LINZA stadtmagazin #39 April-Mai 2023

40
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer als TikToker:
„ABSCHIEBEN ODER
AUFNEHMEN,
HERR LANDESRAT?“
Die Social Media Plattform TikTok ist derzeit in aller Munde. Der aus Linz kommende
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer nutzt dieses Tool ganz gekonnt,
um aktuelle Themen aufzugreifen und öffentliche Diskussionen anzuregen.
„Auf TikTok erreichen wir gezielt junge Oberösterreicher/innen und machen
Politik dort, wo sich die Jugendlichen aufhalten“, so der Landesrat. Hattmannsdorfers
Beiträge erfahren dabei oft enormen Zuspruch.
„Abschieben oder aufnehmen?“ - „Gewaltbereite
abschieben, Integrationswillige aufnehmen“
antwortet Hattmannsdorfer ohne zu
zögern. „Sozialhilfe mit oder ohne Deutsch?“
- „Mit Deutsch“, so der Landesrat kurz, knapp
und auf den Punkt gebracht. Hintergrund
ist die Verschärfung des Sozialhilfegesetzes,
mit der die Integrationsleitlinie des Landes
Oberösterreich „Deutsch, Arbeit und Respekt“
noch deutlicher gesetzlich verankert
wurde. Seit 1. Jänner 2023 gilt nämlich, wer
Leistungen aus der Sozialhilfe beziehen will,
muss Deutsch lernen und sich aktiv um eine
Arbeit bemühen.
„Nationale oder europäische Asylpolitik?“
wird in einem anderen Video gefragt. Wolfgang
Hattmannsdorfer stellt sich auf TikTiok
auch unbequemen Fragen und Problemen,
deren Antworten eine ganz klare politische
Linie seinerseits zeigen. „This or that“-Videos
nennen sich diese Kurzvideos, in denen
Fragen knapp, klar und direkt beantwortet
werden.
Ein weiteres flottes Format auf Hattmannsdorfers
TikTok-Kanal nennt sich „Fahrstuhlupdate“:
Dabei steigt der Landesrat in eine
Aufzugskabine und plaudert im Rahmen
eines sogenannten „Elevator Pitch“ in einem
kurzen 30-Sekunden-Statement über ein
aktuelles Problem, ehe der in einen anderen
Stock „geliftete“ Landesrat wieder flugs entschwindet.
Die Themen sind gemäß Hattmannsdorfers
Agenden (Soziales, Integration und Jugend)
ziemlich vielfältig: In einem anderen Video
spaziert Wolfgang Hattmannsdorfer durch
sein Büro und plaudert mit der Kamera über
Oberösterreich, dem Land der Inklusion, in
dem alleine dieses Jahr 577 Millionen Euro
für Menschen mit Beeinträchtigungen investiert
werden, um ihnen die gleichen
Chancen wie Menschen ohne Behinderungen
zu ermöglichen – auch das bewegt die
Followerschaft und wird vielfach angeklickt.
Es müssen also nicht immer vermeintlich
„reißerische“ Themen sein, die interessieren.
Dass die Formate funktionieren, zeigen die
stark steigenden Zugriffszahlen. Anfangs
noch von wenigen hundert angesehen, erreichte
der letzte Spot über Probleme im
Asylbereich bereits weit über 85.000 User.
tiktok.com/@wolfganghattmannsdorfer