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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

45<br />

Jah ren bestimmen“, so Schallenberg gegenüber<br />

den Studierenden.<br />

Um Auswege aus der Energiekrise ging es<br />

im Arbeitsgespräch des Außenministers mit<br />

dem Exekutivdirektor der Internationalen<br />

Energie-Agentur, Fatih Briol. Dank großer<br />

Anstrengungen konnte zwar eine Gaskrise<br />

verhindert werden, dennoch steht Österreich<br />

und die gesamte EU vor einer schwierigen<br />

Situation, die auch durch die Zusammenarbeit<br />

mit der IEA gelöst werden soll.<br />

Die Suche nach gemeinsamen Lösungen<br />

stand auch im Zentrum des Austausches mit<br />

Mitgliedern des außenpolitischen Ausschusses<br />

der Assemblée Nationale. Besonders bei<br />

den Themen Migration und EU-Erweiterung<br />

könnten Österreich und Frankreich ihre Zu -<br />

sammenarbeit noch verstärken. n<br />

Für Sicherheit und<br />

Stabilität im Südkaukasus<br />

Außenminister Schallenberg empfing am<br />

17. Jänner seinen armenischen Amtskollegen<br />

Ararat Mirzoyan zu einem Arbeitsbesuch in<br />

Wien. Neben der angespannten Situation im<br />

Südkaukasus und der in diesem Zu sammen -<br />

hang geplanten zivilen Mission der EU in<br />

Armenien standen der russische Einfluß in<br />

der Region sowie bevorstehende Entscheidungen<br />

für die in Wien ansässige Organisation<br />

für Sicherheit und Zusammenarbeit in<br />

Europa (OSZE) im Zentrum des Austauschs.<br />

Nach bereits mehreren Zusammenkünften<br />

in der Vergangenheit traf Schallenberg<br />

erneut den armenischen Außenminister Mirzoyan,<br />

der in Wien außerdem Termine bei<br />

den Vereinten Nationen und der OSZE ab -<br />

solvierte. Die beiden Außenminister unterstri -<br />

chen die ausgezeichneten bilateralen Be zie -<br />

hungen, die positiven Entwicklungen durch<br />

die verstärkte wirtschaftliche Zusam men -<br />

arbeit und die kulturelle Nähe beider Länder.<br />

Der Fokus des Arbeitsgesprächs lag auf<br />

der angespannten Situation im Südkaukasus,<br />

die aktuell zusätzlich durch die Blockade des<br />

Lachin-Korridors, der einzigen Verbindungsstraße<br />

zwischen Armenien und Berg-<br />

Karabach, verschärft wird. Schallenberg<br />

sprach sich für eine konstruktive Vorgehensweise<br />

zwischen den Konfliktparteien aus<br />

und sprach mit Mirzoyan über mögliche<br />

Lösungsansätze aus Sicht Armeniens. Schallenberg<br />

betonte, daß es im ureigenen Interesse<br />

Europas sei, im Südkaukasus für Stabilität<br />

und Sicherheit beizutragen. Er befürwortet<br />

einen Start der EU-Mission in Armenien be -<br />

reits in wenigen Wochen und erklärte, Österreich<br />

könne diese mit ausgewiesen Experten<br />

unterstützen.<br />

Foto: BMEIA/Gruber<br />

Am 17. Jänner empfing Außenminister Alexander Schallenberg seinen armenischen Amtskollegen<br />

Ararat Mirzoyan in Wien.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

„Jerewan liegt nur etwas mehr als drei<br />

Flugstunden von Wien entfernt. Eine stabile<br />

und friedliche Region zwischen Rußland,<br />

der Türkei und dem Iran ist nicht zuletzt deswegen<br />

wichtig für uns. Österreich unterstützt<br />

die Vermittlungsbemühungen der EU<br />

in der Region und die Entsendung einer zivilen<br />

EU-Mission nach Armenien ganz klar“,<br />

so Schallenberg.<br />

Gesprächsthema waren auch russische<br />

Aktivitäten im Südkaukasus, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund des russischen Fokus<br />

auf die Ukraine und seinen Angriffskrieg.<br />

Besprochen wurde in diesem Zusammenhang<br />

auch die Rolle der Kollektiven Sicherheitsorganisation<br />

(CSTO), einem Militärbündnis,<br />

dem sowohl Armenien als auch<br />

Rußland angehören.<br />

Mit Bezug auf die armenisch-türkischen<br />

Beziehungen erklärte Außenminister Schallenberg,<br />

Wien sei erneut bereit, wie schon im<br />

Vorjahr Gastgeber für Gespräche zwischen<br />

Armenien und der Türkei zu sein. 2022 fanden<br />

zwischen Februar und Juli drei Gespräche<br />

zur Normalisierung der Beziehungen<br />

zwi schen Armenien und der Türkei in Wien<br />

statt.<br />

Auf der Ebene der internationalen Zu -<br />

sammenarbeit äußerte der österreichische<br />

Außenminister die Hoffnung, daß sich Ar -<br />

menien aktiv und konstruktiv in der OSZE<br />

einbringt und bilaterale Konflikte auf die für<br />

die Organisation notwendigen Entscheidungen<br />

keinen Einfluß haben.<br />

„Mit Wien als Sitz der OSZE trägt Österreich<br />

eine besondere Verantwortung dafür,<br />

die Organisation als Dialogforum für Europas<br />

Sicherheit zu erhalten. Wir brauchen eine<br />

starke und handlungsfähige OSZE für eine<br />

tragfähige europäische Sicherheitsarchitektur<br />

– gerade und insbesondere in Zeiten wie<br />

diesen“, erklärte Schallenberg. n<br />

Kulturpolitischer Dialog zwischen<br />

Österreich und Liechtenstein<br />

Am 18. Jänner begrüßte die Kultursektion<br />

des BMEIAine Delegation des Fürstentums<br />

Liechtensteins für einen kulturpolitischen<br />

Dialog in Wien. Thematisiert wurden<br />

unter anderem erfolgreich lancierte Projekte<br />

wie das europäische Literaturnetzwerk TRA -<br />

DUKI, die länderübergreifende Ausstellung<br />

„Identitäten“ so wie das Artist-In-Residence-<br />

Programm im Künstleratelier Turmhaus in<br />

Balzers (Liechtenstein), an dem die prämierte<br />

österreichischen Autorin Ursula Wiegele<br />

im letzten Jahr teilgenommen hatte.<br />

Anvisiert wurden dabei auch künftige Ko -<br />

operationsmöglichkeiten wie Veranstaltungen<br />

anläßlich des 20. Jubiläums der „Liechtenstein-Regale“<br />

an den 65 Österreich-Bi blio the -<br />

ken im Ausland und die Fortsetzung sowie<br />

Erweiterung der Artist-In-Residence-Programme.<br />

Auch aktuelle Themen wie nachhaltige<br />

Architektur im Alpenraum, Di gitaler<br />

Humanismus und die Unterstützung ukrainischer<br />

KünstlerInnen flossen in das Gespräch<br />

ein. Weiters thematisiert wurde auch die<br />

Auslandskulturarbeit im Zeitalter der Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit, denn „gerade<br />

angesichts der brennenden Fragen der Zu -<br />

kunft können und sollen auch Kunst- und<br />

Kulturschaffenden zu Wort kommen“, so der<br />

Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten,<br />

Christoph Thun-Hohenstein.<br />

Dies war bereits der dritte Dialog im<br />

Rahmen einer 2020 gemeinsam unterzeichneten<br />

Absichtserklärung zur Förderung der<br />

kulturellen bilateralen Zusammenarbeit. n

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