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LINZA stadtmagazin #39 April-Mai 2023

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Bis zur nächsten Wahl will die Linzer FPÖ zu alter Stärke zurückkehren:<br />

„FAST ALLES NUR MEHR RAND<br />

Im November 2021 präsentierte die Linzer FPÖ ihr Team für die nächsten sechs Jahre<br />

im Linzer Gemeinderat. Als Nummer zwei hinter Michael Raml führt mit dem 65-jährigen<br />

Wolfgang Grabmayr ein echter „alter Hase“ die Partei. Wir plauderten mit dem ehemaligen<br />

Unternehmer, wie die FPÖ es auch in Linz schafft, wieder zu alter Größe zu wachsen.<br />

Von 24,5 auf unter 14 Prozent rasselte<br />

die Linzer FPÖ bei der Wahl<br />

2021 hinunter, die Nummer 1 Markus<br />

Hein wurde von Michael Raml<br />

abgelöst, ein Stadtsenatssitz und<br />

das Infrastruktur-Ressort waren<br />

weg. Die Linzer FPÖ fokussiert sich<br />

seitdem (wieder) auf die Sicherheitsagenden.<br />

„Wir werden weiterhin<br />

ganz genau hinsehen, was in<br />

unserer Stadt passiert. Ein unkritisches<br />

Durchwinken wird es mit<br />

uns gauch in Zukunft nicht geben.<br />

Ich werde mich dafür einsetzen,<br />

dass die Stadtpolitik wirklich dort<br />

ansetzt, wo es für die Linzer notwendig<br />

ist“, sagte Wolfgang Grabmayr<br />

damals im November 2021 zu<br />

seinem Amtsantritt. Der 65-jährige<br />

war kein wirkliches Signal an junge<br />

Wähler, sondern sollte eher das<br />

ältere Klientel ansprechen.<br />

Wiener Straße – Beispiel für<br />

negative Entwicklung<br />

Dass unter der SPÖ vieles falsch<br />

läuft in Linz, ist für Grabmayr<br />

„leider ein Fakt“: Ein negatives Beispiel<br />

sei die Wiener Straße, die für<br />

Grabmayr bis zum Umbau eine „veritable<br />

Fortsetzung der Landstraße<br />

mit vielen Bäumen“ gewesen sei,<br />

ehe diese zum riesigen Parkplatz<br />

degradiert wurde. „Obwohl ich wie<br />

manch‘ anderer kein Gegner von<br />

Parkplätzen bin“, wie Grabmayr<br />

sagt. Auch sonst sei die Entwicklung<br />

der Wiener Straße besorgniserregend:<br />

„Es gibt ein Gschäftesterben<br />

und immer mehr Kebab-Buden<br />

entstehen, es braucht Perspektiven.“<br />

Kultur muss für alle da sein<br />

Ein großes Problem sei in Linz das<br />

„mittlerweile an allen Ecken und<br />

Enden fehlende Geld“. Es gebe schon<br />

gewisse Einsparungspotentiale im<br />

den Kulturbereich, dafür fehlt der<br />

Stadt Linz aber die Mut: „Früher<br />

waren es die Fürsten, die sich das<br />

leisteten, jetzt tut es die öffentliche<br />

Hand.“ Dennoch bekenne sich die<br />

FPÖ zur Kultur, so der blaue Fraktionsobmann:<br />

Wenn man tatsächlich<br />

Publikum anziehe und ausverkauft<br />

sei, wäre es argumentierbar. Wenn<br />

aber Veranstaltungen unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit wie etwa<br />

„Der Linzer Süden und dortige<br />

Projekte werden von der Stadt<br />

sehr vernachlässigt“<br />

Wolfgang Grabmayr / FPÖ Linz<br />

im Lentos stattfinden, sei nicht einzusehen,<br />

dass die öffentliche Hand<br />

so etwas mitfinanziert: „In der Kultur<br />

muss nicht unbedingt alles alternativ<br />

sein. Das Brucknerhaus zeigt,<br />

dass es auch anderes geht.“<br />

Probleme im Linzer Süden würden<br />

von der Stadtpolitik generell kaum<br />

beachtet. Sowohl rund um den Bulgariplatz<br />

als auch in den anderen<br />

Stadtteilen gibt es Brennpunkte.<br />

Die Bürger dort haben das Gefühl,<br />

dass über sie drübergefahren wird.<br />

Viele können sich das Leben nicht<br />

mehr leisten und werden, statt<br />

mit Hilfsmaßnahmen, mit neuen<br />

Asylzentren beglückt. Wegen des<br />

Geldmangels könne wichtige Infrastruktur<br />

nicht realisiert werden,<br />

aber für anderes sei Geld da. Statt in<br />

ein Schwimmbad in Ebelsberg für<br />

viele wird in kulturelle Randgruppen<br />

investiert: „Es kann nicht sein,<br />

dass wichtige Infrastrukturprojekte<br />

im Süden wegen Geldmangels gebremst<br />

werden, aber die Stadt eine<br />

bundesstaatliche Einrichtung wie<br />

die Kunstuni finanziert. Das versteht<br />

keiner im Süden, wo die Leute<br />

jeden Euro umdrehen müssen.“<br />

Zurück zu alter Stärke<br />

Die Linzer FPÖ wähnt Grabmayr<br />

aufgrund des Bundestrends<br />

im Aufwind. Ziel ist es, bei der<br />

nächstes Wahl 2027 wieder zu<br />

alter Stärke (2015 holten die<br />

Linzer Blauen 24,9 Prozent) zurückzukehren.<br />

Gelingen soll<br />

das auch durch Sozialthemen: „Die<br />

meisten der 8.000 Wähler, die uns<br />

2021 nicht mehr ihre Stimme gaben,<br />

haben gar nicht gewählt. Die<br />

wollen wir zurückholen.“ Auch<br />

von der ÖVP („Mit Hajart gibt‘s zumindest<br />

mehr Gesprächsbasis als<br />

mit Baier“) seien viele abzuholen,<br />

weil „das Herumhüpfen auf Regenbogenzebrastreifen,<br />

wie Hajart es<br />

gerne tut, bei deren Wählern nicht<br />

überall gut ankommt.“

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