ZUKUNFT Fichtelgebirge #1

"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern "ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern

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30.03.2023 Aufrufe

Natürlich und hautnahNaturpark Die Angebote des Waldhauses Mehlmeisellassen sich barrierefrei nutzen.Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebungzu erleben ist eines der emotionalstenNaturerlebnisse, die man sich vorstellenkann. Meist muss einem als Wald- und Naturbesucherdabei das Glück zur Seite stehen.Denn Wildtiere versuchen natürlichgeschickt, sich den Blicken des Menschenzu entziehen. Menschen mit Behinderungsind von diesem Erlebnis meist komplettausgeschlossen, da es denkbar schwer bisunmöglich ist, sich mit Rollstuhl oder anderenHilfsmitteln in der freien Natur zubewegen, um Wildtieren nahe genug zukommen. Im Wildpark Waldhaus Mehlmeiselkönnen Kinder und Erwachsenemit und ohne Behinderung faszinierendenWildtieren tatsächlich hautnah begegnen.INTERVIEWMarlis Nagel (*1985 in Thüringen)studierte Wald- und Forstwirtschaftan der Hochschule Weihenstephan.Nach dem Studium arbeitete sie amAmt für Ernährung, Landwirtschaftund Forsten (AELF) Weilheim i. OB undbei einem privaten Forstunternehmenin Schrobenhausen. Seit Juli 2015 istsie als Projektmanagerin am InformationszentrumWaldhaus Mehlmeiseltätig. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist dieWaldpädagogik und die Vermittlungdes Waldnaturschutzes.Sie haben das Alpenvorland als Lebens- und Arbeitsortgegen das Fichtelgebirge getauscht. Damithaben sie einen direkten Vergleich. Aus der Sichteiner jungen Forst-Ingenieurin: Was macht dasFichtelgebirge für Sie (zum Arbeiten und Leben)attraktiv?Ich mag das Mittelgebirge und die ländlichenStrukturen. Die Wälder im Alpenvorland sinddurch die Landwirtschaft eher zerstreut. Hier imFichtelgebirge gibt es komplexe Waldgebiete. Dadurchergeben sich andere Arbeitsschwerpunkteund Möglichkeiten, vor allem im Bereich desWaldnaturschutzes z.B. Herauspflegen von Auerwildhabitatenoder Moor-Renaturierungen.Mit Ihrer Projektstelle wird das Infozentrum WaldhausMehlmeisel von staatlicher Seite unterstützt.Was bedeutet das für das Waldhaus und für dasFichtelgebirge?Anerkennung – nicht nur für das Waldhaus, sondernfür die ganze Region.Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?Durch ein breitgefächertes und interessantes Angebotsspektrumfür jede Altersgruppe am InformationszentrumWaldhaus möchte ich erreichen,dass sich dieses als Umweltbildungseinrichtungder Region etabliert.Ist der Wald im Fichtelgebirge denn so etwas Besonderes?Der Wald hier bietet optimale Lebensraumbedingungenfür selten gewordene Tier- und Pflanzenarten,z.B. für das Auerwild. Auch die selteneSpirke, eine Kiefernart, findet man im Fichtelgebirgevor. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist dasFichtelgebirge sehr interessant.Ist es in unserer Zeit noch wichtig, dass die Menschen,insbesondere Kinder, etwas über den Waldund die Natur wissen?Wald und Natur sind zwei Komponenten, die unsertägliches Leben beeinflussen. Mit diesen Ressourcenkann nur derjenige nachhaltig umgehen,der etwas darüber weiß. Heute ist es wichtigerdenn je, Wissen darüber zu vermitteln.Das Waldhaus und der Wildpark Mehlmeisel zusammenbieten ein besonderes Naturerlebnis. Wiewird die Einrichtung denn bisher angenommen?Sehr gut. Vor kurzem konnten wir den 85.000Besucher im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel begrüßen.Wie soll die Entwicklung des Infozentrums und desWildparks weitergehen und was erhoffen Sie sichdadurch für das Fichtelgebirge?Es wäre schön, wenn aus dem Infozentrum Waldhausmit angrenzendem Wildpark einmal einWalderlebniszentrum werden würde. Dies wäreeine Bereicherung für die Region in jeglicherHinsicht. Ronald Ledermüller60

Beim Neubau des Wildparks WaldhausMehlmeisel wurde deshalb darauf Wertgelegt, den gesamten Besucherbereichinklusive der Wege rollstuhlgerecht zugestalten. Die Zugänge zum Waldhausund in den Wildpark sind ohne Schwierigkeitenzu bewältigen. Der Weg, derdurch das Gelände führt, steigt nur sehrflach an. Der fast 1 km lange Rundwegführt zum großen Teil über einen Holzstegmit Aussichtsplattformen (Höhe biszu 3,8 m) und bietet viele Möglichkeiten,die Tiere zu beobachten, ohne durch störendeZäune zu blicken. Die überdachtenAussichtsplattformen sowie ebeneWegeabschnitte laden dazu ein, sichauszuruhen und wettergeschützt dieNatur rundum zu genießen. Bei Führungendurch das Personal werden Rothirsche,Wildschweine, Wildkatzen, Fuchs,Dachs und Waschbär, Luchse, Auer- undBirkhühner gefüttert. Dabei können dieBesucher die Tiere aus nächster Nähe inAktion erleben. Ronald LedermüllerDer Winter kann kommen – wann er will!Freizeit Der Alpine Coaster am Ochsenkopf ist zu jeder Jahreszeit ein Mega-SpaßDas Fichtelgebirge ist seit jeher für die hervorragendenWintersportbedingungen imLanglauf, aber auch im alpinen Sport bekannt.Jedoch macht auch an dem von Schneefallbegünstigten Mittelgebirge die Klimaerwärmungnicht Halt, sodass der Wintersport zwarnach wie vor hervorragend möglich ist, aberdie natürlichen Schneefälle nicht mehr zu jedemZeitpunkt garantiert werden können.Vor fast 10 Jahren hat das Fichtelgebirge bereitsdarauf reagiert und mit Schneeanlagen aufgerüstet,mittlerweile sogar im Langlaufbereich,sodass auch eine beschneite Langlaufloipe inFichtelberg/Neubau angeboten werden kann.Doch was bringt die Zukunft? Werden dieFrosttage im Fichtelgebirge auch ausbleibenund fehlt somit die Möglichkeit, den Schneetechnisch zu erzeugen?Niemand weiß es genau. Aber die Gäste könnensich darauf verlassen, dass die Fichtelgebirglerauf alles vorbereitet sind: beim natürlichenSchneefall mit über 300 km Langlaufloipen fürSkating und klassische Technik sowie 14 alpinenHängen, bei Minustemperaturen mit denAnlagen zur technischen Schneeerzeugung,aber auch für den Fall der Plustemperaturenund schneefreiem Winter. Dafür sorgt zumBeispiel der im August 2015 eröffnete AlpineCoaster, der am Nordhang des Ochsenkopfesganzjährig zur Verfügung steht. Auf über 1800m Länge bietet er bergauf und bergab einenRiesenspaß für Groß und Klein. Selbst bei Regenist die Bahn in Betrieb. Zu jeder Zeit sorgtder Kreisel und die spannende Kurvenführungfür Adrenalinkicks.Zusätzlich zu den Wander- und Mountainbike-Angeboten steht der Coaster für ein weiteresOutdoor Vergnügen, das wetter- und schneeunabhängigfunktioniert. Somit bleibt das Fichtelgebirgeein attraktives Reiseziel auch im Winter,ob es schneit oder nicht. Ferdinand RebWildpark Waldhaus MehlmeiselKUCHENREUTHERARCHITEKTEN / STADTPLANERMarkt 1495615 MarktredwitzTelefon 09231 87 99 97Telefax 09231 87 99 98mail@kuchenreuther-architekt.dewww.kuchenreuther-architekt.de61

Natürlich und hautnah

Naturpark Die Angebote des Waldhauses Mehlmeisel

lassen sich barrierefrei nutzen.

Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung

zu erleben ist eines der emotionalsten

Naturerlebnisse, die man sich vorstellen

kann. Meist muss einem als Wald- und Naturbesucher

dabei das Glück zur Seite stehen.

Denn Wildtiere versuchen natürlich

geschickt, sich den Blicken des Menschen

zu entziehen. Menschen mit Behinderung

sind von diesem Erlebnis meist komplett

ausgeschlossen, da es denkbar schwer bis

unmöglich ist, sich mit Rollstuhl oder anderen

Hilfsmitteln in der freien Natur zu

bewegen, um Wildtieren nahe genug zu

kommen. Im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel

können Kinder und Erwachsene

mit und ohne Behinderung faszinierenden

Wildtieren tatsächlich hautnah begegnen.

INTERVIEW

Marlis Nagel (*1985 in Thüringen)

studierte Wald- und Forstwirtschaft

an der Hochschule Weihenstephan.

Nach dem Studium arbeitete sie am

Amt für Ernährung, Landwirtschaft

und Forsten (AELF) Weilheim i. OB und

bei einem privaten Forstunternehmen

in Schrobenhausen. Seit Juli 2015 ist

sie als Projektmanagerin am Informationszentrum

Waldhaus Mehlmeisel

tätig. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist die

Waldpädagogik und die Vermittlung

des Waldnaturschutzes.

Sie haben das Alpenvorland als Lebens- und Arbeitsort

gegen das Fichtelgebirge getauscht. Damit

haben sie einen direkten Vergleich. Aus der Sicht

einer jungen Forst-Ingenieurin: Was macht das

Fichtelgebirge für Sie (zum Arbeiten und Leben)

attraktiv?

Ich mag das Mittelgebirge und die ländlichen

Strukturen. Die Wälder im Alpenvorland sind

durch die Landwirtschaft eher zerstreut. Hier im

Fichtelgebirge gibt es komplexe Waldgebiete. Dadurch

ergeben sich andere Arbeitsschwerpunkte

und Möglichkeiten, vor allem im Bereich des

Waldnaturschutzes z.B. Herauspflegen von Auerwildhabitaten

oder Moor-Renaturierungen.

Mit Ihrer Projektstelle wird das Infozentrum Waldhaus

Mehlmeisel von staatlicher Seite unterstützt.

Was bedeutet das für das Waldhaus und für das

Fichtelgebirge?

Anerkennung – nicht nur für das Waldhaus, sondern

für die ganze Region.

Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?

Durch ein breitgefächertes und interessantes Angebotsspektrum

für jede Altersgruppe am Informationszentrum

Waldhaus möchte ich erreichen,

dass sich dieses als Umweltbildungseinrichtung

der Region etabliert.

Ist der Wald im Fichtelgebirge denn so etwas Besonderes?

Der Wald hier bietet optimale Lebensraumbedingungen

für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten,

z.B. für das Auerwild. Auch die seltene

Spirke, eine Kiefernart, findet man im Fichtelgebirge

vor. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist das

Fichtelgebirge sehr interessant.

Ist es in unserer Zeit noch wichtig, dass die Menschen,

insbesondere Kinder, etwas über den Wald

und die Natur wissen?

Wald und Natur sind zwei Komponenten, die unser

tägliches Leben beeinflussen. Mit diesen Ressourcen

kann nur derjenige nachhaltig umgehen,

der etwas darüber weiß. Heute ist es wichtiger

denn je, Wissen darüber zu vermitteln.

Das Waldhaus und der Wildpark Mehlmeisel zusammen

bieten ein besonderes Naturerlebnis. Wie

wird die Einrichtung denn bisher angenommen?

Sehr gut. Vor kurzem konnten wir den 85.000

Besucher im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel begrüßen.

Wie soll die Entwicklung des Infozentrums und des

Wildparks weitergehen und was erhoffen Sie sich

dadurch für das Fichtelgebirge?

Es wäre schön, wenn aus dem Infozentrum Waldhaus

mit angrenzendem Wildpark einmal ein

Walderlebniszentrum werden würde. Dies wäre

eine Bereicherung für die Region in jeglicher

Hinsicht. Ronald Ledermüller

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