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Diplomarbeit - von Werner Schuster

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Niederspannungsaufschließung<br />

20.4 Wie funktioniert ein Blindleistungszähler<br />

Zur Blindstromerfassung ist anzumerken, dass bei der SSG verschiedene Varianten bzw.<br />

Ausprägungen <strong>von</strong> Blindstromzählern zu Verfügung stehen. Unter anderem besteht die<br />

Möglichkeit einen ¼- Std. Maximum – Kombizähler mit Lastprofilspeicher für Wirk- und<br />

Blindenergie zu verwenden. Der angeführte Kombizähler kann als ¼- Std. Maximums-Zähler<br />

wie auch als Lastprofilzähler eingesetzt werden. Außerdem besitzt er auch ein integriertes<br />

Energieregister zur Erfassung der Blindenergie.<br />

Es besteht somit die Möglichkeit bei Anlagen, die auf Grund ihrer<br />

Jahresenergieverbrauchsmenge bzw. Leitungsverwendung laut geltenden „Allgemeine<br />

Bedingungen für den Zugang des Verteilernetz der STEWEAG- STEG GmbH.“ einen ¼-<br />

Std. Maximums-Zähler oder einen Lastprofilzähler benötigen, den angeführten Kombizähler<br />

einzubauen. Mit der Verwendung des ¼- Std. Maximum- Kombizähler wird auch ein<br />

etwaiger Blindenergiebezug erfasst und ein gesonderter Einbau einen Blindstromzählers<br />

entfällt somit.<br />

20.5 Was ist eine Kompensationsanlage und ihre Funktionsweise.<br />

Unter Kompensation versteht man die Verringerung der induktiven Blindleistung. Da viele<br />

elektrische Lasten induktive Anteile haben (z.B. Motoren) benötigen sie induktive<br />

Blindleistung. Dieser Anteil wird ohne Kompensationsanlage vom Energieversorger geliefert.<br />

Sie wird <strong>von</strong> den normalerweise eingesetzten Zählern nicht erfasst, da diese nur die<br />

Wirkleistung messen. In den TAB (Technischen Anschlussbedingungen) der Netzbetreiber<br />

werden Kompensationsanlagen ab einer gewissen induktiven Blindleistung vorgeschrieben.<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> Kondensatoren, die in Stern oder Dreieck zur Anlage geschaltet werden, wird<br />

die induktive Blindleistung kompensiert. Die Blindleistung muss nun nicht mehr vom<br />

Energieversorger geliefert werden. Der Kunde "erzeugt" seine Blindleistung selbst. Die<br />

Kompensation erfolgt gewöhnlich auf einen cos phi zwischen 0,90 und 0,98.<br />

20.6 Warum wird kompensiert?<br />

Der zwischen Generator (Elektrizitätswerk) und Verbraucher hin und her pendelnde<br />

Blindstrom wird im Leitungsnetz in Wärme umgesetzt. Generatoren, Transformatoren,<br />

Leitungen und Schalteinrichtungen werden zusätzlich belastet. Es treten Verluste und<br />

Spannungsabfall auf. Bei hohem Blindstromanteil können die verlegten Querschnitte nicht<br />

voll zur Energieübertragung ausgenützt werden bzw. müssen stärker dimensioniert sein. Aus<br />

Sicht der EVU steigen bei schlechtem Leistungsfaktor die Investitions- und Wartungskosten<br />

für das Versorgungsnetz. Diese Mehrkosten werden dem Verbraucher, nämlich dem<br />

Stromabnehmer mit schlechtem Leistungsfaktor, in Rechnung gestellt. Deshalb installiert man<br />

neben dem Zähler für Wirkarbeit auch noch einen solchen für Blindarbeit.<br />

Schriebl Seite 179

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