LINZA stadtmagazin #39 April-Mai 2023

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22 Oberösterreich fordert Technologieoffenheit: VERBRENNERVERBOT KOMMT ZU FRÜH Die jüngsten Krisen haben Europa und Oberösterreich vor neue Herausforderungen gestellt und Prioritäten weltweit neu geordnet. Die OÖVP hat bei ihrer Frühjahrsklausur beraten, wie dem Klimawandel vor dem Hintergrund der neuen Situation begegnet werden soll und welche Leitlinien sie dabei verfolgt. Dem für 2035 geplanten „Verbrennerverbot“ erteilt Landeshauptmann Thomas Stelzer dabei eine Abfuhr. „Wir verfolgen in Oberösterreich das Ziel, bis 2040 ein klimaneutrales Bundesland zu sein. Dafür wollen wir 2030 bereits 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewinnen“, gibt Landeshauptmann Thomas Stelzer sein Ziel vor. Derzeit kommen 70 Prozent des Stroms sowie 61 Prozent der Raumwärme aus erneuerbaren Energien. Vielerorts begegnet man dem Klimawandel mit dem Ruf nach Verboten. Der Ansatz der OÖVP ist, stattdessen größer zu denken und die großen Hebel zu bedienen: „Statt Verbote setzen wir auf Fortschritt und Technik. Wir treiben den Umbau zu einer klimafitten Industrie und die Umstellung auf saubere Energieproduktion voran und investieren dort, wo sich die Zukunft des Landes entscheidet.“ Transformationsfonds auf Schiene bringen Stelzer appelliert an die Bundesregierung, den von Wien für heuer angekündigten Transformationsfonds auf Schiene zu bringen. Dabei sollen 5,7 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um die Industrie klimaneutral zu machen. Stelzer: „Wir machen Klimaschutz mit und nicht gegen die Menschen. Denn nur wenn wir die Menschen beim Klimaschutz mitnehmen, kommen wir weiter“, so Stelzer. Ohne Klimaschutz könne unser Bundesland nicht wettbewerbsfähig bleiben und ohne Wettbewerbsfähigkeit gebe es auch keinen Klimaschutz, so Stelzer, der mit Blick auf Oberösterreichs Industrie sagt: „Unser Wohlstand hängt maßgeblich von der Industrie ab. Es ist Aufgabe unserer Generation, dem Klimawandel entgegenzutreten, gleichzeitig aber auch Arbeitsplätze und Wohlstand zu erhalten.“ Thoms Stelzer zum geplanten Verbrennerverbot: „Ich bin froh, dass das ‚Verbrennerverbot 2035‘ noch nicht zur Abstimmung kam, weil ich diese Entscheidung für Europa für nachteilig halte. Es ist ein Irrglaube, wenn man durch noch ehrgeizigere Beschlüsse unsere Wirtschaft und unsere Industrie zu Innovation zwingen will. Unsere Unternehmen sind oft schon viel weiter, als oft am grünen Tisch zur Kenntnis genommen wird. Oberösterreich ist ein großer Automotive-Standort, 2035 als Umstieg ist jedoch ein unrealistisches Ziel. Das ist schon sehr bald, wenn man an Entwicklungen und Umsetzungen denkt ohne Nachteile in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit – ganz zu schweigen von der möglichen Beschneidung der Lebensqualität unserer Landsleute. Alles braucht seine Zeit – auch die gesamte Infrastruktur, die es dafür benötigt, muss ebenfalls erst aufgebaut werden. Wir müssen technologieoffen an diese Sache herangehen und dürfen nicht mit Tunnelblick in eine Richtung nur die E-Mobilität alleine propagieren – vor allem bei der offenen Frage, von wo der dafür benötigte grüne Strom für diese gesamte E-Mobilität Europas herkommen soll. Dafür braucht es eine Technologieoffenheit. Daher hoffe ich, dass sich in Europa die zukunftsgewandten und vor allem die realistischen EntscheidungsträgerInnen durchsetzen.“
AUS DER STADT „Die Klima- und Energiestrategie aus dem Regierungsprogramm sind unser Fahrplan, um Oberösterreich bei der Erreichung der Klimaziele zu unterstützen. Mit der konsequenten Umsetzung bilden wir die Grundlage für OÖ‘s Klimaneutralität 2040.“ Landeshauptmann Thomas Stelzer
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