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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

19<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner<br />

Arbeitsminister Martin Kocher, hier bei einer<br />

Keynote im Parlament<br />

auf 112 Mrd. € im Jahr 2021. Auch wenn<br />

Österreich „EU-Nettozahler“ sei, würden die<br />

Vorteile des Binnenmarkts bei Weitem die<br />

Ko sten übertreffen. Es gehe nun darum, be -<br />

stehende Regeln zu stärken, Defizite zu be -<br />

seitigen und den Anwendungsbereich auf die<br />

Erweiterungskandidaten auszuweiten. Priorität<br />

sei, den Fokus auf die einheitliche An -<br />

wendung, Umsetzung und Durchsetzung<br />

bestehender Rechtsvorschriften zu legen.<br />

Das Arbeits- und Wirtschaftsministerium<br />

habe sich bereits 2020 für eine rasche An -<br />

passung des Vorschlags für eine gemeinsame<br />

EU-Industriestrategie und auch für eine<br />

Aktualisierung im Hinblick auf die Folgen<br />

der Covid-19 Pandemie eingesetzt. Die derzeitige<br />

Energiekrise unterstreiche diese Notwendigkeit<br />

noch mehr. Im Rahmen des weiteren<br />

nationalen Umsetzungsprozesses sollen<br />

Punkte wie beispielsweise der Ausbau<br />

von strategischen Wertschöpfungsketten und<br />

die Diversifizierung insbesondere bei strategischen<br />

Rohstoffen im Fokus stehen. Vor al -<br />

lem die in der EU-Industriestrategie formulierten<br />

Ziele zur offenen strategischen Autonomie<br />

werden demnach auch im Jahr 2023<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

seien. Der langfristige Erhalt der österreichischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und die Sicherung<br />

der Arbeitsplätze könnten nur durch ra -<br />

sche Umstellung auf grüne Technologien und<br />

Kreislaufwirtschaft vor allem im Rohstoffbe -<br />

reich gewährleistet werden, so der Bericht.<br />

Ein verstärktes Engagement Österreichs<br />

im Rahmen der „wichtigen Projekte von ge -<br />

meinsamen europäischem Interesse“ (IPCEI)<br />

zur Sicherstellung der Wirtschafts- und Um -<br />

weltinteressen sei im Regierungsprogramm<br />

verankert. Die Initiative Österreichs zur<br />

(Wieder-)Einrichtung eines „Joint European<br />

Forum for IPCEI“ werde bisher von zehn<br />

wei teren Mitgliedsstaaten unterstützt. Ein<br />

„European Chips Act“, der für die Erweiterung<br />

der europäischen Chip-Produktion ei -<br />

nen einheitlichen Rahmen festlegt und eine<br />

angemessene budgetäre Dotierung bereitstellt,<br />

könnte die heimische Halbleiterindustrie<br />

ankurbeln und viele zusätzliche Ar -<br />

beitsplätze generieren, heißt es im Bericht.<br />

Was das EU-Wettbewerbsrecht betrifft,<br />

sollte aus österreichischer Sicht bei der Be -<br />

urteilung der Effekte wettbewerbsrechtlicher<br />

Maßnahmen der Fokus stärker auf die längerfristigen<br />

Auswirkungen hinsichtlich Qualität,<br />

Vielfalt und Innovation gelegt werden.<br />

Eine Überarbeitung des EU-Beihilfenrechts<br />

sowie die damit verbundene Schwerpunktsetzung<br />

auf zukunftsweisende Bereiche wie<br />

Woraus besteht das Paket »Fit für 55«?<br />

Klima, Umweltschutz, Energie, Digitalisierung,<br />

Breitband, Forschung & Entwicklung<br />

& Innovation, IPCEI und die Bereitstellung<br />

von Risikofinanzierungen begrüße Österreich<br />

grundsätzlich, heißt es im Bericht.<br />

Was KMU und Start-Up Förderprogramme<br />

betrifft, unterstütze Österreich alle Maßnahmen,<br />

die dazu beitragen können, das In -<br />

vestitionsklima in Europa zu verbessern und<br />

unternehmerische Investitionen zu induzieren.<br />

Äußerst positiv stehe Österreich im Be reich<br />

Forschung und Innovation dem Programm<br />

„Horizon Europe“ gegenüber, da österreichische<br />

Unternehmen davon überdurchschnittlich<br />

profitieren. Auch der Ansatz der „Neuen<br />

Europäischen Innovationsagenda“ werde von<br />

Österreich unterstützt.<br />

EU-Vorschläge zu Plattformarbeit<br />

und Fachkräftemangel<br />

Österreich unterstützt dem Bericht zu -<br />

folge auch einen Richtlinienvorschlag, der<br />

darauf abzielt, die Arbeitsbedingungen in<br />

der Plattformarbeit EU-weit zu verbessern.<br />

Drei Faktoren seien hier besonders wichtig –<br />

und zwar ein besserer Schutz der ArbeitnehmerInnen<br />

vor Ausbeutung, die Sicherstellung<br />

gleicher Wettbewerbsbedingungen für Plattformunternehmen<br />

und eine Hintanhaltung<br />

zu sätzlichen administrativen Aufwands für<br />

Plattformunternehmen.<br />

Fit für 55-Paket, IPCEI<br />

und European Chips Act<br />

Was das europäische „Fit für 55-Paket“<br />

betrifft, müsse aus österreichischer Sicht im<br />

Rahmen der Transformation ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Bedürfnisse der energieintensiven<br />

Industrie gelegt werden, wobei<br />

hier vor allem die Forschung und Weiterentwicklung<br />

von grünem Wasserstoff prioritär<br />

© European Union, 2023<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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