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RECHT UND SOZIALES<br />
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vielen als Einmischung gesehen<br />
wird, ist es ein wesentlicher Job<br />
der Mitarbeiter des Jugendamtes,<br />
und es ist dem eigenen Anliegen<br />
meist dienlich, diesen Menschen,<br />
die nur ihren Job machen, freundlich<br />
oder zumindest respektvoll zu<br />
begegnen.<br />
Nach Durchführung der Befragungen<br />
wird dann vom Jugendamt<br />
eine Einschätzung der Situation<br />
mit einer Empfehlung abgegeben,<br />
was denn dem Kindeswohl<br />
– und nur darum geht es hier<br />
– am zuträglichsten wäre. Weil<br />
diese Empfehlung bei zumindest<br />
einem Elternteil häufig nicht der<br />
eigenen Meinung entspricht, entstehen<br />
oft langjährige Aversionen,<br />
welche den eigenen Anliegen aber<br />
meist nicht dienlich sind. Die Mitarbeiter<br />
können nur einen kleinen<br />
Ausschnitt der bestehenden Konflikte<br />
überblicken und dann nach<br />
bestem Wissen und Gewissen entscheiden.<br />
Das Jugendamt übernimmt<br />
dann auch gewisse Teile<br />
der Erziehungsberatung, soweit es nicht gerade<br />
überlastet ist.<br />
Weitere wichtige Aufgaben des Jugendamtes<br />
sind die Titulierung von Unterhaltsansprüchen<br />
und die Übernahme von Beistandschaften. Bei<br />
Unterhaltsansprüchen von minderjährigen Kindern<br />
hat der betreuende Elternteil das Recht,<br />
dass diese auch tituliert werden, damit diese<br />
bei Nichtzahlung schnell eingetrieben werden<br />
können, z. B. durch Lohnpfändung. Das kann<br />
der Unterhaltsschuldner dort kostengünstig<br />
veranlassen. Im Falle der Übernahme einer<br />
Beistandschaft für Kinder ist das Jugendamt<br />
sogar verpflichtet, alle Unterhaltsansprüche<br />
vollumfänglich geltend zu machen. Sollte es<br />
hierbei Fehler machen, was vorkommt, kann<br />
die Gemeinde dann im Wege der Amtshaftung<br />
belangt werden.<br />
Schließlich kann beim Jugendamt, wenn der<br />
unterhaltspflichtige Elternteil den Unterhalt<br />
nicht zahlt, von Alleinerziehenden auch ein<br />
Unterhaltsvorschuss beantragt werden. Dieser<br />
entspricht zwar häufig nicht dem geschuldeten<br />
Unterhalt, hilft aber trotzdem weiter. Auch viele<br />
Bereiche der Jugendarbeit, Kitas usw. fallen<br />
in den Bereich des Jugendamtes, aber hier ist<br />
das Konfliktpotenzial zum Glück viel geringer.<br />
Daher nochmals der abschließende Tipp: Wenn<br />
ein Mitarbeiter des Jugendamtes vorbeikommt,<br />
dann tut er nur seinen Job. Wenn die Dame<br />
oder der Herr freundlich empfangen wird, ihm<br />
idealerweise sogar Kaffee und Kuchen angeboten<br />
werden, geht er vermutlich viel eher davon<br />
aus, dass auch für die Kinder gut gesorgt wird.<br />
Das ist nur menschlich, aber es hilft, das im<br />
Hinterkopf zu behalten, genau wie man immer<br />
bedenken muss, dass das Jugendamt nur die<br />
Interessen der Kinder schützen muss und nicht<br />
die von Eltern, denen Unrecht getan wurde.<br />
In diesem Sinne wünsche ich im Fall der Fälle<br />
eine gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt<br />
– und ansonsten natürlich, viel besser, die Verwirklichung<br />
der Idealfamilie!<br />
© David Häuser<br />
Wolf von Rosenstiel<br />
ist Rechtsanwalt für<br />
Familienrecht und<br />
teilt sein Wissen nicht<br />
nur in seiner Kanzlei,<br />
sondern auch in<br />
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