ZUKUNFT Fichtelgebirge #1
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
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INTERVIEW
Ab Ihrem 30. Lebensjahr ist das Leben gesetzter geworden. Wie kam es, dass
Sie den Betrieb Ihrer Eltern übernehmen wollten?
Ich hatte das von Anfang an vorgehabt. Meine beiden Schwestern hatten
andere Pläne, und ich hatte zufällig auch noch die passende Qualifikation.
Und mehr als schief gehen kann es ja nicht.
Ihre Eltern waren jedoch ziemlich überrascht, dass Sie daheim in die Küche
einsteigen wollten statt in den Hotelbetrieb.
Ja, damit habe ich beide sehr überrascht. Kochen war vor 20 Jahren noch
eine Männerdomäne. Das war für mich nicht ohne… Ich war damals der
einzige weibliche Lehrling in meiner Klasse.
Friederike Heusinger (*1980 in Bayreuth) wuchs im elterlichen
Betrieb, dem Wildkräuterhotel Schönblick, in Fichtelberg auf
und absolvierte eine Ausbildung zur Küchenmeisterin und
staatl. geprüften Hotelbetriebswirtin. Bei ausgedehnten Wanderjahren
sammelte sie zwischen 1998 und 2011 umfangreiche
Erfahrungen in renommierten Häusern im In- und Ausland (u.a.
in der Schweiz und in Canada). 2013 übernahm sie den Betrieb
ihrer Eltern.
Konnten Sie damals schon etwas mit der Wildkräuterküche anfangen?
Mein Vater hat schon immer mit Wildkräutern gekocht. Die Idee, eine
professionelle Wildkräuterküche im Fichtelgebirge zu entwickeln, entstand
erst 2006 durch meine Mutter. Ich habe das Thema in der Hotelfachschule
dann auch als Facharbeit behandelt. Mit der Dachmarke „Essbares
Fichtelgebirge“ und dem Zusammenschluss mehrerer Betriebe ging
es so richtig los.
Inzwischen stehen Sie jedoch nicht mehr in der Küche, sondern kümmern
sich als Geschäftsführerin um viele andere Dinge.
Sie sind im Hotel Ihrer Eltern aufgewachsen und haben die Rolle des Gastgebers
von Kindesbeinen erlebt. Hat sich die Art der Gäste in dieser Zeit sehr
gewandelt?
Was die Erwartungen angeht, sind die Ansprüche an uns deutlich gestiegen.
Die Gäste denken heute mehr an sich selbst und haben hohe, mitunter
überzogene Anforderungen. Dabei wollen viele immer weniger für die
Dienstleistung zahlen.
Nach Ihrer Ausbildung in einem 5-Sterne-Hotel und einem Sterne-Restaurant
am Tegernsee sind Sie sehr viel herumgereist. Ständig auf der Suche
nach dem perfekten Betrieb?
Mein Ziel war nie, die Karriereleiter hochzuklettern. Ich wollte nur so viel
sehen, wie es geht, und wenn ich der Meinung war, dass ich gesehen hatte,
was ich wollte, bin ich weitergezogen.
Statt leben, um zu arbeiten war das Motto also arbeiten, um etwas zu erleben.
Auf meiner Weltreise, ja. Ich habe so viel gearbeitet, dass ich reisen und
Neues entdecken konnte. Beruflich war ich zwar immer sehr ehrgeizig.
Aber mir war es genauso wichtig, dass ich viel sehe – denn mit den Augen
stehlen ist ja bekanntlich erlaubt!
Ja, die Küche, wie wir sie praktizieren, also mit frischen Zutaten und heimischen
Wildkräutern, ist sehr aufwendig. Dafür habe ich leider nur noch
selten Zeit. 2014 durfte ich mich ja um den Umbau des Hotels kümmern.
Ein großer Schritt in die Zukunft?
Es gab einen Investitionsstau und der Umbau musste gemacht werden,
eben weil die Ansprüche seitens der Gäste da sind: Neue Bäder und ein
schicker Wellness-Bereich sind heute selbstverständlich. Was im Einzelnen
dran hängt, sieht nur keiner.
Was sind Ihre Pläne?
Das Hotel zu halten und weiterhin Spaß an der Arbeit zu haben, ist für
mich das Wichtigste. Wir müssen berücksichtigen, dass es nicht einfacher
wird, geeignetes Personal zu finden. Das betrifft unsere Branche insgesamt.
Ich für meinen Teil kann und muss alle Bereiche im Hotel abdecken,
daher brauche ich auch meine Auszeit. Solange es gesundheitlich
passt, werde ich das auch so machen. Trotzdem gehört für mich auch ein
bisschen Privatleben dazu.
Was genießen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?
Wenn ich mein Essen selber genieße (lacht). Ich finde es schon cool, dass
ich das kann, ohne viel drüber nachdenken zu müssen. ove
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