stromlasten verschieben

und dem Bürger eine Menge Geld sparen. Die wichtigsten Komponenten

im Haus sind flexible Wärmespeicher und clevere Steuerungselemente.

Ein ausgeklügeltes System sorgt nicht nur dafür, dass immer warmes Wasser

fließt und das Licht brennt. Über die bloße Grundversorgung hinaus

ermöglicht die Elektroinstallation in Zukunft, dass die Energie auch zur

richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt. Der Speicher kann die überschüssige

Energie, die zum Beispiel bei gutem Wetter anfällt, aufbewahren

und zu einem späteren Zeitpunkt, bei schlechtem Wetter wieder abgeben.

Zudem kann die Hauselektronik Menschen in vielfacher Weise unterstützen:

Sie kann das Licht ausschalten, wenn für längere Zeit niemand im

Raum ist und wieder einschalten, sobald jemand diesen betritt. Oder sie

kann den Herd ausschalten, wenn der Bewohner das Haus verlässt und

den Schlüssel umdreht – nur zwei Beispiele von vielen.

Sicher, effizient, erschwinglich, individuell

Technisch gesehen ist das längst keine Zukunftsmusik mehr. Nach den

Worten von Dr. Kleineidam, der sich mit der Thematik seit Jahren in vorderster

Front beschäftigt, sei alles prototypisch schon fertig. Es müsse nur

noch abgerundet werden. Der Forscher vergleicht die Situation mit der

Entwicklung des selbstfahrenden Autos. „Irgendwann wird der Großteil

der Bevölkerung es wahrscheinlich benutzen, weil es sicherer ist, als ein

von Menschenhand gesteuertes Fahrzeug.“ Sicher und effizient müsse die

Technik generell sein, aber auch erschwinglich und individuell gestaltbar.

Der Vorteil liegt auch für den Hausbesitzer auf der Hand. Er kann

den Wohnraum entsprechend aufwerten. Auch eine Umrüstung von Altbauten

sei ohne großen Aufwand möglich, sagt SWW Geschäftsführer

Marco Krasser. Hier wie dort setzt der Einsatz umfangreiche Tests unter

realen Bedingungen voraus. Was in der Simulation und im Labor gelingt,

bewährt sich nicht automatisch auch in der Praxis. In Wunsiedel wird

getestet, wie Kleinstwindräder, Kleinstturbinen, Stromspeicher und Steuereinheiten

zusammenwirken. „Wenn das Fichtelgebirge auf die Technik

aufspringt, ist das für die Region ein Riesenvorteil,“ erklärt Projektkoordinatorin

Gisela Kleineidam. Das Fichtelgebirge biete als ländliche Region

die Möglichkeiten, regenerative Energien zu nutzen. Konsequent weitergedacht

steckt im Projekt großes Potenzial. Wenn es die Unterstützung

der Bürger findet, könnten sich bald schon neue Forschungsstellen und

neue Dienstleistungen ansiedeln. ove

Die Zukunft des Wohnens – alle Geräte sind

intelligent miteinander verknüpft. Sie lassen sich

fernsteuern, können aber auch selbst für Sicherheit

und Komfort sorgen.

68

So geht Energiewende – intelligente Netze optimieren

sich selbst und ermöglichen so eine

sichere Versorgung nicht nur für die Menschen

im Fichtelgebirge.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!