30.03.2023 Aufrufe

ZUKUNFT Fichtelgebirge #1

"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern

"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INTERVIEW

Ab Ihrem 30. Lebensjahr ist das Leben gesetzter geworden. Wie kam es, dass

Sie den Betrieb Ihrer Eltern übernehmen wollten?

Ich hatte das von Anfang an vorgehabt. Meine beiden Schwestern hatten

andere Pläne, und ich hatte zufällig auch noch die passende Qualifikation.

Und mehr als schief gehen kann es ja nicht.

Ihre Eltern waren jedoch ziemlich überrascht, dass Sie daheim in die Küche

einsteigen wollten statt in den Hotelbetrieb.

Ja, damit habe ich beide sehr überrascht. Kochen war vor 20 Jahren noch

eine Männerdomäne. Das war für mich nicht ohne… Ich war damals der

einzige weibliche Lehrling in meiner Klasse.

Friederike Heusinger (*1980 in Bayreuth) wuchs im elterlichen

Betrieb, dem Wildkräuterhotel Schönblick, in Fichtelberg auf

und absolvierte eine Ausbildung zur Küchenmeisterin und

staatl. geprüften Hotelbetriebswirtin. Bei ausgedehnten Wanderjahren

sammelte sie zwischen 1998 und 2011 umfangreiche

Erfahrungen in renommierten Häusern im In- und Ausland (u.a.

in der Schweiz und in Canada). 2013 übernahm sie den Betrieb

ihrer Eltern.

Konnten Sie damals schon etwas mit der Wildkräuterküche anfangen?

Mein Vater hat schon immer mit Wildkräutern gekocht. Die Idee, eine

professionelle Wildkräuterküche im Fichtelgebirge zu entwickeln, entstand

erst 2006 durch meine Mutter. Ich habe das Thema in der Hotelfachschule

dann auch als Facharbeit behandelt. Mit der Dachmarke „Essbares

Fichtelgebirge“ und dem Zusammenschluss mehrerer Betriebe ging

es so richtig los.

Inzwischen stehen Sie jedoch nicht mehr in der Küche, sondern kümmern

sich als Geschäftsführerin um viele andere Dinge.

Sie sind im Hotel Ihrer Eltern aufgewachsen und haben die Rolle des Gastgebers

von Kindesbeinen erlebt. Hat sich die Art der Gäste in dieser Zeit sehr

gewandelt?

Was die Erwartungen angeht, sind die Ansprüche an uns deutlich gestiegen.

Die Gäste denken heute mehr an sich selbst und haben hohe, mitunter

überzogene Anforderungen. Dabei wollen viele immer weniger für die

Dienstleistung zahlen.

Nach Ihrer Ausbildung in einem 5-Sterne-Hotel und einem Sterne-Restaurant

am Tegernsee sind Sie sehr viel herumgereist. Ständig auf der Suche

nach dem perfekten Betrieb?

Mein Ziel war nie, die Karriereleiter hochzuklettern. Ich wollte nur so viel

sehen, wie es geht, und wenn ich der Meinung war, dass ich gesehen hatte,

was ich wollte, bin ich weitergezogen.

Statt leben, um zu arbeiten war das Motto also arbeiten, um etwas zu erleben.

Auf meiner Weltreise, ja. Ich habe so viel gearbeitet, dass ich reisen und

Neues entdecken konnte. Beruflich war ich zwar immer sehr ehrgeizig.

Aber mir war es genauso wichtig, dass ich viel sehe – denn mit den Augen

stehlen ist ja bekanntlich erlaubt!

Ja, die Küche, wie wir sie praktizieren, also mit frischen Zutaten und heimischen

Wildkräutern, ist sehr aufwendig. Dafür habe ich leider nur noch

selten Zeit. 2014 durfte ich mich ja um den Umbau des Hotels kümmern.

Ein großer Schritt in die Zukunft?

Es gab einen Investitionsstau und der Umbau musste gemacht werden,

eben weil die Ansprüche seitens der Gäste da sind: Neue Bäder und ein

schicker Wellness-Bereich sind heute selbstverständlich. Was im Einzelnen

dran hängt, sieht nur keiner.

Was sind Ihre Pläne?

Das Hotel zu halten und weiterhin Spaß an der Arbeit zu haben, ist für

mich das Wichtigste. Wir müssen berücksichtigen, dass es nicht einfacher

wird, geeignetes Personal zu finden. Das betrifft unsere Branche insgesamt.

Ich für meinen Teil kann und muss alle Bereiche im Hotel abdecken,

daher brauche ich auch meine Auszeit. Solange es gesundheitlich

passt, werde ich das auch so machen. Trotzdem gehört für mich auch ein

bisschen Privatleben dazu.

Was genießen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?

Wenn ich mein Essen selber genieße (lacht). Ich finde es schon cool, dass

ich das kann, ohne viel drüber nachdenken zu müssen. ove

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!