20.03.2023 Aufrufe

Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

50<br />

Soforthilfe in der Türkei und in Syrien<br />

Nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen<br />

Grenzregion ist die hu -<br />

manitäre Lage vor Ort verheerend: In der<br />

Türkei und in Syrien sind mit aktuellem<br />

Stand (15. Februar, Anm.) bereits mehr als<br />

40.000 Menschen bei dem folgenschweren<br />

Erdbeben ums Leben gekommen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

in den Erdbebengebieten noch<br />

Überlebende zu finden, ist gut eine Woche<br />

nach dem Beben leider verschwindend ge -<br />

ring. Um das humanitäre Leid vor Ort zu lindern<br />

und Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit<br />

zu unterstützen, stellt die österreichische Bun -<br />

desregierung 3 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds<br />

(AKF) des Außenministeriums<br />

zur Verfügung.<br />

„Die schrecklichen Bilder, die uns aus<br />

der Türkei und Syrien nach den Erdbeben<br />

erreicht haben zeigen drastische Schäden<br />

und eine Vielzahl an Opfern. Unsere Gedanken<br />

und unser tiefes Mitgefühl sind bei den<br />

Opfern und ihren Familien. Das Ausmaß des<br />

Erdbebens ist verheerend. Umso wichtiger<br />

ist jetzt rasche humanitäre Hilfe und Unterstützung<br />

im Katastropheneinsatz. Österreich<br />

wird daher drei Millionen Euro aus dem Aus -<br />

landskatastrophenfonds für Hilfsorganisationen<br />

vor Ort ausschütten und ab morgen mit<br />

mehr als 80 Soldatinnen und Soldaten des<br />

Österreichischen Bundesheers für den Rettungseinsatz<br />

im Erdbebengebiet unterstützen.<br />

Wir stehen den Menschen in der Türkei<br />

und Syrien in dieser schwierigen Situation<br />

bei“, so Bundeskanzler Karl Nehammer.<br />

Obwohl das Epizentrum des Bebens in<br />

der Provinz Ekinozu/Kahramanmaras in der<br />

Türkei lag, zeigt sich das verheerende Ausmaß<br />

auch im Südosten der Türkei sowie im<br />

Nordwesten Syriens, wo viele Ortschaften<br />

völlig zerstört wurden. Zu der großen Opferzahl<br />

kommen jene Menschen, die durch die<br />

Zerstörung auf lebensnotwendige Hilfe<br />

angewiesen sind: Es werden dringend Le -<br />

bensmittel, Arzneimittel und Zelte als Unterkünfte<br />

aufgrund der strengen winterlichen<br />

Bedingungen benötigt. So sind rund 23 Mil -<br />

lionen Menschen direkt vom Beben betroffen,<br />

laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

trifft diese humanitäre Katastrophe beson -<br />

ders vulnerable Personen am stärksten, wie<br />

etwa Frauen, Kinder, Kranke oder ältere Men -<br />

schen.<br />

„Die Meldungen von Erdbeben in der<br />

Türkei und in Syrien machen mich betroffen.<br />

Katastrophen wie jene verschlimmern die<br />

Notlage der dort lebenden Menschen, unter<br />

ihnen viele Flüchtlinge aus der Region, dramatisch.<br />

Meine Gedanken sind bei den<br />

Opfern und HelferInnen. Jetzt muß schnell<br />

geholfen werden. Österreich wird seinen Bei -<br />

trag zur Katastrophenhilfe leisten und als<br />

Sofortmaßnahme 3 Millionen Euro aus dem<br />

Auslandskatastrophenfonds bereitstellen“,<br />

führte Vizekanzler Werner Kogler an.<br />

Von den 3 Millionen Euro gehen 2 Millionen<br />

Euro an die Internationale Föderation<br />

der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />

(IFRK) sowie 1 Million Euro an den<br />

OCHA Syrian Cross Border Humanitarian<br />

Fund. Die IFRK ist in der Türkei und in Sy -<br />

rien mit ihren Teams vor Ort, um in Koordination<br />

mit ihren nationalen Partnerorganisationen<br />

schnelle und wirksame Soforthilfe zu<br />

leisten. Der OCHA Fund finanziert Aktivitäten<br />

internationaler und nationaler NGOs in<br />

In tiefer Trauer gibt das Bundesministerium<br />

für europäische und internationale<br />

Angelegenheiten bekannt, daß der ehemalige<br />

Generalsekretär Botschafter i.R. Dr.<br />

Wolfgang Schallenberg am 8.Februar im<br />

93. Lebensjahr verstorben ist.<br />

Geboren am 3. Juni 1930 trat er im Jahr<br />

1952 in den auswärtigen Dienst ein. Während<br />

seiner beeindruckenden Karriere vertrat<br />

er die Republik unter anderem als ös -<br />

terreichischer Botschafter in Indien, Spanien<br />

und Frankreich und diente in der Zentrale<br />

als Leiter der Abteilung für Presse<br />

und Information sowie als Leiter der Kulturpolitischen<br />

Sektion. Im Jahr 1992 wur -<br />

de er schließlich zum Generalsekretär be -<br />

stellt. Ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung<br />

im Dezember 1995 mit unglaublich<br />

viel Leidenschaft und Engagement<br />

ausgeführt hat.<br />

Die europäische Geschichte kennt viele<br />

Wendepunkte, die herausragendes diplomatisches<br />

Gespür verlangten. Gespür, wie<br />

es Wolfgang Schallenberg zweifelsohne an<br />

den Tag legte. Er wirkte in Jahrzehnten,<br />

die für unser Land besonders wegweisend<br />

waren. Eingetreten in den diplomatischen<br />

Dienst kurz vor der Unterzeichnung des<br />

Staatsvertrags stand er wie kaum ein anderer<br />

für eine neue, selbstbewußte österreichische<br />

Außenpolitik. Wolfgang Schallenberg<br />

hatte ganz maßgeblichen Anteil an<br />

der Entwicklung der österreichischen Di -<br />

plomatie in dieser bewegten Phase der<br />

Republik. Mit seiner inspirierenden Art<br />

vermochte er zudem, viele junge Generationen<br />

an Diplomatinnen und Diplomaten<br />

der schwer getroffenen Region Idlib in<br />

Syrien, zu welcher der Syrisch-Arabische<br />

Rote Halbmond kaum Zugang hat.<br />

„Auf ein enormes Erdbeben der Stärke<br />

7,8 in der türkisch-syrischen Grenzregion<br />

sind weitere Beben gefolgt, die kaum vorstellbare<br />

Schäden angerichtet und Leid über<br />

Hunderttausende Menschen gebracht haben.<br />

Gerade im Norden Syriens war die humanitäre<br />

Situation nach über einem Jahrzehnt von<br />

Konflikt und Zerstörung schon enorm angespannt.<br />

Österreich hilft unbürokratisch und<br />

stellt 3 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds<br />

(AKF) des Außenministeriums zur<br />

Verfügung. Mit unseren Partnern und Nichtregierungsorganisationen<br />

vor Ort bringen<br />

wir rasche Hilfe auf den Weg“, hielt Außen-<br />

Generalsekretär Wolfgang<br />

Schallenberg verstorben<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Carina Ott<br />

Botschafter i.R. Wolfgang Schallenberg<br />

bei der Podiumsveranstaltung „50 Jahre<br />

Außenministerium – Diplomaten auf dem<br />

Weg in die Zweite Republik“ im Jänner<br />

2010 im Parlament<br />

für den Dienst im Außenamt zu begeistern.<br />

Seine letzten Dienstjahre waren geprägt<br />

von den Vorbereitungen des österreichischen<br />

Beitritts zur Europäischen Union.<br />

Eine zutiefst kosmopolitische Karriere –<br />

vom Staatsvertrag bis zum EU-Beitritt.<br />

„Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt<br />

seiner Gattin, seinen Kindern und seinen<br />

Enkelkindern. Wir werden ihm als sehr<br />

geschätzten Kollegen und österreichischen<br />

Patrioten stets ein ehrendes Andenken be -<br />

wahren“, schloß die Aussendung des Aus -<br />

senministeriums.<br />

n<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!