20.03.2023 Aufrufe

Ausgabe 206

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>206</strong> / 20. 03. 2023<br />

Religion und Kirche<br />

143<br />

Foto: Diözese Eisenstadt / Franz Josef Ruprecht<br />

Würdigende Worte für Iby aus der Landespolitik kamen von Altlandeshauptmann Hans Niessl<br />

der Bi schof sei „in der Sozialen Frage ein<br />

wichtiger Ansprechpartner" gewesen, betonte<br />

er. Spontaner Applaus im Dom brandete<br />

auf, als auch Niessl auf den innerkirchlich<br />

damals umstrittenen „Dialog für das Burgenland“<br />

zu sprechen kam. Die Initiative Ibys,<br />

die man „als eine Art Vorbeben des synodalen<br />

Prozesses“ ansehen könne, habe „zum<br />

Miteinander im Burgenland einen wesentlichen<br />

Bei trag geleistet“, berichtete der Landeshauptmann<br />

der Jahre 2000 bis 2019, der<br />

betonte: „Das Burgenland verdankt Bischof<br />

Iby vieles.“<br />

Neben Niessl war vonseiten der Politik<br />

unter anderem auch der Eisenstädter Bürgermeister<br />

Thomas Steiner (ÖVP) unter den Mit -<br />

feiernden, weiters der Europaparlamentarier<br />

und VP-Landesparteiobmann Christian Sagartz<br />

sowie die Klubobfrau der Grünen, Regina<br />

Petrik.<br />

Auch die interkonfessionellen Verdienste<br />

des Jubilars kamen bei der Feier zur Sprache.<br />

Der evangelische Altsuperintendent Man fred<br />

Koch betonte, die Ökumene sei unter Iby<br />

von „Brüderlichkeit ohne Taktieren“ ge -<br />

kenn zeichnet gewesen. Koch erinnerte zu dem<br />

an einen mit Iby verfaßten Brief an die burgenländischen<br />

Bürgermeister, in dem zur Er -<br />

richtung von Gedenkstätten in ihren Ortschaften<br />

zum Gedenken an die während des<br />

„Dritten Reiches“ ermordeten Burgenländer<br />

– allen voran Angehörige der Burgenland -<br />

roma – aufgerufen wurde. Die gemeinsame<br />

Initiative sei ein „wesentlicher Schritt zur<br />

Gedenkkultur des Burgenlandes“ gewesen,<br />

be tonte Koch.<br />

Einblicke in Ibys Umgang mit seinen Mit -<br />

arbeiterInnen gewährte die Leiterin des<br />

Teams Gemeindepastoral der Diözese Eisenstadt,<br />

Barbara Buchinger: „Paul Iby hat mir<br />

das Gefühl gegeben, daß meine Meinung als<br />

Frau in der Kirche etwas zählt“, so die Be -<br />

reichsleiterin.<br />

Auf den Festgottesdienst, der musikalisch<br />

vom Chor „mehr:stimmig“ der burgenländischen<br />

Religionslehrkräfte mitgestaltet wurde,<br />

folgte noch ein Empfang im Martinus-Saal.<br />

»Bischof zum Anfassen«<br />

Altbischof Paul Iby wurde am 23. Jänner<br />

1935 in Raiding als Bauernsohn geboren. Er<br />

war Sekretär seines bischöflichen Vorgängers<br />

Stefan László und leitete in der Folge<br />

die Caritas, das Schulamt der Diözese Eisenstadt<br />

und wirkte auch als Generalvikar.<br />

Seine Bischofszeit ab 1993 ist von zahlreichen<br />

bedeutenden Projekten und Ereignissen<br />

gekennzeichnet: Etwa das Jugendkonzil<br />

1997, die Errichtung der diözesanen Frauenkommission<br />

im selben Jahr oder die Erhebung<br />

der Wallfahrtskirche in Loretto zur Ba -<br />

silika. Von 1995 bis 2003 war Paul Iby Ju -<br />

gendbischof, dreimal nahm er an Weltjugendtagen<br />

(in Paris, Rom und Toronto) teil.<br />

Als Jugendbischof setzte sich Iby immer<br />

wieder mit großer Offenheit für die Anliegen<br />

junger Menschen ein und galt bis zu seiner<br />

Emeritierung 2010 als einer der dialogfreudigsten<br />

Diözesanbischöfe Österreichs. Über<br />

seinen Führungsstil heißt es auf der Diözesan-Website:<br />

„Kommunikation war ihm sehr<br />

wichtig; sowohl bei seinen vielen Pfarrbesuchen<br />

als auch durch die modernen Informationsmedien<br />

erwies er sich als ,Bischof zum<br />

Anfassen‘.“<br />

n<br />

https://www.martinus.at/<br />

Quelle: https://www.kathpress.at/<br />

Foto: Diözese Eisenstadt / Franz Josef Ruprecht<br />

Ein Blick auf die Festgemeinde. Vorne von links im Bild: Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner und Altlandeshauptmann Hans Niessl<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!