LINZA stadtmagazin #39 April-Mai 2023
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18 Michael Schmida (KPÖ) will erhalten statt abreißen: ABRISSBIRNE: STOPP DAMIT! Michael Schmida (KPÖ) In Linz wird mit alten Gebäuden wenig sensibel umgegangen, es regiert die Abrissbirne. Die Linzer KPÖ-Fraktion fordert nun eine Nachschärfung der oberösterreichischen Bauordnung. Konkret soll der Abriss von Gebäuden, die vor 1945 errichtet wurden, erst nach einer ausdrücklichen Bewilligung zugelassen werden. In Linz gibt es derzeit 554 denkmalgeschützte Objekte die einem besonderen Schutz unterliegen. Auf nicht Denkmalgeschützte Gebäude trifft dieser Schutz aber nicht zu. Zwar sieht die oberösterreichischen Bauordnung vor, das die Baubewilligung auch zu untersagen ist, wenn die Instandhaltung wirtschaftlich vertretbar und an der Erhaltung für ein erhaltenswerten Ortsbildes ein öffentliches Interesse besteht. In der Praxis hat diese rechtliche Vorgabe aber in Vergangenheit, wie viele Beispiele in Linz zeigen, zu keiner wesentlichen Einschränkung der Abbruchtätigkeiten geführt. In anderen Bundesländern, etwa Wien, ist der Erhalt von historischen Gebäuden durch die rechtlichen Bestimmungen besser geschützt. Auch in Salzburg und Graz gibt es für bestimmte Zonen einen strengeren Schutz. In Oberösterreich sollten deshalb die rechtlichen Bestimmungen in der Bauordnung nachgeschärft werden, um den Erhalt historischer Bausubstanz bzw. Schutz vor Abriss und Vorrang für Sanierung wirksamer umzusetzen. “Klima-Check” vor Abriss und Neubau Außerdem fordert die KPÖ-Fraktion in der Resolution auch für Gebäude, die nach 1945 errichtet wurden und keinen bauhistorischen Wert aufweisen, einen besseren Schutz. Ein Abriss sollte erst nach Begutachtung von ökologischen Gesichtspunkten erteilt werden. So soll mit einem “Klima-Check” die Ökobilanz überprüft werden, die bei Abriss und Neubau entstehen. Gemessen werden soll, ob die Emissionen und der Energieaufwand für die Sanierung bei Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes niedriger sind als bei einem Neubau. Sanieren statt neu bauen KPÖ-Gemeinderat Michael Schmida: “Auch beim Bauen sollte auf die Bedeutung von Ressourcenschonung und Klimaschutz geachtet werden. Jeder Neubau ist umwelt- und klimaschädlich und mit hohen Emissionen und Energieaufwand von der Herstellung und Errichtung bis zur Entsorgung verbunden. Außerdem sind die Mieten in Altbauwohnungen in der Regel günstiger. Aus Gründen des öffentlichen Interesses sollte deshalb die Sanierung bestehender Bausubstanz einem Neubau – wenn möglich und sinnvoll – vorgezogen werden.”
MEINUNG FRAUENTAXIS: FALSCH ABGEBOGEN In der Stadtpolitik kamen Forderungen auf, dass auch in Linz künftig Taxis fahren, bei denen nur Frauen am Steuer sitzen und die nur von Frauen genutzt werden dürfen. Argumente sind mehr Sicherheit, der Schutz vor aufdringlichen Fahrern und ebensolchen Blicken. Dazu noch Fitness-Studios für Frauen und Frauen-Badetage in Bädern: Mit Feminismus und Gleichstellung hat es wenig zu tun, wenn man eigene (Freizeit-) Welten für Frauen erschafft. Das Ganze geht vielmehr in eine völlig falsche Richtung. „Sich abzusondern, eigene Lebenswelten und exklusive Bewegungszonen für Frauen zu erschaffen, heißt auch, ein Stück weit aufzugeben“ Frauen würden sich in herkömmlichen Fitness-Studios, in denen auch Männer trainieren, “unwohl” fühlen, in Bädern wären Frauen den Blicken von Männern ausgesetzt. “Frauen schwimmen im Simmeringer Bad gerne unter sich am Montag beim Frauenschwimmen. Für Männer ist das Bad dann gesperrt”, heißt es etwa in Wien. Im Hallenbad der Pädagogischen Hochschule der Diözese in Linz gibt es an bestimmten Tagen ebenfalls ein “Frauenschwimmen”. Die Idee wird – pikanterweise oft auch von Feministinnen – angetrieben und weitergesponnen. 2016 wurden etwa in Regionalzügen der Mitteldeutsche Regiobahn Frauenabteile eingeführt, um das Sicherheitsgefühl der weiblichen Fahrgäste zu stärken. 2019 forderte die nicht amtsführende Wiener Stadträtin Ulrike Nittmann (FPÖ) Frauenwaggons bei U-Bahn und Straßenbahn. Und jetzt Frauentaxis: Dort seien Frauen, so das Argument, männlichen Taxifahrern ausgesetzt, das Sicherheitsgefühl sei u.a. auch deshalb geringer: Das seien triftige Gründe, auch beim Taxifahren eigene Angebote nur für Frauen zu schaffen. Die deutsche HipHop-Formation K.I.Z. hat heuer zum bereits 9. Mal ein Konzert nur für Frauen veranstaltet: “Männer haben für dieses Konzert keinen Zutritt. Frauen, Trans-Frauen, Cis-Frauen, Inter-Menschen und nicht-binäre Menschen, die sich eher weiblich einordnen, sind willkommen!” Diejenigen, die den Ausbau derartiger Services fordern, vergessen, dazuzusagen, dass das Modell geschlechtlich strikt getrennter Lebensbereiche bereits sehr “erfolgreich” umgesetzt ist – und das seit Jahrhunderten: in der islamischen Welt. Es liegt auf der Hand, dass reine Frauen-Angebote auch bei uns besonders stark von islamisch geprägten Zuwanderinnen (oder deren Nachfolgegenerationen) genutzt werden (müssen). Der Integration wird so ein Bärendienst erwiesen. Ob ob man sich in Sachen Gleichberechtigung und Rolle der Frau in der Öffentlichkeit von der islamischen Kultur irgendetwas abschauen sollte, darf gelinde gesagt bezweifelt werden. Denn: Sich abzusondern, eigene Lebenswelten und “exklusive” Bewegungszonen für Frauen zu erschaffen, heißt auch, ein Stück weit aufzugeben. Unter dem Strich sind das alles völlig falsche Signale. Mit Gleichstellung, Gleichberechtigung und Feminismus hat das wenig zu tun, sondern vielmehr mit der teilweisen Kapitulation vor zutiefst abzulehnenden Lebensmodellen.
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Michael Schmida (KPÖ) will erhalten statt abreißen:<br />
ABRISSBIRNE: STOPP DAMIT!<br />
Michael Schmida (KPÖ)<br />
In Linz wird mit alten Gebäuden wenig sensibel umgegangen, es regiert die Abrissbirne.<br />
Die Linzer KPÖ-Fraktion fordert nun eine Nachschärfung der oberösterreichischen Bauordnung.<br />
Konkret soll der Abriss von Gebäuden, die vor 1945 errichtet wurden, erst nach<br />
einer ausdrücklichen Bewilligung zugelassen werden.<br />
In Linz gibt es derzeit 554 denkmalgeschützte<br />
Objekte die einem<br />
besonderen Schutz unterliegen.<br />
Auf nicht Denkmalgeschützte<br />
Gebäude trifft dieser Schutz aber<br />
nicht zu. Zwar sieht die oberösterreichischen<br />
Bauordnung vor, das<br />
die Baubewilligung auch zu untersagen<br />
ist, wenn die Instandhaltung<br />
wirtschaftlich vertretbar und an<br />
der Erhaltung für ein erhaltenswerten<br />
Ortsbildes ein öffentliches<br />
Interesse besteht.<br />
In der Praxis hat diese rechtliche<br />
Vorgabe aber in Vergangenheit,<br />
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zu keiner wesentlichen Einschränkung<br />
der Abbruchtätigkeiten geführt.<br />
In anderen Bundesländern,<br />
etwa Wien, ist der Erhalt von<br />
historischen Gebäuden durch die<br />
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geschützt. Auch in Salzburg und<br />
Graz gibt es für bestimmte Zonen<br />
einen strengeren Schutz. In Oberösterreich<br />
sollten deshalb die rechtlichen<br />
Bestimmungen in der Bauordnung<br />
nachgeschärft werden, um<br />
den Erhalt historischer Bausubstanz<br />
bzw. Schutz vor Abriss und<br />
Vorrang für Sanierung wirksamer<br />
umzusetzen.<br />
“Klima-Check” vor<br />
Abriss und Neubau<br />
Außerdem fordert die KPÖ-Fraktion<br />
in der Resolution auch für Gebäude,<br />
die nach 1945 errichtet wurden<br />
und keinen bauhistorischen Wert<br />
aufweisen, einen besseren Schutz.<br />
Ein Abriss sollte erst nach Begutachtung<br />
von ökologischen Gesichtspunkten<br />
erteilt werden. So<br />
soll mit einem “Klima-Check” die<br />
Ökobilanz überprüft werden, die<br />
bei Abriss und Neubau entstehen.<br />
Gemessen werden soll, ob die Emissionen<br />
und der Energieaufwand für<br />
die Sanierung bei Berücksichtigung<br />
des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes<br />
niedriger sind als bei einem<br />
Neubau.<br />
Sanieren statt neu bauen<br />
KPÖ-Gemeinderat Michael Schmida:<br />
“Auch beim Bauen sollte auf<br />
die Bedeutung von Ressourcenschonung<br />
und Klimaschutz geachtet<br />
werden. Jeder Neubau ist umwelt-<br />
und klimaschädlich und mit<br />
hohen Emissionen und Energieaufwand<br />
von der Herstellung und<br />
Errichtung bis zur Entsorgung verbunden.<br />
Außerdem sind die Mieten<br />
in Altbauwohnungen in der Regel<br />
günstiger. Aus Gründen des öffentlichen<br />
Interesses sollte deshalb die<br />
Sanierung bestehender Bausubstanz<br />
einem Neubau – wenn möglich<br />
und sinnvoll – vorgezogen<br />
werden.”