ZUKUNFT Fichtelgebirge #1
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
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MEILENSTEIN
Perspektive: Vorreiter der Energiewende
Energie Das Fichtelgebirge ist ein optimales Versuchsfeld für regenerative Energieversorgung
und das vernetzte Wohnen der Zukunft. Das Wunsiedler Wohnlabor treibt die
Entwicklung voran.
„Wohnen 2020 – Region Wunsiedel. So geht Energiewende“ – Mit diesen
Worten hatten die SWW Wunsiedel GmbH bei der Eröffnung des
WUNWohnlabors Energie im Sommer 2015 eine klare Botschaft ausgesandt.
Große Entwicklungen verlangen, dass man groß von ihnen spricht
und daher ließ es sich Bürgermeister Karl-Willi Beck nicht nehmen, die
wegweisende Rolle der städtischen Tochtergesellschaft SWW im Zusammenhang
mit der Energiewirtschaft und Energiewende gebührend zu loben:
„Unsere Stadtwerke sind der Treiber für Wertschöpfung und neue
Dienstleistungen vor Ort.“
Seitdem Marco Krasser 2001 den Chefsessel bei der SWW übernommen
hat, ist Beachtliches geschehen. Über 40 neue Arbeitsplätze entstanden,
100 neue Arbeitsplätze kamen in die Region, mehr als 60 Mio. Euro wurden
in erneuerbare Energie investiert, der Ökostromanteil auf über 60
Prozent erhöht. Nun ist das Wunsiedler Wohnlabor drauf und dran, zu
einem Vorreiter der Energiewende zu werden, in Bayern, womöglich auch
in Deutschland. Beim Wohnlabor handelt es sich um ein Forschungsprojekt,
bei dem die Universitäten Bayreuth und Nürnberg, die Hochschule
Hof, ein Netzwerk nordbayerischer Unternehmen wie z.B. Frenzelit
aus Bad Berneck, aber auch Global Player wie Siemens, AREVA und die
Stadtwerke Wunsiedel zusammenarbeiten.
Wie die Energieversorgung und das Wohnen in Zukunft funktionieren
könnte, davon hat der Leiter des Labors, Dr. Gerhard Kleineidam schon
heute ein grobes, aber klares Bild: mehr als 100 Prozent regenerativ selbst
erzeugt, dezentral organisiert und intelligent gesteuert. Regenerativ
heißt, dass die Energie aus natürlichen bzw. nachwachsenden Ressourcen
(Wind, Biomasse, Sonne) stammt. Mit einer dezentralen Versorgung
kann die Region – also das Fichtelgebirge – die Stromlasten verschieben
und dem Bürger eine Menge Geld sparen. Die wichtigsten Komponenten
im Haus sind flexible Wärmespeicher und clevere Steuerungselemente.
Ein ausgeklügeltes System sorgt nicht nur dafür, dass immer warmes Wasser
fließt und das Licht brennt. Über die bloße Grundversorgung hinaus
ermöglicht die Elektroinstallation in Zukunft, dass die Energie auch zur
richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt. Der Speicher kann die überschüssige
Energie, die zum Beispiel bei gutem Wetter anfällt, aufbewahren
und zu einem späteren Zeitpunkt, bei schlechtem Wetter wieder abgeben.
Zudem kann die Hauselektronik Menschen in vielfacher Weise unterstützen:
Sie kann das Licht ausschalten, wenn für längere Zeit niemand im
Raum ist und wieder einschalten, sobald jemand diesen betritt. Oder sie
kann den Herd ausschalten, wenn der Bewohner das Haus verlässt und
den Schlüssel umdreht – nur zwei Beispiele von vielen.
Sicher, effizient, erschwinglich, individuell
Technisch gesehen ist das längst keine Zukunftsmusik mehr. Nach den
Worten von Dr. Kleineidam, der sich mit der Thematik seit Jahren in vorderster
Front beschäftigt, sei alles prototypisch schon fertig. Es müsse nur
noch abgerundet werden. Der Forscher vergleicht die Situation mit der
Entwicklung des selbstfahrenden Autos. „Irgendwann wird der Großteil
der Bevölkerung es wahrscheinlich benutzen, weil es sicherer ist, als ein
von Menschenhand gesteuertes Fahrzeug.“ Sicher und effizient müsse die
Technik generell sein, aber auch erschwinglich und individuell gestaltbar.
Der Vorteil liegt auch für den Hausbesitzer auf der Hand. Er kann
den Wohnraum entsprechend aufwerten. Auch eine Umrüstung von Altbauten
sei ohne großen Aufwand möglich, sagt SWW Geschäftsführer
Marco Krasser. Hier wie dort setzt der Einsatz umfangreiche Tests unter
realen Bedingungen voraus. Was in der Simulation und im Labor gelingt,
bewährt sich nicht automatisch auch in der Praxis. In Wunsiedel wird
getestet, wie Kleinstwindräder, Kleinstturbinen, Stromspeicher und Steuereinheiten
zusammenwirken. „Wenn das Fichtelgebirge auf die Technik
aufspringt, ist das für die Region ein Riesenvorteil,“ erklärt Projektkoordinatorin
Gisela Kleineidam. Das Fichtelgebirge biete als ländliche Region
die Möglichkeiten, regenerative Energien zu nutzen. Konsequent weitergedacht
steckt im Projekt großes Potenzial. Wenn es die Unterstützung
der Bürger findet, könnten sich bald schon neue Forschungsstellen und
neue Dienstleistungen ansiedeln. ove
Die Zukunft des Wohnens – alle Geräte sind
intelligent miteinander verknüpft. Sie lassen sich
fernsteuern, können aber auch selbst für Sicherheit
und Komfort sorgen.
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So geht Energiewende – intelligente Netze optimieren
sich selbst und ermöglichen so eine
sichere Versorgung nicht nur für die Menschen
im Fichtelgebirge.