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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

35<br />

tauschten sich die Amtskolleginnen über das<br />

Thema Migration aus. Dabei habe die österreichische<br />

Europaministerin den von Österreich<br />

vorgelegten „5-Punkte-Plan“ hervorgehoben<br />

und festgehalten, wie wichtig die Um -<br />

setzung und Einhaltung der Dublin-Verordnung<br />

für ein nachhaltiges und funktionierendes<br />

Migrationssystem sei.<br />

Um im Kampf gegen die illegale Migration<br />

erfolgreich zu sein, „um Ordnung an<br />

den Grenzen sicherzustellen und das menschenverachtende<br />

Geschäft der Schlepper zu<br />

beenden“, bedürfe es einer engen, konstruktiven<br />

Zusammenarbeit, so Edtstadler. Die<br />

Grundvoraussetzung dafür sei die Einhaltung<br />

von EU-Recht. „Faktum ist, daß 75 Pro zent<br />

aller illegalen Migrantinnen und Migranten<br />

erstmals in Österreich registriert werden.<br />

Nach dem bestehenden System wäre dies nur<br />

möglich, wenn sie mit dem Fallschirm über<br />

Österreich abspringen würden. Wir brauchen<br />

daher nachhaltige Lösungen auf EU-Ebene<br />

und dazu müssen alle Mitgliedsstaaten einen<br />

Beitrag leisten. Im Vorfeld des Europäischen<br />

Rates Anfang Februar werden wir daher darauf<br />

hinarbeiten, daß eine ehrliche Diskussion<br />

stattfindet und Lösungsansätze diskutiert wer -<br />

den", hielt die Europaministerin abschliessend<br />

fest.<br />

n<br />

Arbeitsmarktintegration von aus der<br />

Ukraine Vertriebenen beschleunigen<br />

Nachdem schon im Jänner 2023 be -<br />

schlossen wurde, daß das Aufenthaltsrecht<br />

für aus der Ukraine vertriebene Menschen<br />

um ein Jahr verlängert und bis März<br />

2024 gewährt wird, konnten nun die neuen<br />

„Blauen Karten“ für ukrainische Vertriebene<br />

von der Österreichischen Staatsdruckerei<br />

versandt werden. Pro Tag können rund 3.500<br />

Ausweise für Vertriebene verschickt werden.<br />

Gemeinsam mit dem Versand der Blauen<br />

Karte ergeht ein Informationsblatt des Ar -<br />

beitsmarktservice (AMS) und des Österreichischen<br />

Integrationsfonds (ÖIF), der Vertriebene<br />

auffordert, sich bei der Jobsuche ak -<br />

tiv beim AMS und ÖIF zu melden, mit dem<br />

Ziel, die Integration der Ukrainerinnen und<br />

Ukrainer in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen.<br />

„Nach der ersten Phase des Ankommens<br />

in Österreich, in der wir die Vertriebenen<br />

schnell und unbürokratisch mit unterschiedlichen<br />

Maßnahmen wie Deutschkursen und<br />

Mobilen Servicepoints unterstützt haben, ist<br />

die Arbeitsmarktintegration nun zentral für<br />

ein eigenständiges Leben in Österreich. Der<br />

Arbeitsmarkt bietet aktuell zahlreiche Chancen.<br />

Wir unterstützen hier selbstverständlich<br />

Foto: BKA / Christopher Dunker<br />

Integrationsministerin Susanne Raab: „Der Arbeitsmarkt bietet aktuell zahlreiche Chancen.“<br />

weiter, zum Beispiel mit Karriereplattformen,<br />

die Vertriebene und nach Personal su -<br />

chende Unternehmen direkt vernetzen. Ausschlaggebend<br />

für die Integration ist aber vor<br />

allem die Eigeninitiative der Menschen, die<br />

zu uns kommen – die soll mit der aktiven<br />

Aufforderung von AMS und ÖIF im Zuge<br />

des Versands der Blauen Karte angeregt werden“,<br />

so Integrationsministerin Susanne<br />

Raab.<br />

„Ein Jahr nach Beginn des russischen<br />

Angriffskriegs in der Ukraine schaffen wir<br />

weitere Arbeitsmarkterleichterungen für Ver -<br />

triebene aus der Ukraine. Mit dem Wegfall<br />

der Beschäftigungsbewilligung erzielen wir<br />

einen unbürokratischeren und noch rascheren<br />

Zugang zum Arbeitsmarkt und geben<br />

Ukrainerinnen und Ukrainern eine Beschäftigungsperspektive.<br />

Das ist gerade in Anbetracht<br />

des Arbeits- und Fachkräftebedarfs<br />

eine Entlastung für den heimischen Beschäftigungs-<br />

und Wirtschaftsstandort. Das AMS<br />

wird Vertriebene aus der Ukraine in Zukunft<br />

noch stärker bei der Arbeitsaufnahme unterstützen“,<br />

so Arbeits- und Wirtschaftsminister<br />

Martin Kocher.<br />

Innenminister Gerhard Karner: „Bei der<br />

Aufnahme der Kriegsvertriebenen aus der<br />

Ukraine ist gemeinsam viel gelungen, und<br />

dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei<br />

Ländern, Gemeinden und den Hilfsorganisationen.<br />

Mit der Anhebung der Zuverdienstgrenze<br />

für Ukrainerinnen und Ukrainer wur -<br />

de zudem ein erster Schritt gesetzt, um diese<br />

Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Wie der künftige Status der Kriegsvertriebenen<br />

aussehen wird, werden wir im er -<br />

sten Halbjahr ergebnisoffen diskutieren.“<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Bisher wurden 20.055 Beschäftigungsbewilligungen<br />

für Personen mit Aufenthaltsstatus<br />

„Vertriebene“ erteilt (Stand 9. Februar,<br />

Anm.), davon sind 12.783 aufrecht. Zusätzlich<br />

sind 7.496 Vertriebene beim AMS vorgemerkt.<br />

Bisher wurden mehr als 92.000<br />

Vertriebene registriert und mehr als 100.000<br />

„Blaue Karten“ ausgestellt. Derzeit befinden<br />

sich mehr als 54.000 Kriegsvertriebene in<br />

Grundversorgung.<br />

Offizieller Besuch des<br />

spanischen Ministerpräsidenten<br />

Am Nachmittag des 17. Februar traf Bun -<br />

deskanzler Nehammer den spanischen<br />

Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, der<br />

Österreich anläßlich der Übernahme des EU-<br />

Ratsvorsitzes durch Spanien einen offiziellen<br />

Besuch abstattete, zu einem Arbeitsgespräch.<br />

„Spanien übernimmt den Ratsvorsitz<br />

in einer Zeit, die mehr als schwierig und herausfordernd<br />

ist. Wir haben Krieg in Europa.<br />

Wir haben alle die gleichen Probleme, wenn<br />

es um die Inflation und die Energiekrise<br />

geht. Und wir haben das große Thema irreguläre<br />

Migration“, beschrieb Nehammer die<br />

gemeinsamen Herausforderungen.<br />

Als Außengrenzland habe Spanien die Ex -<br />

pertise, wie man die Außengrenzen tatsächlich<br />

schützen könne. Die Sondertagung des<br />

Europäischen Rats in der Woche zuvor sei<br />

ein notwendiger und wichtiger Schritt gewesen<br />

und habe einen noch nie dagewesenen<br />

Konsens aller Mitgliedsstaaten demonstriert.<br />

Nun brauche man sichtbare und konkrete Er -<br />

gebnisse, die innerhalb eines klaren Zeitplans<br />

auch umgesetzt werden. „Wir sind uns einig,<br />

daß der Schwerpunkt auf der externen Di -

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