ZUKUNFT Fichtelgebirge #1
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni. Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
"ZUKUNFT Fichtelgebirge" liefert gebündelte Informationen zu Innovation und Fortschritt im Fichtelgebirge. Das Magazin möchte den Um- und Aufbruch in der Region begleiten und den Blick insbesondere auf chancenträchtige Entwicklungen richten. Im diesjährigen Schwerpunkt rückt das Magazin u. a. die Grenzregion und die Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn in den Mittelpunkt. Die Rubriken ‚Freiraum für Macher‘, ‚Leben & Freizeit‘ sowie ‚Bildung & Karriere‘ bilden zusammen mit den ‚Meilensteinen für die Zukunftsentwicklung‘ und ‚Genießen‘ viele interessante Bereiche des Lebens- und Wirtschaftsraums und der Tourismusregion Fichtelgebirge ab. Erscheinungsweise: Einmal jährlich im Juni.
Herausgeber: Förderverein Fichtelgebirge e. V. Chefredakteur: Dr. Oliver van Essenberg. Gestaltung: buero arndt schatz, Selb. Das Magazin ist auch als kostenlose Printversion erhältlich. Interessenten können diese – auch in größerer Menge - unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de anfordern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SCHWERPUNKT DEMOGRAFIE
Wie die Alterung und Schrumpfung der Gesellschaft auch im Fichtelgebirge
neue Märkte und neue Zielgruppen schafft.
Mehrere Faktoren greifen bei der Entwicklung
ineinander. Es werden weniger Kinder
geboren, die Gesellschaft altert, die Bevölkerung
schrumpft. Darüber hinaus befinden sich
Lebensmodelle in einem tiefgreifenden Umbruch.
Vielfältigere und komplexere Lebensläufe
haben die geradlinige Biographie verdrängt.
Neue Lebensphasen sind entstanden. Zwischen
Jugend und Familiengründung hat sich die
Orientierungsphase geschoben. Der Berufseinstieg,
die Karriere und die Familiengründung
verzögern sich, gerade bei Akademikerpaaren.
Waren Frauen Anfang der 1970er Jahre
in der BRD bei der ersten Geburt gut 24 Jahre
alt, waren sie 2014 fast 30. Hinzu kommt zwischen
dem 45. und 55. Lebensjahr eine Phase,
die sich als zweiter Aufbruch beschreiben lässt.
Die Kinder – immer häufiger Einzelkinder –
werden erwachsen und verlassen das Zuhause,
die Partnerschaft muss neu definiert werden,
mancher wagt nochmal einen beruflichen Neuanfang,
die Menschen ziehen häufig noch einmal
um, verreisen viel und wollen das Leben
selbstbestimmt genießen. Hier entstehen in
ein bis zwei Jahrzehnten die größten, die wirtschaftlich
interessantesten Zielgruppen.
Die Altersgruppe 50+ verändert die Märkte.
Vor diesem Hintergrund zeichnen sich auch für
das Fichtelgebirge nicht allein Herausforderungen,
sondern auch chancenträchtige Entwicklungen
ab.
Will man ein Resümee für die ländlichen Regionen
ziehen, so lässt sich mit den Worten des
Prognos Institutes feststellen: „Eher ländlich
strukturiert zu sein, bedeutet nicht, dass man
rückständig, trostlos und ohne Zukunft ist.“
Durch ein Umdenken in Wirtschaft, Politik
und Bürgerschaft kann die Provinz zum Aufsteiger
werden. In der Lebensqualität, in dem
was „gutes Leben“ wirklich ausmacht, kann das
Fichtelgebirge die Großstadt bereits heute übertreffen.
Viele Zuzügler haben genau das erkannt
und schätzen die hiesigen Lebensumstände –
oft mehr als mancher Einheimischer.
Weiterführende Links
www.statistisches-bundesamt.de
www.prognos.com
Bildung und Integration
Bildung und Integration, ob mit Blick auf Einheimische
oder Einwanderer, muss politisch
gewollt sein. Im Fichtelgebirge hat das tolerante
Miteinander Tradition. Im „Grenzgebiet“ Bayern/Thüringen/Tschechien
gelegen, war die Industrieregion
Fichtelgebirge immer wieder auf
Zuwanderung (z. B. Gastarbeiter in Porzellanu.
Textilindustrie) angewiesen. Heute engagieren
sich viele ehrenamtliche Helfer neben den
staatlichen Stellen für die Integration von asylsuchenden
Menschen (siehe Seite 74). Vielleicht
findet mancher im Fichtelgebirge eine neue
Heimat und Zukunftsperspektive? Industrieund
Handwerkskammer sowie die Agentur für
Arbeit bieten Unterstützung bei der Integration
in die Arbeitswelt.
Die „Bildungsregion Fichtelgebirge“ setzt auf
ganzheitliches und handlungsorientiertes Lernen
und bietet beste Rahmenbedingungen für
ein glückliches, sicheres und gesundes Aufwachsen
von Kindern und Jugendlichen. Neben
allen allgemeinbildenden Schulen findet sich
hier auch der notwendige Raum zum Erfahren,
Erleben und Entwickeln, der für die Persönlichkeitsentwicklung
von jungen Menschen so
wichtig ist. Der Wert der beruflichen Bildung
wie auch des Handwerks wird hier ebenso hoch
geschätzt, wie eine akademische Bildung. In den
Fachschulen für Produktdesign (siehe Seite 27),
Prüftechnik, Steintechnik, EDV und Tourismus
werden junge Menschen aus ganz Deutschland
ausgebildet. Mit etwa 30 Minuten Fahrzeit ist
ein Studium an der Universität Bayreuth sowie
an den Hochschulen Hof und Weiden selbst im
Pendelverkehr möglich.
Nahversorgung
Damit kleine Orte ihr Angebot weiterhin
sicherstellen können, gibt es mehrere Möglichkeiten:
zum einen eine Mobilisierung des Handels.
Hier bringt der Händler seine Angebote zu
den Menschen, z.B. mit einem Verkaufswagen,
der zu festen Wochenzeiten viele kleine Orte
ansteuert. Fahr- und Lieferdienste, z.B. für Medikamententransporte,
Einkaufsfahrten, Frei-
Haus-Lieferungen werden generell einen Aufschwung
nehmen.
Zum anderen kann der klassische Dorfladen
eine Renaissance erleben, wenn Menschen sich
dazu entschließen, ihn als Genossenschaft oder
als Verein selbst zu organisieren. 200 bis 300
Mitglieder reichen hierfür aus. Der Vorteil: Jeder
ist Teilhaber und alle können über das Sortiment
selbst bestimmen.
Breitbandausbau
Für Unternehmen und Privatleute gleichermaßen
ist schnelles Internet unerlässlich. Die Generation,
die mit dem Internet groß geworden
ist, gewinnt in Zukunft noch stärker an Bedeutung.
Mit der Teilnahme am Breitbandförderprogramm
der Staatsregierung kann das Fichtelgebirge
auch in dieser Hinsicht vorne dran
bleiben und in die digitale Zukunft investieren
(siehe Seite 46). Ziel ist zunächst die flächendeckende
Versorgung mit 50 MBit/s in ganz Oberfranken.
16