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Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Kultur<br />

170<br />

komplexe und sich gegenseitig bedingende<br />

Verhältnis von Leben und Tod sowie ein<br />

Kunstbegriff, der Kunst und Leben verschränkt<br />

und Denkanstöße für alle liefert,<br />

bleiben durchwegs ein Anliegen und ziehen<br />

sich durch Kogelniks gesamtes künstlerisches<br />

Schaffen.<br />

© Kiki Kogelnik Foundation. All rights reserved<br />

Ein Seismograf aus der Zukunft<br />

Warum ist das Werk von Kiki Kogelnik<br />

heute derart relevant? Das wohl stärkste Ar -<br />

gument hierfür ist die Aktualität und visionäre<br />

Vorwegnahme von Themen. „Now Is the<br />

Time“: Die Zeit ist reif für die systematische<br />

Betrachtung eines Gesamtwerks, das sich<br />

mit den Errungenschaften und Auswüchsen<br />

der Konsumgesellschaft, dem Nutzen und<br />

den Problemen von technischem Fortschritt,<br />

Medizin und Diagnostik sowie, immer und<br />

immer wieder, mit dem weiblichem Körper<br />

als Untersuchungsgegenstand auseinandersetzt<br />

– Jahrzehnte vor den heute omnipräsenten<br />

Diskursen zu Geschlechtergerechtigkeit<br />

und sexueller Identität, medizinischer Ethik,<br />

Produktionsbedingungen, Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit. Wie ein Seismograf aus der<br />

Zukunft ortet Kogelnik früh diese Schwingungen<br />

und Diskurse und macht sie in ihrer<br />

Kunst zum Thema. „...she undoubtedly is the<br />

girl of the future“ heißt es 1966 in der Modefachzeitschrift<br />

„WWD – Women’s Wear<br />

Daily“. Die Ausstellung möchte die Aufmerksamkeit<br />

dabei jedoch weniger auf Ko -<br />

gelnik als Person als mehr auf ihr künstlerisches<br />

Werk richten, das feministisches An -<br />

liegen mit Technik-Interesse und -Skepsis<br />

amalgamiert und formal opulent und einprägsam<br />

ist.<br />

© Kiki Kogelnik Foundation. All rights reserved<br />

oben: Kiki Kogelnik I Lost My Chewing Gum,<br />

1960, Öl auf Leinwand; Kiki Kogelnik Foundation<br />

(unten leicht angeschnitten…)<br />

links: Kiki Kogelnik, Self-Portrait, 1964,<br />

Öl und Acryl auf Leinwand;<br />

Sammlung Mono Schwarz Kogelnik<br />

Nächster Halt: Zürich und Odense<br />

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation<br />

mit der Kiki Kogelnik Foundation –<br />

sofern nicht anders angegeben, stammen die<br />

gezeigten Werke aus dem Besitz der Foundation<br />

– und wurde gemeinsam mit dem<br />

Kunstmuseum Brandts (Odense/Dänemark)<br />

und dem Kunsthaus Zürich (Schweiz) organisiert,<br />

wo sie anschließend auch zu sehen<br />

sein wird. Das Bank Austria Kunstforum<br />

Wien wird mit diesem Ausstellungsprojekt<br />

ein mal mehr seinem Ruf gerecht, künstlerischen<br />

Pionierinnen eine internationale<br />

Bühne zu bieten.<br />

n<br />

https://www.kunstforumwien.at/<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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