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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

79<br />

„Für eine kleine und exportorientierte<br />

Volkswirtschaft wie Österreich ist die Teilnahme<br />

am EU-Binnenmarkt essenziell. Der<br />

Wegfall von Grenzkontrollen, Zöllen oder<br />

Kontingentierungen ermöglicht den größten<br />

einheitlichen Markt der Welt, der auch die<br />

glo bale Rolle Europas stärkt. Konsumentinnen<br />

und Konsumenten profitieren von grösserer<br />

Produktauswahl und günstigeren Preisen,<br />

die freie Wahl von Wohnsitz und Ar -<br />

beitsort fördert die innereuropäische Mobili -<br />

tät und bringt neue Möglichkeiten und Chan -<br />

cen – vor allem auch für die junge Generation.“<br />

Nach Ansicht der Menschen in Österreich<br />

hat sich der europäische Binnenmarkt bisher<br />

vor allem für heimische Großunternehmen<br />

bezahlt gemacht. Insgesamt 77 % sehen für<br />

diese „große“ (58 %) bzw. „geringe Vorteile“<br />

(19 %) durch die Teilnahme unseres Landes<br />

am Binnenmarkt. Etwa ein Zehntel<br />

meint, daß große Unternehmen dadurch „ge -<br />

ringe Nachteile“ (8 %) oder „große Nachteile“<br />

(3 %) erfahren hätten. 11 % können zu<br />

die ser Frage nicht Stellung beziehen. Das<br />

aktuelle Meinungsbild unterscheidet sich<br />

hiermit kaum von jenem, das die ÖGfE im<br />

Herbst 2012 zum zwanzigjährigen Bestehen<br />

des Binnenmarkts erhoben hat.<br />

Fast drei Viertel der Befragten sagen auch,<br />

daß KonsumentInnen in Österreich vom EU-<br />

Binnenmarkt profitiert haben („große Vorteile“:<br />

34 %, „geringe Vorteile“: 39 %). 17 %<br />

sind hingegen der Ansicht, daß sich durch<br />

den europäischen Binnenmarkt „geringe“<br />

(11 %) oder „große Nachteile“ (6 %) für die<br />

KonsumentInnen ergeben haben. Die Bilanz<br />

fällt damit deutlich positiver aus, als dies<br />

noch vor zehn Jahren der Fall war: So ist die<br />

Zahl jener, die Vorteile erkennen, um 14 %<br />

gestiegen. Die Zahl jener, die die Nachteile<br />

überwiegen sehen, ist um 15 Prozentpunkte<br />

gesunken.<br />

Knapp sechs von zehn Befragten erkennen<br />

für heimische Arbeitskräfte „große“ (24 %)<br />

bzw. „geringe Vorteile“ (35 %) durch die Teil -<br />

nahme unseres Landes am EU-Binnenmarkt.<br />

Drei von zehn können dem nicht zustimmen<br />

und sehen dies mit „geringen“ (18 %) bzw.<br />

„großen Nachteilen“ (13 %) für Arbeitskräfte<br />

in Österreich verbunden. Ein Zehntel macht<br />

dazu keine Angabe. Im Zehnjahresvergleich<br />

wird deutlich positiver bilanziert: Die Zahl<br />

jener, die Vorteile sieht, ist um 12 Prozentpunkte<br />

gestiegen, die Zahl jener, die Nachteile<br />

erkennt, ist um 9 Prozentpunkte zurück -<br />

gegangen.<br />

Insgesamt 57 % sind der Ansicht, daß hei -<br />

mische Klein- und Mittelbetriebe durch den<br />

EU-Binnenmarkt profitiert hätten – 19 % se -<br />

hen für sie „große Vorteile“, 38 % „geringe“.<br />

31 % stimmen dem nicht zu und sagen, daß<br />

österreichische KMUs durch die Teilnahme<br />

am Binnenmarkt „geringe“ (17 %) bzw.<br />

„große Nachteile“ (14 %) erfahren mußten.<br />

12 % äußern sich nicht dazu. Im Vergleich<br />

zum Jahr 2012 ist die Zahl jener, die Vorteile<br />

für heimische KMUs erkennen, um 9 Prozentpunkte<br />

gestiegen, die Zahl jener, die die<br />

Binnenmarktteilnahme als nachteilig empfinden,<br />

ist um 11 Prozentpunkte gesunken.<br />

„Gerade in unsicheren Zeiten ist der ge -<br />

meinsame Wirtschaftsraum ein Beleg dafür,<br />

was die EU zu leisten vermag, wenn sich die<br />

Mitgliedsstaaten einig zeigen. Ein stabiles<br />

Fundament, dessen Mehrwert im Alltag greif -<br />

bar ist und das weiter ausgebaut und vervollständigt<br />

werden sollte. Neben der strategischen<br />

Unabhängigkeit und grünen Transformation<br />

in Europa beinhaltet dies insbesondere<br />

auch steuerliche Fairness, eine Stärkung<br />

der Sozialsysteme und die Intensivierung des<br />

sozialen Dialogs“, so Paul Schmidt abschliessend.<br />

n<br />

http://www.oegfe.at/<br />

Die aktuelle Umfrage wurde von market von 5. bis<br />

7. Dezember 2022 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt.<br />

Befragt wurden österreichweit 1000 Personen online,<br />

österreichische Bevölkerung, 16 bis 80 Jahre, repräsentativ<br />

für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale<br />

statistische Schwankungsbreite +/- 3,16 Prozent.<br />

Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.<br />

Vergleichsumfrage: Tel SWS <strong>206</strong>, September/Oktober<br />

2012, n=501 Befragte (maximale statatitische Schwankungsbreite<br />

+/- 4,48 Prozent).<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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