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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

34<br />

Forderung nach einem<br />

echten Außengrenzschutz<br />

Unsere beiden Länder sind nicht nur<br />

freundschaftlich, sondern auch inhaltlich<br />

miteinander verbunden, wenn es darum<br />

geht, den Kampf gegen illegale Migration zu<br />

führen. Wir sind beide geeint im Bedenken<br />

gegen eine Schengen-Erweiterung zum jetzigen<br />

Zeitpunkt“, betonte Bundeskanzler Karl<br />

Nehammer am 27. Jänner nach dem Arbeitsgespräch<br />

mit dem niederländischen Ministerpräsidenten<br />

Mark Rutte im Bundeskanzleramt.<br />

Die Europäische Union sei durch das<br />

System der irregulären Migration massiv be -<br />

lastet, man habe einen großen Druck an den<br />

Außengrenzen. Was die Frage einer Stärkung<br />

des Außengrenzschutzes betreffe, gebe es vie -<br />

le Länder, die Unterstützung signalisieren.<br />

„Unserer Initiative ist es als ersten Erfolg<br />

gelungen, daß wir im Februar einen Sondergipfel<br />

der Regierungschefs abhalten. Es geht<br />

darum, daß wir uns eingestehen, daß wir im<br />

Schengen-System große Probleme haben,<br />

wenn man an die derzeitigen Grenzkontrollen<br />

denkt. Wir werden darüber sprechen, wel -<br />

che Möglichkeiten die EU hat, in Zukunft<br />

die Außengrenzen besser zu schützen“, hielt<br />

der Bundeskanzler fest. „Wir fordern schon<br />

seit langem schnellere Asylverfahren und<br />

Rückführungen sowie einen echten Außengrenzschutz,<br />

der dem Wort tatsächlich ge -<br />

recht wird“, so Nehammer.<br />

Finanzielle Mittel für den<br />

Schutz der EU-Außengrenze<br />

„Bulgarien und Rumänien brauchen Un -<br />

terstützung in finanzieller Hinsicht. Der dort<br />

bestehende Zaun gehört stärker ausgebaut.<br />

Entscheidend ist, daß das Geld der EU-<br />

Kommission für den Grenzschutz, also für<br />

das dafür notwendige Personal und das technische<br />

Equipment, verwendet wird“, erläuterte<br />

der Bundeskanzler. Man brauche ein<br />

Pilotprojekt an der Außengrenze, eine Veränderung<br />

der Rechtslage und eine Rückweisungsrichtlinie.<br />

„Die Niederlande und Österreich<br />

verbindet das Problem, daß Dublin-<br />

Fälle dann auch rückübernommen werden.<br />

Das heißt, wir haben in Wahrheit ein Sy -<br />

stemversagen: Schengen und auch das EU-<br />

Asylverfahren funktionieren nicht. Als glühende<br />

Europäer wollen wir, daß Institution<br />

funktionieren und daß die Kommission als<br />

Hüterin der Verträge alles Notwendige dafür<br />

tut, daß Länder die vertraglichen Verpflichtungen<br />

erfüllen“, sagte Nehammer, der ab -<br />

schließend darauf verwies, daß man weiterhin<br />

gemeinsame Anliegen gegenüber Brüssel<br />

vertreten werde.<br />

n<br />

Foto: BKA / Hans Hofer<br />

Foto: BKA / Andy Wenzel<br />

Am 26. Jänner empfing Bundeskanzler Karl Nehammer (r.) den niederländischen Premierminister<br />

Mark Rutte zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Rechtsstaatlichkeit ist ein Grundpfeiler<br />

der europäischen Wertegemeinschaft<br />

Ungarn ist als Nachbarland ein wichtiger<br />

Partner Österreichs und ich danke meiner<br />

ungarischen Amtskollegin für die offene<br />

und konstruktive Aussprache, auch über die<br />

Herausforderung im Bereich der Rechtsstaat -<br />

lichkeit: Als ein Grundpfeiler unserer europäischen<br />

Wertegemeinschaft ist diese nicht<br />

verhandelbar“, betonte Europaministerin<br />

Karoline Edtstadler am 30. Jänner nach einem<br />

Arbeitsgespräch mit der ungarischen Europaund<br />

Justizministerin, Judit Varga, in Wien.<br />

Edtstadler habe gegenüber ihrer Amtskollegin<br />

klargestellt, wie wichtig weitere Fortschritte<br />

bei der Beseitigung der bestehenden<br />

Herausforderungen im Bereich der Rechtsstaatlichkeit<br />

sind. Eine konstruktive und ehrliche<br />

Debatte sei hier von großer Bedeutung.<br />

Im Mittelpunkt der Gespräche im Bun -<br />

deskanzleramt seien neben der Rechtsstaatlichkeit<br />

auch die Vorbereitung des EU-Son -<br />

derrats und die aktuellen Herausforderungen<br />

im Kampf gegen die illegale Migration<br />

gestanden. Ein weiteres Thema sei der russische<br />

Angriffskrieg in der Ukraine gewesen,<br />

wobei Edtstadler unterstrich, wie wichtig die<br />

ungebrochene Solidarität mit der Ukraine<br />

und das einstimmige Mittragen der Sanktionen<br />

gegenüber Rußland auch weiterhin sei.<br />

Zusammenarbeit auf EU-Ebene im<br />

Kampf gegen illegale Migration<br />

Im Hinblick auf die Vorbereitung des<br />

außerordentlichen Europäischen Rats der<br />

Staats- und Regierungschefs im Februar<br />

Am 30. Jänner empfing Bundesministerin Karoline Edtstadler (r.) die ungarischen Ministerin<br />

Judit Varga zu einem Gespräch ins Bundeskanzleramt.

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