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LINZA stadtmagazin #39 April-Mai 2023

Das LINZA stadtmagazin – alle zwei Monate neu als Printmagazin und täglich aktuell online unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin

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4<br />

Warum eigentlich...<br />

DA <strong>LINZA</strong><br />

Wilson Holz<br />

-> holzleitner@linza.at<br />

...haben manche Linzer Parteien, allen voran<br />

die SPÖ, eine so panische Angst vor Ideen, die<br />

die Lebensqualität aller Linzer, aber auch das<br />

Standing von Linz im Kampf um die besten<br />

Köpfe entscheidend heben würde? Das Projekt<br />

Donauinsel wäre ein europaweiter Leuchtturm<br />

in Sachen Flächenentsiegelung, Klimaschutz<br />

und urbaner Lebensqualität gewesen.<br />

Auch bei anderen Ideen wie der Ausweitung<br />

der Freizeitbereiche an der Donau legt sich die<br />

SPÖ quer und sagt ständig, was alles „Nicht<br />

geht“ und „Unmöglich“ sei, gleichzeitig spricht<br />

gerade Bürgermeister Luger immer wieder von<br />

„Ermöglichungskultur“.<br />

Mit noch einem (Möchtegern-Weltstadt-)<br />

90-Meter-Hochhaus, noch einer Donaubrücke<br />

oder noch einer Autobahnabfahrt katapultiert<br />

man sich eher in die stadtentwicklerische Steinzeit<br />

zurück, aber nicht in die Liste der innovativsten<br />

und smartesten Städte Europas, der<br />

Slogan „Bauen ist Fortschritt“ stammt nicht<br />

umsonst aus den 1960er-Jahren. Es wäre so einfach,<br />

mit solchen – vergleichsweise günstigen –<br />

Vorzeigeprojekten (hallo Klimaschutz!) wie der<br />

Donauinsel die Strahlkraft von Linz entscheidend<br />

zu erhöhen.<br />

Man stelle sich vor, New York hätte 2009 zum<br />

Projekt „Highline“ (eine ehem. 2,3km lange<br />

Güterzugtrasse in Hochlage wurde zu einem<br />

parkähnlichen Gehweg durch Manhattan<br />

umgestaltet) Nein gesagt. Das mehrfach ausgezeichnete<br />

Projekt wurde übrigens zu 70 Prozent<br />

durch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen<br />

finanziert. In Linz wäre – auch durch<br />

entsprechende EU-Fördertöpfe – ein ähnlich<br />

hoher Fremdfinanzierungsanteil möglich. Linz<br />

ist Linz und versucht es aber nicht mal. Gleich<br />

vorab mit dem Kopf zu schütteln ist bequemer<br />

– und um ein Vielfaches billiger. Was für eine<br />

traurige Provinzposse.<br />

facebook.com/linza.magazin<br />

www.linza.at<br />

Da hätte Linz einmal die Chance, ein<br />

tatsächliches Leuchtturmprojekt umzusetzen<br />

und dann das: Schade – mit dem<br />

“Njet” der SPÖ und der FPÖ wurde von<br />

der Stadtregierung das geplante Naherholungsgebiet<br />

Donaubucht am Jahrmarktgelände<br />

zu Grabe getragen. Für<br />

„Wir-sind-Klimahauptstadt“-Linz und<br />

sein Standing im Kampf um die besten<br />

Köpfe ist das Signal jedenfalls fatal.<br />

Sieben Fußballfelder groß ist die versiegelte Fläche<br />

des Jahrmarktgeländes in Urfahr in allerbester innerstädtischer<br />

Lage – direkt an der Donau. Jeder, dem<br />

man erzählt, dass dieses triste Areal dann noch dazu<br />

bestenfalls vier oder fünf Wochen im Jahr bespielt<br />

wird, reibt sich ungläubig die Augen. Bis zum Sommer<br />

2017 wurde das Gelände als Pendlerparkplatz genutzt,<br />

danach gesperrt. Seitdem wartet Linz darauf, dass was<br />

passiert. Von den regierenden bzw. den vier „großen“<br />

Parteien kam nichts, ein von Stadtentwickler und<br />

Gemeinderat Lorenz Potocnik initiierter Ideenwettbewerb<br />

brachte mit dem Projekt „Donauinsel“ einen<br />

strahlenden Sieger hervor, der auch beim politischen<br />

Mitbewerb zumindest nach außen hin durchwegs<br />

großen Anklang fand. Dann mischt sich auf Wunsch<br />

des Bürgermeisters noch die Kunstuniversität ein und<br />

verwuselte die Ursprungsidee, später hieß es, dieses<br />

und jenes wäre nicht möglich, da und dort gäbe es Bedenken...<br />

man spürte förmlich: Die Stadtregierung hat<br />

irgendwie keine Lust auf die Donauinsel und suchte<br />

fast schon verzweifelt einen Ausweg aus einem Projekt,<br />

das ganz Linz begeisterte. Zu guter Letzt wurde<br />

das Kostenargument vorgeschoben: Sieben oder acht<br />

Millionen seien schlichtweg unfinanzierbar. Kurz<br />

zuvor schüttelte die Stadt aber knapp 40 nicht budgetierte<br />

Millionen Euro aus dem Ärmel, um ein Stadion<br />

an der Donau zu bauen, alle großen Parteien und die<br />

KPÖ nickten brav ab. Die neue Arena ist zwar vertretbar,<br />

nichtsdestotrotz ist ein breites öffentliches Interesse<br />

schwer zu argumentieren (die Realisierung einer<br />

Photovoltaik-Anlage am Dach der Arena wurde auf<br />

später verschoben).<br />

Auch bei anderen Projekten, von denen die Linzerin-

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