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Br a S iliEn - KEMPPI

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PRO<br />

News<br />

KNKemppi<br />

K i Kundenzeitschrift<br />

K d it h ift ft f<br />

Ein Tag im Leben des<br />

Mike Summers:<br />

KAFFEE UND KUCHEN<br />

World of Welding<br />

Ein Land der Gegensätze –<br />

BRASILIEN<br />

2010<br />

DE<br />

KNOTEN<br />

in der Produktion?<br />

Kemppi DataStore<br />

und DataGun<br />

LÄUTEN EINE NEUE ÄRA EIN


Handeln mit menschlichem Touch<br />

Globale Schweißlösungen<br />

durch lokalen Service<br />

Technologie ist die Basis, aber das Geschäft ist immer noch zwischenmenschlich<br />

Kemppi widmet sich “The Joy of Welding” zu jeder Zeit. Wir glauben an eine kraftvolle Verbindung und<br />

sehen unsere Rolle darin, sicher zu stellen, dass der Schweißer seine Arbeit in seinem Sinne machen kann.<br />

Unsere Partner und Kunden wissen jedoch, wie wichtig der menschliche Einfluss ist.<br />

www.kemppi.com


Die Welt hat sich während<br />

des Wirtschaftsrückgangs<br />

zweifellos verändert<br />

2009 war der 60. Jahrestag von<br />

Kemppi. Das Jahr stellte für die<br />

gesamte Weltwirtschaft und<br />

somit auch für die Schweißindustrie<br />

eine herausfordernde<br />

Zeit dar. Die Nachfrage nach<br />

Schweißgeräten sank, besonders nachdem<br />

die Investitionen ausblieben, und nur die<br />

Wachstumsmärkte erlitten weniger Schaden.<br />

Als eines der lukrativsten Unternehmen<br />

im Geschäft schlug sich Kemppi zwar<br />

tapfer, aber natürlich mussten auch wir unsere<br />

Tätigkeiten an die vorherrschende<br />

Wirtschaftslage anpassen. Dies hat die Atmosphäre<br />

jedoch nicht getrübt, sodass wir<br />

während des Jubiläumsjahrs dennoch in der<br />

Lage waren, unsere Betriebsabläufe in vielerlei<br />

Hinsicht weiterzuentwickeln. Trotzdem<br />

muss man bedenken, dass sich die<br />

Weltwirtschaft immer noch in einer sehr<br />

problematischen Situation befindet, obwohl<br />

es so scheint, dass wir das Schlimmste hinter<br />

uns haben. Es wird noch einige Zeit dauern,<br />

bis sich der Markt für Kapitalanlagen<br />

wieder aufgerappelt hat.<br />

Insbesondere im Industriesektor der aufstrebenden<br />

Märkte sind massive Investitionen<br />

in eine höhere Produktivität und eine<br />

bessere Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar,<br />

um vollständig aus der Wirtschaftskrise<br />

herauszukommen. Auch langfristig ist es<br />

schwierig, das Kostenniveau zu ändern, wodurch<br />

der Akzent auf eine zunehmende<br />

Wertschöpfung gesetzt werden muss. Die<br />

Produktivitätslösungen von Kemppi bieten<br />

den Firmen in der Schweißindustrie genau<br />

dafür eine ausgezeichnete Möglichkeit.<br />

Das mit einem Berichtstool ausgestattete<br />

Kemppi Arc System ermöglicht den Unternehmen,<br />

ein umfassendes Produktivitätsentwicklungsprojekt<br />

durchzuführen und<br />

diesbezüglich beachtliche Ergebnisse zu erzielen.<br />

Die Kemppi­Organisation ist bereit,<br />

jene Kunden zu unterstützen, die in die Zukunft<br />

investieren.<br />

Es ist durchaus einleuchtend, dass die Wirtschaftsflaute<br />

damit einherging, dass der<br />

wirtschaftliche Aktivitätsschwerpunkt mehr<br />

und mehr nach Asien verlagert wurde. Bei<br />

Kemppi ist dies beispielsweise in den neuen<br />

Produkten zu erkennen, die wir speziell<br />

auf den asiatischen Markt zugeschnit­<br />

ten haben. Zudem haben wir vor kurzem in<br />

der indischen Stadt Chennai eine neue Niederlassung<br />

eröffnet. Indien stellt für Kemppi<br />

schon seit langem einen sehr attraktiven<br />

Exportmarkt dar, aber nun ist die Zeit gekommen,<br />

um in diesen Markt der Zukunft<br />

noch kräftiger zu investieren. Durch unsere<br />

neue Zweigstelle können wir unsere<br />

Wiederverkäufer und Endkunden<br />

jetzt besser bedienen.<br />

Während der restlichen Monate des<br />

Jahres wird Kemppi wieder neue Produkte<br />

für verschie­<br />

deneAnwendungsbereiche öffentlich<br />

vorstellen. Im Oktober<br />

werden unsere<br />

neuen Produkte<br />

zum Beispiel<br />

auf der Fachmesse<br />

EuroBlech in Hannover<br />

zu sehen<br />

sein. Wir werden<br />

uns weiterhin damit beschäftigen, Gesamtlösungen<br />

zu entwickeln. Gegen Ende des Jahres<br />

wird der europäische Markt zudem eine<br />

wesentliche Veränderung erfahren, wenn die<br />

neuen Normen hinsichtlich der störenden<br />

Auswirkung von Oberschwingungsströmen<br />

in einphasigen Stromnetzen in Kraft treten.<br />

Daher müssen die Schweißgerätehersteller<br />

diese technische Herausforderung meistern,<br />

um gewährleisten zu können, dass die Anforderungen<br />

für die CE­Kennzeichnung erfüllt<br />

werden und in der Lage sein, weiterhin Einphasengeräte<br />

zu verkaufen. Dies betrifft auch<br />

alle Maschinen und Geräte, die nach Europa<br />

importiert werden. Es wird interessant<br />

sein zu sehen, wie das System auf dem EU­<br />

Markt in der Praxis garantieren kann, dass<br />

keine technisch mangelhaften Geräte mehr<br />

verkauft werden.<br />

Ich wünsche all unseren Lesern einen erfolgreichen<br />

Jahresabschluss und eine<br />

lohnende Zeit mit unserem Fachmagazin.<br />

Unsere Redaktion war wieder sehr<br />

fleißig, um Ihnen eine interessante Lektüre<br />

anbieten zu können. Ich hoffe, dass Ihnen<br />

das Resultat gefällt.<br />

Anssi Rantasalo<br />

CEO<br />

”Wir werden uns<br />

weiterhin damit<br />

beschäftigen,<br />

Gesamtlösungen<br />

zu entwickeln.”<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

3


ist im Erdreich,<br />

im Grundwasser<br />

35Erdwärme<br />

und in anstehendem<br />

Gestein gespeicherte Solarwärmeenergie.<br />

Ihre Nutzung stellt<br />

die umweltfreundlichste bestehende<br />

Heizalternative dar.<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Die Welt hat sich während des Wirtschaftsrückgangs<br />

zweifellos verändert 3<br />

Kurzinfo 5<br />

Technologie<br />

MAG-Schweißen von ultrahochfestem Stahl 12<br />

Innovation<br />

Kemppi DataStore und DataGun läuten eine neue Ära ein 16<br />

Kemppi MinarcEvo: Evolution unter den Maschinen 20<br />

Joystory<br />

Virtuelle Verbrechensermittlung 23<br />

4 Kemppi ProNews 2010<br />

Summers,<br />

technischer Vertriebs-<br />

44Mike<br />

ingenieur bei Kemppi<br />

UK, teilt mit den Lesern einen Tag<br />

seines Lebens. Dazu gehört noch<br />

viel mehr als Kaffee und Kuchen!<br />

ist ein Land<br />

aufregender Kontraste,<br />

38<strong>Br</strong>asilien<br />

die alle Gefühle und<br />

Sinne des Besuchers ansprechen.<br />

Was sich bei den Menschen<br />

<strong>Br</strong>asiliens wohl am ehesten<br />

einprägt, sind ihre unkomplizierte<br />

Lebensfreude.<br />

Anzahl der in Fiats<br />

Fabrikanlage in der<br />

28Die<br />

polnischen Stadt Tichau<br />

hergestellten Fahrzeuge hat sich in<br />

wenigen Jahren verdoppelt und die<br />

Zukunft bleibt viel versprechend,<br />

sofern eine konstant hohe Qualität<br />

aufrechterhalten werden kann.<br />

Allgemeines<br />

Knoten in der Produktion? 24<br />

Mit Wise-Produkten ein produktiveres Ergebnis erhalten 26<br />

Eine große Zukunft mit Robotern<br />

Die neue KempArc-Produktfamilie<br />

27<br />

für die Schweißautomatisierung 32<br />

Kemppis neue globale Garantiepolitik 34<br />

Oxibras baut auf Qualität 43<br />

Skilanglauf fesselt die Leute 48<br />

Kemppi Oy Tochtergesellschaften und Verkaufsbüro 51<br />

Cover: Frieda, ein 9-Monate alter, weiblicher Oktopus, trägt mit<br />

ihren Armen ein Glas, das ihre Lieblings-Seafood-Snacks Shrimps,<br />

Krabben und Muscheln enthält. Frieda hat gelernt, das Glas zu<br />

öffnen, als sie ein halbes Jahr alt war. Zoo Hellabrunn, München.<br />

© Lehtikuva / REUTERS / Alexandra Winkler.<br />

Kemppi ProNews. Herausgeber: Kemppi Oy. P.O. BOX 13, 15801 Lahti, Finnland. Internet: www.kemppi.com. Telefon: +358 3 899 11<br />

Chefredakteur: Mikko Väisänen. Redaktionsassistenz: Elina Suomalainen. Layout: Tekijätiimi Oy.<br />

Bestellungen und Adressenänderungen: Kemppi Oy. Email: export@kemppi.com. Druck: Esa Print Oy, Lahti, Finnland. 2010. ISSN 1796-847X


Schweiß- und Produktinformationen<br />

bequem aus dem Internet<br />

Kemppi hat vor kurzem massiv in<br />

die Verbesserung seines Internetservices<br />

investiert. Unsere Webseite<br />

wurde verbessert und wir haben<br />

zugunsten unserer Kunden und<br />

aller, die sich für das Schweißen<br />

interessieren, neue Servicearten<br />

entwickelt.<br />

Möchten Sie mit Ihren eigenen Augen sehen,<br />

wie es während des gepulsten Lichtbogenschweißens<br />

im flüssigen Schweißbad aussieht,<br />

wenn ein Tropfen Zusatzwerkstoff gerade<br />

das Ende des Schweißdrahts verlässt und auf<br />

das Bad übergeht? Die Szene ist irgendwie<br />

uralt – wie aus dem Krater eines brodelnden<br />

Vulkans oder aus der turbulenten Frühzeit<br />

unseres Planeten. Beim Schweißen ist<br />

diese Szene jedenfalls alltäglich.<br />

Die mit Kemppis Hochgeschwindigkeitskamera<br />

aufgenommenen Videoclips sind<br />

beliebte Inhalte im Internet­Video portal<br />

YouTube. Nach den Kommentaren und<br />

dem Feedback zu urteilen, haben die Videoclips<br />

nicht nur den Schweißern in der Praxis,<br />

sondern auch den Personen, die sich theoretisch<br />

mit der Schweißtechnik beschäftigen,<br />

viel Freude und etliche Vorteile bereitet.<br />

Die auf YouTube zu sehenden Kemppi­<br />

Videos stehen jetzt zentral in der Videogalerie<br />

auf unserer Webseite zur Verfügung.<br />

Diese Galerie ist einer der elektronischen<br />

Services, den wir seit diesem Jahr neu anbieten.<br />

Der Zweck eines derartigen Services<br />

besteht darin, neue Ausgangspunkte für die<br />

Schweißtechnik und die Vermarktung entsprechender<br />

Dienstleistungen zu schaffen.<br />

Sie können über einen direkten Link auf der<br />

Startseite unserer Webseite auf die Videogalerie<br />

zugreifen.<br />

Die Galerie enthält viele verschiedene<br />

Videos. Es gibt mit einer Hochgeschwindigkeitskamera<br />

gefilmte und in Zeitlupe präsentierte<br />

Videoclips über verschiedene Schweißverfahren,<br />

Einführungsvideos über den Gebrauch<br />

von Kemppi‘s Schweißgeräten sowie<br />

interessante Filme, die auf Fachmessen aufgenommen<br />

wurden.<br />

Der durchsuchbare Produktkatalog<br />

enthält Produktangaben in einem praktischen<br />

Format. Er kann wie ein gedruckter<br />

Katalog online durchblättert werden. Sie<br />

können ihn nach Produkten durchsuchen,<br />

Bilder vergrößern und einzelne Seiten ausdrucken.<br />

Zudem können Sie den gesamten<br />

Katalog in PDF­Format herunterladen.<br />

In dem Produktkatalog finden Sie grundlegende<br />

Informationen über die wichtigsten<br />

Schweißprodukte von Kemppi. Wenn Sie jedoch<br />

ausführlichere Informationen benötigen<br />

oder die Erfahrungen anderer Benutzer<br />

sehen möchten, können Sie in Kemppi‘s virtuellen<br />

Ausstellungsraum gehen, wo unsere<br />

Produkte virtuell vorgeführt werden.<br />

Über die virtuellen Produktdemonstrationen<br />

können Sie sich mit dem<br />

Produktsortiment von Kemppi bequem von<br />

zuhause aus vertraut machen. Sie können<br />

sich die Einzelheiten der Produkte ansehen,<br />

Videos über sie anschauen und ihre Merkmale<br />

anhand der technischen Daten prüfen.<br />

Wenn Sie die technischen Spezifikationen<br />

ausdrucken, erhalten Sie auf praktische Weise<br />

alle entsprechenden Produktangaben die<br />

Sie benötigen.<br />

Kurzinfo<br />

Wir haben außerdem<br />

unsere Webseite<br />

www.kemppi.com<br />

„Sehr gelungene<br />

Fotografie – sieht irgendwie<br />

aus wie ein Spezialeffekt aus<br />

Hollywood.“<br />

„Ich bin seit 28 Jahren Schweißer, und<br />

ich wollte schon immer mal die Herstellung<br />

einer Schweißnaht aus dieser<br />

Perspektive sehen. Herrlich!!!<br />

Vielen herzlichen Dank für euer<br />

Video… Respektiere die<br />

Schweißer…!!“<br />

erneuert. Dies erfolgte so, dass die Webseite<br />

nun visuell deutlicher und auch benutzerfreundlicher<br />

ist als zuvor und ihre Besucher<br />

somit zügig die Informationen finden können,<br />

die sie brauchen.<br />

Zudem haben wir eine „Connections­<br />

Webseite“ auf Englisch ins Leben gerufen,<br />

auf der wir die unterschiedlichsten Inhalte<br />

über die Tätigkeiten von Kemppi und seiner<br />

Kooperationspartner zusammenbringen<br />

wollen. Sie werden entspannte Formel­1­<br />

Gespräche, verschiedene Schweißtipps und<br />

seltsame Vorfälle in der Schweißwelt finden.<br />

Schauen Sie vorbei!<br />

www.kemppi.com<br />

Text: Jukka Pohjola<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

5


6<br />

© Williams<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Kurzinfo<br />

Valtteri Bottas bereit für die Formel 1<br />

Formel­1­Kandidat Valtteri Bottas rechnet<br />

damit, dass er 2012 in der Königsklasse<br />

des Automobilsports fahren wird. Der junge<br />

Mann ist seinem Traum einen entscheidenden<br />

Schritt näher gekommen, als er im<br />

Januar 2010 zum Testfahrer des F1­Teams<br />

Williams ernannt wurde.<br />

„Es ist unwahrscheinlich, dass Williams<br />

nächste Saison seine Fahreraufstellung ändern<br />

wird, aber in einem Jahr kann die Situa­<br />

tion anders aussehen“, schätzt Valtteri Bottas.<br />

Die Arbeit mit Williams war sehr erfreulich,<br />

obwohl er den F1­Rennwagen aufgrund<br />

bestimmter Testeinschränkungen nur<br />

ein paar Mal fahren konnte. Er hat so genannte<br />

Geradeaus­Tests durchgeführt, bei<br />

denen man keine richtige Strecke mit Kurven<br />

und Richtungsänderungen fährt. Im Mai<br />

machte er auf der Silverstone­Rennstrecke<br />

Letzten Sommer konnte Valtteri Bottas<br />

seinen Sieg bei den F3-Masters in Holland<br />

wiederholen. Er war der Erste, der das<br />

Rennen zweimal hintereinander gewann.<br />

in England beispielsweise Aerodynamiktestfahrten<br />

und im Juli prüfte er auf dem Kemble­Flugplatz<br />

die Williams­Version der von<br />

Red Bull entwickelten, neuartigen Auspufflösung.<br />

Über die Woche nutzt er den Fahrsimulator<br />

des Rennteams so oft wie möglich.<br />

„Ich werde aus erster Hand sehen und<br />

erleben, wie ein Formel­1­Wagen entwickelt<br />

wird. Ich bin wie ein Auszubildender,<br />

der lernt, wie man F1­Rennfahrer wird“, vergleicht<br />

der junge Mann.<br />

Valtteri Bottas Vertrag mit dem berühmten<br />

Rennteam ist langfristig, sodass er<br />

bei Williams voraussichtlich in die Klasse der<br />

Formel­1­Rennfahrer aufsteigen wird. Bevor<br />

sein Traum wahr werden kann, muss er auf<br />

den Ebenen unterhalb der F1­Weltmeisterschaft<br />

jedoch noch weitere Erfolge erzielen.<br />

Er steht dieses Jahr in der Formel­3­Euroserie<br />

in seiner zweiten Saison im Wettbewerb.<br />

In seiner ersten Saison 2009 wurde<br />

er in der Serie Dritter und erhielt den Titel<br />

„Neuling des Jahres“.<br />

Diese Saison hat er sogar noch vielversprechendere<br />

Leistungen gezeigt. Letzten<br />

Sommer konnte Valtteri Bottas seinen Sieg<br />

bei den F3­Masters in Holland wiederholen.<br />

Er war der Erste, der das Rennen zweimal<br />

hintereinander gewann. Dieser Wettkampf<br />

ist eine Art informelle Europameisterschaft,<br />

auf der europäische F3­Rennfahrer gegeneinander<br />

antreten.<br />

Nächste Saison wird er höchstwahrscheinlich<br />

in der GP2­Serie fahren, die gewöhnlich<br />

als letzte Hürde vor der Formel­1­<br />

Weltmeisterschaftsserie gilt.<br />

Kemppi unterstützt Valtteri Bottas nun<br />

schon seit mehreren Jahren auf seinem Weg<br />

in die Königsklasse des Autorennsports. Die<br />

Kooperation wird auch weiterhin während<br />

der kommenden Saison bestehen.<br />

Text: Pirjo Kemppinen


Eine Posaune als Auspuff eines Motorrads<br />

In der Garage von Jyrki Hannila in Lapua<br />

spielen sich außergewöhnliche Dinge<br />

ab. Zum Beispiel fährt wohl kaum jemand<br />

auf der Welt ein Motorrad, bei dessen Auspuff<br />

es sich um eine chinesische Zugposaune<br />

handelt.<br />

„Das Hauptziel und die wesentliche Inspiration<br />

hinter meinem Hobby bestehen<br />

darin, etwas Einzigartiges zu erfinden. Ich<br />

möchte andere nicht kopieren. Ich kreiere<br />

lieber etwas, das es noch nie gegeben hat“,<br />

erklärt Jyrki.<br />

Die Idee für sein „Crazy­Jazz­Motorrad“<br />

kam von seinem anderen Hobby – Musik.<br />

Jyrki, der auch Trompeter ist, war daran<br />

interessiert, ein weiteres Musikinstrument<br />

zu kaufen, das er ausprobieren könnte<br />

– eine Zugposaune.<br />

„Bei einer Trompete werden die Töne<br />

mit drei Ventilen erzeugt. Es wäre viel Übung<br />

erforderlich gewesen, um die chinesische<br />

Zugposaune spielen zu können, die ich gekauft<br />

habe, weil der Zug zur Erzeugung der<br />

Töne verschoben werden muss.<br />

Nach einer Weile machte mir einer meiner<br />

Freunde das Angebot, mir zu einem vernünftigen<br />

Preis eine Ventilposaune zu verkaufen“,<br />

berichtet Jyrki. Somit wurde die chinesische<br />

Zugposaune nicht mehr gebraucht.<br />

„Dann dachte ich, dass sie sich als sehr<br />

ungewöhnlicher Auspuff eignen würde, sodass<br />

ich beschloss, ein Motorrad mit musikalischem<br />

Thema zu bauen.“<br />

Jyrki baute sein Fahrzeug während eines<br />

Winters. Es ist unmöglich zu schätzen, wie<br />

viele Stunden er dafür benötigte, aber es waren<br />

eine Menge.<br />

„Als die Arbeit voranging, kamen mir<br />

immer wieder neue Ideen und Gedanken.<br />

Die entsprechenden Überlegungen nahmen<br />

auch viel Zeit in Anspruch“, sagt er.<br />

Jyrki baute sein Crazy­Jazz­Motorrad<br />

mit seinen eigenen Händen und verwendete<br />

dafür Teile und Komponenten, die er bestellt<br />

hatte, wie z.B. die Räder und der Vorbau. Er<br />

verschweißte zudem den Rahmen und den<br />

Treibstofftank. Er ist mit Schweißarbeiten<br />

vertraut, weil er früher im Kvaerner­Kraftwerk<br />

in Lapua als Hochdruckschweißer gearbeitet<br />

hatte. Bei Metso Power Oy, so der<br />

heutige Name des Unternehmens, war er<br />

mit Fertigungsarbeiten in Finnland und im<br />

Ausland beschäftigt. Als er seinen eigenen<br />

Ideen nachging, konnte er immer noch auf<br />

seine Schweißfertigkeiten zurückgreifen.<br />

Bei der Arbeit kamen Schweißgeräte<br />

von der Firma eines Freundes zum Einsatz:<br />

Schweißmaschinen der Reihe MinarcMig<br />

Adaptive 180 und des Typs MasterTig MLS<br />

2300 ACDC von Kemppi.<br />

„Die Schweißnähte mussten nicht nur<br />

die Festigkeitsanforderungen erfüllen, sondern<br />

auch gut aussehen. Kemppis Schweißmaschinen<br />

sind für diese Art von Arbeit ausgezeichnet<br />

geeignet. Zu meiner Zeit auf der<br />

Schiffswerft hatte ich immer gute Erfahrungen<br />

mit ihnen gemacht. Sie sind einfach<br />

einstellbar“, erklärt Jyrki.<br />

Er hatte auch schon vorher Erfahrung<br />

mit dem Bau von Motorrädern. In seiner<br />

Garage hat er neben dem Crazy­Jazz­Motorrad<br />

noch einen Ausstellungschopper und<br />

ein normales Motorrad, mit dem er wirklich<br />

fährt.<br />

Sein Crazy­Jazz­Motorrad war während<br />

des Frühlings und Sommers bereits auf mehreren<br />

Ausstellungen zu sehen, wo seine einzigartige<br />

Idee und seine Realisierung viel Lob<br />

ernteten.<br />

Text: Pirjo Kemppinen<br />

Kemppi ProNews 2010 7


Verrückte Welt des Schweißens<br />

8<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Kurzinfo<br />

„Seine bessere Hälfte“<br />

Manchmal kann es als Aussteller auf einer<br />

Messe ziemlich langweilig sein. Man steht nur<br />

da, Stunde um Stunde, und schaut, wie die<br />

Leute an einem vorüberziehen. Ab und zu<br />

löst sich jemand von der Menschenmenge<br />

und nähert sich deinem Stand – aber oft nur,<br />

um sich ein Bonbon zu nehmen und dann<br />

sofort wieder in der Menge zu verschwinden.<br />

Man wiederholt immer wieder das, was<br />

man den Besuchern sagt und man bekommt<br />

meist die gleichen Antworten: „Ja, sehr interessant,<br />

aber ich muss jetzt wieder gehen…“<br />

Dies war vor einigen Jahren die Atmosphäre,<br />

als ich an meinem Stand auf einer<br />

Landwirtschaftsausstellung Schweißmaschinen<br />

von Kemppi vorführte.<br />

Natürlich gibt es bei Kemppis Maschinen<br />

nichts Langweiliges oder Glanzloses. Es<br />

ist ein Vergnügen, Qualitätsprodukte zu präsentieren.<br />

Und dann war da dieses etwas aufgeregte<br />

Ehepaar, das zu meinem Stand kam.<br />

Als ich mit den Beiden sprach, klang mein<br />

gewöhnlicher Präsentationsstil selbst in meinen<br />

eigenen Ohren ziemlich langweilig.<br />

Es war ein Farmer, der mit seiner Frau<br />

durch die Halle schlenderte und hin und<br />

wieder an meinem Stand stehen blieb, um<br />

die ausgestellten Kempomat­Geräte zu begutachten.<br />

Ich habe in meinem ganzen Leben<br />

noch nie erlebt, wie jemand so viel hin und<br />

her überlegt wie dieser Farmer: „Nun, hmm,<br />

was kann man da schon sagen. Das hier ist<br />

eine wirklich schöne Maschine. Mit solch<br />

einem Stück würde ich schon gerne schweißen,<br />

aber irgendwie weiß ich noch nicht so<br />

recht. Ich könnte eine neue Schweißmaschine<br />

gut gebrauchen, aber mal sehen; ich muss<br />

noch etwas drüber nachdenken.“<br />

„Verstehe, aber es ist die ideale Zeit<br />

für ein gutes Geschäft. Unser einzigartiger<br />

Rabatt gilt nur bis zum Ende<br />

der Messe“, versuchte ich, ihn zu<br />

überzeugen.<br />

„Nun, ich weiß nicht. Ich<br />

schätze, dass man die noch<br />

billiger bekommen kann. Ich<br />

werde besser in den Baumarkt<br />

gehen, wenn ich wieder<br />

zuhause bin. Und ich denke,<br />

dass ich mich hier noch etwas<br />

umsehe“, erwiderte der Farmer<br />

und verließ meinen Stand.<br />

Ähnliche Gespräche hatte ich<br />

den ganzen Tag geführt. Das Ehepaar<br />

kam immer wieder zu meinem Stand zu­<br />

rück. Schweigsam folgte die bessere Hälfte<br />

ihrem Gatten. Und was für eine Art Frau sie<br />

war! So eine habe ich noch nie gesehen –<br />

das war schon eine korpulente Dame. Man<br />

könnte sie als „kräftig“ bezeichnen, aber das<br />

würde der stämmigen Figur dieser prächtigen<br />

Frau nicht gerecht werden.<br />

Man könnte nicht sagen, dass sie unangenehm<br />

fett war. Sie strahlte einfach nur<br />

solch eine vollschlanke Faszination aus, die<br />

unterbewusst wohl die primitiven Kerninstinkte<br />

des Mannes anregt.<br />

Aber diese Dame hatte ein wahrlich üppiges<br />

Gesäß, sodass ich mir dachte, dass jeder,<br />

der darunter gerät, in wirklichen Schwierigkeiten<br />

steckt. Es erschreckte sogar mich,<br />

ein Vertriebsexperte, der schon jede Art<br />

von, nun, alles in seinem Leben gesehen hat,<br />

als diese stille Frau plötzlich dem Geschwätz<br />

ihres Ehemannes überdrüssig geworden war<br />

und sich mit ihrem enormen Hinterteil auf<br />

den Hocker setzte, der daraufhin in der rätselhaften<br />

Fülle aus der Sicht verschwand.<br />

Da saß sie also und brüllte mit einer<br />

vernehmlichen Stimme: „JETZT REICHT ES!<br />

WIR NEHMEN DIESE MASCHINE. UND<br />

WIR KAUFEN AUCH DIESEN SCHWEIS­<br />

SHELM.“<br />

Nun, der Tag auf der Fachmesse endete<br />

gut für mich und das Ehepaar. Dank des resoluten<br />

Auftretens der Gemahlin wurde er<br />

stolzer Besitzer einer brandneuen Schweißmaschine<br />

von Kemppi.<br />

– JuPo


Kemppi eröffnet Niederlassung in Indien<br />

Kemppi Oy hat eine neue Geschäftsstelle<br />

in Indien eröffnet, um die<br />

Position des Unternehmens auf<br />

einem der weltweit wichtigsten<br />

Wachstumsmärkte weiter zu stärken.<br />

Das Geschäftsgebäude der Tochtergesellschaft<br />

Kemppi India Private Limited befindet<br />

sich in der Stadt Chennai. Sie liegt an<br />

der Ostküste Südindiens am Golf von Bengalen.<br />

Chennai ist die Hauptstadt des indischen<br />

Bundesstaates Tamil Nadu. Mit ihren 7,5 Millionen<br />

Einwohnern ist Chennai die viertgrößte<br />

Stadt Indiens und sie zählt zu den größten<br />

Technologiezentren der Welt.<br />

„Kemppi ist in der indischen Schweißindustrie<br />

sehr bekannt. Mit der neuen Firma<br />

haben wir gute Möglichkeiten, um unsere<br />

Position auf einem der größten Wachstumsmärkte<br />

der Welt zu kräftigen und zu<br />

fördern“, versichert Mikko Väisänen. Er ist<br />

Kemppi‘s Vizepräsident für Vertrieb und Marketing.<br />

Kemppi stärkt seine Präsenz auf dem italienischen Markt<br />

Der finnische Schweißgerätehersteller<br />

Kemppi Oy hat mit dem italienischen Unternehmen<br />

Link Industries SpA einen<br />

Handelsvertretungsvertrag unterzeichnet.<br />

Das Unternehmen ist Hersteller und Vermarkter<br />

verschiedener Werkstoffe für das<br />

Baugewerbe. Dazu zählen Gipskartonplatten,<br />

Gipsputz, <strong>Br</strong>andschutzlösungen und thermoakustische<br />

Isoliermaterialien für industrielle<br />

sowie marine­ und bautechnische Anwendungen.<br />

Dank seiner Aktionäre, die seit 3 Generationen<br />

im Bereich der Schweißtechnik tätig<br />

sind, besitzt Link Industries SpA einen soliden<br />

Ruf und eine hohe fachliche Kompetenz<br />

im Handel mit Schweißausrüstungen.<br />

Das wirtschaftliche Wachstum in<br />

Indien steigt an<br />

Mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt<br />

ist Indien jetzt eines der international am<br />

schnellsten aufblühenden Wirtschaftsländern.<br />

Das Land steigt tatsächlich nicht nur<br />

regional, sondern auch global rapide zu einer<br />

großen Wirtschaftsmacht auf. Sein <strong>Br</strong>uttoinlandsprodukt<br />

nimmt jährlich um 7 bis 8<br />

Prozent zu.<br />

Zur Verwirklichung des indischenWirtschaftswachstums<br />

muss die bescheidene<br />

Infrastruktur des Landes<br />

jedoch erheblich verbessert<br />

werden. Und dies<br />

bedingt enorme Investitionen.<br />

Die Landesregierung<br />

hat sich beispielsweise<br />

als Ziel gesetzt, 35 neue<br />

Flughäfen zu bauen und die<br />

Geschwindigkeit des Straßenbaus<br />

zu verdoppeln. Dieses Ziel<br />

Das Unternehmen ist zudem Geschäftspartner<br />

von Fratelli Cosulich SpA – eine italienische<br />

Firma mit über 150 Jahren Erfahrung<br />

im Versandwesen und einem Konzernumsatz<br />

von mehr als 1 Milliarde Euro.<br />

„Wir teilen mit Kemppi die gleichen<br />

Werte und dieselbe Philosophie und wir<br />

denken, dass diese strategische Verbindung<br />

langjährig von Erfolg gekrönt sein wird“, sagt<br />

Stefano Boschieri, leitender Vizepräsident<br />

von Link Industries SpA.<br />

Boschieri fügt hinzu: „Wir sind sehr stolz<br />

darauf, dass wir Kemppi auf dem italienischen<br />

Markt repräsentieren können. Kemppi ist ein<br />

Unternehmen mit einer langen Tradition<br />

und es hat als einer der fortschrittlichsten<br />

soll innerhalb von 7 bis 10 Jahren erreicht<br />

werden. Zurzeit werden täglich etwa 10 Kilometer<br />

an neuen Straßen gebaut.<br />

Das Rückgrat des indischen Wachstums<br />

besteht in dem Know­how und den Innovationen<br />

im IT­ und Softwarebereich. Indiens Kapital<br />

sind seine junge und dynamische Bevölkerung,<br />

die fortan für lange Zeit Arbeitskräfte<br />

zur Verfügung stellen wird,<br />

und die Tatsache, dass<br />

Englisch eine der<br />

offiziellen Landessprachen<br />

darstellt.<br />

Schweißgerätehersteller einen ausgezeichneten<br />

Ruf erworben.“<br />

Mit diesem Handelsvertretungsvertrag<br />

strebt Kemppi nach einer stärkeren Präsenz<br />

auf dem italienischen Markt für Schweißausrüstungen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt auf den italienischen Schiffswerften,<br />

wo Kemppis innovative Schweißgeräte­ und<br />

­softwarelösungen wie das Kemppi Arc System<br />

und die Wise­Schweißverfahren die Produktivität<br />

erheblich erhöhen können.<br />

„Italien nimmt in vielen Sektoren der europäischen<br />

Metallindustrie die Spitzenposition<br />

ein, sodass es für Kemppi einen sehr attraktiven<br />

Markt darstellt“, erklärt Mikko Väisänen.<br />

Er ist Kemppi Oys Vizepräsident für<br />

Vertrieb und Marketing. „Ich bin zuversichtlich,<br />

dass unsere im Jahr 2009 eingeführten<br />

schweißtechnischen Lösungen wie die Wise­<br />

Schweißverfahren dem italienischen Markt<br />

für Schweißgeräte viel zu bieten haben und<br />

dies umfasst nicht nur die Schiffswerften,<br />

sondern auch andere Bereiche der Schweißindustrie“,<br />

schlussfolgert er.<br />

Boschieri erklärt, dass „wir wirklich anstreben<br />

können, auf Italiens Markt zu einem<br />

der führenden Unternehmen aufzusteigen“,<br />

wenn die kompetenten Schweißexperten<br />

von Link Industries SpA und die extensive<br />

Präsenz des Unternehmens auf dem italienischen<br />

Markt für Schweißausrüstungen mit<br />

der hervorragenden Qualität von Kemppi‘s<br />

Schweißmaschinen kombiniert werden.<br />

Text: Jukka Pohjola<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

9


10<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Kurzinfo<br />

Anssi Rantasalo bleibt Präsident des<br />

europäischen Schweißfachverbands<br />

Die jährliche Generalversammlung des europäischen<br />

Schweißfachverbands (European<br />

Welding Association, EWA) hat am 3.<br />

und 4. Juni 2010 in Nizza, Frankreich stattgefunden.<br />

Seit Jahren nimmt der EWA weitere<br />

Mitglieder auf, was die Wichtigkeit einer<br />

starken europäischen Vereinigung für die<br />

Schweißindustrie unterstreicht.<br />

Der Fachverband kümmert sich um die<br />

gemeinsamen technischen und wirtschaftlichen<br />

Interessen der europäischen Schweißindustrie<br />

und ihrer Kunden indem er:<br />

– bei der Entwicklung und Umsetzung aller<br />

relevanten Normen und Richtlinien<br />

mitwirkt, welche die Schweißindustrie<br />

betreffen.<br />

– industriespezifische Marktdaten sammelt<br />

und analysiert.<br />

– die Schweißindustrie und den Schweißerberuf<br />

fördert.<br />

Während der Versammlung wurden<br />

EWA­Präsident Anssi Rantasalo (Kemppi)<br />

und Vizepräsident Fabio Annettoni (Anasta)<br />

für einen weiteren Zeitraum von zwei<br />

Jahren nominiert. Philippe Ogé (ALW)<br />

Von links nach rechts: Björn Hedlund,<br />

Philippe Ogé, Anssi Rantasalo und Fabio<br />

Annettoni. Foto: EWA.<br />

wurde neuer Vizepräsident und trat Henk<br />

Perrées (Lincoln Electric) Nachfolge an, der<br />

die Schweißindustrie verlassen hat. Björn<br />

Hedlund bleibt für ein weiteres Jahr Generaldirektor<br />

des EWA.<br />

Umfragen helfen Kemppi bei der<br />

Verbesserung seiner Dienstleistungen<br />

Von links nach rechts: Managerin Teresa Kemppi-Vasama (Geschäftsanalytik) zog die<br />

Gewinner. CEO Anssi Rantasalo und Markenmanagerin Elina Suomalainen waren die<br />

offiziellen Aufsichtspersonen.<br />

EWA<br />

- European<br />

Welding Association<br />

Der 1987 gegründete Europäische<br />

Schweißfachverband (EWA - European<br />

Welding Association) ist eine Wirtschaftsvereinigung<br />

für die Schweiß maschinen-<br />

und Zusatzwerkstoff hersteller in<br />

Europa.<br />

www.european-welding.org<br />

Kemppi hat auf die zwei Kundenumfragen<br />

zu Beginn dieses Sommers<br />

wirklich wertvolle Informationen<br />

zurück erhalten. Wir danken allen,<br />

die an den Umfragen teilgenommen haben!<br />

Die jährliche „Kundenzufriedenheitsstudie“<br />

2010 enthüllte, dass wir unsere technischen<br />

Dienste sowie unseren Fachsupport<br />

und Lieferservice verbessert haben, aber<br />

wir müssen noch an einigen der für unsere<br />

Händler bestimmten Marketingmaterialien<br />

und an der entsprechenden Unterstützung<br />

arbeiten. Es wird immer noch als eine von<br />

Kemppis Hauptstärken betrachtet, dass das<br />

Unternehmen Anbieter von Qualitätsprodukten<br />

ist. Die „Umfragen zur Zukunft des<br />

Schweißens“ lieferten uns viele wertvolle Informationen<br />

über die Schweiß­ und Produktionsprozesse<br />

unserer direkten Kunden, was<br />

uns dabei hilft, Produkte und Dienstleistungen<br />

gemäß ihrem tatsächlichen Bedarf zu<br />

entwickeln.<br />

Als Dankeschön haben wir unter den<br />

Teilnehmern ein Gewinnspiel veranstaltet.<br />

Zwei Kemppi­Schweißmaschinen des Typs<br />

MinarcMig Adaptive 180 fanden ihre neuen<br />

Besitzer in Finnland und Slowenien.


Minarc bekam<br />

auf Kemppis<br />

Sommerfeier Flügel<br />

Der grüne Park der Produktionsanlage von Kemppi in<br />

Okeroinen war der Veranstaltungsort für die diesjährigen<br />

Kemppi­Sommerfest­ und ­wettspiele.<br />

Etwas sonderbar waren die nicht ernst gemeinten<br />

Spiele, die wir Finnen uns mal wieder haben einfallen<br />

lassen. Die Teilnehmer mussten eine Minarc­Schweißmaschine<br />

so weit werfen, wie sie konnten. Natürlich war die Schweißmaschine<br />

eine abgerüstete Version und der Wurfstil konnte frei gewählt<br />

werden, solange man beim Wurf auf der Stelle stehen blieb und niemanden<br />

gefährdete. Frauen und Männer hatten jeweils ihre eigene Serie.<br />

Die Anzahl der Würfe war unbegrenzt, aber für jeden Versuch war<br />

eine Gebühr von einigen Euros zu entrichten. Die gesamten Einnahmen<br />

aus den Wettspielen kommen den Opfern der Überflutungen in Pakistan<br />

zugunsten. Wie jedes Mal verdoppelte Kemppi Oy den Ertrag der Spendensammlung,<br />

letztendlich stieg die Summe auf insgesamt 2500 Euro an.<br />

Die Frauenserie gewann eine Teilnehmerin mit einem Wurf von 10,35<br />

Metern. In der Männerserie warf der Sieger die Schweißmaschine beachtliche<br />

19,60 Meter weit.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

11


12<br />

MAG-Schweißen von<br />

ulTrAhochfEsTEm<br />

Stahl<br />

Kemppi ProNews 2010


Hoch- und ultrahochfeste Stähle, die eine leichtere Konstruktion<br />

von Hubvorrichtungen, tragbaren Geräten und sonstigen<br />

Maschinen ermöglichen, kommen immer häufiger zum Einsatz.<br />

Leichtere Bauelemente versetzen<br />

die Ingenieure in die Lage, die<br />

Leistungsfähigkeit von Maschinen<br />

zu erhöhen und ihre Kosteneffizienz<br />

zu verbessern. Die<br />

beim Schweißen erzeugte Wärme<br />

schwächt jedoch bestimmte Eigenschaften<br />

des Grundstoffs. Daher werden Anstrengungen<br />

unternommen, diesen Effekt durch die<br />

Entwicklung von Schweißverfahren zu minimieren,<br />

die einen geringen Wärmeeintrag<br />

gewährleisten. Dieser Artikel liefert eine<br />

Zusammenfassung von Versuchen, die mit<br />

einem MAG-Pulsschweißverfahren durchgeführt<br />

wurden, das dafür bestimmt ist, den<br />

Schweißwärmeeintrag zu verringern und<br />

darüber die mechanischen Eigenschaften<br />

der Schweißnaht und Wärmeeinflusszone<br />

zu verbessern. Die Bedeutung dieser Entwicklungsrichtung<br />

liegt insbesondere im<br />

Schweißen hoch- und ultrahochfester Stähle,<br />

die sich gegenüber dem Wärmeeintrag<br />

empfindlicher verhalten als herkömmliche<br />

Baustähle.<br />

Im Maschinenbau spielt die Dimensionierung<br />

von Schweißverbindungen beim<br />

Leistungsvermögen des Produkts eine äußerst<br />

wichtige Rolle. Der Designer des<br />

Produkts und der für die Dimensionierung<br />

verantwortliche Ingenieur bestimmen gemeinsam<br />

die bei der Schweißnaht erforderlichen<br />

Gütegrade und Eigenschaften. Beim<br />

Schweißen hochfester Stahlsorten ist die<br />

korrekte Steuerung des Wärmeeintrags bei<br />

der Erfüllung der für die Schweißverbindung<br />

festgelegten Spezifikationen von entscheidender<br />

Bedeutung. Ein übermäßiger<br />

Wärmeeintrag verursacht eine Entfestigung<br />

im Bereich der Wärmeeinflusszone des<br />

Grundwerkstoffs, was wiederum zu einer<br />

verminderten Schlagzähigkeit und Festigkeit<br />

führt. Andererseits erhöht die Einbringung<br />

von zu wenig Wärme die Gefahr von<br />

Schweißfehlern. Hochlegierte Stähle und<br />

dicke Bleche aus hochfestem Stahl können<br />

zudem Symptome einer wasserstoffinduzierten<br />

Rissbildung aufweisen, was teilweise<br />

durch Vorheizung und höhere Arbeitstemperaturen<br />

vermieden werden kann. Die Arbeit<br />

des Schweißers und des Schweißingenieurs<br />

kann mit verbesserten Schweißverfahren<br />

und -geräten einfacher gestaltet werden.<br />

Beim Schweißen von Dünnblech aus<br />

hochfestem Stahl besitzt der Wärmeeintrag<br />

praktisch keinen Mindestwert. Demgegen-<br />

über führt ein zu hoher Wärmeeintrag zu<br />

erheblichen Problemen: Ein übermäßiger<br />

Wärmeeintrag beeinträchtigt die mechanischen<br />

Eigenschaften der Schweißnaht.<br />

Beim MAG-Schweißen kann hier im Vergleich<br />

zum Mischlichtbogen und zum<br />

Sprühlichtbogen ein niedrigerer Wärmeeintrag<br />

erreicht werden.<br />

Impulsschweißen<br />

Beim MAG-Impulsschweißen wird der<br />

Übergang des Zusatzwerkstoffs mit Hilfe<br />

von Impulsstrom geregelt. Dieses Verfahren<br />

kann für die Übertragung des Zusatzwerkstoffs<br />

verwendet werden, ohne einen Kurzschluss<br />

zu verursachen, auch bei einer beim<br />

Kurz- und Mischlichtbogen üblichen, sehr<br />

geringen Schweißstromstärke.<br />

Ein Tröpfchen des Zusatzwerkstoffs<br />

löst sich vom Schweißdraht, wenn der Stromimpuls<br />

einsetzt (siehe Abbildung 1). In<br />

der Abbildung sind die Hauptparameter des<br />

MAG-Impulsschweißens dargestellt:<br />

– Impulsstrom<br />

– Basisstrom<br />

– Frequenz<br />

– Pulszeit<br />

Schweißprüfungen<br />

In Kemppis Schweißlabor wurden Schweißprüfungen<br />

mithilfe einer mechanisierten<br />

Technologie<br />

Schweißmaschine des Typs „KempactPulse<br />

3000“ durchgeführt. Bei den Prüfmaterialien<br />

handelte es sich um verschleißfesten<br />

Stahl vom Typ „Ruukki Raex 400“ und vergüteten<br />

Stahl vom Typ „S 1000 QL“. Ihre<br />

Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.<br />

Bei den Schweißtests wurde abwechselnd<br />

mit einer und zwei Raupen in einem<br />

Stumpfstoß geschweißt – bei einem Fugenwinkel<br />

von 40 ° und ohne Wurzelluftspalt<br />

oder Schweißbadsicherung (siehe Abbildung<br />

2). Der ungewöhnlich kleine Fugenwinkel<br />

diente der Minimierung des Wärmeeintrags.<br />

Die Temperatur zwischen den<br />

Schweißraupen betrug weniger als 50 °C.<br />

Zudem kamen ein Zusatzwerkstoff (Union<br />

X 96, EN 12534: G Mn4Ni2.5CrMo) und<br />

ein Schutzgas (Mischgas, EN 439-S M21:<br />

Ar + 18 % CO2 + 0,03 % NO) zum Einsatz,<br />

die auf die Prüfspezifikationen gut abgestimmt<br />

waren. Die Dicke des Massivdrahts<br />

betrug 1,0 mm und das Schweißgut hatte<br />

eine typische Streckgrenze von Rp0,2 ≥<br />

930 N/mm 2 . Die chemische Zusammensetzung<br />

des Zusatzwerkstoffs (laut Hersteller)<br />

ist in Tabelle 2 aufgeführt.<br />

Zur Wahrung der Vergleichbarkeit wurden<br />

die Prüfmaterialien mit identischen<br />

Schweißparametern auf drei verschiedenen<br />

Lichtbogenenergieniveaus geschweißt. Tabelle<br />

3 zeigt die mittels eines Oszilloskops<br />

erhaltenen Werte der Lichtbogenenergie.<br />

Abb. 1: Metallübergang in den verschiedenen Phasen des Stroms beim MAG-<br />

Pulsschweißen (in Kemppis Schweißlabor mit einer Hochgeschwindigkeitskamera<br />

aufgenommene Bilder)<br />

Tabelle 1: Prüfstoffeigenschaften<br />

* In der Entwicklung<br />

→<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

13


14<br />

Tabelle 4: Ergebnisse der Zugfestigkeitsprüfungen<br />

„Die bei einer Schweißverbindung erforderlichen Eigenschaften<br />

werden frühzeitig am Zeichenbrett des Ingenieurs bestimmt.“<br />

Abbildung 3 und 4 zeigen makrografische<br />

Aufnahmen von Schweißnähten mit einer<br />

und zwei Raupen.<br />

Ergebnisse<br />

Die Materialprüfung wurde in Ruukkis<br />

Werkstofflabor für zerstörende Prüfungen<br />

durchgeführt. Bei den Tests wurden die<br />

Werte folgender Parameter erfasst: Härte,<br />

Kerbschlagzähigkeit und Festigkeit der<br />

Schweißnähte.<br />

In Abbildung 5 und 6 sind die Härteprofile<br />

der Schweißverbindungen dargestellt.<br />

Die Unterschiede zwischen vergütetem<br />

Stahl und verschleißfestem Stahl sind deutlich<br />

zu erkennen. Verschleißfester Stahl ist<br />

empfindlicher gegenüber Hitze, was bei<br />

jeder Lichtbogenenergie zu einer Entfestigung<br />

führt, während das Härteprofil des<br />

vergüteten Stahls bei einer Lichtbogenenergie<br />

von 0,44 kJ/mm nahezu gleichmäßig<br />

Abb. 5: Härteprofile des vergüteten Stahls „S 1000 QL“ bei<br />

verschiedenen Lichtbogenenergien<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

↑ Tabelle 2: Die chemische Zusammensetzung<br />

des Massivdrahts „Union X 96“<br />

(laut Hersteller)<br />

← Tabelle 3: Die bei den Schweiß-<br />

prüfungen verwendeten Lichtbogenenergien<br />

und Raupenanzahlen<br />

verläuft. Bei der Prüfung beider Materialien<br />

verursachte die geringste Lichtbogenenergie<br />

(0,34 kJ/mm) eine Aufhärtung in der<br />

Schweißnaht. Das ist auf die höheren Legierungsanteile<br />

und die schnelle Abkühlung<br />

zurückzuführen. Die höchste Lichtbogenenergie<br />

(0,94 kJ/mm) war für den Großteil der<br />

Entfestigung verantwortlich.<br />

Für die Schlagzähigkeitsprüfungen kam<br />

eine 300 Joule Pendelvorrichtung (Charpy)<br />

für Kerbschlagbiegeversuche zum Einsatz.<br />

Bei den Rückprallversuchen betrug die Abmessung<br />

des Prüfstabs 5 x 10 x 55 Millimeter.<br />

Die in Abbildung 7 und 8 dargestellten<br />

Ergebnisse beziehen sich auf die Mittelwerte<br />

von drei Messungen.<br />

Die Schlagprüfergebnisse verdeutlichen,<br />

dass die Schweißnähte mit den geringsten<br />

Wärmeeintragswerten nicht die<br />

besten Schlagzähigkeitswerte lieferten.<br />

Der Grund dafür kann durch eine Untersuchung<br />

der Härteprofile und Mikrogefüge<br />

Abb. 2: Fugenwinkel des Stumpfstoßes<br />

ermittelt werden. Bei den Härteprofilen ist<br />

im Schweißgut und in der Kornwachstumszone<br />

ein Bereich erhöhter Härte auf Grund<br />

der hohen Abkühlgeschwindigkeit zu beobachten.<br />

Dieser Bereich – der kritischste<br />

Abschnitt der wärmebetroffenen Zone der<br />

Schweißverbindung – hat sich verhärtet und<br />

wurde spröder als der restliche Teil der Verbindung.<br />

Abbildung 7 zeigt, dass beim vergüteten<br />

Stahl die besten Schlagzähigkeitswerte<br />

bei Lichtbogenenergiewerten von 0,44 und<br />

0,94 kJ/mm erreicht wurden. Die Schlagzähigkeitsergebnisse<br />

für die Raex-400-<br />

Schweißnähte sind in Abbildung 8 dargestellt.<br />

Wie zu sehen ist, sind die schlechteste<br />

Schlagzähigkeit und Härte eindeutig auf die<br />

höchste Lichtbogenenergie (0,94 kJ/mm)<br />

zurückzuführen.<br />

An jeder Schweißverbindung wurden<br />

zwei Zugfestigkeitsprüfungen durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.<br />

Die Resultate der Zugfestigkeitsprüfungen<br />

sind deckungsgleich zu den Härteprüfergebnissen.<br />

Bei den Härteprofilen ist<br />

auf dem höchsten Lichtbogenenergieniveau<br />

(0,94 kJ/mm) eine Entfestigung zu erkennen,<br />

während die Ergebnisse der Zugfestigkeitsprüfungen<br />

außerdem zeigen, dass sich<br />

die Festigkeit der Schweißverbindungen,<br />

die auf dem höchsten Lichtbogenenergieniveau<br />

(0,94 kJ/mm) geschweißt wurden,<br />

nicht auf gleicher Höhe mit der Grundstofffestigkeit<br />

befindet. Die Werte der Schweißnahtfestigkeit<br />

des vergüteten Stahls (S 1000<br />

QL) liegen jedoch auch auf dem höchsten<br />

Lichtbogenenergieniveau sehr nahe an den<br />

Festigkeitsspezifikationen des Grundstoffs.<br />

Abb. 6: Härteprofile des verschleißfesten Stahls „Raex 400“ bei<br />

verschiedenen Lichtbogenenergien


Abb. 3: Eine Probeschweißnaht mit einer<br />

Raupe. E = 0,94 kJ/mm. Prüfmaterial:<br />

Raex 400, 6 mm<br />

Abb. 4: Eine Probeschweißnaht mit zwei<br />

Raupen. E = 0,34 kJ/mm. Prüfmaterial: S<br />

1000 QL, 6 mm<br />

Schlussfolgerung<br />

Die bei einer Schweißverbindung erforderlichen<br />

Eigenschaften werden frühzeitig am<br />

Zeichenbrett des Ingenieurs bestimmt, wo<br />

man auch die Entscheidungen trifft, die sich<br />

auf die Schwierigkeit der Schweißarbeit und<br />

das verfügbare Schweißparameterfenster<br />

auswirken. Fortschrittliche Verfahren wie<br />

das MAG-Pulsschweißverfahren begünstigen<br />

die Erzielung der erforderlichen Endergebnisse.<br />

Man muss jedoch berücksichtigen,<br />

dass die idealen Schweißparameter<br />

und Lichtbogenenergien bei verschiedenen<br />

Stahlsorten, die auch mit Hilfe verschiedener<br />

Methoden hergestellt werden, selbst<br />

bei Stählen der gleichen Festigkeit unterschiedlich<br />

sein können. Die für das Schweißen<br />

härterer Stähle erforderlichen, niedrigen<br />

Lichtbogenenergien können mit dem MAG-<br />

Schweißverfahren erreicht werden. Es bietet<br />

viele Vorteile gegenüber den auch bei geringer<br />

Lichtbogenenergie eingesetzten Laser-,<br />

Hybrid- und Plasmaschweißverfahren. Kostengünstige<br />

und benutzerfreundliche MAG-<br />

Schweißgeräte haben sich in der Industrie<br />

Abb. 7: Ergebnisse der Kerbschlagzähigkeitsprüfung für<br />

vergüteten Stahl „S 1000 QL“<br />

bereits etabliert. Das MAG-Schweißverfahren<br />

eignet sich natürlich auch für das manuelle<br />

Schweißen, das oft die einzige Option<br />

beim Fertigungsschweißen und in vielen<br />

anderen Anwendungsbereichen darstellt.<br />

Schweißen hochfester Stähle erfordert<br />

keinen Einsatz von Sonderverfahren. Jedes<br />

verfügbare Verfahren ist für den Einsatz<br />

geeignet, solange die Spezifikationen der<br />

Schweißverbindung und die besonderen<br />

Eigenschaften der verwendeten Stahlsorte<br />

berücksichtigt werden. Die Wahl des<br />

Schweißverfahrens ist bei jeder Arbeit auch<br />

abhängig von dem zu schweißenden Material<br />

und der zur Arbeitsdurchführung verfügbaren<br />

Schweißausrüstung.<br />

Zusammenfassung<br />

Bei den geprüften Stahlsorten wurden die<br />

besten mechanischen Schweißnahteigenschaften<br />

mit einer Lichtbogenenergie von<br />

0,44 kJ/mm erreicht. Jedoch hätte die Lichtbogenenergie<br />

beim vergüteten Stahl des<br />

Typs „S 1000 QL“ etwas höher sein können,<br />

ohne eine relevante Schwächung der me-<br />

chanischen Eigenschaften der Schweißverbindung<br />

zu verursachen. Der verschleißfeste<br />

Stahl des Typs „Raex 400“ verhielt sich<br />

gegenüber dem Wärmeeintrag empfindlicher:<br />

Auf Grund einer Entfestigung führte<br />

eine Lichtbogenenergie von 0,94 kJ/mm zu<br />

einem 15%igen Verlust an Schweißnahthärte<br />

und -festigkeit.<br />

Aus den Prüfergebnissen geht hervor,<br />

dass der zum Schweißen hochfester Stähle<br />

erforderliche, niedrige Wärmeeintrag mit<br />

einem MAG-Schweißgerät erreicht werden<br />

kann. Bezüglich hochfester und hochlegierter<br />

Stähle können niedrige Lichtbogenenergieniveaus<br />

oder dicke Bleche Verhärtungen<br />

und unerwünschte Mikrogefüge verursachen,<br />

was sich wiederum nachteilig auf die Verformbarkeit<br />

der Schweißnaht auswirken kann.<br />

Jani Kumpulainen<br />

M.Sc. (Eng.), Schweißingenieur<br />

Referenzen<br />

Kumpulainen, J. 2008. Schweißen hochfester<br />

Stähle mit maßgeschneiderten MAG-<br />

Schweißlichtbögen. Masterarbeit. Oulu, Finnland:<br />

Fachbereich Maschinenbau der Universität von<br />

Oulu. 112 Seiten.<br />

Abb. 8: Ergebnisse der Kerbschlagzähigkeitsprüfung für<br />

verschleißfesten Stahl „Raex 400“<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

15


16<br />

Innovation:<br />

Kemppi DataStore<br />

und DataGun<br />

Kemppi DataStore und<br />

DataGun läuten<br />

EInE nEuE<br />

ÄrA EIn<br />

Die Systeme DataStore und DataGun von Kemppi haben<br />

die Beschaffung von Schweißmaschinen und die Nutzung<br />

ihrer Eigenschaften revolutioniert. Der Kunde kann nun<br />

genauestens maßgeschneiderte Schweißgeräte kaufen, die<br />

keine überflüssigen vorinstallierten Schweißprogramme<br />

oder -verfahren erforderlich machen.<br />

Das neue Betriebsformat befreit<br />

zudem den Schweißer,<br />

die Benutzerschnittstelle<br />

seiner Maschine aus hunderten<br />

von sonst nutzlosen<br />

Optionen nach dem rich-<br />

tigen Schweißprogramm zu durchsuchen.<br />

Dieser revolutionäre Ansatz wurde durch<br />

das benutzerfreundliche Programmiergerät<br />

DataGun ermöglicht.<br />

Schweißgerätehersteller mussten ihre<br />

Produkte bisher immer so ausstatten, dass<br />

diese die Schweißanforderungen vieler<br />

verschiedener Arbeitsumgebungen und<br />

Schweißanwendungen erfüllen. Die Ma-<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

schinen mussten werksseitig optimal nachrüstbar<br />

sein, um die vorwiegenden Kundenanforderungen<br />

befriedigen zu können und<br />

eine typische Schweißmaschine umfasste<br />

etwa 100 bis 150 vorinstallierte Schweißprogramme.<br />

Die meisten fein abgestimmten<br />

Schweißgeräte konnten bis zu 300 Optionen<br />

beinhalten, obwohl der Benutzer bereits mit<br />

größter Sorgfalt vorgehen musste, um wenigstens<br />

fünfzig Programme beherrschen zu<br />

können. Tatsächlich nutzt die Mehrzahl der<br />

Kunden nur etwa drei bis fünf Schweißprogramme,<br />

nachdem die Maschine im Werk<br />

entsprechend ausgerüstet wurde.<br />


© Pixmac<br />

Kemppi ProNews 2010 17


Schweißprogramme sind im DataStore erhältlich<br />

http://datastore.kemppi.com<br />

18<br />

Mit der Vermarktung all seiner Schweißverfahren<br />

und sonstiger zugehöriger Maschinenfunktionen<br />

hat Kemppi hinsichtlich<br />

der industriellen Schweißgerätebeschaffung<br />

die moderne Denkweise revolutioniert.<br />

„Wir können jetzt endlich von Schweißmaschinen<br />

sprechen, die vollständig an den<br />

Bedarf des Kunden angepasst sind und ausgesucht<br />

werden können, um die besonderen<br />

Merkmale und Funktionen einzubeziehen,<br />

die der Kunde benötigt, während alle überflüssigen<br />

Programme im Regal bleiben.<br />

Denn wer würde schon in einem Lebensmittelladen<br />

Kartoffeln einkaufen, wenn man<br />

dort gleichzeitig teure Zwiebeln und Karotten<br />

kaufen müsste“, erklärt Kemppis<br />

Projektleiter Tuomas Kivisaari.<br />

„Dies verbessert zudem die<br />

<strong>Br</strong>auchbarkeit der Schweißmaschine<br />

und verringert das<br />

Fehlerrisiko bei der Wahl von<br />

Schnittstellenoptionen, was sich<br />

wiederum positiv auf die Qualität<br />

des geschweißten Produkts<br />

auswirkt“, fügt Mikko Mönkkönen<br />

hinzu. Er ist Softwaremanager<br />

bei Kemppi Oy.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

„Der Kunde ist nun effektiv in der Lage, eine<br />

unbegrenzte Anzahl von Maschinen nachzubilden,<br />

die für seine Erfordernisse optimal geeignet sind.“<br />

„Kemppi hat auf seine Kunden gehört.<br />

Das neue Betriebsformat und die Produkte,<br />

die es ermöglichen, wurden speziell entwickelt,<br />

um ihren Anforderungen gerecht zu<br />

werden.“<br />

DataStore geht auf die<br />

wechselnden Anforderungen des<br />

Kunden ein<br />

DataStore ist ein Online-Vertriebssystem,<br />

auf das die Fachhändler und die registrierten<br />

Kunden von Kemppi über das Onlineportal<br />

Kemppi Channel zugreifen können.<br />

Der DataStore-Vertriebsbereich umfasst<br />

zur Benutzung mit Schweißmaschinen herunterladbare<br />

Schweißverfahren, Schweißprogramme<br />

und Firmware-Updates. Er<br />

bietet zudem Einzelheiten über die verkäuflichen<br />

Produkte. Der Kunde kann die<br />

verschiedenen Schweißverfahren und deren<br />

Anwendungen kennen lernen, indem er sich<br />

beispielsweise das entsprechende Videomaterial<br />

ansieht. Ein Link zu Kemppi‘s virtuellem<br />

Katalog sorgt dafür, dass immer aktuelle<br />

Produktangaben zur Verfügung stehen.<br />

Tuomas Kivisaari denkt, dass das DataStore-System<br />

wichtige Möglichkeiten für<br />

die individuelle und zügige Reaktion auf<br />

den wechselnden Bedarf des Kunden eröffnet.<br />

Er veranschaulicht seine Sichtweise mit<br />

dem Beispiel einer Firma, die eine heikle<br />

Bestellung erhält, die Edelstahldraht und<br />

Spezialgase umfasst:<br />

„Der DataStore-Kunde kann ein für<br />

eine besondere Schweißanwendung entwickeltes<br />

MatchCurve-Schweißprogramm<br />

herunterladen und dieses dann mit dem<br />

DataGun-Gerät auf die Schweißmaschine<br />

installieren. Wir können außerdem ein<br />

MatchCustom-Schweißprogramm genau an<br />

die Anforderungen der bevorstehenden Arbeit<br />

anpassen.“<br />

„Diese Möglichkeit zur fertigen Anpassung<br />

von Schweißgeräten an veränderliche<br />

Arbeiten beschert den Kunden entscheidende<br />

Vorteile. Sie können sicher sein, dass<br />

ihre aktuellen Schweißmaschinen auch jede<br />

zukünftige Aufgabe bewältigen können.“<br />

Wise-Softwareprodukte für eine<br />

begrenzte Zeit<br />

In Zukunft kann der Kunde zur Erprobung<br />

und Verwendung der Wise-Softwareprodukte<br />

diese für einen begrenzten Zeitraum<br />

mieten.<br />

„Dies ermöglicht dem Kunden, etwas<br />

Zeit damit zu verbringen, die Merkmale<br />

des Schweißverfahrens oder -programms zu<br />

untersuchen und vor der Kaufentscheidung<br />

einige praktische Tests durchzuführen. Es<br />

besteht kein Grund dafür, sofort ein Produkt<br />

zu kaufen, um einen zeitweiligen Bedarf<br />

zu befriedigen, wenn es preislich günstiger


© Pixmac<br />

ist, das entsprechende Verfahren oder Programm<br />

für eine bestimmte Zeit zu mieten“,<br />

erklärt Tuomas Kivisaari.<br />

„Nicht jeder möchte bloß wegen eines<br />

kurzfristigen Projekts in ein hochwertiges<br />

Schweißverfahren investieren. Es steht dem<br />

Kunden in Zukunft frei, zum Beispiel zehn<br />

Stunden Wurzellagenschweißzeit zu kaufen“,<br />

bemerkt Mikko Mönkkönen.<br />

Schweißmaschinen werden traditionell<br />

als Investitionsgegenstände betrachtet, die<br />

während ihrer gesamten Lebensdauer gleich<br />

bleiben. Das neue Konzept und Betriebsformat<br />

von Kemppi ändern jedoch auch diese<br />

Auffassung. Nun besteht die Möglichkeit,<br />

die Investitionskosten über die ganze Lebensdauer<br />

der Maschine zu verteilen und<br />

die erforderlichen Schweißverfahren und<br />

-programme können für jedes einzelne Projekt<br />

gekauft werden.<br />

Grundsätzlich benutzerfreundlich<br />

Benutzerfreundlichkeit ist ein fundamentales<br />

Merkmal des neuen Betriebsformats<br />

von Kemppi. Die visuelle Präsentation des<br />

DataStore-Systems ist sehr deutlich ausgelegt<br />

und großer Wert wurde auf die Interaktion<br />

mit dem Benutzer gelegt, was für ihn<br />

eine sehr beeindruckende Erfahrung zur<br />

Folge hat.<br />

Der Benutzer schließt nur das Data-<br />

Gun-Gerät an einem Computer an, wählt<br />

die geeignete Software aus und bestätigt<br />

die Bestellung. Das DataGun-Gerät ist dann<br />

bereit für die Installation. Es dauert nur wenige<br />

Minuten, ein Produkt zu kaufen und<br />

es erfolgreich auf der Schweißmaschine zu<br />

installieren. Der Benutzer wird mit Illustra-<br />

tionen Schritt für Schritt durch diesen Vorgang<br />

geführt, den er vollständig mit weniger<br />

als zehn Mausklicks abschließen kann.<br />

„Noch nie war es so einfach und praktisch,<br />

eine Maschine an die Anforderungen<br />

einer Schweißarbeit anzupassen“, schwärmt<br />

Tuomas Kivisaari.<br />

Das DataStore-System erfasst zudem<br />

die Bestellhistorie des Kunden, wodurch der<br />

Benutzer seine Käufe jederzeit wieder aufrufen<br />

kann und er sich keine Sorgen darüber<br />

zu machen braucht, dass ein bereits erworbenes<br />

Produkt verloren gehen könnte.<br />

DataGun und DataStore: Eine<br />

integrierte Serviceplattform<br />

Die Entwicklung des neuen Betriebsformats<br />

ging zudem mit einer kulturellen Revolution<br />

einher, weil der Online-Kauf von Schweißverfahren<br />

und -programmen sowie die<br />

Technologie für deren Installation auf der<br />

Schweißmaschine äußerst benutzerfreundlich<br />

sein müssen. Aus diesem Grund wurden<br />

das DataGun-Gerät und das DataStore-<br />

System zu einer einzigen integrierten<br />

Serviceplattform zusammengefügt.<br />

„Das grundlegende Betriebsprinzip ähnelt<br />

dem des iTunes-Programms von Apple,<br />

mit dem Musik und Videos online erworben<br />

und direkt auf ein Anschlussgerät übertragen<br />

werden können“, erklärt Mikko Mönkkönen.<br />

Das DataGun-Gerät besitzt ungefähr<br />

die Größe eines Mobiltelefons und wird wie<br />

eine Digitalkamera über ein USB-Kabel am<br />

Computer angeschlossen. An der Schweißmaschine<br />

wird es über die eingebaute<br />

CAN-Bus-Schnittstelle angeschlossen. Die<br />

Installation der vom Kunden ausgesuchten<br />

Programme erfolgt automatisch, sobald das<br />

DataGun-Gerät mit der Schweißmaschine<br />

verbunden ist.<br />

Die Grenze bildet nur der Himmel<br />

Der DataStore-Systemservice hat gerade erst<br />

begonnen und seine Erweiterungsaussichten<br />

sind nahezu grenzenlos. Neben dem Kauf<br />

und der Installation von Schweißprogrammen<br />

kann das DataGun-Gerät auch als Tool<br />

für die Sicherung und Wiederherstellung der<br />

Schweißmaschineneinstellungen verwendet<br />

werden. Nachdem die idealen Einstellungen<br />

gefunden wurden, können diese komplett<br />

auf andere Maschinen übertragen werden.<br />

„Der Kunde ist nun effektiv in der Lage,<br />

eine unbegrenzte Anzahl von Maschinen<br />

nachzubilden, die für seine Erfordernisse<br />

optimal geeignet sind“, merkt Tuomas Kivisaari<br />

an.<br />

Die Möglichkeiten, welche die Systeme<br />

DataGun und DataStore eröffnen,<br />

beschränken sich jedoch nicht nur auf den<br />

Erwerb und die Installation von Schweißprogrammen:<br />

„Zurzeit wird außerdem der<br />

Anwendungsbereich vergrößert, um die<br />

Anforderungen des Kemppi Arc Systems<br />

abzudecken und im DataStore-System können<br />

beispielsweise bereits Validierungszertifikate<br />

für Schweißmaschinen erworben<br />

werden“, beschreibt Mikko Mönkkönen die<br />

Zunahme der Serviceoptionen.<br />

„Zudem steht ein Massendatenspeicher<br />

zur Verfügung, wo man sogar seine Urlaubsbilder<br />

aufbewahren kann, wenn man<br />

möchte.“<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

19


20<br />

Innovation:<br />

Kemppi Minarc Evo<br />

EvoluTIon<br />

Große<br />

Wissenschaftler<br />

haben schon viel über die<br />

unter den Maschinen<br />

„Evolution der Maschinen“<br />

und ihren Verlauf geschrieben<br />

und werden dies auch in Zukunft tun. Viele dieser wissenschaftlichen<br />

Schriften bewegen sich jenseits meines bescheidenen Verständnisses,<br />

aber ich schätze, dass wir alle die grundlegende Vorbedingung für<br />

diese Evolution begreifen können, wenn wir Jahr um Jahr die<br />

kontinuierliche Entwicklung der Produkte betrachten.<br />

Wechselnde Gesetzgebung<br />

Wenn man ein neues Produkt auf dem Markt<br />

einführt, denkt man kaum darüber nach, wodurch<br />

es abgelöst werden könnte. Bei dem<br />

Produkt, das über die neueste Technologie<br />

verfügt, die man entwickelt hat, ist eine bessere<br />

Alternative nur schwer vorstellbar. Ein<br />

neues Produkt wird für den gewerblichen<br />

Erfolg entworfen und sobald dieser erzielt<br />

wurde, liefert der Erfolg die verdiente Belohnung,<br />

was bestätigt, dass die vorangegangene<br />

Marktanalyse zuverlässig und<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

maßgeblich war. Und danach erwartet man<br />

sicherlich einen gesunden Lebenszyklus<br />

des Produkts. Wenn jedoch die EU-Gesetzgebung<br />

ins Spiel kommt, werden sogar die<br />

großen Wissenschaftler zum Umdenken aufgefordert<br />

und für verantwortliche Hersteller<br />

wie Kemppi kann eine geänderte Gesetzgebung<br />

bewirken, dass in ein bestehendes und<br />

äußerst erfolgreiches Produkt neu investiert<br />

und dieses weiterentwickelt werden muss.<br />

Ab Dezember 2010 verlangt die europäische<br />

Gesetzgebung, dass auf den Markt<br />

gebrachte Schweißgeräte den neuen EMV-<br />

Richtlinien entsprechen (EMV = elektromagnetische<br />

Verträglichkeit). Da die Verantwortlichkeit<br />

gegenüber dieser Gesetzgebung<br />

und die Aufgabe, ihr genüge zu tun, mit der<br />

Versorgungskette und den Benutzern der<br />

Schweißgeräte im selben Boot sitzen, sollte<br />

auch der Kunde sich seiner veränderten Verantwortung<br />

bewusst sein und dafür sorgen,<br />

dass er fortan nur die neuen, Normen erfüllenden<br />

Geräte erwirbt und an seiner Stromversorgung<br />

anschließt.


MinarcEvo<br />

Die technisch ausgereiften, gut verkäuflichen<br />

und für den Anschluss an ein Einphasennetz<br />

(230 V) vorgesehenen Minarc-<br />

Schweiß maschinen stellen eines der<br />

Produktsortimente dar, worauf sich die geänderten<br />

EU-Regeln auswirken. Während<br />

diese Minarc-Produktreihe kommerziell<br />

sehr erfolgreich ist und sich auf dem höchsten<br />

Punkt ihrer Lebenszykluskurve befindet,<br />

kommen die neuen Regeln Kemppi gelegen,<br />

um unsere „kleinen Schweißriesen“ neu zu<br />

wappnen und zu verbessern. In 2010 wird<br />

Kemppi die „völlig neue“ Produktfamilie<br />

MinarcEvo einführen. Zu Beginn wird diese<br />

Reihe die Modelle MinarcEvo 150 MMA,<br />

MinarcMig Evo 200 und MinarcTig Evo<br />

180 umfassen. Während 2011 werden dann<br />

weitere Modelle auf den Markt gebracht,<br />

was die entsprechende Produktauswahl vergrößert.<br />

Die Schweißgeräte der Reihe<br />

MinarcEvo zählen gemäß den neuen EU-<br />

Richtlinien zur Klasse 1, aber noch wichtiger<br />

ist, dass sie auf den ursprünglichen<br />

und äußerst erfolgreichen Minarc-Spezifikationen<br />

aufbauen, die unsere Kunden so<br />

sehr gutheißen. Jedes Modell wurde durch<br />

etwas Besonderes ergänzt, um eine bessere<br />

Schweißerfahrung zu gewährleisten.<br />

Wenn man das neue stilvolle Design der<br />

MinarcEvo-Maschinen betrachtet, erkennt<br />

man, dass sie einen evolutionären Prozess<br />

beschreiben, der einfach zu verfolgen ist.<br />

Automatisierungsanwendungen<br />

Kemppi hat kürzlich mehrere Schweißverfahrenslösungen<br />

entwickelt und diese<br />

unter dem Produktnamen Wise auf dem<br />

Markt eingeführt. Diese Lösungsprodukte<br />

sind das Ergebnis unserer neuen Lichtbogenforschung<br />

und Hardwareentwicklung.<br />

Sie eignen sich jetzt ideal für das manuelle<br />

und automatisierte Schweißen. Auf diesem<br />

hoch interessanten Gebiet bieten sich viele<br />

Möglichkeiten. Kemppi ist erfreut, ankündigen<br />

zu können, dass der Zuwachs und die<br />

Integration seiner Technologien weiterhin<br />

anhalten, was einen einfacheren Maschineneinsatz<br />

durch neue und integrierte Lösungspakete<br />

für die Schweißautomatisierung ermöglicht.<br />

MagTrac-Verkaufspakete<br />

Die speziell für das mechanisierte<br />

MIG/MAG-Schweißen ausgelegten Mag-<br />

Trac-Verkaufspakete kombinieren modifizierte<br />

Magnetschweißwagen mit der bestehenden<br />

Schweißtechnologie von Kemppi.<br />

Diese „schweißfertigen“ Pakete sind für<br />

den europäischen und asiatischen Markt<br />

bestimmt. Sie werden den besonderen lokalen<br />

Erfordernissen gerecht und umfassen<br />

alle für die produktive Schweißarbeit erforderlichen<br />

Geräte, sodass auf der Baustelle<br />

keine widersprüchlichen technologischen<br />

Sachverhalte entstehen.<br />

MagTrac F61 ist ein Schweißwagen<br />

für den europäischen Markt für Schweißgeräte.<br />

Das entsprechende Paket umfasst<br />

einen MagTrac-F61-Magnetschweißwagen,<br />

eine FastMig-KMS-Schweißstromquelle,<br />

ein MXF65-Drahtvorschubgerät, einen<br />

MMT42C-Schweißbrenner (3 m) und ein<br />

Zwischendrahtvorschubgerät des Typs SuperSnake<br />

GT02SC (15 m). Zudem sind die<br />

damit kompatiblen Wise-Lösungsprodukte<br />

erhältlich, welche die Schweißproduktivität<br />

und -qualität weiter erhöhen.<br />

Das Design dieses Schweißwagens repräsentiert<br />

neue Ansätze, die sich in einer<br />

störungsfreien Kommunikation zwischen<br />

„Dieses neue<br />

Steuersystem<br />

gewährleistet die<br />

voll funktionsfähige<br />

Steuerung des<br />

Wagenantriebs.“<br />

der Schweißmaschine und dem Wagen sowie<br />

in einer verbesserten <strong>Br</strong>auchbarkeit und<br />

Produktivität manifestieren.<br />

Der MagTrac F61 bedient sich Kemppis<br />

FastBus-Technologie, die dafür sorgt, dass<br />

der Strom direkt von der KMS-Stromquelle<br />

auf den Schweißwagen übertragen<br />

wird. Dadurch sind weder Hilfsstrom noch<br />

schwere Transformatoren und Schleppkabel<br />

erforderlich, was die Betriebssicherheit erhöht.<br />

Die vollständige Prozessregelung wird<br />

über Kemppi‘s intelligente Steuereinheit ermöglicht,<br />

die im MagTrac-F61-Schweißwagen<br />

integriert ist. Dieses neue Steuersystem<br />

gewährleistet die voll funktionsfähige Steuerung<br />

des Wagenantriebs und der Schweißparameter.<br />

Der MagTrac F61 ist der vielseitigste<br />

Schweißwagen auf dem Markt. Er ermöglicht<br />

die Regelung der Spannung, der Drahtvorschubgeschwindigkeit<br />

und der Speicherkanäle.<br />

Zudem sind folgende Funktionen<br />

einbegriffen: Kurzzeit-Lichtbogenschweißen,<br />

Gastest, stromlose Drahteinführung<br />

und Datenüberwachung nach dem Schweißvorgang<br />

(einschließlich der Länge der letzten<br />

Schweißnaht, der Nahtlänge nach dem<br />

letzten Reset und des Wärmeeintrags (kJ/<br />

mm) bei der letzten Schweißnaht).<br />

MagTrac X61 ist ein Schweißwagen für<br />

den asiatischen Markt. Das entsprechende<br />

Paket umfasst einen MagTrac-X61-Magnetschweißwagen,<br />

eine XiM-350-Schweißstromquelle<br />

mit Drahtvorschubgerät, einen<br />

MMT42C-Schweißbrenner (3 m) und einen<br />

Zwischenkabelsatz (15 m).<br />

Der MagTrac X61 ist speziell für den<br />

Einsatz mit den Schweißmaschinen und<br />

Drahtvorschubgeräten der Reihe XiM von<br />

Kemppi ausgelegt und umfasst alle zur<br />

Steuerung des Wagens erforderlichen Parameter.<br />

MIG/MAG-Tandemschweißen<br />

Kemppi ist schon seit über 25 Jahren Anbieter<br />

robotisierter Schweißlösungen für<br />

die Schweißautomatisierung, und unsere<br />

neueste Investition in diesen Bereich hat zu<br />

einer wesentlichen Weiterentwicklung unseres<br />

Produktsortiments geführt. Kemppis<br />

modifizierte Schweißverfahrenslösungen,<br />

die speziell für die Schweißautomatisierung<br />

→<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

21


22<br />

bestimmt sind, haben die neueste Reihe von<br />

KempArc-Automatisierungsgeräten ergänzt.<br />

Nun ist Kemppi bereit, ein neues Familienmitglied<br />

vorzustellen: Das Schweißsystem<br />

KempArc Pulse TCS.<br />

Das System KempArc Pulse TCS<br />

(Tandem Control System) ist für das<br />

effiziente Hochgeschwindigkeitsauftragsschweißen<br />

bei robotisierten Automatisierungsanwendungen<br />

ausgelegt. MIG/<br />

MAG-Tandemdrahtschweißen ist kein neues<br />

Verfahren. Es verwendet ein System aus<br />

einem einzigen Schweißbrenner und einem<br />

Doppelfülldraht. Der Zusatzwerkstoff wird<br />

dem Schweißbad über zwei Kontaktdüsen<br />

zugeführt, die elektrisch voneinander isoliert<br />

sind. Der Nutzen des MIG/MAG-Doppeldrahtschweißverfahrens<br />

wurde schon<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

immer als positiv betrachtet, aber die Systemsteuerung<br />

war hin und wieder unbeständig,<br />

d. h. hochqualitative Ergebnisse waren<br />

schwer zu erzielen, wenn die Leistung und<br />

die Geschwindigkeit erhöht wurden. Dennoch<br />

erweist sich die Verfahrenssteuerung<br />

als vorteilhaft, weil schwere und komplexe<br />

Fertigungsformen mit diesem Schweißverfahren<br />

mit hoher Genauigkeit hergestellt<br />

werden können.<br />

Das Schweißsystem KempArc Pulse<br />

TCS liefert die erforderliche Steuerung über<br />

zwei modernste Schweißstromquellen. Eine<br />

Stromquelle steuert die vordere Drahtelektrode,<br />

die andere steuert die hintere Drahtelektrode.<br />

Die vordere Drahtelektrode regelt<br />

das Einbrandniveau, die hintere Drahtelektrode<br />

regelt das Aussehen der Schweißraupe.<br />

KempArc Pulse TCS, Verfahrensoptionen (vordere + hintere Drahtelektrode):<br />

• MIG/MAG Puls + MIG/MAG Puls<br />

• MIG/MAG Puls + MIG/MAG Standard<br />

• MIG/MAG Standard + MIG/MAG Puls<br />

• MIG/MAG Standard + MIG/MAG Standard<br />

Vorteile der Wise-TCS-Softwarelösungen und des Systems KempArc Pulse TCS:<br />

• Erhöhung der Produktivität um 40 bis 80% gegenüber dem Eindrahtschweißverfahren (je<br />

nach der Anwendung und dem verwendeten Fülldraht)<br />

• Tests ergaben, dass sich die Prozesseffizienz bei Anwendung der Wise­TCS­Produkte<br />

gegenüber vergleichbaren Doppeldrahtschweißsystemen um bis zu 20% erhöht<br />

• Einfache Prozesseinstellung und Parametersteuerung durch verschiedene unabhängige<br />

Einstellmöglichkeiten für die vordere und die hintere Drahtelektrode<br />

• Ein­/Ausschaltung jeder Drahtelektrode (optional) während des Schweißvorgangs, was die<br />

Lichtbogenzeiteffizienz bei komplexen Komponenten erhöht<br />

• Geeignet für das Schweißen von Stahl und Aluminium; ausgezeichnetes Aussehen der<br />

Schweißraupen<br />

• Reduzierter Wärmeeintrag beim Verschweißen von Dünnblech<br />

• Heftschweißen mit jeder Drahtelektrode<br />

• TCS­Verfahren ggf. richtungsunabhängig<br />

• Kompatibel mit Robotern jeder Marke<br />

• Geringere Produktionskosten<br />

Dank der fortschrittlichen Steuertechnik<br />

sind die beiden Drahtelektroden unabhängig<br />

voneinander einstellbar, wodurch der<br />

Prozess auf einfache Weise optimiert werden<br />

kann.<br />

Das System KempArc Pulse TCS wird<br />

als komplettes Produktpaket geliefert, das<br />

sofort installiert und in die Produktion integriert<br />

werden kann. Dieses Paket umfasst<br />

zwei KempArc-Pulse-TCS-Stromquellen,<br />

zwei DT-400-Drahtvorschubgeräte und die<br />

erforderlichen Zwischenkabel. Das Paket<br />

enthält zudem verschiedenartige Automatisierungsbusschnittstellen,<br />

ein Synchronisationskabel<br />

zwischen den Stromquellen,<br />

eine KempCool-40-Kühleinheit und einen<br />

Tandemschweißbrenner.<br />

Wise-TCS-Lösungen<br />

Neue Wise-TCS-Schweißsoftwarelösungen<br />

wurden entwickelt, um die Leistungsfähigkeit<br />

der KempArc-TCS-Maschinen weiter<br />

zu verbessern, d. h. die Schweißproduktivität<br />

und -qualität werden ungeachtet der<br />

zum Verschweißen des speziellen Blechs<br />

verwendeten Düse dadurch erhöht, dass die<br />

Schweißstrom- und Lichtbogenlängenregelung<br />

automatisiert erfolgen.<br />

Für das Wurzellagen- und Dünnblechschweißen<br />

sind weitere Wise-Lösungsprodukte<br />

erhältlich.<br />

KempCool 40 hält alles kühl<br />

Doppeldrahtauftragsschweißen erzeugt natürlich<br />

viel Wärme, aber die Kühleinheit<br />

KempCool 40 hält mit einer Kühlleistung<br />

von 4 kW alles unter Kontrolle.<br />

John Frost<br />

Produktmarketingmanager


Virtuelle<br />

Verbrechens-<br />

ermittlung<br />

Wieder einmal hat die<br />

finnische Rundfunkanstalt<br />

YLE einen virtuellen<br />

Diebstahl gemeldet.<br />

Dieses Mal ist<br />

es einer Gruppe Jugendlicher<br />

gelungen, die Kunden des Habbo­Hotels<br />

mit Hilfe von Betrugswebseiten<br />

ihrer Benutzerdaten zu berauben.<br />

Die kaltschnäuzigen jungen Diebe benutzten<br />

die Anwenderdaten, die sie abgefangen haben,<br />

um virtuelle Möbel und sonstiges virtuelles<br />

Eigentum aus den Zimmern anderer<br />

Hotelgäste zu stehlen. Kaum zu glauben, aber<br />

wahr: Sie haben imaginäre Möbel aus den<br />

imaginären Gästezimmern eines imaginären<br />

Hotels gestohlen. Alle möglichen virtuellen<br />

Sachen haben sie mitgehen lassen: Kommoden,<br />

Sofas und Sessel – so viel wie die virtuellen<br />

Ganoven mitnehmen konnten.<br />

Dann haben die Übeltäter die Möbelstücke<br />

eilig in ihren eigenen Hotelzimmern<br />

versteckt und für viel Geld weiterverkauft.<br />

In diesem Zusammenhang ist das virtuelle<br />

Geld gemeint, das man im Habbo­Hotel<br />

verwendet und am Kiosk gegen Eintausch<br />

von wirklichem Geld bekommen kann. Das<br />

virtuelle Habbo­Geld kann jedoch nicht<br />

wieder in reales Geld umgetauscht werden.<br />

Folglich hat dieses Verbrechen wahrlich in<br />

einer vollständig geschlossenen virtuellen<br />

Welt stattgefunden.<br />

Nun können wir uns natürlich den virtuellen<br />

Detektiv vorstellen, der mit einem alten Regenmantel<br />

bekleidet ist und sich scheinbar<br />

unbekümmert am Eingang des Habbo­Hotels<br />

aufhält. Durch die verborgenen Löcher,<br />

die er in seine Zeitung geschnitten hat, richtet<br />

der Detektiv seine geschulten Augen fest<br />

auf die Person, die einen gestreiften Pullover<br />

und eine Augenklappe trägt, verdächtig<br />

durch die Gegend schaut und in ihrer Hand<br />

ein virtuelles <strong>Br</strong>echeisen hält.<br />

Und tatsächlich muss etwas<br />

detektivische Arbeit<br />

dieser Art innerhalb<br />

der Habbo­Gemeinschaft<br />

durchgeführt worden<br />

sein, weil die<br />

reale Polizei die­ se Straftat wirklich<br />

untersucht hat. Sowohl in der virtuellen<br />

Welt als auch in der Realität wurden etliche<br />

Hausdurchsuchungen vorgenommen.<br />

Daraufhin wurden von den Verdächtigen<br />

mehrere Computer beschlagnahmt – echte<br />

Computer in dem Fall. Und wahrscheinlich<br />

wurden auch die virtuellen Möbel mit<br />

einem virtuellen Vergrößerungsglas auf Fingerabdrücke<br />

überprüft.<br />

Aber mal Spaß beiseite (soweit dies überhaupt<br />

möglich ist, wenn es um ein Verbrechen<br />

in einem fiktiven Hotel geht): Die revolutionäre<br />

Zunahme der Services für Internetgemeinschaften<br />

hat den Hütern des<br />

Gesetzes neue Herausforderungen beschert.<br />

Der gestandene Polizist, der sich im<br />

Fitnessstudio eine auf der Straße Respekt<br />

einflößende Figur antrainiert hat, wird auch<br />

in dieser Art von virtueller Gemeinschaft, in<br />

der selbst wahlberechtigte Leute in ihren<br />

Zwanzigern Hotel spielen, eine glaubwürdige<br />

Tarnung aufbauen müssen.<br />

Da die Anzahl der Personen steigt, die Internet­Services<br />

benutzen, gibt es auch immer<br />

mehr potentielle Opfer, die betrogen<br />

werden können. Nun, der Versuch schadet<br />

ja niemandem, wie man zu sagen pflegt. Dies<br />

trifft insbesondere auf den Internet­Betrug<br />

zu. Es gibt in dieser Hinsicht viele „verschleierte“<br />

Betrüger: Einige versuchen, Passwörter<br />

zu erbeuten und andere versuchen, Leute<br />

dazu zu bringen, Geld direkt auf ihr Bankkonto<br />

einzuzahlen.<br />

Auch ich hatte vor einiger Zeit eine E­Mail<br />

erhalten, welche die traurige Nachricht<br />

über den Tod meines „lang vermissten nige­<br />

Story<br />

rianischenOnkels“ enthielt.<br />

Obwohl die E­<br />

Mail in ziemlich<br />

holprigem Englisch<br />

geschrieben war,<br />

hatte ich schnell erkannt, dass sich die<br />

Geschichte im Nachhinein als Segen erwies:<br />

Mein Onkel hatte mir ein immenses Erbe<br />

hinterlassen. Na alles klar! Ich sollte nur einen<br />

kleinen Geldbetrag entrichten, um die<br />

Kosten abzudecken, sodass einige gutherzige<br />

nigerianische Leute diese enorme Summe<br />

auf mein Konto überweisen könnten.<br />

Und wenn ich diesen Köder geschluckt hätte,<br />

wäre das wohl immer noch nicht das<br />

Ende vom Lied gewesen. Ich bin sicher, dass<br />

meine neuen „Freunde“ meine Bankverbindung<br />

verlangt hätten, um die Überweisung<br />

ernsthaft zu veranlassen. Es ist unglaublich,<br />

dass Leute auf solche Dinge hereinfallen –<br />

unglaublich, aber dennoch menschlich.<br />

Computer und das Internet – sie können<br />

uns in jede Art von Schwierigkeiten bringen.<br />

Und ich habe noch nicht einmal Viren, trojanische<br />

Pferde, Würmer und sonstige Schadprogramme<br />

erwähnt, die auch Mobiltelefone<br />

infizieren. Beeinträchtigen solche Programme<br />

heutzutage nicht sogar schon das<br />

Steuersystem von Fahrzeugen?<br />

Eines sollte jedenfalls feststehen: In der herben<br />

Umgebung, wo Schweißmaschinen zum<br />

Einsatz kommen, werden derartige Bazillen<br />

direkt am Anfang zu Tode verschmort. Ich<br />

schätze, dass Sie wissen, was mit der Fliege<br />

passiert ist, die mit Gewalt versucht hat, sich<br />

in einen Schweißvorgang einzumischen.<br />

Wissen Sie nicht? Nun, dann sollten Sie sich<br />

auf YouTube oder in der Videogalerie von<br />

Kemppi den Clip mit dem Titel „der Schweißlichtbogen<br />

kann tödlich sein“ ansehen.<br />

– JuPo<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

23


Kraken sind<br />

die Intelligenzbestien<br />

der ozeane<br />

Kraken zählen zu einer der zwei übrig gebliebenen<br />

Unterklassen der Kopffüßer, die zu den Weichtieren gehören.<br />

Sie werden auch als Dibranchiata bezeichnet. Eine weitere<br />

Unterklasse sind die Perlboote oder Tetrabranchiata.<br />

Kraken haben einen großen Kopf und gut entwickelte Augen.<br />

Ihr Rachen ist von acht oder zehn Greifarmen umgeben, die besondere<br />

Saugnäpfe tragen. Sie benutzen ihre Arme bei der Beutejagd und zur<br />

Fortbewegung.<br />

Kraken leben in fast allen Meeren und in jeder ihrer Tiefenzonen.<br />

Sie werden auch als ozeanische Tausendsassa bezeichnet. Fischer haben schon<br />

immer viele Geschichten über ihren Intellekt erzählt, aber ihre Fertigkeiten<br />

wurden auch in Labortests nachgewiesen. Kraken haben beispielsweise ihre<br />

Fähigkeit Probleme zu lösen unter Beweis gestellt, indem sie ein Glasgefäß öffneten<br />

und ein Schalentier herausnahmen. Zudem haben sie gezeigt, dass ihre Aktionen<br />

systematisch und organisiert sind.<br />

Das Bild eines Kraken wird manchmal als Symbol verwendet. Die Greifarme werden<br />

mit Multidimensionalität und Vielseitigkeit in Verbindung gebracht. Sie greifen danach,<br />

ständig neue Informationen aus einem großen Bereich zu erhalten. Die Arme können auch<br />

den Wissens- oder Herrschaftsdurst einer Ganzheit verkörpern.<br />

24<br />

Die Projektleiter Markku<br />

Mäki und Tuomas Kivisaari<br />

von Kemppi sind der<br />

Ansicht, dass es wichtig ist,<br />

zunächst die Schwierigkeiten<br />

in der Schweißproduktion zu<br />

finden und zu identifizieren. Kemppi ist sehr<br />

darum bestrebt, mit seinen Kunden zusammenzuarbeiten,<br />

um deren Schweißprozesse<br />

zu verbessern.<br />

Gemeinsame Entwicklungsprojekte beginnen<br />

mit einer gründlichen Einweihung.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

KnoTEn<br />

in der Produktion?<br />

Verwenden<br />

Sie bei Ihren<br />

Schweißarbeiten mehrere<br />

verschiedene Zusatzwerkstoffe, obwohl eine Sorte möglicherweise ausreichen<br />

würde? Kommen bei Ihnen permanent die gleichen Schweißmaschinen zum Einsatz,<br />

während die anderen von Staub bedeckt sind und nur nutzlos dastehen? Befinden<br />

sich die zu verschweißenden Werkstücke zu weit entfernt vom Arbeitsplatz? Zur<br />

Förderung der Betriebsabläufe und zur Erhöhung der Produktivität sind nicht<br />

immer zwingend große Veränderungen in der Produktion erforderlich.<br />

Manchmal genügt es, kleine Probleme zu beseitigen.<br />

„Zuerst muss man die Firma, ihre Betriebsweise<br />

und ihre Arbeitsabläufe kennen“,<br />

erklärt Tuomas Kivisaari.<br />

Markku Mäki nickt und fügt hinzu, dass<br />

die Herausforderungen der Schweißproduktion<br />

von Unternehmen zu Unternehmen verschieden<br />

sind.<br />

„Sie können sich tatsächlich auf jeden<br />

betrieblichen Teilbereich beziehen, wie z.B.<br />

auf das Personalwesen, die Auslieferungen,<br />

die Lagerhaltung oder den Verbrauch von<br />

Schutzgas und Zusatzwerkstoff“, merkt er<br />

an.<br />

„Die Schweißarbeiten stellen niemals<br />

einen isolierten Bereich dar. „Es besteht nur<br />

dann die Möglichkeit, Betriebsabläufe weiterzuentwickeln<br />

sowie die Produktivität und<br />

Qualität zu verbessern, wenn die Gesamtheit<br />

in Betracht gezogen wird.“<br />

Profitiere von der Erfahrung<br />

deines Partners<br />

Markku Mäki und Tuomas Kivisaari<br />

betonen, dass Entwicklungsprojekte<br />

unbedingt in<br />

Zusammenarbeit durch-<br />

geführt werden sollten.<br />

„Jeder Betrieb<br />

nimmt sich natür-<br />

lich vor, an der Entwicklung seiner Produktion<br />

zu arbeiten und die bestmögliche<br />

Fachkompetenz für eine bestimmte Produktionsart<br />

findet man auch in dem Betrieb.<br />

Kemppi verfügt andererseits über die Technologie<br />

und die Kenntnisse, die erforderlich<br />

sind, um diese fachliche Kompetenz richtig<br />

nutzen zu können.“<br />

„Tatsache ist, dass man nur das entwickeln<br />

kann, was messbar ist“, ruft Markku<br />

Mäki ins Gedächtnis.<br />

Kemppi beschäftigt zudem dutzende<br />

von Schweißingenieuren und Serviceberatern.<br />

Der Schweißgerätehersteller verfügt<br />

über jahrzehntelange Erfahrung auf dem<br />

Gebiet der Schweißtechnik. Er besitzt außerdem<br />

einen globalen Einblick in verschiedene<br />

Unternehmen, ihre Betriebsarten, ihre<br />

Probleme und deren Lösungen.<br />

„Wir haben gelernt, wie man die Unklarheiten<br />

findet und identifiziert, weil das<br />

Problem nicht immer nahe liegend ist.“<br />

Markku Mäki berichtet beispielhaft,<br />

dass er eine Firma kennt, die drei verschiedene<br />

Schweißzusatzwerkstoffe eingesetzt<br />

hat, obwohl eine einzige Sorte ausreichend<br />

gewesen wäre. Als man sich der Sache bewusst<br />

wurde und entsprechend handelte,<br />

konnten der Bestell- und Lagerungsbedarf<br />

und folglich auch die damit verbundenen<br />

Kosten verringert werden. Zudem war es<br />

vollkommen ausreichend, bei den Schweißmaschinen<br />

nur ein Programm zu verwenden.<br />

In einem anderen Unternehmen kann<br />

die Problematik beispielsweise in der<br />

Schweißgerätewartung liegen. Es hat sich<br />

womöglich eingebürgert, die Maschinen<br />

einmal jährlich während der Urlaubszeit zu<br />

warten, obwohl sie dann gewartet werden<br />

sollten, wenn es auf der Grundlage ihrer<br />

Einschaltdauer erforderlich ist.


© Lehtikuva / REUTERS / Alexandra Winkler Kemppi Arc system<br />

„Mit der Technologie von Kemppi wird<br />

dem Kunden der Wartungsbedarf seiner<br />

Schweißmaschinen zum Beispiel in Form<br />

einer Textnachricht übermittelt.“<br />

Partnerschaft beruht<br />

auf offenem Dialog<br />

Die von Kemppi und seinen Kunden gemeinsam<br />

durchgeführten Entwicklungsprojekte<br />

zur Schweißproduktion basieren auf<br />

einer offenen und engen Kooperation. Obwohl<br />

dieser Ansatz neu ist, wird er schnell<br />

gebräuchlicher.<br />

„Das Ziel besteht darin, die betrieblichen<br />

Schwierigkeiten in Zusammenarbeit<br />

ausfindig zu machen, diese zu eliminieren<br />

und angemessene Tools zur Entwicklung der<br />

Arbeitsabläufe zu schaffen“, fassen Markku<br />

Mäki und Tuomas Kivisaari zusammen.<br />

Texte: Pirjo Kemppinen<br />

Das Arc System ist Kemppis umfassende<br />

Lösung für die Sammlung und Analyse<br />

von Schweißdaten. Es dient dazu, die<br />

Qualität und Produktivität in der Schweißbranche<br />

zu erhöhen. Das System erfasst<br />

reale schweißbezogene Daten und die<br />

Analyse auf der Grundlage dieser Daten<br />

wird genutzt, um den Produktionsprozess<br />

zu verbessern. Die Lösung räumt einige<br />

Missverständnisse über das Schweißen<br />

aus und schafft Platz für eindeutige<br />

Fakten. Produktionsentwicklungsprojekte<br />

können auf der Grundlage dieser Fakten<br />

zuverlässig durchgeführt, das Kostenbewusstsein<br />

geschärft und fundierte<br />

Messungen implementiert werden.<br />

Das Kemppi-Arc-System ist im Bereich<br />

der Schweißdatensammlung das modernste<br />

System auf dem Markt. Die Daten<br />

von den Schweißmaschinen werden<br />

digital gesammelt und über Basisstationen<br />

auf den Server des Arc Systems<br />

übertragen. Dann werden die Daten auf<br />

dem Server analysiert und ein auf dieser<br />

Analyse beruhender Bericht wird dem<br />

Kunden zugesendet. Die Lösung erzeugt<br />

exakte Daten über den Schweißstrom, die<br />

Schweißspannung, die Drahtvorschubgeschwindigkeit,<br />

den Maschinenwartungsbedarf<br />

und viele weitere Einzelheiten.<br />

Die auf diese Weise gesammelten Daten<br />

können durch die speziellen Daten des<br />

Kunden ergänzt werden.<br />

Das System ist als schlüsselfertige<br />

Lösung lieferbar, d. h. der Kunde erhält<br />

den „Generalschlüssel“ zur Entwicklung<br />

und Bewältigung seiner eigenen Betriebsabläufe.<br />

Markku Mäki<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

25


26<br />

Mit Wise-Produkten<br />

ein produktiveres<br />

Ergebnis erhalten<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Schweißgeräte werden<br />

ständig weiterentwickelt.<br />

Die Wise-Produkte von<br />

Kemppi heben die<br />

Schweißleistung auf ein<br />

Niveau, das mit dem<br />

standardmäßigen MIG/<br />

MAG-Schweißverfahren<br />

unmöglich zu erreichen<br />

wäre.<br />

Bei den Wise-Produkten handelt es<br />

sich um Softwarelösungen, welche<br />

die umfassende Steuerung der Eigenschaften<br />

des mit einer Schweißmaschine<br />

erzeugten Lichtbogens und auch<br />

der Maschinenfunktionen ermöglicht. Die<br />

Produkte verändern die Eigenschaften<br />

des Schweißlichtbogens so, dass sich die<br />

Schweißmaschine in ein für die spezielle<br />

Schweißarbeit maßgeschneidertes Gerät<br />

verwandelt.<br />

Die Lösungsproduktfamilie Wise wurde<br />

über mehrere Jahre gemeinsam mit be-<br />

deutenden Industriepartnern entwickelt.<br />

Kemppi‘s Schweißingenieure waren bei<br />

jedem Projekt in der Lage, die beste Lösung<br />

für wirkliche Anwendungsfälle zu finden.<br />

Sie erprobten und verfeinerten jedes Wise-<br />

Produkt in einer Produktionsumgebung des<br />

Kunden.<br />

Die mit den Schweißstromquellen der<br />

Reihe FastMig KMS, Pulse und KempArc<br />

kompatiblen Wise-Verfahrenslösungen können<br />

bei Erwerb in Ihre neue Gerätelieferung<br />

integriert oder auf eine bestehende Schweißmaschine<br />

installiert werden, wenn sich Ihre<br />

Schweißanforderungen entsprechend geändert<br />

haben.<br />

WiseRoot<br />

ist ein effizientes und einzigartig maßgeschneidertesKurzlichtbogenschweißverfahren<br />

für das manuelle und automatisierte<br />

Wurzellagenschweißen von Stahl und Edelstahl.<br />

Es ermöglicht eine große Wurzelspalttoleranz<br />

und erfordert keinen Einlegering<br />

und keine Keramik. WiseRoot ist beim Herstellen<br />

von Wurzellagen bis zu drei Mal so<br />

schnell wie das WIG-Schweißverfahren.<br />

WiseThin<br />

ist ein maßgeschneidertes Kurzlichtbogenschweißverfahren<br />

für das manuelle und<br />

automatisierte Schweißen und Löten von<br />

Dünnblech. Typische Anwendungen umfassen<br />

die Qualitätsverarbeitung dünner Stahlbleche.<br />

Derartige Bleche kommen u. a. bei<br />

der Kfz-Produktion zum Einsatz.<br />

WisePenetration<br />

sorgt beim Übergang des Zusatzwerkstoffs<br />

auf das Schweißbad auch dann für<br />

eine beständige Schweißleistung, wenn der<br />

Schweißbrenner ungewöhnlich geführt oder<br />

der Abstand zwischen <strong>Br</strong>enner und Werkstück<br />

verändert wird. Das Schweißverfahren<br />

eignet sich für das manuelle und automatisierte,<br />

synergetische MIG/MAG-Schweißen.<br />

Seine hervorragende Eignung kommt<br />

insbesondere dann zur Geltung, wenn die<br />

Schweißstelle schwer zu zugänglich ist.<br />

WiseFusion<br />

schafft und wahrt bei Sprüh- und Pulsschweißanwendungen<br />

(MIG/MAG) ein<br />

optimales Kurzschlussverhalten. Das<br />

Schweißverfahren sorgt beim manuellen<br />

(WiseFusion) und automatisierten Schweißen<br />

(WiseFusion-A) für eine ideal geringe<br />

Lichtbogenlänge, gewährleistet eine konstant<br />

hohe Schweißqualität in allen Positionen<br />

und vermeidet dadurch regelmäßige<br />

Parametereinstellungen.


Eine große Zukunft mit Robotern<br />

Ulrich Hoepfel leuchtet förmlich,<br />

wenn er von Kemppis Errungenschaften<br />

und Zukunftsaussichten<br />

im Bereich der Schweißrobotertechnik<br />

zu erzählen<br />

beginnt. Begeistert beschreibt<br />

er die technischen Herausforderungen,<br />

die Kemppi bereits<br />

gemeistert hat und die Möglichkeiten,<br />

die sich dem Unternehmen<br />

künftig bieten werden.<br />

„Mechanisiertes Schweißen wird überall<br />

auf der Welt eine zunehmend entscheidende<br />

Rolle spielen“, sagt Ulrich Hoepfel, Kemppis<br />

Key-Account-Manager der Robotertechnikabteilung.<br />

Dieser Trend ist in Europa nun<br />

schon seit einiger Zeit zu beobachten und<br />

der Grund dafür ist eindeutig:<br />

„Automatisiertes Schweißen ist wesentlich<br />

produktiver und die damit erreichte<br />

Qualität ist durchgängiger als jene, die mit<br />

dem herkömmlichen Handschweißverfahren<br />

erreicht werden kann“, erklärt er.<br />

Schweißrobotertechnik stellt für Kemppi<br />

keineswegs Neuland dar, jedoch investiert<br />

das Unternehmen in dieses Segment<br />

heute stärker als je zuvor.<br />

„Wir haben unsere Fachkompetenz<br />

im Bereich hoch entwickelter Roboterschweißausrüstungen<br />

bereits demonstriert.<br />

Derartige Maschinen werden die Zukunft<br />

bestimmen“, merkt er an.<br />

Die letzte aus der Produktentwicklung<br />

hervorgegangene Errungenschaft (Kemp-<br />

Arc Pulse TCS) ist auch ein großer Sprung<br />

nach vorn. Ulrich Hoepfel denkt, dass Tandemschweißen<br />

für eine lange Zeit ein interessantes<br />

Thema bleiben wird. Wie es bei der<br />

Produktentwicklung häufig der Fall ist, war<br />

der Auslöser auch hierbei ein Kundenproblem.<br />

„Kemppi nahm die Herausforderung an<br />

und begann damit, eine Lösung für das Problem<br />

zu entwickeln, mit dem unser Kunde<br />

konfrontiert war“, berichtet er.<br />

Ulrich fügt hinzu, dass robotertechnische<br />

Produktentwicklung meist lösungsorientierte<br />

Arbeit umfasst. Ideen werden<br />

auf der Grundlage der tatsächlichen und<br />

besonderen Erfordernisse des Kunden verwirklicht.<br />

Weniger Gelegenheiten, Fehler zu<br />

machen<br />

Mit der für das automatisierte MIG/MAG-<br />

Schweißen entworfenen Schweißgerätereihe<br />

KempArc hat der Kunde die absolute<br />

Auswahl. Laut Ulrich ist es auf dem Gebiet<br />

der Robotertechnik einzigartig, wenn Kun-<br />

denanforderungen die Schaffung einer Produktreihe<br />

begründen.<br />

„Im Gegensatz zu unserer Konkurrenz<br />

kann Kemppi genau das liefern, was der<br />

Kunde von unseren Schweißmenüoptionen<br />

benötigt“, behauptet er.<br />

Für den Anfang kann der Kunde eine<br />

Basiskonfiguration auswählen. Die zweite<br />

Alternative besteht in einem maßgeschneiderten<br />

Paket, bei dem er nur die Funktionen<br />

und Programme wählt, die er braucht.<br />

Die Entwicklung der Schweißausrüstung<br />

ist eine Seite dieses Themas. Die<br />

andere Seite umfasst die Software, die genutzt<br />

werden kann, um die Produktivität der<br />

Schweißarbeiten erheblich zu erhöhen. Bei<br />

den für das automatisierte Schweißen konzipierten<br />

KempArc-Maschinen können die<br />

Wise-Softwareprodukte von Kemppi verwendet<br />

werden.<br />

„Die Softwarelösungen der Produktfamilie<br />

Wise haben wir über mehrere Jahre<br />

gemeinsam mit bedeutenden Industriepartnern<br />

entwickelt. „Auf diese Weise bietet sich<br />

für uns die Möglichkeit, die Wise-Schweißverfahren<br />

zu verfeinern, um sie genauestens<br />

auf die praktischen Anforderungen einer<br />

Produktionsumgebung zuzuschneiden“,<br />

sagt Ulrich.<br />

„Die Wise-Produkte können mit dem<br />

leicht bedienbaren Programmiergerät DataGun<br />

auf vorhandenen Schweißmaschinen<br />

installiert werden“, fügt er hinzu.<br />

Schweißspezialist Johan van Lenten von Kemppi<br />

Benelux und Global Key Account Manager Robotics<br />

Ulrich Hoepfel testen einen Roboter im Kemppi<br />

Schweißforschungszentrum.<br />

„Das System ist benutzerfreundlicher<br />

als zuvor und eignet sich einfach ideal<br />

für den Außeneinsatz. Die Möglichkeit,<br />

Schweißfehler zu machen, wird zudem reduziert,<br />

weil der Benutzer kein falsches Programm<br />

wählen kann.“<br />

Flexible Preise noch dazu<br />

Die meisten Schweißroboter kommen in<br />

industriellen Kfz-Betrieben und deren Subunternehmen<br />

zum Einsatz. Inzwischen erwirbt<br />

aber zunehmend beispielsweise auch<br />

die Möbelindustrie Schweißroboter. Der<br />

Preis für Roboterschweißausrüstungen hinderte<br />

sie jedoch meistens daran, derartige<br />

Maschinen anzuschaffen. Gegenüber Handschweißgeräten<br />

ist die erforderliche Investition<br />

nämlich beachtlich.<br />

Ulrich erwähnt allerdings, dass Kemppis<br />

Entwicklungsarbeit auch flexible Preise<br />

nach sich zieht.<br />

„Der Preis wird über die Merkmale und<br />

Funktionen definiert, die gemäß dem Bedarf<br />

ausgewählt werden, sodass man nicht<br />

für etwas bezahlt, das man nicht benötigt“,<br />

betont er.<br />

Text: Pirjo Kemppinen<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

27


28<br />

Case:<br />

Fiat, Polen<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

ProduktionsquAlITÄT<br />

gewährleistet Wachstum


Die Anzahl der in Fiats Fabrikanlage in der<br />

polnischen Stadt Tichau hergestellten Fahrzeuge<br />

hat sich in wenigen Jahren verdoppelt und die<br />

Zukunft bleibt viel versprechend sofern eine<br />

konstant hohe Qualität aufrechterhalten werden<br />

kann. Diese Fertigungslinie kann sich keine<br />

Störungen oder Fehler leisten.<br />

In dem polnischen Werk werden vier<br />

Fahrzeugmodelle hergestellt: Der Fiat<br />

Seicento, der Fiat 500, der Fiat Panda<br />

und der Ford Ka. Die schnell zugenommene<br />

Produktionsmenge hat sich 2009<br />

mit 606.000 Fahrzeugen gegenüber<br />

2007 (362.000 Autos) nahezu verdoppelt,<br />

was bedeutet, dass jeden Tag stündlich<br />

durchschnittlich 97 neue Wagen die Fabrik<br />

verlassen.<br />

Das Verschweißen der Fahrgestelle ist<br />

eine wichtige Phase des Herstellungsprozesses,<br />

was die Schlüsselrolle von Schweißrobotertechnik<br />

bei der Massenproduktion<br />

markiert. Eine vertraute orange Farbe ist ein<br />

wesentliches Merkmal der Produktionslinie<br />

im Tichauer Werk: bei den im Jahr 2009<br />

hergestellten Fahrzeugen wurden etwa 40<br />

Millionen Schweißnähte mit Schweißmaschinen<br />

von Kemppi angefertigt.<br />

Schweißarbeitsleiter Zbigniew Szeja<br />

lobt die Schweißausrüstung von Kemppi als<br />

ideal für die Serienfertigung von Motorfahrzeugen.<br />

„Kemppis Ausrüstung und Anwendungen<br />

haben eine größere Produktionsmenge<br />

ermöglicht, ohne die Produktqualität<br />

zu beeinträchtigen. Dies wurde auch bestätigt,<br />

nachdem unabhängige Industriefachleute<br />

Röntgenprüfungen und mechanische<br />

Tests durchgeführt haben. Es ist auch sehr<br />

wichtig, dass wir alle erforderlichen Ersatzteile,<br />

Zusatzwerkstoffe und Hilfsstoffe<br />

direkt von Kemppis Premiumfachhändler<br />

PAS Sp. z o.o. in Imielin erhalten.“<br />

Maßgeschneiderte<br />

Schweißprogramme beweisen<br />

ihre Effektivität<br />

In der Fabrikanlage kommen 61 Schweißmaschinen<br />

von Kemppi zum Einsatz. Die<br />

meisten von ihnen sind Schweißstromquellen<br />

des Typs KempArc SYN 300 mit einem<br />

DT400-Drahtvorschubgerät und Schweißmaschinen<br />

des Typs Pro Evolution 4200.<br />

Alle KempArc-Maschinen sind mit der<br />

WiseThin-Softwarelösung ausgestattet, die<br />

für das Dünnblechschweißen vorgesehen ist.<br />

Zudem umfasst dies ein Sonderschweißprogramm<br />

(AlBz9Fe) für das MIG-Löten von<br />

0,6 bis 3,0 mm starken verzinkten Blechen.<br />

Europas sauberste<br />

Automobilmarke<br />

In seinem dritten Forschungsjahr hat<br />

das internationale Unternehmen JATO<br />

Dynamics bekannt gegeben, dass Fiat hinsichtlich<br />

der CO 2 -Emission die sauberste<br />

Automarke Europas ist. JATO stellt innerhalb<br />

der Kfz-Industrie Informationen rund<br />

um das Auto zur Verfügung. 2009 war<br />

Fiat der einzige Automobilhersteller, der<br />

bei seiner Kfz-Reihe Emissionswerte von<br />

weniger als 130 Gramm CO 2 pro Kilometer<br />

erreichte (im Durchschnitt 127,8 Gramm).<br />

Mit einem durchschnittlichen<br />

Emissionswert von 131 Gramm CO 2 pro<br />

Kilometer war Fiat 2009 zudem Spitzenreiter<br />

auf Konzernebene. Diese konzernweite<br />

Errungenschaft spiegelt wider,<br />

dass nicht nur Fiat selbst, sondern auch<br />

das Tochterunternehmen Alfa Romeo<br />

darum bemüht ist, für einen saubereren<br />

Straßenverkehr zu sorgen. Aus den JATO-<br />

Forschungsergebnissen geht hervor, dass<br />

Alfa Romeo mit einer Emissionssenkung<br />

von 18,3 Gramm pro Kilometer gegenüber<br />

allen anderen Marken auf dem Markt<br />

die größte entsprechende Verbesserung<br />

verbuchen konnte.<br />

Die erfolgreichen ökologischen<br />

Lösungen von Fiat sind das Resultat einer<br />

nachhaltigen Strategie und Selbstverpflichtung.<br />

Der doppelte Ansatz des<br />

Unternehmens beruht einerseits auf<br />

seinem Bestreben, das Umweltbewusstsein<br />

des Verbrauchers zu schärfen und<br />

andererseits auf seinem Entschluss, mit<br />

hochtechnologischen Lösungen und<br />

einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch<br />

den CO 2 -Ausstoß zu minimieren.<br />

Dieses MatchCustom-Schweißprogramm<br />

wurde in Kemppis schweißtechnischem<br />

Forschungszentrum in Finnland speziell auf<br />

die betrieblichen Anforderungen von Fiat<br />

zugeschnitten.<br />

Die meisten Schweißnähte sind Überlappungs-<br />

und Kehlnähte, die unter Argon<br />

→<br />

29<br />

Kemppi ProNews 2010 29


fiat 500, Panda<br />

und seicento<br />

30<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

als Schutzgas und mit 1,0 mm Fülldrähten<br />

hergestellt werden.<br />

„Die Anwendung erreicht mit Hilfe der<br />

CuAl9Fe-Drähte einen höheren Reinheitsgrad.<br />

Beim Verschweißen der verzinkten<br />

Bleche haben wir mit dem WiseThin-<br />

Schweißverfahren hinsichtlich der Festigkeit<br />

und Korrosionsbeständigkeit der Fahrgestelle<br />

ausgezeichnete Ergebnisse erzielt.<br />

Und die Menge an Schweißspritzern konnte<br />

auch reduziert werden“, berichtet Zbigniew<br />

Szeja.<br />

Kontinuierlich wechselnde<br />

Einstellungen bewältigen<br />

Die Arbeit im Fiat-Werk ist in jeder Phase<br />

durch Sorgfalt, Organisation, Ordnung und<br />

Sauberkeit gekennzeichnet. Man hat sich<br />

darum bemüht, für die Belegschaft und die<br />

Maschinen hervorragende Arbeitsbedingungen<br />

zu schaffen und beizubehalten.<br />

„Defekte, Unterbrechungen oder<br />

Fehler können wir uns nicht leisten.<br />

Der Fiat 500 ist der legendäre Mini der 1950er Jahre.<br />

Er ist das Nachfolgemodell des Fiat Topolino. Der<br />

Topolino entstand in den 1930ern und war der beliebteste<br />

Kleinwagen seiner Zeit. Das Modell wurde in einem<br />

ansprechenden Retro-Stil wiedergeboren, als man den Fiat<br />

Nuova 500 bzw. den „neuen Fiat 500“ am 4. Juli 2007 offiziell auf<br />

den Markt brachte – genau 50 Jahre nachdem das ursprüngliche<br />

500er Modell erstmals zum Verkauf stand.<br />

Es wurde 2008 zum Auto des Jahres gekürt.<br />

Der Panda, ein kleiner Flitzer mit Fließheck, ist der derzeit zweitkleinste<br />

Wagen von Fiat. Der Panda der ersten Generation blieb zwischen 1980 und<br />

2003 praktisch unverändert, bis dann der Panda der zweiten Generation<br />

eingeführt wurde. Dieser Wagen wurde 2004 zum europäischen Auto des<br />

Jahres gewählt.<br />

Der Seicento ist ein Fiat-Modell zum Autofahren in der Stadt und gilt als<br />

Nachfolger des Cinquecentos von 1998. Seicento ist italienisch und bedeutet 600.<br />

Der Name wurde ausgesucht, um den 50. Jahrestag des Fiats 600 zu markieren.<br />

„Im Gegensatz zu einem menschlichen<br />

Bediener bemerkt ein Roboter jedoch nicht<br />

den Zustand seiner Schweißausrüstung.“<br />

Alles muss einwandfrei funktionieren,<br />

weil die Bilanz deutlich<br />

signalisiert, dass keine Auftragslücken<br />

bestehen“, erklärt<br />

Robert Krawczyk.<br />

Er ist Wartungsprogrammspezialist.<br />

„Die Fertigungslinie ist kontinuierlich<br />

in Betrieb und alle Maschinen müssen ohne<br />

Unterbrechung arbeiten. Im Gegensatz zu<br />

einem menschlichen Bediener bemerkt ein<br />

Roboter jedoch nicht den Zustand seiner<br />

Schweißausrüstung.“<br />

Die Schweißroboter wählen die richtigen<br />

Programme, setzen ihre Schweißbrenner<br />

an die Fahrgestelle und beginnen mit der<br />

Arbeit. Wenn die Schweißnaht hergestellt<br />

ist, hält der Vorgang an. Der Schweißbrenner<br />

wird dann neu ausgerichtet und die Arbeit<br />

beginnt von neuem.<br />

Dies ist ein sich stetig wiederholender<br />

Prozess. Die Schweißstromquelle muss auf<br />

hunderte von Roboterbefehlen reagieren<br />

und häufig die Einstellungen ändern, die das<br />

Programm vorgibt. Diese Änderungen und<br />

die Notwendigkeit, die Schweißarbeit permanent<br />

abzubrechen und wieder zu starten,<br />

stellen für die Ausrüstung eine hohe Belastung<br />

dar.<br />

Die meisten der von Fiat in Polen hergestellten<br />

Fahrzeuge kommen auf einen<br />

Exportmarkt, der heute 67 Länder umfasst.<br />

Und die Autos aus dem Tichauer Werk wurden<br />

zu einem klaren Favoriten der Verbraucher:<br />

Letztes Frühjahr betrug die Gesamtproduktionsmenge<br />

des Fiat 500 eine halbe<br />

Million Fahrzeuge. Dieser Meilenstein wurde<br />

innerhalb von nur 31 Monaten nach der<br />

Einführung des Modells erreicht.<br />

„Wir denken, dass die Aussichten des<br />

Fiat-Werks vielversprechend sind und wir<br />

bleiben zuversichtlich, dass wir weiterhin<br />

erfolgreich sein werden.“


von Zeit zu Zeit<br />

fiat<br />

Fiat ist der Markenname des italienischen<br />

Fiat-Automobilkonzerns. Es handelt<br />

sich um ein Mischkonzern, der mehrere<br />

weitere bekannte Marken wie Ferrari,<br />

Lancia, Maserati und Alfa Romeo besitzt.<br />

Tatsächlich ist der Fiat-Konzern Eigentümer<br />

von insgesamt 21 Automarken sowie<br />

178 Produktionsanlagen und beschäftigt<br />

in verschiedenen Teilen der Welt fast<br />

200.000 Mitarbeiter.<br />

Fiat Group Automobiles ist die größte<br />

Gesellschaft Italiens und ein Pionier der<br />

europäischen Kfz-Industrie. Der Großkonzern<br />

war sich seiner prächtigen Zukunft<br />

mehr als bewusst. Dies wurde sogar am<br />

Tag nach der Gründung des Unternehmens<br />

in der Zeitung La Stampa (Gazzetta<br />

Piemontese) vorhergesagt.<br />

Die Erfolgsgeschichte von Fiat begann<br />

vor über einem Jahrhundert, als die<br />

Fabbrica Italiana Automobili Torino am 11.<br />

Juli 1899 in Turin, Italien eröffnet wurde.<br />

Damals herrschten turbulente Zeiten: In<br />

Südafrika war der zweite Burenkrieg im<br />

Gange, in China gab es den Boxeraufstand<br />

und es wurden Attentate auf Kaiserin<br />

Elisabeth von Österreich und König Umberto<br />

I. von Italien verübt. 1895 erfanden<br />

Auguste und Louis Lumière den Cinématographe,<br />

1896 baute Marconi das erste<br />

Funkgerät der Welt und 1899 entwickelte<br />

Felix Hoffmann das Arzneimittel Aspirin.<br />

Die meisten der 32 Millionen Menschen<br />

Italiens waren während dieser<br />

Jahre in der Landwirtschaft beschäftigt.<br />

Autofahren befand sich gerade in seiner<br />

Anfangsphase, aber trotz mehrerer viel<br />

versprechender Prototypen stand der Automobilindustrie<br />

das wirkliche Wachstum<br />

noch bevor.<br />

Zu jener Zeit gelang es dem ehemaligen<br />

Kavallerieoffizier Giovanni Agnelli,<br />

gewisse Investoren von seiner Vision und<br />

Bestimmung zu überzeugen. 1902 wurde<br />

er der erste Geschäftsführer von Fiat und<br />

lotste das Unternehmen in eine aussichtsreiche<br />

Richtung.<br />

Es dauerte nicht lange, bis die<br />

erste Fertigungsanlage erweitert werden<br />

musste, die im Jahre 1900 in Corso Dante<br />

eröffnet wurde und 1906 waren in den<br />

Fiat-Werkstätten bereits 2500 Personen<br />

beschäftigt. Bald wurde der erste Fiat 4<br />

HP gebaut, worauf die Modelle 8, 10 und<br />

12 HP folgten. 1907 war man in der Lage,<br />

den Fiat 130 HP herzustellen, der eine<br />

Fahrgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h<br />

erreichte.<br />

Quelle: Fiat<br />

Artikel von Przemysław Zgorzelski und<br />

Pirjo Kemppinen<br />

Fotos von Jacek Kardyka und Fiat<br />

Kemppi ProNews 2010 31


32<br />

Kemppi<br />

hat eine neue<br />

Reihe von KempArc-<br />

Stromquellen für das<br />

automatisierte synergetische<br />

und gepulste MIG/MAG-Schweißen entwickelt. Die neue Plattform<br />

bietet ein vollständiges Produktsortiment für Kunden, die ein neues<br />

Automatisierungssystem bauen, bestehende Schweißstromquellen<br />

austauschen oder diese nachrüsten wollen.<br />

KempArc akzeptiert alle gebräuchlichenFeldbus-Umgebungen,<br />

einschließlich Profinet,<br />

Ethernet und Devicenet, sowie<br />

entsprechende Umgebungen<br />

für die standardmäßige analoge<br />

Kommunikation (E/A). Für die standardmäßige<br />

Feldbus-Kommunikation sind bei<br />

Kemppi jetzt maßgeschneiderte Bit-Rahmen<br />

erhältlich. Die Bit-Rahmen werden im<br />

Voraus auf die Schnittstellenkarte geladen,<br />

sodass keine spezielle Software auf einzelne<br />

Schweißmaschinen installiert werden muss.<br />

Dadurch kann sich der Kunde einfach eine<br />

serienmäßige Stromquelle aus dem Lager<br />

aussuchen.<br />

Optimierung der Parametereinstellungen<br />

für jede einzelne Schweißnaht.<br />

Bei den neuen KempArc-Modellen wurde<br />

die Anzahl der verfügbaren Kanäle auf 200<br />

erhöht, wodurch jede Schweißnaht ihrem<br />

eigenen Kanal zugeordnet<br />

werden kann. Dies<br />

gestaltet die Arbeitsvorbereitung<br />

einfach und<br />

genau.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Die neue KempArc-<br />

Produktfamilie<br />

für die Schweißautomatisierung<br />

ProjectPack bietet die größte Auswahl<br />

für den Kunden. Die KempArc-Produktreihe<br />

umfasst nun „ProjectPack“ – ein<br />

Schweißprofilsystem, das gewährleistet,<br />

dass sich jeder Kunde die für seine Zielanwendung<br />

benötigte Schweißsoftware<br />

auswählen kann. Robotisierte Schweißmaschinen<br />

arbeiten während ihrer gesamten<br />

Lebensdauer gewöhnlich mit nur einer<br />

Kombination aus Schweißdraht und Schutzgas;<br />

warum sollte man also 100 ungenutzte<br />

Schweißkurven kaufen? ProjectPack macht<br />

zudem die Feldprogrammierung wesentlich<br />

einfacher und minimiert die Möglichkeit einer<br />

falschen Draht- und Gaswahl. Bei den<br />

KempArc-Systemen kaufen Sie nur das, was<br />

Sie brauchen, wenn Sie es auch brauchen!<br />

KempArc mit den Wise-Produktlösungen.<br />

Die Automatisierungsproduktreihe<br />

KempArc umfasst jetzt die Wise-Verfahrenslösungen,<br />

die besondere Vorteile für automatisierte<br />

Schweißprozesse schaffen.<br />

Aufgrund der Gestaltung und des Designs<br />

der Komponente hält WisePenetration<br />

beispielsweise die Schweißleistung über<br />

den gesamten Schweißzyklus auch dann<br />

konstant, wenn der Abstand zwischen der<br />

Schweißbrennerdüse und dem Werkstück<br />

verändert wird. WiseFusion reduziert demgegenüber<br />

den Wärmeeintrag und erhält<br />

ungeachtet der Schweißposition einen ideal<br />

kurzen Schweißlichtbogen aufrecht. Zudem<br />

wird das Aussehen der Schweißraupen<br />

verbessert und die Schweißgeschwindigkeit<br />

erhöht, was wiederum eine einfachere<br />

Schweißnahtdimensionierung ermöglicht.<br />

Weitere Wise-Produkte für die Schweißautomatisierung<br />

umfassen WiseThin und<br />

WiseRoot. Die Wise-Produktlösungen verbessern<br />

die Schweißqualität und -produktivität,<br />

wodurch sie mehr Sicherheit für Kunden<br />

bieten, die aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen genau gemäß der WPS arbeiten<br />

(Welding Procedure Specification, dt.:<br />

Schweißanweisung). Zudem verkürzen die<br />

Wise-Automatisierungsprodukte die Zeit<br />

zur Programmierung des Schweißroboters.<br />

Maschineneinrichtung offline oder<br />

während der Produktion ohne Unterbrechung<br />

des Schweißvorgangs. Eine neue<br />

Entwicklung beim Kemppi Arc <strong>Br</strong>owser ermöglicht<br />

das Einrichten der Schweißmaschinen<br />

offline mit einem Handprogrammiergerät<br />

(nur Fanuc) oder einem Laptop und<br />

auch während des Produktionszyklus, ohne<br />

den Schweißprozess unterbrechen zu müssen.<br />

Dies spart Zeit bei der Installation für<br />

Schwereinsätze. Bei der <strong>Br</strong>owsersoftware<br />

sind zudem die Eingangs- und Ausgangssignale<br />

geregelt, was die Systemwartung verbessert.<br />

Sie können Ihre Maschine sogar am<br />

lokalen Intranet anschließen und alle Funktionen<br />

bequem in Ihrem Büro ausführen.


Auf einfache Weise jede Schweißnaht<br />

bezeichnen. Sie können nun jeden Kanal<br />

einem einzigen Produktnamen zuordnen,<br />

was die Schweißnahtidentifikation erheblich<br />

einfacher gestaltet. Jetzt ist es nicht nur<br />

eine Nummer!<br />

Reduzierung der Investitions- und<br />

Wartungskosten mit Master-Pull. Die<br />

KempArc-Puls-Schweißmaschinen sind mit<br />

allen gebräuchlichen Push-Pull-Schweißbrennern<br />

kompatibel, die heute auf dem<br />

Markt erhältlich sind. Mit dem neu entwickelten<br />

„Master-Pull“-System kommen<br />

Ihnen mit nur einem Frontmotor alle Vorteile<br />

eines Push-Pull-Systems zuteil. Gegenüber<br />

normalen Push-Pull-Systeminstallationen<br />

verringert Master-Pull zudem die<br />

Investitions- und Wartungskosten.<br />

DataGun ermöglicht die einfache<br />

Systemnachrüstung. Das neue und einzigartige<br />

DataGun-Gerät bietet verschiedene<br />

Funktionen für die Systemnachrüstung ohne<br />

den normalen Laptop-Support. DataGun ist<br />

vorgesehen für:<br />

• Firmware-Aktualisierungen<br />

• die Installation von Schweißsoftware<br />

• die Installation von Wise-Produkten<br />

• die Systemsicherung<br />

Vor dem Kauf testen. Außerdem ist<br />

eine „Demogun“-Version erhältlich, auf der<br />

zu Test- und Beurteilungszwecken Wise-<br />

Lösungsprodukte vorinstalliert sind.<br />

Weitere Informationen und Einzelheiten<br />

zu diesen Automatisierungsprodukten<br />

erhalten Sie von Ihrem nächsten<br />

Kemppi-Fachhändler oder auf unserer<br />

Webseite unter www.kemppi.com.<br />

Kemppi ProNews 2010 33


34<br />

Das Unternehmen Kemppi<br />

hat in all seinen Marktsegmenten sein<br />

Garantieversprechen harmonisiert. Die für<br />

zwei Jahre ab dem Verkaufsdatum gültige<br />

Garantie deckt außer den Verschleißteilen<br />

jede von Kemppi hergestellte Schweißausrüstung ab. Diese<br />

Garantie gilt, ungeachtet des Landes, in dem die Ausrüstung<br />

ursprünglich gekauft wurde, in jedem Land, wo Kemppi<br />

Vertretungen hat.<br />

Kirsi Mamia und Jani Mäkäläinen<br />

besprechen die Testsituation<br />

einer Elektronikkarte.<br />

„Beispielsweise kann eine in Finnland erworbene<br />

und auf einer Arbeitsreise mitgenommene<br />

Schweißmaschine von nun an<br />

auch in einer Kemppi-Reparaturwerkstatt in<br />

Frankreich gewartet werden“, erklärt Jani<br />

Mäkäläinen, Produktqualitätsmanager bei<br />

Kemppi.<br />

Unterschiedliche Praktiken sind in<br />

einem globalen Betriebsumfeld<br />

mühsam<br />

Die Garantiepolitik von Kemppi war bis<br />

heute abhängig vom jeweiligen Marktgebiet.<br />

Die Gesetzgebung, die Wettbewerbssituation<br />

und ähnliche Faktoren haben die<br />

Vorgehensweise bestimmt. In den letzten<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Kemppis<br />

neue globale<br />

Garantiepolitik<br />

Jahren haben die beschleunigte Globalisierung,<br />

die Lockerung der Personenkontrollen<br />

und die Warenverkehrsfreiheit in der<br />

EU neben den entsprechenden Verträgen,<br />

die keine nationalen Grenzen anerkennen,<br />

für den Garantieanspruch auf Maschinen<br />

eine schwierige Gleichung aufgestellt, auch<br />

wenn unterschiedliche Praktiken in verschiedenen<br />

Bereichen überwiegen.<br />

„Im Zentrum von alledem steht der Kunde,<br />

dessen Ausrüstung bereitwillig gewartet<br />

werden muss, wann immer der Bedarf dafür<br />

besteht“, betont Mäkäläinen.<br />

„Diese Neugestaltung hilft uns dabei,<br />

die Arbeitsabläufe zu klären, um bezüglich<br />

des Wartungsdiensts Kundenzufriedenheit<br />

gewährleisten zu können.“<br />

<strong>KEMPPI</strong><br />

WARRANTY<br />

Die Garantie beruht auf<br />

der Qualitätskontrolle der<br />

Produktentwicklung und<br />

Produktion<br />

Kemppi Oy hat im Verlauf seiner 60-jährigen<br />

Geschichte immer besonderen Wert<br />

auf die Qualität seiner Produkte gelegt.<br />

Ein gutes Indiz dafür ist zum Beispiel, dass<br />

dem Unternehmen 1990 als weltweit erster<br />

Schweißgerätehersteller ein Qualitätsmanagement-Zertifi<br />

kat ausgestellt wurde.<br />

Produktqualitätsmanager Jani Mäkäläinen<br />

spricht sogar über „Kemppi-Standard“,<br />

als er die Qualitätssicherung der Produktentwicklung<br />

und Produktion beschreibt.<br />

„Allgemeine internationale Richtlinien<br />

bestimmen die Grenzen für den Entwurf<br />

und die Entwicklung von Schweißausrüstungen.<br />

Kemppi hat für die als am wichtigsten<br />

erachteten Variablen jedoch seine<br />

eigenen Standards kreiert, die genauer und<br />

anspruchsvoller sind als die allgemeinen<br />

Richtlinien.“<br />

„Wenn ein internationaler Schweißgerätestandard<br />

vorgibt, dass der erforderliche<br />

Wert für etwas in einem Bereich von<br />

50 bis 100 liegt, muss der Wert bei einer<br />

Schweißausrüstung von Kemppi zwischen<br />

60 und 80 liegen“, stellt Jani Mäkäläinen<br />

klar.<br />

Zudem werden die Schweißmaschinen<br />

von Kemppi in den unterschiedlichsten Betriebsumgebungen<br />

getestet.<br />

„Sachkundige und kompetente Leute mit<br />

langer Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte<br />

schaffen die Grundlage für die Produktentwicklung.<br />

Außerdem ist es für die Qualität<br />

der Geräte äußerst entscheidend, dass diese<br />

in der Betriebsstätte hergestellt werden, wo<br />

auch die Produktentwicklung erfolgt.“<br />

„In den neuen und kürzlich erneuerten<br />

Fertigungseinrichtungen können wir verschiedene<br />

Geräteprüfungen durchführen und<br />

unseren Regelungsaktivitäten nachgehen,<br />

um die Qualität unserer Produkte zu gewährleisten“,<br />

fasst Jani Mäkäläinen zusammen.


© Rodeo.fi / Michele Andrea<br />

Case:<br />

Gebwell Oy<br />

Finnland<br />

Erdwärme ist im Erdreich, im Grundwasser und in anstehendem<br />

Gestein gespeicherte Solarwärmeenergie. Ihre Nutzung stellt die<br />

umweltfreundlichste bestehende Heizalternative dar. Gebwell Ltd.<br />

spezialisiert sich auf Wärmepumpenheizlösungen und hat zudem<br />

die Möglichkeit entdeckt, diese im Umkehrbetrieb zur Kühlung<br />

nutzbar zu machen.<br />

Der Treibhauseffekt verstärkt<br />

sich ständig. Erhebliche<br />

Mengen an Treibhausgasen<br />

werden in die Atmosphäre<br />

entlassen. Das schädlichste<br />

dieser Gase ist das bei der<br />

Energieerzeugung entstehende Kohlendioxid<br />

(CO ). Die Nutzung von Erdwärme ist<br />

2<br />

eine umweltverträgliche und nachhaltige<br />

Heizalternative, die keine CO - oder Parti-<br />

2<br />

kelemission verursacht.<br />

Zur Gewinnung der im Boden, in unterirdischen<br />

Gewässern oder in anstehendem<br />

Gestein gespeicherten Energie kann<br />

entweder ein sog. Wärmebrunnen gebaut<br />

oder eine Wärmesammelrohrleitung in das<br />

Erdwärme – eine<br />

INVESTITION IN<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Erdreich oder Grundwasser gesetzt werden.<br />

Derartige <strong>Br</strong>unnen können fast überall angelegt<br />

werden und sie sind die zur Wärmegewinnung<br />

gebräuchlichsten Bauwerke. Die<br />

gebohrten Löcher besitzen einen Durchmesser<br />

von 115-200 mm und eine Tiefe von bis<br />

zu 300 m.<br />

Erdwärme wird mittels Wärmepumpen<br />

genutzt, um Gebäude und deren Leitungswasser<br />

zu beheizen. Gebwell Ltd. ist ein in<br />

der fi nnischen Gemeinde Leppävirta ansässiges<br />

Fachunternehmen, das sich auf den<br />

Entwurf, die Herstellung und den Vertrieb<br />

von Heizungsanlagen spezialisiert hat.<br />

„Die aus dem Boden gewonnene Wärmeenergie<br />

wird mit Hilfe einer Wärme-<br />

pumpe von ungefähr 5 Grad auf das für das<br />

Gebäude erforderliche Temperaturniveau<br />

angehoben, also beispielsweise auf etwa 45<br />

Grad“, erklärt Vertriebsleiter Tuure Stenberg<br />

das Prinzip der Wärmepumpenheizung.<br />

„Zur Erzeugung von 4 kW verbraucht<br />

eine Wärmepumpenheizung auf diese Weise<br />

nur 1 kW Elektrizität. Dies führt nur zu<br />

einem Drittel der Emission, die eine Elektroheizung<br />

verursacht“, fährt er fort.<br />

Erdwärme hat zunehmend an Beliebtheit<br />

gewonnen. 2008 ist der Vertrieb von<br />

Wärmepumpenheizungen zum Beispiel um<br />

→<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

35


36<br />

„Geb ist der Erdgott in der ägyptischen Mythologie<br />

und das englische Wort „well“ (<strong>Br</strong>unnen) bezeichnet<br />

natürlich ein Loch im Boden.“<br />

etwa 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

angestiegen. In Finnland sind nahezu 30<br />

Prozent der neu gebauten Häuser mit einer<br />

Wärmepumpenheizung ausgestattet.<br />

Die wachsende Beliebtheit von Erdwärme<br />

beruht nicht nur auf ihrer umweltfreundlichen<br />

Nutzung, sondern auch auf<br />

den niedrigen Kosten für den Betrieb der<br />

entsprechenden Heizungsanlage. Obwohl<br />

die Kosten für die Anschaffung einer solchen<br />

Heizung recht hoch sind, kann dieser<br />

Aufwand bei einem Einfamilienhaus innerhalb<br />

von etwa zehn Jahren wieder amortisiert<br />

werden.<br />

Ein weiterer Grund für die Attraktivität<br />

der zweckmäßigen Wärmepumpenheizung<br />

besteht darin, dass die Wärmepumpe völlig<br />

wartungsfrei ist.<br />

Gebäudekühlung mit Erdwärme<br />

Wärmepumpenheizungen kommen zunehmend<br />

in Wohnhäusern, aber auch in immer<br />

mehr Industriegebäuden zum Einsatz.<br />

Der Erfolg von Gebwell Ltd. basiert auf<br />

der zukunftsorientierten und innovativen<br />

Produktentwicklung des Unternehmens. Ein<br />

Ergebnis dieser Produktentwicklung sind<br />

beispielsweise Wärmepumpenheizungen,<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

bei denen die Erdwärme im Wärmebrunnen<br />

nicht nur zum Beheizen, sondern während<br />

wärmerer Jahreszeiten auch zur Kühlung<br />

des Gebäudes genutzt werden kann.<br />

„Hinsichtlich Industriegebäuden, bei<br />

denen der Erdwärmebrunnen auch zur Kühlung<br />

genutzt wird, zahlt sich die Erstinvestition<br />

nach weniger als fünf Jahren aus, wenn<br />

ein großer Kühlbedarf besteht“, verspricht<br />

Tuure Stenberg.<br />

„Kühlung mit Erdwärme ist wesentlich<br />

billiger als mit herkömmlichen Anlagen.“<br />

Die Bedeutung des<br />

Firmennamens<br />

Gebwell Ltd. wurde 2005 gegründet. Die<br />

Wirtschaftsflaute hat sich nicht negativ auf<br />

das Wachstum des Unternehmens ausgewirkt.<br />

Im ersten Betriebsjahr betrug der<br />

Firmenumsatz etwa 1,5 Millionen € und er<br />

wird während des aktuellen Jahres auf zirka<br />

8 Millionen € ansteigen.<br />

Das Ziel des Unternehmens besteht darin,<br />

in seinem Bereich zum finnischen Marktführer<br />

aufzusteigen und seine Geschäftstätigkeiten<br />

auch in andere europäische Länder<br />

auszuweiten. Dabei ist eine seiner Stärken<br />

sein umfassender Service.<br />

„man vergisst fast, dass man ein Werkzeug hat“<br />

„Benutzen Sie Kemppi-Schweißmaschinen<br />

für Ihre Schweißarbeiten?“ war die<br />

Frage, die Olli Koponen, Produktionsleiter<br />

bei Gebwell Ltd., von einem Schweißer<br />

gestellt wurde, der zu einem Vorstellungsgespräch<br />

erschienen war.<br />

Olli ist seit etwa zehn Jahren mit<br />

den Schweißausrüstungen von Kemppi<br />

vertraut. Auf Grund seiner Erfahrung war<br />

es für ihn einfach, den Schweißgerätelieferanten<br />

auszusuchen, als das Unternehmen<br />

im Herbst 2007 seine eigene<br />

Produktion aufnahm.<br />

„Schweißausrüstungen von Kemppi<br />

waren im Verlauf ihrer Entwicklung immer<br />

zuverlässig. Die Schweißer können sich<br />

auf ihre Arbeit konzentrieren, anstatt ihre<br />

Schweißmaschine einstellen zu müssen<br />

und wenn sie ihre Maschine morgens einschalten,<br />

brauchen sie sich keine Sorgen<br />

um irgendwelche Überraschungen zu<br />

machen“, erklärt Olli.<br />

„Die Schweißgeräte funktionieren so<br />

gut, dass man sie nicht einmal bemerkt.<br />

Man denkt solange nicht an sein Werkzeug,<br />

bis man die Drahtspule wechseln<br />

muss“, zitiert er den Kommentar, den er<br />

von einem Schweißer gehört hat.<br />

Gebwell verschweißt hauptsächlich<br />

Rahmen und Rohrleitungen, die bei<br />

Wärmepumpenheizungen und in Wärmeverteilnetzen<br />

zum Einsatz kommen. Das<br />

Unternehmen verwendet zurzeit Kemppi-<br />

Schweißmaschinen des Typs Kempact<br />

MIG 2530, MasterTig 3500W AC/DC, MasterTig<br />

MLS 3000 und MinarcTig 180 MLP.<br />

„Die Maschinen sind zuverlässig und,<br />

laut unseren Schweißern, benutzerfreundlich.<br />

Und das Verhältnis zwischen Preis<br />

und Qualität ist auch vernünftig“, sagt Olli.<br />

Bei Gebwell stellt die Qualität der<br />

Schweißnähte einen wesentlichen Faktor<br />

dar. Die meisten der verschweißten Produkte<br />

werden druckbeaufschlagt, sodass<br />

ihre Schweißnähte die Anforderungen<br />

der Druckgeräterichtlinie (DGRL) erfüllen<br />

müssen.<br />

Vereinte Werte<br />

Kemppi liefert Gebwell nicht nur die<br />

Schweißausrüstung, sondern versorgt die<br />

Firma auch mit den erforderlichen Ersatzteilen<br />

und leistet ihr den entsprechenden<br />

„Gemeinsam mit unseren Partnern sind<br />

wir in der Lage, schlüsselfertige Wärmepumpenheizlösungen<br />

anzubieten, d.h. unser<br />

Service umfasst alles vom anfänglichen<br />

Entwurf bis hin zur fertigen Installation“,<br />

erklärt Tuure.<br />

„All unsere Anlagenteile werden in unserer<br />

Produktionsstätte in Leppävirta entworfen<br />

und hergestellt. Jede Systemkomponente<br />

wird sorgfältig ausgewählt.“<br />

Der Firmenname wurde auch genau<br />

ausgesucht. „Gebwell“ klingt vielleicht<br />

nicht so schön, aber es ist keineswegs ein<br />

bedeutungsloses Wort. Der Name beruht auf<br />

etwas Göttlichem.<br />

„Geb ist der Erdgott in der ägyptischen<br />

Mythologie und das englische Wort „well“<br />

(<strong>Br</strong>unnen) bezeichnet natürlich ein Loch im<br />

Boden. Welcher Name könnte für eine Firma<br />

besser sein, die Wärmebrunnen anlegt<br />

und die in der Erde gespeicherte, kostenlose<br />

Wärmeenergie nutzbar macht?“ sagt Timo<br />

Hulkkonen und lächelt. Er ist der Gründer,<br />

Hauptaktionär und Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Texte: Pirjo Kemppinen<br />

Bilder: Gebwell Oy<br />

Kundenservice. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden Unternehmen umfasst<br />

zudem die notwendige Geräteschulung<br />

– zum Beispiel in Zusammenhang mit<br />

dem Einsatz verschiedener Zusatzwerkstoffe.<br />

„In Zukunft hoffen wir, dass Gerätevorführungen<br />

und -prüfungen stattfinden,<br />

wenn neue Schweißmaschinen<br />

eingeführt werden“, schlägt Olli vor.<br />

Er schätzt den offenen Meinungsaustausch<br />

zwischen den Firmen und er erwähnt,<br />

dass ein weiterer entscheidender<br />

Faktor in den Werten besteht, welche die<br />

Unternehmen gemeinsam haben.<br />

„Die elementaren Werte von Kemppi<br />

– Unternehmergeist, Innovativität,<br />

Ehrlichkeit und Respekt gegenüber jeder<br />

einzelnen Person – stimmen vollständig<br />

mit unseren eigenen Werten überein, was<br />

ein großes Gefühl von Verbundenheit<br />

schafft“, merkt Olli an.


Tuure Stenberg<br />

Olli Koponen<br />

Timo Hulkkonen<br />

Gebwell oy<br />

– Gegründet 2005<br />

– 92 Mitarbeiter<br />

– Neben Wärmepumpenheizungen<br />

ist das Unternehmen auch<br />

Hersteller von Energiespeichern<br />

und Fernwärmehausstationen. Es<br />

verfügt zudem über die größte<br />

<strong>Br</strong>unnenbohrausrüstung und<br />

Pulverlackieranlage Finnlands.<br />

– Niederlassungen in Polen und<br />

Estland<br />

– Ihr Marktbereich umfasst Europa<br />

und Russland<br />

– Gebwells Zukunftsziel besteht<br />

darin, zum Marktführer Finnlands<br />

aufzusteigen und international<br />

bedeutende Mitwirkung zu<br />

erlangen<br />

www.gebwell.fi<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

37


38<br />

Ein Land der<br />

Gegensätze –<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

<strong>Br</strong>aS<strong>iliEn</strong>


© Pixmac<br />

<strong>Br</strong>asilien ist ein Land aufregender Kontraste, die alle<br />

Gefühle und Sinne des Besuchers ansprechen. Was<br />

sich bei den Menschen <strong>Br</strong>asiliens wohl am ehesten<br />

einprägt, sind ihre unkomplizierte Lebensfreude,<br />

Zuversicht und Gastfreundschaft.<br />

In nur wenigen anderen Ländern kann<br />

man so viel sehen und erleben wie in<br />

<strong>Br</strong>asilien: Herrliche Strände, umwerfende<br />

Dschungellandschaften, gewaltige<br />

Wasserfälle und pulsierende Metropolen.<br />

Für den Reisenden ist es schwierig,<br />

sich die besten Gebiete <strong>Br</strong>asiliens auszusuchen,<br />

weil das Land sehr groß ist und es dort<br />

überall wirklich viel zu erkunden gibt. Auf<br />

einem ein- oder zweiwöchentlichen Urlaub<br />

sollte man nicht einmal versuchen, Rio de<br />

Janeiro und auch die Iguaçu-Wasserfälle<br />

oder den Amazonas-Regenwald zu sehen.<br />

<strong>Br</strong>asilien ist flächenmäßig das fünftgrößte<br />

Land der Welt und die Städteentfernungen<br />

sind überraschend lang. So dauert ein Direktflug<br />

von der im Nordosten gelegenen<br />

Stadt Fortaleza nach Rio beispielsweise<br />

etwa vier Stunden.<br />

<strong>Br</strong>asilianer reißen Sie mit<br />

Überall sonst auf der Welt ist <strong>Br</strong>asilien wohl<br />

am ehesten für seinen Sambakarneval in Rio<br />

de Janeiro bekannt. Die Einheimischen verkörpern<br />

Farbigkeit, erfreuen sich an ausgiebigen<br />

Plaudereien und sind so bestechend<br />

wie ein Karnevalszug. Als Unterstreichung<br />

ihrer Lebenseinstellung kann man sehen,<br />

dass auch die Leute in ärmeren Wohngegenden<br />

ihre Häuser in bunten Farben anstreichen.<br />

Die offizielle Sprache des Landes ist<br />

Portugiesisch und eines der schönsten Wörter<br />

dieser Sprache lautet „coração“ – das<br />

Herz. Das Wort umschreibt gut die Nation,<br />

in deren pulsierenden Lebensrhythmus man<br />

leicht hineingezogen werden kann.<br />

World of Welding<br />

<strong>Br</strong>asilianer gestikulieren gerne und reden<br />

mit ihren Händen. Sie sind sogar lebhafter<br />

als sonstige Lateinamerikaner. Die<br />

wichtigste Gestik ist der erhobene Daumen,<br />

womit man grüßt und zeigt, dass alles in<br />

Ordnung ist.<br />

Insgesamt hat es den Anschein, dass die<br />

Menschen <strong>Br</strong>asiliens ständig in Bewegung<br />

sind. Dies ist insbesondere bei Fußballspielen<br />

zu erkennen. Die Zuschauer verfolgen<br />

das Spiel auch dann leidenschaftlich, wenn<br />

es sich um eine kleinere lokale Begegnung<br />

handelt. Sie springen, trommeln und jubeln.<br />

Mit seiner 7400 km langen Strandküste<br />

und seinem tropischen Klima ist <strong>Br</strong>asilien<br />

ein traumhafter Ferienort für Sonnenanbeter.<br />

Strand und Sonne bedeuten auch den<br />

Einheimischen sehr viel und der Strand wird<br />

als „zweites Wohnzimmer der <strong>Br</strong>asilianer“<br />

bezeichnet. Er ist der Ort, wo man sich zusammenfindet,<br />

um Freunde zu treffen und<br />

das Leben zu genießen. Selbst an den wundervollen<br />

Sandstränden liegen die <strong>Br</strong>asilianer<br />

nicht einfach nur an einer Stelle, sondern<br />

sie joggen, machen Körperübungen, spielen<br />

Spiele, surfen oder tanzen.<br />

Ein ebenso kreativer<br />

Straßenverkehr<br />

In <strong>Br</strong>asilien werden die Verkehrsregeln oft<br />

auf kreative Weise flexibler gestaltet. Die<br />

Fahrgeschwindigkeit ist hoch, die Blinker<br />

werden nur selten gesetzt und an einem<br />

Stoppschild hält kaum jemand wirklich an.<br />

In den letzten Jahren haben sich die Behör-<br />

→<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

39


40<br />

fußball – das Weltspiel<br />

Fußball ist <strong>Br</strong>asiliens Nationalsport und<br />

das Land zählt auch zu den weltweit<br />

besten Fußballnationen. Seine Menschen<br />

scheinen dem Ball überall und zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit hinterher zu rennen.<br />

Es hat den Anschein, dass niemand zur Arbeit<br />

geht, bis das morgendliche Fußballspiel<br />

mit der Truppe aus dem Viertel zu<br />

Ende ist. <strong>Br</strong>asilianer haben selbst zugegeben,<br />

dass in ihrem Land nichts pünktlich<br />

beginnt außer einem Fußballspiel.<br />

Der brasilianische Fußballstil verkörpert<br />

typischerweise technisches Geschick,<br />

Rhythmus und Kreativität. Er umfasst die<br />

„Es ist nicht höflich, pünktlich zu einem<br />

Abendessen zu erscheinen.“<br />

den wiederholt und nachdrücklich für eine<br />

bessere Verkehrsdisziplin ausgesprochen.<br />

Das Haupttransportmittel des Landes<br />

ist das Auto oder der Bus, weil fast kein<br />

Personenzugverkehr existiert. Innerhalb<br />

großer Städte sind die Busverbindungen<br />

sehr komplex und die Entfernungen zwischen<br />

den Städten und den Bundesstaaten<br />

werden in erstklassigen Langstreckenbussen<br />

zurückgelegt. Die Busfahrten sind billig<br />

und angenehm und besonders in den lokalen<br />

Fahrzeugen ist die Atmosphäre großartig.<br />

Diese Busse sind meist so voll, dass sie<br />

fast auseinander brechen und während der<br />

Reise kann es gut passieren, dass der<br />

Fahrer mal eben damit be-<br />

Pulsierende samba<br />

und sonstige Tanzstile<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

gleichen Elemente wie der Kampftanz<br />

Capoeira und sein Ursprung liegt teilweise<br />

in denselben Wurzeln. Für die Menschen<br />

<strong>Br</strong>asiliens bringt der Fußballstil das multikulturelle<br />

Erbe des Landes zum Ausdruck.<br />

Viele der international besten Fußballspieler,<br />

wie Ronaldo, Rivaldo, Romario und<br />

der legendäre Pelé stammen aus <strong>Br</strong>asilien.<br />

Es gibt eine Geschichte über Rivaldos<br />

Spielvermögen. Die Geschichte erzählt,<br />

dass er im Norden <strong>Br</strong>asiliens in kläglicher<br />

Armut geboren wurde. Die Ernährung<br />

seiner Familie war so schlecht, dass sich<br />

bei dem Jungen leichte O-Beine gebil-<br />

ginnt, zu singen oder sogar etwas Samba zu<br />

tanzen. Zudem kann noch ein Akrobat oder<br />

ein Poet hineinspringen und die Fahrgäste<br />

unterhalten.<br />

Feijoada und Caipirinha<br />

Es ist einfach, sich an brasilianische Kost<br />

zu gewöhnen. Sie ist würzig, aber nicht zu<br />

scharf und die meisten der Zutaten sind bekannt.<br />

Eine typische brasilianische Hauptmahlzeit<br />

besteht typischerweise aus Reis,<br />

Bohnen (in verschiedener Form), einem<br />

Steak oder einem Hähnchen und Salat.<br />

Bohnen und Reis können jeden Tag auf den<br />

Tisch kommen und manchmal scheint es sogar,<br />

dass sie sich nicht vermeiden lassen.<br />

Fleisch ist das Kernstück der brasilianischen<br />

Küche, jedoch spielen Gemüse und<br />

Obst auch eine wichtige Rolle. Viele <strong>Br</strong>asilianer<br />

essen Früchte als Beigabe zu den süßen<br />

Nachspeisen, die sie bevorzugen.<br />

Typische und traditionelle brasilianische<br />

Kost umfasst Feijoada und<br />

Churrasco. Feijoada ist ein Eintopf<br />

Musik und Tanz, darunter insbesondere die Samba, sind<br />

wesentlicher Bestandteil des brasilianischen Lebens. Ein<br />

weiser Mann hat einmal beobachtet, dass <strong>Br</strong>asilien eine<br />

Gemütsverfassung und die Samba seine Lebensart darstellt.<br />

Der Sambakarneval in Rio de Janeiro ist weltberühmt. Im<br />

Februar verursacht das Sambafieber für zwei Wochen einen Um-<br />

schwung in ganz <strong>Br</strong>asilien. Im Gegensatz zu dem, was man gewöhnlich<br />

glaubt, beschränken sich die Festlichkeiten jedoch nicht nur auf Rio – alle<br />

größeren Städte haben ihre eigenen Feiern und Festzüge. Der Samba-<br />

karneval in Rio bleibt aber der Gipfel der brasilianischen Samba. Er ist ein Fest<br />

des Tanzes, der Musik und brillanter Kostüme und er geht rund um die Uhr.<br />

Neben der Samba kommen aus <strong>Br</strong>asilien noch etliche andere Tanzstile. Zum<br />

Beispiel ist der aus dem Nordosten <strong>Br</strong>asiliens stammende Forró ein Paartanz und<br />

ein Musikstil, der den Tanz begleitet. Das Akkordeon ist wesentlicher Bestandteil<br />

des temporeichen Forrós und für viele wird er sich wahrscheinlich wie die im Süden<br />

der Vereinigten Staaten gespielte Cajun-Musik anhören. Der Lambada, der die Welt<br />

in Begeisterung versetzte, soll ebenfalls aus <strong>Br</strong>asilien stammen.<br />

aus schwarzen Bohnen, die mit<br />

verschiedenen Sorten von<br />

Fleisch und Würstchen so-<br />

wie Schweineschwänzen<br />

und -ohren gekocht<br />

werden. Zum Feijoa-<br />

da werden außerdem<br />

Reis, gedünsteter<br />

Kohl und Orangen<br />

serviert.<br />

det haben. Dies wurde jedoch zu seiner<br />

Trumpfkarte, weil seine Gegenspieler<br />

dadurch unmöglich erahnen konnten, in<br />

welche Richtung Rivaldo den Ball schießt!<br />

2014 wird die Endrunde der Fußballweltmeisterschaft<br />

in <strong>Br</strong>asilien ausgetragen.<br />

Sie hatte dort erst ein Mal im Jahr<br />

1950 stattgefunden. Damals hatte Uruguay<br />

<strong>Br</strong>asilien 2:1 im Endspiel geschlagen,<br />

aber <strong>Br</strong>asilien hat das Weltturnier schon<br />

fünf Mal gewonnen, wodurch das Land<br />

in der Rangliste der Weltmeister Platz 1<br />

belegt.<br />

Churrasco besteht aus verschiedenartigen<br />

Fleischstücken (vornehmlich Rind-,<br />

aber auch Hähnchenfleisch), die insbesondere<br />

am Wochenende auf Grillpartys zubereitet<br />

werden. Sie werden mit Reis, Salat<br />

und Bier serviert. Ein Churrasco-Essen kann<br />

leicht über drei Stunden dauern.<br />

Der beliebteste Cocktail in <strong>Br</strong>asilien<br />

ist der Caipirinha. Er enthält Zuckerrohr-Schnaps,<br />

Limettensaft, Zucker und<br />

zerkleinertes Eis. Das Mischgetränk aus<br />

Limettensaft, Zucker und Wodka wird als<br />

Caipiroska bezeichnet.<br />

Pünktlichkeit ist selbst bei brasilianischen<br />

Geschäftstreffen nicht empfehlenswert.<br />

Es ist nicht höflich, pünktlich zu einem<br />

Abendessen zu erscheinen. Eine Verspätung<br />

von mindestens fünfzehn Minuten wird als<br />

angemessener betrachtet.<br />

Ein Land voller Möglichkeiten<br />

<strong>Br</strong>asilien ist die größte Nation Südamerikas<br />

sowie nach Fläche und Bevölkerungszahl<br />

das fünftgrößte Land der Welt. Als international<br />

zehntgrößte Wirtschaftsmacht ist <strong>Br</strong>asilien<br />

ein Marktgebiet voller interessanter<br />

Möglichkeiten.<br />

In den letzten Jahrzehnten wurde die<br />

brasilianische Wirtschaft durch erhebliche<br />

Umschwünge gekennzeichnet. Während der<br />

letzten zehn Jahre hat sich die Grundlage<br />

der Landeswirtschaft jedoch stabilisiert. In<br />

den ersten sechs Monaten dieses Jahres war<br />

das wirtschaftliche Wachstum sogar stärker<br />

als erwartet. Man prognostiziert, dass dieser<br />

Aufschwung weiterhin anhalten wird. Nach<br />


Bilder: Pixmac<br />

Kemppi ProNews 2010 41


42<br />

fakten:<br />

Bevölkerungszahl: Etwa 196<br />

Millionen<br />

Fläche: 8.514.877 km²<br />

Größte Städte: São Paulo mit 10,9<br />

Millionen, Rio de Janeiro mit 6,1<br />

Millionen und Salvador da Bahia<br />

mit 2,9 Millionen Einwohnern. Die<br />

Hauptstadt <strong>Br</strong>asília hat 2,5 Millionen<br />

Einwohner.<br />

Währung: Der brasilianische Real<br />

(1 BRL = 100 Centavos). Er entspricht<br />

etwa 0,43 €, sodass 10 € ungefähr<br />

23,23 BRL entsprechen.<br />

Sprachen: Die offizielle Sprache ist<br />

Portugiesisch, das von praktisch der<br />

gesamten Bevölkerung gesprochen<br />

wird. Das brasilianische Portugiesisch<br />

unterscheidet sich jedoch von<br />

dem in Portugal gesprochenen<br />

Portugiesisch.<br />

Klima: <strong>Br</strong>asilien hat vier verschiedene<br />

Klimazonen. Im Norden und<br />

Westen herrscht ein tropisches<br />

Klima mit hohen Temperaturen und<br />

Niederschlag über das ganze Jahr.<br />

Im zentralen Teil des Landes ist es<br />

immer heiß und die Regenzeit dauert<br />

dort nur von Oktober bis April.<br />

Demgegenüber herrscht im Osten<br />

ein durch Meeresbrisen gemäßigtes<br />

tropisches Klima. Der Süden hat<br />

ein warmes Klima. Dort gibt es<br />

eine kühlere Jahreszeit und eine<br />

Regenzeit von Juni bis September.<br />

capoeira<br />

erobert die Welt<br />

Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz, wobei der<br />

vorgeführte Kampf auch als „Spiel“ bezeichnet wird.<br />

Bei den wesentlichen Elementen der Capoeira handelt<br />

es sich um afro-brasilianische Musikrichtungen, Gesänge,<br />

Tänze und Akrobatiken. Die Kämpfe finden in<br />

einer Roda (Kreis) statt, welche die Spieler bilden. Zwei<br />

Spieler treten sich in der Mitte gegenüber, während<br />

die anderen um sie herum singen und Musikinstrumente<br />

spielen. Die Bewegungen umfassen verschiedene<br />

Tritte, Schläge, Hiebe und Sprünge, die alle mit<br />

Tanzschritten verknüpft werden.<br />

Die Kampfkunst in Tanzgestalt wurde von Sklaven<br />

entwickelt, die vor etwa 500 Jahren von Afrika nach<br />

<strong>Br</strong>asilien verschifft wurden. Den Sklaven war es nach<br />

dem Gesetz verboten, Kampfkünste zu betreiben,<br />

sodass sie die Übungen als Tanz tarnten. Die genaue<br />

Geschichte der Kunstform ist jedoch unklar, weil ihre<br />

Anfänge fast ausschließlich mündlich von einer Generation<br />

zur nächsten überliefert wurden.<br />

Capoeira wird heute überall auf der Welt praktiziert.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

aktuellen Einschätzungen wird das <strong>Br</strong>uttosozialprodukt<br />

um 6 - 7,5 Prozent ansteigen.<br />

<strong>Br</strong>asilien hat auch langfristig gute wirtschaftliche<br />

Aussichten, was hauptsächlich<br />

auf der aktiven gewerblichen und industriellen<br />

Landespolitik beruht. Die Motoren<br />

des Wachstums sind ihrerseits die enormen<br />

Öl- und Gasfunde vor der Küste <strong>Br</strong>asiliens,<br />

Investitionen hinsichtlich großer Sportveranstaltungen<br />

und die hohe ausländische<br />

Nachfrage nach Bedarfsgütern und Rohstoffen.<br />

Durch den Wirtschaftsanstieg und die<br />

starke Währung „Real“ hat der Import in<br />

letzter Zeit schneller zugenommen als der<br />

Export. Insbesondere werden wesentlich<br />

mehr Kapitalgüter importiert, was wiederum<br />

die Produktionsbasis der brasilianischen<br />

Industrie stärkt. Zu Beginn des aktuellen<br />

Jahres war der Export <strong>Br</strong>asiliens um 27 Pro-<br />

© Getty Images<br />

© Pixmac<br />

„<strong>Br</strong>asilien hat auch langfristig gute<br />

wirtschaftliche Aussichten.“<br />

zent angestiegen, wohingegen sein Import<br />

erstaunlicherweise die 50-Prozent-Marke<br />

überschritt.<br />

Jedoch machen sich die Wirtschaftsleute<br />

über das Leistungsbilanzdefizit <strong>Br</strong>asiliens<br />

keine Sorgen, weil es als vorübergehend und<br />

vor allem auch als ein Produkt des starken<br />

Wirtschaftswachstums betrachtet wird.<br />

In <strong>Br</strong>asilien besteht überwiegend Bedarf<br />

an Qualitätsprodukten und man strebt nach<br />

preislicher Kapazität für technologische<br />

Verbesserungen. Die Schaffung einer guten<br />

Geschäftsbeziehung braucht aber Zeit,<br />

weil sie dadurch gefördert wird, dass man<br />

die Leute persönlich kennen lernt und sogar<br />

Freundschaften schließt. Für einen <strong>Br</strong>asilianer<br />

sind persönliche Beziehungen wichtiger<br />

als der Name des Unternehmens.<br />

Texte: Pirjo Kemppinen


Oxibras baut auf Qualität<br />

Die nächste Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen<br />

Spiele 2016 werden in <strong>Br</strong>asilien ausgetragen. Große Sportereignisse<br />

bieten ausgezeichnete Wachstumsmöglichkeiten für den nationalen<br />

Markt für Schweißgeräte. Das Ziel von Oxibras besteht darin, mit<br />

seinen Schweiß- und Schneidelösungen die industriell führende<br />

Position zu übernehmen. Bei diesem Unterfangen wird Kemppi Oy<br />

ein wichtiger Partner sein.<br />

„Der Markt für Schweißgeräte wird über die<br />

nächsten Jahre erwartungsgemäß ein starkes<br />

Wachstum erleben, weil für die nationale<br />

Infrastruktur erhebliche Investitionen erforderlich<br />

sind“, erklärt Oxibras Vertriebsdirektor<br />

Nestor Paes. Er ist zusammen mit<br />

Manoel Passos und Adalberto Grego ein<br />

Mitinhaber des Unternehmens.<br />

2014 wird die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

zum zweiten Mal in <strong>Br</strong>asilien stattfinden.<br />

Das Land war zuletzt 1950 WM-Gastgeber,<br />

sodass die nationale Infrastruktur für<br />

solch ein Turnier inzwischen ziemlich rückständig<br />

ist. Insbesondere hinsichtlich der<br />

Austragungsorte und des entsprechenden<br />

Verkehrssystems werden in dem Land viele<br />

verschiedene Arbeiten durchzuführen sein.<br />

„<strong>Br</strong>asilien bietet jetzt enorme Möglichkeiten<br />

und für das Wachstum sind speziell<br />

im Energiesektor und im Transportwesen<br />

beträchtliche Investitionen erforderlich“,<br />

bemerkt Nestor Paes.<br />

Es ist die Zeit des Wachstums<br />

Oxibras wurde 1990 gegründet. Das Unternehmen<br />

ist Anbieter von Schweiß- und<br />

Schneidelösungen sowie zugehöriger Werkstoffe,<br />

die hauptsächlich für die Eisenbahn-,<br />

Automobil- und Maschinenindustrie bestimmt<br />

sind. Oxibras beschäftigt zurzeit<br />

63 Mitarbeiter und die Firma ist seit April<br />

2010 ein Wiederverkäufer der Produkte von<br />

Kemppi Oy.<br />

„Der brasilianische Markt sieht nun<br />

einem großen Wachstum entgegen. Der Erfolg<br />

wird sein, Dienstleistungen anzubieten,<br />

die den Erfordernissen des Kunden am besten<br />

gerecht werden.“<br />

Nestor Paes betont, dass Oxibras danach<br />

strebt, ein langfristiger Partner seiner<br />

Kunden zu sein, indem das Unternehmen<br />

sie fortan technisch unterstützt und stets mit<br />

den neuesten Informationen versorgt. Von<br />

den Herstellern der Produkte, welche die<br />

Firma repräsentiert, erwartet Oxibras die<br />

gleiche Philosophie.<br />

„Unsere Kooperationspartner werden<br />

hochtechnologische Unternehmen sein, die<br />

uns dabei helfen können, auf unserem Markt<br />

ein bestimmtes Profil aufzubauen“, erklärt<br />

Nestor Paes.<br />

Er berichtet, dass die technologie- und<br />

qualitätsbezogenen Erwartungen der Hauptmitarbeiter<br />

seiner Firma trotzdem übertroffen<br />

wurden, obwohl sie Kemppis Ruf als<br />

Hersteller hochwertiger Schweißausrüstungen<br />

bereits kannten, bevor die Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Unternehmen<br />

begann. Die Aussichten für diese Partnerschaft<br />

scheinen auf dem brasilianischen<br />

Markt sehr günstig zu sein.<br />

„Die Schulung und die technische Unterstützung,<br />

die Kemppi leistet, zeigen zudem,<br />

wie ernsthaft sich das Unternehmen<br />

auf unsere Kooperation und den brasilianischen<br />

Markt konzentriert.“<br />

Text: Pirjo Kemppinen. Bilder: Oxibras<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

43


44<br />

Ein Tag im Leben des<br />

Mike Summers,<br />

technischer Vertriebsingenieur<br />

bei Kemppi UK Ltd<br />

6.30 Uhr morgens an einem<br />

hochsommerlichen Tag in <strong>Br</strong>istol, eine<br />

Stadt im Südwesten Englands. Die Sonne<br />

ist gerade aufgegangen, die Vögel singen<br />

ihr morgendliches Lied und das Frühstück<br />

steht bereits auf dem Tisch. Während die<br />

Stadt sich noch den Schlaf aus den Augen<br />

reibt, startet Mike Summers seinen Tag mit<br />

einem Familienfrühstück. Er ist technischer<br />

Vertriebsingenieur bei Kemppi. Als ich mit<br />

einer Tasse heißem Tee in meinen Händen<br />

in seiner Küche saß, war ich davon überzeugt,<br />

dass es ein prima Tag wird!<br />

Mikes Handy meldet sich in aller Früh<br />

mit dem ersten Anruf des Tages. Er nimmt<br />

das Gespräch am Frühstückstisch entgegen<br />

und versichert dem Anrufer, dass er<br />

sich um die Angelegenheit kümmern wird,<br />

sobald er unterwegs ist. Mike vermittelt<br />

mir den Eindruck, dass das Wichtigste<br />

in seinem Job Kundenbewusstsein und<br />

-verantwortung ist. Ich frage ihn,<br />

ob diese frühen Morgenanrufe<br />

alltäglich sind. Mike antwortet:<br />

„Es ist manchmal schwierig, die<br />

berufliche Tätigkeit vom Familienleben<br />

zu trennen. Wenn man<br />

jedoch weiterhin erfolgreich sein<br />

will, muss man die Dienstleistung<br />

immer erbringen und sich an die<br />

Überschneidung gewöhnen. Tatsache<br />

ist, dass der Kunde dazu<br />

neigt, sich woanders umzusehen,<br />

wenn du ihn nicht richtig betreust.“<br />

Nach einem schnellen Kuss auf die<br />

Wange (seiner Frau, nicht meiner)<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

KAffEE<br />

unD KuchEn<br />

und einem fröhlichen Abschiedsgruß machen<br />

wir uns auf den Weg.<br />

Wir setzen uns in seinen schwarzen<br />

Demo-Van von Mercedes und fahren auf<br />

die Autobahn M5. Als sich die Straße vor<br />

uns ausbreitet, bekommt man ein wirkliches<br />

Gefühl dafür, um was es in dem Geschäft<br />

für diese Jungs geht. Es ist sicherlich<br />

mehr als nur ein Job; es ist fast wie eine<br />

religiöse Zugehörigkeit. Innerhalb einer<br />

Stunde hat Mike drei Telefonanrufe entgegengenommen<br />

und er tätigt jetzt gerade<br />

einen weiteren Anruf. Als er seinen letzten<br />

Handyanruf beendet, lächelt er mich auf<br />

seine typische Art an und zwinkert mir<br />

zu. „Einer mehr im Kreise, Frosty; ein weiterer<br />

erfreuter Kunde. Zwei FastMig Pulse<br />

und das Beste ist, dass wir die Konkurrenz<br />

geschlagen haben“, sagt Mike mit seinem<br />

wunderbaren <strong>Br</strong>istoler Akzent.<br />

7.50 Uhr: Die erste Hauptangelegenheit<br />

des Tages ist ein kleines Ingenieurgeschäftstreffen,<br />

wo wir dem Vertreter<br />

eines der Premiumfachhändler von Kemppi<br />

begegnen. Nach etwas Wortgeplänkel<br />

stellt sich Mike dem Vorarbeiter der<br />

Werkstatt vor und bespricht mit ihm die<br />

Schweißanforderungen und die bevorstehende<br />

Aufgabe. Daraufhin geht er zu seinem<br />

Van zurück, nimmt die erforderliche<br />

Ausrüstung aus dem Wagen und bereitet<br />

seine Präsentation vor. Schweißtechnische<br />

Demonstrationen sind eine Kunstform und<br />

wie für jeden Künstler sind auch hierbei<br />

Vorbereitung und Organisation von wesentlicher<br />

Bedeutung. Mike startet schnell<br />

die Schweißmaschine, stellt sie kurz ein<br />

und fertigt zügig einige Beispielschweißnähte<br />

an. Dann stellt er das Produkt vor und<br />

beginnt während seiner grundlegenden<br />

Einführung wieder damit, ein paar saubere<br />

Schweißnähte herzustellen. Mike stellt<br />

seinen Schweißhelm hoch und lächelt ins<br />

Publikum. „Nun, wer möchte es mal versuchen?“<br />

Drei erwachsene Männer versinken<br />

in ihren Sicherheitsschuhen. Alles ist aber<br />

von gesundem Spaß begleitet. Die Jungs<br />

stellen bald großartige Schweißnähte her<br />

und sie sind über die erfolgreichen Ergebnisse<br />

sichtlich erfreut.<br />

11.45 Uhr: Wir laden wieder<br />

alles in den Van und ich freue mich auf das<br />

Mittagessen! Ich frage mich, wo wir wohl<br />

essen werden, weil ich ziemlich hungrig<br />


Kemppi ProNews 2010<br />

45


46<br />

„Soll ich die Handbremse des Wagens ziehen und eine<br />

„terroristische Forderung“ nach <strong>Br</strong>ot und Wass erheben?“<br />

bin. Werden wir in Somerset eine nette<br />

Dorfkneipe besuchen, von der aus man<br />

ein Cricketfeld überblicken kann? Anscheinend<br />

nicht – stattdessen ist es an der Tagesordnung,<br />

etwas „Aufbauschulung“ zu<br />

leisten, die Mike einem unserer Fachhändler<br />

versprochen hatte. Aber macht ja nichts<br />

– das ist alles Teil der Arbeit und unterwegs<br />

gibt es bestimmt eine Tankstelle, wo<br />

wir uns ein Sandwich schnappen können,<br />

richtig? Falsch – nach etlichen Kilometern<br />

Fahrt sehen wir keine einzige Tankstelle<br />

und halten schließlich im nächsten Werkstatthof.<br />

Ich deute meinem neuen Boss<br />

für den heutigen Tag gegenüber an, dass<br />

ich etwas hungrig und durstig sei. Darauf<br />

erwidert Mike mit einem weiteren Augenzwinkern<br />

und einem großen Lächeln<br />

als er aus dem Auto steigt: „Komm schon,<br />

Frosty!“ (Das kann einem auf die Nerven<br />

gehen!)<br />

12.20 Uhr: Nachdem wir uns<br />

am Empfang eingetragen haben, machen<br />

wir uns auf unseren Weg durch die laute<br />

Werkstatt. Nach den unterschwelligen Bemerkungen<br />

zu urteilen, die Mike auf dem<br />

Weg äußert, muss er schon einmal hier<br />

gewesen sein. Erhobenen Hauptes trägt er<br />

sein besonderes Lächeln, als er begeistert<br />

jeden Mann begrüßt. Dann macht er sich<br />

daran, die Anwesenden in der Verwendung<br />

und Einstellung einer MIG-Pulsschweißmaschine<br />

von Kemppi zu unterweisen. Zur<br />

Meisterung dieser Situation muss man jedoch<br />

etwas Mut aufbringen. Eine Gruppe<br />

älterer Männer steht in ihrer eigenen Werkstatt<br />

einem 1,90 m großen Außenseiter in<br />

hellorangener Kemppi-Arbeitskleidung<br />

gegenüber. Nun, eine ziemlich gute: Die<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Männer wirken interessiert und engagiert.<br />

Sie sind Mike wirklich zu Dank verbunden,<br />

dass er wieder hierher gekommen ist. Geduldig<br />

hören sie aufmerksam zu und machen<br />

sich ihre Notizen über den Aufbau<br />

und die Technik. Der Kommentar eines<br />

Schweißers lautet: „Für mich macht der<br />

Kundendienst von Kemppi den wahren<br />

Unterschied und stellt eine willkommene<br />

Veränderung dar.“ (hinsichtlich einiger ihrer<br />

vorherigen Lieferanten)<br />

14.15 Uhr: Wir steigen wieder<br />

in den Van und fahren nach Norden in<br />

Richtung <strong>Br</strong>istol. Nachdem wir uns in den<br />

lauten Werkstätten aufgehalten haben,<br />

scheint es im Wagen umso ruhiger und<br />

friedlicher zu sein. Wenn man bei einer<br />

Schulung oder Unterweisung der Vortragende<br />

ist, kann das recht ermüdend sein,<br />

weil es wegen des Lärms der Metallverar-<br />

beitung schwieriger ist, sich immer deutlich<br />

und hörbar auszudrücken. Da ich seit<br />

dem Frühstück erst eine Tasse Tee zu mir<br />

genommen habe, überlege ich mir, ob ich<br />

die Handbremse des Wagens ziehen und<br />

eine „terroristische Forderung“ nach <strong>Br</strong>ot<br />

und Wasser erheben sollte. Doch plötzlich,<br />

wie eine Wüstenoase, sehe ich am Straßenrand<br />

ein Tankstellenschild. Wird Mike<br />

anhalten? Ich schaue in der Hoffnung zu<br />

ihm herüber, dass er die Verzweiflung in<br />

meinem Gesicht erkennt.<br />

Wissen Sie, manchmal kann man so<br />

hungrig und durstig sein, dass bestimmt<br />

jedes Essen gut schmeckt. Ich kann Ihnen<br />

erzählen, dass ich den Stuhl hätte essen<br />

können, auf dem ich heute Mittag saß<br />

– eine wirklich fröhliche Mahlzeit.<br />

15.30 Uhr: Als Nächstes besuchen<br />

wir einen Fachhändler. Mikes Verantwortlichkeitsbereich<br />

reicht von fachlichen<br />

Demonstrationen bis hin zur Händlerpflege<br />

und heute muss er versuchen, das<br />

Engagement für die kommende Vertriebskampagne<br />

zu bekräftigen. Wie so viele andere<br />

kaufmännische Unternehmen müssen<br />

auch Fachhändler bei der Regelung<br />

ihres Cashflows (Geldfluss) sehr sorgfältig<br />

vorgehen und im heutigen Fall sind einige<br />

heikle Sachverhalte zu besprechen. Aus<br />

verständlichen Gründen möchte Mike,<br />

dass sein Treffen mit dem Händler unter<br />

vier Augen stattfindet, sodass er mich höflich<br />

darum bittet, solange zu warten, bis<br />

die Besprechung zu Ende ist.<br />

Der Ausstellungsraum des Fachhändlers<br />

ist gut eingerichtet und man kann<br />

deutlich erkennen, dass er die Marke<br />

Kemppi gewissenhaft vertritt. Gute, sach-


kundige und engagierte Fachhändler<br />

sind wertvolles Kapital. Kemppi kann sich<br />

glücklich schätzen, allein in Europa mehr<br />

als eintausend solcher Premiumpartner<br />

zu haben. Wir haben die Geschäftsbeziehung<br />

mit unseren Händlern schon immer<br />

sorgfältig gepflegt und wir hoffen, dass<br />

unsere Partner bei dieser Beziehung ein<br />

„angemessenes“ Verhalten in Betracht<br />

ziehen. Natürlich herrscht heute eine international<br />

angespanntere Geschäftslage<br />

und alle Parteien müssen im derzeitigen<br />

Klima schwierige Zeiten meistern. Kemppi<br />

muss auch das eigene Geschäft gut lenken<br />

und pflegen und das umfasst auch die Debitorenbuchhaltung.<br />

Mike ist beauftragt,<br />

während dieses Treffens außerdem einen<br />

überfälligen Betrag einzufordern, was zu<br />

einer harten Diskussion führen wird.<br />

Nach vierzig Minuten kommt Mike aus<br />

dem Büro. Er ist zwar etwas rötlich im Gesicht,<br />

aber immer noch zu einem Lächeln<br />

aufgelegt. Als wir das Grundstück des<br />

Fachhändlers verlassen, teilt mir Mike mit,<br />

dass er auf dem Treffen alles erreicht hat,<br />

was er wollte. Mike erklärt etwas über die<br />

geschäftlichen Umstände und er ist froh,<br />

dass er den ausstehenden Betrag erhalten<br />

hat und den Lagerauftrag für den aktuellen<br />

Kampagnenmonat vergeben konnte.<br />

Er freut sich über die Unterstützung des<br />

Händlers und hat sich dazu bereit erklärt,<br />

ihm zu helfen, wo und wann immer dies<br />

möglich ist.<br />

16.30 Uhr: Nach unserem letzten<br />

Besuch machen wir uns auf den Weg<br />

zurück zu Mikes Wohnung. Der heutige<br />

Arbeitstag endet relativ früh, aber das ist<br />

nicht immer so. Heute hatten wir Glück,<br />

weil wir fast nur im selben Bezirk unterwegs<br />

waren. Wir haben etwa 390 Kilometer<br />

zurückgelegt und drei Geschäftsbesuche<br />

getätigt. Mike hat etliche Handyanrufe gemacht<br />

und entgegengenommen, bei denen<br />

er technischen und preisbezogenen<br />

Rat erteilte. Die Möglichkeit, weiterhin<br />

Dienstleistungen zu erbringen und den<br />

Vertrieb zu fördern, ist nahezu grenzenlos.<br />

Jeden Monat wird ein neues Vertriebsziel<br />

gesetzt und dieses birgt natürlich immer<br />

seine eigene Herausforderung. Man kann<br />

durchaus sagen, dass dieser Job eine<br />

Schufterei darstellt (im modernen Sinne)<br />

und eine seltsame Kombination aus Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten bedingt. Die Arbeit<br />

übt aber auch eine besondere Anziehungskraft<br />

aus. Die Kundenbeziehungen, der Geruch<br />

der Werkstätten, die Herausforderung<br />

jeder bevorstehenden Schweißaufgabe<br />

sowie der Wettbewerb um den Geschäfts-<br />

und Marktanteil verschmelzen alle zu einer<br />

impulsiven, aber attraktiven Mischung.<br />

Nachdem ich nun soweit bin, um wieder<br />

nach Hause zu fahren, kann ich sagen,<br />

das Mikes Auftreten deutlich signalisiert,<br />

dass er seine Rolle gänzlich genießt und<br />

seine Tätigkeit wirklich beherrscht. Wenn<br />

Sie jedoch glauben, dass der technische<br />

Vertrieb hauptsächlich lockere Plauderei<br />

bei Kaffee und Kuchen umfasst, sollten Sie<br />

dies noch einmal überdenken. Es ist kein<br />

Zuckerschlecken (obwohl am heutigen<br />

Tag etwas Kaffee und Kuchen äußerst willkommen<br />

gewesen wären).<br />

John Frost<br />

Produktmarketingmanager<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

47


SKILANGLAUF<br />

Skilanglauf<br />

ist überall dort zu<br />

einer modischen Sportart<br />

aufgestiegen, wo man ihr nachgehen kann. Sie stellt in Finnland<br />

beispielsweise nach Wandern und Radfahren die drittbeliebteste<br />

Form der körperlichen Ertüchtigung dar. Körperübungen in einer<br />

natürlichen Umgebung sind ein wichtiger Teil des Lebens. Die<br />

frische Luft und die wechselnden Landschaftsbilder beleben den<br />

Langläufer nicht nur physisch sondern auch geistig.<br />

fesselt die Leute<br />

48 Kemppi ProNews 2010<br />

© Pixmac


„Sondre Norheim und seine Freunde haben ihren Rucksack gepackt und sind auf Skiern<br />

über 200 km weit zur Rennveranstaltung gefahren. Der Rest ist Skisportgeschichte.“<br />

Skilanglauf ist ein ausgezeichnetes<br />

Mittel zur körperlichen<br />

Ertüchtigung. Er wird sogar<br />

als die weltweit umfassendste<br />

Form der Leibesübung betrachtet,<br />

weil beim Langlauf<br />

alle Muskelgruppen des Langläufers beansprucht<br />

werden. Die Gelenke werden dabei<br />

jedoch nicht überbelastet.<br />

Skilanglauf erhöht die Herzleistung<br />

sowie die Sauerstoffaufnahme und fördert<br />

die Entwicklung der Koordination und des<br />

Gleichgewichtssinns. Daher eignet sich<br />

Langlauf für fast jeden– ungeachtet des Alters,<br />

des Geschlechts und der körperlichen<br />

Verfassung.<br />

Klassischer Stil und Skating-Stil<br />

Der Skilanglauf ist in zwei verschiedene<br />

Stilrichtungen aufgegliedert: Der klassische<br />

Stil und der Freistil (auch als „Skating-Stil“<br />

bezeichnet). Im klassischen Stil läuft man<br />

gemächlich durch die Obhut des Waldes,<br />

während der Langlauf im Skating-Stil<br />

schneller und auf breiten Skibahnen oder<br />

über das Eis eines Sees erfolgt.<br />

Bei beiden Stilen ist Gleichgewicht für<br />

eine gute Technik erforderlich. Daher ist es<br />

ratsam, das Training „ohne Pole“ anzufangen.<br />

Sei es bei hohem oder niedrigem Tempo,<br />

Langlauf bereitet immer Vergnügen.<br />

Für Anfänger ist der klassische Stil wohl<br />

einfacher zu erlernen als der Freistil. Sie<br />

können zum schnelleren Skating-Stil übergehen,<br />

sobald sich Ihre körperliche Verfassung<br />

verbessert hat und Sie Ihre Skier gut<br />

unter Kontrolle haben.<br />

Beim Langlauf kann man zudem Abenteuer<br />

erleben, noch nie gesehene Orte besichtigen,<br />

Naturgebiete entdecken, die Gegend<br />

mithilfe einer Karte auskundschaften<br />

und vielleicht ein gelegentliches Lagerfeuer<br />

genießen. Mit einer traditionellen Ausrüstung<br />

können wir wie unsere Vorfahren durch<br />

die Wälder streifen, obwohl ein leichtes<br />

Weiterkommen von der Menge an Schnee<br />

abhängig ist.<br />

Die Wichtigkeit der Ausrüstung<br />

Mit der passenden Ausrüstung und dem richtigen<br />

Wachs ist Langlauf einfach und macht<br />

Spaß. Die Skier werden auf der Grundlage<br />

der Größe sowie des Gewichts und Langlaufstils<br />

des Langläufers gewählt.<br />

Mit Skating-Skiern kann man nicht im<br />

klassischen Stil Ski fahren. In manchen Fällen<br />

kann man auch mit einer traditionellen<br />

Ausrüstung skaten, was aber nicht sehr effektiv<br />

ist. Jedoch gibt es auch „Kombinationsskier“,<br />

mit denen man in beiden Stilen<br />

Ski fahren kann. Dennoch ist es meist emp-<br />

fehlenswerter, mit einem der Langlaufstile<br />

und der für den besonderen Stil geeigneten<br />

Ausrüstung zu beginnen.<br />

Ein Stück Skisportgeschichte<br />

Der Pionier des modernen Skilanglaufs,<br />

Sondre Norheim, wurde 1825 in dem Dorf<br />

Morgedal in der norwegischen Region Telemark<br />

geboren. „Er ist mit Skiern an seinen<br />

Füßen auf die Welt gekommen“, wie die<br />

Norweger zu sagen pflegen. Sondre Norheim<br />

hatte sich ganz besonders seiner Sache<br />

verschrieben und war somit eine Art „Skiherumtreiber“<br />

seiner Zeit.<br />

Er war Zimmermann von Beruf und gilt<br />

als Erfinder einer Skibindung, mit der der<br />

Absatz des Skischuhs am Ski befestigt blieb<br />

und der Langläufer auch in tiefem Schnee<br />

Schwünge ausführen konnte. Zudem entwarf<br />

er einen Ski, der in seinem mittleren<br />

finlandia – das größte<br />

massenskisportereignis der Welt<br />

Der Skimarathon „Finlandia“ ist ein<br />

Langlaufwettkampf, der jedes Jahr in<br />

Finnland stattfindet. 1984 gingen 13.226<br />

Skilangläufer an den Start, woraufhin der<br />

Wettbewerb als weltweit größtes Massenskisportereignis<br />

ins Guinness-Buch der<br />

Rekorde eingetragen wurde.<br />

Der 37. Finlandia-Skimarathon, an<br />

dem 5.631 Skilangläufer aus 26 verschiedenen<br />

Ländern teilnahmen, hat am 27.<br />

und 28. Februar 2010 stattgefunden.<br />

Insgesamt waren auch 38 Mitarbeiter von<br />

Kemppi dabei. Fünfzehn von ihnen haben<br />

am 50-km-Rennen (klassischer Stil), 32<br />

am traditionellen 32-km-Rennen und vier<br />

haben am 50-km-Freistilrennen teilge-<br />

Bereich schmaler war als seine Spitze. Er<br />

ist außerdem Begründer der Telemark- und<br />

Kristiania-Schwungtechnik.<br />

Skilanglaufen war schon immer in nordischen<br />

Ländern weit verbreitet, wo es die<br />

Nahrungssuche in schneereichen Wintern<br />

erforderlich machte. Dank Sondre Norheim<br />

hat sich der Langlauf zu einer Sportart und<br />

einer Freizeitbeschäftigung entwickelt.<br />

1868 hatte in der norwegischen Hauptstadt<br />

Kristiania (heute Oslo) eines der weltweit<br />

ersten Langlaufrennen stattgefunden. Sondre<br />

Norheim und seine Freunde haben ihren<br />

Rucksack gepackt und sind auf Skiern<br />

über 200 km weit zur Rennveranstaltung<br />

gefahren. Der Rest ist Skisportgeschichte.<br />

Norheim gewann das Rennen und zeigte der<br />

Welt seine neue Schwungtechnik und seine<br />

neuartige Skiausrüstung.<br />

Text: Pirjo Kemppinen<br />

Foto: Finlandia Ski Marathon Fotobibliothek<br />

nommen. Die Teilnahmegebühren für die<br />

Mitglieder des Teams Kemppi wurden<br />

vom Unternehmen bezahlt.<br />

„Kemppi unterstützt die Gesundheit<br />

seiner Mitarbeiter auf viele verschiedene<br />

Arten. Eine gute körperliche Verfassung ist<br />

nicht nur die Grundlage für das physische,<br />

sondern auch das geistige Wohlbefinden“,<br />

betont Vize Präsident Jari Kinnunen,<br />

Personalabteilung.<br />

Der 38. Finlandia-Skiwettkampf wird<br />

am 26. und 27. Februar 2011 bestritten.<br />

Die Organisatoren des Sportereignisses<br />

sind der Lahtier Skiverband und der<br />

Sportverein Hollolan Urheilijat -46.<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

49


Interview<br />

Wer:<br />

Skilangläufer Matti Heikkinen<br />

Geboren am 19. Dezember 1983 in Kajaani<br />

Lebt zurzeit mit seiner Frau in Jyväskylä<br />

Studiert Marketing als Hauptfach an der<br />

Universität von Jyväskylä, Fachbereich Wirtschaft<br />

Seine Hobbys sind Wirtschaftswissenschaften,<br />

Jagen und Schlafen<br />

Letzte Errungenschaften:<br />

Olympische Winterspiele:<br />

Vancouver 2010: 5. Platz bei der 4x10-km-Staffel<br />

Weltmeisterschaften:<br />

2009: <strong>Br</strong>onze beim 15 km Rennen (klassisch),<br />

<strong>Br</strong>onze bei der 4x10-km-Staffel, 11. Platz bei<br />

der 30 km Kombination, 38. Platz beim 50 km<br />

Massenstart (Freistil)<br />

Weltcup:<br />

Sieg beim 15 km Rennen in Davos (Freistil), 2009-<br />

2010: 13. Platz im Gesamtweltcup und 9. Platz<br />

im Distanzweltcup, 12. Platz in der Tour-de-Ski-<br />

Gesamtwertung<br />

Finnische Meisterschaften:<br />

2010: <strong>Br</strong>onzemedaille beim 10 km Rennen, 2009:<br />

Silbermedaille beim 15 km Rennen (General<br />

Series, klassisch), <strong>Br</strong>onze bei der Sprintstaffel<br />

(klassisch)<br />

Warum:<br />

Kemppi ist seit mehr als zehn Jahren Partner von<br />

Matti Heikkinen.<br />

Die Geschichte:<br />

Partner sind für einen Athleten von wesentlicher<br />

Bedeutung. Seit meinem 16. Lebensjahr<br />

schmückt das Logo von Kemppi die Vorderseite<br />

meiner Skimütze.<br />

Ich kenne Schweißen vom Metallarbeitsunterricht<br />

auf der Sekundarschule. Am liebsten<br />

habe ich mit einer MIG-Schweißmaschine geschweißt.<br />

In meiner Schule in Kajaani benutzten<br />

wir Schweißgeräte von Kemppi, sodass ich in den<br />

späten 1990er Jahren in den wahren Genuss des<br />

Schweißens kommen konnte.<br />

Mein Vater, Väinö Heikkinen, hatte schon<br />

lange mit den Produkten von Kemppi gearbeitet<br />

und ich habe sie über ihn kennen gelernt.<br />

Neben Jouko Kemppi, Vorstandsvorsitzender<br />

von Kemppi Oy, ist auch Seppo Mäki-Rahko eine<br />

wichtige Person für unsere Zusammenarbeit. Er<br />

ist Vertriebsleiter bei Kemppikoneet Oy und ein<br />

Skisportbegeisterter aus Ilmajoki.<br />

50<br />

Kemppi ProNews 2010<br />

Mattis Reise nach Oslo<br />

Skilangläufer Matti Heikkinen weiß, dass bei einer Ausdauersportart<br />

methodische und nachhaltige Bemühungen erforderlich sind, um den Weg<br />

an die Spitze antreten zu können. Matti gehört zu den Topwettkämpfern der<br />

Welt und er ist von den Herausforderungen und Möglichkeiten begeistert,<br />

die sich innerhalb der Sportwelt für seine Weiterentwicklung bieten. Als<br />

Nächstes hat er die Weltmeisterschaft 2011 in Oslo ins Auge gefasst.<br />

Zurzeit versucht Matti, sich keine Erkältung<br />

einzufangen, sodass er<br />

die Ergebnisse seines Grundtrainings<br />

im Sommer op-<br />

„Wenn du<br />

kein Risiko<br />

eingehst,<br />

kannst du<br />

niemals<br />

gewinnen“<br />

timal auf das Training<br />

auf Schnee im Herbst<br />

übertragen kann. Er<br />

hatte im August bereits<br />

das erste Höhenlufttrainingslager<br />

in St.<br />

Moritz in der Schweiz<br />

absolviert, worauf im<br />

September weitere Trainingseinheiten<br />

auf einem<br />

2600 Meter hohen Gletscher<br />

in der Gemeinde Ramsau in Österreich<br />

folgen werden.<br />

Der Wert des Sommer- und Herbst-<br />

trainingserfolgs soll sich dann schließlich<br />

bei den skandinavischen Skiweltmeisterschaften<br />

2011 zeigen, die vom 22. Februar<br />

bis zum 6. März in Oslo stattfinden werden.<br />

Matti setzt sich jedoch keine individuellen<br />

Medaillenziele.<br />

„Mein Ziel für die nächste Saison besteht<br />

darin, auf Oslo leistungsmäßig bestens<br />

vorbereitet zu sein“, erklärt er.<br />

Sein nächstes langfristiges Ziel sind<br />

die Olympischen Winterspiele 2014 in der<br />

russischen Stadt Sotschi. Bei seiner ersten<br />

Olympiade im Februar 2010 in Vancouver,<br />

Kanada, hatte er nach einer wunderbar<br />

verlaufenden Saison die womöglich größte<br />

Enttäuschung in seiner gesamten Karriere<br />

erlitten. Er belegte beim 15 km Rennen nur<br />

den 39. Platz, konnte die Kombination nicht<br />

abschließen und musste im zweiten Durchgang<br />

des Staffellaufs bis an seine Leistungsgrenze<br />

gehen.<br />

„Mir war früher schon bewusst, dass<br />

man im Ausdauersport oft aus Erfahrungen<br />

lernen muss. 2009 und 2010 war mein ges-<br />

amtes Pensum zu groß. Auf die Spitzenverfassung,<br />

in der ich mich zum Jahreswechsel<br />

befand, folgten während der Olympischen<br />

Spiele im Februar Erschöpfungserscheinungen<br />

und die Ergebnisse waren dementsprechend“,<br />

berichtet Matti.<br />

„Zur weiteren Entwicklung und Verbesserung<br />

muss ein Wettkampflangläufer<br />

manchmal, zum Beispiel hinsichtlich des<br />

Trainingsumfangs, ein großes Risiko auf<br />

sich nehmen. Aus diesem Grund können<br />

die Ergebnisse variieren, aber die Abweichungen<br />

haben sich über die letzten Jahre<br />

minimiert.“<br />

„Wenn du kein Risiko eingehst, kannst<br />

du niemals gewinnen“, fügt er hinzu.<br />

Nachdem Matti Heikkinen über die<br />

Enttäuschung auf der Olympiade und ihre<br />

Gründe nachgegrübelt hat, konzentriert er<br />

sich wieder ausschließlich auf die Zukunft.<br />

„Wenn man analytisch denkt, die Probleme<br />

identifiziert und aus ihnen lernt, kann<br />

man alle Aufgaben bestmöglich bewältigen<br />

und am besten vorankommen“, merkt er an.<br />

Und seine Liebe zum Skisport hält an.<br />

Matti weiß jedoch, dass man noch in jungem<br />

Alter vom Hochleistungssport zurücktreten<br />

muss. Nach seiner Sportkarriere möchte er<br />

sein Studium im Fachbereich Wirtschaft der<br />

Universität von Jyväskylä fortsetzen.<br />

„Im Moment wird mein Studium nur<br />

durch den Sport bestimmt. Zwischen Sport<br />

und Wirtschaft sehe ich große Ähnlichkeiten,<br />

wie z. B. der methodische und beständige<br />

Ansatz, den sie bedingen.“<br />

„Ich werde so lange wettkampfmäßig<br />

Ski fahren, wie ich mich als Athlet verbessern<br />

kann. Verbesserung ist die wichtigste<br />

Motivation für mich.“<br />

Text: Pirjo Kemppinen<br />

Foto: Aapo Laiho


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