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Lasst endlich die - iTALien - Engelkunst

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NOTNUMMER 311 06/12/29. JAHRG.<br />

SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG<br />

I TALI E N<br />

Deutsche Fußballfans haben <strong>die</strong> Schnauze voll:<br />

<strong>Lasst</strong> <strong>endlich</strong> <strong>die</strong><br />

Friseuse frei!<br />

Im Heft:<br />

2 neue Hitlerwitze<br />

und eine<br />

christentumfeindliche<br />

Karikatur!<br />

ITALIEN 1


ABO-ANGEBOT:<br />

1Jahr ITALIEN 20 Euro<br />

Förder-Abo 50 Euro<br />

Super-Förder-Abo 100 Euro<br />

Einfach überweisen an:<br />

ITALIEN-Magazin,<br />

Kontonummer 904 847<br />

Stadtsparkasse Wuppertal<br />

BLZ: 330 500 00<br />

(Adresse nicht vergessen!)<br />

2 ITALIEN<br />

ITALIEN PER POST<br />

- BIS IN DEN<br />

LETZTEN WINKEL.<br />

D e r S o m m e r k a n n k o m m e n !<br />

Die neuen Hemden sind da!<br />

15 Euro das Stück!<br />

Das Design des neuen Fußballgott-T-shirts zur EM 2012<br />

wurde nochmal von Karl Lagerfeld überarbeitet!<br />

(siehe auch Seite 14!)<br />

Ab sofort exklusiv in allen ITALIEN-Shops erhältlich:<br />

Änderungsschneiderei Celik, Luisenstr. 94a<br />

Imbiss Auer Schule, Fr.-Engels-Allee 185<br />

ITALIEN-Büro, Uwe Becker,<br />

Friedrich-Engels-Allee 191<br />

oder bei JORGO im Hinterhaus<br />

Wir haben den Pot!<br />

FUSSBALLGOT T 2012<br />

Auf in <strong>die</strong> neue Saison GRASPROM-Wir haben<br />

den Pot das Hemd für den Pott und Umgebung.<br />

Dagegen ist kein Kraut gewachsen...<br />

Nur im<br />

Imbiss Auer Schule, Friedrich-Engels-Allee 185<br />

Passend zum Poster, jetzt das „Drogen in hohen<br />

Dosen gefährden Ihre Gesundheit“-T-shirt<br />

in der Dark-Wave-Folk-Rabenschrey-Version.<br />

Ab sofort exklusiv erhältlich:<br />

Imbiss Auer Schule, Friedrich-Engels-Allee 185


...<strong>die</strong> Flanke kommt gut...Senkt Sich ScharF angeSchnitten in den 5-meter-raum...wer Steigt<br />

am höchSten auF??...er!!...ja er!! er nickt daS leder unhaltbar in den winkel...wahrlich,<br />

wir Sagen euch, er iSt ein FuSSballgott!!!<br />

Frikandel speciaal... schade Holland, alles ist vorbei!<br />

Danke Auer Schule.<br />

Auer Schule Essen. Trinken. Gute Laune.<br />

www.auer-schule.de<br />

jorgo<br />

Alle Spiele!<br />

Alle Tore!<br />

Von kundiger<br />

Expertenrunde<br />

l a u t s t a r k<br />

analysiert und<br />

kommentiert!<br />

ITALIEN 3<br />

Friedrich-Engels-Allee 185, 42285 W‘tal-Unterbarmen, Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 11.30 - 22 Uhr, Sa. 17 - 22 Uhr, Tel. 0202/8 11 92<br />

Foto: A. Fischer


Edi Torial meint:<br />

Liebe Leser, liebe Lesebrillen!<br />

Nord, Rhein, West und Falen hat gewählt.<br />

Die Partei Die PARTEI konnte<br />

mit 23.032 Wählern ihr Ergebnis<br />

von 2010 verdreifachen. Nur noch<br />

wenige Jahrzehnte und wir sind an<br />

der Macht. Ich werde es vielleicht<br />

nicht mehr erleben, mein Sohn<br />

wahrscheinlich auch nicht, aber<br />

bestimmt sein Enkel und darauf<br />

kann <strong>die</strong> PARTEI sehr stolz sein. Die<br />

PARTEI ist nämlich eine sehr gute<br />

Partei. Eine weniger gute Partei ist<br />

beispielsweise <strong>die</strong> CDU, vor allem<br />

hier in Wuppertal. Sie ist noch nicht<br />

einmal in der Lage, ihre Plakate richtig<br />

zu befestigen. Einem Autofahrer<br />

klatschte bei voller Fahrt so ein<br />

Ding auf <strong>die</strong> Windschutzscheibe.<br />

Unglaublich. Die Partei Die PARTEI<br />

hat aus Gründen der öffentlichen<br />

Sicherheit daher auch gar keine<br />

aufgehängt. Das wurde vom Wähler<br />

honoriert. 498 Wuppertaler haben<br />

daher <strong>die</strong> PARTEI gewählt.<br />

Bitte greifen Sie alle zu: unser EM-<br />

Fußballgott-Shirt ist an den üblichen<br />

Verkaufsstellen erhältlich. Nach langem<br />

hin und her, vor und zurück haben<br />

wir das Design nochmal von Karl<br />

Lagerfeld überprüfen lassen. Karl<br />

(wir duzen uns seit 1921) bekam eine<br />

heftige Kreischattacke und kratzte<br />

sich das mehlige Toupet. Dennoch<br />

hat er sich des Entwurfs angenommen<br />

und ihn wirklich verschönert.<br />

Wir alle hoffen, dass unsere Nationalmannschaft<br />

<strong>die</strong>smal den Titel<br />

holt. Allerdings sollte Löw einmal<br />

darüber nachdenken, ob nicht vielleicht<br />

Borussia Dortmund zur EM<br />

reisen sollte. Auch wenn dort zwei<br />

Polen mitspielen, Lewandowski und<br />

<strong>die</strong>ser „Kuba“, aber <strong>die</strong>se beiden<br />

Herren könnte Löw ja durch unsere<br />

Polen, Klose und Podolski ersetzen.<br />

Die Spanier würde Augen machen,<br />

weil <strong>die</strong> Deutschen plötzlich blitzsauber<br />

kombinieren und den Ball<br />

laufen lassen. Na ja, war ja nur so<br />

eine Idee.<br />

Das nächste Großereignis nach der<br />

Fußball-EM steht ja auch schon<br />

vor der Türe, wie man so sagt. Leider<br />

komme ich grad nicht drauf.<br />

Irgendwas in London, waren es <strong>die</strong><br />

Olympischen Spiele oder ein Terroranschlag?<br />

In ein paar Wochen sind<br />

wir klüger.<br />

Herzlichst Uwe Becker<br />

4 ITALIEN<br />

umFrage: Piraten bundeSweit bei 10 %!<br />

hitler irritiert!<br />

...und <strong>die</strong> vergleichen sich mit ons - löcherlich!<br />

nach merkelS em-boykott in der ukraine<br />

hitler auF der tribüne?<br />

Aber Papa, <strong>die</strong> verhaften<br />

dich doch sofort!<br />

Keine Angst, Junge, <strong>die</strong> Binde<br />

nehme ich natürlich ab!<br />

I M P R E S S A L I E N<br />

ITALIEN - über 25 Jahre, das lustige Heft<br />

für Wuppertal, Remscheid, Solingen, Berlin,<br />

München, New York und anderswo<br />

Kurt‘s Frau: „Wenn unser Hund sprechen<br />

könnte, wäre jedes 2. Wort: Mama!!!“<br />

Kurt: „Quatsch: Underberg!!!“<br />

Herausgeber:<br />

Kulturkooperative Wuppertal e.V.<br />

(<strong>die</strong> börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen,<br />

Katzengold-Kulturbetriebe,<br />

Ottenbrucher Bahnhof)<br />

Friedrich-Engels-Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />

Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition:<br />

Friedrich Engels Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />

neu! und schön<br />

e-mail: italien.magazin@t-online.de<br />

Tel. 0202/8 48 06<br />

day&night 24 Std. rundum nummertje:<br />

0170/9648681<br />

Redaktion:<br />

Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry<br />

vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer<br />

Redaktions-Sekretärin: Doris (102/63/96)<br />

Autoren und Monogame:<br />

Otto Diederichs, Eugen Egner, Wim van Hoepen,<br />

Til Mette, Kriki, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat,<br />

Jünger & Schlanker, Shoam, RME Streuf, Peter<br />

Thulke, Bernd Zeller, Rattelschneck, Kittihawk,<br />

Ernst Kahl, Hauck & Bauer, Doppel-D<br />

Titel: Klitschkos<br />

Layout: Glatten Hanf<br />

Terminkalender:<br />

Fax: 0202/312670<br />

E-Mail: shoam@web.de<br />

Netz:<br />

http://engelkunst.de/italien<br />

Druck:<br />

Druckhaus Humburg, Bremen<br />

Vertrieb:<br />

kultur direct! info@werbedirect.de<br />

Italien ist Mitglied im überregionalen<br />

Anzeigenverbund<br />

media connect gmbh-advertising<br />

Veilchenstr. 10, 30853 Langenhagen<br />

Tel.: 0511/18607, Fax: 0511/1318542<br />

bettina.wohlers@mediaconnect.de<br />

www.mediaconnect.de<br />

www.citycombi.de<br />

Unsere verbreitete Auflage unterliegt der<br />

ständigen Kontrolle von<br />

„ITALIEN SelfControlLing“<br />

der Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von ITALIEN.<br />

Druckauflage 06/12: pfumpfumzich Stück


attelschneck<br />

n a t i o n a l S P i e l e r m i t c h a r a k t e r ! e m - b o y k o t t :<br />

„wir Fahren nicht in <strong>die</strong> ukraine“<br />

•••Während Joachim Löw mit seinen Auserwählten in <strong>die</strong> Ukraine fährt, setzen<br />

andere ein eindeutiges Zeichen:<br />

Marco Marin: „Als Löw vor mir in <strong>die</strong> Knie ging, habe ich es ihm ins Gesicht gesagt:<br />

„Ohne mich, alles hat seine Grenzen!“<br />

Dennis Aogo: „Ich könnte mich gar nicht auf das Spiel konzentrieren, wenn so<br />

ein süße Blondine da nebenan im Knast sitz!“<br />

Stefan Kießling: „Ich könnte das mit meinem Gewissen gar nicht in Einklang<br />

bringen!“<br />

Patrick Helmes: „Die anderen Spieler sollten sich schämen, dass sie da hinfahren!“<br />

Michael Ballack: „2010 habe ich mich schon geweigert, in Südafrika zu spielen.<br />

Warum sollte ich jetzt meine Meinung ändern?“<br />

Heiko Westermann: „Hier muss man sein Ego auch mal zurückstellen!“<br />

Christian Träsch: „Fußball ist nicht alles!“<br />

Marcell Jansen: „Ich will meinen Kindern später einmal in <strong>die</strong> Augen schauen<br />

können!“<br />

boruSSia dortmund gewinnt dFb-Pokal<br />

Schröder braucht betreuung<br />

Wenigstens haben <strong>die</strong> Bayern-Frauen ihr<br />

Pokalendspiel gewonnen...<br />

Frau Lahm, Frau Robben und so...?<br />

ITALIEN 5


6 ITALIEN<br />

Dichtkunst (23)<br />

München<br />

Das fängt bereits im Bahnhof an<br />

Und fährt dir in <strong>die</strong> Knochen.<br />

Kaum dass man es beschreiben kann:<br />

Es riecht, nein: nicht erbrochen,<br />

Es riecht nach faulem Hering nicht<br />

Und nicht nach grünem Schinken,<br />

Es stinkt einfach. Es herrscht ganz schlicht<br />

Das pure, reine Stinken.<br />

Die Menschen atmen durch den Mund,<br />

Und dürften sie sich lynchen,<br />

Sie täten es, so schrecklich und<br />

Unfassbar stinkt‘s in München.<br />

Thomas Gsella<br />

r t l i m m e r b r u t a l e r ! d i e n e u e j u r y b e i<br />

„deutSchland Sucht den SuPerStar“:<br />

<strong>die</strong>ter, uSchi und beate!<br />

coca-cola iSt tödlich<br />

•••Irgendwo in den USA ist eine Frau gestorben, <strong>die</strong> über viele Jahre täglich 8<br />

Liter Coca-Cola getrunken haben soll. Wir in der ITALIEN-Redaktion machen<br />

schon über Jahre täglich Selbstversuche. Allerdings bekamen wir von Anfang<br />

an das süße Zeug einfach nicht runter und sind im Grunde direkt auf Bier umgeschwenkt.<br />

Bis jetzt ist noch keiner gestorben. Einige von uns haben ab und<br />

an mal Kopfschmerzen. Unangenehm. Bernd Sommer<br />

ari


DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“<br />

…und der Erzengel lacht sich eins.<br />

Da musste der oberste Hirte der katholischen Christenheit zu seinem<br />

85. Geburtstag doch tatsächlich in Rom ganze drei Privatau<strong>die</strong>nzen<br />

geben. Anders war <strong>die</strong> 150-köpfige Gratulationsdelegation aus Bayern<br />

mit Horst Seehofer (CSU) und Franz Beckenbauer (FC Bayern) an<br />

der Spitze bei den beengten Verhältnissen im Vatikan einfach nicht zu<br />

bewältigen. Armer Papst! Da war der 50. Geburtstag von Mike H. eine<br />

Woche zuvor doch wahrhaft gänzlich anders. Zu eben <strong>die</strong>sem nämlich<br />

hatte der Exil-Wuppertaler in <strong>die</strong> „Gotenquelle“ im Bezirk Schöneberg<br />

geladen. Und auch wenn Seehofer und Beckenbauer fehlten, so war<br />

doch immerhin <strong>die</strong> katholische Kirche in Person von Angelika B. würdig<br />

vertreten. Die Dame ist nämlich diplomierte Religionspädagogin<br />

der universellen Kirche Jesu Christi. Wie es der Kalender nun mal so<br />

wollte, fiel Mikes 50er in <strong>die</strong>sem Jahr mit dem Ostermontag zugleich auf<br />

das höchste Fest im Kirchenjahr.<br />

Nun hat Ostern neben der kirchlichen Diktion aber auch noch<br />

recht heidnische Wurzeln. Der Duden etwa leitet das Wort vom altgermanischen<br />

Austro ab, was soviel wie Morgenröte bedeutet. Vielleicht<br />

liegt es daran, dass sich Mike plötzlich an <strong>die</strong> Weisung des Hippolyt<br />

(um 350) „Nemo igitur illa nocte dormiat usque ad auroram“ (Niemand<br />

soll in <strong>die</strong>ser Nacht schlafen, sondern wach bleiben bis zur Morgenröte)<br />

zu erinnern scheint und sich hierzu munter einen reintut. Zu Ostern<br />

gehört zudem der Osterhase mit seinen Ostereiern und das Osterfeuer.<br />

Von alldem ist in der „Gotenquelle“ zum Glück nichts zu bemerken,<br />

was zumindest bei Letzterem auch besser ist. Osterburg (39606), Osterfeld<br />

(06721), Osterholz (27711) oder Osterwald (49828) haben mit<br />

ganzen Sache indes ebenso wenig zu tun wie etwa eine Osteria. Dies<br />

alles sollte man schon wissen, wenn <strong>die</strong> Tischordnung <strong>die</strong>ses Nachmittages<br />

den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem Manifest für<br />

Gottvertrauen, neben Angelika B. platziert hat.<br />

Die Frau Gemeindereferentin ist nämlich nicht nur trinkfest,<br />

sondern steht auch – so ganz anders als ihr römisches Oberhaupt –<br />

mit beiden Beinen fest auf dem irdischen Boden. Ihr Vergnügen an<br />

alkoholischen Gemütsaufhellern zum Beispiel, so wird im Verlaufe der<br />

Gespräche deutlich, entspringt dem Studium des Abendmahles. So<br />

habe sie etwa einen Priester, der seinen Kelch gar zu krampfhaft umklammert<br />

hielt einmal gefragt: „Darf man daraus auch mal trinken?“<br />

Und schwupp war das Ding leer. Nun, geschadet hat´s ihr nicht; ebenso<br />

wenig wie an <strong>die</strong>sem Tag <strong>die</strong> Bierchen und <strong>die</strong> Schnäpperchen. Ganz<br />

im Gegenteil, das Mädchen wird immer munterer. Ein Teufelsweib als<br />

Betschwester. Solche Frauen braucht <strong>die</strong> katholische Kirche. Wer sich<br />

in seinem Gemeindeblättchen als <strong>die</strong> „neue Halbe“ vorstellt und sofort<br />

zwei solche bestellt, kann nicht wirklich schlecht sein.<br />

Wieder zurück in einem redaktionsnahen Glasbierfachgeschäft am<br />

heimischen Südsternkiez posaunt Sabine S. aus Lichterfelde <strong>die</strong> neue<br />

Eroberung ihres Galans denn auch gleich lauthals über den Tresen.<br />

Schnell weicht <strong>die</strong> heidnische Heiterkeit jedoch betretenem Schrecken,<br />

als klar wird, dass Angelika B. im Vertrauen darauf, dass Gottes Segen<br />

sie begleiten wird, bereits angekündigt hat, neben der „Gotenquelle“<br />

demnächst auch <strong>die</strong> Glaubenswüste <strong>die</strong>ses Trinkloches zu missionieren,<br />

in dem der Glaube nicht zu Hause ist und Gewissheit bislang ausschließlich<br />

der Eichstrich bietet.<br />

„Oh, Otto, Du immer und Dein Chor alter Weiber“, mault ein<br />

Gummersbacher Weizenbier. Sabine S. erschrickt ob <strong>die</strong>ser Unflätigkeit<br />

und zückt sofort ihren Taschenspiegel. Immerhin, <strong>die</strong> Wirtin freut sich<br />

auf Angelika B. und verspricht, auf entsprechende Ansage gleich ein<br />

zusätzliches Fass zu bestellen.<br />

Nun ist Gottes Wirken in der Welt nach den Maßstäben des<br />

schlichten Erdenmenschen vom Südstern ja nie so komplett begreifbar.<br />

Darum hält sich der Korrespondent denn auch lieber an <strong>die</strong> bewährte<br />

Weisheit von Franz Beckerbauer<br />

„Geht´s raus und spöilt´s“<br />

Aktionswochen:<br />

8. Juni bis 1. Juli<br />

Schweinsteiger, Spaghetti, Rumpsteak, Özil,<br />

Kartoffelgratin, Hühnerbrustfilet,<br />

Tomatensuppe, Klose, Lachsfilet, Khedira,<br />

Neuer, Spargel<br />

u.v.m<br />

Verdammt nah an der Gastronomie.<br />

Wir sind bei Facebook: Gefällt mir!<br />

Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26<br />

Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr<br />

Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr<br />

täglich geöffnet: Ende offen!<br />

ITALIEN 7


8 ITALIEN<br />

Grass:<br />

Die jecken Jahre<br />

Am achten Tag, als Gott verschnaufte<br />

Im Garten Eden Döner kaufte<br />

Dacht’ er „Die werden das hier niemals raffen<br />

Ich muss einen neuen Ort erschaffen“<br />

(Tusch)<br />

„Dieser Ort muss einfach sein<br />

Und nicht zu groß und nicht zu klein<br />

Ganz leicht auf einem Berg zu finden<br />

Von dem herab sich Wege winden<br />

Auch mein geplanter Sohnemann<br />

Wird profitieren dann und wann<br />

Vielleicht nicht hier und jetzt am Start<br />

Doch spätestens an Himmelfahrt<br />

(Tusch)<br />

Zwischen Döner und Salaten<br />

Kann man dort Berufe raten ---<br />

Doch Sattlerstraße, Wirker, Zimmer,<br />

Heiden trifft man, Jünger nimmer<br />

Schusterstraße, Schreiner, Schneider<br />

Nur Handwerker hier oben, leider<br />

Von hier soll mein Sohn gen Himmel fahren?<br />

Zwischen all den Verrückten und all den Barbaren?<br />

Reitbahnstraße, Roß und Reiter<br />

Nee, nee, lass mal, so komm’ wir nicht weiter“<br />

Gott sagte „Baumeister! Hör auf und verschwinde!<br />

Ich krieg’ doch nur ihn und sonst kein Kinde<br />

(Tusch)<br />

Hedwigstraße, Charlotten, Gertrude<br />

Gibt’s nicht im Tal Platz für ne Dönerbude?“<br />

„Im Westen nix Neues“, so Baumeister Bob,<br />

„und östlich davon ein noch größerer Flop<br />

Der Ölberg-Imbiss wär’ gar nicht so schlecht<br />

Glaub mir, Chef, ich habe echt Recht<br />

Hier unten, auch wenn man’s nicht glauben will<br />

Geht nur Führer-Stübchen oder Salafisten-Grill“<br />

(3x Tusch)<br />

Gott war erschrocken wie lange nicht mehr<br />

Warf hin alle Brocken und fluchte nun sehr<br />

Mit der Erschaffung hatte er’s jetzt mehr als eilig<br />

Sprach kurzerhand alle Ölberger heilig<br />

„Na gut“, sagte er, in un<strong>endlich</strong>er Weisheit<br />

Er, der bekanntlich un<strong>endlich</strong> Bescheid weiß<br />

„Wenn meine Vorstellungen auch viel schöner waren<br />

Hier kriegt man ja Döner UND gen Himmel fahren.“<br />

(Tusch)<br />

Und <strong>die</strong>se paar kleinen Zeilen hier<br />

Zeigen, Gott war doch immer schon Pionier<br />

Hungrig, kinderlos, nicht wirklich wach<br />

Machte er Christi Himmelfahrt zu Vattertach.<br />

(Narhalla Marsch)<br />

DoppelD


a l l e t e r m i t e n<br />

o h n e g e w e h r !<br />

I TALI E NT E R M I T E N 0 6 / 1 2<br />

1. Fr<br />

Roof Of Rock<br />

mit Eyes Closed, Critical Youth,<br />

Coffee & Cigarettes und Smingus<br />

Dyngus<br />

• Café ADA/20.30 Uhr<br />

Freistunde<br />

S-Club-Party ab 14 Jahren<br />

• <strong>die</strong> börse/18 Uhr<br />

Singleparty<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

• Färberei/18 Uhr<br />

2. Sa<br />

Canaries on the pole<br />

• O r t/20 Uhr<br />

Blockshock!<br />

Party für Freunde elektronischer<br />

Tanzmusik<br />

• AZ/23 Uhr<br />

Rembetika<br />

der Blues Griechenlands<br />

• Café ADA/21 Uhr<br />

Moments in Emotion Show-<br />

Band<br />

feat. Janina Niehus<br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20<br />

Uhr<br />

Funky Town<br />

ü30 Party<br />

• <strong>die</strong> börse/21 Uhr<br />

Anthony B & Band<br />

• U-Club/21 Uhr<br />

„Begegnung mit In<strong>die</strong>n“<br />

Open Air<br />

• Färberei/15-20 Uhr<br />

3. So<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit dem Spiegel und dem<br />

Spiegelei<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

Bali Filmclub - Matinee<br />

skandinavische Feelgood-<br />

Komö<strong>die</strong><br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/11<br />

Uhr<br />

The Black Atlantic<br />

Support: Honig<br />

• <strong>die</strong> börse/20 Uhr<br />

6. mi<br />

„Im Urzustand seiner eigenen<br />

Freude leben“<br />

Regina Advento<br />

• <strong>die</strong> börse/19.30 Uhr<br />

Endstation Sehnsucht<br />

mit Ödland<br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20<br />

Uhr<br />

Dubs Full Hundred<br />

mit Sentinel und Mighty Crown<br />

• U-Club/23 Uhr<br />

7. do<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

Auf <strong>die</strong> Straße<br />

Lesung mit Chalid Al-Chamissi<br />

und Samar Yazbek<br />

• Café ADA/19.30 Uhr<br />

K-Pax<br />

Fusion<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr<br />

8. Fr<br />

Globalbeats<br />

mit Radio Pueblo und Deli-Kutt<br />

• Café ADA/23 Uhr<br />

9. Sa<br />

Deutschland - Portugal<br />

Beamer auf Leinwand<br />

• Katzengold/20.45 Uhr<br />

„Lieselotte macht Urlaub“<br />

Schnipselkino<br />

• <strong>die</strong> börse/16 Uhr<br />

...da geht noch was<br />

40plus Party<br />

• <strong>die</strong> börse/21 Uhr<br />

10. So<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit dem Spiegel und dem<br />

Spiegelei<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

Kreativ-Geschichten<br />

2. Kunsthandwerkermarkt<br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/10-17<br />

Uhr<br />

11. mo<br />

Jazzsession<br />

music is an open sky<br />

• Café ADA/21 Uhr<br />

„Schulen für Mädchen in Bolivien“<br />

Tanzchoreobenefiz<br />

• Färberei/17 Uhr<br />

13. mi<br />

Deutschland - Niederlande<br />

Beamer auf Leinwand<br />

• Katzengold/20.45 Uhr<br />

Blues im Bistro<br />

mit Markus Conrad Band<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr<br />

14. do<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

2. Wuppertaler Poetry Slam<br />

Meisterschaft<br />

• <strong>die</strong> börse/20 Uhr<br />

„Freiheit des Wortes, Freiheit<br />

des Verlegens“<br />

Vortrag und Diskussion<br />

• Café ADA/19 Uhr<br />

„Ein (fast) normales Leben“<br />

Lesung mit Thomas Hoever<br />

• Café ADA/21 Uhr<br />

„Alles Käse mit Askese“<br />

Theater Rauhreif<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

„Warum wir Achtsamkeit und<br />

Mitgefühl kultivieren müssen“<br />

Vortrag von Lama Mark Webber<br />

• Färberei/19.30 Uhr<br />

15. Fr<br />

Hoppelpoppel<br />

vierhändige Komposition für<br />

doppeltes Solo und zwei Klangkörper<br />

• O r t/20 Uhr<br />

Balkan Beate<br />

mit Trio Las Balkanieras<br />

• Café ADA/23 Uhr<br />

Carmela de Feo<br />

„La Signora, <strong>die</strong> schwarze Witwe<br />

der Volksbelustigung“<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr<br />

Diggin‘ Deeper<br />

get lost in deep house<br />

• Bloomclub/22 Uhr<br />

Frieder stellt vor<br />

Bands der Bergischen Musikschule<br />

• Färberei/20 Uhr<br />

„Die Freiheit, <strong>die</strong> ICH meine“<br />

Vier AutorInnen<br />

• Café ADA/19.30 Uhr<br />

Tag der Musik<br />

skandinavische Klänge in der<br />

Schalterhalle<br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/21<br />

Uhr<br />

„Alles Käse mit Askese“<br />

Theater Rauhreif<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

16. Sa<br />

Sofa unplugged<br />

mit Granada 74 und Robert Carl<br />

Blank<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Wortwache<br />

Gute Texte, mundgeblasen<br />

• Simons/20 Uhr<br />

17. So<br />

Deutschland - Dänemark<br />

Beamer auf Leinwand<br />

• Katzengold/20.45 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit dem Spiegel und dem<br />

Spiegelei<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

Arrenboule<br />

• Simons/ab 14 Uhr<br />

Junges Theaterfestival<br />

Festivaleröffnung<br />

• <strong>die</strong> börse/10-22 Uhr<br />

18. mo<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Die wilden Fußballkerle“ und<br />

„Die Olchis räumen auf“<br />

• <strong>die</strong> börse/11 Uhr<br />

19. di<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Lilith. Paradise Loft“<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

20. mi<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Die Wahrheit hat kurze Beine“<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

ET 91 - Der gläserne Zug / Teil 3<br />

Vortrag von Dietrich Hoff<br />

• Bürgerbahnhof Vohwinkel/19.30<br />

Uhr<br />

21. do<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

Lieblingstrio<br />

Fusion, Standard, Swing<br />

• Simons/20 Uhr<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Elsiks“<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

„100% Katastrophe! Der Rest<br />

muss dann wohl Liebe sein“<br />

• <strong>die</strong> börse/20 Uhr<br />

22. Fr<br />

Häppchentrinken<br />

ab 4 Personen mit Vorbestellung<br />

• Simons/ab 18 Uhr<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Der Prozess“<br />

• <strong>die</strong> börse/19.30 Uhr<br />

23. Sa<br />

Vegetarische Begegnung<br />

Jana & Charles kochen zur EM<br />

• Simons/ab 18 Uhr<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Der mühsame und un<strong>endlich</strong>e<br />

Weg durch <strong>die</strong> bunten Gärten<br />

der Phantasie auf dem Berge<br />

des Staunens <strong>die</strong>sseits der<br />

Wupper“<br />

• <strong>die</strong> börse/18 Uhr<br />

„Improvisiertes“<br />

• <strong>die</strong> börse/19 Uhr<br />

„Ein Sommernachtstraum“<br />

• <strong>die</strong> börse/20 Uhr<br />

Shagell<br />

New Fusion Jazzrock, Funk<br />

• Färberei/20 Uhr<br />

24. So<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit dem Spiegel und dem<br />

Spiegelei<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

Junges Theaterfestival<br />

„Ronja Räubertochter“<br />

• <strong>die</strong> börse/15 Uhr<br />

26. di<br />

Die Lotuscrew rockt das Haus<br />

• Färberei/19.30 Uhr<br />

27. mi<br />

Die Lesebühne mit dem Grashoff<br />

und dem Zymny<br />

zu Gast: 21 Gramm<br />

• <strong>die</strong> börse/20 Uhr<br />

28. do<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

29. Fr<br />

Ilona Ludwig Band<br />

Soul-Pop<br />

• Simons/20 Uhr<br />

ITALIEN 9<br />

termine Für italien 7/8/2012 biS Fr. 15.06. direkt an: Shoam@web.de


10 ITALIEN<br />

„Ein unfassbar<br />

großartiges Buch.<br />

Irgendwann<br />

werde ich es lesen!“<br />

Daniel Harms<br />

(Stellver. Ehrenvorsitzender<br />

Die PARTEI, Hamburg)<br />

Erhältlich über:<br />

ITALIEN-Büro<br />

Friedrich-Engels-Allee 191<br />

Donau... quatsch, Oder:<br />

Änderungsschneiderei Celik,<br />

Luisenstr. 94a<br />

roman...dingS<br />

•••Der frühere Bundespräsident Roman Herzog hält <strong>die</strong> Fünf-Prozent-Hürde<br />

bei Bundestagswahlen für zu niedrig. „Im Prinzip ist <strong>die</strong> Fünf-Prozent-Hürde<br />

nicht mehr zeitgemäß. Eigentlich müssten wir <strong>die</strong> Hürde nach oben setzen“,<br />

sagte der 78-Jährige dem „Focus“.<br />

Angesichts immer mehr kleinerer Parteien werde der Bundeskanzler sonst<br />

„nicht mehr von einer großen Mehrheit der Bevölkerung getragen“. Diese<br />

Entwicklung gefährde <strong>die</strong> parlamentarische Demokratie, warnte Herzog, der<br />

von 1994 bis 1999 deutscher Bundespräsident war. Zuvor leitete der Jurist das<br />

Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.<br />

Eine sehr gute Idee. so könnte man sich der FDP endgültig entledigen. Danke,<br />

Roman...Dings.<br />

dFb-Pokal: bayern kaSSiert 5 gegentore<br />

löwS em-Sorgen<br />

Das ist <strong>die</strong> Abwehr der Nationalmannschaft....<br />

Holland ist nicht Dortmund!<br />

til mette


Schuld und luFt.<br />

•••Es gibt mir bekannte Menschen, Unterbarmer oder Oberbarmer oder auch,<br />

wie man sagt, Krimtataren, <strong>die</strong> weder ihre Wohnungen oder Jurten lüften,<br />

noch ihre Lamellen-Jalousien jemals heben. Will sagen, es gibt mir bekannte<br />

Menschen, Unterbarmer oder Oberbarmer oder auch, wie man sagt, Krimtataren,<br />

<strong>die</strong> in ständiger Unbelüftetheit ihrer Wohnung resp. Unterkunft leben.<br />

Ich bin mir sicher, bzw. befürchte, dass Sie, liebe Italien Lesebrillen und -Leser<br />

eben solche Zeitgenossinenn und -Brillen kennen.<br />

Nun... haben Sie sich denn mal <strong>die</strong> Frage gestellt, was eben <strong>die</strong>se Zeitgenossinnen<br />

und Atempartisanen mit ihrer Raumluft anstellen bzw. wie sie <strong>die</strong>ses<br />

Problem im Falle der nicht mehr Einatembarkeit, <strong>die</strong> sich ja zwangsläufig zyklisch<br />

im Monatsturnus einstellen muss, lösen?<br />

Ich wurde letztlich, im vorgehend beschriebenen Fall, Zeuge einer Raumluftzerkleinerung<br />

zum Zwecke der zweimonatlichen Entsorgung auf dem<br />

Sperrmüll. Die Raumluftexkremente wurden auf dem Bürgersteig abgelegt,<br />

<strong>die</strong> Wuppertaler Müllabfuhr transportierte <strong>die</strong>se ab und recycelte selbige zu<br />

einem hochwertigen Material, aus dem man Schuhsohlen herstellen kann,<br />

<strong>die</strong> wiederum sehr atmungsaktiv (!) den Stadtmenschen vor Schweiß, bzw.<br />

-Stinkefüßen bewahren können.<br />

Und da wären wir wieder bei Friedrich Nietzsche: „ Die Advokaten eines Verbrechers<br />

sind selten Artisten genug, um das schöne Schreckliche der Tat zugunsten<br />

ihres Täters zu wenden.“<br />

Alles klar? Danke, Torbjorn Hornklovie.<br />

P h i l i P l a h m k r i t i S i e r t u k r a i n i S c h e r e g i e r u n g -<br />

Friedrich inFormiert:<br />

Hat er es konkretisiert?<br />

Ja, <strong>die</strong>ser Janukowitsch sollte den Ball mal<br />

lieber schön flach halten!<br />

wählerwanderungen<br />

•••Als ich am Wahlsonntag in NRW mittags mit meinem Hund durch das Murmelbachtal<br />

spazierte, begegnete mir ein älteres Ehepaar. Beide schauten sich<br />

nervös um, als ob sie nicht genau wüssten, wo es lang geht. Als ich sie fragte,<br />

ob ich helfen kann, erklärte mir <strong>die</strong> Frau, sie wären CDU-Wähler und würden<br />

gerne zur FDP wandern. Da ich nicht wusste, ob <strong>die</strong> FDP im Wald wohnt, konnte<br />

ich den beiden leider nicht weiterhelfen. Am Abend wurden in einer Wahlsendung<br />

im Fernsehen Statistiken über Wählerwanderungen eingeblendet.<br />

Viele Menschen müssen da wohl zur FDP gewandert sein. Mein Hund, der neben<br />

meinem Sessel lag, bellte plötzlich, als das ältere Ehepaar aus dem Kothener<br />

Busch interviewt wurde. Sie erzählten, ein freundlicher junger Mann mit<br />

einem Hund hätte ihnen den Weg zur FDP gezeigt. Das muss mein Nachbar<br />

mit dem Dackel gewesen sein, dem würde ich glatt zutrauen, dass der weiß,<br />

wo <strong>die</strong> FDP wohnt. Ein Dackel ist für mich natürlich kein richtiger Hund, aber<br />

lassen wird das. Horst Scharwick<br />

peter thulke<br />

ITALIEN 11


12 ITALIEN<br />

movimiento<br />

RAUM FÜR BEWEGUNG<br />

UND AUSDRUCK<br />

GERLINDE LAMBECK<br />

TANZ, THEATER<br />

KÖRPERARBEIT<br />

TANZTHERAPIE<br />

KINDERTANZ<br />

HOFAUE 53 - 55<br />

42103 WUPPERTAL<br />

TEL 0202/459 77 64<br />

MOVIMIENTO im Juni 2012<br />

16./17. Juni Theater-Workshop<br />

Einführung in das<br />

Schauspieltraining<br />

mit Francisco Mamani<br />

Sa/So 10.00 – 16.00 Uhr<br />

Wöchentliche Kurse:<br />

Schauspieltraining für Erwachsene<br />

und für Jug<strong>endlich</strong>e<br />

Tanzimprovisation, Ausdruckstanz<br />

für Frauen ab 50,<br />

Jazztanz, Tanztherapie, Kreativer<br />

Tanz für Kinder,<br />

Kinästhetische Körperarbeit<br />

Fordern Sie unseren Prospekt an!<br />

HvH<br />

? Fragen an italien ? ! antworten Von italien !<br />

? Jetzt mal ehrlich, was ist der Klaas-Jan Huntelaar von Schalke 04 eigentlich<br />

für einer ?<br />

! Jäger und Sammler !<br />

Ha, ha, ha... na vielen Dank, ITALIEN!<br />

boruSSia dortmund wieder deutScher meiSter<br />

•••Aber warum sieht es in der Innenstadt noch so aus wie in der Ostzone?<br />

SenSationelle wendung im Fall timoSchenko:<br />

rtl 2 Plant SuPer-couP<br />

Wenn ich helfen kann, dann helfe ich....<br />

Danke, dass Sie bei „Frauentausch“<br />

mitmachen!<br />

polo


hauck & bauer<br />

<strong>die</strong> SPielerFrauen...<br />

•••des BVB 09 Borussia Dortmund sehen alle irgendwie gleich aus, wie man<br />

jetzt erstmalig bei den Feierlichkeiten zur Deutschen Fußballmeisterschaft<br />

und zum DFB-Pokal sehen konnte.<br />

von links nach rechts: Frau Hummels, Frau Breitkreuz-Schmelzer,<br />

Frau Owomoyela, Chantal Weidenfeller.<br />

In eigener Sache!<br />

Dank eurer tatkräftigen Hilfe konnten wir unser Archiv wieder<br />

ordentlich auffüllen. Vielen Dank dafür.<br />

Leider fehlen folgende Exemplare immer noch:<br />

1984: Juni<br />

1985: Mai, Juli/August.<br />

1986: Mai<br />

Also bitte weitersuchen in Abstellräumen, Kellern, Speichern, unter<br />

Sofas, auf Toiletten. Ja auf Toiletten, das war und ist doch immer<br />

noch der beliebteste Ort ITALIEN zu lesen und aufzubewahren,<br />

oder?! Es winken wieder deftige Lobgesänge der Redaktion.<br />

In unserem Garten für`s Bier,<br />

dürft auch ihr Gäste sitzen.<br />

ITALIEN 13


14 ITALIEN<br />

siehe auch<br />

Umschlagseite 2<br />

FUSSBALLGOT T 2012<br />

WattLöppt in NYC von Stephen Oldvoodel<br />

New Jersey Devils, New York Rangers<br />

und <strong>die</strong> Westchester Costcos:<br />

„Hockey Mom Bites Pitt Bull“<br />

Vor vier Jahren war Wahlkampf. Damals hatte <strong>die</strong> republikanische<br />

Partei unter Präsidentschaftskandidaten John McCain den glänzenden<br />

Einfall, Sarah Palin aus Alaska als Running Mate - sprich Vizepräsidentschaftskandidatin<br />

- zu nomininieren. Sie ist uns in Erinnerung<br />

geblieben. Nicht zuletzt Dank ihrer objektiv kaum beurteilbaren intellektuellen<br />

Fähigkeiten und Dank des Witzes, den sie während einer<br />

Wahlkampfveranstaltung machte: „What is the difference between a<br />

hockey mom and a pit-bull? Lipstick!“ Was der Unterschied zwischen<br />

einer Hockey Mom und einem Kampfhund sei? Lippenstift. Menschen<br />

außerhalb Alaskas scheitern schon weit vor dem tertium comparationis,<br />

nämlich bereits an der „Hockey Mom“. Warum sollte <strong>die</strong> Mutter<br />

einer Hockey-Spielerin des SC Frankfurt 1880 überhaupt mit einem<br />

Kampfhund vergleichbar sein? Hallo: Hier in Nordamerika ist mit Hockey<br />

Eishockey gemeint, nicht das in kurzen weißen Röckchen bei Sonnenschein<br />

gespielte Feld-Hockey. Eishockey ist noch vor Wasserball nun<br />

mal der brutalstmögliche Mannschaftssport mit Schlägereien, Cross-<br />

Check, Zahnverlust etc. Und <strong>die</strong> Mammies feuern nicht nur an, sondern<br />

prügeln ggf. mit. Darum der Vergleich mit Kampfhunden.<br />

Vor vier Jahren gab es auch das letzte Aufeinandertreffen der New<br />

Jersey Devils und der New York Rangers in einer Halbfinalserie auf<br />

dem Weg zum Stanley Cup, der wohl berühmtesten Eishockey-Trophäe<br />

der Welt. Es war ein langer, grausam geführter Kampf und nach sieben<br />

Spielen standen <strong>die</strong> Devils im Finale. Die Rangers brennen auf Rache.<br />

Die Partien drei und vier, wenn nötig auch <strong>die</strong> sechste, sind im Madison<br />

Square Garden angesetzt. Die Preise für Tickets durchstießen innerhalb<br />

weniger Stunden <strong>die</strong> Grenze der Vierstelligkeit; zuviel für Hockey-<br />

Mütter, selbst wenn sie aus dem wohlhabenden Westchester County<br />

kommen.<br />

Im wohlhabenden Westchester County findet sich <strong>die</strong> am nächsten<br />

zum Madison Square Garden gelegene Filiale der Handelskette Costco,<br />

einer Mischung aus Aldi, Metro und Gigantomanie. Costco-Filialen<br />

sind groß wie Trockendocks für Flugzeugträger, in gleißendes Quecksilberdampflicht<br />

getaucht und in einem ganz US-amerikanischen Sinne<br />

lebensumfassend, denn es gibt alles, was der Mensch an mehr oder<br />

weniger verderblichen Gütern je im Leben brauchen wird. Es gibt <strong>die</strong>se<br />

Güter ausschließlich in Gebindegrößen, <strong>die</strong> garantiert bis zum Lebensende<br />

reichen werden. Denken Sie einfach an Klinik- bzw. Vorratspackungen.<br />

In einigen Filialen des 1983 gegründeten Discounters - sagen<br />

Gerüchte - sollen schon Kinder zur Welt gekommen und seither nicht<br />

aus den Ladenlokalen herausgekommen sein. Vorstellbar wäre das, vermutlich<br />

ist es aber doch eine Legende, <strong>die</strong> vielleicht daher rührt, dass<br />

Costco in Westchester in der Tat über eine Eishockey-Werksmannschaft<br />

verfügt, <strong>die</strong> Westchester Costcos. Ambitionierte Amateure würde man<br />

wohl sagen, angefeuert und oft auch befeuert von Hockey Moms und<br />

anders als im überwiegend weiß-kaukasischen Alaska setzt sich der Kundenstamm<br />

von Costco in Westchester aus aller Herren Länder zusammen.<br />

Entsprechend vielseitig sind <strong>die</strong> Techniken des Raufens.<br />

Zurück zum Wahlkampf: Präsident Obama hatte zuletzt den glänzenden<br />

Einfall einer Variante des Palin-Witzes, als er in Anspielung auf<br />

seine Lebensjahre in Indonesien und des dort üblichen Verzehrs von<br />

Hundefleisch <strong>die</strong> Pointe in <strong>die</strong> Richtung drehte, Kampfhunde schmeckten<br />

besser als Hockey-Mütter. Seither sind Spielergebnisse und Tabellenstand<br />

der Westchester Costcos von nur noch nachgeordnetem Interesse<br />

und Hockey Moms aus aller Herren Länder streiten sich darüber, ob das<br />

Warenangebot des Ladens um Hundefleisch erweitert werden müsse.<br />

Man will sich ja schließlich nicht in den Arsch beißen.


Nach dem Aufwachen am Morgen kann mein Körper nicht sofort<br />

sein richtiges Aussehen finden. Es laufen zahllose Metamorphosen mit<br />

hoher Geschwindigkeit ab (schneller Suchlauf). In <strong>die</strong>sem Zustand<br />

könnte ich unerkannt sonstwas tun, doch vor Müdigkeit bin ich zu gar<br />

nichts in der Lage. Nur <strong>die</strong> motorischen Funktionen meiner Physis sind<br />

notdürftig in Betrieb. Der Blick in den Spiegel ist jetzt unbedingt zu<br />

meiden. Wie gut, daß das Frühstück mich nicht sehen kann! Es gibt<br />

mir Kraft und Haltbarkeit, so daß sich mein Äußeres eine Stunde später<br />

stabilisiert hat. Nicht, daß ich vom Ergebnis begeistert wäre, aber es ist<br />

wenigstens etwas Konkretes.<br />

Um elf kommt der Pfarrer, um mit mir in <strong>die</strong> Stadt zu fahren. Da<br />

er mich für ein begabtes Kind hält, will er mir einen Wasserfarben-<br />

Malkasten schenken. Die Anschaffungskosten wurden vom Magistrat<br />

in einer nächtlichen Sondersitzung bewilligt. Sicherlich hat dabei der<br />

Umstand, daß ich früher mit einem der Stadträte Musik gemacht habe,<br />

„eine Bedeutung gespielt“, wie ich jüngst jemanden bei einem Kultursender<br />

sagen hörte.<br />

Am Abend erhalte ich während einer öffentlichen Veranstaltung<br />

im Rathaus das Förderetikett mit Hormon. Was ich denn nun mit dem<br />

neuen Malkasten Schönes malen wolle, fragt mich der Bürgermeister<br />

im Angesicht des sehr zahlreich anwesenden Publikums. Höre ich mich<br />

da tatsächlich antworten: „Ein Bild mit dem Titel ‚Bahnkörper, im<br />

Gleisbett liegend‘, Maße: neun mal fünfzehn Kilometer“? Man lacht<br />

Der Alltag eines begabten Kindes von Eugen Egner<br />

und hält mich für harmlos, was ich beruhigend finde. Eigentlich habe<br />

ich nun alles erreicht, was sich innerhalb der Reichweite eines begabten<br />

Kindes befindet. Vorübergehend erwäge ich eine Selbsttötung aufgrund<br />

tiefster Zufriedenheit. Selbstverständlich bin ich zu jung, um <strong>die</strong> volle<br />

Tragweite solcher Gedanken erfassen zu können. Vom Tod weiß ich<br />

immerhin, daß er eine anerkannte Gefahr ist. „Und wie verhält es sich<br />

mit der Sexualität?“ fragte ich einmal den Pfarrer. Er erwiderte: „Einer<br />

der Hauptgründe für sexuelle Handlungen ist Ratlosigkeit.“ Die Wissenschaft<br />

scheint ihm darin Recht zu geben.<br />

Über solche Probleme denke ich auf meinem Lieblingssitzplatz<br />

nach, einem alten Sessel, der im Heizkeller gegenüber einem Öltank<br />

steht. Hier versuche ich zudem heimlich, einen Roman zu schreiben.<br />

Leider komme ich nach den ersten dreitausend Seiten nicht richtig weiter.<br />

Die Handlung ist einigermaßen komplex, <strong>die</strong> Hauptfigur hält sich<br />

für eine große Anzahl Mäuse. Einmal fehlen allen <strong>die</strong> Köpfe, aber nur<br />

kurz. Wahrscheinlich werde ich sowieso keinen Verlag für so ein Buch<br />

finden, da kann ich genauso gut gleich mit dem Blödsinn aufhören. Die<br />

Künste sind eine Quälerei; Schreiben ist schwer, und mit dem Malen<br />

versaut man sich <strong>die</strong> Kleidung. Was mich noch aufrecht hält, ist das Versprechen<br />

der Regierung: „Für jeden zornigen Jungen ein zorniges Mädchen<br />

und umgekehrt“. Bei Haarproblemen kann der Staat allerdings<br />

nicht helfen. Und schon ist wieder ein Tag abgetan. Wie mein Bett nach<br />

mir verlangt! Man spürt es meilenweit.<br />

ITALIEN 15<br />

kittihawk


16 ITALIEN<br />

u-club

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